Verkaufsfördernd: Nachrichtenagentur dpa macht Christopher Höpfner zum Leiter für Vertrieb und Marketing. Er folgt auf Thorsten Matthies, der nach 37 Jahren bei der dpa in den Ruhestand geht. Höpfner kommt von RTL-Tochter Gruner + Jahr, wo er seit dem Jahr 2000 tätig war, zuletzt als Executive Sales Director mit Verantwortung für den Vertrieb sowohl von Print- als auch Digital-Produkten.
kress.de, presseportal.de
(Foto: dpa/Christian Charisius)
Info-Endspurt: Lese-Flatrate Readly öffnet seine Paywall für 48 Stunden. Von Freitag bis Sonntag bietet der Dienst kostenlosen Zugriff auf digitale Zeitschriften und Zeitungen. Ziel der PR-Aktion sei es, Menschen vor der Bundestagswahl faktenbasierte Informationen zur Verfügung zu stellen, sagt Marketingchefin Marie-Sophie von Bibra. Normalerweise kostet Readly knapp 15 Euro pro Monat.
meedia.de
Mehrwert ohne Steuer: Der Bundesverband Abonnement, der 50 Unternehmen aus Abo-Werbung und Vertrieb vertritt, fordert von der neuen Bundesregierung, die Mehrwertsteuer auf Medienangebote auf 0 % zu senken. "Dieser Schritt würde dazu beitragen, dass unabhängiger und hochwertiger Journalismus finanzierbar bleibt", sagt Verbandschef Martin Lange. Der Verband kritisiert auch bürokratische Hürden durch die Datenschutzgrundverordnung und fordert eine Reduzierung auf das Wesentliche. Geht es nach dem Verband, sollen telefonisch abgeschlossene Verträge künftig keiner schriftlichen Bestätigung mehr bedürfen.
meedia.de
(Foto: Bundesverband Abonnement)
Aus Eins mach zwei: Funke Regionalmedien spaltet den bisherigen Geschäftsbereich "Subscription & Tech" in zwei eigenständige Einheiten auf. "Subscription" unter der Leitung von Elisabeth Albers (links) fokussiert sich auf den Print- und E-Paper-Vertrieb. Bei der neu geschaffenen Unit "Digital Products" steht das digitale Wachstum im Mittelpunkt. Geleitet wird die Sparte von Kira Reibe (Mitte) als Chief Product Officer Digital Products und Gunnar Lotz (rechts) als Chief Technology Officer der Regionalmedien.
funkemedien.de
Hör-Tipp: Der "Spiegel" hat 15.000 Duo-Digital-Abos an Menschen unter 30 verschenkt, die nach zwei Tagen alle vergeben waren. Vor der Aktion gab es jedoch "ein bisschen die Befürchtung", es könnte sich niemand melden, erzählt Abo-Chefin Isabella Maria Wohlwend im "Subscribe Now"-Podcast. Abo-Kampagnen für Menschen unter 30 seien "so teuer und unrentabel", dass der Verlag sich entschieden habe, die Abos lieber zu verschenken, um den Nachwuchs an die Marke heranzuführen.
open.spotify.com (47-Min-Audio)
Grosso-Umbau: Die elf großen Verlage widersprechen der Kritik der Grossisten an den Plänen zur Zentralisierung des Pressegroßhandels. Man habe "unterschiedliche Verlage unterschiedlicher Größe mit einbezogen", Gefahr drohe der Pressevielfalt dadurch, "dass das heutige System langfristig nicht mehr finanzierbar" sei. Die "Überallverfügbarkeit" sei "Grundvoraussetzung" bei der Entwicklung des neuen Systems" gewesen. Das von den Grossisten unterbreitete Angebot entspreche "nicht unseren Vorstellungen von maximalen Synergien".
horizont.net (€), turi2.de (Background)
(Foto: IMAGO / CHROMORANGE)
Zahl des Tages: Insgesamt 77.590 Verkaufsstellen in Deutschland beliefern die Pressegroßhändler werktäglich mit Zeitungen und Zeitschriften, teilt deren Gesamtverband mit. Bis Ende September konnten 2024 mehr als 1.400 neue Verkaufsstellen gewonnen werden, Zuwachs gibt es u.a. bei Bio-Supermärkten, gleichzeitig wurde bei 5.600 Einzelhändlern die Presse-Belieferung eingestellt. In der Summe ein Rückgang um 5,1 %.
presseportal.de
(Foto: IMAGO / CHROMORANGE)
"Die Sache mit dem Kiosk ist Branchenfolklore aus den späten 80er-Jahren."
