Datenklau: Wer zu den olympischen Winterspielen nach China reist, könnte Opfer von Hacker-Angriffen, digitaler Überwachung und Datenklau sein, teilt das Citizen Lab der Universität Toronto mit. Die App "My2022", mit der alle Anreisenden einen Covid-Nachweis vorzeigen müssen, habe "simple aber zerstörerische" Sicherheitslücken. Die Verschlüsselung der Nutzer-Stimmen und des Daten-Transfers etwa sei "inadäquat".
faz.net
Netz-Nachhilfe: Geht es um politische Transparenz in Sozialen Netzwerken, sind die Prozeduren "leck geschlagen" und die Republik wirke "seltsam entblößt", schreibt Bert Rebhandl in der "FAZ". Arbeitspapiere werden durchgestochen, bevor formulierte Gedanken trocken seien: Personalentscheidungen müssen dann gegen Hashtag-Konjunkturen bestehen. Rebhandl legt dem freiheitlichen Europa nahe, "in den Maschinenraum der digitalen Kommunikation" zu gehen.
faz.net (Paid)
Zahl des Tages: Die inzwischen verbotene 128 darf nicht mehr genannt werden, wenn es nach dem türkischen Präsidenten Erdogan geht. Sobald diese Zahl zur Sprache kommt, werde "die staatliche Wirtschaftspolitik hinterfragt." Es geht um 128 Mrd Dollar verschwundene Zentralbank-Reserven, die laut Recherche heimlich verkauft wurden – und nach deren Verbleib die Öffentlichkeit nicht weiter fragen soll.
faz.net
Porsche will in Tübingen seine eigenen Hochleistungsbatterien herstellen und damit eine "Pionierrolle" einnehmen. Die Batteriezellen seien eine "Kerntechnologie für die deutsche Autoindustrie, die wir auch im eigenen Land haben müssen", sagt Porsche-Chef Oliver Blume der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Europäische Autohersteller sind derzeit noch überwiegend auf Batterielieferanten aus Asien angewiesen.
faz.net (Paid)
Video-Tipp: "FAZ"-Redakteur Constantin van Lijnden (Foto) belehrt in einer Video-Antwort über die Unstimmigkeiten in Rezos "Zerstörung der Presse". "Der coole Typ mit den blauen Haaren" betreibe tatsächlich nur "billige Propaganda in eigener Sache". Van Lijnden kritisiert u.a., dass Rezo keine der zitierten Medien vorab um eine Stellungnahme gebeten habe – und dass er die Qualität der Medienberichterstattung an Artikeln über sich selbst bemisst.
faz.net (31-Min-Video), turi2.de (Rezo-Video)
Video-Tipp: Die "FAZ" plant vorerst keine Kurzarbeit - im Gegensatz zu vielen anderen Verlagen. "Es geht uns nicht so schlecht", sagt "FAZ"-Chef Thomas Lindner (Foto) im Videochat mit Volker Schütz. Nur 25 % des Umsatzes kämen bei der "FAZ" aus dem Anzeigengeschäft, Abo und Einzelverkauf seien dagegen stabil. Rabatte beim Bezahlangebot F+ will Lindner nicht als Verramschen verstehen, sondern als "hochinteressantes Experiment", die Preissensitivität der Nutzer*innen auszutesten. Der sonst seriöse Schütz zeigt seinen Fußball-Entzug und trumpft im Eintracht-Trikot auf – wenn das Schule macht, moderieren demnächst Peter Turi im Hoffenheim- und Maria Gramsch im RB-Trikot.
youtube.com (11-Min-Video), horizont.net
Corona-News bescheren Nachrichtenseiten im März Rekordzugriffe: Sueddeutsche.de und FAZ.net verbuchen laut Agof knapp 80 % mehr Unique User als im Februar. Spiegel.de, Welt.de und Zeit Online legen um mehr als 50 % zu. Prozentualer Gewinner mit 275 % Plus ist die "Berliner Morgenpost", wohl vor allem wegen ihres Coronavirus-Monitors. In der Top 25 rutschen nur Kicker.de und Sport1.de ins Minus.
meedia.de
Zahl des Tages: Um 80 % auf 120 Mio Visits hat die "FAZ" im März dank Corona-verstärkter Newsnachfrage ihre Digital-Zugriffe gesteigert, schreibt das Blatt in einem Jubel-Beitrag in eigener Sache. Das Bezahlangebot F+ habe mit einer Preissenkung von 2,95 auf 1 Euro im Monat innerhalb einer Woche über 10.000 neue Abonnenten gewonnen.
