Lese-Tipp: Die neue Google-KI MusicLM zaubert anhand einer kurzen Beschreibung ein 30-sekündiges Musikstück, berichtet "Der Standard". Erstmals sei mit einer KI das musikalische Erzählen einer Geschichte möglich, zeigen sich Forschende beeindruckt. Rund 280.000 Stunden Musik-Daten hat sich die KI draufgeschafft, um auch Vorgaben "erheblicher Komplexität" erfüllen zu können.
derstandard.de, google-research.github.io (Beispiele)
Sparkommando: Dem britischen Hedgefonds-Manager Chris Hohn, der in großem Stil bei der Google-Mutter Alphabet eingestiegen ist, gehen die angekündigten 12.000 Stellenkürzungen beim Tech-Riesen nicht weit genug. In einem offenen Brief an Alphabet-Chef Sundar Pichai fordert er die Streichung von weiteren 28.000 Jobs. Hohn halte 150.000 Angestellte – ein Niveau wie Ende 2021 – für angemessen.
manager-magazin.de, turi2.de (Background)
Zu groß? Das US-Justizministerium plant Google noch in dieser Woche wegen seiner Marktmacht im digitalen Werbemarkt zu verklagen, hört Bloomberg. Es wäre die zweite Monopol-Klage der Behörde gegen den Konzern, nachdem sie 2020 schon Googles Einfluss bei Internet-Suchen anvisiert hatte. Das dazugehörige Verfahren ist für September geplant.
bloomberg.com via faz.net
Zu hülf: Der Aufsehen erregende KI-Chatbot ChatGPT ist für Google offenbar eine so große Bedrohung, dass das Unternehmen seine 2019 ausgeschiedenen Gründer Sergey Brin (Foto) und Larry Page zu Hilfe ruft. Laut "New York Times" sollen die beiden von Google-Chef Sundar Pichai beauftragt worden sein, neue KI-Funktionen für die Suchmaschine zu finden. Google arbeite aktuell an einer eigenen Chatbot-Variante namens "Sparrow".
t3n.de, nytimes.com (€)
Alphabet baut weltweit insgesamt 12.000 Stellen ab, berichten Bloomberg und "Wall Street Journal" und berufen sich auf eine interne Mail von Firmenchef Sundar Pichai. Das sind rund sechs Prozent der Belegschaft. Der Google-Mutterkonzern habe Betroffene in den USA bereits per E-Mail benachrichtigt.
bloomberg.com via spiegel.de
Hör-Tipp: Tech-Podcaster Pip Klöckner glaubt nicht daran, dass die Künstliche Intelligenz ChatGPT Google den Garaus machen kann. Im OMR-Podcast mit Philipp Westermeyer wagt Klöckner traditionsgemäß einige Voraussagen für das neue Jahr. Der Suchmaschinen-Riese habe längst eigene KI-Fähigkeiten entwickelt, glaubt er. Diese würde Google aber nicht implementieren, um das eigene, lukrative Anzeigen-Geschäft nicht zu gefährden. ChatGPT beantwortet unmittelbar die vom User eingegebene Frage.
omr.com (95-Min-Audio)
Wer hört, muss nicht fühlen: Das Kartellamt stellt das Verfahren gegen das Nachrichten-Angebot Google Showcase ein. Google habe "wesentliche Anpassungen zum Vorteil von Verlagen vorgenommen" und damit die Bedenken der Behörde ausgeräumt, erklärt Kartellamts-Präsident Andreas Mundt. Der Konzern hat u.a. bereits Anfang des Jahres davon abgesehen, die News in die allgemeine Google-Suche zu integrieren und den Verlagen ermöglicht, Leistungen nach dem Presse-Leistungsschutzrecht geltend zu machen. Markus Runde und Christoph Schwennicke, Geschäftsführer der Verwertungsgesellschaft Corint Media, bezeichnen den News Showcase als "Versuch Googles, die gesetzlichen Rechte von Presseverlegern zu umgehen". Die Vorgaben des Kartellamts machten dies aber nun schwerer.
handelsblatt.com, turi2.de (Background)
Hör-Tipp: ProSiebenSat.1-Vorstand Wolfgang Link plaudert im Google-Podcast "Media Stories" über seine Karriere und die Pläne der Sendergruppe. Sein Fokus liege aktuell vor allem auf Joyn, in dem er deutlich mehr Potenzial sieht als im früheren Video-on-Demand-Portal Maxdome, das die Zuschauerinnen "einfach nicht geliebt" haben. Eine inhaltliche Zusammenarbeit mit RTL hält er für "schwierig", da sich die Sender voneinander abheben sollten.
