Zahl des Tages: Insgesamt 7.000 Stellen streicht der Unterhaltungskonzern Disney, rund 3 % der globalen Belegschaft. Finanz-Chefin Christine McCarthy kündigt geplante Kürzungen von 5,5 Mrd Dollar an. 3 Mrd Dollar davon will Disney bei der Produktion von Inhalten einsparen. Zwar ist Disneys Gewinn im vergangenen Geschäftsquartal deutlich gestiegen, um 11 % auf 1,3 Mrd Dollar, der Streaming-Dienst Disney+ verliert jedoch erstmals seit Bestehen Nutzer.
hollywoodreporter.com, variety.com, tagesschau.de
Bob der Baumeister: Disney löst überraschend seinen CEO Bob Chapek ab und holt Vorgänger Bob Iger (Foto) zurück. Iger hatte den Konzern 15 Jahre geführt und soll nun für zwei weitere zurückkommen. Chapek hatte 2020 übernommen und Disney durch die Pandemie gesteuert, zuletzt hatte er ein Sparprogramm und einen Einstellungsstopp verkündet.
sueddeutsche.de, businessinsider.com
Mickys Traumschiff: Der Unterhaltungskonzern Disney kauft das teilfertige Kreuzfahrtschiff "Global Dream", berichten NDR und Reuters. Das Schiff war eigentlich für den Konzern Genting aus Hongkong vorgesehen, vor der Fertigstellung mussten die MV-Werften in Wismar jedoch Insolvenz anmelden. Die Meyer-Werft aus dem niedersächsischen Papenburg baut das Schiff nun um und fertig.
ndr.de, n-tv.de
Aus die Micky Maus: Der Unterhaltungskonzern Disney plant Entlassungen und einen zeitweisen Einstellungsstopp, kündigt CEO Bob Chapek in einer Personal-Mitteilung an. Führungskräfte sollen Dienstreisen auf das Notwendigste beschränken. Grund für die Kürzungen: Die jüngsten Quartalszahlen lagen unter den Erwartungen, vor allem das Streaming-Geschäft ist teuer und verlustreich.
handelsblatt.com, cnbc.com
Walt Disney liegt mit seinen Streaming-Portalen Disney+, ESPN+ und Hulu auf Augenhöhe mit Netflix. Unterm Strich zählen die Dienste bis Ende Juni weltweit 221 Mio Abonnentinnen. Am 8. Dezember soll die Werbevariante von Disney+ für 7,99 Dollar starten, das werbefreie Standard-Abo kostet künftig drei Dollar mehr. Der Gewinn lag im 3. Quartal bei 1,4 Mrd Dollar, 53 % mehr als im Vorjahres-Zeitraum. Der Umsatz steigt um 26 % auf 21,5 Mrd Dollar.
handelsblatt.com
Zensur: Die Vereinigten Arabischen Emirate verbieten den Pixar-Animationsfilm Lightyear noch vor dem weltweiten Kinostart am Donnerstag. Als offiziellen Grund nennt die Medienaufsicht einen "Verstoß gegen die Standards für Medieninhalte des Landes"; in dem Disney-Film küssen sich zwei weibliche Figuren. Gleichgeschlechtliche Beziehungen sind in den Emiraten nicht erlaubt.
deutschlandfunkkultur.de, t-online.de
Aus die Maus: Disneys CEO Bob Chapek setzt TV-Chef Peter Rice (Foto) vor die Tür, nachdem dieser seinen Vertrag wohl erst kürzlich verlängert hatte. Quellen der "New York Times" geben als Grund an, dass er "nicht in die Unternehmenskultur" passe. Disney selbst schweigt sich zu den genauen Gründen aus. Rices Stellvertreterin Dana Walden übernimmt die Geschäfte.
nytimes.com via new-business.de
Geplust: Disney+ gibt genauere Pläne zu einer werbefinanzierten Version bekannt. Das Wall Street Journal berichtet, der Streaming-Dienst wolle bei Filmen und Serien von einer Laufzeit bis zu einer Stunde vier Minuten lang Werbung zeigen. Inhaltlich soll es keine Spots für Alkohol und mit politischem Inhalt geben. Der Abo-Preis steht noch nicht fest.