"FAZ", S. 22 (Paid)
Frankfurter Allgemeine Zeitung startet einen wöchentlichen Wissenschafts-Podcast. Joachim Müller-Jung, Ressortleiter von "Natur und Wissenschaft", und Astrophysikerin Sibylle Anderl besprechen darin jeden Donnerstag Methoden und Forschungsergebnisse. Der 20-min-Podcast erscheint zu Beginn mit höherer Frequenz, um die Corona-Pandemie zu thematisieren.
faz.net, presseportal.de
FAZ: Herausgeber Werner D'Inka (Foto) geht Ende März in den Ruhestand. Als sein Nachfolger rückt Digitalchef Carsten Knop in das vierköpfige Gremium, das weiter reine Männerdomäne bleibt. D'Inka ist seit 2005 zuständiger Herausgeber für die Rhein-Main-Zeitung. Carsten Knop galt bereits bei der Nachfolge von Holger Steltzner als aussichtsreicher Kandidat für einen Posten im Herausgeber-Gremium. Statt ihn erhielt jedoch Gerald Braunberger einen Platz im Gremium, dem ferner Jürgen Kaube und Berthold Kohler angehören.
faz.net, turi2.de (Background)
Arbeitstitel FAP: Die "Frankfurter Allgemeine" startet "in absehbarer Zeit" einen täglichen Nachrichten-Podcast, sagt Digitalchef Carsten Knop im Interview mit der dpa. Dafür würden derzeit zwei Audio-Redakteursstellen besetzt. Ob der Podcast morgens oder abends online geht, stehe noch nicht fest.
meedia.de
Lese-Tipp: Große Verlage versuchen mit unterschiedlichen Strategien, junge Zielgruppen im Netz zu gewinnen, beobachtet Henrik Rampe. FAZ-Chef Thomas Lindner setzt auf Social Media und verzichtet auf ein Jugendportal, weil die "FAZ" nicht hippes Jugendmagazin spielen will. Zeit-Online-Chef Christian Röpke hat elf Podcasts im Portfolio, die nicht direkt Abos generieren, aber die Marke bilden sollen.
horizont.net
Das Netz wird engmaschiger: China blockiert nun auch die Websites von "Süddeutsche" und "FAZ". Bisher blockierte das System vor allem große Tech-Plattformen und englischsprachige Medien, die über kritische Themen wie Tibet oder auch die Verfolgung der Uiguren in Xinjiang berichten. Auch die "Tagesschau" wird seit Ende Juni blockiert. Am Samstagfrüh ist u.a. Focus Online und Abendblatt.de geblockt, ein großes Ströer-Portal und ein Wirtschaftsblatt aus Düsseldorf bisher aber ebensowenig wie turi2.de, ergeben Tests mit VPN-Tunneln nach China.
Die Sperr-Infrastruktur, von Spöttern Große Chinesische Firewall genannt, gilt als die effizienteste Internet-Zensurmaschine der Welt diesseits vom plumpen Kappen des kompletten Datenverkehrs. Die Kriterien sind naturgemäß nicht bekannt. Das Netz in China ist seit jeher unfrei, die Zensur von aus chinesischer Perspektive eher kleiner Medien stellt aber eine neue Qualität dar. Grund könnten Berichte über die ungewöhnlich großen Proteste in Hong Kong gegen ein neues Auslieferungsgesetz sein.
sueddeutsche.de, faz.net, tagesschau.de
Mitarbeit: Dirk Stascheit
Frankfurter Allgemeine Digitalzeitung: Die "FAZ" hat die rückläufigen Printerlöse dank wachsendem Digitalgeschäft in den ersten fünf Monaten "mehr als kompensiert". 2019 erwartet "FAZ"-Geschäftsführer Thomas Lindner ein positives Betriebsergebnis. Dafür sei "eine strenge Kostendisziplin" nötig. Die Bilanzsumme liegt 2018 bei 446,8 Mio Euro.
