turi2 edition #17: Awet Tesfaiesus über Wut und Weitsicht.


Ein neues Kapitel: Die Grünen-Politikerin Awet Tesfaiesus war nach dem Anschlag von Hanau kurz davor, Deutschland zu verlassen. Sie blieb – und zog 2021 als erste schwarze Frau in den Bundestag ein. Ihr ist bewusst: Damit wird sie in die Geschichtsbücher eingehen. “Ich muss liefern”, sagt sie im Interview in der turi2 edition #17. Weiterlesen >>>

turi2 edition #17: Mai Thi Nguyen-Kim über Pseudo-Experten und abgelehnte Posten.


In ihrem Element: Mai Thi Nguyen-Kim ist YouTuberin, Bestsellerautorin und TV-Moderatorin. Sie hat einen gut bezahlten Job im Chemiekonzern ausgeschlagen, um Wissenschaft vor die Kamera zu bringen. Geld spielt dabei eine untergeordnete Rolle: “Ich würde auch weitermachen, wenn ich im Lotto gewinnen würde.” Im Interview in der turi2 edition #17 gibt sie Tipps für YouTube-Anfängerinnen und verrät, wen sie mit ihrer Arbeit stolz machen will. Weiterlesen >>>

“Unterschiedliche Charaktere, um erfolgreich zu sein” – Andreas Arntzen über die Arbeit im Wort & Bild Verlag.


Verantwortung übernehmen: Der Wort & Bild Verlag in Baierbrunn baut um, um zu helfen. In pandemiebedingt leerstehenden Räumen sind in den vergangenen Tagen 25 ukrainische Geflüchtete eingezogen, Unterkünfte für 20 weitere Menschen entstehen gerade. Im Jobs-Podcast von turi2 spricht CEO Andreas Arntzen zum ersten Mal öffentlich über das Engagement des "Apotheken Umschau"-Verlags. Arntzen und Mitarbeitende hatten sich zuvor einem Konvoi angeschlossen, an der Grenze zur Ukraine Flüchtende aufgenommen und nach Deutschland gebracht. Mit ihrem Engagement wollen Arntzen und der Verlag ein Vorbild sein und auch andere Menschen "mobilisieren und motivieren, etwas zu machen". Es sei okay angesichts des Krieges und der Not, sprachlos zu sein, "das sollte aber nicht dazu führen, dass wir tatenlos sind".

Im Podcast turi2 Jobs spricht der Medien-Manager außerdem über das Arbeiten im Gesundheitsverlag Wort & Bild und seinen Führungsstil. Viele Eigenschaften, die für "Arntzi" schon als Hockey-Torwart in der Nationalmannschaft wichtig waren, prägen ihn noch heute. Im Teamsport und im Management gehe es etwa um "Vorbereitung, Disziplin, Motivation, den Biss". Damit sein Führungsstil nach dem "Trial and Error"-Prinzip auch in einem traditionsreichen Unternehmen funktioniert, sei es wichtig, "mit gewissen Traditionen auch mal zu brechen". Es brauche einen Ausgleich "zwischen alten Werten und der Moderne".

Dazu gehören flexible Arbeitszeiten, Home Office und Teilzeit-Möglichkeiten auch in Führungs-Positionen. Bei Wort & Bild arbeiten mehr Frauen als Männer – in Führungspositionen ist das Verhältnis inzwischen ausgeglichen, berichtet Arntzen. "Ich glaube, dass es sehr viele Mütter gibt, die Top-Ausbildungen haben und extrem motiviert sind." Ihnen passende Angebote zu machen, ist Arntzen wichtig. Grundsätzlich sei für ihn weniger der Lebenslauf wichtig, als dass Bewerberinnen "Charakterstärke zeigen" und "wissen, was sie können und was sie nicht können".

Andreas Arntzen ist eines von 100 Jobs-Vorbildern aus der turi2 edition #17. Das Buch zum Thema "Arbeiten in der Kommunikation" erscheint am 6. April. Die neue Podcast-Reihe turi2 Jobs begleitet die Buch-Veröffentlichung und die neue Jobs-Plattform turi2.de/jobs.
turi2.tv (44-Min-Podcast auf YouTube), turi2.podigee.io, spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de



Mitarbeit: Markus Trantow

“Ich habe eine Haltung, aber keine Agenda” – Pinar Atalay über Journalismus in Krisenzeiten.


Ohne erhobenen Zeigefinger: "Ich konnte immer frei und unabhängig berichten", sagt TV-Journalistin Pinar Atalay mit Blick auf ihre mehr als 20-jährige Karriere – vom Privatradio über WDR und die ARD bis zu RTL. "Ich bin die Anwältin der Zusehenden, die Politiker hinterfragt, sodass sich die Menschen ihre eigene Meinung bilden können", sagt sie im Video-Interview mit "Horizont" und turi2.tv am Rande des Ad-Alliance-Events "Innovation Now". Ihre Haltung, etwa dass sie den Krieg in der Ukraine nicht befürwortet, lasse sie durchscheinen, "erzieherisch" sei sie aber nicht unterwegs. Atalay ist dankbar, dass sie mit Korrespondentinnen etwa in Russland und der Ukraine in Kontakt ist, die Informationen aus erster Hand liefern, und für die Teams, die sich mit der Prüfung von Fakten beschäftigen – so komme man der Wahrheit immer näher.

"Konkurrenz" will Atalay ihre früheren Kollegen bei der ARD zwar nicht nennen – sie freut sich über das diverse Mediensystem in Deutschland. Je mehr Nachrichten es gibt, umso besser findet sie das. Dennoch freut sich die Moderatorin, dass sie bei RTL mit einer neuen Nachrichten-Sendung in der jungen Zielgruppe mehr Menschen erreicht als früher bei den "Tagesthemen". Langsam lernt Atalay auch die neuen Kolleginnen bei Gruner + Jahr kennen. Sie freut sich etwa über den journalistischen Austausch mit der "stern"-Chefredaktion und die Verlängerung von "stern TV" auf den Sonntagabend.
turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube)

“Der Kampf um die Ressource Kreativität ist härter geworden” – Florian Haller über die Arbeit bei Serviceplan.


Die Agentur als Marke: "Die Zeit, in der man bis Mitternacht in der Agentur gesessen hat, ist wirklich vorbei." Im neuen Podcast "turi2 Jobs – Arbeiten in der Kommunikation" spricht Agentur-Inhaber Florian Haller über den Kultur-Wandel in der Agentur-Branche. Der betrifft für den Chef der Agentur-Gruppe Serviceplan nicht nur die Arbeitszeiten, sondern auch die Aufgaben. So arbeiten in seinen Agenturen heute nicht nur Kreative, sondern auch immer mehr Data Scientists, Media- und Programmatic-Strateginnen. Im Gespräch mit turi2-Gründer Peter Turi zählt Haller 100 unterschiedliche Profile. Egal, um welchen Job es geht: Lust an Kommunikation, Neugier und Offenheit für andere Kulturen und Spaß an Internationalität sind für Haller die wichtigsten Voraussetzungen.

Seit Haller die Agentur-Gruppe 2002 von seinem Vater übernommen hat, ist die Zahl der Serviceplan-Beschäftigten von 300 auf heute rund 4.500 gewachsen. Seine Vision ist es, "die global führende Independent-Agentur" zu werden. Er sieht wachsenden Kommunikationsbedarf und kann sich vorstellen, die Zahl der Beschäftigten in den kommenden Jahren zu verdoppeln. "Unser größtes Thema ist es, dass wir unser Wachstum mit neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern abfedern." Allein 2021 habe die Agentur 700 neue Beschäftigte eingestellt – deutlich mehr als die Agentur verlassen haben. Haller spricht von einer Fluktuation von 15 % und von einer durchschnittlichen Verweildauer von sechs Jahren.

