Marke sucht Partner: Bad Reichenhaller und BigFM bringen das Salz in die Social-Suppe.


Schmackhaft machen: Die alte Salz-Marke Bad Reichenhaller buhlt um junge Kundinnen. Das Problem: Die Jugend hat “wenig bis keine emotionale Nähe zur Brand”. Also entscheidet sich das bayerische Traditionsunternehmen für eine Zusammenarbeit mit der Audiotainment Südwest und dem Pop-Sender BigFM aus Mannheim. Kern der Kampagne ist ein sogenanntes Live-Home-Cooking mit Moderatorin Marlen Gröger. Dieser Beitrag ergänzt die 17 Marken Cases aus der turi2 edition #21 und ist Teil der turi2 Marken­wochen – bis 11. Juni beschäftigen wir uns auf turi2.de mit starken Marken und den Menschen dahinter.
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Marke sucht Partner: Aida macht im eigenen Radiosender auf “schöne heile Welt”.


Sender, ahoi: Seit 2021 will Aida mit einem eigenen bundesweiten Radioprogramm und Heile-Welt-Inhalten bei Kreuzfahrt-Fans anlegen. Dazu leistet sich der Konzern sogar eine eigene Redaktion. Die Herausforderung: Aida Radio soll Lust auf Urlaub machen, ohne Dauerwerbesendung zu sein. Dieser Beitrag ist einer von 17 Marken-Cases aus der turi2 edition #21 und Teil der turi2 Marken­wochen – bis 11. Juni beschäftigen wir uns auf turi2.de mit starken Marken und den Menschen dahinter. Weiterlesen >>>

Vaunet erwartet steigende Werbeumsätze, nur TV-Werbung schwächelt.

Werbemarkt II: Der Privatmedien-Verband Vaunet rechnet 2023 mit einem Wachstum der Werbeumsätze der Audio- und audiovisuellen Medien um 1,2 % auf 6,21 Mrd Euro. Für klassische TV-Werbung prognostiziert der Verband einen Rückgang um weitere 3,7 % auf nur noch 3,87 Mrd Euro. Der Umsatz mit Instream-Videowerbung soll dagegen um 15 % auf fast 1,5 Mrd Euro steigen. Klassische Radiowerbung erwartet ein leichtes Wachstum um 2 % auf 730 Mio Euro, digitale Audio-Werbung 15 % Zuwachs auf 111 Mio Euro.
dwdl.de

Lese-Tipp: Volker Nünning sieht kein baldiges Ende von UKW.

Lese-Tipp: Vor gut sechs Jahren hat die Bundes­regierung einen Aktionsplan für den Umstieg auf digitale Radio­verbreitung vorgelegt, doch ein baldiges Ende von UKW ist nicht in Sicht, schreibt Volker Nünning bei epd Medien. Grund seien unterschiedliche Interessen der Markt­teilnehmer: ARD und Deutschland­radio würden die parallele Ausstrahlung über UKW und DAB+ gerne bald beenden, die Privatsender fürchten um ihre Reichweite und glauben, sie könnten die Hörerinnen eher an Alexa & Co verlieren.
epd.de

Thomas Gottschalk nominiert Constantin Zöller als ESC-Nachfolger von Peter Urban.

Gottes Wort: Show-Dino Thomas Gottschalk, 72, übermittelt der ARD via Instagram die "inständige Bitte", seinen ehemaligen SWR3-Kollegen Constantin Zöller, 36, zum Nachfolger von Kommentator Peter Urban beim Eurovision Songcontest zu machen. Zum Abschneiden Deutschlands schreibt Gottschalk frustriert: "Wir werden vom Rest Europas doch inzwischen verarscht".
instagram.com via welt.de

Zitat: Schulz und Böhmermann kommentieren ESC wie zu Hause in kleiner Runde, findet Arno Frank.

"Wenn ein Peter Urban den Leitartikel auf Seite 1 schreibt, dann zeichnen Schulz und Böhmermann zum gleichen Thema den Cartoon auf der letzten Seite."

"Spiegel"-Autor Arno Frank fand die subjektive Kommentierung des Eurovision Songcontest von Jan Böhmermann und Olli Schulz beim ORF-Sender FM4 unterhaltsam und authentisch. "Hier wurde ausgesprochen, was normalerweise nur in kleiner Runde vor dem Fernseher gesagt wird."
spiegel.de (€)

ORF bekommt Limit für Textbeiträge.

