A Barbie boy in a Barbie world: Schauspieler Ryan Gosling wird als Ken in der Barbie-Realverfilming an der Seite von Margot Robbie zu sehen sein. Der Film soll im Juli 2023 in die US-Kinos kommen. Barbie-Hersteller Mattel freut sich sicherlich jetzt schon auf die Einnahmen, die er mit der Ken-Gosling-Puppe erzielen wird.
t-online.de, turi2.de (Background Margot Robbie)
Unausgewogen: Bei der Förderung von Kinos geht es nicht "in erster Linie um mehr Geld, sondern um einen angemesseneren Einsatz", sagt Christine Berg im Interview mit medienpolitik.net. Die Vorständin des Verbandes HDF Kino sagt, dass die FFA mit 400 Mio Euro Fördergeldern zu 90 % Produktionen und nur zu zehn Prozent Drehbücher finanziert: "Dieses Ungleichgewicht müsste korrigiert werden".
medienpolitik.net
Weitreichende Watsche: Die Oscar-Akademie leitet ein Disziplinarverfahren gegen US-Schauspieler Will Smith ein, weil er den Comedian Chris Rock während der Show am Sonntag geohrfeigt hat. Mögliche Folge könnten eine Sperre oder ein Ausschluss aus dem Filmverband sein, heißt es in einer Mitteilung. Die nächste Sitzung der Akademie ist für den 18. April geplant.
t-online.de, variety.com
A man's world: Männer spielten 2021 in Hollywood-Filmen doppelt so oft Hauptrollen wie Frauen, sagt eine Studie des "Center for the Study of Women in Television & Film". Trotz Kassenschlager wie "Cruella" mit Emma Stone waren in US-Filmen nur 34 % aller sprechenden Figuren weiblich. Das ist eine leichte Verbesserung zum Jahr 2002, als die Studie zum ersten Mal durchgeführt wurde. Damals lag der Anteil bei 28 %.
spiegel.de
Löwe zieht um: Die EU-Kommission gibt grünes Licht für die Übernahme der Hollywood-Studios MGM durch Amazon. Der Kauf sorge für keine wettbewerbsrechtlichen Probleme im europäischen Wirtschafts­raum. Außerdem sei Amazon u.a. einem starken Wettbewerb durch andere Streaming-Anbieter ausgesetzt. Amazon hat MGM für 8,45 Mrd Dollar im Mai 2021 übernommen.
handelsblatt.com, turi2.de (Background)
Großes Kino: Werbung auf der Kinoleinwand spricht das Publikum emotional intensiver an als im TV oder Online, zeigt eine Studie im Auftrag von Weischer.Cinema. Dafür wurden bei 40 Menschen während einer Vorstellung etwa Herzschlag und Mimik aufgezeichnet, anschließend Interviews geführt und die Werte mit generischen Referenzwerten für TV und Online abgeglichen.
horizont.net (Paid)
Ohren auf: "Keinohrhasen"-Drehbuchautorin Anika Decker hat ein Recht auf Auskunft über die Film-Gesamteinnahmen. Eine mündliche Verhandlung vor dem Berliner Kammergericht bestätigt ein entsprechendes Urteil von 2020. Decker fordert mehr Gewinnbeteiligung an den Kino-Hits "Keinohrhasen" und "Zweiohrküken", deren Höhe nun ebenfalls vor Gericht verhandelt werden könnte.
spiegel.de, turi2.de (Background)
Mediaplan from hell: Das Gesundheitsministerium bringt es fertig, seine Impf-Kampagne auch in Kinos laufen zu lassen – wo sie dank 2G ausschließlich die Zielgruppe der Geimpften und Genesenen erreicht. Von Tilo Jung auf den Denkfehler im Mediaplan hingewiesen, setzt Ministeriumssprecher Sebastian Gülde ganz fest auf den Multiplikatoren-Effekt.
twitter.com (mit 94-Sek Video)
Wieso läuft die neue Impfkampagne der Bundesregierung eigentlich in Kinos, wo man ja nur geimpft reinkommt? Das @bmg_bund erklärt, man möchte eine "Multiplikatoren-Wirkung" erzeugen: Eine geimpfte Person soll einer ungeimpften Person vom Impf-Werbespot im Kino erzählen #BPK pic.twitter.com/tciYCvUbTR
— Tilo Jung (@TiloJung) February 14, 2022
"Ich sehe heutzutage schwarze Frauen in Hollywood, die Regie führen, Filme produzieren, Hauptrollen spielen, die früher unerreichbar gewesen wären. So etwas ist viel bedeutsamer als ein Oscar, den man nicht bekommt."