spotify.com (45-Min-Audio)
Google muss Links zu Seiten löschen, die nachweislich Falschinformationen enthalten, entscheidet der Europäischen Gerichtshof. Für die Löschung bedürfe es keiner richterlichen Entscheidung, die Betroffenen müssten lediglich diejenigen Beweise vorlegen, deren Zusammenstellung für sie zumutbar sei. Geklagt hatte ein deutsches Ehepaar, das mit Geldanlagen anbietet. Eine US-Website hatte Falschinfos über dessen Anlagemodelle verbreitet.
tagesschau.de
Rückklick: Die Deutschen haben 2022 online am häufigsten nach den Themen Ukraine, WM 2022 und Olympia gesucht, zeigt der Jahresrückblick von Google. Weltweit liegt das Online-Buchstabenspiel "Wordle" ganz vorn. Bei den Schlagzeilen des Jahres dominieren in Deutschland ebenfalls die Ukraine sowie Affenpocken und das 9-Euro-Ticket. Putin ist die am häufigsten gegoogelte Person vor dem Rosenkrieg-Duo Johnny Depp und Amber Heard.
blog.google (Pressemitteilung), trends.google.com (Übersicht Deutschland), trends.google.com (weltweite Übersicht)
Vor- und Rückschritt: Google kündigt an, einen neuen globalen Fonds des International Fact-Checking Network mit 12,73 Mio Euro zu fördern. Derweil stellt Twitter die Maßnahmen gegen Falschinformationen zum Coronavirus ein. Der Nachrichtendienst hatte 2020 Regeln aufgestellt, um die Verbreitung falscher und irreführender Infos über das Virus und Impfstoffe zu verhindern.
zeit.de
Hör-Tipp: Der "Corona-Kater" hat die Tech-Firmen nach Jahren des Höhenflugs erwischt, analysiert "FAZ"-US-Wirtschaftskorrespondent Roland Lindner im Digitec-Podcast mit Carsten Knop und Alexander Armbruster. Inflation, Rezession und stockende Werbeeinnahmen machten den Konzernen zu schaffen. Der chinesische Konkurrent TikTok setzt vor allem Meta unter Druck, Lindner stellt die Innovationsfähigkeit des Zuckerberg-Konzerns infrage.
faz.net (40-Min-Audio)
Sprit-Spar-Suche: Google startet heute eine deutschlandweite Marketing-Kampagne zu Klima unter dem Titel "Jede (klimafreundliche) Entscheidung zählt". Die Kampagne wird sechs Wochen lang in TV und den sozialen Netzwerken zu sehen sein, zudem auf Werbescreens in einzelnen Städten. Darin wird u.a. die Funktion der spritsparenden Routen auf Google Maps vorgestellt.
youtube.com (1-Min-Video)
Technisch nach vorn: Das südkoreanische Unternehmen Samsung landet im diesjährigen "Global Best Brand Ranking" von YouGov auf dem ersten Platz. Damit verdrängt der Elektronikhersteller den weltweiten Markenliebling Google auf Platz 2, der das Ranking in den letzten beiden Jahren angeführt hat. Auf den Plätzen drei und vier folgen YouTube und Netflix.
business.yougov.com
Papier-Prävention: Der Kreis Warendorf in NRW gibt seinen Einwohnern Tipps für Stromausfälle. "Ohne Strom können Sie im Internet nichts googeln. Drucken Sie wichtige Informationen heute schon aus", heißt es z.B. in einem Instagram-Posting. Schlechte Nachricht für alle hochmodernen Ämter: Auch das nach wie vor beliebte Fax-Gerät funktioniert bei einem Blackout nicht mehr.
bild.de, instagram.com
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Lese-Tipp: Mit seinem Startup Deel will der Franzose Alex Bouaziz Unternehmen helfen, Mitarbeitende auf der ganzen Welt zu finden. Er hofft damit auch "übermäßig hohe Gehälter" zu korrigieren, die etwa im Silicon Valley bei Google, Facebook und Apple gezahlt werden. Dort können beispielsweise Softwareentwickler bis zu 500.000 Dollar im Jahr erwarten.
