Selbst sind die Sender: Die langjährigen Welt-TV-Versorger konzentrieren sich verstärkt auf direkte Kundenbeziehungen mit eigenen Streaming-Diensten, analysiert Torsten Zarges bei DWDL. Free- und Pay-TV-Sender müssten daher künftig auf "Selbstversorgung statt Einkauf" setzen. Europäische TV-Anstalten hätten ihr Produktionsvolumen für Streaming-Formate zuletzt zwar hochgefahren, können mit US-Streamern aber nicht mithalten. Laut Ampere Analysis sind z.B. bei RTL 15 Projekte in Produktion oder Entwicklung, bei der ARD sieben. Netflix, Amazon, Disney+ und Co. haben unterm Strich 821 Eigenproduktionen in der Pipeline.
dwdl.de
Zahl des Tages: Insgesamt 1,2 Mrd Streaming-Accounts verzeichnen große US-Anbieter wie Netflix, Amazon Prime Video und Disney+ auf der ganzen Welt, errechnet der New Yorker Marktforscher LightShed Research. Regionale Plattformen, wie z.B. aus Deutschland, sind darin nicht eingerechnet. Schon Mitte März hatte der US-Produzentenverband Motion Picture Association verkündet, dass 2020 erstmals die globale Mrd-Marke geknackt worden sei, ein Plus von 26 % zu 2019.
zeit.de
Konfliktfreies Kino: Streamingdienste wie Netflix und Amazon Prime kuschen immer öfter vor der Politik, beobachtet der "Spiegel". Weil die Anbieter weiter expandieren wollen, müssen sie sich mit Ländern wie Saudi-Arabien oder Indien arrangieren, in denen Inhalte streng zensiert werden. Die Folge: Es werden "Dialogzeilen eliminiert, Körperteile verpixelt und Filme umgeschnitten". Regime-freundlich produzierter Content könnte so auch auf deutschen Bildschirmen landen.
"Spiegel" 15/2021, S. 106 (Paid)
Netflix sichert sich Zugriff auf die Filme von Sony Pictures. Ab 2022 darf Netflix für vier Jahre alle Sony-Kinofilme als erster Streaming-Anbieter 18 Monate exklusiv zeigen. Für Filme, die Sony direkt als Streams anbieten will, erhält Netflix ein Vorkaufsrecht. Beobachterinnen gehen davon aus, dass Netflix insgesamt rund 1 Mrd Dollar zahlt. Für den Netflix ist der Deal wichtig, da immer mehr Studios auf eigene Streaming-Angebote setzen und Netflix so Konkurrenz machen und gleichzeitig von Material abschneiden.
heise.de
Königliche Doku: Prinz Harry und Herzogin Meghan produzieren für Netflix eine Serie über die Invictus Games, einen paralympischen Sportwettkampf für kriegsversehrte Soldatinnen. Regie führt das oscarprämierte Duo Orlando von Einsiedel und Joanna Natasegara. Der Film erzählt aus dem Leben und Trainingsalltag internationaler Teilnehmerinnen der Spiele. Harry ist Gründer der Invictus Games, die 2014 erstmals stattgefunden haben. Das Paar hat die Schirmherrschaft der Invictus Games Foundation inne.
spiegel.de
Grünes Image: Netflix möchte die eigenen Emissionen von Treibhausgasen bis Ende 2022 auf netto null drücken. Emissionen, die der Streaming-Dienst intern nicht verhindern kann, sollen kompensiert werden mit Aufforstungsprojekten und Investitionen in die Regeneration natürlicher Ökosysteme, wie z.B. die Wiederherstellung von Grünflächen. Netflix schließt bei der Berechnung seines CO2-Fußabdrucks von 1,1 Mio Tonnen jene Emissionen aus, die durch das Internet-Streaming der Kundinnen entstehen.
handelsblatt.com (Paid), sueddeutsche.de
Netflix hegt laut "The Information" Bestrebungen, exklusive Streaming-Produktionen via Viacom CBS und NBC Universal auch ins klassische Fernsehen zu bringen. Die favorisierten Deals sollen sowohl ältere Filme als auch Serien betreffen. Laut Golem sind die Verhandlungen aber vorerst gescheitert.