Halle Berry, bisher einzige schwarze Oscar-Preisträgerin als Hauptdarstellerin, blickt heutzutage anders auf den Oscar. Preise sollten nicht Gradmesser des Erfolgs sein.
faz.net
Abwärts ab 30: Deutsche Kinofilme zeigen "mehr Frauen, aber nicht weniger Sexismus", sagt eine Studie der Universität Rostock, über die Susan Vahabzadeh in der "Süddeutschen" schreibt. In den 390 ausgewerteten Filmen aus den Jahren 2017 bis 2020 herrscht zwar unter den Geschlechtern mittlerweile fast Parität auf der Leinwand. Allerdings ist der Anteil von Frauenfiguren, die älter als 30 sind, rückläufig. Das größte Ungleichgewicht besteht in der Altersgruppe 50 plus: Hier sind 70 % der Protagonisten Männer. Ältere Hauptdarstellerinnen wie Barbara Sukowa (Foto, links) und Maren Kroymann, die 2020 gemeinsam in "Enkel für Anfänger" gespielt haben, bleiben die Ausnahme.
Auch die transportierten Körperbilder decken sich "so gar nicht mit irdischen Verhältnissen". Nur 3 % der zentralen Figuren haben Übergewicht, und das sind alles Männer. 9 % Prozent der männlichen Protagonisten werden als "sehr dünn" eingestuft, bei den Frauen ist es ein Viertel. "Pummelig sind sonst höchstens mal Menschen in Nebenrollen", sagt Vahabzadeh. Hinzu kommt, dass weibliche Figuren in Filmen seltener Berufe ausüben und häufiger in Kontext von Partnerschaft und Beziehung gesetzt werden. Außerdem führen nur bei jedem vierten Streifen Frauen Regie. (Foto: Horst Galuschka / dpa / Picture Alliance)
malisastiftung.org via sueddeutsche.de
Klage in der Matrix: Das Filmstudio Village Roadshow, Ko-Produzent von Matrix Resurrections, verklagt Warner Media auf Schadenersatz. Mit dem zeitgleichen US-Release im Kino und beim Streaming-Dienst HBO Max habe Warner Vertragsbruch begangen, der Produktionsfirma seien Kino-Einnahmen entgangen. Zudem hätte der Film erst 2022 starten sollen. Der Start sei auf Ende 2021 vorgezogen worden, um noch Teil des "Project Popcorn", so der Name von Warners Strategie der Parallel-Veröffentlichungen während der Corona-Krise, zu werden.
theverge.com
Dieter Mann, 80, ist tot. Der Ex-Intendant des Deutschen Theaters war nicht nur eine der prägenden Figuren des deutschsprachigen Theaters, sondern auch bekannter Schauspieler und Hörspielsprecher. Mann spielte u.a. in Filmen wie dem Kriegsdrama "Der Untergang" oder in "Tatort"-Krimis mit. (Foto: picture alliance / Sven Simon)
faz.net, bild.de
Serien Made in Germany könnten bald Seltenheitswert haben, befürchtet Carl Woebcken. Der Vorstandschef von Studio Babelsberg fordert eine zeitgemäßere staatliche Förderung und hofft auf Unterstützung der neuen Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Kinosterben und Streaming führten zu einer massiven Nachfrage nach Serienproduktionen. Die auf Kinofilmproduktion ausgelegte Förderung sieht u.a. eine sechsmonatige Auswertungssperre vor, was Produzenten weltweiter Serien nicht mitmachen würden. Für Studios seien Serien für mehr Planungssicherheit aber notwenig.
abendblatt.de
Wie gebannt: Das Göteborg Film Festival will Zuschauerinnen durch Hypnose in Kinostimmung versetzen. Die bewusstseinserweiternden Maßnahmen schaffen das, was sich Cineasten seit Erfindung des Popcorns wünschen. Sie fesseln Besucherinnen an den Kinositz oder machen Schlummerchen salonfähig.
