
Hör-Tipp: Bei "BR24 Medien" diskutiert Christine Auerbach mit Uli Köppen, KI-Chefin des BR, und Wolfgang Kerler, Chefredakteur der Denkfabrik 1E9, die Frage, wie KI die Internetsuche verändert. Im Gespräch am Rande der Medientage München sieht Köppen den Deal zwischen Google und den Medienhäusern durch die KI-Zusammenfassungen aufgekündigt, auch wenn sie das als Nutzerin "großartig", weil "sehr bequem" findet. Kerler sieht auf seiner Plattform noch keine Reichweiten-Einbrüche, weiß von größeren Medien aber von massiven Problemen.
ardaudiothek.de (27-Min-Audio)

Ups, vergessen: Dem "Spiegel" rutscht bei seiner Eilmeldung über die Trennung von Deutscher Bahn und Güterverkehrschefin Sigrid Nikutta ein KI-Hinweis durch. Am Ende des Textes fragt das Tool, ob es "Ton und Detailtiefe" anpassen solle. Also ein typischer Fall von künstlicher Intelligenz vs. menschliches Versagen. Bei den gängigen KI-Modellen läuft das meist noch umgekehrt.
spiegel.de (Anmerkung am Ende des Textes)

Hör-Tipp: Moderatorin Judith Rakers wurde Opfer von "Love Scams" mit KI, berichtet sie in ihrem Podcast "Baborie & Rakers", in dem in dieser Woche Matze Hielscher als Co-Host auftritt. Rakers schildert, dass Betrüger ihre Identität nutzen, um Männern vorzugaukeln, sie seien mit ihr in einer Beziehung. Sie sagt, die Betrugsversuche seien auch "richtig explizit sexuell" geworden. In der Podcast-Folge geht es um die Gefahren durch KI. Hielscher äußert die Sorge, dass KI es bald ermögliche, täuschend echte Pornos mit realen Personen zu erzeugen.
ardaudiothek.de (53-Min-Podcast)
(Foto: IMAGO / Manfred Segerer)

"Eins kann KI ganz sicher nicht, und das ist Vertrauen schaffen. Vertrauen entsteht eben nicht durch Rechenleistung, sondern Vertrauen entsteht durch Haltung."
"Bild"-Chefredakteurin Marion Horn spricht im Vorfeld der Medientage München über die Grenzen der KI.
horizont.net
(Foto: Christoph Soeder / dpa / picturedesk.com)

Halbe Wahrheiten: Eine internationale Studie der EBU unter Federführung der BBC belegt, dass KI-Assistenten Nachrichteninhalte in 45 % aller Fälle fehlerhaft wiedergeben. Demnach wiesen 31 % der Antworten gravierende Probleme bei den Quellenangaben auf. Bei 20 % der Antworten fanden sich Ungenauigkeiten, Halluzinationen oder veraltete Informationen. Aus Deutschland sind u.a. ARD und ZDF an der Studie beteiligt. Für ZDF-Intendant Norbert Himmler bestätigt die Studie "die Bedeutung öffentlich-rechtlicher Informationsangebote". ARD-Chef Florian Hager betont das Interesse seines Senders, dass ÖRR-Inhalte von KI genutzt werden, fordert aber "Mechanismen, die falsche und missverständliche Informationen verhindern" und Gespräche, "um zu guten Kooperationsmodellen zu kommen".
ebu.ch (Studie, 69-Seiten-PDF), presseportal.de

KI-Radar: Die Mediengruppe Holtzbrinck eröffnet einen AI Hub in San Francisco zur Förderung von KI-Lösungen. Das Team soll früh vielversprechende Startups und Markttrends identifizieren und mit dem Holtzbrinck-Netzwerk teilen. Der Verlag wolle nicht nur beobachten, wie KI Wissenschaft, Bildung und Medien transformiert, sondern den Wandel aktiv mitgestalten. "Kaum ein Ort ist dafür so gut geeignet wie das Silicon Valley", sagt Katharina Neubert, die im AI Hub als Managing Director wirkt.
presseportal.de
(Foto: Ausschnitt, Holtzbrinck)

Video-Tipp: Der Springer-Konzern hat am Abend den Axel Springer Award an Sam Altman verliehen. Digitalminister Karsten Wildberger lobt den OpenAI-Gründer in seiner Laudatio für seine Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Im Gespräch mit Springer-Boss Mathias Döpfner sagt der KI-Pionier: "Ich mache mir Sorgen um die Demokratie und ihre Werte, wie Meinungsfreiheit, die sie erst ermöglichen." Weitere Keynotes hielten Ex-Rennfahrer Nico Rosberg und Mercedes-Chef Ola Källenius.
youtube.com (97-Min-Video), youtube.com (55-Sek-Highlight-Clip)
(Foto: Screenshot/YouTube/Springer)