Mit Blick auf den Agentur-Nachwuchs stellt Haller fest, dass der Wettbewerb um die klügsten Köpfe härter geworden ist. "Für die junge Generation ist ein sicherer, gut bezahlter Arbeitsplatz die Grundvoraussetzung", sagt Haller. Die wichtigste Frage sei die nach dem Sinn. Unternehmen müssten ihren Beschäftigten heute einen Purpose bieten. Serviceplan selbst bemüht sich in unterschiedlichen Programmen um die Themen Fürsorge, Diversität und Nachhaltigkeit. So sei es der Gruppe gelungen, in Deutschland den CO2-Fußabdruck auf Null zu fahren, nun weitet Haller die Bemühungen auf andere Standorte aus. In Sachen Diversität gibt Haller Nachholbedarf zu: Zwar sei der Aufsichtsrat zu jetzt 50 % mit Männern und Frauen besetzt, in den Agenturen läge die Frauenquote auf den ersten beiden Führungsebenen immerhin bei 40 %. Die Agentur-Holding ist allerdings rein männlich – Haller sagt: "Das werden wir ändern".

Florian Haller ist eines von 100 Vorbildern aus der turi2 edition #17. Das Buch zum Thema "Arbeiten in der Kommunikation" erscheint am 6. April und stellt die 100 wichtigsten Arbeitgeber aus Werbung, Marketing, PR und Medien vor. Die neue Podcast-Reihe turi2 Jobs begleitet die Buch-Veröffentlichung und die neue Jobplattform turi2.de/jobs.
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Diversität nach Quote ist nur Ultima Ratio – Katja Wildermuth über Vielfalt, Spardruck und mobiles Arbeiten beim BR.


Polyperspektivischer Rundfunk: "Das Wichtigste ist, dass die Kolleginnen und Kollegen innerhalb des Senders Vielfalt nicht als eine Pflichtübung verstehen, sondern als Bereicherung", sagt BR-Intendantin Katja Wildermuth im Interview bei turi2.tv und im turi2 Podcast. Seit einem Jahr steht sie als erste Frau an der Spitze des Bayerischen Rundfunks und räumt ein: "Wir haben viele Jahre vergleichsweise homogen rekrutiert". Förderprogramme wie Puls Talente sollen den BR diverser machen, 40 Redaktionen im Haus beteiligen sich an der von der BBC initiierten 50:50-Challenge. Sie hat das Ziel, Männer und Frauen gleicher­maßen als Gesprächs­partnerinnen ins Programm Programm zu holen. Vielfalt versteht Wildermuth nicht nur im Hinblick auf Geschlecht oder kulturelle Herkunft, sondern auch auf soziale Herkunft, Haltung, Bildungs­wege und Lebense­ntwürfe. Die Vielfalt der Gesellschaft könne der BR im Programm nur abbilden, "wenn wir die Poly­perspektivität auch bei uns haben". Diversität nach Quote hält sie nur für die "Ultima Ratio".

Im Gespräch mit turi2-Redakteur Björn Czieslik in ihrem Büro im 15. Stock des Münchner Funkhauses erzählt Katja Wildermuth auch, wie sich Corona auf die Arbeit im BR auswirkt. "Ich arbeite wahnsinnig mobil, ich habe meinen Laptop oder mein iPad dabei. Sie können mich überall hinsetzen", sagt sie. Zu Hause am Küchen­tisch arbeite sie selbst jedoch eher selten. Ginge es nach Wildermuth, hätte sie mobiles Arbeiten oder Home-Office ohne tägliche Präsenz im Sender schon viel früher eingeführt: "Eigen­verantwortung ist der Schlüssel für das Überleben im 21. Jahrhundert. Ich bin mir sicher, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können am besten einschätzen, wie sie ihre Arbeit gut erledigen." Dabei sei es Aufgabe der Führungs­kräfte, darauf zu achten, dass Beschäftigte "im Home-Office nicht vereinsamen", die Grenze zwischen Arbeit und Privat­leben nicht verschwimmt und die Teams "auch mal Spaß miteinander haben", was in ergebnis­orientierten Video­konferenzen oft zu kurz komme.



Wie die gesamte ARD steht auch der BR unter Spardruck – obwohl der Rundfunkbeitrag 2021 gestiegen ist. Vorbei seien die Zeiten, in denen ein Programm für alle reicht: "Jeder möchte am liebsten auf ihn zugeschnittenes Programm", sagt Wildermuth. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht nur innerhalb des Bestehenden sparen", irgendwann habe das Prinzip "Schnall den Gürtel enger" seine Grenzen. Dann stelle sich die Frage: "Welche Inhalte, welche Programme sind uns wirklich wichtig?" Diese müsse der BR dann finanziell so ausstatten, dass Macherinnen und Produktionsfirmen "davon auch wirklich leben können". Es gehe darum, "nicht mit dem Rasenmäher zu sparen, sondern strategisch".

Weitere Themen im Interview sind u.a. der Umgang mit geschlechter­gerechter Sprache, die federführende Rolle des BR innerhalb der ARD bei Wissenschaft und Bildung, Dokus und ökologischer Nachhaltig­keit sowie die Bedeutung von unabhängigem, professionellen Journalismus in Zeiten, in denen jeder und jede Inhalte erstellen und verbreiten kann.
turi2.tv (16-Min-Video), turi2.podigee.io (18-Min-Audio), spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de

turi2 edition #20: Janina Kugel über guten Rat und vage Versprechen.


Jetzt oder nie: Managerin und Aufsichtsrätin Janina Kugel fordert mehr Einwanderung, um den Fachkräftemangel in Deutschland in den Griff zu bekommen. “Wir können froh sein, wenn die Menschen zu uns kommen wollen”, sagt sie im Interview in der turi2 edition #20. Mit Elisabeth Neuhaus spricht sie außerdem über Altersarmut, lebenslanges Lernen und den Wert des Wörtchens “Danke”.
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Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:

turi2 edition #16: Carolin Kebekus über Glaube und Gleichberechtigung.


Schluss mit lustig: Carolin Kebekus ist Feministin, Katholikin und eine der erfolgreichsten deutschen Komikerinnen. Im Interview mit turi2 Vize-Chefredakteurin Elisabeth Neuhaus für die turi2 edition #16 spricht sie über alte weiße Menschen, Gott und den Wert von Witzen in schweren Zeiten. Und sie sagt, wann bei ihr Schluss mit lustig ist: “Wenn Provokation keinen Sinn mehr erkennen lässt und nach unten tritt.” Weiterlesen >>>

Dieser Beitrag ist Teil der turi2 edition #16 über Nachhaltigkeit. Hier geht’s zum kostenlosen E-Paper.

turi2 edition #16: Julia Becker über Verlag und Verantwortung.


Selbst ist die Frau: Julia Becker ist es wichtig, sich zu erinnern, wo sie herkommt. Als Chefin der Funke Mediengruppe sieht sie sich in den Fußstapfen ihres Großvaters und “WAZ”-Mitgründers Jakob Funke. Zum Interview für die turi2 edition #16 trifft sie Peter Turi denn auch im Gründerzimmer des Verlags, wo heute der Schreibtisch ihres Großvaters steht. Becker erklärt, wie der Verlag durch Investitionen, Kooperationen und Zukäufe wachsen soll – und bekennt sich klar zu Diversität: “Die Hälfte unserer Gesellschaft ist weiblich und die Hälfte der Führungspositionen muss mit Frauen besetzt sein.” Weiterlesen >>>

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turi2 edition #16: Hannes Ametsreiter über Polarisierung und Innovation.


Giga auf dem Gipfel: Hannes Ametsreiter liebt die Natur und seinen Job als CEO von Vodafone Deutschland. Er fordert Loyalität statt Wegwerfmentalität – auch im Marketing. “Wir müssen auch in der Kundenbeziehung auf Nachhaltigkeit setzen”, sagt er im Gespräch mit Peter Turi durchaus selbstkritisch. Für das Interview in der turi2 edition #16 wandern Ametsreiter und Turi auf dem Kitzbühler Horn. Sie sprechen u.a. über polarisierte Plattformen und Ametsreiters positive Prognosen für eine Zukunft, in der die Technik den Menschen dient – und nicht umgekehrt. Weiterlesen >>>

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turi2 edition #16: Sven Plöger über Klima und Katastrophen.