ORF darf künftig nur noch 350 reine Textbeiträge pro Woche veröffentlichen, 70 % der Online-Beiträge müssen audiovisuell sein, beschließt die österreichische Regierung mit der ORF-Digital­novelle. Dafür darf der Sender nun auch Inhalte produzieren, die zuerst oder nur online erscheinen, was ihm bisher verboten war. Geplant ist zudem ein Online-Kinderkanal. Das in seiner Existenz bedrohte Radio-Symphonie­orchester bleibt erhalten und bekommt bis 2026 Geld aus Bundesmitteln.
derstandard.at, medianet.at

Zitat: KEF-Chef Martin Detzel lässt sich von niemandem einbinden.

"Auch wenn man dann damit leben muss, dass wahrscheinlich niemand vollkommen zufrieden ist – aber dann hat die KEF eine gute Arbeit gemacht."

Martin Detzel, Vorsitzender der Kommission zur Ermittlung des Finanz­bedarfs der Rundfunk­anstalten KEF, sagt in der "Süddeutschen Zeitung", dass es von Sendern, Politik und anderen Betroffenen durchaus Versuche gibt, "die KEF in die eigene Sichtweise einzubinden". Geheime Verhandlungen gebe es jedoch nicht.
sueddeutsche.de (€)

Zitat: Peter Urban hält ESC-Pläne von Böhmermann und Schulz für “reinen PR-Gag”.

"Wenn ich schon deren Ankündigung höre, wird mir schlecht."

Der scheidende ESC-Kommentator Peter Urban hält die Ankündigung von Jan Böhmermann und Olli Schulz, den European Song Contest für den österreichischen Rundfunk zu kommentieren, für "einen reinen PR-Gag" und sieht die beiden "überhaupt nicht als Konkurrenz".
t-online.de, turi2.de (Background)

Basta: Antenne Bayern ermittelt Bier-Index.

Mia san Bier: Der Radiosender Antenne Bayern ermittelt für den Freistaat einen Bierpreis-Index für Wirts­häuser und Bier­gärten. Im Durchschnitt kostet der halbe Liter – nach bayerischem Verständnis ein kleines Bier – durch­schnittlich 3,71 Euro. In Ober­franken zahlen Gerstensaft-Fans im Schnitt nur 3,43 Euro, in Ober­bayern sind es durch­schnittlich 4,02 Euro. Das heißt: Für unter 10 Euro lässt sich auch Format­radio maßvoll schön trinken.
antenne.group, antenne.de

Jan Böhmermann und Olli Schulz kommentieren den ESC für den ORF.

Fest & Österreichisch: Das Podcast-Duo Jan Böhmermann und Olli Schulz kommentiert für den ORF in diesem Jahr den Eurovision Song Contest. Bei Fest & Flauschig hatten sie sich über Wochen öffentlich darum beworben, bei der ARD ESC-Urgestein Peter Urban zu beerben. Stattdessen werden sie nun für Österreich am 13. Mai nach Liverpool fahren und "alle anderen Länder Europas standesgemäß demütigen, allen voran Deutschland", sagt Böhmermann. Für die Beiden gehe damit ein "Lebenstraum" in Erfüllung, weshalb sie dafür auch nicht bezahlt werden wollen, sagen sie im Podcast. Beim ORF sind Böhmermann und Schulz in der Mediathek und beim Jugendradio FM4 zu hören - im TV kommentiert, wie schon seit 1999, Ö3-Moderator Andi Knoll. (Foto: Fabian Sommer / dpa / Picture Alliance, Montage: turi2)
fm4.orf.at, tagesspiegel.de, spotify.com (69-Min-Audio)

Twitter klassiert US-Radio NPR als Staatsmedium.

Twitter markiert das US-amerikanische National Public Radio als staatlich kontrolliertes Medium. Damit setzt Elon Musk NPR auf eine Stufe mit chinesischen oder russischen Staats­medien, was eine geringere Reich­weite zur Folge hat. Der Sender bekommt zwar indirekt geringe Zuwendungen von der US-Regierung, finanziert sich aber größtenteils durch Sponsoring und Spenden – und gilt als unabhängig.
spiegel.de

Österreichische Regierung senkt Rundfunkbeitrag auf 15 Euro im Monat.