KI-Monster: Kreative in der Schweiz wehren sich mit einem Brief an Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann gegen eine Kampagne des Telco-Konzerns, in der es um ein KI-generiertes Kinderbuch geht. Das Werk "Die Monsterprinzessin" war zunächst in einem Swisscom-Spot zu sehen, in dem ein Vater das Buch für seine Tochter per KI erstellt. Nun gibt es das Buch mit 6.000 Auflage auch zu kaufen und als PDF-Download. Zudem ruft der Konzern Kinder auf, selbst per KI Geschichten schreiben zu lassen. Die Schweizer Verlagsbranche ist schwer verärgert: Kinder würden manipuliert, die prekären Arbeitsbedingungen in der Buchbranche verschlechtert, so der Vorwurf.
boersenblatt.net
(Bild: Swisscom, Montage: turi2)

"Ich schlage die Schaffung einer europäischen KI vor – unabhängig, transparent und auf öffentlichen Werten aufgebaut, nicht auf privatem Profit. Wenn wir sie gemeinsam aufbauen, kann sie zu einer globalen, gemeinwohlorientierten KI werden."
Der scheidende Deutsche-Welle-Intendant Peter Limbourg eröffnet zum letzten Mal das Global Media Forum des deutschen Auslandssenders. In seiner Keynote sieht er in einer europäischen KI "unsere Chance, die Zukunft zu gestalten – nicht nur der Medien, sondern der Demokratie selbst". Sein Vortrag beginnt allerdings mit einem Geburtstagsständchen des Publikums: Limbourg wird heute 65.
youtube.com (Ständchen und Keynote)
(Foto: DW/J. Röhl)

Hör-Tipp: Beim Global Media Forum der Deutschen Welle, das heute und morgen stattfindet, spricht Pulitzer-Preisträger Christo Buschek über KI und Ethik. Im Vorab-Interview mit WDR3 warnt der Investigativ-Journalist vor ChatGPT als Informationsquelle. Er nutze KI für Transkriptionen und Übersetzungen. KI-Ergebnisse, die er als Basis für weitere Recherchen und Belege verwenden will, müsse er immer komplett händisch nachrecherchieren.
wdr.de (9-Min-Interview)
(Foto: privat / Apa Picturedesk, Bearbeitung: turi2)

Der BurdaVerlag bringt mit Aissist eine eigene KI-Plattform auf den Markt, die von Unternehmen lizenziert werden kann. Aissist vereint KI-Dienste u.a. von OpenAI, DeepL und Black Forest Labs auf einer Plattform. Ziel ist es, KI nahtlos in bestehende Unternehmensprozesse zu integrieren – von der Textbearbeitung über Übersetzungen bis zur Bildgenerierung. Die Plattform wird seit 2023 von COO Rebecca Gottwald (links) und ihrem Team entwickelt. "Heute nutzen rund 2.000 Mitarbeiter aus unterschiedlichen Unternehmen unseres Konzerns Aissist in vielfältigen Einsatzgebieten", sagt Elisabeth Varn, Co-CEO des BurdaVerlags.
meedia.de, burda.com
(Fotos: Burda, Montage: turi2)

Lese-Tipp: Im Streit um den Umgang mit Urheberrecht im KI-Zeitalter bekommen vermehrt KI-Firmen vor Gericht recht, beobachtet Jana Ballweber. Sie zitiert einige Fälle aus den USA, in denen KI-Firmen jüngst mit Aktionen durchkamen, die etwa klassischen Bibliotheken oder anderen Organisationen verboten sind. Gerichte würden vor allem dann zugunsten einer Nutzung entscheiden, wenn diese mit wissenschaftlichen Innovationen verbunden und wirtschaftlich nutzbar ist.
meedia.de, KNA Mediendienst
(Foto: Bastian / Caro / picturedesk.com)