Die Gesellschafterversammlung wählt Stefan Quandt und Joachim Rosengarten in den Aufsichtsrat. Andreas Barner und Karl Dietrich Seikel tauschen ihre Posten: Barner übernimmt den Vorsitz des Aufsichtsrats, Seikel wird Vorsitzender des Kuratoriums der FAZIT-Stiftung, Mehrheitseigner der "FAZ". Ludwig Georg Braun verlässt den Aufsichtsrat "nach Erreichen der satzungsmäßigen Altersgrenze".
"FAZ", S. 20 (Paid), turi2.de (Background)
Wir graturilieren: Georg Meck, Ressortleiter Wirtschaft sowie Geld & Mehr bei der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", feiert heute zusammen mit seiner Familie an der Ostsee seinen 52. Geburtstag. Eine eigene Party muss Meck nicht schmeißen – er ist praktischerweise zur Feier des runden Geburtstages einer Freundin eingeladen.
Das Beste am abgelaufenen Jahr war, dass ihn "niemand genötigt hat, bei stürmischer See ein wackliges Segelboot zu besteigen". Für das neue Lebensjahr soll das auch genau so bleiben – "gerade bei der Feier an der Küste". Gratulationen erreichen Meck an der Ostseeküste auf allen Wegen, z. B. per Mail.
FAZ steigert ihre Vertriebserlöse gegen den Trend um rund 2 %, schreibt Kai-Hinrich Renner. Das Plus im Zeitraum Februar 2018 bis 2019 wird im Unternehmen auf die Digital-Flatrate F+ zurückgeführt. Verantwortlich ist Digital-Chefredakteur Carsten Knop, der sich damit für den vierten Herausgeber-Posten bei der "FAZ" empfiehlt.
abendblatt.de (Paid), turi2.de (Background)
Kleine Summen für kluge Köpfe: Die "FAZ" startet ihr bereits angekündigtes Flatrate-Modell F+. Für zunächst 2,95 Euro pro Woche, also 11,80 Euro im Monat, bekommen die Nutzer Zugriff auf alle Artikel von faz.net, die hinter der Paywall liegen. Das sind nach eigenen Angaben mehr als 500 Texte pro Monat. Die ersten 30 Tage sind kostenlos. Ab dem zweiten Jahr kostet das Abo 4,95 Euro pro Woche. Bei Nichtgefallen können die Leser F+ jederzeit kündigen.
Auf das E-Paper von "FAZ" und "FAS" haben die Nutzer des Billig-Abos keinen Zugriff. F+ ist nicht zu verwechseln mit dem Angebot, das bis Mitte September noch "FAZ plus" hieß und eine Browser-Version der gedruckten Zeitung bietet. Dieses Angebot heißt inzwischen FAZ Edition.
faz.net, turi2.de (Background)
Frankfurter Allgemeine Zeitung überdenkt ihr Digitalangebot, gibt "FAZ"-Geschäftsführer Thomas Lindner auf dem Distribution Summit des VDZ in Hamburg bekannt. Die Anzahl der Bezahlstücke auf FAZ.net soll deutlich ansteigen. Mit einer Online-Flatrate wollen die Frankfurter ihre "Paywall wiederum neutralisieren". Die Flatrate im Wochen-Abo soll zu gleichen Teilen Inhalte aus "FAZ", "FAS", "FAZ Woche" sowie dem Magazin "Quarterly" beinhalten und "jüngere und preissensible Nutzer" ansprechen.
horizont.net
Hör-Tipp: "FAZ"-Digital-Chef Carsten Knop interviewt in der neuen Folge des Digitec-Podcasts Alexander Armbruster zum Thema künstliche Intelligenz. Jugendliche, die viel Geld verdienen wollen, fit in Mathe und Sprachen sind, sollen Informatik studieren, empfiehlt Armbruster. Google und andere Firmen werben Wissenschaftler ab, die nun an Universitäten fehlen.
faz.net (26-Min-Audio), turi2.de (Background)
FAZ veröffentlicht die App Frankfurter Allgemeine Digitec über Digitalthemen. Die App bündelt die Berichte der Zeitung über die Folgen der Digitalisierung. Kommentare ordnen die Entwicklungen ein. Die App kostet separat 4,99 Euro je Monat, "FAZ"-Digitalabonnenten müssen nicht extra zahlen. Zugleich startet die "FAZ" einen Podcast über Digitalisierung - die erste Folge behandelt künstliche Intelligenz.
presseportal.de, (Paid), blogs.faz.net (Podcast, 20-Min-Audio)
"Es ist inzwischen jedem, wirklich jedem Mitarbeiter klar, dass die Zukunft der 'Frankfurter Allgemeinen' im Digitalen liegt – was nicht heißt, dass es in zehn Jahren Print nicht mehr gibt."