faz.net
Waymo will seinen Robotaxi-Dienst auch in Los Angeles an den Start bringen. Zunächst sollen die autonomen Fahrzeuge in einigen zentralen Bezirken zum Einsatz kommen. Zudem sei vorerst ein Mensch als Sicherheitsfahrer am Steuer. In Phoenix im Bundesstaat Arizona kommen die selbstfahrenden Autos der Google-Tochter bereits ohne ein menschliches Back-Up auf dem Fahrersitz aus.
n-tv.de, techcrunch.com
Beschwerde-Brief: 43 Vergleichsportale aus 20 EU-Staaten, darunter Idealo und Moebel24, fordern die EU-Kommission dazu auf, den neuen Digital Markets Act (DMA) umzusetzen, meldet die "Süddeutsche Zeitung". Dieses verbietet den Plattformen u.a. die Bevorzugung von eigenen Angeboten. Konkret wollen die Preisvergleichs-Seiten erreichen, dass Google auf den Ergebnisseiten oben keine Produkte mehr mit Fotos und Preisen anzeigen darf. Nur wenige User würden sonst weiter nach unten scrollen, wo die unabhängigen Anbieter gelistet sind. Erst 2024 müssen Google und Co die Vorschriften umsetzen.
sueddeutsche.de
Leichter handlebar: YouTube führt ab dieser Woche sukzessive so genannte Handles ein, einmalige Nutzernamen, denen ein @ vorangestellt ist. Das neue System soll helfen, Accounts eindeutig zu identifizieren und mit ihnen zu interagieren. Die Handles funktionieren für YouTube-Kanäle sowie die Kurzvideo-Plattform Shorts. Bei Twitter, Instagram oder TikTok ist diese Art der Namen schon lange gängig.
theverge.com, blog.youtube
Datensauger: Facebook hat über 400 Malware-Apps identifiziert, die mehr als 1 Mio Login-Daten von Nutzerinnen geklaut haben. Die Anwendungen seien in den App-Stores von Google und Apple verfügbar, u.a. handelt es sich dabei um vermeintliche Fitness-Tracker oder Spiele. Betroffene erhalten von Facebook derzeit Sicherheitshinweise. Die Meta-Tochter hat außerdem Google und Apple informiert, um die Apps aus den Stores entfernen zu lassen.
about.fb.com, basicthinking.de
Ausgespielt: Google stellt im Januar 2023 seinen Videospiel-Streaming-Service Stadia ein, kündigt dessen Chef Phil Harrison in einem Blogpost an. Angestellte des Stadia-Teams sollen an anderer Stelle im Unternehmen unterkommen. Die zugrundeliegende Technologie soll in anderen Google-Services Anwendung finden.
blog.google
Lese-Tipp: Google zahlt Verlagen in Deutschland vergleichsweise wenig Geld nach dem Leistungsschutzrecht, zeigt eine Recherche von Netzpolitik. Während beispielsweise die Le-Monde-Gruppe in Frankreich dieses Jahr 1,5 Mio Euro für Vorschautexte von Nachrichten in Google-Suchergebnissen bekommt, erhalten große deutsche Verlage nur "ein paar hunderttausende Euro pro Jahr". Google lasse es bei der Höhe der Abgeltung "auf Rechtsstreitigkeiten ankommen".
netzpolitik.org
Google News listet auch "chinesische Staatspropaganda und für Falschmeldungen bekannte rechte Blogs", ergibt eine Analyse von rund 5.200 Suchergebnissen und 900 Quellen durch Netzpolitik.org. Damit halte sich der Suchmaschinen-Riese nicht an sein eigenes Versprechen, Nachrichten aus "vertrauenswürdigen und verlässlichen" Quellen zu liefern, schreibt Sebastian Meineck.
netzpolitik.org
Alle Kekse gegessen: Google hält am Aus der Werbe-Cookies bis zur zweiten Jahreshälfte 2024 fest, teilt Google-Top-Manager Matt Brittin auf der Werbemesse DMEXCO in Köln mit. Es müssten neue Lösungen her, bei denen der Datenschutz im Vordergrund stehe. Google hatte bereits Anfang 2020 das Ende der Cookies angekündigt und die Frist nach Protesten der Werbebranche mehrfach verlängert.