Publikaturist und Gary-Glotz-Kreativchef Peter "Bulo" Böhling ist ein bekennender Analoger. Als solcher nimmt er sich in dieser Woche den vermeintlichen Innovationsbeschleuniger KI samt dazugehörigem Tanz ums digitale Kalb vor. In seinen Beobachtungen spießt er jeden Mittwochmorgen Dolles und Doofes aus Mediendorf auf – mit spitzer Feder und spitzem Bleistift.
von Bulo
Ich hatte mich hier jüngst ja schon darüber gewundert, wie sich Medienhäuser von Google und deren KI Gemini verhohnepiepeln lassen. Und obwohl Verkofe natürlich essenziell ist: Dass sie sich jetzt selbst verkaufen, und zwar für dumm, ist das denkbar dusseligste Sales-Modell. "Die Rolle von KI als Innovationsbeschleuniger" musste ich gerade erst wieder im Programm einer digitalen Selbsthilfegruppe (unter Branchen-Insidern auch "Medienkongress" genannt) lesen. Und das nicht als kritische Frage formuliert, sondern als sei es quasi gesetzt, dass nur die KI es schafft, all diejenigen Probleme zu lösen, die sie selbst erst ins Rollen und Scrollen gebracht hat.
"Innovationen"! … Dieses ohnehin brutalst halbtotgerittene und dann notgeschlachtete trojanische Wortpferd, das als Hülse genauso leer ist wie die Frontallappen der Erbsenzähler, die mit der einen Hand die Entlassungspapiere von Kreativen unterzeichnen und mit der anderen panisch um Hilfe fürs untergehende Unternehmen fuchteln. Wann begreift ihr endlich: Die KI ist nicht intelligent. Sie ist dumm wie Brot, mindestens aber so dumm wie ihr – wenn ihr nicht seht, dass sie einfach das spiegelt, was ihr von ihr lesen oder hören wollt. Nur wer weiß, was er will, bekommt, wonach er sucht.
Was ihr also braucht, sind Menschen. Macher. Findenwoller. Ideenausbrüter. Muthaber. Inspirierer. Wahnsinnige! Also Menschen, die Inhalte lieben und leben. Nur wer von seinem Schaffen besessen ist und für Geschichten brennt, kann solche inszenieren, die andere begeistern. Andere Menschen! Denn die sollen diese Geschichten ja kaufen, klicken oder abonnieren. Der Mensch erkennt am schnellsten den Menschen. Analysiert ihn. Und im besten Fall vertraut er ihm. Noch – zum Glück – merken Menschen, wenn Maschinen ihnen etwas zum geistigen Fraß vorwerfen. Und da können noch so viele Meldungen über die Dienste poltern wie "Erster Werbespot komplett mit KI erstellt": Meistens sieht es Scheiße aus, klingt Scheiße und ist Scheiße. Verzeihung, das klingt primitiv. Sagen wir lieber "SchAIße".
Und warum? Weil es geistlos und blutleer ist, liebe Innovationsbenötiger! Und was blutleer ist, das lebt meistens nicht mehr oder zumindest nicht mehr lang. Ja, eine AGI (Artificial General Intelligence) könnte schon sehr bald die Gesellschaft massiv verändern und (hoffentlich!) bereichern. Aber die spezialisierten KI-Systeme, mit denen ihr stolz wie auf den ersten alleinigen Klogang irgendwelche Texte oder Bilder generiert, werden euch nicht retten. Denn mit jedem eingesparten Ressortleiter, Redakteur oder Trainee, der nicht mehr an Bord und en Vogue ist, gibt es einen Arbeitslosen mehr, der sein weniger gewordenes Geld dann sicher nicht mehr in ein zweitrangiges Medienprodukt investiert.
Aber fragt doch mal die KI, vielleicht hat sie ja die Lösung für euch. Genau, ihr entwickelt einfach künstliche Zielgruppen, die die künstlichen Produkte von künstlichen Intelligenzen konsumieren. Bezahlt wird natürlich mit künstlicher Kohle. Und ein paar künstliche Tonnen, in denen ihr den ganzen algorithmischen Müll treten könnt, lassen sich bestimmt auch noch schnell hinbasteln. Ich geh so lang in einen analogen bayerischen Biergarten und lasse mich von Echtem inspirieren. Und wünsche auf dem Weg dorthin eine erdende Restwoche mit einem wiedererstarkendem Vertrauen in die Humanität!
Alle Bulo-Beobachtungen lesen

