Gut geachtet: "Süddeutsche"-Vize Alexandra Föderl-Schmid kann ihren Doktortitel behalten, gibt die Uni Salzburg bekannt. Ein von der Journalistin selbst beauftragtes Gutachten habe "kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten" festgestellt. Vorausgegangen waren Plagiats-Vorwürfe um ihre journalistische Arbeit. Das rechte Portal "Nius" hatte Plagiatsjäger Stefan Weber später auf die Dissertation angesetzt.
horizont.at, turi2.de (Background)
Ass im Ärmel: "stern TV am Sonntag" macht Eva Assmann, zuletzt bereits Chefin vom Dienst, zur neuen Redaktionsleiterin. Assmann hat lange für den WDR gearbeitet und dort u.a. "Daheim und Unterwegs" moderiert. Bevor sie 2021 zu "stern TV" kam war sie Vize-Redaktionsleiterin bei Sat.1 NRW.
media.rtl.com
Stolperstein: Die Landesmedienanstalten kritisieren Zugangshürden für kleine Verlage bei Google News Showcase als Verstoß gegen den Medienstaatsvertrag. Dass die zu kleine Reichweite eines Verlags ein Ausschlusskriterium für eine Teilnahme sein kann, "erschwere, dass neue Meinungen hinzutreten und damit Vielfalt im Markt entstehen könne". Die Anstalten fordern binnen drei Monaten Änderungen von Google.
die-medienanstalten.de
Sonderausgabe: Die "taz" nimmt anlässlich des Internationalen Tags der Roma am 8. April in allen Ressorts Sinti und Roma in den Fokus. In der Spezialausgabe sollen Texte von und über "die größte Minderheit Europas" Sichtbarkeit schaffen. Die Koordination der Ausgabe liegt bei Jean-Philipp Baeck.
taz.de
Mode-Muskeln: Der Burda-Verlag bringt den Ableger "Instyle Sport" auf den Markt. Das erste Heft erscheint am 6. April und kostet 4,90 Euro. Auf dem Cover ist die Fitness-Influencerin Pamela Reif zu sehen. "Instyle Sport" erscheint zweimal jährlich in einer Auflage von 80.000. Die Chefredaktion übernimmt Bianka Morgen, stellvertretende Chefredakteurin bei "Instyle". "Instyle Sport" ist die fünfte Line Extension von Burdas Modemagazin "Instyle".
burda.com
Meistgeklickter Kopf gestern nach Julia Reuss war Daniel Rosemann. Der ehemalige ProSieben-Chef hat mit Stefan Raab eine Produktionsfirma gegründet – seit einigen Tagen erregen Clips von Raab auf Instagram Aufsehen. RTL-Moderator Jan Hofer folgt im Ranking auf Rosemann, danach kommt "Zeit"-Vize-Chefredakteurin Charlotte Parnack, die zehn Jahre "Zeit Hamburg" feiert.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 3.4.2024)
Lese-Tipp: "Als Wissenschaftlerin komme ich mit Hass gut klar, weil ich ihn von mir als Person trennen kann", sagt Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim im "journalist"-Interview. Grund sei, dass Hater eigentlich vor allem das hassen würden, was sie zum Impfen sage: "Wenn man die Hater mit mir in einen Raum sperren würde, könnten wir wahrscheinlich miteinander reden." Naturwissenschaft stelle "eine große Bedrohung für geschlossene Weltbilder" dar, "weil sie objektiv ist".
journalist.de
Legt nach: Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev kontert dem Vorwurf der "Berliner Zeitung", er habe durch seine Kritik an dem Blatt die Pressefreiheit angegriffen. Auf seine "sachliche und faktenbasierte Kritik an der zunehmend manipulativen Berichterstattung" über den Ukraine-Krieg hätte sich die "Berliner Zeitung" als Opfer dargestellt, sagt er "Bild". Die Darstellung der "Berliner Zeitung", Makeiev stehe in Zusammenarbeit mit dem Konkurrenzblatt "Tagesspiegel", nennt er "eine absurde Verschwörungstheorie und eine schlicht ehrabschneidende Verleumdung". Makeiev lädt die "Berliner Zeitung" zu einem Gespräch ein, zuvor hatte auch die Zeitung eine Einladung ausgesprochen.