theinformation.com (Paid) via golem.de, digitalfernsehen.de
Teilen verboten: Netflix geht gegen Account-Sharing vor und fordert Nutznießer-Streamerinnen u.a. per Popup-Meldung auf, sich ein eigenes Abo zuzulegen. Unbekannt ist derzeit, ob das Vorgehen auf die USA begrenzt ist und wie viele Kundinnen genau betroffen sind. Netflix und anderen Streamingdiensten entgehen durch das Teilen von Accounts zahlreiche Einnahmen.
thestreamable.com via wiwo.de
Unter Druck: Netflix muss "so schnell wie möglich 100 Jahre Filmgeschichte" aufholen oder sich neu erfinden, beobachtet Nicolas Freund. Große Studios wie Disney oder Paramount drängen mit eigenen Angeboten auf den Markt und entziehen den Konkurrenten ihre Inhalte. Ihr Backkatalog koste sie "wenig bis nichts" und sei beim Publikum bekannt und beliebt. Für Neuproduktionen entstehe in diesem Marktumfeld ein starker Quotendruck.
sueddeutsche.de (Paid)
Vodaflix: Vodafone und Netflix Deutschland wollen 2021 ihre Zusammenarbeit vertiefen. Geplant sind gemeinsames Marketing, Paket-Angebote und eine bessere Auffindbarkeit von Netflix bei GigaTV, der Fernseh-Plattform von Vodafone. Auch Buchung und Abrechnung für Kundinnen soll einfacher werden. Die Telekom geht auf ihrer Plattform Magenta TV mit Partnern wie Netflix und Disney einen ähnlichen Weg.
dwdl.de
Zahl des Tages: Genau 5 Mio Dollar will Netflix in Ausbildungsprogramme für weibliche Talente in der Unterhaltungs-Branche investieren. In Deutschland unterstützt der Streaming-Dienst zunächst das Mentorenprogramm Into the Wild, das junge Filmemacherinnen von verschiedenen Filmhochschulen vernetzt und ihnen u.a. mit Workshops und Beratungen beim Einstieg in die Filmbranche hilft.
about.netflix.com, dwdl.de
Aster-flix und Obe-flix: Streaming-Krösus Netflix legt die gallischen Comic-Kultfiguren 2023 in einer 3D-Animationsserie neu auf. Animationschefin Dominique Bazay erklärt in ihrem Blogpost, dass die Serie auf dem Asterix-Comic "Der Kampf der Häuptlinge" basieren wird. Regie führt Alain Chabat, der 2002 schon die Realverfilmung "Asterix & Obelix: Mission Kleopatra" verantwortet hat.
netflix.com via spiegel.de
Streaming-König: Amazon liegt mit seinem Streaming-Dienst Prime Video im deutschen Markt auf der Spitzenposition, errechnet die Londoner Marktforschungsfirma Ampere Analysis. Amazon kommt auf 14,6 Mio aktive Abos, Netflix folgt mit 10,9 Mio vor Disney mit 2,7 Mio. RTL Now und Joyn+ haben jeweils 1,1 Mio zahlende Kund*innen. Deutschland ist neben Österreich der einzige europäische Markt, auf dem nicht Netflix der Marktführer ist.
handelsblatt.com
Zu viel des Guten? Streaming-Anbieter gucken sich immer mehr von TV-Sendern ab, weil Zuschauer*innen vom "schwer überschaubaren Angebot" überfordert sind, beobachtet Peter Steinkirchner in der "Wirtschaftswoche". Discovery+, Peacock und Amazon greifen auf "Rezepte der klassischen TV-Sender" zurück wie etwa ein festgelegtes Programm oder Themen-Kanäle. Studien zeigen, dass viele Nutzer*innen ihr Abo sehr schnell wieder kündigen – vermutlich blieben sie länger, "wenn ihnen die Plattformen die Suche nach der nächsten Serie erleichtern würden".