KI calling: Die Deutsche Telekom will bereits im Laufe dieses Jahres ein KI-Phone auf den Markt bringen, kündigt der Konzern auf dem Mobile World Congress an. Das Telefon soll mit einem virtuellen Assistenten von Perplexity Alltagsaufgaben wie Taxi-Bestellungen und Übersetzungen in Echtzeit und auf Zuruf übernehmen, teilt Technologievorständin Claudia Nemat mit. Auch ein Wechsel zwischen Apps sei durch den Assistenten nicht mehr nötig. Neben Perplexity sollen auch Dienste von Google Cloud AI und anderen auf dem KI-Phone verfügbar sein.
telekom.de

Lese-Tipp: Die chinesische KI Deepseek soll so gut sein wie ChatGPT, aber deutlich weniger Rechnerleistung und Trainingszeit brauchen. "Meedia"-Chefredakteur Frank Puscher sammelt "Alles, was Sie über Deepseek wissen müssen" in einem ständig aktualisierten Deepseek-Ticker. Neuste News: Eine KI namens "Qwen Max" soll noch besser sein als Deepseek.
meedia.de

KI-Grenzziehung: Der DJV will mit einem offenen Brief an die Chefs von ARD, ZDF und Deutschlandradio einen anderen Umgang mit KI erreichen. Die Gewerkschaft fordert einen "Nutzungsvorbehalt" für das Training von KI-Systemen mit ÖRR-Inhalten. Er würde KI-Firmen verbieten, Daten auszulesen. Die Sender verzichten laut DJV bisher darauf. "Angesichts der aktuellen Entwicklungen in den USA und wachsender Kritik, auch aus der Politik, bitten wir Sie, diese Haltung zu überdenken", schreibt DJV-Justiziarin Hanna Möllers an Florian Hager, Norbert Himmler und Stefan Raue. Der kostenlose Zugang zu öffentlich finanzierten Inhalten nutze vor allem Big-Tech-Unternehmen aus den USA und China. Qualitätsjournalismus drohe durch den "Raubzug der Tech-Giganten" zum Verlustgeschäft zu werden, dem ÖRR drohe ein Bedeutungsverlust, wenn Nutzende sich daran gewöhnten, Informationen via KI zu erhalten.
djv.de
Mit Material des KNA Mediendienstes
Lässt sich Zeit: Die ChatGPT-Firma OpenAI bringt eine neue KI auf den Markt, die Aufgaben aus den Bereichen Wissenschaft, Programmierung und Mathematik besser lösen können soll als ihre Vorgänger. Das "o1" genannte Modell arbeitete langsamer, würde aber weniger halluzinieren. Die KI ist zunächst nur für zahlende Kunden zugänglich. Geplant ist eine abgespeckte, kostenfreie Version namens "o1-mini".
the-decoder.com, handelsblatt.com (€)
Intelligenz hinterm Steuer: Der Automobilhersteller Stellantis bringt ChatGPT ins Auto. Die künstliche Intelligenz wird testweise in 20.000 Autos der Automarke DS in Europa in das Infotainment integriert. Nach dem sechsmonatigen Feldversuch werde über eine kommerzielle Einführung entschieden, kündigt das Unternehmen an. Die KI-gestützte Bordsoftware soll auf Sprachbefehl über Verkehrsregeln, Infos zum Auto aber auch attraktive Reiseziele informieren oder Kindergeschichten erfinden können.
sueddeutsche.de
"Wenn wir dazu beitragen können, dass die Digitalisierung entlang von Regeln verläuft, die unseren analogen Werten und Standards entsprechen, brauchen wir uns nicht länger zu verstecken."
"Tagesspiegel"-Redakteurin Miriam Schröder schreibt im turi2-Gastbeitrag, die Frage ist nicht, ob Deutschland Digitalisierung kann, "sondern wann es selbst erkennt, was alles möglich und notwendig ist".
turi2.de, turi2.de/digitalisierung-und-ki (alle Beiträge)
"Wir haben beste Voraussetzungen, den weiteren Evolutionsprozess mitzugestalten, vor allem, wenn es um die Digitalisierung der produzierenden Industrie geht, deren Datenschatz noch immer in Europa liegt."
"Tagesspiegel"-Redakteurin Miriam Schröder erklärt im turi2-Gastbeitrag, dass es hierzulande für die Digitalisierung selbst in der "vielbelächelten Bürokratie" durchaus "hoffnungsvolle Ansätze" gibt.
turi2.de, turi2.de/digitalisierung-und-ki (alle Beiträge)