tagesschau.de
Google muss eine Strafe von 4,125 Mrd Euro zahlen, entscheidet das EU-Gericht. Der Internetkonzern habe den Herstellern von Android-Smartphones gesetzeswidrige Vorgaben gemacht, um die dominante Position der eigenen Suchmaschine zu festigen. Ursprünglich hatte die EU-Kommission 2018 ein Bußgeld von 4,34 Mrd Euro verhängt, Google hatte dagegen geklagt.
tagesschau.de
Lese-Tipp: Google wird 25 Jahre alt. Als die Stanford-Studenten Larry Page und Sergey Brin die Suchmaschine entwickeln, nennen sie diese zunächst "Backrub" – Rückenmassage. Der Namen reißt allerdings niemanden vom Hocker. Ein Jahr später wirft ein Mitbewohner den Begriff "Googol" in den Raum und aus einem Tippfehler wird 1997 schließlich Google.
faz.net
Back for good: Google lässt die umstrittene App Parler wieder im Play Store zu. Sie war nach dem Sturm auf das US-Kapitol entfernt worden. Der Anbieter hat Besserung bezüglich beleidigender Inhalten gelobt. Apple hatte Parler bereits vergangenes Jahr wieder in den App Store gelassen.
tagesschau.de, turi2.de (Background)
Zu groß? Die starke Marktposition von Google im Werbemarkt muss kartellrechtlich untersucht werden, urteilt das Kartellamt in einem Diskussionsbericht. Chef Andreas Mundt sieht "wettbewerbliche Fragen" wegen Googles "starker Marktposition auf nahezu allen Stufen der Wertschöpfungskette". Schon letztes Jahr hat seine Behörde eine Untersuchung gegen Google auf dem Kerngebiet Suchmaschine bemüht. Google sagt, die Untersuchung des Kartellamtes decke nur einen Bruchteil des Ad-Tech-Marktes ab. Bis zum 28. Oktober können Marktteilnehmer und Interessierte zum Bericht Stellung beziehen.
sueddeutsche.de
KI-Kick: "Das Klimaproblem lässt sich nur mit einem großen Innovationsschub lösen", schreibt Googles Zentraleuropa-Chef Philipp Justus in einem Gastbeitrag in der "FAZ". Deutschland habe ein "ambivalentes Verhältnis" zu Technologie, obwohl das Land an vielen Stellen Spitzenreiter sei. Hierzulande diskutiere man Tech-Risiken und Gefahren "geradezu mit Begeisterung", trotz großer potentiale von KI, Cloud & Co im Kampf gegen den Klimawandel.
faz.net (€)
Jigsaw geht mit einer Anti-Desinformationskampagne gegen Falschinformationen über Geflüchtete aus der Ukraine vor. In Polen, der Slowakei und Tschechien will die Google-Tochter mit Videos auf YouTube, Facebook und Twitter über Falschinfos aufklären und helfen, "emotionale Manipulationen" in Headlines zu erkennen.
basicthinking.de
Nummer 11 haut euch um: Die Google-Suche soll künftig weniger Clickbait-Ergebnisse anzeigen, schreibt das Unternehmen in einem Blogbeitrag. Webseiten, die keinen neuen Content liefern, sondern lediglich Klicks generieren wollen, sollen weiter unten im Ranking stehen als qualitativ besser bewertete Webseiten. Als Beispiel nennt Google Filmkritiken, die lediglich andere Kritiken zusammenfassen. Das Update funktioniert zunächst nur in der englischsprachigen Google-Suche.
blog.google via golem.de
Dunkle Machenschaften: Indem Google mit großen Verlagen Sondervereinbarungen für das Showcase-Format aushandelt, versucht der Internet-Riese, die Zeitungsbranche "auseinander zu dividieren", sagt Verleger Valdo Lehari, möglicher Nachfolger von Mathias Döpfner im BDZV. Google versuche, beim Leistungsschutzrecht "im Dunkel der Brüsseler Nacht" Einfluss auf die Gesetzgebung zu nehmen. Er selbst habe nie Geld für Online-Texte des "Reutlinger Generalanzeigers" bekommen: "Ich stehe wahrscheinlich auf einer schwarzen Liste."
horizont.net (Paid)
Lauschangriff: Google holt im Patentstreit mit Lautsprecher-Spezialist Sonos zum Gegenschlag aus. Der Tech-Riese wirft Sonos in zwei Klagen u.a. vor, beim Sprachassistenten zur Musik-Steuerung abgekupfert zu haben. Im Januar hatte die US-Handelsbehörde ITC geurteilt, dass Google fünf Patente von Sonos verletzt.