meedia.de, turi2.de (Background)
Disney+ zählt im zweiten Quartal weltweit 137,7 Mio Abonnentinnen, 7,9 Mio mehr als im vorherigen. Netflix liegt mit rund 221 Mio Kundinnen zwar immer noch vorn, musste aber zuletzt erstmals einen Rückgang von 200.000 Abos verkraften. Walt Disney verzeichnet einen Umsatz von 19,3 Mrd Dollar, Analystinnen hatten 20,1 Mrd erwartet.
cnet.com, finanzen.net
Keine eigene Welt: Floridas konservativer Gouverneur Ron DeSantis entzieht Disney World die Sonderverwaltungsrechte, weil er sich mit der "Agenda" des Konzerns nicht wohlfühle. Disney hatte nämlich – auf Drängen der Mitarbeiterinnen – das umstrittene "Don't say gay"-Gesetz kritisiert. Obwohl Disney die Flexibilität seiner Agenda international immer wieder bewiesen hat, hat es ausgerechnet zuhause in den USA mit der Anpassung wohl nicht geklappt.
faz.net
Abtanz: Dancing with the Stars, das US-Pendant zu "Let's dance", läuft ab Herbst nicht mehr beim Disney-Sender ABC sondern live beim Streamingdienst Disney+. Der überraschende Wechsel untermauert Disneys Ambitionen, das Portfolio von Disney+ breiter aufzustellen, um mehr bezahlte Abos abzuschließen.
dwdl.de, edition.cnn.com, eu.usatoday.com
Disney gerät in der Diskussion um ein geplantes Gesetz in Florida zwischen die Fronten. Das von Kritikern "Don't say gay" genannte Gesetze verbietet es, sexuelle Orientierung in Schulen zu thematisieren. Disney-Chef Bob Chapek wollte sich zu dem Thema zunächst gar nicht äußern – es folgten Kritik und Proteste. Nach einer Kehrtwende und Entschuldigung nimmt nun Fox News Disney in die Zange und wirft dem Micky-Maus-Konzern vor, Kinder zu verderben.
spiegel.de (Paid)
Weniger Mäuse, dafür Werbung: Disney will in den USA Ende 2022 eine vergünstigte, durch Werbung finanzierte Version, seines Streaming-Dienstes Disney+ einführen. 2023 soll dann der internationale Start folgen. Derzeit kostet ein normales, werbefreies Abo in den Staaten 7,99 US-Dollar, hierzulande 8,99 Euro. Mit dem Schritt will Disney seinem langfristigem Ziel näherkommen, bis Ende 2024 zwischen 230 und 260 Mio Abonnentinnen zu erreichen.
dwdl.de
Vorhang zu: Die US-Filmstudios Disney, Warner und Sony veröffentlichen vorerst keine Kino-Filme mehr in Russland. Betroffen sind Produktionen wie "Turning Red", "The Batman" und "Morbius", die im März und April starten sollten. Disney sagt, künftige Business-Entscheidungen werde man davon abhängig machen, wie sich die Situation zwischen Russland und der Ukraine entwickelt.
businessinsider.com
Maus baut Haus: Unterhaltungs-Gigant Disney strebt auf den Wohnungsmarkt. Dafür will er Wohnviertel im Stil eines Themen­parks an Orten in den USA errichten, die einen Disney-Bezug aufweisen. Ein erstes Exemplar soll am kalifornischen Heimatort von Walt Disney höchstselbst entstehen. Ein Käufer für einen Geldspeicher findet sich bestimmt im Silicon Valley.
spiegel.de
Disney kann seinen Gewinn im abgelaufenen Quartal von lediglich 29 Mio im Vorjahreszeitraum auf 1,15 Mrd Dollar steigern. Neben den wieder gut besuchten Freizeitparks trägt Disney+ zum Erfolg bei. Der Streaming-Dienst zählt zum 1. Januar weltweit 129,8 Mio Abonnentinnen – 35 Mio mehr als im Vorjahr. Der Umsatz steigt um 34 % auf 21,8 Mrd Dollar – eine Mrd mehr als von Analystinnen erwartet.
handelsblatt.com
Nachdenkpause: Disneys US-Sender ABC schickt Hollywood-Star Whoopi Goldberg in den Zwangsurlaub. In der Talkshow "The View", die so co-moderiert, hatte sie gesagt, beim Holocaust sei es nicht "um Rasse" gegangen. Bei Twitter hat sich Goldberg für ihre Äußerung inzwischen entschuldigt, dennoch nimmt ABC sie für zwei Wochen vom Sender, um über "die Auswirkungen ihrer Kommentare nachzudenken".
spiegel.de, variety.com
Debatte: Netflix muss sich gegen “aggressivere” Konkurrenten durchsetzen, schreibt Jürgen Schmieder.
