Schutzlos: Durch künstliche Intelligenz generierte Bilder auf Basis einer menschlichen Idee fallen nicht unter das Urheberrecht, hat die für Copyright zuständige Behörde in den USA entschieden. Künstler müssten schon selbst Hand anlegen, um die Rechte an der Kunst zu sichern. In dem geprüften Fall geht es um von dem KI-Programm Midjourney generierte Comic-Darstellungen (siehe Bild), die Autorin Kris Kashtanova schützen lassen wollte.
spiegel.de
Neustart: Die Documenta bekommt mit Andreas Hoffmann einen neuen Geschäftsführer. Der derzeitige Leiter des Bucerius Kunst Forums in Hamburg übernimmt ab Mai die Leitung der umstrittenen Kunstausstellung von Ferdinand von Saint André, der die Geschäfte interimsweise von Alexander Farenholtz übernommen hatte. Fahrenholtz' Vorgängerin Sabine Schormann war wegen Antisemitismus-Vorwürfen im Juli 2022 zurückgetreten.
ndr.de, turi2.de (Background)
Vivienne Westwood, 81, ist tot. Die Mode-Designerin ist am Donnerstagabend im Kreise ihrer Familie in London gestorben. Die Britin war eine der erfolgreichsten Mode-Macherinnen und gilt als Queen of Punk, die das Karomuster en vogue machte. "Vivienne hat bis zum letzten Moment die Dinge getan, die sie liebte", heißt es in einem Post ihres offiziellen Instagram-Accounts.
zdf.de, t-online.de
Rares des Jahres: Gut drei Jahre nach dem spektakulären Juwelen-Diebstahl im Grünen Gewölbe in Dresden hat die Polizei einen Großteil der Beute wiedergefunden. Sichergestellt wurden die 31 Schmuckstücke in Berlin. Der entscheidende Hinweis kam jetzt von einem Angeklagten – und nicht, wie vom ZDF erhofft, von Schmuck-Expertin Heide Rezepa-Zabel, die die Klunker zufällig 2035 bei "Bares für Rares" wiederentdeckt.
mdr.de
Video-Tipp: Eine Frau mit Lockenwicklern und Gasmaske, ein Mann in einer Badewanne an der gefliesten Badezimmerwand eines zerbombten Hauses, Sportgymnastinnen, die mit wehendem Band über dem Einschlagsloch eines Geschosses tanzen – der Street-Art-Künstler Banksy veröffentlicht auf seinem Instagram-Kanal eine Art "Making of" seiner offenbar in der Ukraine entstandenen Werke. Sie hatten in den vergangenen Tagen bereits Begeisterung in den sozialen Netzwerken ausgelöst.
instagram.com via rp-online.de
Verdrehte Kunst: Einer Kunsthistorikerin fällt auf, dass ein berühmtes Kunstwerk 1944 in der Kunstsammlung NRW verkehrt herum aufgehängt wurde und seit dem Kopf steht. Umdrehen will die Kunstsammlung das Bild mit bunten Klebestreifen allerdings nicht mehr. Schließlich liegt Kunst im Auge des Betrachters.
focus.de
Digitale Leinwand: Bis zum 21. September zeigt der ARD Text ab Seite 830 die On-Air-Ausstellung "Teletext ist Kunst". 15 Künstlerinnen fertigen dafür anhand einer speziell angefertigten Software mit nur sechs Farben sowie Schwarz und Weiß in einem Raster von 78 x 69 Pixeln insgesamt 67 digitale Kunstwerke an. Die Teletext-Kunst ist auch für den Verkauf als NFT vorgesehen.
presseportal.de
Kunst??? Sechs Kunstschaffende aus Deutschland entwerfen NFTs in Anlehnung an das Cover der Hörspielserie "Die drei ???". Hinter dem Projekt stehen Sony Music und die NFT-Plattform twelve x twelve. Veröffentlichung und Verkauf der ersten drei Kunstwerke sind für den 7. September geplant.
horizont.net
Springt in die Bresche: Star-Pianist Igor Levit findet es "ekelhaft", dass Kulturstaatsministerin Claudia Roth im Documenta-Streit unterstellt wird, sie sei im Kampf gegen Antisemitismus nicht eindeutig. "Judenhass ist Menschenhass. Was dieses Prinzip angeht, ist Claudia Roth die menschgewordene Eindeutigkeit", sagt er dem "Spiegel". Er vermutet, dass deshalb Roth angegriffen wird, weil sie "eine der letzten Vertreterinnen der Generation Multikulti" sei.