spiegel.de, turi2.de (Background)
Weg-Klick-Garantie: Google legt Apps im Play Store ab Ende September strengere Regeln für In-App-Werbung auf. Diese dürfen dann beispielsweise keine plötzlich aufploppende Videowerbung mehr einbauen, etwa zu Beginn eines Levels in einem Handy-Spiel. Außerdem müssen Spots nach spätestens 15 Sekunden geschlossen werden können, außer die App kündigt eine längere Werbung vorher an.
spiegel.de
Alphabet: Der Google-Mutterkonzern verzeichnet im 2. Quartal einen Gewinnrückgang von 18,5 auf 16 Mrd Dollar – weniger als von Analystinnen erwartet. Das Werbegeschäft als wichtigster Bereich des Konzerns wächst um 11,6 % auf 56,3 Mrd Dollar. Schlechter als erwartet schneidet dagegen Microsoft ab: Der Gewinn wächst nur um 2 % auf 16,7 Mrd Dollar. Dem Konzern setzen u.a. ein starker US-Dollar und eine geringe Nachfrage nach Computern zu.
spiegel.de, handelsblatt.com (Google)
Apple baut seinen Panorama-Dienst Look around in Deutschland deutlich aus, berichtet zuerst heise.de. Der Google-Streetview-Konkurrent sei nun fast flächendeckend verfügbar, sogar in kleinen Dörfern. Ende April hatte Apple den Dienst zunächst in München gestartet, weitere Großstädte folgten. Ein Teil der Aufnahmen stamme offenbar von 2020, zuletzt war Apple nach eigenen Angaben zwischen April und Juni vielerorts unterwegs. Google hat sein Bildmaterial in Deutschland nach Zoff um verpixelte Häuser seit 2011 nicht mehr aktualisiert.
heise.de, stadt-bremerhaven.de
Tech-Liebelei? Rüpel-Unternehmer Elon Musk hatte vergangenen Herbst angeblich eine Affäre mit Nicole Shanahan, der Frau von Google-Mitbegründer Sergey Brin, berichtet das "Wall Street Journal". Die Affäre habe zur Scheidung und zum Bruch der Freundschaft der beiden Tech-Milliardäre geführt. Musk bezeichnet den Bericht bei Twitter als "total bs", also totalen Blödsinn.
wsj.com (Paid), businessinsider.com, twitter.com
Zensur-Angst: Der beschlossene Digital Services Act der EU "vernichtet die Pressefreiheit im Internet", befürchtet Christoph Fiedler, Geschäftsführer Europa- und Medienpolitik des MVFP, in einem "FAZ"-Gastbeitrag. Plattformen dürften legale Presse dann mit Blick auf AGB-Verstöße "nach ihren eigenen Maßstäben verbieten"; die Internet-Giganten würden somit "endgültig die Kontrolle über die freie Meinungsbildung" übernehmen.
zeitung.faz.net (Paid), turi2.de (Background)
Bewusstseinserweiterung: Google entlässt einen Ingenieur, der glaubt, die Google-KI LaMDA habe ein eigenes Bewusstsein. Er habe mit seinen Behauptungen gegen Unternehmensrichtlinien verstoßen, begründet der Software-Konzern die Kündigung. Zuvor hatte Google den Mitarbeiter bereits beurlaubt.
handelsblatt.com, turi2.de (Background)
Einig uneinig: Auch Corint Media schaltet im Leistungsschutzrecht-Streit mit Google die Schiedsstelle ein. Die neutrale Feststellung einer angemessenen Vergütung für Presseverleger sei von "überragender Bedeutung", sagen die Geschäftsführer Christoph Schwennicke und Markus Runde. Google versuche, "jede transparente einheitliche Preisbildung" zu verhindern. Dass Google sich, wie angegeben, intensiv um Verhandlungen bemüht habe, könne Corint "nicht bestätigen".
meedia.de, kress.de, turi2.de (Background)
Abkürzungsversuch: Google zieht im Streit mit der Verwertungsgesellschaft Corint Media um die Vergabe von Lizenzen für das Presseleistungsschutzrecht eine Schiedsstelle zur Hilfe, berichtet Meedia. Laut Google-Sprecher Ralf Bremer (Foto links) habe der Konzern sich "intensiv" um Verhandlungen mit Corint bemüht, bisher ohne Erfolg. Die Schiedsstelle, die beim Deutschen Patent- und Markenamt in München eingebunden ist, soll einen Einigungsvorschlag unterbreiten, "den beide Parteien annehmen können oder nicht", so Bremer. Klappt das nicht, sehen sich die Parteien wohl vor Zivilgerichten wieder, so der Konzern.