Rivalen: Gegenüber Netflix hat Disney nicht nur stärkere Wachstumsmöglichkeiten und einen "ordentlich gefüllten Tresor an Inhalten" sondern für diese auch mehr Vertriebswege, schreibt Jürgen Schmieder in der "Süddeutschen Zeitung". Obwohl Netflix mit 222 Mio Abonnenten Branchenführer sei, müsse sich der Streamingdienst gegen immer mehr und "aggressivere" Konkurrenten durchsetzen.
sueddeutsche.de (Paid)
Disney macht im 3. Quartal 159 Mio Dollar Gewinn – vor einem Jahr hatte die Bilanz noch ein Minus von 710 Mio Dollar ausgewiesen. Der hauseigene Streaming-Dienst Disney+ gewinnt im selben Zeitraum 2,1 Mio Abonnentinnen dazu, bleibt aber aufgrund mangelnder Blockbuster hinter den Erwartungen zurück.
handelsblatt.com
Ruthie Thompson, 111, ist tot. Die Amerikanerin arbeitete fast 40 Jahre lang für Disney, u.a. als Zeichnerin, in der Animationskontrolle und der Szenenplanung. Thompson wirkte an Disney-Klassikern wie "Schneewittchen", "Dumbo" sowie "Bernard und Bianca" mit. Im Jahr 2000 verlieh ihr ihr ehemaliger Arbeitgeber den Titel "Disney Legende".
spiegel.de, wdwnt.com, variety.com
Millionen-Deal: Disney und Scarlett Johansson einigen sich im Prozess um entgangene Einnahmen der Schauspielerin durch den Streaming-Frühstart des Films "Black Widow". Über die Höhe des Deals schweigen beide Parteien. Das US-Blog Deadline hört, dass Johansson "mehr als 40 Mio Dollar" erhält. Die Schauspielerin und Disney versichern sich gegenseitig ihre Verbundenheit und wollen künftig weiter zusammenarbeiten.
variety.com, deadline.com, turi2.de (Background)
Entovativ: Disney kündigt einen Sprach-Assistenten auf Basis von Amazons Alexa-Technologie an. Im Laufe des nächsten Jahres können Hotel-Gäste in Disney World Orlando über den Befehl "Hey, Disney" zum Beispiel Geschichten oder Witze von Disney-Figuren aufrufen. Typische Dialoge dürften sein: "Hey, Disney! Temperiere das Bad im Geldspeicher!" oder "Hey, Disney! Was will uns die nuschelnde Ente sagen?".
mediapost.com, cnet.com
Kino-Comeback: Disney schenkt allen Film-Neustarts des laufenden Jahres wieder eine exklusive Kino-Auswertung. 45 Tage lang sind die Streifen nur auf der großen Leinwand zu sehen, bevor Streaming-Dienst Disney+ zugreifen darf. In der Pandemie hatte der Micky-Maus-Konzern auf zeitgleiche Online- und Kino-Starts gesetzt und sich dabei mit Hollywood-Star Scarlett Johannson verkracht.
spiegel.de, bild.de, turi2.de (Background)
Video-Tipp: Disney hat Probleme damit, Haltung zu zeigen, analysiert Philipp Walulis. Demnach legt der Micky-Maus-Konzern international verschiedene Maßstäbe an, was Wokeness angeht und schmeißt seine westlichen Werte in anderen Märkten wie China oder Singapur über Bord – etwa, wenn es um die Darstellung von Homosexualität in Filmen geht.
youtube.com (12-Min-Video)
Disney+ gibt eine sechsteilige Serie über den Modedesigner Karl Lagerfeld in Auftrag. "Kaiser Karl" wird in Paris gedreht und soll Lagerfelds Aufstieg in den 70er Jahren nachzeichnen. Die Serie basiert auf der gleichnamigen Biografie von Raphaëlle Bacqué, über die Besetzung ist noch nichts bekannt.