Meteo­rologen-Blick: “Wenn wir die Menschen erreichen wollen, ist Katastrophe das falsche Wording”, sagt Sven Plöger teilt im Interview mit Heike Turi. Auch wenn es um das Weltklima nicht gut steht, sieht er eine Chance für den Menschen, “gegen die Dinge, die wir ja selber verursachen, auch etwas zu tun”. In der turi2 edition #16 erklärt der Wetterfrosch aus der ARD, warum er den Begriff “Klimaleugner” unzutreffend findet und dass die Menschheit deutlich bessere Überlebenschancen hat als einst die Dinosaurier. Weiterlesen >>>

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turi2 edition #16: Beat Balzli über Inflation und Innovation.


Betagt aber beweglich: Die “Wirtschaftswoche” ist 95 Jahre alt, ihr deutsch-schweizer Chefredakteur Beat Balzli 55. Gemeinsam haben die beiden noch einiges vor. Im Interview mit Peter Turi in der turi2 edition #16 verrät Balzli, wie er mit guten Geschichten auf unterschiedlichen Kanälen die Zukunft der Zeitschrift sichert und wagt einen Ausblick auf die Wirtschaft in 2022. Weiterlesen >>>

Dieses Interview ist Teil der turi2 edition #16 über Nachhaltigkeit.

turi2 edition #16: Jörg-Andreas Krüger über Vögel und Verantwortung.


Naturbursche: Seit er zwölf Jahre alt ist, setzt sich Jörg-Andreas Krüger für den Umweltschutz ein. Mittlerweile ist er Präsident des Naturschutzbunds Nabu, Deutschlands größtem Umweltverband. Darauf, dass Technologie, etwa aus dem Silicon Valley, irgendwann die Welt rettet, will er nicht warten. Jemand wie Elon Musk hat als Kind sicher keine Vögel beobachtet, sagt er im Interview mit Nancy Riegel in der turi2 edition #16. Er setzt – auch privat – auf Nachhaltigkeit. Weiterlesen >>>

Dieser Beitrag ist Teil der turi2 edition #16 über Nachhaltigkeit, die am 12. Januar 2022 erscheint. Hier kostenloses E-Paper bestellen!

turi2 edition #16: Yasmine M’Barek über Alter und Atomstrom.


Weiblich, jung, migrantisch: Yasmine M’Barek ist mit 22 Jahren eine der einflussreichsten jungen Journalistinnen des Landes. Als typische Vertreterin ihrer Generation will die “Zeit”-Redakteurin sich nicht bewundern oder labeln lassen. Stattdessen plädiert sie im Interview mit Nancy Riegel in der turi2 edition #16 für mehr Atomstrom und einen besseren Kleidungsstil der Regierung. Weiterlesen >>>

Dieser Beitrag ist Teil der turi2 edition #16 über Nachhaltigkeit, die am 12. Januar 2022 erscheint. Hier kostenloses E-Paper bestellen!

turi2 edition #16: Annemarie Botzki über Politik und Protest.


Radikal grün: Der Klimawandel bedroht die Zukunft der Menschheit und Annemarie Botzki von Extinction Rebellion setzt auf rigorose Mittel im Kampf um Aufmerksamkeit. Im Interview von Anne-Nikolin Hagemann fordert sie einen Klima-Lockdown für Unternehmen. “Für mich sind es Klima-Verbrechen, wenn man heute noch Regenwald zerstört oder Methan in die Atmosphäre bläst”, sagt sie in der turi2 edition #16 und erklärt, warum die Front der Klimabewegung größtenteils weiblich ist. Weiterlesen >>>

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turi2 edition #16: Gerhard Schröder über Kunst und Kanzleramt.


Bilder statt Bild, BamS und Glotze: Gerhard Schröder ist seit 16 Jahren Bundeskanzler a.D. – und nach eigener Aussage “altersmilde” geworden. Im Sprengel-Museum in Hannover spricht er mit Peter Turi in der turi2 edition #16 über den eigenen Nachruhm, nicht mehr ganz so wichtige Medien und seinen späten Zugang zur Kunst. Dass Geschichtsbücher ihn eines Tages blöd dastehen lassen könnten, interessiere ihn nicht. Begründung: Dann ist man ja tot. Seinen Social-Media-Kritikerinnen sagt Schröder: “Leute, das ist mein Leben und nicht eures.” Weiterlesen >>>

Dieser Beitrag ist Teil der turi2 edition #16 über Nachhaltigkeit, die am 12. Januar 2022 erscheint. Hier kostenloses E-Paper bestellen!

turi2 edition #16: Tina Hassel über Macht und Medien.


Ganz nah dran: Tina Hassel ist als Chefredakteurin und Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios das bekannteste TV-Gesicht und die beste Kennerin der Regierung in Berlin. Im Interview in der turi2 edition #16 spricht die Journalistin über die neuen Machtverhältnisse in Medien und Politik. Sie glaubt, dass die Gesellschaft vor “gigantischen Herausforderungen” steht. Unter Altkanzlerin Angela Merkel habe sie echte Diskussionen vermisst – nun sagt sie deren Nachfolger Olaf Scholz eine noch schwierigere Zeit voraus: “Wir werden aus dem Krisenmodus gar nicht mehr rauskommen.” Weiterlesen >>>

Dieser Beitrag ist Teil der turi2 edition #16 über Nachhaltigkeit, die am 12. Januar 2022 erscheint. Hier kostenloses E-Paper bestellen!

turi2 edition #16: “Hörzu” wird es auch 2042 noch geben, sagt Jochen Beckmann.


Quicklebendig? Deutschlands älteste Programmzeitschrift “Hörzu” hat gerade ihren 75. Geburtstag gefeiert. Verlagsmanager Jochen Beckmann, 63 und seit 1994 dabei, ist happy – auch wenn die Auflage innerhalb von zehn Jahren von 1,4 Mio auf 800.000 gesunken ist. Dass sein Blatt demnächst Geschichte und die “Hörzu”-Leserinnen bald ausgestorben sein könnten, davor hat Beckmann keine Angst. Fragen dazu findet er “völlig irre und ziemlich doof”, sagt er im Interview in der turi2 edition #16. Weiterlesen >>>

Das Interview mit Jochen Beckmann ist Teil der turi2 edition #16 über Nachhaltigkeit, die am 12. Januar 2022 erscheint. Hier kostenloses E-Paper bestellen!

turi2 edition #16: Tristan Horx über die Apokalypse und Arschlöcher.


Sagen, was wird: Wenn alle immer nur vom nahenden Weltuntergang reden, hat niemand mehr Bock, für den Erhalt des Planeten zu kämpfen, sagt Tristan Horx. Der Zukunftsforscher plädiert für mehr positive Visionen in der Kommunikation und eine “Digital-Nato”, um die “asozialen Medien” mit ihrer aufgeheizten Diskussionskultur in den Griff zu kriegen. Sich selbst sieht Horx als “Öko-Arschloch” mit Tesla. Im Interview in der turi2 edition #16 schickt er eine Bitte an die Menschheit: Vergurkt es nicht! Weiterlesen >>>

Das Interview mit Tristan Horx ist Teil der turi2 edition #16 über Nachhaltigkeit, die am 12. Januar 2022 erscheint. Hier kostenloses E-Paper bestellen!

Steffen Klusmann über Reichelt, Relotius und Diversität beim “Spiegel”.


Rück-"Spiegel": "Die Rolle des 'Spiegels' ist die Opposition gegenüber den Mächtigen", sagt "Spiegel"-Chefredakteur Steffen Klusmann. Genau drei Jahre nach dem Fall Relotius und kurz vor dem 75. Jubiläum des Nachrichtenmagazins spricht er im Video- und Podcast-Interview mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow über das Selbstverständnis des "Spiegel" in gesellschaftlich bewegten Zeiten. Gefürchtet werden, möchte Klusmann nicht. Doch wenn ein Fragen-Katalog des "Spiegel" bei einem Unternehmen zurecht Alarmglocken auslöse, "finde ich das gut". Es sei wichtig, Missstände aufzuklären und Dinge kritisch zu hinterfragen. "Das ist Teil der Spiegel-DNA", auch wenn die immer wieder modern interpretiert werden müsse. Für 2022 kündigt Klusmann den Aufbau eines "kleinen, schlagkräftigen Newsteams" an. Auch die Diversität in der Redaktion macht der Chefredakteur als Baustelle aus. Zwar läge die Frauenquote in Führungspositionen im einstigen "Männerladen" bei 44 %, "das reicht aber noch nicht".