Für Burda-Vorstand und Verleger-Vorsitzenden Philipp Welte fließt die Lebensader der Presse nicht mehr am Kiosk, sondern im Lebensmittel-Einzelhandel. Im großen Interview zur Themenwoche Zeitschriften spricht er mit Peter Turi über das Schicksal der Zeitschriften.
turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
(Foto: Burda)
"Der neue Vertriebsweg war der größte Pain-Faktor. Das war am Anfang ein riesiges Abenteuer und eine große kommunikative Aufgabe, weil ja keiner wusste, ob es funktioniert."
"ADAC Motorwelt"-Chefredakteur Martin Kunz erinnert sich im Beitrag für die turi2 Themenwoche Zeitschriften an die Umstellung vom Postversand auf Selbstabholung. Rund 2 Mio ADAC-Mitglieder holen sich das Magazin bei Edeka, Netto oder den ADAC-Geschäftsstellen pro Quartal ab, die "Motorwelt" sei durchaus ein "Frequenzbringer".
turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
(Foto: ADAC)
Klick-Tipp: Der Verlegerverband MVFP fasst im E-Magazin "MVFP impuls" die Erkenntnisse seines "Distribution-Summits" zusammen. So sieht Verbandsvorstand Philipp Welte die Reform des Grosso-Systems als entscheidendem Schritt zur Zukunftssicherung des Pressevertriebs. General Manager Cecil von Busse gibt Einblick in das Konzept und das Erlösmodeell von "Politico". Ansgar und Johanna Heise berichten im Doppelinterview, dass Künstliche Intelligenz beim Fachverlag aus Hannover bereits eine zentrale Rolle spielt.
epaper.mvfp-impuls.de (E-Paper), mvfp.de (Teaser)
Nimmt den Gang raus: Vertriebschefin Karina Pusch und Motor Presse Stuttgart gehen getrennte Wege. Sie verlasse den Verlag "auf eigenen Wunsch" und wegen "unterschiedlicher Auffassungen über die zukünftige Ausrichtung des Vertriebs". Sie hatte den Posten seit 2021 inne. Für sie übernimmt der frühere Burda-Manager Michael Samak, der im Frühjahr als Leiter Märkte und Erlöse nach Stuttgart gewechselt war.
horizont.net (€)
(Foto: Motor Presse Stuttgart)
Hör-Tipp: "Wenn du das richtige Produkt tatsächlich gut in Szene setzt, dann wird das auch gekauft", freut sich Karsten Reißer, Sales Director beim Presse-Nationalvertrieb MZV. Zusammen mit seinem Kollegen Marc-Oliver Bender erzählt er im Podcast "We like Mags" davon, wie MZV die Auswahl der Zeitschriften ans Sortiment von Kiosken und Supermärkten anpasst und Non-Press-Produkte wie Sammelkarten auch den Nachwuchs an den Point of Sale locken. Mit ihrem Podcast "Under Cover - Print is not dead" wollen sie neue Zielgruppen für Zeitschriften begeistern.
spotify.com (33-Min-Audio)
Aufs rechte Abstellgleis: Der Schweizer Handelskonzern Valora, Betreiber der Presse- und Buchhandlungen der Marke Press & Books an Bahnhöfen und Flughäfen, nimmt das rechtsextreme und AfD-nahe Magazin Compact aus dem Verkauf, berichten "Correctiv" und "Spiegel". Die Pressefreiheit stehe für Valora zwar "an oberster Stelle", jedoch wolle man "denjenigen, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung Deutschlands verächtlich machen und darauf abzielen, sie zu überwinden, keine Plattform bieten", teilt das Unternehmen mit. Schon Ende 2021 hat der Verfassungsschutz das Magazin des rechten Publizisten Jürgen Elsässer als gesichert extremistisch eingestuft. Nach "intensiver Abwägung" sei Valora daher zu dem Schluss gelangt, das Magazin "unverzüglich" aus dem Sortiment zu nehmen. Die Entscheidung folgt auf eine Online-Petition, bei der fast 100.000 Menschen fordern, den Verkauf von "Compact" im Bahnhofsbuchhandel zu stoppen. Mit 157 "Press & Books"-Läden ist Valora hier in Deutschland Marktführer.
correctiv.org, spiegel.de
(Foto: Valora Holding AG)
Meinung: Warum die Presseförderung nicht das drängendste Problem des Lokaljournalismus ist.