"Wirtschaftswoche" 8/2021, S. 60 (Paid)
Netflix analysiert seine Zuschauer*innen und ihre Vorlieben so sehr, dass der Streamingdienst mittlerweile auf die "Gentrifizierung von Geschichten" setze, kritisiert Claudius Seidl. Der Aufbau von Serien und Filmen folge einer international tauglichen Dramaturgie, die "alles Schäbige und Kleinkarierte wegräumt". Die Gefahr: Das Publikum könnte sich auf Dauer von den immergleichen Teaser-Tricks und Inhalten gelangweilt fühlen.
"FAZ", S. 9 (Paid)
Schlummer-Taste: Netflix testet eine neue Timer-Funktion auf ausgewählten Android-Geräten, welche die Wiedergabe der Inhalte sowie die App nach einer festgelegten Zeit automatisch beendet. Nutzer*innen können zwischen 15, 30 und 45 Minuten oder dem Ende des laufenden Titels wählen. Vorerst ist das Feature nur auf Erwachsenen-Profilen verfügbar.
theverge.com
Netflix überschreitet im 4. Quartal 2020 die Schwelle von 200 Mio Abonnent*innen. Der Streaming-Dienst wächst noch einmal um 8,5 Mio Kund*innen auf 204 Mio. Für das neue Jahr rechnet Netflix weiter mit Wachstum, allerdings langsamer als zu Beginn der Corona-Pandemie. Außerdem will der Dienst 2020 ohne neue externe Finanzierungen auskommen.
dwdl.de
Streaming-Plattformen bringen TV-Sender in Bedrängnis, sagt eine Studie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Roland Berger. Der Markteintritt von Disney war "Vorreiter einer zweiten Welle" von Anbietern. Auf dem Sprung nach Deutschland seien HBO Max von Warner, Peacock von NBCUniversal und Paramount+ von ViacomCBS. Alle Streamingdienste stehen unter Expansionsdruck, weil sie neue Umsätze generieren müssen, die wegfallende Lizenzeinnahmen kompensieren. Noch nehmen die Nutzerzahlen in Deutschland zu und sei keine "Überforderung" durch die Vielzahl der Angebote erkennbar. Aber der Tag hat bekanntlich nur 24 Stunden – und Zeit fürs Streaming knapsen die Nutzer*innen am ehesten von der TV-Zeit ab.
"Welt" (Paid)
Netflix erhöht seine Preise für Kunden in Deutschland, ausgenommen bleiben nur Abonnent*innen des Basistarifs für 7,99 Euro im Monat. Der Standardtarif wird einen Euro teurer und kostet ab heute 12,99 Euro, der Premiumtarif schlägt mit 17,99 Euro statt 15,99 Euro zu Buche. Vorab hatte Netflix u.a. schon in Großbritannien und Österreich die Preise erhöht.
bild.de
Streaming-Aggregator ScreenHits TV plant den Start in Deutschland zum Ende des 1. Quartals, berichtet DWDL. Die App bündelt die Streaming-Angebote von Netflix, Amazon, Disney+ und weiteren Anbietern unter einem Dach. Geld verdient die Firma mit Provisionen für Abo-Abschlüsse über die App. In Großbritannien und Nordamerika soll der Dienst nach einem Beta-Test Ende Januar in den Regelbetrieb gehen.
dwdl.de
Abgang: Jennifer Mival, bis vor kurzem noch Chefin der deutschsprachigen nicht-fiktionalen Netflix-Produktionen, hat den Streaming-Dienst verlassen, "um sich anderen Aufgaben zu widmen". Das bestätigt eine Sprecherin gegenüber DWDL. Ihre Aufgaben "werden vorläufig intern verteilt", heißt es von Netlix-Seite.
dwdl.de
Fiktion beflügelt Realität: Die Netflix-Serie Das Damengambit hat in Amerika einen Schach-Boom ausgelöst. Der Absatz von Schachspielen steigt um fast 90 %, Schachbücher werden sieben Mal so häufig verkauft wie zuvor. Auf Online-Plattformen melden sich teils 125.000 neue Spieler*innen pro Tag an und Protagonistin Beth ist zur Stilikone geworden.