Carsten Knop, Digital-Chefredakteur der "FAZ", setzt auf Wachstum bei den Digitalabos – Werbung allein werde nicht reichen.
horizont.net
FAZ zeigt den Nutzern der faz.net-App künftig auch personalisierte Nachrichtenübersichten an. Registrierte Nutzer sehen in einem "Entdecken"-Bereich Nachrichten, die anhand des bisherigen Leseverhaltens ausgewählt werden. Bisher häufig gelesene Themen oder Autoren werden prominent dargestellt.
presseportal.de
FAZ verbreitet falsche Vergleiche zwischen Erwerbstätigen und Hartz-IV-Empfängern und korrigiert diese später nur beiläufig, kritisiert Stefan Niggemeier. Auch dpa und andere Medien haben den falschen Vergleich aufgegriffen, wonach Hartz IV einer Familie oft mehr Geld einbringe als ein Job. Bei der Berechnung des Steuerzahlerbunds für die "FAZ" fehlten aber Kindergeldansprüche der Erwerbstätigen. Niggemeier wirft auch der dpa vor, den weiterverbreiteten Berechnungsfehler nicht transparent korrigiert zu haben.
uebermedien.de, faz.net ("FAZ"-Bericht, Paid)
Rechte Meinungsmacher kommentieren die deutsche Medienlandschaft zunehmend maßlos bis hysterisch, beobachtet ein beunruhigter Stefan Niggemeier. Er dokumentiert Reaktionen auf das Aus des Bloggers Don Alphonso bei FAZ.net. Manchem Kommentator sei kein Vergleich zu groß, zu historisch, zu abwegig. Don Alphonso erscheine als "letztes Bollwerk gegen den totalen Sieg des Linksfaschismus in der Systempresse".
uebermedien.de (Paid), turi2.de (Don Alphonso)
FAZ.net stellt die Blogs Stützen der Gesellschaft und Deus ex Machina von Don Alphonso alias Rainer Meyer ein. Der einstige Mitpionier der deutschsprachigen Bloggerszene gilt als bürgerlich-konservativ bis, eigene Worte, reaktionär. Der verstorbene Herausgeber Frank Schirrmacher holte Don Alphonso 2009 als Autor. Faz.net twittert, die Redaktion wolle "unsere Blogplattform als Experimentierfeld wiederbeleben". Der Wiederbelebung fällt auch das Blog Digital/Pausen von Hans Ulrich Gumbrecht zum Opfer.
twitter.com
Frankfurt: Wegen einer Bombenentschärfung müssen Mitarbeiter auch mehrere Redaktionen verlassen. "FAZ", "Frankfurter Rundschau" und "Frankfurter Neue Presse" liegen im Sperrkreis. Die "FAZ" berichtet online weiter, weist aber in Print darauf hin, dass spätere Andrucke nicht mehr aktualisiert werden konnten.
faz.net
stern.de schiebt sich im Januar mit 62,9 Mio Visits knapp an FAZ.net mit 62,4 Mio Visits vorbei. Grund dafür sind die starken Zugriffszahlen über mobile Endgeräte auf stern.de mit 42,3 Mio. Auf den vorderen Plätzen der Top-10-Nachrichtenseiten bleibt die Reihenfolge mit Upday gefolgt von Bild.de sowie Spiegel Online.
horizont.net
Im Eifer des Gefechts: FAZ.net zeigt am Wahlabend ungewollte Transparenz. Das Mikro des YouTube-Livestreams ist schon Minuten vorher offen – und überträgt Redakteure, die über ihren dicken Bauch, dreckige Fingernägel und "die blöde Schwesig" plaudern.
youtube.com (86-Sek-Video)
Nächste Station: Digital-Chef Mathias Müller von Blumencron verlässt die "FAZ" Ende 2017 auf "eigenen Wunsch". Nachfolger wird Carsten Knop, 48, bisher verantwortlicher Redakteur für die Wirtschafts- und Unternehmensberichterstattung der "FAZ". "Es war ein Privileg, dieser Zeitung beim digitalen Aufbruch zu helfen", sagt Müller von Blumencron, "nun ist es Zeit weiterzuziehen". Das Ziel ist der Öffentlichkeit bisher unbekannt. Der Verlag bedauert den Abschied und bedankt sich: "Unser Haus hat enorm von seiner Erfahrung und Begeisterungsfähigkeit profitiert", lässt sich Berthold Kohler, Vorsitzender der Herausgeberkonferenz, zitieren.