bild.de, turi2.de (Background)
Abpfiff: Hertha-Trainer Pal Dardai (Foto) bricht nach einer kritischen Nachfrage des "Kicker"-Reporters Steffen Rohr genervt eine Pressekonferenz ab – nach nur fünf Minuten. Bereits bei Rohrs erster Frage hatte Dardai abgeblockt: "Du hast geschrieben, Hertha BSC hat kein Konzept. Und so lange du das so siehst, reden wir nicht." Mit diesem übereilten Abgang kickt sich Dardai wohl erst recht ins Abseits.
kicker.de, twitter.com (1-Min-Video)
kicker-Redakteur Steffen Rohr wollte Pal #Dardai auf der Spieltags-PK eine Frage zu Paderborn stellen und wurde damit abgeschmettert, dass er geschrieben habe, Hertha hätte "kein Konzept".
— Marc Schwitzky (@junger_herr_) April 3, 2024
Nach einer Nachfrage verließ Dardai den Raum ... #HaHoHe pic.twitter.com/lQ04l00sXo
Beim Namen nennen: Der DJV wirft den Autoren eines Manifests, dass Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk übt, mangelnde Transparenz vor. Auf einer Website werfen Mitarbeitende der Öffentlich-Rechtlichen, auch ehemalige, in rund 50 Statements dem ÖRR etwa ein "Klima der Angst" und "Missachtung des Programmauftrags" vor – "aus Angst vor beruflichen Konsequenzen" würden viele anonym bleiben wollen, heißt es. DJV-Chef Mika Beuster nennt es ein "urjournalistisches Grundprinzip, kritische Berichte, Stellungnahmen und Kommentare mit dem eigenen Namen zu kennzeichnen".
Unter dem Manifest selbst sind dagegen einige Namen von Erstunterzeichnern aufgelistet, darunter Ex-ARD-Talker Jürgen Fliege und Kabarettistin Lisa Fitz. In dem Text sprechen sie sich u.a. für ein breites Meinungsspektrum im ÖRR aus, "ohne zu diffamieren". Auch eine Fixierung auf Einschaltquoten und "Einflussnahme durch Politik, Wirtschaft und Lobbygruppen" beklagen sie. Inhaltlich sieht Beuster in dem Manifest "durchaus berechtigte Kritikpunkte, die auch wir vorbringen". Als Beispiele nennt er "zu wenig Zeit für notwendige Recherchen, wachsender Produktionsdruck und schwierige wirtschaftliche Verhältnisse der Freien".
djv.de, meinungsvielfalt.jetzt
Foto: picture alliance/dpa, Ulf Vogler / Montage turi2
Kleines Comeback: Peter Frey, bis 2022 ZDF-Chefredakteur, wird Kolumnist des Deutschlandfunk-Medienmagazins "Mediasres". Er soll jeden ersten Donnerstag im Monat zu hören sein, sein morgiger Einstand befasst sich mit der Sicht deutscher Medien auf Polen. Frey war seit 1985 in diversen Positionen für das ZDF tätig.
digitalfernsehen.de
Hör-Tipp: Ein spendenfinanziertes Medium sollte viel öfter um Geld bitten, "als einem wohl dabei ist", sagt Julia Hildebrand von Correctiv bei "Subscribe Now". Über eine Bezahlschranke denke das Medienhaus aber nicht nach. Gerade im Lokalen sieht sie ein "unglaubliches Potential" für gemeinwohlorientierten Journalismus.
open.spotify.com (67-Min-Audio)
Botschaft vom Botschafter: Der Chefredakteur der "Berliner Zeitung", Tomasz Kurianowicz, sein Vize Moritz Eichhorn und Herausgeber Michael Maier protestieren gegen einen X-Thread des ukrainischen Botschafters Oleksii Makeiev. Dieser wirft dem Blatt u.a. vor, dass es "Realität und Wahrheit über den russischen Angriffskrieg verdreht" und "zu einem Arbeitgeber für ehemalige Mitarbeiter russischer Staatsmedien geworden" sei. Die Replik der Zeitungsspitze verwahrt sich "entschieden gegen die persönliche Diffamierung von einzelnen Redakteuren und Autoren" und sieht die "völlig unbegründeten Attacken" als "Eingriff in die Pressefreiheit". Auch Makeievs Vorgänger Andrij Melnyk, mittlerweile Botschafter in Brasilien, schlägt sich auf die Seite der "Berliner Zeitung" und spricht von "einem Schlag unter die Gürtellinie, ein absolutes No-Go. Die Pressefreiheit ist unschätzbar." Das Blatt habe Makeiev eingeladen, um über die Zeitungsstadt Berlin zu sprechen, heißt es im Artikel.