welt.de (Paid)
Kaiserkult und Kurze: Netflix gönnt dem Kitsch-Adel-Epos "Sisi" eine Neuauflage als sechsteilige Serie mit dem Arbeitstitel "The Empress". Schauspielerin Devrim Lingnau tritt das pathosumwehte Erbe Romy Schneiders an und bringt damit Abwechslung in die künftigen Weihnachtsfeiertage derer, die beim Sisi-Saufen nach Jahrzehnten mit der altbekannten Majestät mal ein neues Gesicht vertragen können.
spiegel.de
Binge Hearing: Netflix experimentiert mit einer neuen Funktion, bei der Nutzer*innen von Filme und Serien nur eine Audiospur nutzen können, ohne das Video dazu sehen zu müssen. Auf die Idee ist dem Streaming-Dienst vermutlich in einer Uni-Vorlesung gekommen, als die Manager*innen bemerkten, dass die Studierenden auch nur zuhören und den Handy-Bildschirm für anderes benutzen.
dwdl.de
- Anzeige -
Bei Netflix: 'Niemand kommt nackt zur Arbeit' und jeder Mitarbeiter kann so viele Urlaubstage nehmen, wie er möchte. Der CEO, Reed Hastings, hat mit seinem Buch einen Bestseller geschrieben. Media Control hat die Leseprobe.
Geschichten statt Geschichte: Netflix erteilt dem Wunsch des britischen Kulturministers Oliver Dowden eine Absage, die Drama-Serie The Crown mit dem Hinweis zu versehen, dass es sich um Fiktion handelt. Netflix vertraue darauf, dass Zuzschauer*innen die Serie "als Fiktion verstehen, die auf historischen Ereignissen beruht". Derweil wünschen sich viele Menschen in Großbritannien, die Drama-Serie "Brexit" wäre nur Fiktion.
spiegel.de, sueddeutsche.de, bbc.com
Mehr Schein als Sein: Die Eigenproduktionen von Streamingdiensten wie Netflix und Amazon sind in Sachen Diversität nicht besser als das deutsche TV, sagt eine Studie der Uni Rostock. Rund 60 % der Protagonisten seien Männer, ähnlich wie im Fernsehen. Bei der Vielfalt sexueller Lebensentwürfe seien die Streaming-Plattformen vergleichsweise divers. Die "Vielfalt von Frauen" ist aber eingeschränkt: Die Protagonistinnen seien oft "jung, haben genormte schlanke Körper und Berufe, die ihre emotionale Kompetenz betonen". Frauen ab 50 kämen kaum vor. Rund 80 % der Figuren in deutschen Streaming-Produktionen sind weiß. In 93 % der Fälle führen Männer Regie, bei ARD und ZDF waren es nur 83 %.
sueddeutsche.de
Premiere für den Terminator: Hollywood-Star und Ex-Politiker Arnold Schwarzenegger nimmt zum ersten Mal eine Serien-Hauptrolle an. Hinter der noch namenlosen Netflix-Serie steckt "Sopranos"-Autor Nick Santora. Schwarzenegger soll darin einen Spion spielen, der zusammen mit seiner Tochter Bösewichter jagt.
hollywoodreporter.com, deadline.com
Video-Tipp: Zum Auftakt der neuen Funk-Sendung So Many Tabs analysieren die Macherinnen, was Netflix über seine Kund*innen weiß und wofür diese Informationen genutzt werden. Mit den Daten werden u.a. ganze Serien produziert, wie zum Beispiel House of Cards. Kritisch sehen sie, dass der Streamingdienst bei Vorschaubildern womöglich Racial Profiling betreibt und etwa schwarzen Menschen vor allem schwarze Darsteller*innen zeigt.
youtube.com (11-Min-Video), presseportal.de
Früh übt sich: Kinder von 3 bis 13 Jahren schauen täglich im Durchschnitt zweieinhalb Stunden in einen Bildschirm, sagt eine Mediaplus-Umfrage. Unangefochten bleibt der Fernseher: 61 % der Kinder sehen jeden Tag fern. 35 % spielen täglich mit dem Smartphone, auf den Plätzen dahinter rangieren Radio (27 %) und Spielekonsolen (20 %).