Grundsätzlich ist der Job härter geworden, sagt Klusmann über juristische Anfechtungen. "Wenn man mit kritischen Geschichten kommt, werden die sofort angegriffen." Unterlassungen für "alles und nichts" seien an der Tagesordnung. Bei investigativen Geschichten seien Dokumentare und Justiziare dabei, alles werde "zig mal" überprüft. Das gelte auch für die Berichterstattung in den Fällen Julian Reichelt und Luke Mockridge. Die juristischen Prozesse kämpfe der "Spiegel" nun bis zum Ende durch. Traditionellen Werten bleibe das Nachrichtenmagazin treu und unterscheide streng zwischen Aktivismus und Journalismus: "Aktivismus wäre ja, was wir gern hätten, nicht 'sagen, was ist'."

Wirtschaftlich blickt Klusmann positiv in die Zukunft: Zwar sinken auch beim "Spiegel" die Print-Auflagen, doch die Digital-Abonnements wachsen – aktuell sogar so stark, dass sie Print-Rückgänge überkompensieren. Auf den 75. Geburtstag des Magazins am 4. Januar werde die "Spiegel"-Belegschaft digital anstoßen, in der Hoffnung, die Feier im Frühjahr nachzuholen und "es krachen zu lassen".
turi2.tv (20-Min-Video auf YouTube), turi2.de/podcast, spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de


Hat die Deutsche Welle ein Antisemitismus-Problem, Peter Limbourg?


Große Welle: Die Deutsche Welle erlebt eine bewegte Vorweihnachtszeit. Medien wie die “Süddeutsche Zeitung”, Vice Deutschland oder die “Welt” veröffentlichen Berichte über Antisemitismus in der Arabisch-Redaktion des deutschen Auslandssenders und TV-Kooperationen mit fragwürdigen Partnern in der Arabischen Welt. Im Interview mit Markus Trantow widerspricht Intendant Peter Limbourg: “Weder die Mitarbeitenden der DW als Ganzes noch unser Programm sind antisemitisch.” Israelhass habe kein Platz bei der DW. Im Gespräch erklärt er aber auch, dass Kritik an der israelischen Regierung, ihren Institutionen oder dem Siedlungsbau in der arabischen Welt ganz anders diskutiert wird als in Deutschland. Er nimmt Stellung zu den Vorwürfen gegen den Partner-Sender Al Jadeed und erklärt, wie der Sender die Vorwürfe jetzt aufarbeitet. weiterlesen >>>

“Einige Behauptungen sind schlicht falsch” – Facebook-Lobbyistin Julia Reuss im Interview.


Meta-Diskussion: Facebook-Lobbyistin Julia Reuss hat fürs Verkehrsministerium gearbeitet und das Büro von Digital-Ministerin Doro Bär geleitet – im Interview mit Peter Turi spricht sie über ihren Seiten-Wechsel in die Politik-Lobby und nimmt Stellung zu den Vorwürfen gegen den Social-Media-Konzern Meta. Sie habe “Diskussionen und Entscheidungsprozesse fundamental anders erlebt”, als von Whistleblowerin Frances Haugen beschrieben. Zudem gibt Reuss Einblicke in die VR-Pläne von Meta und beschreibt am Beispiel von Horizon Workrooms, wie sich unsere Meeting-Kultur durch virtuelle Realität verändern könnte. Am 14. Januar begrüßt Tess Kadiri Reuss auch als Gast im turi2 Clubraum, dem neuen Live-Podcast. Weiterlesen >>>

“Umsteigen im Kopf”: Wie Bahn-Vorständin Stefanie Berk Geschäftsreisende auf die Schiene holen will.


Bahn to business: Die Bahn will mehr Geschäftsreisende auf die Schiene holen und kündigt für Unternehmen, die auf den Zug statt den Firmenwagen oder das Flugzeug setzen, 50 % Rabatt beim Kauf von BahnCards 100 für Beschäftigte an. Stefanie Berk, Vorständin für Marketing bei der Fernverkehrs-Tochter der Bahn, erklärt die Initiative im Podcast-Interview mit turi2. Sie hofft darauf, dass sich 1 % der bisher 5 Mio Firmenwagen-Fahrerinnen für das Angebot entscheiden und so 50.000 neue geschäftliche Vielfahrer in den Zug umsteigen. Die Aktion ist Teil des sogenannten Glasgow Commitments der Bahn. Um sie bekannt zu machen, schreiben Bahn-Chef Richard Lutz und Fernverkehrs-Vorstand Berthold Huber den CEOs 1.000 großer Unternehmen Briefe, die auch in Zeitungen erscheinen. "Wir können die Leute nicht nur auffordern, was zu tun, sondern wir müssen auch was mitbringen zur Party", sagt Berk mit Blick auf die bisher einmalige Rabatt-Aktion.

Unternehmen, die sich beteiligen und ihre Dienstreise-Richtlinien zugunsten klimafreundlicher Reisen ändern, verewigt die Bahn in einer "Hall of Fame" und "feiert" sie auf Social Media. Mit Blick auf das in der Pandemie massiv gesunkene Fahrgast-Aufkommen erklärt Berk, dass die Züge wieder gut genutzt werden. Die Auslastung liege inzwischen bei 50 % – vor Corona waren es 56 %. Die Marketing-Vorständin erwartet, Mitte 2022 das Vor-Krisen-Niveau zu erreichen und dann weiter zu wachsen. (Foto: Deutsche Bahn)
turi2.tv (11-Min-Interview auf YouTube), turi2.de/podcast, spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de, deutschebahn.com (Pressemitteilung, Glasgow Commitment)

Nachhaltigkeits-Berichterstattung: Wie veränderungsbereit sind deutsche Medien, Daniel Bröckerhoff?


Nachhaltige Nachbesprechung: "Am Ende hat es ein bisschen gekracht", sagt Daniel Bröckerhoff im Video-Interview von turi2.tv über den Nachhaltigkeits-Gipfel, den er am Donnerstag auf den Medientagen München moderiert hat. Auf dem Podium diskutiert und zum Teil gestritten haben die Journalistin Sara Schurmann, Marcus Bornheim, Erster Chefredakteur von ARD-Aktuell, der "Welt"-Chefreporter Axel Bojanowski und RTL-Chefredakteur Gerhard Kohlenbach. Dissens gab es vor allem zwischen Bojanowski, der eine zu alarmistische und oft auch aktivistische Berichterstattung bemängelt. Als Aktivisten wahrgenommen werden wollen auch die Vertreter von ARD und RTL nicht, berichtet Bröckerhoff. Er glaubt aber, dass Medienschaffende verkennen, dass sie oft Akteure sind, weil sie entscheiden, ob und in welcher Form sie berichten.

Ein großes Thema war die Initiative "Klima vor 8", die eine Klima-Sendung vor der "Tagesschau" gefordert hat und am liebsten die "Börse vor 8" aus dem Programm gekickt hätte. Dass die Initiative nun einen Sendeplatz bei RTL und eine Kooperation mit dem Magazin "Geo" eingegangen ist, stört ARD-Mann Bornheim nicht. Er kritisiert den Druck, den die Initiative aufgebaut hat. RTL-Chefredakteur Kohlenbach zieht eine positive Bilanz des "Klima-Updates": Das Feedback auf das 90-Sekunden-Format sei positiv, das Publikum bleibe dran.

Dass es in Zukunft mehr Journalistinnen braucht, die sich mit dem Klima-Thema auskennen, steht als Learning am Ende des ersten Nachhaltigkeits-Gipfels der Medientage. Viele Nachrichten-Journalisten wie Bröckerhoff selbst seien Generalisten. Künftig brauche es Spezialistinnen, die etwa Statistiken lesen und interpretieren könnten – das sei schließlich nicht ohne Grund ein eigenes Studienfach.
turi2.tv (10-Min-Video auf YouTube), medientage-digital.de (62-Min-Diskussion, Paid)

“Das Treffen vor Ort ist das Wichtigste”: Wie die Medientage München Digital- und Online-Event verbinden.