stern.de
Lese-Tipp: Die "Süddeutsche Zeitung" blickt auf die Geschichte des deutschen Micky-Maus-Magazins, das in diesem Jahr 70. Geburtstag feiert. Von 1951 bis 1988 hat Erika Fuchs die deutsche Ausgabe mit "Intelligenz und subtiler Ironie" sowie lautmalerischen Ausdrücken wie "Schnorch" und "Gazong" geprägt. Inzwischen liegt die verkaufte Auflage nur noch bei 72.000, in den 90ern lag sie noch bei teils einer Mio.
sueddeutsche.de
Disney will eine außergerichtliche Einigung mit Scarlett Johansson erzielen – deren Anwalt John Berlinski lehnt das aber ab und sieht große Erfolgschancen bei einer öffentlichen Verhandlung. Der Konzern versuche, "sein Fehlverhalten in einem vertraulichen Schiedsverfahren zu verbergen". Johansson hatte Disney für die zeitgleiche Veröffentlichung von "Black Widow" im Kino und bei Disney+ verklagt, ihr sei Gage entgangen. Kritikerinnen werfen Disney vor, frauenfeindlich auf die Klage reagiert zu haben. Disney wies die Klage bisher stets als unbegründet zurück.
rnd.de, theverge.com, turi2.de (Background)
Disney will auch künftig die Entscheidungshoheit über die Vermarktung seiner Filme haben, sagt CEO Bob Chapek bei einem Analystinnen-Gespräch. Man werde auch in Zukunft "alle verfügbaren Optionen" nutzen. Darstellerin Scarlett Johansson hatte den Konzern verklagt, weil ihr durch den Streaming-Start Teile ihrer Gage entgangen sein sollen. Die Klage sei nicht gerechtfertigt und lasse zudem die Folgen der Corona-Pandemie außer Acht, sagt Disney dem "Business Insider".
businessinsider.com, golem.de
Disney steigert seine Erlöse im zweiten Quartal um 45 % auf rund 17 Mrd Dollar. Der Gewinn liegt bei 923 Mio Dollar, vor einem Jahr hatten Corona-Sonderkosten noch zu einem Minus von 4,7 Mrd Dollar geführt. Der Konzern profitiert von der Wiederöffnung seiner Freizeitparks, in dieser Sparte kletterte der Umsatz um mehr als 300 % auf 4,3 Mrd Dollar. Das Mediengeschäft macht 12,7 Mrd Dollar am Umsatz aus, ein Plus von 18 %. Disney+ zählt inzwischen 116 Mio Kundinnen, 12 Mio mehr als zuletzt.
handelsblatt.com
Marvel, Comic-Studio von Disney, zahlt Autorinnen, deren Storys es in Verfilmungen schaffen, nur 5.000 Dollar – und schickt ihnen eine Einladung zur Premiere, berichtet der "Guardian". Ein Marvel-Sprecher sagt der Zeitung, dass Autorinnen die Firma wegen Verträgen kontaktieren könnten. Einzelne Autoren haben bereits Sondervereinbarungen getroffen.
theguardian.com, cnet.com
Disney wehrt sich erneut gegen die Vorwürfe von "Black-Widow"-Star Scarlett Johansson (Foto). Disney-Anwalt Daniel Petrocelli wirft der Schauspielerin eine "hochgradig orchestrierte PR-Kampagne" gegen den Konzern vor, um öffentlichen Druck auf einen vermeintlich aussichtslosen Gerichtsprozess aufzubauen. Demnach sei der Film wie vertraglich vereinbart auf mindestens 1.500 Kinoleinwänden zu sehen gewesen, auf 9.000 in den USA und 30.000 weltweit. Die US-Schauspielergewerkschaft kritisiert den "frauenfeindlichen Ton" von Disney. Johansson hatte Disney für den zeitgleichen Start von "Black Widow" im Kino und bei Disney+ verklagt, durch die Streaming-Veröffentlichung sei ihr Gage entgangen.
