Spotify steigert seinen Umsatz im 3. Quartal um 21 % auf rund 3 Mrd Dollar. Als Gewinn bleiben 22 Mio, im Vorjahr waren es noch 160 Mio. Das Wachstum der Werbeerlöse verlangsamt sich um 19 %, erreicht aber noch immer 385 Mio Dollar. Die Zahl der Kunden wächst in drei Monaten von 188 auf 195 Mio.
focus.de
Rekord-Record: Die neue Platte der US-Sängerin Taylor Swift, Midnights, ist das am meisten gestreamte Album innerhalb eines Tages bei Spotify, twittert der Audio-Streamingdienst, ohne genaue Zahlen zu nennen. Zwischenzeitlich war die App in der Nacht zu Freitag wegen des großen Ansturms nicht oder nur eingeschränkt nutzbar.
twitter.com via spiegel.de
And before the clock could even strike midnight on October 22nd, Taylor Swift broke the record for most-streamed album in a single day in Spotify history. Congratulations, @taylorswift13 ♥️ pic.twitter.com/FpHfhrkqWL
— Spotify (@Spotify) October 21, 2022
Auf Spotifys Pfaden: Die Video-App TikTok will sein Musikstreaming-Angebot erweitern und weltweit verfügbar machen, berichtet das "Wall Street Journal". Die Verhandlungen zwischen TikTok-Mutter Bytedance und einem Musik-Label stocken allerdings. Das Unternehmen betreibt in Indien, Indonesien und Brasilien einen mittelmäßig erfolgreichen Streaming-Dienst namens Resso und prüft neben der Expansion auch die Integration in die TikTok-App.
wsj.com (€)
Aushilfskonzert: Liverpool wird Austragungsort des Eurovision Song Contest 2023. Das 2022 zweitplatzierte Großbritannien springt als Gastgeberland für die Ukraine ein, die den diesjährigen Wettbewerb gewonnen hatte. Der ESC findet damit am 13. Mai bereits zum neunten Mal auf britischem Boden statt.
br.de
YouTube löscht ein Video der Berliner Rapper KIZ, weil es nach Ansicht der Plattform gegen die Nutzungsbedingungen verstößt. Der dreiminütige Clip mit dem Titel "Oktoberfest" zeigt u.a. kotzende Wiesn-Besucher, verpixelte Genitalien, Drogenkonsum und Alkoholleichen. Zeitweise hatte YouTube auch den gesamten Kanal von KIZ gesperrt, inzwischen ist er wieder zugänglich. Die Band hat das Video derweil bei Telegram hochgeladen.
bild.de
turi2 edition #19: Warum lebt die Schallplatte ewig, Dennis Plauk?
Unendlicher Kreis: „Wer Vinyl wählt, wählt Entschleunigung“, sagt Dennis Plauk. Das Auflegen einer Schallplatte bedeutet für den Chefredakteur des Vinyl-Magazins „Mint“, dem Diktat der Zeitoptimierung unserer Gesellschaft zu entkommen. In seinem Gastbeitrag in der turi2 edition #19 Audio schwärmt Plauk vom Knistern in den Boxen, von Ehrfurcht und Vorfreude sowie musikalischer Offenbarung. Weiterlesen >>>
Mein Podcast-Tipp: Lukas Heinser über “Song Exploder”.
Hier spielt die Musik: Journalist und Hobby-Musiker Lukas Heinser holt sich gerne Inspiration beim Song Exploder. Der Podcast von Hrishikesh Hirway erzählt die Entstehungsgeschichte eines Songs — u.a. mit berühmten Acts wie Madonna oder Metallica. Für Heinser ist das Format ein positives Beispiel dafür, was Podcasts leisten und wie sie “eine ganze Welt auffächern” können. Seine Hör-Empfehlung erscheint in der Reihe Mein Podcast-Tipp, in der Meinungsmacherinnen der turi2-Community ihre Lieblings-Podcasts vorstellen. Weiterlesen >>>
Gangsta's Paradise: Der US-Rapper Coolio, 59, ist tot. Er starb in Los Angeles im Haus eines Freundes, teilt sein Manager mit. Coolio, mit bürgerlichem Namen Artis Leon Ivey Jr., hatte 1995 mit "Gangsta's Paradise" einen Welthit. Wegen Drogen- und Waffenbesitzes stand er mehrfach vor Gericht. In Deutschland wurde er 1998 zu einer Bewährungs- und Geldstrafe verurteilt.