Das beste aus beiden Welten: Am Montag starten die Medientage München mit einem Mix aus Online- und Offline-Veranstaltung – für Geschäftsführer Stefan Sutor "ein echtes Hybrid-Event". Ganz wie vor der Pandemie läuft das Klassentreffen der Medienbranche aber noch nicht, erklärt Sutor gemeinsam mit Marketing-Chefin Kerstin Deixler im Video-Interview von turi2.tv. Vor Ort erwarten die Veranstalter 500 Menschen pro Tag, online etwa 7.000 in der ganzen Woche. Immerhin, durch die 3G-Plus-Regelung müssen die Abstände nicht mehr ganz so groß sein und die Masken können auch mal fallen.

Sutor und Deixler berichten von einen großen Interesse der Branche, sich nach anderthalb Jahren Pause endlich wieder auch persönlich zu treffen. "Austausch und Networking funktionieren online nicht im gleichen Maße wie vor Ort", berichtet Deixler. Trotzdem veranstalten die Medientage einiges, um das Konferenz-Feeling auch für die Online-Besucherinnen rüberzubringen: Neben Live-Streams der täglichen Gipfeltreffen und Talks gibt es einen Online-Expo-Bereich, der es möglich macht, sich zu informieren und Kontaktdaten auszutauschen.

Neu sind auf den Medientagen in diesem Jahr u.a. ein Nachhaltigkeits-Gipfel am Donnerstag und Booktalks, in denen Autorinnen die "Must Reads der Medienbranche" vorstellen. Unter dem Motto "New Perspectives" verhandeln die Panel der Medientage die Frage, wie die Pandemie die Branche verändert hat, was kommt was bleibt. Und das gilt auch für die Medientage selbst. Stefan Sutor etwa glaubt, dass Hybrid-Formate nur eine Übergangsphase sind. In Zeiten des "Information Overload" werde der Austausch wieder wichtiger. Kerstin Deixler findet, dass digitale Formate bleiben werden, wo es darum geht, sich konzentriert zu informieren – "dafür muss man nicht durch Deutschland oder um die Welt reisen".
turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube), medientage.de

turi2 edition #15: Maša Schmidt über den Willen, es ganz nach oben zu schaffen.


Storytelling für Software: SAP ist die wertvollste Marke Deutschlands und kommt doch nur schwer weg vom Buchhalter-Image. Ändern will das die Marketingchefin von SAP Deutschland, Maša Schmidt, geborene Matejic. Sie steht als Einwanderer-Kind für Diversität, das Aufstiegs­versprechen des Softwareriesen – und für eine moderne Art von Marketing und Führung. Weiterlesen…

Sorge und Zuversicht – Dietmar Wolff über die Zeitungs-Branche nach fast zwei Jahren Pandemie.


Licht & Schatten: "Der Bedarf an glaubwürdigen Informationen ist ungebrochen", sagt Dietmar Wolff, Hauptgeschäftsführer des BDZV, im Video-Interview mit turi2.tv mit Blick auf die Stimmung in der Zeitungsbranche nach fast zwei Jahren Pandemie. Wenn sich die Zeitungs- und Digital-Publisher in der kommenden Woche treffen, wird es um die Erfolge der Zeitungen bei der Leserschaft gehen – und um die Einbrüche auf dem Werbemarkt. Um rund 17 % sind die Werbeeinnahmen der Branche 2020 gesunken, einiges konnte im Vertrieb aufgefangen werden, am Ende steht aber ein Umsatz-Minus von 2,3 %. Wolff hofft darauf, dass der Erfolg beim Publikum bleibt und wächst. Bei der Frage, ob die Werbung wie vor der Krise zurückkommt, ist er skeptisch.

Der BDZV-Kongress am kommenden Dienstag wird zum zweiten Mal ein reines Digital-Event. Statt Reden von Politik-Promis setzt der BDZV in diesem Jahr, so kurz nach der Bundestagswahl, auf kompetente Einordnung des Ergebnisses durch kluge Köpfe aus den Redaktionen. Und es geht um die Trends im Zeitungs-Journalismus: "In der Pandemie sind die Zeitungen zu Fachzeitschriften geworden", findet Wolff mit Blick auf die vielen Wissenschafts-Artikel, mit denen Journalistinnen der Leserschaft die Pandemie erklärt haben.

An verlegerischen Themen sieht Wolff das Leistungsschutzrecht: Dass der Streit um den Verteil-Schlüssel, der Anfang des Jahres in der Branche herrschte und inzwischen beigelegt scheint, noch nachklingt, glaubt er nicht. "Es wäre komisch gewesen, wenn es darüber keine Diskussionen gegeben hätte." Wichtiger ist ihm, dass Google & Co die Zahlungspflicht nicht umgehen. Die weitaus größere Baustelle ist für Wolff eine staatliche Zustellförderung für Print-Produkte, deren Umsetzung bisher gescheitert ist. Mit Sorge blickt er auch auf die Pläne von SPD und Grünen, Minijobs abzuschaffen – ein Großteil der Zustellerinnen arbeitet auf Minijob-Basis.
turi2.tv (9-Min-Video)

turi2 edition #15: BMW-Chef Oliver Zipse über das Auto als Ausdruck der Persönlichkeit.


PS-stark veranlagt:Als Kind träumte Oliver Zipse von einem VW-Bus. Den hat er heute in der Garage stehen, beruflich ist er einer anderen Automarke treu: 1991 startet der Ingenieur als Trainee bei BMW. 2019 wird er schließlich Vorstandsvorsitzender. Mit Peter Turi spricht er über das Autofahren in den 70ern, die Marke BMW und die Zukunft der Mobilität, die er nicht allein im Elektroantrieb sieht. Weiterlesen…

turi2 edition #15: Jana Pareigis über die Zukunft des ZDF.


Vielschichtig: Die Journalistin Jana Pareigis tritt als neue “heute”-Moderatorin beim ZDF ein großes Erbe an. Seit Juli 2021 steht sie als Nachfolgerin von Petra Gerster um 19 Uhr vor der Kamera. Im Interview mit turi2 spricht sie über die Vorzüge des Pendelns, ihre Social-Media-Abstinenz und die Notwendigkeit einer Verjüngungskur für die Öffentlich-Rechtlichen. Pareigis plädiert außerdem für mehr mediale Vielfalt – und weniger Scheren im Kopf. Weiterlesen…

turi2 edition #15: Bernd Buchholz über Digitalos hinterm Deich.


Beruflich beweglich: Bernd Buchholz war mal Boss von Gruner + Jahr – bis zur Trennung vor neun Jahren. Seit 2017 ist der Jurist und Ex-Manager nun FDP-Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein. Im Interview mit Peter Turi spricht er über seine Vergangenheit als Journalismus-Lenker, über Medien-Geschäftsmodelle der Zukunft und frische Startup-Luft im hohen Norden. Weiterlesen…

“Diese Zeitung ist kein bisschen Verzicht”: Dagmar Rosenfeld stellt die neue 16-Seiten-“Welt” vor.


Neue "Welt"-Ordnung: Am 6. September legt Springer das erste Mal seine neue, um acht Seiten geschrumpfte Wochentags-"Welt" an den Kiosk – Chefredakteurin Dagmar Rosenfeld erklärt im Podcast und zeigt im Video von turi2, wie die 16-Seiten-"Welt" künftig aussehen wird. "Diese Zeitung ist kein bisschen Verzicht", sagt sie. Das Gegenteil sei der Fall, "es geht nichts an Stoff, nichts an Inhalten verloren", die Zeitung sei künftig pointierter. Und eine zweite Neuigkeit teilt Rosenfeld im Interview: Die 2020 eingestellten Hamburg-Seiten der "Welt" kommen zurück. Jeden Freitag erscheinen im norddeutschen Raum vier zusätzliche Seiten mit regionalen Inhalten.

"Wir sind eben nordisch by nature", sagt Rosenfeld scherzhaft und berichtet, dass Sie viel Feedback aus Norddeutschland erhalten habe, dass die regionale "Welt" im Norden vermisst werde. Die reanimierten Seiten für Hamburg und Umgebung seien die Antwort darauf.

