Hör-Tipp: Jungen Hosts von Video-, Podcast- oder Social-Media-Formaten wird oft nicht zugetraut, auch inhaltlich mitzuarbeiten, beobachtet Tessniem Kadiri, die u.a. Atlas von Funk und Fomo bei Spotify hotstet. "Ich merke, dass es leichter ist, zu moderieren", sagt sie im Druckausgleich-Podcast mit Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz. Weis bringt ein, dass es oft auch eine Budgetfrage sei, Hosts nur zum Präsentieren zu buchen, jedoch litten darunter Qualität und Glaubwürdigkeit. Schmitt-Walz wünscht sich mehr Wertschätzung für junge Redakteurinnen, die nicht vor der Kamera stehen wollen.
druckausgleich.podigee.io (48-Min-Audio)
turi2 edition #20: Parshad Esmaeili über TikTok und Toiletten.
Komödie und Tragödie: Auf YouTube und Instagram bespaßt Parshad Esmaeili Hunderttausende und sieht sich damit als Teil einer kleinen revolutionären Bewegung. Bei allem, was sie tut, will sie immer ihr vierjähriges Ich glücklich machen, sagt sie im großen Interview in der turi2 edition #20. Im ältesten Nachtclub Frankfurts spricht sie außerdem über die Gen Z, Cringe im TV und Toiletten als TikTok-Bühne. Weiterlesen >>>, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)
Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
Jung und braucht das Geld: Das Online-Jugendangebot von ARD und ZDF, Funk, bekommt in diesem Jahr mehr Geld. Das Budget werde um 750.000 Euro erhöht, erfährt epd vom SWR. Grund sei eine "realistische Anpassung des Honorarrahmens und ein partieller Teuerungsausgleich". Insgesamt beläuft sich das Funk-Budget 2023 auf 45,5 Mio Euro.
epd.de
Waluli-Aus: Philipp Walulis beendet die wöchentliche Funk-Reihe Walulis Story nach fast fünfeinhalb Jahren und verschiedenen Formatnamen. Walulis Daily und "Walulis Story" seien sich "doch ein wenig ähnlich", sagt Walulis über das Aus. Die jetzt frei gewordene Zeit für "zeitlose Recherchen" wolle man für das vor einigen Wochen getestete Format Wie schwer kann’s schon sein? nutzen. In einem letzten Clip nehmen alte Weggefährte, wie beispielsweise "der Assi" und "Forest Drunk", Abschied. Zum Schluss folgt eine "80er-Jahre-Endmontage".
youtube.com (13-Min-Video)
Video-Tipp: Das Funk-Format Das schaffst Du nie vom BR begibt sich auf einen Roadtrip zum Nordkap. Ariane Alter stellt Aufgaben, die Sebastian Meinberg und Marc Seibold während der zweiwöchigen Reise meistern müssen, etwa eine Schatzsuche im Höhlen-Labyrinth oder ein Selfie mit einem Elch. Geplant sind sechs Episoden mit je einer Challenge, zum Finale gibt es eine Folge mit einer Strafe für den Verlierer.
youtube.com (Teil 1, 28-Min-Video), presse.funk.net (Informationen zur Aktion)
Fin-Experte: "Wenn man schnell reich werden will, ist das der schnellste Weg, genau das Gegenteil zu erreichen", sagt Simon Schöbel im turi2 Jobs-Podcast. Der Finfluencer klärt auf YouTube, TikTok und Instagram über Finanzthemen auf und beobachtet: "Gerade junge Leute wollen schnell reich werden." Die Gefahr dabei sei, dass sie "auf die falschen Leute hören" oder zum Beispiel in "spekulative Dinge" investieren. Im Gespräch mit turi2-Redakteurin Pauline Stahl sagt Schöbel, dass es der jüngeren Generation nicht mehr zwingend "um die Karriere der Karriere wegen" gehe, sondern "um Selbstverwirklichung" – und dabei helfe Geld. Wer den "Faktor Geld nach oben setzt", könne auch den "Faktor Zeit" erhöhen, sagt Schöbel. Der "klassische Karriereweg bis zur Selbstausbeutung ist in unserer Generation nicht mehr so stark gegeben". Den Traum, reich zu werden, zerstöre Schöbel seinen Followern auf Social Media nicht ganz, sage aber, dass es "länger dauert".