tmz.com, bild.de
Poldi, Pop & Rock: Fußballstar Lukas Podolski will im September 2023 "das größte Musikfestival in Deutschland" veranstalten. Hunderttausend Besucher sollen zum "Glücksgefühle"-Festival auf den Hockenheimring kommen und u.a. zu Marteria, Clueso, Zoe Wees und Robin Schulz feiern. Podolskis Geschäftspartner ist Markus Krampe, der frühere Manager von Michael Wendler.
spiegel.de, gluecksgefuehle-festival.de
Musikalische Überraschung: Nach einem Konzert in Frankfurt gibt der britische Sänger Ed Sheeran unangekündigt ein Konzert auf dem Frankfurter Oktoberfest – stilecht mit Bierkrug in der Hand. Seine Ballade "Perfect" und der Backstreet-Boys-Hit "Everybody" bringen nicht nur etwas Abwechslung in die Layla-Dauerschleife – sie lösen auch mehr Begeisterung aus als so mancher Politiker, der das Oktoberfest auch gerne als Bühne nutzt.
faz.net
Hör-Tipp: Vergangenes Jahr hat Christian Kallenberg das Jugendmagazin "Pop Rocky" wiederaufleben lassen. Jetzt startet er den dazugehörigen Podcast "Pop Rocky" mit Musikgrößen von früher. In der ersten Folge ist Marian Gold, Sänger der Band Alphaville, zu Gast. Dessen Verhältnis zur "Bravo" war damals "gestört", weil die Redaktion nichts von seiner Hochzeit erfahren hatte – "Pop Rocky" aber schon. Aber: Die Ehe war nach sechs Wochen eh schon wieder so gut wie vorbei.
spotify.com (54-Min-Audio) via clap-club.de, turi2.de (Background)
Zu oberflächlich? "Es ist Zeit, endlich die kritischen Stimmen aus der queeren Community ernst zu nehmen und aufzuhören, ausgerechnet Harry Styles zur LGBTQ-Ikone zu stilisieren", schreibt Isabella Caldart in der "taz". Immer mehr Stimmen werfen dem Sänger Queerbaiting vor – die vermeintliche Repräsentation von "Queerness", die aber so oberflächlich bleibt, dass sie nicht abschreckt. Es gebe "coolere queere Celebrities, die es mehr verdient haben".
taz.de
Zahl des Tages: Insgesamt 6 Mrd Dollar schüttet YouTube von Juli 2021 bis Ende Juni 2022 an die Musikindustrie aus, 2 Mrd mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: Spotify hat im vergangenen Jahr 7 Mrd Dollar an die verschiedenen Song-Rechteinhaber gezahlt, ebenfalls ein Plus von 2 Mrd im Vergleich zu 2020. Bis 2025 will YouTube Spotify als größte Einnahmequelle für Musiker übertrumpfen.
faz.net
Unerwünscht: Das ZDF lädt das Duo DJ Robin und Schürze von seiner Silvester-Show "Willkommen 2023" aus, berichtet "Bild". Demnach hätten die Interpreten des umstrittenen Songs "Layla" um 0.30 Uhr am Brandenburger Tor auftreten sollen, auch die Gage sei bereits verhandelt worden. Das ZDF war in die Kritik geraten, weil die Musiker mit dem Song im ZDF-Fernsehgarten aufgetreten waren.
bild.de, turi2.de (Background)
Hör-Tipp: "Leute, denen Musik etwas in ihrem Leben bedeutet, wissen oft gar nicht mehr, wie sie diese Bedeutung übersetzen sollen", sagt die Musikerin und Podcasterin Judith Holofernes im WDR5-"Tischgespräch". Unter anderem hilft ihr die Plattform Patreon dabei, als freie Künstlerin arbeiten zu können. User können dort monatlich kleine Summen spenden. Geeignet sei das aber eher für Menschen, "die sich sehr eng damit verbunden fühlen, was man macht". Druck von außen, etwa durch Plattenfirmen, entfällt dadurch: Mit den Patreon-Einnahmen habe sie sich u.a. eine Assistentin anstelle eines Managements leisten können, was "für mich und meine Seelenruhe wahnsinnig wichtig war".