spiegel.de (Paid), turi2.de (Background)
Wenn's um Kunst geht, Sparkasse: Die Sparkassen wollen ihr Sponsoring der Kunstausstellung Documenta nach dem Antisemitismus-Skandal nur unter Bedingungen fortsetzen. Dabei gehe es "über aktuelle Personalentscheidungen hinaus" um "kraftvolle Veränderungen", teilt der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) auf "Handelsblatt"-Anfrage mit. Das sei eine "notwenige Voraussetzung für jegliche Förderungen in der Zukunft". Was genau die Finanzgruppe fordert, erklärt er nicht. Der oberste Lobbyverband der Sparkassen begründet die Reform-Forderung damit, dass der Skandal auch den Förderern der Documenta "erheblich geschadet" habe. Antisemitische Darstellungen seien "inakzeptabel" – dass diese gezeigt werden können, werfe "grundlegende Fragen in der Wahrnehmung der Aufgaben durch die Verantwortlichen" und im Umgang "mit den aufgetretenen Problemen" auf.
Die Kasseler Sparkasse gehört seit 1955 zu den Sponsoren der Ausstellung. Mittlerweile ist die Sparkassen-Finanzgruppe einer der Hauptpartner der Documenta – die Förderungen belaufen sich laut DSGV im sechsstelligen Bereich. Auslöser des Skandals war ein Banner des Kollektivs Taring Padi, auf dem antisemitische Motive zu sehen waren. Die Generaldirektorin der Documenta, Sabine Schormann hatte als Reaktion auf die Vorwürfe in der vergangenen Woche ihr Amt niedergelegt.
nachrichten.handelsblatt.com, zeit.de (Paid), turi2.de (Background)
Kunstfreilassung: Die Documenta trennt sich von Generaldirektorin Sabine Schormann. Darauf einigen sich Schormann und der Aufsichtsrat der Kunstausstellung bei einer gemeinsamen Sitzung. Das Gremium um Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle und Hessens Kunstministerin Angela Dorn zieht damit Konsequenzen aus dem Antisemitismus-Eklat rund um das Plakat des Künstlerkollektivs Taring Pad auf der diesjährigen Ausstellung.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth hatte zuletzt kritisiert, dass Schormann die Aufklärung nicht "leisten kann oder will". Sie begrüßt deshalb die Entscheidung. "Es ist richtig und notwendig, dass nun die Aufarbeitung erfolgen kann", sagt Roth der "Frankfurter Rundschau". Meron Mendel, der als Antisemitismus-Berater der Documenta zurückgetreten war, sagt in den "Tagesthemen", das Handeln von Schormann "war ein Hindernis für die Aufarbeitung". Die Verantwortlichkeiten seien von Anfang an sehr "diffus" gewesen.
Für "Spiegel"-Redakteurin Ulrike Knöfel verfestigt sich der Eindruck, jeder Beteiligte habe "seine eigene Wahrheit". Sowohl Schormann als auch Roth hätten sich ständig selbst widersprochen. Zudem habe eine Findungskommission bereits 2018 entschieden, die indonesische Künstlergruppe Ruangrupa mit der künstlerischen Leitung der 15. Documenta zu beauftragen. Damals war Schormann noch gar nicht im Amt. Deshalb seien jetzt "alle Vorgänge und Akten auf den Tisch zu bringen". (Foto: Swen Pförtner / dpa / Picture Alliance)
hna.de, zeit.de, fr.de, spiegel.de, turi2.de (Background)
Wo ein Wille ist: Kulturstaatsministerin Claudia Roth geht im Antisemitismus-Skandal der documenta auf Abstand zu Generaldirektorin Sabine Schormann. Roth sei "sehr erstaunt und befremdet" über die Stellungnahme Schormanns vom Dienstag. Sie bezweifle, dass Schormann die Aufklärung des Plakats des Künstlerkollektivs Taring Pad "leisten kann oder will".
spiegel.de, turi2.de (Background)
Verstecktes Genie: Die Konservatorin Lesley Stevenson der National Gallery of Scotland hält das Bild "Kopf einer Bäuerin mit weißer Haube" in die Kamera, auf dem Bildschirm daneben ist ein mutmaßliches Porträt von Vincent van Gogh zu sehen. Der Maler hat sich sehr wahrscheinlich auf der Rückseite des Gemäldes selbst verewigt. Eine Zufallsentdeckung, die das Museum in Vorbereitung einer Ausstellung mithilfe von Röntgenstrahlen gemacht hat. Van Gogh hat die Rückseite von Gemälden genutzt, um Geld zu sparen. Bei der Zeichnung handelt es sich wohl um die ersten Versuche eines Selbstporträts. (Foto: Neil Hanna / National Galleries of Scotland)