Grundsätzlich wolle er seinem Publikum vermitteln, "weniger kurzfristig zu denken" und "eher langfristige Verhaltensmuster anzupassen". Dazu gehöre auch, sich von aktuellen News "nicht völlig aus der Fassung bringen zu lassen". So schrecklich der Krieg in der Ukraine sei – "solche Krisen wird es immer wieder geben". Für langfristige Anlagen über zehn bis 15 Jahre seien sie "ganz normal". In seinen 30- bis 40-sekündigen Videos greift Schöbel solche Themen eher nicht auf, weil er sie nur oberflächlich behandeln könnte. Lieber versucht er, seiner jungen Zielgruppe einen "konkreten Mehrwert" mitzugeben, etwa, warum sie ihr Geld nach einer Gehaltserhöhung nicht direkt für Designer-Klamotten ausgeben sollten oder wie sie beim Bewerbungsgespräch richtig über das Gehalt verhandeln. "Je konkreter der Tipp, desto interessanter", sagt Schöbel.
Seine 230.000 Follower auf TikTok und 43.000 auf Instagram zeigen: Das Interesse an Finanzthemen ist da und größer als je zuvor: "Das war in der Vergangenheit eher ein Thema für Finanzberater." Mittlerweile werde in den Medien nicht nur viel mehr Info publiziert, auch die Zugänge dazu seien einfacher. Selbst die Einstiegsbarrieren beim Investieren sind gesunken, sagt Schöbel: "Man kann per Mausklick oder am Smartphone quasi für null Euro ETFs kaufen." Reich wird Schöbel mit seinen Videos nicht, "das ist mir aber auch nicht wichtig und nicht planbar". Von der Tätigkeit als Finfluencer kann er seit zirka einem halben Jahr leben. Bis er überhaupt die ersten Euro damit verdient habe, seien allerdings "anderthalb Jahre ins Land gestrichen".
Simon Schöbel gibt eines von zehn Finanz-Fachinterviews in der aktuellen turi2 Edition #18. Das Buch zum Thema Kapital erscheint am 29. Juni.
turi2.tv (41-Min-Podcast auf YouTube), turi2.podigee.io, spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de
Werden flügge: Der YouTube-Kanal Simplicissimus und Funk gehen getrennte Wege. Sie wollen "mehr Flexibilität, Ruhe und keine externen Deadlines", erklären die Gründer Jonas und David in einem Video. Zudem möchten sie für ihre kommerziellen Projekte werben dürfen. Simplicissimus war seit Oktober 2019 Teil des Jugendangebots von ARD und ZDF.
meedia.de
Die Welt erklären: Mit "Atlas" startet Funk ein Auslandsformat, das wöchentlich auf YouTube aktuelle Themen aus verschiedenen Teilen der Welt erklärt. Die Moderation übernehmen Tess Kadiri und Don Pablo Mulemba. In der ersten Folge geht es um die Wirkung von Putins Kriegspropaganda an russischen Schulen und Hochschulen. Dafür sprechen die Hosts u.a. mit einem russischen Lehrer, der in die USA geflohen ist.
presse.funk.net
Hör-Tipp: Bei dem interaktiven Krimi-Podcast Schreib mich ab können die Zuhörerinnen über Instagram die weitere Handlung mitbestimmen können. Die Geschichte des Hörspiels ist fiktiv, basiert aber auf einer Recherche des Bayerischen Rundfunks, nach der eine deutschlandweit eingesetzte Lern-App große Sicherheitslücken aufgewiesen hatte. Produziert wird es vom öffentlich-rechtlichen COntent-Netzwerk Funk.