"Gerade in den Bereichen im Journalismus, in denen man so richtig große Hoffnung hatte, dass es helfen könnte, hilft es vielleicht gerade nicht."
Journalist und Digitalexperte Dennis Horn erzählt im turi2 Wissen-Podcast von seinen Experimenten mit Künstlicher Intelligenz. ChatGPT etwa gehe "nicht so gut zusammen mit tagesaktueller Berichterstattung und einer hohen Faktendichte".
turi2.tv (35-Min-Video), turi2.tv (direkt zu Grenzen der KI)
"Eines ist klar: Über Waffenlieferungen zur Verteidigung der Ukraine können nicht Algorithmen befinden."
Theologe und Publizist Wolfgang Huber schreibt in seinem Gastbeitrag zur Themenwoche Digitalisierung & KI, dass digitale Intelligenz keine moralischen Fragen klären dürfe. Sie könne höchstens "Entscheidungsgrundlagen bereitstellen".
turi2.de, turi2.de/digitalisierung-und-ki (alle Beiträge)
"Wir erleben gerade den ersten Anwendungsmoment von KI, in dem die Masse der Menschen merkt, dass sie diese Technologie als Tool nutzen kann."
ada-Mitgründerin Léa Steinacker beschreibt im turi2-Interview zur Themenwoche Digitalisierung & KI, wie KI-Anwendungen massentauglich werden. Bei bisherigen Algorithmen in Werbung oder Social-Media-Feeds sei der Mensch "faktisch nur das Objekt". Das ändere sich durch generative KIs wie ChatGPT gerade.
turi2.de, turi2.de/digitalisierung-und-ki (alle Beiträge)
"Wir brauchen in Zukunft auch Menschen, die in der Lage sind, jenseits der Vorschläge von KI zu denken und auch mal total verrückte Ideen haben, die vielleicht nicht auf Anhieb mehrheitsfähig sind."
ada-Mitgründerin Miriam Meckel beschreibt im turi2-Interview zur Themenwoche Digitalisierung & KI, was Journalismus angesichts der KI-Revolution künftig leisten muss. Sie hofft, dass dann auch noch genug Menschen bereit sind, für diese Leistung zu zahlen.
turi2.de, turi2.de/digitalisierung-und-ki (alle Beiträge)
"Wenn KI Texte oder Bilder generiert, kann sie das nur, weil sie Daten ausgewertet, Muster erkannt, Wahrscheinlichkeiten für die Abfolge von Worten oder die Anordnung von Farben analysiert hat."
ada-Mitgründerin Léa Steinacker sagt im turi2-Interview zur Themenwoche Digitalisierung & KI, dass Künstliche Intelligenz nicht kreativ ist, sie sei eine "Imitationsmaschine". Die Aufgabe von Menschen im Umgang mit KI sieht sie im Stellen der richtigen Fragen und Nachhaken.
turi2.de, turi2.de/digitalisierung-und-ki (alle Beiträge)
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass KI uns jetzt alle erfasst und die Redaktion verwandelt und plötzlich passiert sehr viel automatisch."
Journalist und Digitalexperte Dennis Horn beschreibt im turi2 Wissen-Podcast sein Bild einer Redaktion der Zukunft. Journalistinnen müssten nicht "alles über den Haufen werfen, was wir heute machen", sollten KI-Tools aber nutzen können.
turi2.tv (35-Min-Video), turi2.tv (direkt zur Redaktion der Zukunft)
"Es ist eine zusätzliche Gefahr für die Menschlichkeit, wenn Entscheidungen über das Schicksal von Menschen digitalen Intelligenzen übertragen werden, ohne dass diese Entscheidungen von kompetenten Menschen überprüft und verantwortet werden."
Theologe und Publizist Wolfgang Huber plädiert in seinem Gastbeitrag zur Themenwoche Digitalisierung & KI dafür, moralische Fragen nicht Algorithmen zu überlassen.
turi2.de, turi2.de/digitalisierung-und-ki (alle Beiträge)
"Die Mehrheit der Deutschen sieht weder bei den involvierten Tech-Unternehmen (67 %) noch bei der Regierung (54 %) ein ausreichendes Verständnis der neuen Technologien, um sie wirksam zu regulieren oder zu kontrollieren."
Christiane Schulz, Deutschland-CEO der Agentur Edelman, erklärt in ihrem Gastbeitrag zur Themenwoche Digitalisierung & KI, welche Ängste die Deutschen bezüglich neuer Technologien hegen.
turi2.de, turi2.de/digitalisierung-und-ki (alle Beiträge)
Lässt sich Moral programmieren, Wolfgang Huber?