Die Spitze der "Berliner Zeitung" nimmt zudem Anstoß daran, dass Botschafter Makeiev den "Tagesspiegel" "als Zeugen für seine Vorwürfe" heranzieht. Das Konkurrenz-Blatt würde der "Berliner Zeitung" unterstellen, "wie ein russisches U-Boot zu agieren". Die Autoren fragen, ob ihr Text über die Wirtschaftslage des Stadtrivalen "Hintergrund für die Attacke" sei. U.a. bei diesem Artikel setzt heute auch "Übermedien"-Gründer Stefan Niggemeier in seiner kritischen Auseinandersetzung mit der "Berliner Zeitung" an und bezeichnet den Text als "so überzogen, dass er sich mit einem gesunden Wettbewerb nicht mehr erklären lässt".
berliner-zeitung.de, twitter.com via perlentaucher.de, berliner-zeitung.de (Melnyk), übermedien.de (€)
Kampfzone: Der SWR nimmt den Betrieb der umstrittenen App Newszone wieder auf, meldet die "FAZ". Damit setzt der Sender eine Ankündigung von Mitte März um. 16 Verlage hatten gegen das Angebot wegen Presseähnlichkeit geklagt. Der SWR sieht in dem noch anhängigen Hauptsache-Verfahren gegen die App-Version von April 2022 keinen Widerspruch zur Reaktivierung der App.
faz.net (€), turi2.de (Background)
Beschwichtigt: Der "Kölner Stadt-Anzeiger" versucht nach einem "Medieninsider"-Bericht über die Umorientierung des Online-Auftritts die Wogen zu glätten. Die inhaltliche Ausrichtung der "KStA"-Website werde "nach wie vor Sache der Redaktion" sei, zitiert die "FAZ" eine Zeitungssprecherin. Marvin Schade hatte zuerst davon berichtet, dass der Online-Redaktion ab Mai der Digital-Auftritt entzogen werde. DuMont will ksta.de unter die Verantwortung des hausinternen "Digital Competence Center" stellen, neuer Leiter wird der Produkt-Manager Timo Schillinger. Eine "KStA"-Sprecherin sagt zur "FAZ", die Redaktion arbeite "in bewährter Besetzung weiter" und erhalte "nur einen neuen Chef".
Man erhoffe sich von der Zusammenarbeit des Newsteams mit der digitalen Produktentwicklung u.a. "ein schnelleres Wachstum" bei Abos sowie "in der Werbevermarktung und der Integration von E-Commerce und Vorteilsangeboten" für Nutzerinnen. Als Erfolgs-Beispiel verweist der Verlag auf Express.de, wo man mit dieser Aufstellung seit mehr als drei Jahren arbeite. Der DJV-NRW hatte die Pläne und die Ausrichtung an "rein kommerziellen Kriterien" schon kurz nach Bekanntwerden kritisiert. Es könne nicht "im Ernst der Plan sein, dass bald in erster Linie Vermarkter statt journalistischer Profis über die Inhalte des Online-Auftritts entscheiden", sagt der stellvertretender Vorsitzende Stefan Lenz. "Das wäre ein Irrweg", welcher der Marke "KStA" schade.
faz.net (€), medieninsider.com (€), djv-nrw.de
Foto: IMAGO / Future Image
Video-Tipp: "Report München" zeigt, wie der Islamismus-Experte und Psychologe Ahmad Mansour mit dem Hass umgeht, dem ihm entgegenschlägt. "Hyphen"-Journalist James Jackson hatte 2023 fälschlicherweise dessen Lebenslauf in Frage gestellt, u.a. Jan Böhmermann teilte den Artikel. Im Interview mit den Filmemachern rechtfertigt sich Jackson, bei langen Recherchen passiere es "halt, dass manche Fakten missverstanden" würden. Mansours Ehefrau spricht von der "härtesten Krise", die das Paar wegen der Falschbehauptungen "durchmachen" musste.
ardmediathek.de (40-Min-Video) via welt.de (€), turi2.de (Background)
"Möge der erklärte Austausch von Inhalten nicht zu austauschbaren Inhalten führen."