funk.net
Journalismus ohne Inhalt: Ein "authentischer" Host ersetzt keine Recherche, schreibt Andrej Reisin bei Übermedien über Reportage-Formate von Funk, bei den die Zuschauerinnen meist den Reporterinnen bei ihrer Arbeit zugucken. Er kritisiert, dass der "gesellschaftliche Hunger" nach Authentizität so groß ist, dass "Echtheit" fetischisiert wird. Strg_F-Redaktionsleiter Dietmar Schiffermüller erklärt, dass "googeln, losgehen und jemanden treffen, der etwas Außergewöhnliches erlebt hat", nichts mit Recherche zu tun hat.
uebermedien.de
Video-Tipp: Bundeskanzler Olaf Scholz ist überzeugt, "dass der russische Präsident nicht ordentlich informiert ist" und die eigenen Dienste Putin viele Wahrheiten vorenthalten, sagt er im Podcast Deutschland 3000 mit Eva Schulz. Den Wehrdienst habe Scholz u.a. mit Bezug auf Karl May verweigert, in dessen Büchern die Helden "niemals jemanden getötet" hätten. "Irgendwie bin ich mit dem Witz durchgekommen", freut sich Scholz.
funk.net (70-Min-Video), open.spotify.com (71-Min-Audio), presse.funk.net
Generationen übergreifend: Funk startet den Podcast "Zeitkapsel" mit der 91-jährigen Holocaust-Überlebenden Irene Butter. Sie spricht mit vier 16 Jahre alten Schülerinnen u.a. über ihre Flucht, Konzentrationslager und ihre Begegnungen mit Anne Frank. Am kommenden Dienstag erscheinen die ersten zwei Folgen, danach im Wochenrhythmus die restlichen sieben Episoden.
presse.funk.net
Zweifellose Zahlen: Funk startet die neue Statistik-Sendung Zweifelsfrei, in der Statistikerinnen, Soziologinnen und Politikwissenschaftlerinnen jeden Mittwoch eine neue Frage anhand von Daten beantworten wollen. Die erste Folge geht der Frage nach, ob Frauen weniger rechtsextrem als Männer sind.
youtube.com (12-Min-Video)
Video-Tipp: Nachrichten über den Krieg zu konsumieren, erzeugt nicht automatisch ein "Gefühl von Hilflosigkeit und Ohnmacht", sagt Psychotherapeutin Nesibe Özdemir im Funk-Format psychogeek. Viel eher komme es darauf an "wie ich bewerte, was ich da sehe". Wer die Nachrichten nicht auf einer "Metaebene" betrachten könne, solle versuchen, seine Gefühle zu "hinterfragen".
youtube.com (14-Min-Video)
Die Fassade bröckelt: Influencerinnen berichten im Funk-Format STRG_F über psychische Belastungen durch ihren Job. Gnu (Foto) etwa, mit 1,24 Mio Abonnentinnen Deutschlands erfolgreichste Gaming-Influencerin, fühlt sich "die ganze Zeit beobachtet". Analytics, das Nutzungsanalyse-System von YouTube, empfinde sie als "belastende Feedback-Schleife". Viele der Influencerinnen stresst auch das Ranking der Plattform, "in dem man sich verlieren und wahnsinnig werden kann", sagt Redakteur Gunnar Krupp. Doch nicht nur der Druck, genug Views und Likes zu bekommen, auch der Arbeitsaufwand an sich ist für Gnu "enorm". Ein Spiel sei nicht einfach mal so aufgenommen. Jedes Video bedeute "ultimativ krass viel Stress".
Bei Pascal Becker, Kalle Koschinsky, endete die Belastung in einem Burn-out: "In unserem Job gibt es kein Krankschreiben." Der Druck resultiere auch daraus, dass die Social-Media-Plattformen nur diejenigen belohne, die regelmäßig und konstant Neues veröffentlichen. Die TikTokerin Nadine Breaty hat deshalb seit anderthalb Jahren keinen Urlaub gemacht. Das letzte Mal, als sie eine Zeit lang nichts gepostet hat, habe sie 10.000 Follower auf Instagram verloren.