Müller von Blumencron ist seit Oktober 2013 in Frankfurt tätig, in dieser Zeit hat er das Digital-Angebot der Zeitung runderneuert und dabei u.a. das Bezahl-Angebot FAZ Plus sowie die App Der Tag eingeführt. Diesen Weg soll Nachfolger Carsten Knop weiter voranschreiten. Die Zahl der kostenpflichtigen Geschichten auf faz.net werde sich erhöhen, zudem will Knop "einzelne Interessengruppen intensiver bedienen".
Carsten Knop kam 1993 als Volontär zur "FAZ", war danach Wirtschaftsredakteur der "Börsen-Zeitung", kehrte zur "FAZ" zurück und berichtete als Wirtschaftskorrespondent aus Düsseldorf, New York und San Francisco. Er zeichnet bisher verantwortlich für die Seiten "Menschen und Wirtschaft" und ist Mitglied im "Digital Board" der "FAZ".
verlag.faz.net
"Wer den Großteil seines Umsatzes und den glänzenden Ruf einem Papierprodukt verdankt, dieses Papierprodukt aber nicht mehr lieben würde, hätte es auch im Digitalzeitalter schwer."
FAZ.net-Chef Mathias Müller von Blumencron betont im Interview mit "Horizont" seinen Glauben daran, dass "noch lange Zeitungen auf Papier" gelesen werden.
horizont.net
Paid Content is King: Die "FAZ" wird ab Herbst online mehr Artikel hinter die Paywall stellen, kündigt Online-Chef Mathias Müller von Blumencron im Interview mit "Horizont" an. "Unsere besten und wertvollsten Stücke sind den Abonnenten vorbehalten", so von Blumencron. Das Zeitungshaus plane darüber hinaus, einzelne Interessengruppen gezielter mit neuen Paid-Content-Produkten zu bedienen, die sich zwischen Publikumstiteln und Fachmedium positionieren sollen. Auf FAZ.net sollen zudem Elemente der Personalisierung für eingeloggte Benutzer integriert werden.
Für das vor knapp einem Jahr eingeführte Bezahlangebot FAZ Plus findet Mathias Müller von Blumencron lobende Worte. Mittlerweile habe das Angebot so viele Nutzer, wie das E-Paper. Dadurch werde die "FAZ" 2017 knapp doppelt so viel Umsatz mit Digital-Abonnenten erzielen wie mit Digital-Werbung.
horizont.net, turi2.de (Background)
FAZ.net räumt auf: Das Online-Portal präsentiert sich übersichtlicher und in neuem Layout. Artikel-Seiten lenken ohne zusätzliche Spalten weniger vom Lesen ab, die Übersichtsseiten dagegen zeigen mehr Artikel im Blickfeld, um eine "endlose Scroll-Wurst" zu vermeiden, schreibt Digital-Chef Mathias Müller von Blumencron. Mobil- und App-Lesern verspricht er kürzere Ladezeiten.
faz.net
Dahinter steckt immer ein Frühaufsteher: Faz.net startet einen Themen-Newsletter rund um die Bundestagswahl. Der "Countdown" wird bis zum Wahltag werktäglich um 6.30 Uhr verschickt und soll den Lesern morgens politischen Überblick verschaffen. Die Redaktion widmet sich dem Merkel-Schulz-Duell, Geschichten von hinter den Kulissen und schreibt, welche politischen Themen die Wahl beeinflussen. "Eingeordnet und mit persönlicher Handschrift der "FAZ"-Autoren", verspricht Mathias Müller von Blumencron in der Ankündigung. Der Countdown reiht sich in ein breites Newsletter-Angebot ein, die "FAZ" bietet noch 18 weitere Newsletter an, u.a. mit Politik-, und Finanzanalysen und Tageszusammenfassungen.