open.spotify.com (54-Min-Audio)
Kein Brot für die Musik-Welt: Doktor Renz, König Boris und Björn Beton wollen kein Fettes Brot mehr verdienen – und kündigen die Band-Auflösung nach einer Abschiedstournee 2023 an. Fast 30 Jahre nach der Gründung scheine die "gemeinsame Story irgendwie auserzählt". Viele schwule Mädchen weinen daher bestimmt an Tagen wie diesen, nur das Brot weint nicht.
tagesspiegel.de
Ärzte ohne Ausgrenzen: Die Punkrock-Band Die Ärzte distanziert sich von ihrem Song Elke aus dem Jahr 1988, der eine fiktive Liebesgeschichte zwischen Sänger Farin Urlaub und einem übergewichtigen Fan thematisiert. "'Elke' ist fatshaming und misogyn. So was spielen wir nicht mehr", entgegnet Urlaub dem Wunsch des Publikums bei einem Konzert in Berlin. Mit dem Ende des 9-Euro-Tickets wird wohl auch Westerland unspielbar.
bz-berlin.de
Kein Lied für dich: Die Ärzte mussten ihr für Freitagabend geplantes Konzert auf dem Tempelhofer Feld in Berlin kurzfristig absagen. Es fiel wegen eines aufziehenden Unwetters buchstäblich ins Wasser – aus Sicherheitsgründen. An den Terminen am Samstag und Sonntag hält der Veranstalter vorerst fest. Sollte es dann auch nicht klappen, scheint bewiesen zu sein: Gewitter sind Schweine.
bild.de, bademeister.com
Rhythm is a Danger: Der Song "Rhythm Nation" von Janet Jackson bringt die Festplatten verschiedener Laptops zum Abstürzen, stellen Programmierer fest. Der Breakdown erfolgt sogar, wenn das Lied nur in der Nähe eines anfälligen Notebooks abgespielt wird – Grund ist eine bestimmte Resonanzfrequenz, die den PC-Betrieb stört. Wer Janets Hit also hören will, tut das auf eigene Gefahr.
sueddeutsche.de, stern.de
Lese-Tipp: Zum 40. Geburtstag der CD blickt die "Tagesschau" auf die schlechte Umweltbilanz des altgedienten Formats – und die Unterschiede zum Streaming, wo der hohe Stromverbrauch auf Servern ein Problem ist. Wenn man ein Lied in Dauerschleife hört, sei es mit Blick auf die Ressourcen "besser, wenn ich es herunterlade", erklärt Wolfgang Scheremet vom Umweltbundesamt.
tagesschau.de
Melodien für Moneten: "Bild" wittert beim NDR den nächsten Fall von Vetternwirtschaft in der ARD. Musikberater Dieter Petereit, Lebensgefährte der Hamburger Landesfunkhaus-Direktorin Sabine Rossbach, soll von NDR 1 Niedersachsen bis zu 50.000 Euro Honorar pro Jahr bekommen. Der NDR stellt klar: Die Beziehung war dem Sender bekannt, Rossbach habe den Auftrag jedoch nicht vermittelt, den Vertrag mit Petereit habe das Landesfunkhaus Niedersachsen geschlossen. Dennoch will der NDR Aufträge mit "persönlichen Beziehungen zu Mitgliedern der Geschäftsleitung" künftig "noch sensibler behandeln".
bild.de (Paid), ndr.de (Reaktion)
Zahl des Tages: Um 614 % sind die Abrufe der Songs von Olivia Newton-John in der Woche ihres Todes gestiegen, errechnet der Marktforscher Luminate Data. Die Sängerin war am 8. August an ihrem Krebsleiden gestorben, bis 11. August wuchs die Zahl der Audio- und Video-Streams ihrer Titel in den USA von 1,6 Mio in der Vorwoche auf rund 11,3 Mio. Die Zahl der Radioeinsätze bei US-Sendern stieg gar um 1.481 % auf mehr als 6 Mio Plays.