Die Zeitung, erklärt Rosenfeld, starte künftig mit den beiden wichtigsten News des Tages und einem Kommentar. Die Seiten 2 und 3 beschreibt sie als "Zeitung in der Zeitung" mit einem schnellen Überblick über die Top-Themen aus allen Ressorts. Zudem setzt die Seite 2 das Thema des Tages mit einem Kommentar, einem Interview oder einer Reportage. Herausgeber Stefan Aust bekommt eine eigene Rubrik, in der er täglich Fragen beantwortet – zunächst zur Bundestagswahl.

Mit dem Umbau will Rosenfeld die Zeitung an geänderte Lese-Gewohnheiten anpassen. Am Wochenende 11./12. September kommt auch zum ersten Mal die neue "Welt am Sonntag", die künftig eine Vorab-Ausgabe am Samstag erhält und am Sonntag aktualisiert erscheint.
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turi2 edition #15: Kai-Marcus Thäsler übers Werben und Wohnen.


Wieder unterwegs: Die Außenwerbe-Branche bringt aus dem Lockdown-Jahr 2020 ein Umsatz-Minus von fast 20 % mit – nun geht es wieder aufwärts, sagt Kai-Marcus Thäsler im Interview mit Heike Turi. Der Chef des Fachverbands Aussenwerbung sieht für die Branche ein “psychologisches Frühlingserwachen”. Die Auftragsbücher seien wieder voll und das Volumen zum Teil über dem Rekordjahr 2019. Und auch Trends wie die bei vielen erwachende Landlust können ihn nicht schrecken. Weiterlesen …

“Mehr als Vermieter von Ausstellungsfläche” – Klaus Dittrich über die “Innovation Journey” der Messe München und die IAA.


Auf neuen Wegen: "Die IAA Mobility ist ein Leuchtturm für die gesamte Messewirtschaft – auch international." Im Video- und Podcast-Interview von turi2 erklärt Klaus Dittrich die Bedeutung des Neuzugangs IAA für den Messe-Standort München. Er berichtet, dass die ganze Branche auf die Umsetzung blickt – vom Hygiene-Konzept bis zur Integration der Mobilitäts-Messe ins Stadtbild. "Zum ersten Mal wird ein Thema auf den schönsten Plätzen der Stadt einem breiten Publikum zur Kenntnis gebracht." Die Messe München beteiligt sich zudem mit einem eigenen Programmpunkt, der Innovation Journey. Die Bildungsreise für Führungskräfte führt zu wichtigen Events auf dem Messegelände, aber auch darüber hinaus dorthin, wo im Großraum München ganz konkret an der Zukunft der Mobilität gearbeitet wird.

Warum macht ein Messeveranstalter sowas? "Wir sind nicht mehr nur Vermieter von Quadratmetern Ausstellungsfläche", sagt Dittrich. Er sieht die Messe auch als inhaltlich bewegten Plattform-Betreiber – und das nicht erst seit der Pandemie. Die Messe München geht bereits seit 2016 auf Innovation Journey. Die Reisen gingen bisher ins Silicon Valley und auf die South by Southwest in Austin, Texas, aber auch nach Deutschland. Die Führungskräfte-Reise fasst er als "mobiler Think Tank für einen Tag" zusammen. Die Teilnehmerinnen sollen miteinander und voneinander lernen und sich zu Themen wie Automatisierung, Digitalisierung und nun im Falle der IAA zum Thema Mobilität austauschen.

"Messen und Messeveranstalter werden digitaler", ist Dittrich überzeugt, auch wenn die Pandemie überwunden ist. Im ausführlicheren turi2 Podcast erklärt er, dass er die Messe München in der Rolle des Kurators und Plattform-Anbieters sieht. Ein weiteres Projekt, dass in diese Zukunft weist, ist etwa das Netzwerk Frauen verbinden, das von Margit Dittrich gegründet wurde, sie ist Führungskräfte-Coach und Ehefrau von Klaus Dittrich. Inzwischen tauschen sich hier rund 1.000 weibliche Führungskräfte aus – nicht nur in München, sondern auch in Berlin und Hamburg. Außerdem spricht Dittrich über die Auswirkungen von Corona auf sein Geschäft.

In der turi2 edition #15 porträtieren wir Klaus und Margit Dittrich als weitgereistes Power-Paar. Das Buch erscheint am 7. September – Sie können das kostenlose E-Paper hier bestellen.
turi2.tv (8-Min-Video), turi2.de/podcast (23-Min-Audio), spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de

turi2 edition #15: Ingo Rieper über Geld und Gabor.


Im Maschinenraum: Ingo Rieper hält das Medienschiff von Gabor Steingart wirtschaftlich auf Kurs. Im Interview mit Peter Turi für die turi2 edition #15 gibt der CFO, der sich selbst in der Rolle des Reeders der Pioneer One sieht, Butter bei die Fische und nennt Zahlen aus dem Maschinenraum. So zählen Steingart und Co aktuell 13.000 Abonnentinnen und setzen damit um und bei 4 Mio Euro pro Jahr um. “Für die Mission Weltraum brauchen wir deutlich mehr zahlende Pioneers”, sagt Rieper. Bevor MediaPioneer nach den Sternen greift, steht das Ziel “eines der Leitmedien zu werden”. Weiterlesen …

Wir graturilieren: Die “Bravo” wird 65.


Wir graturilieren: Die “Bravo”, das Ur-Jugendmagazin der Bundesrepublik, feiert heute ihren 65. Geburtstag. Zur “Rentner Bravo” will die Marke dennoch nicht werden. “McDonalds ist letztes Jahr 80 geworden und hat keine Schnabeltassen-Menüs – ‘Bravo’ wird 65 und hat kein Beatles-Interview in Heft”, sagt Yvonne Huckenholz, Chefredakteurin der Online-Ausgabe Bravo.de, im Geburtstags-Interview mit turi2. Der heutige Tag ist für Sie und ihre Redaktion “ein ganz normaler Tag”, denn “die ‘Bravo’-Community ist nicht nostalgisch”. Ein Sprachrohr der jungen Generation will die Marke heute nicht mehr sein. Eine Stimme habe die Generation Z dank Social Media selbst, das mache sie “stark, divers und spannend”. “Bravo” arbeite lieber für die junge Generation. “Wir filtern, regen zum Nachdenken an und unterhalten”, erklärt Huckenholz ihre Mission. Weiterlesen …

turi2 edition #15: Bosch-Mann Stefan Hartung über Feuer und Verantwortung.


Der Maschinenbauer: Stefan Hartung hat es bei der Robert Bosch GmbH zu etwas gebracht. Einst vermarktete er Geschirrspüler – heute leitet er den wichtigsten Unternehmensbereich Mobility Solutions. 2022 wird er Vorsitzender der Geschäftsführung. Hartung will mit Technologie und Innovation die Probleme der Menschheit lösen. Und dadurch bei Bosch neue Arbeitsplätze schaffen. Weiterlesen…

turi2 edition #15: Douglas-CEO Tina Müller über den Wandel von Traditionsmarken.


Schönheit verpflichtet: Die Beauty-Branche muss sich neu ausrichten. Perfektion ist nicht mehr in, genauso wenig wie das Shoppen im Laden. “Ein Transformationsprozess bedeutet auch immer Schmerz”, sagt Tina Müller. Die CEO von Douglas ist ein Role Model und mit über 100.000 Followerinnen bei Linked-in ein echter Social-Media-Star. Bei turi2 spricht sie über das, was Krisen in Bewegung bringen können. Weiterlesen…

“Ich war nie digitalgläubig, du?” Ein Streitgespräch der Fachverleger Hans Oberauer und Peter Turi.


Peter Turi hat am 1. April 1996 als Verleger und Chefredakteur kress.de gestartet – damals der erste täglichen Online-Branchendienst in Deutschland. Zum 25. Geburtstag von kress.de hat Hans Oberauer, Kress-Verleger seit 2015, ein Sonderheft aufgelegt und darin mit Turi über die Zukunft der digitalen Medien diskutiert. Turi war bereits 2000 bei kress ausgestiegen. Weiterlesen >>>

“Wenn der Hype vorbei ist, wird es spannend.” Wie geht’s weiter mit Clubhouse?