faz.net
FAZ baut die Anzeigenvermarktung für den Stellenmarkt um, schreibt Meedia. Demnach stehen die Außenbüros - u.a. in Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München - auf dem Prüfstand. "FAZ"-Geschäftsführer Thomas Lindner wolle den Bereich auf eine "lösungsorientierte Beratung und den Verkauf von individuellen Kommunikationskonzepten" neu ausrichten. In "FAZ"-Kreisen werde befürchtet, dass sich Lindner von einem Großteil der Außenbüros trennen will, um die Arbeit am Verlagssitz Frankfurt zu konzentrieren.
meedia.de
Wir graturilieren: Ingo Müller, Vermarktungschef des "FAZ"-Verlags, feiert heute seinen 42. Geburtstag. Im vergangenen Jahr hat der kluge Kopf den Launch vieler neuer "FAZ"-Produkte begleitet - von der Frankfurter Allgemeinen Woche bis zur Frankfurter Allgemeine Quarterly. Die neuen Magazine lieferten Inspirationen und Denkanstöße für die Welt von morgen. Der begeisterte Hobby-Koch und Läufer ist voller Energie, doch die noch leere Batterie seines Motorrads beschäftigt ihn zurzeit. Heute feiert Müller mit Freunden gemütlich im Wirtshaus. Gratulationen würden besonders stark wahrgenommen, falls sie als Anzeige in der überregionalen Qualitätspresse erscheinen. Wem dafür das nötige Kleingeld fehlt, kann Müller zum Beispiel auch per E-Mail gratulieren.
FAZ.net überträgt die Schach-WM in New York live im Netz. Heute ab 19.00 Uhr steht das Duell zwischen Schachweltmeister Magnus Carlsen und seinem Herausforderer Sergey Karjakin auf dem Programm. Die Basis-Übertragung ist gratis, wer die Partien in 360 Grad, Virtual Reality und aus verschiedenen Kameraperspektiven verfolgen will, muss bezahlen.
blogs.faz.net, faz.net (live), turi2.de (Background)
Klimpergeld von klugen Köpfen: Die "FAZ" macht ihr Online-Angebot ab Donnerstag teilweise kostenpflichtig. Zum Start sollen nur wenige Artikel, etwa exklusive Nachrichten, ein Preisschild tragen. Ähnlich wie der "Spiegel" will die "FAZ" vermehrt Texte aus der Zeitung online publizieren und dann dafür Geld sehen.
Mitherausgeber Werner D'Inka spricht von einem "zaghaften Prozess". Digitalabonnenten bekommen die Texte ohne Aufpreis. Mit den zusätzlichen Zeitungstexten auf der Seite hofft der Verlag, den Absatz an Digitalabos ankurbeln zu können. Die "FAZ" bietet als digitale Bezahlangebote bereits das E-Paper und die digitale Tageszeitung FAZ Plus. Die App Der Tag ist kostenlos.
hessenschau.de, turi2 – eigene Infos
FAZ plant ein Wirtschaftsmagazin für die Region Frankfurt, das erstmals am 29. Juni erscheint. 15.000 der 20.000 Exemplare von "Metropol" sollen an "Top-Geschäftsadressen" verschickt werden, der Rest geht an den Kiosk, kündigt Verlagschef Thomas Lindner an. Zugleich soll der FAZ Hochschulanzeiger nach einem Relaunch zum Karrieremagazin werden. Auf Faz.net wird noch in diesem Jahr eine Freemium-Paywall hochgezogen. Langfristig strebt der Verlag rund 100.000 zusätzliche Digital-Abonnenten an.
meedia.de
Twitter und Maike Haselmann, erst im November als Managerin News & Government angetreten, gehen schon wieder getrennte Wege. Bei Twitter schreibt sie, "es war kurz - aber wunderbar". Sie kam von der "FAZ", wo sie das Social-Media-Team leitete.
twitter.com, turi2.de (Background)
Facebook löst bisher gültige Gesetze der Medienwelt auf, beobachtet Mathias Müller von Blumencron. Statt der Welterkenntnis gehe es in den "Ego-Maschinen" der sozialen Netzwerke nur noch um Selbsterkenntnis, beklagt der Digitalchef der "FAZ" und erklärt Buzzfeed & Co zur "medialen Drogen einer im tiefsten Inneren verunsicherten Gesellschaft".