variety.com via teleschau.de, turi2.de (Background)
Lauscher auf: RTL Deutschland startet ab morgen das Angebot RTL+ Musik in Kooperation mit dem Musik-Streamer Deezer. Damit soll es Zugriff auf 90 Mio Songs und alle gängigen Kataloge geben. Das Musik-Angebot ist Teil des Pakets RTL+ Max, das auch die Video-Streaming-Inhalte des Unternehmens umfasst. Zum Start kostet es 9,99 Euro, nach 6 Monaten dann 12,99 Euro. Podcasts und Hörbücher sollen künftig auch verfügbar sein.
dwdl.de
SWR macht sein junges Radioprogramm Das Ding ab Montag tagsüber "durchhörbarer". Der Sender reagiert damit auf "veränderte Hörgewohnheiten" der Zielgruppe. "An Tagen, an denen wenig los ist, können sich unsere Moderator:innen auch mal etwas zurückhalten", sagt Programmchefin Mira Seidel. Musikalische und inhaltliche "Kanten und Spitzen" sowie Newcomer bekommen dafür abends mehr Sendezeit. Am Sonntagabend um 21 Uhr ist im Radioprogramm künftig Platz für Podcasts wie z.B. Njette Mädchen.
presseportal.de
Ticket-Test: Spotify experimentiert in den USA mit dem Direktverkauf von Konzert-Tickets. Zuvor erfolgte dies in der App nur über Drittanbieter. Bisher hält sich das Angebot in Grenzen: Zurzeit sind nur Karten zu sieben, zumindest hierzulande relativ unbekannten, US-Künstlern erhältlich.
theverge.com, tickets.spotify.com
Spotify ordnet seine Empfehlungen für Wort und Musik neu: Die Startseite in der App zeigt künftig zwei neue Buttons an, einen für Musik und einen für Podcasts. Dahinter finden sich kuratierte Empfehlungen und Neuerscheinungen.
mashable.com, theverge.com
Abgekupfert? Der Berliner Newcomer Southstar wirft dem Star-DJ Robin Schulz (Foto) Ideenklau vor. "Robin Schulz hat meinen Song 'Miss You', den ich vor über einem Monat gedroppt habe, geklaut", schreibt Southstar in einer mittlerweile gelöschten Instagram-Story. Das Musikmagazin "Diffus" vermutet eine missglückte Absprache der Labels von Schulz (Warner) und Southstar (Sony).
watson.de, diffusmag.de, youtube.com (Southstar, 3-Min-Clip), youtube.com (Robin Schulz, 3-Min-Clip)
Zahl des Tages: Rund 83.400 Besucher zählt das Wacken Open Air 2022 vom 4. bis 6. August, teilen die Veranstalter mit. Zuvor hatten sie von 75.000 Fans gesprochen. 2020 und 2021 war das Heavy-Metal-Festival wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Von 2011 bis 2019 lag die Besucherzahl bei jeweils rund 85.000.
stern.de
Hör-Tipp: Im "SWR3 Report" sprechen Rebecca Rodrian und Benedikt Wiehle über die "magischen 15 Sekunden", die ein Lied zu einem TikTok-Hit machen. Oft wird Musik mittlerweile so geschrieben, dass sie in der App funktioniert, und viele Musikerinnen werden durch die Kurzvideos überhaupt erst bekannt. Das sorgt dafür, "dass dieses ganze Musik-Business ein bisschen demokratisiert wird", sagt Wiehle.
ardaudiothek.de (31-Min-Audio)
Hör-Tipp: "Ich war immer ein totales Kind des Radios. Das war mein Tor zur Welt", sagt Popkultur-Legende Markus Kavka im "Zeit"-Podcast "Und was machst du am Wochenende?". Durch das Medium habe sich nach und nach sein Musikgemacht herausgebildet. Mit 14 habe der ehemalige MTV-Moderator mit dem Song Fade to Grey von Visage den "totalen Erweckungsmoment" gehabt. Als er dann noch das Video dazu sah, habe er gedacht: "Das ist Musik, die nur für mich gemacht ist und ich will auch genau so aussehen." Später sei die Musik dann "immer düsterer" geworden.