spiegel.de
Sicherheit am Set: Bund, Länder und Sender haben sich auf die Fortführung des Corona-Ausfallfonds für Film- und TV-Produktionen geeinigt, berichtet die "FAZ". Außer Thüringen beteiligen sich alle Bundesländer an dem Fonds. Insgesamt stehen rund 150 Mio Euro für coronabedingte Drehausfälle bereit. In Bayern, NRW und Berlin können Anträge bereits wieder eingereicht werden, in den anderen beteiligten Bundesländer soll die Antragstellung in Kürze wieder möglich sein.
faz.net (Paid), turi2.de (Background)
Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Als Chief Sales Officer des Kinovermarkters Weischer hat Oliver Adrian aktuell sicher nicht den leichtesten Job. In der turi2 edition #16 schreibt er ein passioniertes Plädoyer für das Kino als "Ort, an dem echte Menschen echte Gefühle erleben". Adrian ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungsmacherinnen in Deutschland.
turi2.de/koepfe (Profil Adrian)
Cinemaxx könnte bald ein Streik durch Verdi drohen, berichtet die "FAZ". Die bisherigen Verhandlungen seit August 2020 blieben erfolglos. Verdi fordert in zwei Schritten bis Juli 2022 einen höheren Einstiegslohn von 12,50 Euro sowie Weiterbildungsmöglichkeiten. Das Arbeitgeber-Angebot habe "faktisch einer Nullrunde" entsprochen, kritisiert die Gewerkschaft. Cinemaxx argumentiert, die Corona-Krise noch nicht überstanden zu haben.
zeitung.faz.net (Paid)
turi2 edition #16: Warum sollten Zuschauerinnen noch ins Kino, wenn der Film im Stream ganz ohne Werbung läuft, Oliver Adrian?
Großes Kino: Ob Actionfilm, Romanze oder Horror — auf Netflix & Co ist die Auswahl groß. Trotzdem zieht es viele Menschen ins Kino, schreibt Oliver Adrian in seinem Gastbeitrag für die turi2 edition #16. Der Chief Sales Officer beim Kinovermarkter Weischer Cinema schwärmt von großen Leinwänden und echten Gefühlen. Weiterlesen >>>
Dieser Beitrag ist Teil der turi2 edition #16 über Nachhaltigkeit. Hier geht’s zum kostenlosen E-Paper.
Burda: Gold & Wirtschaftswunder ist nach einem mehrstufigen Pitch ab sofort die Lead-Agentur von "TV Spielfilm", "Cinema" und dem "SerienMagazin". Eine neue Marken-Kampagne soll zu "mehr Sichtbarkeit" führen, dazu gibt es die neuen Slogans "Schneller finden. Besser sehen", "Der Guide für alle Kino- und Streamingfans" und "Alles für deine Watchlist". Durch "eingängige Claims und Headlines" sollen Leserinnen bei der Suche nach Inhalten "effektiver und erfolgreicher" sein.
burda.com, meedia.de
Klappe zu: Deutsche Kinos schreiben das zweite Jahr in Folge hohe Verluste, sagt HdF-Vorständin Christine Berg im "Medienpolitik"-Interview. Schuld ist die Corona-Pandemie. Gegenüber 2019 erwarten die Betreiber einen Verlust von über 50 % – hoffen aber, 2021 wenigstens ihre Kosten decken zu können. Insbesondere im 3. Quartal seien die Zuschauerinnen in die Säle zurückgekehrt.
medienpolitik.net
Disney verschiebt den Kino-Start zahlreicher Filme, teilt der Konzern mit. Betroffen sind demnach mehrere Marvel-Produktionen und "Indiana Jones 5", der erst im Juni 2023 ins Kino kommen soll. Hauptdarsteller Harrison Ford ist dann 80 Jahre alt. Grund für die Verschiebungen sind Verzögerungen in den Produktionen. Ford etwa hatte sich beim Dreh verletzt und musste länger pausieren.