Die Brüder Roman und Heiko Lochmann sind deshalb aus dem Geschäft ausgestiegen. 2019 haben die "Lochis" ihren YouTube-Kanal geschlossen und machen seitdem Musik. Grund für den Wandel seien Angst- und Panikattacken gewesen, an denen Roman Lochmann noch heute leide. Es habe "dunkle Phasen gegeben", die unmittelbar mit ihrer YouTube-Karriere zusammenhingen. (Foto: Screenshot YouTube)
presseportal.de, youtube.com (27-Min-Video), turi2.de (Background)
Mitarbeit: Pauline Stahl
Funk will nach der Löschung eines Videos über den Werdegang von Adolf Hitler "formatspezifische Abnahmeprozesse prüfen" und "Kontrollmechanismen stärken", berichtet der "Spiegel". Bisher würden alle Videos des Kanals Der Biograph durch die Funk-Zentrale abgenommen – zwar ohne historische Fachredaktion, jedoch je nach Thema unter Hinzuziehung von Fachleuten. Der Macher des Kanals, der nicht namentlich in Erscheinung tritt, nennt in einem autobiografischen Clip eine ratlosen Phase nach dem Abitur als Antrieb sich mit Biographien bekannter Menschen zu befassen.
spiegel.de, turi2.de (Background)
Hör-Tipp: Reporterin Frieda Ahrens begleitet im Y-Kollektiv-Podcast Aktivistinnen bei der Besetzung von Kohlebaggern. Sie spricht mit ihnen über die psychischen Belastungen, die der Kampf gegen den Klimawandel bedeutet - und die möglichen Folgen bis hin zum Burnout. Gesunder Protest ist langfristig möglich, resümiert sie, wenn jede auf ihre Bedürfnisse achtet.
ardaudiothek.de (37-Min-Audio)
Lese-Tipp: DWDL-Chefreporter Torsten Zarges handelt funk-Journalistin Eva Schulz als Nachfolgerin von Anne Will oder Maybrit Illner. Schulz sei "vielfältig einsetzbar", mache nicht nicht nur "eine gute Figur im familientauglichen Mainstream" sondern zeige auch ihr Können in ihrem Podcast "Deutschland 3000". Zarges schätzt an ihr, dass sie Ausflüchte ihrer Podcast-Gäste gezielt kontert und "sie sich nicht zu fein ist, Unsicherheit oder Frustration einzugestehen".
dwdl.de
Jung und nicht naiv: Der Funk-Kanal Tru Doku erreicht mit harten Themen junge Zuschauerinnen, oft mehrere 100.000 Aufrufe. "Wenn es um Leben und Tod geht, sind unsere Userinnen und User dabei", sagt Catherin Harwardt, Content-Chefin der Produktionsfirma Drive Beta im DWDL-Gespräch. Die rund 15-minütigen Kurz-Dokus beschäftigen sich mit Ängsten, Unfällen, Problemen oder Druck-Situationen. Die Filme sind meist zeitlos, erzählt ausschließlich mit O-Tönen, ohne Offtext.
dwdl.de
Funk startet einen TikTok-Kanal über Finanzthemen. "Your Money" ist für Jugendliche zwischen 16 und 22 Jahren gedacht und soll Geldanlagen, Steuern und Versicherung einfach erklären. Hinter dem Format stecken Katharina Wichelhaus und Rafaela Roza. Geplant sind fünf Videos pro Woche.
presse.funk.net, tiktok.com
"Wo ist das Problem, Frauen so komplex zu präsentieren, wie sie sind? Als Interviewerinnen können wir streng und empathisch zugleich sein, recherchestark, aber auch lustig."
Funk-Moderatorin Eva Schulz ärgert sich im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" darüber, dass es Programmverantwortliche gibt, die "bestimmte Sendeplätze eher einem Mann zutrauen".
sueddeutsche.de (Paid)
Flurfunk: Funk, das junge Content-Netzwerk von ARD und ZDF, will seine Formate stärker untereinander vernetzen. In einem neuen Podcast laden Leo Braun und Seda Demirok aus der Funk-Zentrale zu Hintergrundgesprächen mit den Macherinnen. Zum Auftakt kommt Psychologin Pia Kabitzsch vom YouTube-Kanal Psychologeek.