Unverzichtbar? Auch 2024 wird es von der Bundesregierung wohl keine Zustellförderung für Zeitungen geben. Die Verleger argumentieren, dass Lokalzeitungen wichtig für den Erhalt einer gesunden Demokratie sind, hohe Kosten machen die Zustellung der gedruckten Zeitung jedoch unwirtschaftlich. Das wirklich drängende Problem liegt aber woanders, urteilt Ellen Nebel bei epd Medien und fragt: “Wo gibt es den wirklich guten, kritischen Zeitungslokaljournalismus denn eigentlich noch?” turi2 veröffentlicht ihren Text in der Reihe Das Beste aus epd Medien bei turi2.
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Pressepost: Die Deutsche Post schraubt 2024 die Porto-Kosten für den Versand von Zeitungen sowie Wochen- und Monatstiteln weiter nach oben. Laut "Clap" steigen die Preise für sogenannte Postvertriebsstücke um 1,4 bis 14,1 %. Die Post argumentiert mit gestiegenen Kosten. Der Zeitschriften-Verband MVFP findet derartige Erhöhungen "schlichtweg unangemessen und inakzeptabel".
clap-club.de
Sonntagsruhe: Die Bild am Sonntag beendet die Haustür-Zustellung schon an diesem Sonntag, berichtet "Clap". Bisher war nur vage von "Mitte des Jahres" die Rede. Ab 2. Juli gibt es "BamS" dann nur noch an Verkaufsstellen wie Kiosken, Tankstellen und Bäckereien. Eine Gutschein-Aktion soll die Verkäufe ankurbeln. Lediglich in Berlin bleibt die Haustür-Zustellung vorerst bestehen.
clap-club.de, turi2.de (Background)
(Ver)Teilen aus: Verlage wie Burda, Bertelsmann und Funke haben offenbar das Kartellamt angerufen, um eine Neuordnung des Grosso-Systems zu erreichen, zitiert Meedia Grosso-Chef Frank Nolte. Er nennt den Vorstoß auf der Jahrestagung des Verbands "einen Frontalangriff", gegen den man sich wenn nötig auch juristisch wehren werde. Die Verlage fordern Einsparungen beim Pressevertrieb und wollen deshalb Einblick in die Bücher der Grossisten nehmen.
meedia.de (€), turi2.de (Background)
Vielfalt fördern: Sachsen und Niedersachen bringen einen Antrag zur Erhalt der Pressevielfalt in den Bundesrat ein. Sie fordern von der Bundesregierung, den Vertrieb gedruckter Presse zu fördern, um die Auslieferung flächendeckend und auch in ländlichen Regionen zu gewährleisten. Schleswig-Holstein und Bremen schließen sich der Initiative an. Die Verleger-Verbände MVFP, BDZV und BVDA begrüßen den Vorstoß und nennen die Diskussion "wichtig und dringend".
faz.net, mvfp.de
Burda Media stellt das Führungsteam um CEO Martin Weiss neu auf. Anne Karoline Frizen (Foto) wird Head of Corporate Development. Sie ist seit 2020 für das Burda-Nachhaltigkeitsprogramm zuständig. Stefan Atanassov wechselt als Chief Product Officer von Seven.One Entertainment zum Münchner Verlag. Die Leiterin des Corporate Business Development Sophie Ahrens verlässt Burda zum 1. Juli.
burda.com
Press Impact, Nationalvertrieb von Springer, nimmt sich Qtrado als Partner an die Seite. Der Presse-Grossist mit Sitz in Leverkusen erwirbt 50 % der Anteile und wird damit gleichberechtigter Gesellschafter. Noch muss die EU-Wettbewerbsbehörde zustimmen, eine Entscheidung wird im Frühjahr erwartet.