variety.com via sueddeutsche.de (Paid), turi2.de (Background)
Zoff um Mäuse: Die US-Schauspielerin Scarlett Johansson verklagt Disney wegen des gleichzeitigen Starts des Marvel-Superheldenfilms Black Widow im Kino und beim Streaming-Dienst Disney+. Die Hauptdarstellerin wirft dem Micky-Maus-Konzern Vertragsbruch vor. In Los Angeles habe sie eine entsprechende Klage eingereicht. Disney habe ihr einen exklusiven Kinostart von "Black Widow" versprochen, ihre Vergütung basiere großteils auf den Kinoeinnahmen. Disney wehrt sich gegen die Vorwürfe und bezeichnet die Klage der Darstellerin als "unbegründet". Durch den Release bei Disney+ habe man Johannsons "Möglichkeiten für zusätzliche Einnahmen über die bereits erhaltenen 20 Mio US-Dollar hinaus deutlich erhöht". "Black Widow" ist in den USA am 9. Juli gestartet, sowohl im Kino als auch bei Disney+. Weltweit hat der Film am ersten Kinowochenende 158 Mio Dollar eingespielt, weitere 60 Mio Dollar kamen durch Streaming zustande.
Disney ist nicht das einzige Filmstudio, das seit der Corona-Pandemie auf ein hybrides Veröffentlichungs-Modell seiner Filmproduktionen setzt. Auch Warner stellt neue Filme inzwischen parallel zum Kinostart auf seiner Streaming-Plattform HBO Max zur Verfügung – und will mittelfristig daran festhalten.
rnd.de, spiegel.de, wsj.com, deadline.com
Telekom schnappt sich Disney+ für Magenta TV und packt den Streamingdienst in den neuen Tarif "Magenta TV Entertainment", der ab dem 3. August buchbar ist. Darin enthalten sind neben Disney+ auch Magenta TV selbst sowie TV Now Premium. Die Telekom hat bereits seit über einem Jahr versucht, Disney+ für sich zu gewinnen.
dwdl.de, turi2.de (Background)
You stream it, you buy it: Netflix startet einen eigenen Online-Shop für Fanartikel rund um seine beliebtesten Produktionen und will so das umsatzstarke Merchandising-Feld beackern. Zum Start des Netflix-Shops, der gemeinsam mit Shopify realisiert wurde, liegen Artikel der Anime-Serien Eden und Yasuke im digitalen Regal. Bald sollen Hoodies, T-Shirts und Kissen rund um den Meisterdetektiv Lupin folgen. Auch Merchandise zu Stranger Things und Haus des Geldes ist in Planung.
Hinter dem Projekt steckt Josh Simon, der 2020 von Nike zu Netflix wechselte. Er hat das Konsumgüter-Team des Streaming-Giganten erweitert und bereits mehrere Deals mit Unternehmen wie Amazon, H&M oder Walmart abgeschlossen, die ebenfalls Produkte mit Netflix-Bezug verkaufen. Mit dem Shop-Start will Netflix u.a. zu Disney aufschließen, dem bisher unumstrittenen Star am Merchandising-Himmel. Store-Eröffnungen im "real life", also etwa in Einkaufszentren, plant Netflix nach eigener Aussage allerdings nicht.
nytimes.com, handelsblatt.com, netflix.shop
Disney leidet unter Corona-Öffnungen und -Schließungen gleichermaßen: Der Konzern schrumpft seinen Umsatz von Januar bis März um 13 % auf 15,6 Mrd Dollar, als Gewinn bleiben 901 Mio. Das Wachstum des Streaming-Dienstes Disney+ verlangsamt sich, weil die Menschen wieder mehr rausgehen. Gleichzeitig sind Freizeitparks und die meisten Kinos weiter geschlossen, Kreuzfahrten nicht möglich.
t-online.de
Passiv vs. Aktiv: Das gesellschaftliche Verständnis von Unterhaltung wandelt sich gerade grundlegend, schreibt Jürgen Schmieder in der "Süddeutschen Zeitung". Videospiele, Social Media & Co. treten bei Millenials und Generation Z in Konkurrenz zur Passivrezeption von Bewegtbild. In diesem Kampf seien "Alleskönner" wie Disney besser aufgestellt als etwa Film- und Serienspezialist Netflix.