Ernüchterung und Euphorie: "Die Clubhouse-Macher haben keine Idee, wie sie Social Audio aufs nächste Level heben können", resümiert Mark Heywinkel von Zeit Online die Probleme der einstiegen Hype-App. Der Frankfurter PresseClub hat am Montagabend über die Zukunft von Clubhouse diskutiert – turi2 veröffentlicht die Runde mit Heywinkel, Alina Fichter von der Deutschen Welle, Felix Kovac von Antenne Bayern und turi2-Gründer Peter Turi als Podcast. Radio-Mann Kovac erinnert sich gerne an die ersten Wochen mit der Audio-App und kann sich nicht erklären, warum die Clubhouse-Macher es zugelassen haben, dass der Hype so schnell wieder abflaut. Wenn es nach ihm geht, müsste ein Teil der "vielen Milliarden", die die App Wert ist, in guten Content fließen. Als Beispiel dienen ihm Netzwerke die Linked-in, die ganze Redaktionen betreiben.

Alina Fichter von der Deutschen Welle ist sich nicht sicher, ob der Clubhouse-Hype hierzulande über die Medienbranche hinaus gereicht hat. Wer nicht zur Journalisten-Blase gehört, habe von der App vielleicht mal in der Zeitung gelesen. Sie will den Blick über Clubhouse hinaus weiten und glaubt, dass Social Audio in etablierteren sozialen Netzwerken mehr Menschen erreichen kann. Mit Blick auf den Wahlkampf und die Berichterstattung spielt Clubhouse kaum eine Rolle: Mark Heywinkel hat mit der Morgenkonferenz von Zeit Online wochenlang jeden Tag den Clubhouse-Nutzerinnen den Puls gefühlt. Inzwischen ermittelt die "Zeit" die Stimmung im Land durch das repräsentativ zusammengestellte Panel Die 49.

Auch Peter Turi kann die Enttäuschung über Clubhouse verstehen: Er ist der Meinung, dass wer bei Clubhouse erfolgreich sein will, seine eigene Community mitbringen muss. Für ein Fachpublikum gehe das, bei einem Massenmedium werde das schwierig. Turi beobachtet aber auch, dass die Gesprächs-Räume von Twitter Spaces nicht voller sind, als beim Original.

Bei der Anschluss-Diskussion auf Clubhouse melden sich vor allem diejenigen zu Wort, die Clubhouse auch heute noch intensiv nutzen. Radioszene-Chef Ulrich Koering etwa genießt die Runden mit wenigen Zuhörerinnen, weil die Gespräche dann intensiver sind und sogar Freundschaften entstehen. Auch Schauspielerin Alexandra Kamp lobt den Netzwerkeffekt der kleinen Runden und die Kontakte, die sich daraus ergeben. Sängerin und TV-Produzentin Tine Wittler sagt, dass alle Künstlerinnen das Sommerloch kennen. Sie hofft darauf, dass die Clubhouse-Nutzung im Herbst wieder anzieht.
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Text: Markus Trantow

“Die Sehnsucht, sich persönlich zu treffen, ist da.” Bahn-Sprecher Jens-Oliver Voß über 30 Jahre ICE.


Geburtstagskind auf Schienen: Die Deutsche Bahn feiert in diesem Monat 30 Jahre InterCity Express und macht dafür ein siebenstelliges Media-Budget locker. Im Video- und Podcast-Interview erklärt Jens-Oliver Voß, Leiter Kommunikation Eisenbahn in Deutschland, dass der Konzern in seiner Kampagne die Menschen in den Mittelpunkt stellt, die den ICE am Laufen halten, und zeigt viele Fotos und Videos aus 30 Jahren Hochgeschwindigkeits-Verkehr. Außerdem teilt Voß eigene Bahn-Erinnerungen, etwa dass er in den 1990er Jahren aus dem ICE Faxe verschicken und in einer Telefonzelle im Zug telefonieren konnte – schon bevor es Handys gab.

Und Voß blickt in die Zukunft: Er ist überzeugt, dass die Reiselust der Menschen nach Corona wieder wächst. Aktuell wirbt die Bahn mit dem Zug als Verkehrsmittel für die Urlaubsreise innerhalb Deutschlands. Auch die Geschäftsreisen und die Zahl der Job-Pendler werden wieder zunehmen, glaubt Voß, denn "die Sehnsucht sich persönlich zu treffen, ist nach wie vor da". Schon jetzt sieht er: "Die Buchungszahlen klettern jeden Tag wieder ein Stückchen nach oben."

Ein weiteres großes Ziel sind Ausbau und Modernisierung des Schienen-Netzes: Bis zum Ende des Jahrzehnts sollen 170 Mrd Euro ins Netz fließen. "Viele Jobs in der Bau-Industrie hängen hier bei uns", sagt Voß und kündigt an, dass auch die ICE-Flotte weiter wachsen soll – von jetzt 330 Züge auf fast 600.
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“Copy & Paste reicht nicht” – Doris Brückner über die neue Frauen-Online-Redaktion bei G+J.


Gemeinsam stärker? Vor einem halben Jahr hat Gruner + Jahr die Online-Redaktionen von "Gala", "Brigitte" und "Eltern" fusioniert, im Video- und Podcast-Interview von turi2.tv zieht Doris Brückner Bilanz des Umbaus unter Pandemie-Bedingungen. Die Chefredakteurin erklärt, dass die Großredaktion mit aktuell ca. 65 Menschen "keine Sparmaßnahme" und für den Verlag auch nicht günstiger sei als die Einzelredaktionen. Es gehe darum, Kräfte zu bündeln und so mehr Zeit und Freiheiten für Leuchtturmprojekte zu haben. Als Beispiel nennt sie den Pride-Monat Juni, in dem sich die Webseiten mit Aktionen rund um die LGBTQ-Community abwechseln. Im Video zeigen wir, viele Beispiele der Kampagne.

Die Zahlen geben Brückner recht: So erreicht Gala.de heute deutlich mehr Nutzerinnen als früher – im April zählt die Website 73 Mio Visits, vor zwei Jahren waren es nicht mal halb so viele. Für die Chefredakteurin ist das ein Resultat von "ganz viel Fleißarbeit". So ist die Redaktion nun 24 Stunden am Tag besetzt und nimmt sich Zeit für eigene Recherchen. Zudem gibt es ein Team, dass sich um SEO kümmert und Texte, Videos und Bild-Strecken auch nach der ersten Veröffentlichung noch optimiert.

Im ausführlicheren Podcast-Gespräch erklärt Brückner auch die Zusammenarbeit mit den TV-Kolleginnen von RTL. Inzwischen gebe es täglich Kontakt und Abstimmungen. Es sei etwa vorstellbar, dass Homestorys von Prominenten bei Gruner + Jahr erscheinen und auch bei RTL laufen – "der Bertelsmann-Kosmos ist groß", sagt Brückner. Und die Chefredakteurin kündigt Zuwachs an: Auch das "Guido"-Magazin rund um Guido Maria Kretschmer soll bald eine eigene inhaltlich getriebene Website erhalten. Außerdem gibt es Paid-Content-Überlegungen bei den Online-Ausgaben der Frauen-Marken von Gruner + Jahr.
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“Wir sind die Guten” – Elke Schneiderbanger über Werbung und Wirkung im Ersten.

Werben vor 8: "Kein Mensch zappt am Vorabend durch Netflix & Co", sagt Elke Schneiderbanger im Video-Interview von "Horizont" und turi2.tv am Rande der Screenforce Days. Angst vor der Streaming-Konkurrenz hat die Geschäftsführerin des ARD-Vermarkters AS&S deshalb nicht. Denn wenn die Streaming-Dienste ihre Prime-Time haben, läuft im Ersten schon keine Werbung mehr – mit dem Gong der 20-Uhr-"Tagesschau" endet der Werbetag. Aber Schneiderbanger betont den positiven "Abstrahleffekt" auf die Produkte, je näher die Hauptnachrichten rücken: "Werbung ist davon abhängig, in welchem Umfeld sie stattfindet." Ohnehin würden die Spots am Vorabend zwischen Quiz-Shows und Serien eher als gut gemeinter Tipp wahrgenommen.