new-business.de
Wandel im Handel: Burda Verlags COO Elisabeth Varn (Foto) strukturiert nach dem Ausscheiden von Vertriebschef Tobias Mai die Handelsbeziehungen um. Distribution Strategy & Operations fusioniert mit der Burda Service Handel Märkte GmbH zum Burda Markenvertrieb, angeführt durch eine Doppelspitze aus Kerstin Gajewi und Ralf Gretenkord. Burda Markenvertrieb soll die zentrale Schnittstelle zum Vertriebs-Joint-Venture MZV sein, an dem neben Burda zu gleichen Teilen Funke und ab 2022 Klambt beteiligt sind.
meedia.de, turi2.de (Background)
Spiegel: Vertriebschef Christoph Hauschild verlässt den Verlag nach 18 Jahren. Er wolle sich "neuen Herausforderungen" stellen, teilt der "Spiegel" mit. Hauschild ist seit 2003 beim Nachrichtenmagazin. Er übernahm 2018 die Leitung des Gesamtvertriebs und ist seit 2019 Co-Geschäftsführer der Quality Service GmbH. In Kürze will der Verlag einen Nachfolger bekanntgeben.
spiegelgruppe.de, new-business.de
Print und mehr: Das deutsche Presse-Grosso steigt auf der Suche nach Erlös-Quellen abseits des rückläufigen Zeitschriften- und Zeitungsvertriebs in die Nacht-Logistik im B2B-Bereich ein. Über das Gemeinschafts-Unternehmen Kommt GmbH können Versender künftig im gesamten deutschsprachigen Raum Waren und Material an Geschäftskunden verschicken. "Während unser Kerngeschäft Presse schrumpft, ist die Logistik auf der letzten Meile durch E-Commerce ein wachsender, gar boomender Markt", sagt Frank Nolte, Chef des Gesamtverbands Pressegroßhandel, am Dienstag beim Grosso-Treff in Wiesbaden. Er hofft auf "zusätzliche Erlöse" wenn die Grossisten künftig neben Presse-Produkten auch Pakete an Firmen oder Handwerker ausliefern. Dafür öffnen die Grossisten ihr Zustell-Netz mit über 93.000 Stops.
Die Kommt GmbH tritt dabei bundesweit als "face to the customer" auf und nimmt die geschäftlichen Sendungen entgegen, die regionalen Grossisten liefern die Pakete aus, erklärt Kommt-Geschäftsführer Peter Kieffer gegenüber turi2 das Geschäftsmodell. Alle Pressegroßhändler sind sowohl Gesellschafter als auch Partner der Mitte August gegründeten Firma, die sich laut Kieffer gerade in Gesprächen mit Kunden befindet. Im Geschäft mit Nachtzustellungen sind aktuell Unternehmen wie Nox NachtExpress, Night Star Express und Go dominierend. (Foto: Grosso-Verband, Montage: turi2)
turi2 – eigene Infos, presseportal.de
Landau Media startet im September ein eigenes Podcast-Monitoring. In die Medienbeobachtung fallen dann mehr als 20.000 frei verfügbare, deutschsprachige Podcasts. Exklusive Podcasts von Apple, Spotify und Co. sind zunächst nicht Teil davon. Landau Media will das Angebot aber weiter ausbauen.
podcasts.apple.com (12-Min-Audio)
Licht und Schatten: Die Anzeigen- und Werbeerlöse bei deutschen Zeitungen sind um 16,9 % auf 1,82 Mrd Euro gefallen, sagt die BDZV-Bilanz für das Pandemie-Jahr 2020. Damit tragen sie nur noch 26 % zu den Einnahmen bei. Die Vertriebsumsätze wuchsen hingegen u.a. durch Abos und E-Paper um 4,1 % auf 5,17 Mrd Euro. Der Gesamtumsatz beläuft sich auf 6,99 Mrd Euro, ein Minus von 2,3 % im Vergleich zu 2019.
horizont.net, bdzv.de (Branchenbericht 2021)
"Ich bin sehr enttäuscht über die Entwicklung, da das Bundeswirtschaftsministerium noch kürzlich seinen Entwurf der Förderrichtlinie versandt hatte."