Von Mensch zu Bot: Moralische Fragen gehören in den Bereich menschlicher Verantwortung, schreibt der Theologe und Publizist Wolfgang Huber. Digitale Intelligenz dürfe nicht über das Schicksal von Menschen entscheiden, denn sie sei “weder allwissend noch irrtumsfrei”. Die Unterscheidung zwischen Mensch und Gott gewinne im digitalen Zeitalter an Bedeutung. Ohne sie könnte “ein Größenwahn um sich greifen, der mit der Verachtung gegenüber den Menschen einhergeht, die nicht vom digitalen Fortschritt profitieren”. Dieser Gastbeitrag bildet den Abschluss der Themenwoche Digitalisierung & KI, in der sich turi2 in Gastbeiträgen und Interviews den Chancen und Risiken der KI-Revolution beschäftigt. Weiterlesen >>>, turi2.de/digitalisierung-und-ki (alle Beiträge)
Kann Deutschland Digitalisierung, Miriam Schröder?

Sieht Potenzial: Die “deutsche Gründlichkeit” und eine gewisse “Dämonisierung” sind Gründe dafür, dass es mit der Digitalisierung in Deutschland langsamer vorangeht als in anderen Ländern, schreibt Miriam Schröder, die beim “Tagesspiegel” Background und Wirtschaft leitet und bis 2021 die Themen Digitalisierung & KI verantwortet hat. Dennoch herrschen hierzulande “beste Voraussetzungen, den weiteren Evolutionsprozess mitzugestalten” – selbst in der “vielbelächelten Bürokratie”. Dieser Text ist Teil der Themenwoche Digitalisierung & KI bei turi2.
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Für welche Anwendungsgebiete und Jobs spielt KI künftig eine zentrale Rolle, Ralf Herbrich?
KI for Future? “KI kann und wird uns unterstützen, nachhaltiger zu leben”, glaubt Ralf Herbrich. Seine These untermauert er mit Beispielen wie der Optimierung von Batteriespeichern, der Texterkennung im medizinischen Alltag oder der automatisierten Reifegraderkennung von Obst und Gemüse. Der Geschäftsführer des Hasso-Plattner-Instituts in Potsdam teilt Ängste vor dem Wegfall etlicher Jobs nicht und sieht KI als “wertvolles Werkzeug, das uns Leben und Arbeit erleichtern kann, wenn wir es intelligent einsetzen”. Weil KI weder Weltverständnis noch Gefühlen folge, bleibe der Mensch “absolut notwendig”. Dieser Text ist Teil der Themenwoche Digitalisierung & KI bei turi2.
Weiterlesen >>>, turi2.de/digitalisierung-und-ki (alle Beiträge)
"In Deutschland gibt es ja schon immer ein gewisses Kokettieren mit dem Analogsein. Da stellen Journalisten und Journalistinnen sicher keine Ausnahme dar."
Journalist und Digitalexperte Dennis Horn erklärt im turi2 Wissen-Podcast, warum deutsche Medienschaffende Künstliche Intelligenz in ihrer Bedeutung im Vergleich zu anderen Ländern relativ weit hinten ranken. KI sei im Journalismus hierzulande "bisher unterrepräsentiert".
turi2.tv (35-Min-Video), turi2.tv (direkt zur KI-Skepsis)
Keine Zukunftsmusik: Die Chancen der Künstlichen Intelligenz sieht Dennis Horn vor allem dort, "wo Kreativität zum Einsatz kommt". ChatGPT etwa sei ein "super Tool, mit dem ich mich wie mit einem Assistenten beschäftigen kann", sagt der Journalist und Digital-Experte der ARD im turi2 Wissen-Podcast mit Redakteurin Pauline Stahl. Online-Redakteurinnen beispielsweise können KI-Tools für die Bebilderung von Texten nutzen, wenn sie mit Symbolfotos arbeiten müssen. Bisher werde KI im Journalismus jedoch noch "erstaunlich wenig" angewandt, sagt Horn, der mit dem WDR Innovation Hub versucht, technische Innovationen vorauszusehen, statt nur auf neue Entwicklungen zu reagieren. Bereiche, in denen KI schon genutzt wird, seien etwa automatisierte Spiel- oder Wetterberichte und Artikel, die auf Lückentexten basieren. "Das kann man überall anwenden, wo eine gute Datenlage herrscht", sagt Horn.
Die Gefahr, dass KI künftig die Jobs der Medienschaffenden übernimmt, sieht Horn nicht. "Man hat mit GPT4 erstmal das Gefühl, das kann alles, aber ich bin mir da nicht sicher." Im Feuilleton etwa beziehen sich die Themen häufig auf aktuelle Ereignisse oder ein neues Buch: "Da bin ich mir nicht sicher, ob so ein Tool wirklich zum Einsatz kommen kann." Horn sieht KI nicht als Automatismus, der komplette Artikel schreiben kann, sondern als "Assistenztool", das viele Arbeitsschritte einfacher und effizienter macht.
Damit Medienschaffende diese technologischen Innovationen auch wirklich gut nutzen können, rät Horn, jetzt schon mit KI zu experimentieren. Das Eingeben der Prompts in Tools wie ChatGPT sieht er als einen "wichtigen Skill für Journalistinnen in der Zukunft". Dabei sollte man die Funktion "richtig in die Pflicht nehmen" und die Eingaben möglichst kompliziert und mit vielen Vorgaben machen. Horn rät allerdings auch, die Mechanismen im Hintergrund zu kennen. Das heiße nicht, dass alle Journalistinnen künftig Programmiererinnen sein müssen, dennoch schade es nicht, eine "technologische Grundlage" zu haben.
Im Podcast erklärt Horn außerdem, wo er die Grenzen von Künstlicher Intelligenz sieht, welche neuen Berufsbilder durch KI entstehen könnten und gibt weitere Tipps, wie Medienschaffende sich die technologischen Innovationen zunutze machen können.