presse.funk.net, funk.net (Podcast)
Nichtakademische News: Eva Schulz (Foto), 31, ist von Funk dazu auserkoren, eine "mit ihr alternde Zielgruppe" an andere Formen der Mediennutzung heranzuführen, schreibt Eva Schläfer in der "FAS". Mit Deutschland 3000 als Podcast und bei Instagram richtet Schulz sich bevorzugt an junge Menschen, die nicht studiert haben und eher auf dem Land leben – Akademikerinnen hätte man "mit politischen Inhalten fast eh bei sich". Als Korrektiv führt die Redaktion regelmäßig qualitative Zielgruppen-Interviews: "Ich habe noch nie ohne Feedback-Kanal gearbeitet", sagt Schulz, die beobachtet, dass sich speziell Instagram und YouTube stark politisiert hätten. Ihre Devise sei, "Journalismus ein bisschen anders zu denken", gern auch generationsübergreifend und unterhaltsam, denn: "In Unterhaltung steckt auch Haltung."
"FAS", S. 11 (Paid)
Indoktrination? Pauline Voss beklagt in der "NZZ" eine "unverhohlene" Einseitigkeit der Jugend-Angebote von ARD und ZDF im Netz. "Objektivität, Unparteilichkeit und Ausgewogenheit" seien besonders bei der weniger erfahrenen jüngeren Zielgruppe von hoher Bedeutung. Redakteurinnen seien sich entweder "ihrer Parteinahme nicht bewusst" oder ignorierten wissentlich die Pflicht zur Ausgewogenheit. ARD-Chefredakteur Oliver Köhr habe nicht alle Entwicklungen der Instagram-Kanäle im Blick, was die "vergleichsweise geringen Kontrolle" des Jugendangebots veranschauliche.
nzz.ch
Wahl-Funk: In den kommenden Wochen will Funk einen Bundestagswahl-Schwerpunkt für die die 14- bis 29-Jährigen setzen und plant Inhalte bei Die Da Oben, Deutschland3000 und MrWissen2go sowie "formatübergreifende Highlights", schreibt DWDL. Das junge Angebot von ARD und ZDF sieht es als "Herausforderung dieses Wahljahres, dieser Entwicklung mit journalistischen, gut recherchierten und informierenden Inhalten entgegenzuwirken".
dwdl.de
Funk und das ZDF starten das neue True-Crime-Format "Der Fall", das vor allem die gesellschaftlichen Zusammenhänge von Straftaten beleuchtet. Immer dienstags ordnen sechs Expertinnen wie Lydia Benecke oder Yannah Alfering die Fälle ein. Die erste Folge behandelt das Thema Machtmissbrauch bei der Polizei.
presseportal.de, youtube.com (16:30-Min-Folge)
Video-Tipp: Das Y-Kollektiv befasst sich mit dem Fortschritt der Gleichberechtigung im Alltag. Reporterin Reporterin Julia Rehkopf trifft u.a. auf Suzie Grime, die ihren Feminismus beim Verkauf von Erotikfotos im Internet lebt und diskutiert mit der ehemalige Siemens-Managerin Janina Kugel über das "viele Vorausdenken", das die Vereinbarkeit von Familie und Job laut Kugel erfordert. Sie bevorzugt eine klare Aufgabenverteilung und rät, sich selbst Grenzen zu setzen.
youtube.com (44-Min-Video)
Gemischte Gefühle: ZDF-Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim empfindet eine Hassliebe zu TV-Talkshows, weil konstruktives Streiten dort kaum möglich ist, schreibt Senta Krasser bei DWDL. Dennoch geht Nguyen-Kim gelegentlich zu Talkshows, weil sie sich denkt: "Im Zweifelsfall sitze lieber ich dort als jemand anderes, der die große Reichweite für irgendeinen Unsinn ausnutzt."
dwdl.de
Lese-Tipp: ARD und ZDF errichten ein "Instagram-Imperium", schreibt Franziska Zimmerer in der "Welt". Zimmerer kritisiert u.a. eine "tendenziöse Themenauswahl" bei Funk, ein Großteil der Accounts beschäftige sich mit Nachhaltigkeit. Kanäle wie Glanz & Natur oder Rosa kocht grün würden den Anschein erwecken, "dass durch den richtigen Lifestyle und den Konsum von Naturkosmetik oder Menstruationstassen aus Silikon die Klimakatastrophe in den Griff zu bekommen sei". Damit komme man der "selbst gestellten Anforderung, einen Beitrag zur Vermittlung von Bildung und Wissen zu leisten", nicht nach.