zeit.de (55-Min-Video)
Springt in die Bresche: Star-Pianist Igor Levit findet es "ekelhaft", dass Kulturstaatsministerin Claudia Roth im Documenta-Streit unterstellt wird, sie sei im Kampf gegen Antisemitismus nicht eindeutig. "Judenhass ist Menschenhass. Was dieses Prinzip angeht, ist Claudia Roth die menschgewordene Eindeutigkeit", sagt er dem "Spiegel". Er vermutet, dass deshalb Roth angegriffen wird, weil sie "eine der letzten Vertreterinnen der Generation Multikulti" sei.
spiegel.de (Paid), turi2.de (Background)
Out of time: Die Rolling Stones widmen im Rahmen ihrer Tour zum 60-jährigen Band-Bestehen jeder Stadt, in der sie auftreten, Fanartikel mit einem eigenen Motiv. Das für die Stadt Gelsenkirchen zeigt allerdings die Zeche Zollverein, die in Essen steht. Offenbar fühlen sich die Altrocker zu sterbenden Industrien hingezogen.
bild.de
Universal Music steigert seinen Umsatz im zweiten Quartal auf 2,5 Mrd Euro, das sind 17,3 % mehr als im Vorjahr. Die Erlöse aus Musikvermarktung, Abogebühren von Streamingdiensten und werbefinanzierten Streaming steigen. Auch der Verkauf von physischen Tonträgern, besonders Schallplatten, wächst um 17,4 % auf 303 Mio Euro. Das Downloadgeschäft schrumpft um fast 13 % auf 69 Mio Euro.
faz.net
Steuer-Streit: Der spanische Fiskus wirft der Sängerin Shakira vor, von 2012 bis 2014 rund 14,5 Mio Euro an Steuern hinterzogen zu haben. Eine außergerichtliche Einigung mit den Steuerbehörden lehnt die Musikerin ab, weil sie glaubt, unschuldig und ein Opfer von einer "erbitterten Verfolgung" zu sein. Bei ihr gilt wohl die Devise: Hips Don’t Tax.
n-tv.de
Zahl des Tages: Rund 125 Mio Euro Verlust macht Spotify im 2. Quartal – nach einem Gewinn von 131 Mio Euro im Vorjahr. Grund dafür sind vor allem um 40 % gestiegene Marketing-Kosten von 391 Mio Euro. Bei den Hörer-Zahlen legt der Audio-Dienst zu: Im Vergleich zum Vorquartal wächst die Zahl der monatlich aktiven Usern von 422 auf 433 Mio, um 6 Mio auf 188 Mio steigt die Anzahl der zahlenden Kundschaft.
meedia.de
Hat ein Näschen für Musik: Als Reaktion auf die Layla-Debatte plädiert Mike Krüger in der "Bild" für mehr "Blödel-Musik". Wenn man das Radio einschalte, brauche es wieder den Moment, mit dem Auto eine Vollbremsung machen zu müssen, sagt Krüger: "Nicht, weil da einer sitzt, der festklebt, sondern weil Du Dir sonst in die Hose machst vor lauter Blödsinn." Dabei bietet das Formatradio mit Dudel-Musik, geheimnisvollen Geräuschen und der Seitenbacher-Werbung doch schon an sich genug Blödsinn.
bild.de
Moneten mit Musik: Facebook startet das neue Monetarisierungs-Feature "Music Revenue Sharing", mit dem Video-Ersteller künftig 20 % der Einnahmen aus Musiklizenzen erhalten. Voraussetzung ist, dass das Musikstück 60 Sekunden oder länger im Clip zum Einsatz kommt. Weitere, von Meta nicht näher definierte, Anteile gehen an die jeweiligen Musik-Rechteinhaber und den Konzern selbst.
about.fb.com, deraktionaer.de
Sexistischer Schlager? Die wochenlange Debatte um den Schlager "Layla" betrifft auch andere Genre, schreibt "FAZ"-Redakteurin Elena Witzeck. Das Argument, im Hip-Hop sei alles schlimmer, bewirke in der Diskussion nichts. Vielmehr sei "die Kenntnis von Text und Kontext" unerlässlich, um darüber zu entscheiden, was in der Musik "sexy und was verwerflich" ist.