DDVG-Chef Matthias Linnekugel verwundert die auf den letzten Metern gescheiterte Presseförderung, sagt er im Meedia-Interview. Linnekugel sieht das Hauptproblem bei der Zustellung von regionalen Zeitungen und fände es am einfachsten, wenn "der Staat einen Zuschuss pro ausgelieferter Zeitung gibt."
meedia.de
Süddeutsche Zeitung liefert ab Montag nicht mehr allen Abonnent*innen ihre Zeitung bis zur Wohnungstür, sondern nur noch in den Hausbriefkasten. Betroffen ist "eine mittlere dreistellige Anzahl an Haushalten" in "einigen Münchner Bezirken", sagt ein Sprecher. Grund sei die Schwierigkeit, "zuverlässige Zeitungsboten zu finden", weshalb die bestehenden größere Touren machen müssen.
turi2 - eigene Infos
Motor Presse Stuttgart kappt die letzten Verbindungen zu Gruner + Jahr und wechselt den Vertriebspartner. Bisher verantwortet die G+J-Tochter DPV die Vertriebsaufgaben des Special-Interest-Verlags, ab dem 1. April 2021 übernimmt der Nationalvertrieb MZV den Einzelverkauf. Für den Abo-Vertrieb zeichnet künftig Burda Direct verantwortlich. Gruner + Jahr war im Juni 2019 als Gesellschafter der Motor Presse ausgestiegen und hatte seine Anteile an die Nachfolger der Gründerfamilie Pietsch verkauft.
new-business.de, presseportal.de, turi2.de (Background)
Transformation mit Steuergeld: Die Bundestagsfraktionen von Union und SPD wollen Zeitungs- und Zeitschriften-Verlage in den kommenden Jahren mit insgesamt 220 Mio Euro unterstützen, berichtet die dpa. Darauf hat sich der Haushaltsausschuss am Mittwochabend bei seinen Beratungen über den zweiten Nachtragshaushalt geeinigt, den der Bundestag am Donnerstag verabschieden soll. Die eigentlich geplante Zustellförderung von 40 Mio Euro im Jahr 2020 ist vom Tisch. Der neue Entwurf sieht 20 Mio Euro im Jahr 2020 vor und weitere 200 Mio Euro in den Folgejahren. Über welchen Zeitraum die Mittel verteilt werden sollen, ist nicht bekannt.
Das Geld soll die "digitale Transformation des Verlagswesens" sowie "Absatz und Verbreitung" von Abo-Zeitungen, Zeitschriften und Anzeigenblättern fördern und zudem "den Erhalt der Medienvielfalt und -verbreitung in Deutschland" sichern. Ob 20 Mio Euro dafür ausreichen, ist fraglich: Schon bei der Zustellförderung, die der Haushaltsausschuss im November 2019 vorgeschlagen hatte, hatten Verleger-Verbände beklagt, die 40 Mio Euro seien nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. (Fotos: imago / Montage: turi2)
handelsblatt.com, jungewelt.de, cducsu.de, turi2.de (Background)
Lesezirkel leiden unter Corona-Einschränkungen, weil die meisten Auslagestellen geschlossen haben. Friseur-Salons öffnen zwar ab Montag wieder, dürfen ihren Kund*innen aber vorerst keine Zeitschriften zur Verfügung stellen. Lesezirkel-Verbandschef Axel Walkenhorst hält das für "völlig unverhältnismäßig", sagt er "Horizont". Auch viele niedergelassene Ärzte haben die Miet-Magazine aus ihren Wartezimmern verbannt.
horizont.net (Paid)
Pressegrosso: Rund 8 % der Verkaufsstellen, die von der Grosso-Union Nord beliefert werden, haben aufgrund der Corona-Krise bereits schließen müssen, schreibt dnv-online.net. Vertriebsleiterin Annemarie Honemann rechnet damit, dass weitere rund 70 Saison-Einzelhändler gar nicht erst aus der Winterpause zurückkehren. Die geschlossenen Presseverkaufsstellen bei der Süddeutschen Zeitungszentrale liegen bei rund 5,5 %.
dnv-online.net
Gruner + Jahr verzeichnet in der Corona-Krise steigende Abo- und Verkaufszahlen. Im Lebensmittel-Handel sei der Print-Absatz seit Beginn der Krise um 10 % gestiegen. "Geo Wissen Gesundheit" legt sogar um rund 30 % zu. Auch die Abschlüsse bei telefonischer Abo-Werbung steigen, bei "Brigitte" um 90 %, beim "stern" um 120 %. Anders sieht es an Bahnhöfen und Flughäfen aus, wo der Presse-Umsatz laut "DNV" um bis zu 50 % zurückgeht.