welt.de (Paid)
Video-Tipp: Im Darknet verkaufen Kriminelle Rufmord-Kampagnen mit dem Ziel, das Leben ihrer Opfer "per Mausklick" zu ruinieren, berichtet das Y-Kollektiv. Reporterin Alexa Ramthun trifft u.a. auf einen Mann, der seit zehn Jahren gegen die Verbreitung von Falschmeldungen zu seiner Person kämpft. In dem Clip kommt auch ein "ethischer Hacker" zu Wort, der Sicherheitslücken in Unternehmen prüft. Zur Erstellung eines Deepfakes mit frei zugänglichen Programmen würden schon rund eine Minute Video-Material oder "100 bis 200 Bilder" reichen.
youtube.com (25-Min-Video)
Video-Tipp: Das Funk-Format So Many Tabs wirft einen wissenschaftlichen Blick auf die Smartphone-Sucht – und erklärt, dass eine derartige Sucht offiziell noch gar nicht als Krankheit gilt. Eine handfeste Handy-Sucht liege ohnehin erst vor, wenn man z.B. seit Monaten auf "nichts anderes mehr Lust hat". Gegen zu viel Handy-Gedaddel helfe u.a. der Graustufen-Modus, der knallige und ablenkende Farben abschaltet sowie die Begrenzung von App-Nutzungszeiten.
youtube.com (10-Min-Video)
Insta-Clash: Funk fleht die "Tagesschau" an, bitte endlich die Klappe
zu halten zuzumachen. Seit Tagen steht am voluminösen Moderationstisch der ARD-Nachrichten ein Verschlussdeckel offen. Die ARD kontert gelassen: "Ooch kommt! Ein bisschen Luft braucht Jan Hofer schon in seinem neuen Zuhause ... 🤷🏻♂️".
instagram.com
Zahl des Tages: Insgesamt 15 verschiedene Serien des Jugendangebots Funk von ARD und ZDF zeigen diese Woche Beiträge zum Themenschwerpunkt "Leben mit Behinderung". In der Reportagereihe STRG_F gibt es zum Beispiel einen Film zu Mobbing gegen Menschen mit Behinderung. Die da oben! geht auf YouTube der Frage nach, ob Menschen mit Behinderung in der Politik unterrepräsentiert und benachteiligt sind. Hinzu kommen unter anderem Beiträge der Instagram-Accounts von Hand Drauf und ein Video bei Deutschland3000.
presseportal.de
Funk kann seine Bekanntheit vier Jahre nach dem Start weiter steigern: Nach eigenen Angaben kennen 82 % der 14- bis 29-Jährigen das Jugendangebot von ARD und ZDF oder eines der Format, 2019 lag die Zahl noch bei 73 %. 70 % der Zielgruppe haben schon einmal ein Funk-Format genutzt, ein Plus von 25 %. Auf YouTube zählt Funk inzwischen 4 Mrd Gesamtaufrufe.
presseportal.de, turi2.de (2019)
Video-Tipp: Das Browser Ballet von Funk parodiert in seiner ersten TV-Ausgabe die Arbeitsweise von "Bild". Julian Reichert, Chef der fiktiven "Blid"-Zeitung, kocht einen Schulbusunfall zum vermeintlichen Terror-Anschlag hoch, sortiert Opfer-Fotos der toten Kinder nach Schönheit. Leser-Reporter*innen sollen Bilder vom Unfall liefern, gleichzeitig malt er sich schon die Schlagzeile aus: "Der Notarzt kam nicht durch. So behinderten Gaffer die Rettungsarbeiten". In seinem Büro hängen eingerahmte Presserügen, von denen er sagt: "Das sind meine Orden." Das Fazit seiner Arbeit: "Boulevard ist Krieg."