"DWDL"-Chef Thomas Lückerath kommentiert unter der Überschrift "Proud to be different: Wir bleiben im grünen Bereich" die Übernahme von turi2 durch die Mediengruppe Oberauer. Der Markt im Medienjournalismus sortiere sich gerade neu: Austauschbarkeit liege dabei "einfach im Trend", den "DWDL" nicht mitmachen wolle.
dwdl.de, turi2.de (Background)
Tietz' Team: Der "Spiegel" baut das Nachrichtenteam von Spiegel.de zu einem eigenen Ressort mit 14 Mitgliedern unter der Führung von Janko Tietz um. Er hat zuletzt das Ressort Deutschland/Panorama geleitet. Sein Stellvertreter wird Benjamin Schulz, bisher Nachrichtenchef Politik des Hauptstadtbüros. "Spiegel"-Chefredakteur Dirk Kurbjuweit will mit dem Ressort "die Weltlage noch aktueller und umfassender abbilden können".
gruppe.spiegel.de
Seitenwechsel: Redakteurin Anna Ernst geht von der "Süddeutschen Zeitung" zu "Medieninsider". Dort wird sie Chefreporterin und soll "exklusive Recherchen und Analysen" liefern. Berichte von "Medieninsider" im Fall Alexandra Föderl-Schmid über Vorgänge bei der "Süddeutschen Zeitung" hatten zuletzt branchenintern hohe Wellen geschlagen.
medieninsider.com, turi2.de (Background)
Kern der Sache: turi2-Chefredakteur Markus Trantow kontert Bedenken des DJV zur Übernahme von turi2 durch den Medienfachverlag Oberauer. Gewerkschafts-Chef Mika Beuster hatte die Verlegerfamilie als "am Markt zu dominant" bezeichnet. Trantow sagt, er teile die Sorge von Beuster nicht. Oberauer habe "bei bisher allen Zukäufen den Kern der übernommenen Marken gestärkt und weiterentwickelt" und dies auch für turi2 zugesichert.
djv.de
Trantows Statement im Wortlaut: "Die Verlegerfamilie Oberauer gibt seit Jahrzehnten erfolgreich Fachmedien in Deutschland, Österreich und der Schweiz heraus. Mit Blick auf unsere neuen Schwester-Titel, deren Redaktionen sehr unabhängig aufgestellt sind, teile ich die Sorge von Mika Beuster nicht. Die Familie Oberauer hat bei bisher allen Zukäufen den Kern der übernommenen Marken gestärkt und weiterentwickelt. In Gesprächen haben uns Dagny, Verena und Johann Oberauer versichert, dass das auch bei turi2 so sein wird. Das turi2-Team freut sich auf die neuen Kolleginnen und Kollegen in Deutschland, Österreich und der Schweiz."
Eberhard Ebner, 94, ist tot. Der Ulmer Verleger starb am Karfreitag. Ebner wurde 1966 geschäftsführender Gesellschafter und Mitherausgeber der "Schwäbischen Donauzeitung". Zwei Jahre danach gründete er den Kooperationsverbund Südwestpresse und wurde später einer der Köpfe hinter der Neuen Pressegesellschaft und der Südwestdeutsche Medienholding.
stuttgarter-nachrichten.de
turi2 wird Teil der Mediengruppe Oberauer.
Unter neuem Dach: Die österreichische Mediengruppe Oberauer übernimmt zum 1. April 2024 die wirtschaftliche Verantwortung für die publizistischen Angebote der turi2 GmbH. Das Verlegerpaar Peter und Heike Turi bleibt an Bord und kümmert sich federführend um den Ausbau der turi2 Themenwochen, die künftig auch bei anderen Oberauer-Angeboten präsent sein sollen. Die redaktionelle Verantwortung bleibt bei Chefredakteur Markus Trantow. Für die Familie Oberauer um Gründer Johann Oberauer (Foto Mitte) sowie seine Töchter Verena (rechts) und Dagny (links) ist turi2 “eine spannende Erweiterung unserer verlegerischen Tätigkeit”. Peter und Heike Turi freuen sich, “mit der Familie Oberauer eine Zukunftslösung für turi2 gefunden zu haben”. Oberauer gibt in Deutschland u.a. das “medium magazin”, den “PR Report” sowie “kress” heraus und hat zuletzt Anfang 2024 “Meedia” übernommen.
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"Podcast-Interviews sind die besten Interviews in der Medienlandschaft. Authentisch, spürbar, klar. Wunderbar!"