horizont.net
Netflix macht einen auf klassisches TV. In Frankreich bietet der Streaming-Dienst via Browser und App einen Stream mit linearem Programm an - wie klassisches Fernsehen. Netflix setzt darauf, dass die Nutzenden aus Frankreich sich gerne berieseln lassen wollen und das Angebot als Alleinstellungsmerkmal im umkämpften Streaming-Markt schätzen.
welt.de, techcrunch.com
Is' klar, Claas: Netflix wollte gemeinsam mit Claas Relotius eine Doku-Dramaserie zu seinem Fall entwickeln, schreibt Kai-Hinrich Renner. Aus dem Projekt wird aber nichts, der Streamingdienst hat es ad acta gelegt. Das dokumentarisch-vertrauenswürdige Niveau einer Serie, die sich in entscheidenden Punkten auf die Aussagen eines ertappten Lügenbolds stützt, dürfte eine Rolle gespielt haben. Wie Renner hört, hatte auch Juan Moreno keine Lust auf Reanimation der redaktionellen Zusammenarbeit.
berliner-zeitung.de (Paid)
Lese-Tipp: Medienwissenschaftler Marcus Kleiner sagt im Interview mit "Cicero", dass Streaming-Dienste wie Netflix die Zuschauer*innen passiv machen und entmündigen, sogar demokratiegefährdend sein können, weil sie "ein negatives Politikbild vermitteln". Kleiner plädiert für mehr Transparenz im Umgang der Streaminganbieter mit deren Algorithmen und Datennutzung. Er teilt außerdem gegen Digital Natives aus: Die, aufgewachsen mit einer "Like-Ökonomie", seien "zutiefst narzisstisch".
cicero.de
Netflix zahlt 17,7 Mio Euro für eine Doku-Serie, bei der Ex-Fußballstar David Beckham und seine Familie Tür und Tor öffnen. Die Zuschauer*innen sollen darin auch Einblick in das private Foto- und Videoarchiv bekommen, Start soll 2022 sein.
spiegel.de, stern.de
Käuflicher Agent? Netflix und Apple buhlen offenbar um die Streaming-Rechte für den schon mehrfach verschobenen James-Bond-Film Keine Zeit zu sterben, berichten Bloomberg und Variety. Rund 600 Mio Dollar seien als Preis im Gespräch. Durch die Verschiebung hat das Filmstudio MGM bereits 30 bis 50 Mio Dollar verloren. Offiziell hält MGM an einer Kino-Auswertung fest und teilt mit: "Der Film steht nicht zum Verkauf".
bloomberg.com, variety.com, golem.de
Netflix: Andreas Bareiss (Foto) und Rainer Marquass, Produzenten der neuen deutschen Historienserie "Barbaren", schwärmen im "Horizont"-Interview über die Zusammenarbeit mit dem Streaming-Dienst. Sie loben die Transparenz und die Freiheit in der Produktion. Erfolgskriterien habe Netflix nicht vorgegeben.
horizont.net (Paid)
Netflix und Amazon pflegen ein progressives Image, auch über ihre Chefs Reed Hastings (Foto) und Jeff Bezos, schreibt Andrian Kreye. Anders als auf Facebook und Twitter, wo sich durch die Aufmerksamkeitsökonomie "die politisch Radikalen" durchsetzen, platziert sich Netflix als "klar linksliberale Alternative zum rechtsnationalen Medienkosmos", so Kreye. Amazon strahlt ab heute z.B. die politisch eindeutig positionierte "Borat"-Fortsetzung aus, die schon im Vorfeld hohe Wellen schlägt. Trump-Anwalt Rudy Giuliani wird im Film von einer jungen Fake-Reporterin interviewt und blamiert sich #metoo-verdächtig.
zeitung.sueddeutsche.de (Paid), spiegel.de (Background Giuliani)
"Wenn junge Zielgruppen gar nicht mehr bedient werden, wird das Free-TV sie auf absehbare Zeit ganz verlieren."