Corint Media um die Geschäftsführer Christoph Schwennicke (Foto rechts) und Markus Runde wirft Google vor, die Vergütung für Extended News Previews sei "erkennbar missbräuchlich". Die Bezahlung von Verlagen für Nachrichten-Snippets sei eine "massenhafte und schnelle Einholung von Lizenzen zu Dumping-Preisen". Laut Bremer hat Google bisher mit 400 "lokalen und nationalen Publikationen in Deutschland" Lizenzverträge abgeschlossen und wollen auch mit Corint "einen entsprechenden Vertrag" aushandeln.
Corint Media hatte bereits im Februar 2021 Beschwerde gegen Google eingereicht, weil der Konzern mit seinem Angebot Google News Showcase Konkurrenz-Angebote behindere und die "wirtschaftlichen Grundlagen der freien Presse" gefährde. Das Bundeskartellamt leitete im Juni 2021 daraufhin ein Kartellverwaltungsverfahren gegen Google ein. Die Verwertungsgesellschaft fordert Google auf, dieses Jahr insgesamt 420 Mio Euro an Medienhäuser für die Nutzung von Presseinhalten zu zahlen. (Foto: Google / Eventpress Stauffenberg / Picture Alliance, Montage: turi2)
meedia.de, turi2.de (Background Extended News Previews), turi2.de (Background Verhandlung)
Next one: Google-Mutterkonzern Alphabet muss in Russland umgerechnet 377 Mio Euro Strafe zahlen, urteilt ein russisches Gericht. Der US-Konzern habe es wiederholt versäumt, Inhalte zu entfernen, die Moskau als illegal ansehe. Erst im Juni hatte Russland eine Strafzahlung in Höhe von 260.000 Euro von Alphabet verlangt.
spiegel.de, turi2.de (Background)
Aufstieg und Fall: Der russische Tech-Riese Yandex ist Uber, Google, Microsoft, Amazon, YouTube, Spotify in einem einzigen Unternehmen vereint und marktführend im russischsprachigen Internet. Doch obwohl das Unternehmen von der Sperre der amerikanischen Konkurrenz profitiert, steckt es in einer Krise. Wie eine Recherche des Schweizer Magazins "Republik" zeigt, hängt das mit der immer engeren Kontrolle durch den Kreml zusammen, die ein weltoffenes und politisch neutrales Tech-Unternehmen mit gemütlicher Startup-Atmosphäre in eine Propagandamaschine verwandelt hat.
Als Arkadi Wolosch, Jelena Kolmanowskaja und Ilja Segalowitsch das Unternehmen 1997 gründen, wollen die Mitarbeitenden vor allem programmieren und mit Politik nichts zu tun haben. Damit haben sie Erfolg: Yandex News wird zum wichtigsten Generator von Traffic und "yandexisiert" die russischen Medien. Aber bereits 2008 beginnen die Besuche aus dem Kreml. 2016 treten in Russland erste repressive Mediengesetze in Kraft, 2017 lässt der der damalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko alle Yandex-Dienste im Land sperren. Heute segnet der Kreml alle angezeigten Medienlinks bei Yandex News ab.
Seit der Sperrung der amerikanischen Konkurrenz hat Yandex mehr Nutzende als je zuvor, ist aber wirtschaftlich in Schieflage geraten. Die EU hat die Führungskader des Unternehmens mit Sanktionen belegt, inzwischen sind viele zurückgetreten, unzählige Mitarbeitende ins Ausland gezogen. "Ein IT-Riese wie Yandex lebt von frei verfügbarem Wissen und Austausch, von freien Märkten und verfügbaren Softwarekomponenten. Und an allem mangelt es mehr und mehr", beschreibt "Republik" die Situation.