Noch ein Podcast, in dem nur gequatscht wird? Klar, sagt "Table.Today"-Host Michael Bröcker in der Themenwoche Audio von turi2. Denn: "Es gibt viel zu wenig gute Gespräche in diesem Land."
turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
Israel: Das Parlament verabschiedet ein Gesetz, das die Abschaltung ausländischer Sender ermöglicht, sollten diese die "nationale Sicherheit" gefährden. Konkret zielt das Gesetz auf den arabischen Sender Al-Jazeera aus Katar, den Israel als Sprachrohr der Hamas sieht. Premierminister Benjamin Netanyahu kündigt die sofortige Umsetzung an.
tagesschau.de, theguardian.com
Hör-Tipp: Kai Diekmann verteidigt im "Abendblatt"-Podcast "Becker am Morgen" seinen Ruf als "Taliban der Anwesenheitspflicht". Seine Karriere verdanke er der Tatsache, dass er aufgefallen ist. Beschäftigte im Home-Office entwickelten keine Bindung zum Unternehmen und seien nur "Söldner", die eine Aufgabe erfüllen. Für Erfolg müsse man eine Art "Sekte schaffen", an die die Beschäftigten leidenschaftlich glauben, ohne auf die Uhr zu schauen. Als in seiner Zeit bei "Bunte" der Arbeitsschutz die Abwesenheit kontrollierte, hätte die Redaktion sich in den Schränken versteckt. Bei Diekmanns Agentur Storymachine sei die Antwort auf Home-Office Office-Home, eine Umgebung, in der die Beschäftigten sich wohlfühlen. Für "Abendblatt"-Chefredakteur Lars Haider dagegen ist das Büro nur ein "Mittel zum Zweck". Journalisten sollten sich mehr mit Menschen außerhalb der Redaktion beschäftigen als innerhalb.
open.spotify.com (45-Min-Audio)
Weniger Feuer: Das Wirtschaftsmagazin Brand Eins reduziert zum 25-jährigen Jubiläum seine Frequenz von zwölf auf zehn Ausgaben pro Jahr. Die Hefte Juni/Juli und Dezember/Januar erscheinen künftig als Doppelausgaben, teilt Gründerin und Chefredakteurin Gabriele Fischer in einem Schreiben an Mediapartner mit. Die Redaktion wolle dadurch "immer wieder aus Routinen aussteigen" und für die Doppelausgaben "besondere publizistische Projekte verwirklichen". Auch seitens der Leserschaft käme das Feedback, "man komme mit dem Lesen nicht nach". Gesparte Ressourcen wolle man in neue Formate und den "Erhalt unserer Qualität" investieren. Schon in den ersten sieben Jahren gab es nur zehn Hefte pro Jahr.
turi2 - eigene Infos
Foto: André Hemstedt & Tine Reimer
Hör-Tipp: "Führungskräfte sind immer das Produkt der Strukturen, in denen sie arbeiten", sagt Beraterin Marina Schakarian im "Druckausgleich"-Podcast von Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz. Gerade junge Führungskräfte in Medienunternehmern suchten Fehler schnell bei sich, "dabei sind es oft die Strukturen, die sie kaputt machen". Gute Journalistinnen seien nicht automatisch gute Führungskräfte. Um weiter Inhalte zu machen, drifteten manche "ins Mikromanagement ab", was sie und ihre Teams "auf Dauer unglücklich" mache.
druckausgleich.podigee.io (56-Min-Audio)
RegelungsbedORF: Der ORF legt einen neuen Ethikkodex für alle Beschäftigten vor, der u.a. Nebentätigkeiten und Social Media regelt. Besondere Achtsamkeit sei bei Auftraggebern geboten, über die der ORF regelmäßig berichtet - etwa politische Institutionen oder Interessenvertretungen. Kritische Äußerungen in sozialen Medien sollten "stets sachlich" und begründet sein. Posts und Kommentare, die demonstrativ Sympathie oder Antipathie gegenüber politischen Institutionen zum Ausdruck bringen, sind ORF-Mitarbeitenden untersagt.
derstandard.at, horizont.at
Tagesspiegel stellt seine gedruckte Sonntagszeitung ein. Die Ausgabe vom Ostersonntag war die letzte. Ab dieser Woche erscheint eine erweiterte Wochenendausgabe am Samstag, zudem ein E-Paper am Sonntag, kündigt der Verlag an. Bisher erfolgte die Sonntagszustellung gemeinsam mit der "Berliner Morgenpost", die die Sonntagszustellung ebenfalls beendet. Allein könne der "Tagesspiegel" die Zustellung am Sonntag "nicht aufrechterhalten".