faz.net
Problematische "Puffmama": Die "Layla"-Debatte fühlt sich an wie ein Sommerlochthema, erweist sich aber auf den zweiten Blick als gefährlich, schreibt Matthias Distel aka Ikke Hüftgold, Produzent des umstrittenen Ballermannhits, in einem Gastbeitrag in der "Zeit". Das Verbot sei ein gefährlicher Versuch, das zu unterwandern, "was uns als plurale Gesellschaft ausmacht" und unterwandere auch das Grundgesetz. Als sexistisch sieht Distel sein Lied nicht: Die Frau sei ein wunderschönes Vorbild für wunderschöne Kunst, und: "Nicht alles, was Frauen besingt, ist Sexismus."
zeit.de
Keine Disney-World: Eine Realität ohne Sexualität und Gewalt käme einer "Disneyfizierung" gleich, sagt Unterhaltungs-Wissenschaftler Sacha Szabo im "Süddeutsche"-Interview mit Blick auf die Debatte um den wegen Sexismus kritisierten Song Layla. Boykott-Maßnahmen seien "nachvollziehbar, aber sinnlos", da sich dadurch nichts ändern würde. Der Track sei letztlich "nichts anderes als der Versuch, mehrere Verstöße aneinanderzureihen, ein durchkalkulierter Skandal".
sueddeutsche.de (Paid), turi2.de (Background)
Einfach mal aushalten: Die Verbannung des Liedes Layla wegen seines sexistischen Texts ist "das Dümmste, was man machen kann", schreibt Christoph Cöln bei T-Online. Das musikalische "Killervirus" bekomme so kostenlose PR, außerdem "wird es dadurch kein Jota weniger Sexismus auf der Welt geben". Er schlägt Befürwortern des Banns vor, es mit Aristoteles zu halten: "Der beste Weg zur Läuterung ist die aktive Konfrontation mit dem Schrecklichen" – also einfach mal nüchtern auf eine Ballermann-Party gehen.
t-online.de
Doggystyle: Der wegen Sexismus kritisierte Song Layla von DJ Robin und Schürze soll eine jugendfreie Version bekommen, kündigt Produzent Ikke Hüfgold (Foto) bei RTL an. "Ich hab nen Wuff und die Hundemama, die heißt Layla", soll der Refrain der entschärften Version lauten – die dann auch tauglich für den "ZDF-Fernsehgarten" sein sollte, wo Ende Juli ein Auftritt geplant ist. Getreu dem Motto: "Dieser Text ist ein Langweiler, da hilft nicht mal ein Wunderheiler."
rtl.de, bild.de (Paid)
Tatort Wacken: Der NDR dreht einen Teil des nächsten Kieler "Tatorts" Anfang August beim Metal-Festival Wacken Open Air. Im Fall "Borowski und das unschuldige Kind von Wacken" führt ein gefundenes Eintrittsbändchen die Ermittlerinnen in das Dorf in Schleswig-Holstein. Die Ausstrahlung ist für 2023 geplant.
ndr.de, n-tv.de
Leider ohne Layla: Auch das Münchner Oktoberfest verbannt den wegen seines sexistischen Textes umstrittenen Partyhit Layla. Der Sprecher der Wiesnwirte, Peter Inselkammer, sagt zu T-Online, die Kapellen in den Bierzelten sind angehalten, auf das Lied zu verzichten. "Es gibt viele andere gute Lieder". Er meint womöglich textlich unverfängliche Wiesn-Evergreens wie Skandal im Sperrbezirk oder Joana, Du geile Sau.
t-online.de, turi2.de (Background)
Bohlens letzter Streich: RTL stellt seine Casting-Show Deutschland sucht den Superstar 2023 nach 20 Staffeln ein, teilt der Sender mit. Zum Abschied wird – wie bereits bekannt – DSDS-Urgestein Dieter Bohlen wieder dabei sein, der in diesjährigen Staffel aussetzen musste. Dass der Sender Bohlen erst vor einem Jahr während der laufenden Staffel herausgeworfen hat, um ihn nun wieder ins Boot zu holen, "geht sehr gut zusammen", sagt RTL-Unterhaltungschef Markus Küttner im DWDL-Interview. Er wolle vor allem, "das Beste aus der letzten Staffel herausholen" und sei überzeugt davon, dass die Fans des Formats zum Abschied "gern noch einmal Dieter Bohlen sehen wollen".