sueddeutsche.de
Zahl des Tages: Insgesamt 1,2 Mrd Streaming-Accounts verzeichnen große US-Anbieter wie Netflix, Amazon Prime Video und Disney+ auf der ganzen Welt, errechnet der New Yorker Marktforscher LightShed Research. Regionale Plattformen, wie z.B. aus Deutschland, sind darin nicht eingerechnet. Schon Mitte März hatte der US-Produzentenverband Motion Picture Association verkündet, dass 2020 erstmals die globale Mrd-Marke geknackt worden sei, ein Plus von 26 % zu 2019.
zeit.de
Disney bereitet trotz der Corona-Krise ein Upgrade seiner Freizeitparks im kalifornischen Anaheim vor. US-Medienberichten zufolge plant der Micky-Maus-Konzern unter dem Projektnamen "Disneyland Forward" längerfristig mit neuen Attraktionen, Restaurants und Geschäften. Seit März 2020 sind die Parks geschlossen, Ende April sollen sie wieder öffnen.
latimes.com, collider.com
Unter Druck: Netflix muss "so schnell wie möglich 100 Jahre Filmgeschichte" aufholen oder sich neu erfinden, beobachtet Nicolas Freund. Große Studios wie Disney oder Paramount drängen mit eigenen Angeboten auf den Markt und entziehen den Konkurrenten ihre Inhalte. Ihr Backkatalog koste sie "wenig bis nichts" und sei beim Publikum bekannt und beliebt. Für Neuproduktionen entstehe in diesem Marktumfeld ein starker Quotendruck.
sueddeutsche.de (Paid)
Zahl des Tages: Stolze 100 Mio Abonnentinnen zählt der Streaming-Dienst Disney+ weltweit knapp 16 Monate nach dem Start, verkündet Disney-CEO Bob Chapek am Dienstag auf der virtuellen Jahres-Hauptversammlung. Zum Vergleich: Konkurrent und internationaler Spitzenreiter Netflix hatte Ende vergangenen Jahres rund 200 Mio Kundinnen gemeldet. Zum 5-Jährigen Ende 2024 rechnet Disney+ mit bis zu 260 Mio Abos.
cnet.com, theverge.com
Alleiniges Sorgerecht: Die Mediengruppe RTL ist künftig alleinige Besitzer des Kinder- und Jugend-Senders Super RTL und übernimmt dafür von der Walt-Disney-Tochter BVI Television Investments für einen nicht genannten Preis deren 50-%-Beteiligung. Die Kartellbehörden von Deutschland und Österreich müssen noch zustimmen. Es wäre die größte Sender-Übernahme auf dem deutschen Fernsehmarkt seit dem Zusammenschluss von Sat.1 und ProSieben 2000. RTL und Walt Disney haben den Sender 1995 als Joint Venture gegründet. Seitdem gab es bei RTL schon mehrfach Überlegungen, den Sender völlig zu übernehmen, was lange an kartellrechtlichen Bedenken gescheitert wäre.
Mittlerweile ist die Situation mit einem stärker fragmentierten TV-Markt und großer Konkurrenz durch Streaming-Angebote eine andere. Disney setzt künftig verstärkt auf sein Bezahlangebot Disney+, ist aber auch mit einem eigenen Free-TV-Sender in Deutschland vertreten. Thomas Lückerath hält in seiner Analyse bei DWDL derweil für möglich, dass RTL als alleiniger Besitzer die Marke Super RTL beerdigen wird und den Kanal beispielsweise in RTL Kids oder RTL Toggo umbenennt.
presseportal.de, dwdl.de
Lese-Tipp: Die von Disney+ geschalteten Warnhinweise vor manchen Folgen der Muppet Show sind nicht immer nachvollziehbar, schreibt Martin Zips in der "Süddeutschen Zeitung". Sie seien ein "Angriff" auf das Lebenswerk des Puppenspielers Jim Henson. Zips vermutet in den Warnhinweisen eine Absicherung von Disney, sollte es zu Diskriminierungsklagen kommen.
sueddeutsche.de
Deutsches Disney: Streaminganbieter Disney+ gibt zwei deutsche Serien in Auftrag. "Sam, ein Sachse" bringt die Geschichte des ersten schwarzen Polizisten Ostdeutschlands auf den Schirm, "Sultan City" ist eine Gangster-Dramedy rund um eine türkischstämmige Familie in Berlin. Insgesamt kündigt Disney+ zehn europäische Projekte an, ab 2024 sind pro Jahr 50 geplant.
dwdl.de
"Einfach alles umwerfen wie im Frühjahr, kam für uns nicht mehr in Frage, da wir den Kindern bzw. Eltern ein vertrautes Gefüge geben möchten, um so viel Alltag und Orientierung wie möglich zu bieten."