berliner-zeitung.de, turi2.de (Background)
WI-dersehen: Der "Wiesbadener Kurier" macht Christian Matz, 51, zum Titelverantwortlichen. Er folgt auf Olaf Streubig, der als Sprecher ins hessische Landwirtschaftsministerium wechselt. Matz ist ein Eigengewächs des Mutterverlags VRM, hat dort volontiert und war u.a. Mitglied der Chefredaktion der "Allgemeinen Zeitung" in Mainz. Über mehrere Jahre hat er die Volo-Ausbildung verantwortet. Beim "Wiesbadener Kurier" war er von 2011 bis 2015 Leiter des "Hessendesks".
wiesbadener-kurier.de, turi2.de (Background Streubig)
Karla kommt zurück: Das Konstanzer Lokal-Magazin "Karla" nimmt nach dem Aus mangels Finanzierung Ende 2023 neuen Anlauf – gefördert durch die Deutsche Postcode Lotterie. Pauline Tillmann (Foto), Gründerin von Deine Korrespondentin, tritt als neue Geschäftsführerin an und leitet den "Werkzeugkasten", mit dem "Karla" Wissen mit anderen Medien-Startups teilen will. Die Leitung der Bürger:innen-Redaktion übernimmt Fotojournalistin Sophie Tichonenko.
newsroom.de, linkedin.com, journalist.de (Background)
Ach Du heiliger Martin: Oscar-Preisträger Martin Scorsese plante ein achtteiliges Doku-Drama über Heilige. Für den US-Streamingdienst Fox Nation produziert und präsentiert er die Serie mit dem Titel "Martin Scorsese Presents: The Saints". Jede Folge widmet sich Männern und Frauen, die selig gesprochen wurden, darunter Jeanne d'Arc, Franz von Assisi und Maria Magdalena. Die erste vier Episoden sollen im November zu sehen sein.
spiegel.de, variety.com
Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Oliver Kalkofe ist Comedian, Podcaster und Co-Host der Sendung "SchleFaZ". Im turi2-Podcast kritisiert er u.a. Netflix, wo drei Viertel der Filme heute das seien, "was früher in der Videothek ganz hinten stand: Mogelpackungen". Kalkofe ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungsmacherinnen in Deutschland.
turi2.de/koepfe (Profil Kalkofe), turi2.de (Podcast)
Fasten Arbeit: Beim Bundesanzeiger Verlag von DuMont hat Verdi die Beschäftigten zum fünften Mal in diesem Jahr zum Streik aufgerufen. Der Gewerkschaft zufolge verweigert der Verlag Tarifverhandlungen. Verdi fordert neben dem gängigen Tariflohn eine 35-Stunden-Woche, 30 Tage Urlaubsanspruch und Urlaubs- sowie Weihnachtsgeld.
mmm.verdi.de
Verstärkung für Gabor: Dagmar Rosenfeld, 50, amtierende Chefredakteurin von Springers "Welt am Sonntag", verlässt die Sonntagszeitung zum 31. Juli und wird aktive Co-Herausgeberin und Podcasterin bei The Pioneer von Gabor Steingart, jedoch nicht Teil der Chefredaktion. Springer bestätigt den Wechsel, den turi2 am Mittag öffentlich gemacht hat, am Nachmittag via Pressemitteilung. Eine Nachfolgerin für Rosenfeld bei der "WamS" werde noch gesucht.
Die Kommandobrücke von The Pioneer ist seit Ende 2023 etwas ausgedünnt: Chefredakteur Michael Bröcker ging zu Table.Media, Vize Gordon Repinski zur deutschen Ausgabe von Politico. Derzeit wirkt Steingart selbst als Herausgeber und Chefredakteur, unterstützt von Vize-Chefredakteurin Alev Doğan, die den Podcast "Der Achte Tag" moderiert, und Audio-Experte Stefan Rupp.
turi2 - eigene Infos, axelspringer.com
(Foto: Sven Simon / Imago Images)
"Warum habe ich auf mehr Geld verzichtet? Weil ich finde, dass man sich auch immer selbst hinterfragen und entscheiden muss, was in diese Zeit passt. Ob das Ergebnis alle Kritiker befriedigt, sei mal dahingestellt."