daserste.de (4-Min-Video ab 1:19 Min), youtube.com
Video-Tipp: Die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim legt mit dem Video Corona geht gerade erst los das meistgeklickte YouTube-Video in Deutschland 2020 vor. Die Funk-Produktion kommt auf 6,4 Mio Klicks. 2019 war Rezo mit seiner Zerstörung der CDU und mehr als 16 Millionen Views die Nummer eins.
youtube.com (22-Min-Video), horizont.net
Video-Tipp: Zum Auftakt der neuen Funk-Sendung So Many Tabs analysieren die Macherinnen, was Netflix über seine Kund*innen weiß und wofür diese Informationen genutzt werden. Mit den Daten werden u.a. ganze Serien produziert, wie zum Beispiel House of Cards. Kritisch sehen sie, dass der Streamingdienst bei Vorschaubildern womöglich Racial Profiling betreibt und etwa schwarzen Menschen vor allem schwarze Darsteller*innen zeigt.
youtube.com (11-Min-Video), presseportal.de
Funk bekommt ein Upgrade in die Mediathek: Die mehr als 60 Formate des jungen Content-Netzwerks von ARD und ZDF sind künftig auch über die Mediatheken beider Sender abrufbar. Bisher hat Funk seine Inhalte über zahlreiche Einzel-Kanäle bei YouTube, Facebook und Instagram sowie die eigene Seite Funk.net verbreitet.
presseportal.de
Bekrönt von höchster Stelle: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verleiht Mai Thi Nguyen-Kim von maiLab den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Die Chemikerin bekommt ihn für ihre Videos, in denen sie Wissenschaft verständlich vermittelt. Auch Christian Drosten und Thomas Hitzlsperger werden ausgezeichnet, außerdem zwölf weitere Bürger*innen, die helfen, die Krise zu bewältigen oder das Zusammenwachsen von Ost und West zu fördern.
stern.de
SWR befördert Philipp Walulis, bekannt aus Funk und YouTube, in die Mediathek und ins TV. Ab dem 24. September bringt der Satiriker in "Walulis Woche" den "Fun zurück in die Fakten", befasst sich mit Internet Hypes, "perfiden Methoden von Konzerngiganten" und zweifelhaften TV-Trends. Die Show steht jeweils ab Donnerstag in der ARD-Mediathek und läuft am späten Sonntagabend im SWR Fernsehen. Teil der Sendung ist mit "Walulis Story" ein monothematischer Clip, der Hintergründe aufzeigt. Walulis Daily bleibt Teil von Funk.
presseportal.de, dwdl.de
Radio Bremen verklagt den Medienkritiker Holger Kreymeier wegen Urheberrechtsverletzung. Kreymeier hatte in einer vernichtenden Video-Kritik einen Film des Funk-Formats Y-Kollektiv auseinandergenommen und dabei ausnahmslos Bildmaterial der Reportage genutzt. Radio Bremen sieht dadurch in mehreren Fällen das Zitatrecht verletzt, da die Bilder "in illustrierender Weise schmückend verwendet" werden. Kreymeier widerspricht und beruft sich auf ein früheres Urteil des Landgerichts Köln.
rnd.de
Hör-Tipp: Mai Thi Nguyen-Kim tritt im "Alles gesagt"-Podcast der "Zeit" an und erzählt in knapp vier Stunden u.a. die Geschichte hinter ihrem "Tagesthemen"-Kommentar im April. Sie habe schon vorher ihren "Hut in den Ring" geworfen und eine Liste mit Herzensthemen eingereicht. Außerdem spricht sie über Alltagsrassismus, YouTube-Inszenierungen und ihren durch Corona veränderten Blick auf die Wissenschafts-Kommunikation. Mit Corona habe sie gelernt, dass es auch Wissenschaftler*innen gibt, die sich gerne selbst in Talkshows sehen und das Spiel mit der Zuspitzung mitspielen.
zeit.de (mit 4-Std-Audio)
Aus dem turi2-Archiv: Berufe mit Zukunft von A-Z: W wie Welterklärerin – Mai Thi Nguyen-Kim (Juli 2019).