Dieser Podcast ist Teil der Themenwoche Digitalisierung & KI – bis 2. April fragen wir auf turi2.de, wie der technologische Fortschritt Medien, Wirtschaft und Gesellschaft verändert.
turi2.tv (35-Min-Podcast auf YouTube), turi2.podigee.io, spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de
"Mehr als zwei Drittel glauben, dass neue Technologien einen positiven Einfluss auf die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit und den Zugang zur Gesundheitsversorgung haben."
Christiane Schulz, Deutschland-CEO der Agentur Edelman, schreibt in ihrem Gastbeitrag zur Themenwoche Digitalisierung & KI, wie die Deutschen über neue Technologien denken. 61 % glauben demnach, dass technische Innovationen gut bezahlte Jobs schaffen können.
turi2.de, turi2.de/digitalisierung-und-ki (alle Beiträge)
Wie viel Angst macht Technologie den Menschen, Christiane Schulz?

Vertrauensfrage: Die Deutschen nehmen die Innovationskraft der Tech-Branche als Fluch und Segen zugleich wahr, schreibt Christiane Schulz, Deutschland-CEO der Agentur Edelman, die in ihrem Trust Barometer regelmäßig abfragt, welchen Institutionen die Menschen vertrauen. Sorgen bereitet den Befragten demnach vor allem die Sicherheit ihrer Daten. Die Tech-Branche müsse diese Ängste ernst nehmen, schreibt Schulz. Für Künstliche Intelligenz sieht sie Potenziale in der Kommunikations- und Marketingbranche sowie in der Personalentwicklung – zieht aber auch eine klare ethische Grenze. Dieser Text ist Teil der Themenwoche Digitalisierung & KI.
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"Die Abonnenten in größeren Ortschaften oder Städten querfinanzieren die Abos auf dem Land – was nicht sein sollte."
Michael Tallai, Geschäftsführer der Funke Medien Thüringen, nennt im turi2-Interview Gründe, warum die gedruckte Tageszeitung für Verlage immer unrentabler wird. In abgelegenen Orten sei die Zustellung ein Minusgeschäft, sagt er im Rahmen der Themenwoche Digitalisierung & KI.
turi2.de, turi2.de/digitalisierung-und-ki (alle Beiträge)
“In ländlichen Gebieten zahlen wir drauf” – Michael Tallai über Digitalisierung bei den Funke-Zeitungen in Thüringen.

Lange Leitung: Während alle von KI sprechen, stehen Lokalzeitungen vor einer anderen digitalen Herausforderung: Die Leserschaft hängt an der gedruckten Ausgabe, die für Verlage aber immer unrentabler wird. In Thüringen streicht Funke 300 gedruckte Abos in abgelegenen Orten und versucht, mit der Umstellung aufs E-Paper gleichzeitig die Digitalisierung voranzutreiben. Wie das gelingen soll, sagt Michael Tallai, Geschäftsführer der Funke Medien Thüringen im Gespräch mit turi2-Redakteurin Nancy Riegel. Dieses Interview ist Teil der Themenwoche Digitalisierung & KI – bis 2. April fragen wir auf turi2.de, wie der technologische Fortschritt Medien, Wirtschaft und Gesellschaft verändert. Weiterlesen >>>, turi2.de/digitalisierung-und-ki (alle Beiträge)
Die Welt im Rückspiegel: 3 Gründe, warum ChatGPT überschätzt wird.