Produzent Christian Popp sagt im DWDL-Interview, in Deutschland gäbe es fast keine Serie mehr, die sich explizit an Teenager richtet. Netflix habe die Lücke früh erkannt und bediene die Zielgruppe "sehr konsequent".
dwdl.de
Netflix kann den Abo-Boom der ersten Corona-Welle nicht aufrecht erhalten. Im 3. Quartal gewinnt der Streaming-Anbieter 2,2 Mio neue Kund*innen hinzu. Analysten hatten mit 3,4 Mio neuen Abonnent*innen gerechnet. Netflix Umsatz steigt um 23 % auf 6,44 Mrd Dollar, der Gewinn um 19 % auf 790 Mio Dollar.
handelsblatt.com
Netflix verfilmt den "Spiegel"-Skandal um die Fälschungen von Autor Claas Relotius als Serie, berichtet Gabor Steingart in seinem Morning Briefing. Verantwortliche von Netflix seien bereits zu Gast in der Redaktion gewesen, um Details zu besprechen, bestätigt Chefredakteur Steffen Klusmann. 2022 soll die Serie weltweit laufen. Auch die Ufa hat sich Rechte an der Story gesichert und plant eine Verfilmung des Stoffs fürs Kino.
thepioneer.de (Paid), derstandard.at, turi2.de (Background Ufa)
Netflix verabschiedet sich klammheimlich von seinem 30-tägigen Probe-Abo, berichtet Phil Swann. Anstatt der kostenlosen Testphase gibt es für Neu-Abonnent*innen nun den 2. Monat gratis. Die Änderung gilt u.a. in den USA, Großbritannien, Australien und Frankreich.
tvanswerman.com via derstandard.at, netflix.com
Auf Abruf: Funke will mit "TV Digital" auf der Streaming-Welle reiten und legt "Streaming TV Digital" an den Kiosk, berichtet "Clap". Das Heft soll "auf 134 Seiten Orientierung und Inspiration durch den immer unüberschaubarer werdenden Streaming-Dschungel bieten". Es erscheint alle 14 Tage und soll stolze 3,90 Euro kosten – das Mutter-Magazin kostet nur 2,10 Euro. "Clap" mutmaßt "eine sechsstellige Auflage", nennt aber keine konkrete Zahl.
clap-club.de
Realität schlägt Reality: Harry und Meghan weisen Spekulationen zurück, wonach das Paar eine Reality-Serie über sein Privatleben bei Netflix plant. Die beiden würden an keiner Reality-Show teilnehmen, erklärt ein Sprecher. Ihr mit Netflix geschlossener, millionenschwerer Vertrag beinhaltet die Produktion von Dokumentationen, Spielfilmen und Angeboten für Kinder.
spiegel.de, turi2.de (Background)
- Anzeige -
teleschau - Deutschlands erfahrenste Nachrichtenagentur im Unterhaltungsbereich hat eine neues Pay-per-View-Modell entwickelt, bei dem nur die echten Views zählen. teleschau bietet damit hochwertigen und klickstarken Entertainment-Content ohne Verpflichtungen. Abgerechnet werden 0,3 Cent je Page View.
teleschau.de (Review "Das letzte Wort")
Was kommt nach dem Binge-Watching? Netflix-Chef Reed Hastings sagt im Interview mit der "Zeit", der Streaming-Dienst schaue schon jetzt auf die Zeit nach den Serien-Boom: "Irgendwann werden Fernsehserien das sein, was für uns heute die Oper ist, eine alte Kunstform." Daher gelte es "neue Formen der Unterhaltung" auszuprobieren "jenseits von Filmen und Fernsehserien". Dabei schaut Hastings unter anderem auf TikTok: "Das ist noch kein Ersatz für TV-Shows. Aber das ist es, was Teenager machen, wenn sie nicht Netflix schauen." Das größte Risiko für Netflix sei es, obsolet zu werden. Hastings Rezept dagegen: "Es ist besser, viele kleine Risiken einzugehen, um dieses große Risiko zu verringern, als die kleinen Risiken zu vermeiden, nur um am Ende überholt zu werden." Deshalb setzt der Manager auf möglichst große Freiheiten im Unternehmen. Mitarbeiter*innen steht es frei, so viel Urlaub zu nehmen, wie sie wollen. Reisespesen bedürfen keiner Genehmigung.