Mit Florian Silbereisen, der 2022 Jury-Chef war, will RTL "neue eigenständige Programmformate" entwickeln. Eine neue "Tonalität" in der Sendung durch den Schlagersänger sei zurecht gelobt worden, sagt Küttner – aber "mit Dieter Bohlen wird mehr Tacheles reinkommen". Die 19. Staffel erreichte durchschnittlich nur 1,89 Mio Zuschauerinnen und erzielte damit die schlechtesten Ergebnisse aller DSDS-Staffeln. Beim Serienstart 2002 haben 9,84 Mio Menschen zugesehen.
RTL muss "endlich frische Ideen hinter den großen Ankündigungen liefern", schreibt Katrin Ansorge bei "Horizont". Die Abschiedsstaffel könnte zwar beweisen, dass lineares Fernsehen noch funktioniert, doch "sinnvoll ist es nicht". "Süddeutsche"-Autor Harald Hordych bezweifelt, dass es wirklich die letzte Folge der Show wird, "wenn der Juror der ersten Stunde die Quoten in die Höhe schnellen lässt". Denn die Wahrheit sei: "DSDS ist Dieter Bohlen." (Foto: Frederic Kern / Geisler-Fotopress / Picture Alliance)
dwdl.de, dwdl.de (Interview Küttner) horizont.net (Paid), sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
Hört lieber weg: Für Justizminister Marco Buschmann ist das offizielle Verbannen von Liedern "eins zu viel". Er bezieht sich auf den umstrittenen Partysong Layla, aktuell Platz 1 der Charts, der beim Würzburger Kiliani-Volksfest auf Drängen der Stadt nicht gespielt werden darf. Man könne Texte "doof oder geschmacklos" finden, ohne sie behördlich zu verbieten, so Buschmann. Das Lied steht wegen Sexismus in der Kritik.
twitter.com, spiegel.de
Man muss Schlagertexte nicht mögen. Man kann sie sogar doof oder geschmacklos finden. Sie aber behördlich zu verbieten, finde ich, ist eins zuviel. #layla
— Marco Buschmann (@MarcoBuschmann) July 12, 2022
Abrechnung: Die Bands Kraftklub und Tokio Hotel veröffentlichen einen gemeinsamen Song, in dem sie über deutsche Biederkeit singen. In Fahr mit mir (4x4) suchen sie nach einem Ort, in dem keine Nationalflaggen im Kleingarten stehen. Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz, der in den USA lebt, singt: "Es tut mir leid. Etwas mit Heimatministerium kann für mich keine Heimat sein."
rnd.de
Musik liegt in der Luft: Unter freiem Himmel und mit Riesenrad im Hintergrund spielen das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und das Bayerische Landesjugendorchester im Münchner Werksviertel. Mit ihrem musikalischen Flashmob wollen die Musikerinnen ein Zeichen für den Bau eines Konzerthauses setzen, das hier entstehen soll. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte zuletzt angekündigt, die Pläne auf den Prüfstand zu stellen. (Foto: Astrid Ackermann / BR)
br.de
"Unsere gesamte Branche leidet aktuell offensichtlich an Long-Covid."
Johannes Strate, Frontmann der Band Revolverheld, kündigt bei Instagram die Absage der für Anfang 2023 geplanten Tournee an. Niemand könne derzeit gewährleisten, dass im Winter ein Kulturbetrieb stattfinden kann.
instagram.com (2-Min-Video) via spiegel.de
"Als Frau muss man 20.000 Mal lauter brüllen und Theater machen, um überhaupt gesehen zu werden und sich durchzusetzen."
Frauen werden in der Musikbranche unterschätzt, sagt Schlagersängerin Marianne Rosenberg im dpa-Interview. Sie habe Respekt vor deutschen Rapperinnen, weil sie Selbstbewusstsein haben.
sueddeutsche.de