Yvette Gerner, Intendantin von Radio Bremen, kommentiert im Interview zur Themenwoche Audio bei turi2, ihren Verzicht auf eine Gehaltserhöhung. Gehaltsdebatten findet sie "immer schwierig". Darauf gebe es "keine abschließenden Antworten".
turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche Audio)
Lese-Tipp: Die "Correctiv"-Chefredakteure Anette Dowideit und Justus von Daniels erzählen im Interview mit dem Medienmagazin "journalist", dass sie von der zivilgesellschaftlichen Welle und den Auswirkungen nach der Geheimtreffen-Veröffentlichung völlig überrascht waren. Vor allem die unmittelbaren Folgen für Correctiv, der Hass und den erbitterten Kampf um die Deutungshoheit hatten beide nicht erwartet. Von Daniels sieht einen neuen Trend, "Gerichtsverfahren als PR-Mittel zu nutzen, um in der Öffentlichkeit Zweifel zu säen, egal wie das Verfahren ausgeht."
journalist.de
Rechtens: Das Oberlandesgericht Hamburg weist Beschwerden von Staatsrechtler Ulrich Vosgerau und Unternehmer Klaus Nordmann zur "Correctiv"-Recherche über das Geheimtreffen rechter Politiker in zweiter Instanz vollumfänglich ab. Correctiv hatte in erster Instanz bereits in zwei von drei Fällen gegen einen Unterlassungsantrag von Vosgerau gewonnen. Die Beschwerden von Nordmann, der Spenden an Rechtsextreme nicht in Zusammenhang mit dem Potsdamer Geheimtreffen sehen wollte, wurden zuvor ebenfalls abgewiesen.
spiegel.de, turi2.de (Background)
Hess-Story: Das Schweizer Frauenmagazin "annabelle" befördert ihre langjährige Redakteurin Stephanie Hess zur Leiterin des Ressorts Reportagen. Die 39-Jährige ist seit 2014 an Bord und wird zudem Mitglied der Chefredaktion. Hess tritt die Nachfolge von Paula Scheidt an, die seit kurzem das Magazin der "NZZ am Sonntag" leitet.
persoenlich.com
Rauchzeichen: Bei Antenne Bayern zieht Moderator Wolfgang Leikermoser aka Leiki, nach eigener Aussage "bekennender Nichtraucher und gesundheitsbewusster Mensch", am 2. April ab 5 Uhr live im Programm einen Joint durch. Für alle Fälle ist ein Notarzt dabei, kündigt der Sender an. Womöglich sollte auch im übrigen Bayern sämtliches Rettungspersonal in Alarmbereitschaft sein: CSU-Ultras könnten beim Zuhören in einen Schockzustand verfallen.
antenne.group
Dark Web: Bei "T-Online" identifizieren Lars Wienand, Hannes Molnár und Nicolas Lindken zwei russische Männer, die hinter der Doppelgänger-Kampagne gegen den Westen stehen sollen. Die Journalisten Vadim C. und Alexandre J. befragen demnach offenbar "verdeckt und geheim" westliche Gesprächspartner, und verbreiten Ausschnitte der Gespräche "zum Teil sinnentstellt" etwa auf gefälschten Medien-Websites. Ein Opfer der Kampagne ist der Jugendforscher Simon Schnetzer, der nach einem Interview laut Bericht "unfreiwillig Teil einer ausgeklügelten, riesigen antiwestlichen Stimmungsmache" wurde.
t-online.de (mit 5-Min-Video)
(Foto: Picture Alliance / Zoonar / Claßen Raphael)
Hör-Tipp: "WDR Zeitzeichen" blickt auf das politische Wirken von Silvio Berlusconi, der heute vor 30 Jahren erstmals Italiens Ministerpräsident wird. Schon früh schneidert sein Trauzeuge ihm ein Gesetz, das Berlusconis eigentlich regionalen TV-Sendern die landesweite Übertragung gestattet. Zeit seines Lebens können weder Sex- noch Korruptions-Skandale ihn ins politische Abseits drängen.