Statt Dr. Google: Funk klemmt sich hinter den YouTube-Kanal "Dr. Flojo" von Florence Randrianarisoa. Zweimal pro Woche erscheinen neue Videos zu Gesundheitsthemen, in denen die promovierte Medizinerin zum Beispiel die Antibabypille oder Sodbrennen erklärt. Zu Funk gehört auch der Kanal "maiLab" der Biochemikerin Mai Thi Nguyen-Kim mit fast 1 Mio. Abonnent*innen.
presse.funk.net, youtube.com (Dr. Flojo)
Video-Tipp: Das Bohemian Browser Ballett von Funk parodiert mit seinen "Panik-News", wie Medien in der Pandemie bei Wahrhaftigkeit, Sorgfalt und Neutralität eine Ausnahme machen. Fakten und Differenzierung würden unwichtig, Hauptsache ist die erschreckende Schlagzeile.
youtube.com (2-Min-Video)
Funk: Der Presserat verzeichnet 400 Beschwerden wegen des Beitrags Corona rettet die Welt von Schlecky Silberstein. Darin macht sich der Satiriker über das Corona-Virus lustig, das "die Alten dahinrafft". Für die Beschwerdeführer sei dies "menschenverachtend". Funk entschuldigt sich, will die Krise aber auch mit Humor meistern.
tagesspiegel.de, turi2.de (Background)
ARD: Ein Funk-Sprecher sagt gegenüber "Bild", man stehe hinter dem online stark kritisierten Beitrag des "Bohemian Browser Ballett", in dem Schlecky Silberstein Corona als "faires Virus" bezeichnet, weil es "die Alten dahinrafft, die diesen Planeten in den letzten fünfzig Jahren voll gegen die Wand gefahren" haben. Das Video sei als "satirische Einordnung des Virus als vermeintlicher Schutzreflex des Planeten" gemeint gewesen.
bild.de
Hör-Tipp: Autorin und "Spiegel"-Kolumnistin Margarete Stokowski (Foto) ist eine der bekanntesten Feministinnen Deutschlands, doch als Studentin war sie noch gar nicht feministisch, erzählt sie im Podcast Deutschland 3000 bei Eva Schulz. Beide sprechen u.a., darüber, warum viele Menschen sich mit dem Feminismus schwer tun und was Männer von der Bewegung haben. Es geht außerdem um Kopftücher, High Heels und darum, wie viele Vibratoren Stokowski besitzt.
ardaudiothek.de (77-Min-Audio)
Jugend repräsentiert: Zeit Online und Funk, Jugend-Angebot von ARD und ZDF, starten das gemeinsame Politik-Videoformat "Represent". Ab heute erscheint jeden Mittwoch eine Folge des Formats bei YouTube. "Represent" richtet sich an unter 30-Jährige und will beleuchten, welchen Einfluss Bundestagsdebatten bzw. Entscheidungen im Bundestag auf deren Lebensrealität haben.
Mit "Represent" wollen die Macher Debatten runterbrechen sowie Polit-Sprech entschlüsseln und Fakten checken. Die erste Folge dauert keine acht Minuten und dreht sich um die Mobilfunkstrategie der Bundesregierung. Die Pilot-Kooperation ist erstmal für drei Monate angesetzt.
zeit-verlagsgruppe.de
Video-Tipp: Viel fernsehen durfte Lisa Altmeier als Kind nicht, daher rekrutierte die freie Social-Media-Journalistin und Autorin ihre Vorbilder damals aus der Hörspielwelt, darunter die Reporterin Karla Kolumna. Heute ist Altmeier vor allem in sozialen Medien unterwegs, einen Fernseher hat sie nur, weil der auch Netflix kann. Erinnerungen ans Fernsehen hat sie trotzdem, wie sie im TV-Fragebogen zur turi2 edition #9 verrät – etwa den Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff.
turi2.tv (2-Min-Video bei YouTube)
"Ich weiß nicht, ob das für einen 43-jährigen Mann gesund ist."
Funk-Programmchef Philipp Schild hat sich an die "Aufmerksamkeitsspanne der Zielgruppe angepasst" und schaut Videos auch nur noch in 1,5-facher Geschwindigkeit, sagt er im Meedia-Interview.
meedia.de