spiegel.de
RTL baut seine Partnerschaft mit Constantin Film aus und erwirbt exklusive TV- und Streaming-Lizenzrechte für sämtliche Kinoproduktionen des Filmunternehmens in Deutschland ab 1. Januar 2022. Teil des mehrjährigen Vertrags sind unter anderem die nächsten Filme von den Regisseurinnen Doris Dörrie, Til Schweiger, David Wnendt und Paul W. Anderson. Zuvor lagen die Exklusivrechte bei ProSiebenSat.1.
presseportal.de, dwdl.de
Kino-Comeback: Disney schenkt allen Film-Neustarts des laufenden Jahres wieder eine exklusive Kino-Auswertung. 45 Tage lang sind die Streifen nur auf der großen Leinwand zu sehen, bevor Streaming-Dienst Disney+ zugreifen darf. In der Pandemie hatte der Micky-Maus-Konzern auf zeitgleiche Online- und Kino-Starts gesetzt und sich dabei mit Hollywood-Star Scarlett Johannson verkracht.
spiegel.de, bild.de, turi2.de (Background)
Zahl des Tages: Nur um 1 % auf 1.716 geht die Zahl der Kinos in Deutschland im ersten Halbjahr 2021 zurück, sagt ein Bericht der Filmförderungsanstalt. Das sind nur 18 Kinos weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Anzahl der Leinwände sinkt um 37 auf 4.892. Wegen des Corona-Lockdowns sind seit Januar nur 800.000 Tickets verkauft worden, 2020 waren es noch knapp 26 Mio und 2019 sogar 54 Mio.
faz.net
Disney will auch künftig die Entscheidungshoheit über die Vermarktung seiner Filme haben, sagt CEO Bob Chapek bei einem Analystinnen-Gespräch. Man werde auch in Zukunft "alle verfügbaren Optionen" nutzen. Darstellerin Scarlett Johansson hatte den Konzern verklagt, weil ihr durch den Streaming-Start Teile ihrer Gage entgangen sein sollen. Die Klage sei nicht gerechtfertigt und lasse zudem die Folgen der Corona-Pandemie außer Acht, sagt Disney dem "Business Insider".
businessinsider.com, golem.de
Lese-Tipp: Netflix spielt globale Drehstandorte geschickt gegeneinander aus, schreibt Peter Steinkirchner in der "Wirtschaftswoche". Carl Woebcken, Chef von Studio Babelsberg, spricht von einem "ewigen Überlebenskampf". Das älteste Filmstudio der Welt will bei der künftigen Bundesregierung für neue Filmförderungs-Gesetze werben.
"Wirtschaftswoche" 33/2021, S. 55 (Paid)
"Ich lese oft Drehbücher, in denen Geschichte banalisiert wird, da werden dann Stasi-Mitarbeiter als ein bisschen trottelig gezeigt."
Schauspieler Lars Eidinger ärgert sich im Interview mit dem "Playboy" über verharmlosende Darstellungen des DDR-Regimes. Er sei aber auch "weit davon entfernt" das damalige System zu dämonisieren.
shop.playboy.de (Ausgabe 09/2012, Paid)
Hör-Tipp: Streamingdienste wie Netflix sind für das Kino "die größte Bedrohung seit 50 Jahren", sagt Kino-Unternehmer Achim Flebbe im "TOMorrow"-Podcast. Wenn Studios ihre neuen Filme nicht mehr zuerst im Kino zeigen, schadeten sie sich damit aber auch selbst, da Zuschauer im Internet viel leichter Raubkopien erstellen könnten als im Kino. Den Streamingdiensten gehe es nur um Wachstum statt um Gewinne. "Das ist auf Dauer nicht gesund."
podcast.apple.com (90-Min-Audio)
Disney wehrt sich erneut gegen die Vorwürfe von "Black-Widow"-Star Scarlett Johansson (Foto). Disney-Anwalt Daniel Petrocelli wirft der Schauspielerin eine "hochgradig orchestrierte PR-Kampagne" gegen den Konzern vor, um öffentlichen Druck auf einen vermeintlich aussichtslosen Gerichtsprozess aufzubauen. Demnach sei der Film wie vertraglich vereinbart auf mindestens 1.500 Kinoleinwänden zu sehen gewesen, auf 9.000 in den USA und 30.000 weltweit. Die US-Schauspielergewerkschaft kritisiert den "frauenfeindlichen Ton" von Disney. Johansson hatte Disney für den zeitgleichen Start von "Black Widow" im Kino und bei Disney+ verklagt, durch die Streaming-Veröffentlichung sei ihr Gage entgangen.