Das Unternehmen versucht nun den Befreiungsschlag: Es will die "vergifteten Propaganda-Assets" Yandex News und die Blogging-Plattform Yandex Zen an das russische soziale Netzwerk VK verkaufen. (Illustration: Jakub Porzycki / Picture Alliance)
republik.ch
Lese-Tipp: Das "Manager Magazin" porträtiert den SAP-Berater Torben Mauch, den wohl "unbekanntesten Influencer-Star Deutschlands". Bereits über 73.000 Bilder von Cafés, Restaurants oder Hotels stellt er ohne Bezahlung bei Google Maps ein, was ihn "zu einem der besten Local Guides der Welt macht" – und Google in die Karten spielt. Der Suchmaschinen-Riese will den Dienst zur "Zehn-Billionen-Dollar-App" ausbauen.
manager-magazin.de (Paid)
Lese-Tipp: Das "Handelsblatt" beschreibt, wie es durch TikTok zu einem "großen Umbruch in der Social-Media-Welt" kommt. Die Kurzvideo-App zwinge Google und Meta zu Veränderungen, u.a. weil sich das Nutzerverhalten ändert. Social-Media-Berater Matt Navarra prognostiziert eine "Tiktok-ifizierung der sozialen Medien und von Apps im Allgemeinen": Kurze Videos und vertikales Scrollen würden zum Standard werden.
handelsblatt.com
Tech-Talker: Seit dem Amtseintritt von Präsident Joe Biden hat sich in den USA nicht viel verändert, resümiert Marcus Schuler im turi2 Clubraum. Er habe die Bevölkerung "eher enttäuscht, die Leute sind ernüchtert". Schuler berichtet seit 2017 als ARD-Korrespondent für TV, Radio und Online aus dem Sillicon Valley. Im Gespräch mit Moderatorin Aline von Drateln und turi2-Chefredakteur Markus Trantow sagt er, dass sich die "Feindseligkeiten im Parlament zwischen Republikanern und Demokraten" auch in der Medienlandschaft widerspiegeln. Vor allem große TV-Sender und Zeitungen wie die "Washington Post" und "New York Times" hätten versucht, während der Trump-Regierung "eine hohe Neutralität zu wahren". Doch ebenso wie in der politischen Landschaft seien die "Gräben" geblieben. Seine Tätigkeit als Korrespondent sieht Schuler nach wie vor als "Traumjob", denn "es wird nie langweilig".
Dennoch beunruhigen den gebürtigen Esslinger aktuelle Entwicklungen in seiner Wahl-Heimat – etwa der Umgang mit der LGBTQ-Community in manchen Staaten oder das Abtreibungsverbot. Es gehe die Angst um, dass Strafverfolgungsbehörden nun Frauen ausfindig machen können, die abgetrieben haben oder abtreiben wollen. Das gehe zum Beispiel, indem sie "zu den Googles und Facebooks hinmarschieren" und nach dem Reiseverlauf einer Frau fragen. Treibe diese nämlich in einem Staat ab, wo es legal ist, könne sie in einem anderen Staat, wo es illegal ist, verklagt werden, erklärt Schuler. Er und viele andere Menschen in den USA wundern sich jedoch, dass Google und Meta in den vergangenen Tagen verschwiegen haben, was sie mit den gesammelten Daten machen, "wenn ein Staatsanwalt aus Texas kommt und danach verlangt".
Als Journalist ist der Zugang zu Informationen nicht bei allen Tech-Unternehmen einfach, erzählt Schuler. Während Apple "relativ offen" sei und er regelmäßig zu Presse-Veranstaltungen eingeladen werden, "kommt man bei Google oft nur durch Vitamin B weiter". Das Unternehmen sei in den vergangenen Jahren verschlossener geworden. Grundsätzlich beobachtet Schuler in den USA jedoch eine "Coolheit, Lockerheit und Offenheit" im Umgang mit der Presse. Auch sei das Land sehr schnell, wenn es um die Umsetzung neuer Ideen, Startups und Technologien geht: "Wir können nach wie vor davon lernen."