Eun-Kyung Park, General Manager Media bei Disney in Deutschland, sagt im DWDL-Interview, dass der Disney Channel im zweiten Lockdown nicht wie im ersten auf Ferienprogrammierung umschwenken wollte.
dwdl.de
Streaming-Aggregator ScreenHits TV plant den Start in Deutschland zum Ende des 1. Quartals, berichtet DWDL. Die App bündelt die Streaming-Angebote von Netflix, Amazon, Disney+ und weiteren Anbietern unter einem Dach. Geld verdient die Firma mit Provisionen für Abo-Abschlüsse über die App. In Großbritannien und Nordamerika soll der Dienst nach einem Beta-Test Ende Januar in den Regelbetrieb gehen.
dwdl.de
Disney streicht im 1. Halbjahr 2021 rund 32.000 Arbeitsplätze, berichtet Variety. Im September war beim Micky-Maus-Konzern noch die Rede von 28.000 Stellen. Betroffen sind vor allem die Belegschaften in den Vergnügungsparks, die stark mit der Corona-Krise zu kämpfen haben.
variety.com
Disney schreibt auch im 4. Quartal seines Geschäftsjahres 2020 tiefrote Zahlen und macht 710 Mio Dollar Verlust - vor einem Jahr waren es noch 777 Mio Dollar Gewinn. Der Umsatz fällt um 23 % auf 14,7 Mrd Dollar, weniger schlimm als von den Analysten erwartet. Ein Lichtblick ist der Streamingdienst Disney+, der nun fast 74 Mio zahlende Nutzer*innen hat. Das lukrative Geschäft mit Kreuzfahrten und Freizeitparks, bisher eine Cash-Cow, bricht um 61 % auf 2,6 Mrd Dollar Umsatz ein und macht 1,1 Mrd Dollar Verlust.
handelsblatt.com, techcrunch.com
ESPN verabschiedet sich vom E-Sport: Disneys US-Sportsender stampft im Zuge von Einsparungen seine komplette E-Sport-Einheit ein, nur Groß-Events und Breaking News aus der Gaming-Szene will ESPN noch mit dem seinem Kern-Team abdecken. Vergangene Woche hatte der Sender angekündigt, rund 10 % aller Jobs zu streichen, insgesamt rund 500.
esportsobserver.com
Another day: Disney verschiebt die für Dezember vorgesehenen Kinostarts von Free Guy und Tod auf dem Nil auf unbestimmte Zeit. Einer der wenigen verbleibenden Blockbuster auf dem Filmkalender 2020 ist damit bisher Wonder Woman 1984. Wegen Corona hat die Branche zuletzt zahlreiche Veröffentlichungen vorläufig abgesagt, darunter die des neuen Bonds Keine Zeit zu Sterben.
digitalfernsehen.de, variety.com
Der Zauber ist verflogen: Disney fährt im abgelaufenen Quartal einen Nettoverlust von 4,7 Mrd Dollar. Der Umsatz sinkt um 42 % auf 11,8 Mrd Dollar. Besonders drastisch betroffen ist das normalerweise lukrative Geschäft mit Freizeitparks, Kreuzfahrtschiffe und Ladengeschäften, die in der Pandemie geschlossen hatten oder im Hafen lagen. In diesem Segment fiel der Umsatz um 85 % von 6,6 Mrd auf nur noch 983 Mio Dollar.
Auch geschlossene Kinos weltweit verhageln Disney die Bilanz, der Umsatz der Filmsparte fällt um mehr als 50 %. Viele Produktionen wurden verschoben oder abgesagt. Als Notnagel bringt Disney seine Neuverfilmung des Trickfilms "Mulan" ohne Umweg übers Kino ins Heimkino. Ab dem 4. September soll die 200 Mio Dollar teure Produktion in den USA sowie in einigen europäischen Märkten auf über den eigenen Streaming-Dienst Disney+ abrufbar sein. Jedoch nicht im Rahmen des Abos, sondern für rund 30 Dollar Aufpreis.
faz.net, spiegel.de, hollywoodreporter.com (Mulan)