variety.com via sueddeutsche.de (Paid), turi2.de (Background)
Zoff um Mäuse: Die US-Schauspielerin Scarlett Johansson verklagt Disney wegen des gleichzeitigen Starts des Marvel-Superheldenfilms Black Widow im Kino und beim Streaming-Dienst Disney+. Die Hauptdarstellerin wirft dem Micky-Maus-Konzern Vertragsbruch vor. In Los Angeles habe sie eine entsprechende Klage eingereicht. Disney habe ihr einen exklusiven Kinostart von "Black Widow" versprochen, ihre Vergütung basiere großteils auf den Kinoeinnahmen. Disney wehrt sich gegen die Vorwürfe und bezeichnet die Klage der Darstellerin als "unbegründet". Durch den Release bei Disney+ habe man Johannsons "Möglichkeiten für zusätzliche Einnahmen über die bereits erhaltenen 20 Mio US-Dollar hinaus deutlich erhöht". "Black Widow" ist in den USA am 9. Juli gestartet, sowohl im Kino als auch bei Disney+. Weltweit hat der Film am ersten Kinowochenende 158 Mio Dollar eingespielt, weitere 60 Mio Dollar kamen durch Streaming zustande.
Disney ist nicht das einzige Filmstudio, das seit der Corona-Pandemie auf ein hybrides Veröffentlichungs-Modell seiner Filmproduktionen setzt. Auch Warner stellt neue Filme inzwischen parallel zum Kinostart auf seiner Streaming-Plattform HBO Max zur Verfügung – und will mittelfristig daran festhalten.
rnd.de, spiegel.de, wsj.com, deadline.com
Neubewährt: Warner veröffentlicht 2022 zehn seiner Produktionen gleichzeitig auf dem Streamingdienst HBO Max und im Kino, sagt CEO Jason Kilar. Im laufenden Jahr fährt Warner bereits ein komplett hybrides Release-Modell. Kilar erklärt, dass Warner keine Rückkehr zu früheren Veröffentlichungs-Strategien anstrebe.
theverge.com
Das Beste kommt zuerst: Der Horrorfilm "Titane" der Französin Julia Ducournau hat die "Goldene Palme" und somit den Hauptpreis in Cannes gewonnen. Jurypräsident Spike Lee hielt jedoch nichts vom Spannungsbogen: Er verkündet versehentlich direkt den 1. Platz und nahm damit das Highlight des Abends vorweg. Vielleicht hat Marty McFly noch Platz in seiner Zeitmaschine, damit Lee seinen Versprecher korrigieren kann.
spiegel.de
Film app: Die App Cineamo soll Kinobesitzerinnen helfen, die Auslastung in den Sälen nach der Pandemie anzukurbeln. In der Anwendung können Userinnen Filmwünsche bei Kinos einreichen. Die kostenlose App ermöglicht auch, Kinosäle für andere Zwecke anzufragen, u.a für Yogastunden oder Firmenevents. 24 Kinos machen bislang mit.
welt.de, apps.apple.com (Cineamo im App-Store), play.google.com (Cineamo im Playstore)
"Ich halte es für eine komplette Scheindiskussion, dass Streaming Kino ersetzen könnte. Streaming ersetzt Fernsehen, nicht Kino. Deshalb müssen sich am ehesten die TV-Vermarkter Sorgen machen, nicht wir."
Stefan Kuhlow, CEO beim Kinovermarkter Weischer Media, sagt im "Horizont"-Interview, dass Kino Einnahmen generiert, die "im Streaming komplett undenkbar sind".