Mit Blick auf die Fußball-EM hofft Schneiderbanger, dass die deutsche Elf mindestens das Achtelfinale erreicht – auch weil es in der ARD und in der werberelevanten Zeit zu sehen sein wird. "Da haben wir netto 68 Mio Zuschauer, das sind 90 % von allen Menschen, die hier leben." Auch finanziell seien die Werbeeinbuchungen "ein richtiges Pfund".
turi2.tv (6-Min-Video)

“Wir stehen für gesellschaftliche Haltung” – Thomas Wagner über Spaß und Ernst bei ProSiebenSat.1.

Love To Infotain You: "Natürlich stehen wir für Big Entertainment", sagt Thomas Wagner im Video-Interview von "Horizont" und turi2.tv am Rande der Screenforce Days. An der richtigen Stelle will die Sendergruppe aber auch Haltung zeigen, sagt der Chef des Vermarkters SevenOne Media und nennt etwa die 15 Minuten von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf, die der Sender zu einer vielbeachteten siebenstündigen Pflege-Doku ausgebaut hat. Die eigentlich werbefreie Sendung sei auch Dank der Unterstützung von Cosmosdirekt und Telekom möglich geworden, die als Sponsoren auftraten, aber auf Werbung verzichteten, um das Projekt zu unterstützen.

In der kommenden TV-Saison, die ProSiebenSat.1 heute auf den Screenforce Days vorstellt, freut Wagner sich selbst auf die Rückkehr der Bundesliga ins Privatfernsehen – Sat.1 zeigt pro Saison neun wichtige Spiele, darunter den Auftakt der Bundesliga – im Free TV. Trotz Bewegtbild-Konkurrenz aus dem Netz gibt sich Wagner überzeugt: "TV wird uns noch viele viele Jahre begleiten und ist zwingend notwendig, wenn es um Marken-Ausbau geht." Auch das Fernsehen werde immer digitaler – von der Buchung der Werbung bis zum Reporting. Neue digitale Initiativen wie die Cross-Device-Bridge machen es etwa möglich, Kampagnen, die eine Nutzerin digital gesehen hat, auf dem Handy oder dem Tablet weiterzuerzählen.
turi2.tv (7-Min-Video), turi2.de (Background)

“Wir wollen Tacheles reden” – Matthias Dang über RTL zwischen Journalismus-Offensive und Dschungelcamp.


Bohlen raus, Kerkeling rein: "RTL wird kein öffentlich-rechtlicher Fernsehsender." Matthias Dang, Geschäftsführer von Bertelsmanns Ad Aliance, erklärt im Video-Interview von "Horizont" und turi2.tv, dass RTL trotz Neuzugängen wie Jan Hofer und Hape Kerkeling "immer Mainstreamer" bleibt und auch ohne Dieter Bohlen "anecken will", wenn aber "anders in den letzten Jahren". Journalismus sei für RTL schon immer ein “wesentliches Thema” gewesen, nun wolle die Sendergruppe noch mehr in diesen Bereich investieren. Bei den Screenforce Days stellt RTL Deutschland heute sein Programm für die kommende Saison vor. Das größte Highlight ist für Dang persönlich die neue Staffel des "Dschungelcamps" im Januar: "Ich freue mich darauf, dieses Experiment live miterleben zu können." Dafür hält sich Dang sogar die Abende in den beiden Wochen frei.

Als Antwort auf die Konkurrenz von Google, Facebook und Co betont Dang die Zusammenarbeit mit ProSiebenSat.1 im Joint-Venture D-Force, dass es Werbekunden erlaubt, Smart-TV-Nutzerinnen auch über Sendergrenzen hinweg anzusprechen. Weiteres Thema ist der Austausch in der Corona-Zeit. Die Branche habe "eine neue Art der Kommunikation miteinander gefunden", sagt er und betont den Dreiklang aus "Telefon, Video, und persönlichem" Kontakt.
turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube)

turi2 edition #14: Carline Mohr übers Onlinesein und Olaf Scholz.


Bloß kein Arschloch sein: Die gelernte Journalistin Carline Mohr soll als Newsroom-Chefin der SPD mithelfen, dass aus Olaf Scholz der nächste Bundeskanzler wird. Beim Wahlkampf via Social Media bringt sie Bubbles zum Platzen und freut sich über unbequeme Bürgerinnen. Für Politikerinnen im Netz formuliert sie im Interview mit Anne-Nikolin Hagemann für die turi2 edition #14 eine klare Grundregel und verrät: “Es soll schon Parteivorsitzende gegeben haben, denen man den Zugriff auf Twitter oder Facebook entzogen hat.” Hier das E-Paper mit allen Interviews kostenlos lesen. Weiterlesen….

“Geschichten, die die Kunden lieben” – Eun-Ky Park über Disney zwischen Streaming und TV.


Medialer Dreiklang: "Wenn wir lokal Kunden überzeugen, lebt das amerikanische Programm noch mal mit auf." Eun-Ky Park, General Managerin Media bei Disney Deutschland, erklärt im Video-Interview von "Horizont" und turi2.tv, wie sich der Micky-Maus-Konzern zwischen Free-, Pay-TV und Streaming aufstellt. Sie hebt etwa die lokalen Eigenproduktionen als besonders wichtig hervor – im Kinderfernsehen genauso wie bei den Erwachsenen. Außerdem spricht Park darüber, wie sich der vor knapp einem Jahr gestartete Streaming Dienst Disney+ zwischen Free- und Pay-TV-Angebot einordnet: "Wir hatten schon immer vermutet, dass das komplementär ist. Jetzt können wir mit Fug und Recht sagen, das funktioniert wunderbar."

Im Rahmen der Screenforce Days stellen die Disney-Sender in der kommenden Woche ihr Programm für die nächste TV-Saison vor. Die Disney-Channel-Zuschauerinnen können sich u.a. auf eine neue Staffel der "Beni Challenge" mit Benedikt Weber freuen und auf neue Folgen der Clip-Comedy "Gag Attack". Selbst outet sich Park als großer Fan der Animationsserie "Miraculous", mit der der Sender zuletzt große Erfolge beim jungen Publikum gefeiert hat. Bei National Geographic kündigt Disney eine Dokumentation über die Alpen, die durch den Klimawandel bedroht sind an – mit dem ehemaligen deutschen Ski-Rennläufer Felix Neureuther als Host. Im Video zeigen wir erste Fotos aus der Produktion.

Auch für Disney+ entstehen erste deutsche Eigenproduktionen, darunter die Mini-Serie "Sam - Ein Sachse" über den ersten afrodeutschen Polizisten in der DDR.
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“Wir wollen in der Gesellschaft Akzente setzen” – Henrik Pabst über die Programmpläne von Seven.One.


Ernst und Entertainment: "Die richtige Mischung zu finden, ist unsere Aufgabe", sagt Henrik Pabst Managing Director und Inhalte-Chef der Seven.One Entertainment Group, wie ProSiebenSat.1 Deutschland seit vergangenem Jahr heißt. Im Video-Interview von "Horizont" und turi2.tv bilanziert Pabst den Konzernumbau, der mitten ins Corona-Jahr fiel, und blickt auf die Screenforce Days, auf denen die Sendergruppe in der kommenden Woche das Programm für die kommende TV-Saison vorstellt. Pabst persönlich freut sich auf die Bundesliga-Berichterstattung, für die die Sendergruppe Matthias Opdenhövel zurück geholt hat, auf das "ProSieben Journal" mit Opdenhövel und Linda Zervakis sowie auf die eine oder andere US-Serie.

Strategisch geht es Pabst darum, für jeden Inhalt, egal ob Information oder Entertainment, den richtigen Ausspielweg und die beste Monetarisierung zu finden. Als reine Unterhaltungsmaschine will er – auch mit Blick auf die Schlaglichter der vergangenen Monate im Info-Bereich – das neue Dach Seven.One Entertainment aber nicht verstanden wissen. "Wir müssen und wollen in der Gesellschaft Akzente setzen", sagt Pabst im Video-Interview und unterstreicht, dass den Sendern das in der vergangenen Saison an vielen Stellen gelungen sei. Die siebenstündige Pflege-Doku nennt er "ein einzigartiges Stück Fernsehgeschichte" und lobt etwa die Arbeiten von Thilo Mischke und die "15 Minuten" von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf.
turi2.tv (9-Min-Video)