open.spotify.com (15-Min-Audio)
Handelsys: Die Handelsblatt Media Group arbeitet mit Infosys zusammen. Der IT-Dienstleister soll als "AI und Digital Innovation Partner" für das Medienhaus "neueste digitale Technologie einbringen, um innovatives redaktionelles Storytelling voranzutreiben". Zunächst tut sich Infosys mit dem Handelsblatt Research Institute zusammen. Hier soll generative KI komplexe Berichte "leichter zugänglich und konsumierbar" machen, u.a. mittels Chatfunktion und automatischer Daten-Aktualisierung.
marketscreener.com
No, grazie: Vorstand und Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 verneinen die Forderung des Berlusconi-Unternehmens und Großaktionärs MFE nach einer Aufspaltung des Konzerns in TV- sowie Dating- und E-Commerce-Business. Begründend heißt es, eine Aufspaltung würde den Verschuldungsgrad der Gesellschaft "erheblich" erhöhen und der "Fortentwicklung des Kerngeschäfts mittelfristig schaden". Stattdessen sollen die Beteiligungen verkauft werden – "über die nächsten 12 bis 18 Monate". P7S1-Hauptversammlung ist am 30. April.
handelsblatt.com, sueddeutsche.de, prosiebensat1.com
An der Quelle: Die Mediengruppe Schwarzwälder Bote übernimmt sämtliche Anteile des Zeitungsverlags Hermann Kuhn, Herausgeber der "Neckarquelle". Die bisherigen Geschäftsführer Hans-Ulrich und Axel Ziegler verabschieden sich aus dem Familienunternehmen. Der "Schwarzwälder Bote" ist Teil der Medienholding Süd und war bisher Minderheitsgesellschafter beim Kuhn-Verlag, in der Druckproduktion arbeiten beide Verlage schon lange zusammen.
per Mail
Meistgeklickter Kopf gestern war Julian Reichelt. Am Montag war bekannt geworden, dass Fußballer Antonio Rüdiger und der DFB gegen den Krawall-YouTuber rechtlich vorgehen. Unternehmerin Tijen Onaran kommt im Ranking als nächstes, gefolgt von "Focus"-Chef Georg Meck.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 26.3.2024)
"Wenn ich höre, tue ich das eigentlich, um einen Menschen auch ein wenig zu fühlen. Nicht umsonst spricht Audio eben einen Sinneskanal mehr an als das reine Lesen."
Lisa Böttinger, Audio-Redakteurin bei der "Badischen Zeitung", erklärt in der Themenwoche Audio bei turi2, wie KI-Stimmen das Podcasten im Regionalen unterstützen – und warum es für ein Audiokonzept mit Tiefgang auch Menschen am Mikro braucht.
turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
"Wir sind uns zu ähnlich. In unserer Herkunft, in unserer Ausbildung, in Wohnorten und Lebensweise. Und wir gleichen uns noch weiter an, wenn wir nichts dagegen tun."
WDR-Chefredakteur Stefan Brandenburg plädiert in seinem "Zeit"-Gastbeitrag für "Perspektivenvielfalt" im ÖRR "auch da, wo es schmerzhaft wird" und den "eigenen Überzeugungen widerspricht".
zeit.de (€)
Umdenken? Die "Süddeutsche Zeitung" will einen Sinneswandel bei Springer-CEO Mathias Döpfner bezüglich TikTok erkannt haben. Anlass sei, dass die chinesische Plattform, gegen die Döpfner immer wieder Bedenken und Kritik geäußert hatte, nun als Sponsor bei einem "Politico"-Newsletter wirbt – ausgerechnet mit Datensicherheit. Springer sagt, man lehne Anzeigen "dann ab, wenn sie gegen geltendes Recht oder unsere Essentials verstoßen". Beides sei "hier erkennbar nicht der Fall".
sueddeutsche.de (€)
Ungesunder Druck: Die Mediengruppe Deutscher Apotheker Avoxa stellt die Printausgaben der Kundenzeitschriften "Das Apotheken Magazin" und "Das Apotheken Magazin Diabetes" Mitte des Jahres ein. Zugleich will der Verlag das Gesundheitsportal aponet.de redaktionell ausbauen. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht geplant. Grund für das Aus seien die "starken Kostensteigerungen für Papier, Energie und Logistik", sagt Geschäftsführer Peter Steinke. "Das Apotheken Magazin", das bis 2021 "Neue Apotheken Illustrierte" hieß, ist unter den Apotheken-Zeitschriften die Nummer 3 nach "Apotheken-Umschau" von Wort & Bild sowie "My Life" von Burda.
pharmazeutische-zeitung.de, healthcaremarketing.eu