"Horizont" 27/2021, S. 4 (Paid)
Lese-Tipp: Ein neues Gesetz in der Ukraine sieht vor, Filme und TV-Serien neu zu synchronisieren. Bisher wird in knapp 90 % der ukrainischen TV-Filmen und Serien aufgrund der Tradition Russisch gesprochen, Ukrainisch läuft als Untertitel. Die "Süddeutsche" trifft die Schauspielerin und Synchronsprecherin Katerina Braikovska, die vom Start der Synchronisierungs-Arbeiten vom Russischen ins Ukrainische seit Dezember 2020 erzählt. Alle Studios würden derzeit "24 Stunden pro Tag" arbeiten, sagt Braikovska.
sueddeutsche.de
Lese-Tipp: Das Cannes-Filmfestival verliert seinen Sinn, schreibt Verena Lueken in der "FAZ". Die Welt des Kinos liege längst längst jenseits der Côte d’Azur, dazu hat u.a. die in den vergangenen Jahren zugenommene Streaming-Konkurrenz beigetragen. Das Festival kopple sich von Anbietern wie Netflix ab, "als ließe sich noch etwas daran ändern, dass sie es sind, die inzwischen in die Bilderproduktion mehr Geld stecken als die herkömmlichen Studios".
faz.net (Paid)
Popcorn raus: Cinemaxx öffnet seine 31 Kinos deutschlandweit ab dem 1. Juli. Die Kette nimmt zum Start nach der pandemiebedingten Schließung u.a. "Fast & Furious 9" und "A Quiet Place 2" ins Programm auf. U.a. in Hamburg und Bielefeld will Cinemaxx Besucherinnen mit neuen Liegesitzen locken, bei der Rückenlehne und Fußteil elektrisch verstellbar sind.
presseportal.de
Ab in die Sessel: Die Kinobranche plant die bundesweite Wiederöffnung am 1. Juli. Die Kinos waren mehr als ein halbes Jahr geschlossen. Die Kinoverbände HDF Kino und AG Kino argumentieren, dass der Start neuer Filme für Verleiherinnen nur lohnt, wenn bundesweit die Kinos öffnen. Ob die Betreiberinnen auch drinnen Filme zeigen können, hängt von den jeweiligen Regeln der Bundesländer ab.
tagesspiegel.de, sueddeutsche.de
Charles Grodin, 86, ist tot. Der amerikanische Schauspieler starb am Dienstag in seinem Haus in Connecticut an Knochenmarkkrebs. Charles Grodin spielte u.a. in Filmen wie "Rosemaries Baby" und "Midnight Run", einen seiner größten Erfolge feierte er mit der Komödie Ein Hund namens Beethoven.
bild.de
"Disney und auch Warner haben große Streamingdienste im Hintergrund, die mehr oder weniger die Macht übernommen haben. Und die diktieren jetzt die Bedingungen, nach denen die Kinowelt zu funktionieren hat."
Cinemaxx-Gründer Hans-Joachim Flebbe sagt im "Die Stunde Null"-Podcast, der Einfluss von Netflix, Amazon und Co. mache ihm "großes Kopfzerbrechen".
podcasts.apple.com (44-Min-Podcast)
Mehr Streaming, weniger Umsatz: Der Bewegtbildmarkt setzt 2020 2,92 Mrd Euro um – ein Minus von 12 %, berichtet die Filmförderungsanstalt. Home Video legt um 14 % zu und setzt 2,59 Mrd Euro um, allein 60 % davon entfallen auf Streaming. Das Segment ist aber nicht stark genug, um das Minus von 68 % im Kinomarkt wettmachen.
edition.welt.de (Paid)
Netflix sichert sich Zugriff auf die Filme von Sony Pictures. Ab 2022 darf Netflix für vier Jahre alle Sony-Kinofilme als erster Streaming-Anbieter 18 Monate exklusiv zeigen. Für Filme, die Sony direkt als Streams anbieten will, erhält Netflix ein Vorkaufsrecht. Beobachterinnen gehen davon aus, dass Netflix insgesamt rund 1 Mrd Dollar zahlt. Für den Netflix ist der Deal wichtig, da immer mehr Studios auf eigene Streaming-Angebote setzen und Netflix so Konkurrenz machen und gleichzeitig von Material abschneiden.