Künstliche Konkurrenz: “Viele menschliche Tätigkeiten sind nicht so ausgefeilt, wie wir heute noch denken”, ist Neurowissenschaftler Henning Beck überzeugt. Dennoch glaubt er nicht, dass ChatGPT in naher Zukunft Steuerberaterinnen, Grafikdesigner oder Medienschaffende ersetzen wird. Beck nennt drei Grundprobleme, an denen die Technik krankt: Sie kann nicht mit neuen Problemen umgehen, hat kausale Schwächen und versteht nicht, was sie tut. Gleichzeitig prognostiziert Beck: “Mit solchen KI-Systemen werden wir auf mehr Ideen kommen als jemals zuvor.” Sein Gastbeitrag ist Teil der Themenwoche Digitalisierung & KI – bis 2. April fragen wir auf turi2.de, wie der technologische Fortschritt Medien, Wirtschaft und Gesellschaft verändert.
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“Anstrengend und schön wird das” – Christoph Keese über die KI-Zukunft der Medien- und Kreativbranche.

Veränderungsmaschine: Künstliche Intelligenz markiert den “fundamentalsten Wandel, den unsere Branche jemals erlebt hat”, schreibt Christoph Keese. “Reihenweise Geschäftsmodelle werden hinfällig”, prophezeit der Geschäftsführer von Springers Beratungsfirma Hy. Er glaubt, die Zukunft wird “ein Eldorado für die Besten und eine Strapaze für das Mittelmaß”. Er erinnert daran, dass einzelne Menschen in Redaktionen dieser Tage “Funktionen ausüben, die früher von fast zwei Dutzend heute vergessener Berufe praktiziert wurden”. Das Vorführen der Fehler von KI-Bots ziele am Kern der Sache vorbei. Dieser Gastbeitrag ist Teil der Themenwoche Digitalisierung & KI – bis 2. April fragen wir auf turi2.de, wie der technologische Fortschritt Medien, Wirtschaft und Gesellschaft verändert.
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"Ich glaube, wir reden bei KI von einer Lebensassistentin, die irgendwann in allen Bereichen zur Anwendung kommen wird. Das überschauen wir jetzt alles noch gar nicht."
Kommunikationswissenschaftlerin Miriam Meckel prognostiziert im turi2-Interview zur Themenwoche Digitalisierung & KI, dass in Zukunft Bots für uns Verträge aushandeln und Termine vereinbaren. Menschliche Kommunikation komme dann zum Einsatz, wenn die Algorithmen an ihre Grenzen stoßen.
turi2.de, turi2.de/digitalisierung-und-ki (alle Beiträge)
“Das größte Live-Experiment in der Geschichte der Menschheit” – Miriam Meckel und Léa Steinacker über Chancen und Risiken von KI.

Mensch und Maschine: “Je früher wir Kinder, Jugendliche und die Menschen überhaupt sensibilisieren, dass hier eine Revolution im Gange ist, desto besser”, sagt Miriam Meckel im Doppel-Interview mit Léa Steinacker zum Auftakt der turi2 Themenwoche Digitalisierung & KI. Im Gespräch mit Chefredakteur Markus Trantow berichten die Wissenschaftlerinnen und Bildungsunternehmerinnen von ihren aktuellen KI-Experimenten, etwa einer Sprach-KI, die mit der Stimme von Meckel spricht. Statt KI aus Schule und Uni zu verbannen, plädieren sie dafür, die Technologie gezielt und kritisch einzusetzen. “Wir erleben gerade den ersten Anwendungsmoment von KI”, sagt Steinacker mit Blick auf Tools wie ChatGPT. Menschliche Kreativität werde die Technik nicht ersetzen, sind die beiden überzeugt: “Wir brauchen sie dringend, damit das Internet in wenigen Jahren nicht allein aus KI-Remix besteht.” Im Interview blicken sie auf die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Dimensionen der KI-Revolution.
Dieses Interview ist Teil und Auftakt der Themenwoche Digitalisierung & KI – bis 2. April fragen wir auf turi2.de, wie der technologische Fortschritt Medien, Wirtschaft und Gesellschaft verändert.
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