Hastings fragt: "Ist die größte Gefahr für unsere Organisation, dass jemand zu viel für ein Geschäftsessen ausgibt? Oder ist die größte Gefahr, dass die Mitarbeiter versäumen, die Zukunft unserer Branche zu erfinden?" Kritiker*innen hält er entgegen, dass auch ohne Kleidervorschriften keiner nackt zur Arbeit komme, weil es gesellschaftliche Normen gebe. Die Kritik, Mitarbeiter*innen hätten Angst, gefeuert zu werden, teilt er nicht. Man müsse bereit sein "einen guten Mitarbeiter zu feuern, um stattdessen einen fantastischen einstellen zu können". Das führe zu Spitzenleistungen und sei "berauschend" für "sehr gute Leute, die mit sehr guten Leuten arbeiten wollen."
"Zeit" 38/2020, S.20 (Paid)
Keeping up with the Royals: Meghan und Harry werden bei "einem gewissen Prozentsatz der von ihnen produzierten Sendezeit" bei Netflix auch vor der Kamera stehen, schreibt die "Bild am Sonntag" über Details aus ihrem 135-Mio-Deal mit dem Streamingdienst. Welche und wie viele Sendungen das royale Paar liefern muss, sei noch ungeklärt - "bei einem Vertrag dieser Größenordnung eher ungewöhnlich", schreibt die Sonntagszeitung. Netflix wollte im Bieter-Rennen mit Rivale Disney+ "schnell und unbedingt den Zuschlag". Geplant sei u.a. eine Reality-Show über das Leben von Meghan und Harry in Kalifornien.
Die Zusammenarbeit solle ähnlich wie beim Netflix-Deal mit den Obamas sein. Meghan arbeite u.a. an einem Drehbuch für eine Kinderserie, geplant sei zudem eine Sendung über die Invictus Games, eine Olympiade kriegsversehrter Soldat*innen - ein "Herzensprojekt" von Harry.
"Bild am Sonntag", S. 44 (Paid), turi2.de (Background)
Megflix nach Megxit: Netflix hat einen Mega-Deal mit Prinz Harry und Herzogin Meghan geschlossen, berichtet die "New York Times". Das Paar habe zuvor eine eigene Produktionsfirma gegründet und wolle u.a. Dokumentationen und Kindersendungen exklusiv für den Streamingdienst produzieren. Ihr Fokus soll nach eigenen Angaben dabei besonders auf "Inhalten, die informieren, aber auch Hoffnung geben" liegen.
Ein Comeback als Schauspielerin schließt Meghan, die vor ihrer Beziehung mit Prinz Harry u.a. durch die Serie "Suits" bekannt wurde, aus. Vor der Kamera werde sie jedoch in Dokumentationen zu sehen sein. Über den Wert des Mega-Deals, der über mehrere Jahre angelegt sein soll, schweigen beide Seiten.
nyt.com, rnd.de
Netflix öffnet ein Gratis-Schaufenster für Eigenproduktionen. Auf einer versteckten Unterseite können Nutzer*innen ausgewählte Filme sowie einzelne Serien-Episoden kostenlos und ohne Registrierung anschauen. Mit dem Lock-Angebot will Netflix offenbar den Gratis-Monat kompensieren, der kürzlich gestrichen wurde.
wuv.de, netflix.com (Gratis-Seite)
Netflix wagt sich in Deutschland an nicht-fiktionale Inhalte heran: Am 25. September erscheint eine vierteilige Doku-Serie über Ermordung von Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder. Im DWDL-Interview kündigt Netflix-Managerin Jennifer Mival weitere True-Crime-Formate made in Germany an. Im Fiktionalen produziert Constantin Film für Netflix eine achtteilige Serie zur Videospiel-Reihe Resident Evil.
dwdl.de (True Crime), presseportal.de (Resident Evil)
Streaming-Dienste können weiter zulegen: Die Nutzer*innen schalten täglich im Schnitt 55 Minuten ein, 20 Minuten mehr als noch vor drei Jahren, sagt die Bewegtbildstudie 2020 von "TV Spielfilm" und der GfK. 54 % der Deutschen nutzen mindestens einmal im Monat ein Streaming-Abo, bei den unter 30-Jährigen liegt die Zahle bei 82 %. 47 % der Befragten sind davon überzeugt, dass Streaming klassisches TV auf lange Sicht ablösen wird.
burda.com