heise.de
Partei-Programm: Chinas Parteiführung beauftragt alle Kinos, zweimal wöchentlich Propagandafilme zu zeigen, um den 100. Geburtstag der Partei zu feiern. Mehr noch: Die Kinos sollen sicherstellen, dass der Saal für die Vorführungen gut gefüllt ist. Manch ein Kino-Betreiber wird sich da lieber einen Lockdown wünschen.
digitalfernsehen.de
Kino-Comeback: Warner wertet seine Filme ab 2022 wieder 45 Tage lang exklusiv auf der großen Leinwand aus. Derzeit starten die Produktionen parallel im Kino und beim Streaming-Dienst HBO Max. Der Beschluss ist Teil eines mehrjährigen Deals zwischen dem Studio und der Kinokette Cineworld. WarnerMedia-Chef Jason Kilar liebäugelt im Interview mit der "Financial Times" zudem mit einem Deutschland-Start von HBO Max, wenn die aktuelle Zusammenarbeit zwischen HBO und Sky 2025 ausläuft.
deadline.com via theverge.com (Kino-Strategie), dwdl.de (HBO Max)
"Ich kann mich für einen schlechten Gag unheimlich schämen. Deswegen habe ich ja auch die ersten drei Staffeln der 'Bullyparade' aus dem Verkehr ziehen lassen."
Michael "Bully" Herbig sagt im "Playboy"-Interview, als das Privatfernsehen noch in den Kinderschuhen steckte, gab es bei ihm einige Humor-Rohrkrepierer – die inzwischen "im Giftschrank" liegen.
"Playboy" 4/2021 (Vorab)
Lese-Tipp: Berlin ist eine gefragte Serien-Kulisse, beobachtet Verena Mayer. Egal ob "ein mit arabischen Graffiti übersätes Straßenlabyrinth im Nahen Osten" (Homeland), eine "durch Kriege und Naturkatastrophen zerstörte Welt" (Die Tribute von Panem) oder das schachbegeisterte Moskau (Das Damengambit) – sie alle und noch viel mehr werden in Berlin gedreht. London sei für die Stadt "fast schon eine Routinerolle" – denn mit Berlin bekomme man viele Städte zum Preis von einer. Außerdem gibt es Drehgenehmigungen relativ unbürokratisch und bekannte Schauspieler*innen gehören zum Stadtalltag.
sueddeutsche.de
Cinema-Crash: Kinos verlieren 2020 im Vergleich zum Vorjahr 80,5 Mio Besucher*innen, ermittelt die Filmförderungsanstalt FFA. Insgesamt haben Kinos im vergangenen Jahr nur 38,1 Mio Tickets verkauft, Grund sind vor allem die Komplettschließungen im Frühjahr und seit November. Der Umsatz ist um rund 69 % auf 318 Mio Euro eingebrochen.
spiegel.de
Gestrige Gadgets: Der neue Bond-Film hängt pandemiebedingt seit einem Jahr in der Kino-Warteschleife. Die Werbepartner Nokia und Adidas fordern deshalb, dass mehrere Szenen nachgedreht werden. Denn James hat nicht nur keine Zeit zu sterben, sondern auch keine für unmodernen Tech-Trödel.
wuv.de
Gemeinsam nachverfolgen: Führende Verbände aus Kultur, Gastronomie und Sport, darunter der DFB, AG Kino, der Dehoga und der Deutsche Olympische Sportbund, wollen bei der Kontakt-Nachverfolgung branchenübergreifend zusammenarbeiten. Zunächst suchen sie gemeinsam technische Lösungen zur Besuchererfassung und die Übermittlung von Daten an die Gesundheitsbehörden.
per Mail
HBO Max arbeitet laut "Hollywood Reporter" an einer "Harry Potter"-Serie. Offiziell dementiert Warner das Projekt. Der US-Branchendienste schreiben hingegen, das Projekt sei in einem frühen Entwicklungsstadium. Verantwortliche des Streamingdienstes hätten sich mit möglichen Autor*innen besprochen. Details wie der zeitliche Bezug zur Buchreihe sind unklar. Warner hat 2016 einen Rechtevertrag mit NBC Universal geschlossen, der unter anderem Ausstrahlungs- und Streaming-Rechte für "Harry Potter" beinhaltet. HBO Max kann die Filme deshalb nicht selbst zeigen.
hollywoodreporter.com via dwdl.de