guj.de, horizont.net (Paid), dnv-online.net (Background Bahnhof)
Presse-Grosso hat gemeinsam mit der Verlags-Allianz von Springer, Burda, Gruner + Jahr, Bauer, Funke, Spiegel und Klambt sowie dem Arbeitskreis Mittelständischer Verlage eine Lösung für den Zeitschriftenvertrieb gefunden. Der AMV reichte 2019 beim Bundeskartellamt Beschwerde gegen die Mindestumsatz-Regel ein, die daraufhin gekippt wurde. Die jetzige Vereinbarung regelt die Rabatt-Zuschläge und bestimmt, dass die Klassengrenzen der Absatz- und Jahresumsatzbonus-Tabellen 2020 nicht angepasst werden.
dnv-online.de, turi2.de (Background)
Spiegel hat 2019 den meisten Umsatz aller Publikumszeitschriften gemacht, sagt eine Auswertung von "DNV". Das Nachrichtenmagazin setzt sich, trotz 6 % Verlust, mit einem Umsatz von fast 120 Mio Euro an die Spitze. Nur 30 der 100 platzierten Titel konnten ihren Umsatz steigern. Darunter "Zeit", "Bunte" und "TV Hören und Sehen".
dnv-online.net
Revue: Michaël Jarjour heuert bei dem Dienstleister für redaktionelle Newsletter in Amsterdam als Head of Publisher Relations an. Er war einst Blendle-Redaktionsleiter in Deutschland und bis Herbst 2019 Leiter des digitalen Produktmanagement der "NZZ". Revue ist auf zahlungspflichtige Newsletter spezialisiert.
twitter.com
Grosso-Verband und die Verlags-Allianz von Springer, Burda, Gruner + Jahr, Bauer, Funke, Spiegel und Klambt streichen die Mindestumsatz-Regeln aus ihren Vertriebsverträgen. Die Großverlage hatten sich Anfang 2018 mit dem Grosso-Verband darauf geeinigt, dass die Grossisten eine höhere Marge für Titel erhalten, die einen gewissen Mindestumsatz nicht erfüllen. Kleinere Verlage sahen sich dadurch benachteiligt und klopften beim Bundeskartellamt an, das Bedenken äußerte. Nun läuft die Vereinbarung zum Jahresende aus.
horizont.net, dnv-online.net, turi2.de (Background)
Fördergeld und Futterneid: Der Bundestag beschließt, die Zustellung von Abo-Zeitungen und Anzeigenblättern mit 40 Mio Euro zu subventionieren, temporär und als "Hilfe bei der digitalen Transformation". Dem BDZV reichen die Mittel nicht aus, und die Zeitschriften-Lobby VDZ ärgert sich, dass die Bundespolitik ihre Mitglieder vergisst. Der VDZ fordert eine "neutrale" Zustellförderung, denn eine "selektive Presseförderung" sei "eine falsche und gefährliche Weichenstellung".
Frühere Erleichterungen hätten schließlich auch für beide Segmente gegolten. Die reduzierte Mehrwertsteuer, den einstigen Postzeitungsdienst, die Erleichterung von Verlagskooperationen und den übergangsweise reduzierte Mindestlohn gab es für Zeitschriften wie für Zeitungen.
horizont.net, vdz.de, turi2.de (Background)
Staatliche Förderung: Die Bundesregierung will ab 2020 nicht nur die Zustellung gedruckter Zeitungen mit 40 Mio Euro fördern, sondern eine "kombinierte Förderung der Zustellung und von digitalen Innovationen" einführen. Das Schreibt das Arbeitsministerium in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Margit Stumpp.
twitter.com, turi2.de (Background)
Geld-Zustellung: Deutschlands Zeitungsverlage bekommen 2020 Zuschüsse für ihre Zusteller. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat 40 Mio Euro Förderung für die Zustellung von Abo-Zeitungen und Anzeigenblättern beschlossen, berichtet die dpa. Der Bundestag muss noch zustimmen, folgt aber in der Regel den Empfehlungen des Ausschusses. Die Gelder sollen gesperrt bleiben, bis das Bundesministerium für Arbeit und Soziales ein Gesamtkonzept zur Förderung vorlegt. Dieses soll u.a. eine zeitliche Begrenzung der Subventionen auf fünf Jahre beinhalten.
BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff mag sich auf dpa-Nachfrage nicht wirklich freuen: "Eine so geringe Förderung löst kein einziges Problem", sagt er und rechnet einen Betrag von "weniger als einem Cent" pro ausgeliefertem Zeitungsexemplar vor. In die gleiche Kerbe schlägt der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter, der die Förderung prinzipiell zwar begrüßt, die Höhe aber "von der Realität überholt" sieht. Die Entlastung bleibe "deutlich hinter den notwendigen finanziellen Erfordernissen" zurück. Die Verlage erwarten laut BDZV durch die Einführung des Mindestlohns für ihre Zusteller jährliche Mehrkosten von rund 400 Mio Euro. (Foto: Soeren Stache / dpa / picture alliance)
horizont.net, bvda.de, turi2.de (Background)
Zeitungsverlage können schon 2020 auf Subventionen für die Zustellung hoffen, berichtet Daniel Bouhs. Abgeordnete verschiedener Fraktionen rechnen auf "Zapp"-Nachfrage damit, dass die Bundesregierung in ihren Haushaltsberatungen ein Mio-Budget für die Förderung der Zeitungszustellung vorschlägt. Der medienpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Martin Rabanus, stellt einen bis zu "dreistelligen Mio-Betrag" in Aussicht. Union und SPD hatten eine Förderung bereits im Koaltionsvertrag festgehalten. Ursprünglich war vorgesehen, die Verlage bei den Renten-Beiträgen für die Zusteller zu entlasten, was jedoch an rechtlichen Bedenken scheiterte.
ndr.de
Papier: Deutschland verbraucht nach Angaben der Bundesregierung mit 241,7 Kilogramm pro Kopf und Jahr mehr als jede andere Industrienation. Grund sei u.a. ein Anstieg bei den Kartonage-Verpackungen durch den Onlinehandel. Die USA liegen mit 211 Kilogramm auf Platz 2.
heise.de
Mission statt Remission: Selfmade-Verleger Oliver Wurm feiert mit seinem Grundgesetz als Magazin einen Kiosk-Erfolg, der das Resultat aus Social-Media-Präsenz, der wohlwollenden Berichterstattung anderer Verlage und insbesondere der Unterstützung von Pressegrosso und Bahnhofsbuchhandel ist. "Alleine, dass es dieses System in Deutschland gibt, gibt so Nasen wie mir überhaupt die Möglichkeit, selbst verlegerisch tätig zu sein", sagt Wurm im Interview mit Horizont.net und turi2.tv am Rande der Jahrestagung des Gesamtverbands Pressegroßhandel in Wiesbaden. Die Präsenz am Kiosk sei für sein Grundgesetz-Magazin "Gold wert" und "der wichtigste Vertriebskanal".
Mit der Botschaft "Die Würde des Menschen ist unantastbar" auf dem Cover erreiche er am Kiosk auch Menschen, "die vielleicht nur eine Cola holen und eine Tüte Flips. Das nehmen sie mit aus dem Laden. Wenn sie auch noch mein Grundgesetz mitnehmen, ist es umso besser." Dass ein frei verfügbarer Gesetzestext in Magazinform zum Erfolg werden würde, war nicht absehbar, sagt Wurm. "Insofern ist der Gewinn, der jetzt in Teilen fließt, ein Ergebnis des Risikos, das wir eingegangen sind. Und das Risiko speist sich aus der inneren Überzeugung, dass wir es tun mussten."
turi2.tv (6-Min-Video bei YouTube)
Zum Neuanfang nur einmal Baden: Der Gesamtverband Pressegroßhandel hat seine operative Arbeit aufgenommen. Der neu gegründete Verband vertritt erstmals alle deutschen Pressegroßhändler, auch die Grossisten, an denen Verlage beteiligt sind. Als Zeichen des Neuanfangs hat der Verband seine Jahrestagung nach über 60 Jahren in Baden-Baden ins hessische Landeshauptstädtchen Wiesbaden verlegt. "Die Branche verändert sich wahnsinnig, es bleibt kein Stein auf dem anderen. Warum da alles beim Alten lassen und immer in Baden-Baden bleiben?", sagt Frank Nolte, Vorsitzender beim Bundesverband Presse-Grosso und Präsident des neuen Gesamtverbands, im Interview mit turi2.tv und horizont.net. "Wir können jetzt als Vertretung für die ganze Branche noch besser auftreten", gibt sich Nolte selbstbewusst.