faz.net
IQ Digital und RTL-Vermarkter IP kooperieren beim Anzeigenverkauf auf n-tv.de. Werbekunden können in Zukunft bei IQ im sogenannten Roadblocker-Paket neben den Webseiten von "FAZ", "Süddeutsche Zeitung", "Zeit" und "Handelsblatt" neuerdings auch auf n-tv.de Anzeigenplätze buchen. Der Preisvorteil liegt bei rund 10 %.
horizont.net
Monster-Jobs bei der "FAZ": Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" kooperiert mit der Jobbörse Monster und startet ein digitales Karriereportal. Stellenanzeigen für Fach- und Führungskräfte von Monster.de erscheinen in Zukunft parallel im neuen Executive Channel von FAZ.net. Ein exklusiver Kanal soll Spitzenpositionen vermitteln. Ausgewählte Job-Anzeigen sollen zudem im "FAZ"-Stellenmarkt abgedruckt werden. Beide Partner versprechen sich von der Kooperation eine Steigerung der Reichweite und Relevanz ihrer Angebote.
Monster liefert als "Technologiepartner" die digitale Infrastruktur hinter dem Angebot. Nutzer, die sich auf der Online-Seite einloggen, können Merklisten speichern und individuelle Jobmails aktivieren. Das Angebot ist zudem in die iOS- und Android-Apps der "FAZ" integriert.
presseportal.de, horizont.net
Zoten für Quoten: Pro Quote möchte gerne überflüssig werden und fordert "Endspurt: Schafft! Uns! Ab!". Der Verein Die Vereinigung der Medienfrauen erinnert zum heutigen Weltfrauentag an ihre Zielsetzung von 2012, fünf Jahre nach der Gründung in deutschen Redaktionen 30 % Frauen in Führungspositionen zu erreichen. Damit habe sich Pro Quote "in den Augen vieler Medienmacher so richtig schön unbeliebt gemacht. Wir sind nervig, lästig. Schlicht die Pest". Nun gebe es eine "historische Chance", dass dieser "elendige, nervige Verein, von der Bildfläche verschwindet", schreiben die Medienfrauen in einer überspitzen Pressemitteilung.
Mit 40 % hat die "Zeit" den aktuell höchsten Frauenanteil, auch "Bild" hat das Pro-Quote-Ziel mit 37 % bereits übererfüllt. Kurz vor dem Ziel sind "Spiegel" (27,7 %) und "stern" (25,5 %), weiter abgeschlagen sind "Welt" (11,9 %), "FAZ" (13,8 %) und "Süddeutsche" (16,9 %). In den Online-Redaktionen ist der "Frauenmachtanteil" bei stern.de (37,8) und Zeit Online (36,7 %) am höchsten, bei Welt.de dagegen ist gar keine Frau in einer Führungsposition (0,0 %).
pro-quote.de (Abschaffung), pro-quote.de (Zahlen)
Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels wurden versehentlich alte Zahlen genannt. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.
Papier für Digital Natives: Die "FAZ" bringt im Frühjahr unter dem Titel "Frankfurter Allgemeine Woche" ein gedrucktes Wochenmagazin heraus, das sich vor allem an "jüngere Leserinnen und Leser" richtet und eine "Ergänzung zum digitalen Nachrichtenstrom" sein soll. Ein "junges Team aus 'FAZ'-Redakteuren" will in dem Magazin die wichtigsten Themen der Woche "erklären, einordnen und kommentieren". Die "FAZ" versteckt die Ankündigung in einem fast ganzseitigen, lobhudelnden Beitrag im Wirtschaftsteil der Mittwochsausgabe.