Der turi2 Clubraum diskutiert jeden Freitag um 12 Uhr mit einem prominenten Gast die Themen der Woche. Nächste Woche ist Stephan Bayer zu Gast. Er ist der CEO der Online-Lernhilfe Sofatutor.
turi2.tv (40-Min-Podcast bei YouTube), turi2clubraum.podigee.io (Audio-Podcast), apple.com, spotify.com, deezer.com, audionow.de
Rückenstärkung: Das Bundeskartellamt lädt Corint Media im Verfahren gegen Google und deren Mutterkonzern Alphabet bei. Grund sei, dass die Interessen der Verwertungsgesellschaft "durch das Verfahren erheblich berührt" seien und sich Corint Media und Google als Anbieter und Nachfrager nach Lizenzen für das Presseleistungsschutzrecht gegenüberstünden. Christoph Schwennicke (Foto) und Markus Runde, Geschäftsführer von Corint Media, begrüßen die Entscheidung und hoffen, dass so der Rechtsweg für die Nutzung des Presseleistungsschutzrechtes offen bleibt und "nicht Google den dysfunktionalen intransparenten Markt weiter gestaltet". Google-Sprecher Kay Oberbeck sagt, die Beiladung ist "ein prozessual üblicher Vorgang und hat mit der inhaltlichen Bewertung der Beschwerde nichts zu tun".
Die Corint Media hatte im Februar 2021 Beschwerde gegen Google eingereicht, weil der Konzern mit seinem Angebot Google News Showcase Konkurrenz-Angebote behindere und die "wirtschaftlichen Grundlagen der freien Presse" gefährde.
per Mail (Zitat Schwennicke, Runde), meedia.de, turi2.de (Background), turi2.de (Background)
Lese-Tipp: "Süddeutsche"-Autor Philipp Bovermann (Foto) geht der Frage nach, warum Menschen immer wieder Seelen in Maschinen suchen. Anlass dafür ist der Fall von Ex-Google-Softwareingenieur Blake Lemoine, der glaubt, die Google-KI Lamda habe ein Bewusstsein entwickelt. Empathie und die Fähigkeit im Gespräch Intentionen zu unterstellen, lasse Menschen wie Lemoine übersehen, dass KIs "lediglich die Muster in bestehendem Textmaterial analysieren und wiederholen", sagen KI-Ethik-Forscherinnen.
sueddeutsche.de (Paid)
In 500 Metern reich: CEO Sundar Pichai arbeitet "still und beharrlich" daran, Google Maps zur Super-App auszubauen und Google damit zum wertvollsten Unternehmen der Welt zu machen, schreibt Jonas Rest im "Manager Magazin". Maps soll demnach "ein Betriebssystem für das alltägliche Leben" werden, das andere Apps wie PayPal und Lieferando überflüssig macht. Die Navigations-App wolle künftig Geldströme kontrollieren, indem Nutzerinnen beispielsweise Bahn- und Parktickets, Restaurants und Kinos direkt über Google Maps bezahlen. Google hätte damit "nicht nur Informationen darüber, was wir suchen und wohin wir uns bewegen, sondern auch, was wir dort machen, wofür wir bezahlen", sagt der Marketing-Spezialist Mario Gavira.
"Zu einer globalen Gelddruckmaschine" könnte ein kleiner grüner Haken werden, ein Verifizierungszeichen für Geschäfte, das derzeit noch kostenlos ist, aber das Potenzial zum "Schutzgeldkonzept" hat: Geschäfte ohne Haken wirken dann unseriös und büßen Kundschaft ein. Außerdem überlassen immer mehr Autohersteller Google die Navigation für ihre neuesten Fahrzeuge und bezahlen "dafür kräftig". Und auch kostenlose Infos füttern Googles Imperium, nämlich die "Armada von über 100 Millionen sogenannten Local Guides", die täglich Fotos von ihren besuchten Orten in die App laden. Diese Strategie könne Google künftig zur ersten "ten trillion dollar company" machen, einem Unternehmen mit 10 Bio Dollar Börsenwert. Das "Unheimliche" sei, schreibt Rest, dass der Konzern mit besagten Plänen schon viel weiter sei, "als die meisten glauben", obwohl Pichai öffentlich nie von der "Super-App-Strategie" spreche. (Foto: Caroline Brehmann / EPA / Picture Alliance)
manager-magazin.de (Paid)
Robo-Recht: Google hat seinen Angestellten Blake Lemoine beurlaubt, weil der Ingenieur davon überzeugt ist, eine Google-KI namens LaMDA sei ein fühlendes Wesen. Nun hat Lemoine einen Anwalt engagiert – auf Wunsch der KI, wie er sagt. Für Presseanfragen ist der Anwalt allerdings nicht zu erreichen, er sei abgeschreckt. Damit ist er wohl empfindsamer als sein künstlicher Klient.
businessinsider.com