Die Gespräche mit Verlagen im Rahmen der Gründung des Verbands hätten dazu geführt, "dass man sich noch besser versteht und gemeinsam an den Herausforderungen arbeitet". Nolte sieht nach zwei Jahren der Konsolidierung langsam ein Ende der Fusionen im Presse-Großhandel. In ein, zwei Jahren müssten die Grossisten Bilanz ziehen und schauen, ob weitere Fusionen noch zusätzliche Synergien brächten.
turi2.tv (7-Min-Video bei YouTube), presseportal.de
Grosso: Das Kartellamt fordert Nachbesserungen bei den Handelsspannen, die Presse-Grosso und sieben Großverlage verhandelt haben, berichtet "DNV". Die Partner sollen bis Monatsende eine diskriminierungsfreie Regelung finden. Kleine Verlage kritisieren, dass die derzeitige Regelung sie benachteiligt: Sie müssen einen gewissen Umsatz pro Titel erzielen, um zu guten Konditionen an den Großhandel verkaufen zu können.
dnv-online.net, turi2.de (Background)
Klick statt Kiosk: Der Großhändler PVN verkauft ab sofort einzelne Zeitschriften auf Amazon – die Bauer-Tochter spricht von der "weltweit ersten Vertriebskooperation" dieser Art. Kunden können bei Amazon nun "Spiegel", "Focus", "stern", "Cosmopolitan" und 500 weitere Magazine bestellen. Bis Jahresende entfällt die Versandgebühr, danach soll sie 99 Cent kosten.
Der Vertrieb über Amazon sei nach dem Ausbau von Meine-Zeitschrift.de "der nächste logische Schritt", sagt PVN-Geschäftsleiter Joachim Sander. Er eröffnet damit aber nicht nur einen Vertriebsweg, sondern womöglich auch einen Streit: Amazon verschickt die Zeitschriften bundesweit – also auch über das Gebiet des PVN hinaus in die Gebiete anderer Presse-Grossisten. (Foto: Manfred Bail / Imagebroker / Picture Alliance, Montage: turi2)
presseportal.de, amazon.de/zeitschriften
Aus dem Archiv von turi2.tv: Ulla Strauß von United Kiosk findet, Verlage sollten Amazon und Apple umarmen (05/2018).
Zeitungszusteller: Die Bundesregierung verabschiedet sich von dem Plan, Verlage über einen verringerten Rentenbeitrag für Minijobber zu entlasten, schreibt das "Handelsblatt". Dadurch würden die Renten der Zusteller sinken, eine Aufstockung durch den Staat könnte gegen das Äquivalenzprinzip verstoßen. Eine Studie soll nun neue Optionen auftun.
"Handelsblatt", S. 10 (Paid)
Auflage fällt, Preis steigt: "Bild" kostet in
einigen weiteren Regionen künftig 1 Euro, berichtet "Clap". Ab kommender Woche erhöhen sich die Preise für einige Regional- und Bundesausgaben in Nord und West. In Teilen Ostdeutschlands stiegen die Preise im Mai auf 80 Cent, in Berlin-Brandenburg bleiben es 90 Cent.
clap-club.de
Korrektur: "Bild" kostet z.B. in Frankfurt/Main und Düsseldorf schon jetzt 1 Euro. Springer teilt mit, die Schwelle werde nicht erstmals ab 1. Juli überschritten.
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Deutsche Post testet in Berlin eine Fremdzustellung ihrer Werbesendung Einkauf Aktuell, berichtet "DNV". Statt Postboten sollen für sechs Monate die Zeitungsboten von Berlin Last Mile zum Einsatz kommen. Die Firma gehört dem Logistiker Fiege sowie den Berliner Töchter-Verlagen von DuMont, Holtzbrinck und Funke. Einkauf Aktuell erreicht nach eigenen Angaben 20 Mio Haushalte, in Berlin sind es jeden Samstag 1,8 Mio Exemplare.
dnv-online.net
Sharemagazines bringt seinen digitalen Lesezirkel in das Hotelgäste-Angebot Code2Order. Über Code2Order stellen derzeit 1.300 Hotels in 15 Ländern ihren Gästen Infos digital zur Verfügung. Sharemagazines integriert nun 460 nationale und internationale Magazine und Zeitungen.
cleverreach.com