Demnach werde die "FAZ" auch in diesem Jahr wieder Gewinn schreiben. Im Geschäftsjahr 2015 blieben vor Steuern 13 Mio Euro übrig. Zum "besser als erwartet ausgefallenen Ergebnis" trugen vornehmlich die "nachhaltig gesunkenen Kosten" sowie stabile Anzeigen- und Vertriebserlöse bei. In fünf Spalten folgt Wirtschaftsberichterstattung wie aus dem PR-Handbuch: Von "drucktechnischer Optimierung" ist die Rede, von der "Fokussierung auf die voll bezahlte Auflage", "treuen Lesern" im Netz und einer "Digitalisierungsquote", die höher ist als bei der "Süddeutschen". Namentlich gekennzeichnet ist der Beitrag übrigens nicht - womöglich weil kein Wirtschaftsredakteur seinen Namen für so viel Eigenlob hergeben wollte. (Bildmontage: turi2)
"FAZ", S. 22, blendle.com (Paid)
FAZ Plus: Christian Jakubetz kress-checkt die App-Version der "FAZ" und kommt zu anderen Ergebnissen als die turi2-Kritik. Jakubetz findet die Navigation von FAZ Plus smartphonegerecht, entdeckt massiv Videos und beurteilt das Gesamt-Ergebnis als "chic", aber dann doch spät am Markt.
kress.de, turi2.de, turi2.de (Video-Interview)
FAZ.net überlegt, wie bild.de Adblocker-Nutzer zu blockieren, sagt Mathias Müller von Blumencron im "Horizont"-Interview. 30 % seiner Leser surfen mit Adblocker und drücken auf den Digital-Umsatz, der vergangenes Jahr bei rund 30 Mio Euro lag. Erfreulich für MvB: FAZ.net verringert seine Abhängigkeit vom Werbemarkt. 2015 verdiente die digitale "FAZ" erstmals mehr mit Inhalte-Verkauf als mit Anzeigen.
horizont.net, turi2.de (Video-Interview)
"Die Leute sind keine digitalen Illiteraten (...) Sie gucken zwischendrin aufs Smartphone, ob die Welt noch steht."
"FAZ"-Digital-Chefredakteur Mathias Müller von Blumencron glaubt dennoch an Bedarf nach "Finishability" - und startet FAZ Plus.
turi2.tv (5-Min-Video-Interview)
Ende in Sicht: Die "FAZ" bringt ihre Zeitungsinhalte digital neu in Form. Zusätzlich zum klassischen E-Paper erscheint mit FAZ Plus ab heute eine kostenpflichtige Digital-Ausgabe, die losgelöst vom Zeitungsdesign speziell für die Nutzung auf Smartphones und Tablets entwickelt wurde. "FAZ"-Digitalchef Mathias Müller von Blumencron will damit ein "abgeschlossenes, hochwertiges Informationspaket" liefern - als Gegenentwurf zur "Endlosigkeit und Unübersichtlichkeit des Nachrichtenstroms" im Netz, sagt er im Interview mit turi2.tv beim DLD in München.
"FAZ Plus" soll Leser erreichen, "die ausgestiegen sind oder nie richtig Zeitung gelesen haben". Mit knapp 40 Euro im Monat ist der Neu- oder Wiedereinstieg jedoch kein Schnäppchen, Print-Abonnenten zahlen 10 Euro zusätzlich. Immerhin: Artikel, die aus der App heraus geteilt werden, sind für andere Leser kostenlos.
Die gedruckte "FAZ" liest Mathias Müller von Blumencron übrigens schon seit Jahren nicht mehr, weil er das bisherige E-Paper "in der Einfachheit so überzeugend" fand, die neue Digital-Ausgabe für die "ästhetischte und klügste Form" des Zeitungslesen hält und das als Digital-Chef wohl so sagen muss.
turi2.tv (5-Min-Video im YouTube-Kanal von turi2), itunes.apple.com (iPhone und iPad), play.google.com (Android)
FAZ erweitert ihr Paid-Content-Geschäft: Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks startet in den kommenden Tagen ein "neuartiges" Bezahl-Angebot. "FAZ"-Redakteur Franz Nestler verweist in einem Tweet auf Mittwoch. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um die im Dezember angekündigte Mobil-Zeitung.
"BReaking-Tech", ARD Alpha, turi2.de (Background)
Korrektur: In einer früheren Fassung dieser Meldung wurde behauptet, die "FAZ" steige ins Paid-Content-Geschäft ein - dort ist sie aber bereits aktiv. Wir bedauern den Fehler.
"Wir wollen diese Klientel auf unserer Webseite nicht haben. Das sind ja in Wahrheit keine Zeitungsleser, sondern Online-Vagabunden."
Volker Zastrow, Politik-Chef der "FAS", sperrt bei Pegida- und AfD-Themen lieber gleich die Kommentare auf faz.net.
"Zeit" 50/2015, S. 11 (Paid)