Spar-Abo: Der ORF finanziert sich ab spätestens 2024 durch eine Gebühr pro Haushalt statt pro Gerät. Der Rundfunkbeitrag sinkt von 22,50 auf 15 Euro pro Monat. Das hat die österreichische Regierung am Donnerstag in Wien beschlossen. Durch die Reform kämen zwar 400.000 Haushalte als Zahler des ORF-Beitrags hinzu, die Gebühren-Einnahmen steigen aber nicht. Die österreichische Medienministerin Susanne Raab will zudem "unübliche und ausufernde Sonderprivilegien" in alten Verträgen von ORF-Mitarbeitenden per Gesetz kappen und durch die Änderung eine "fairere, transparentere und günstigere" Finanzierung erreichen.
faz.net

Basta: Antenne Bayern lässt ChatGPT die Morningshow bestreiten.

Kikeri-KI: Antenne Bayern gibt seine Morningshow am Freitag in die Hand von ChatGPT. Die Künstliche Intelligenz wird Moderationen, Wochenend-Tipps und Hit-Ankündigungen verfassen. Angesichts geheimer Geräusche, zu Tode durchgespielten "Wir bezahlen Deine Rechnung"- oder Geldschein-Sammel-Aktionen und zwanghaft kichernden Wetter­moderatorinnen kann mehr Intelligenz im Privatradio nur ein Gewinn sein – selbst, wenn sie künstlich ist.
radiowoche.de, antenne.de

Deutschlandfunk Kultur sendet historische Reportage mit N-Wort und Stereotypen.

Reproduzierter Rassismus: Das Programm von Deutschlandfunk Kultur hat in der Sendung "Aus den Archiven" Ende Februar eine Rias-Reportage von 1955 über Spionage in Grönland ausgestrahlt, die sowohl von "Eskimos" spricht als auch unkommentiert das N-Wort reproduziert, berichtet der "Spiegel". Lediglich die Anmoderation weist darauf hin, dass Hörende über gewisse Formulierungen "stolpern" könnten. Erst nach der "Spiegel"-Anfrage überarbeitet der Sender den Podcast, dem nun vorangestellt ist, dass verwendete Begriffe und Sterotype "aus heutiger Sicht rassistisch wirken". Dennoch habe man entschieden, die Produktion zu publizieren, da die Inhalte "die Rundfunk- und Zeit­geschichte spiegeln, nicht aber die gegenwärtige Haltung von Deutschlandfunk Kultur".
spiegel.de, deutschlandfunkkultur.de (53-Min-Audio)

SWR baut Doppelstrukturen ab und legt Landeswellen weitgehend zusammen.

Rücken zusammen: Der SWR legt seine beiden Hörfunk-Landeswellen SWR4 für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz weitgehend zusammen. Bis 2025 kommt das Musik- und Unterhaltungsprogramm zentral aus dem Funkhaus Stuttgart. Damit will der Sender Doppelstrukturen abbauen. Die Regionalnachrichten und regionale Morgensendungen bleiben erhalten. Das Reformprogramm soll u.a. Kräfte für digitale Angebote freisetzen und Kosten sparen.
presseportal.de

RBB-Rundfunkrat wählt Martina Zöllner zur neuen Programmdirektorin.

Vertrauensbildene Maßnahme? Der Rundfunkrat des RBB folgt dem Vorschlag von Intendantin Katrin Vernau und macht die bisherige Kultur­chefin Martina Zöllner zur neuen Programm­direktorin. Sie folgt auf Jan Schulte-Kellinghaus, der den Sender Ende Januar 2023  einvernehmlich verlassen hat. Zöllner ist seit 2017 im Sender und leitet seit 2021 das gesamte Kultur­programm des RBB und tritt an mit dem Ziel, "das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wieder zu stärken - bei der Belegschaft und beim Publikum".
presseportal.de, turi2.de (Background)

Zahl des Tages: RBB-Jugendradio Fritz wird heute 30.

Zahl des Tages: Seinen 30. Geburtstag feiert heute das RBB-Jugendradio Fritz. Am 1. März 1993 um 6 Uhr ging das Programm auf Sendung – hervor­gegangen aus dem Brandenburger Rockradio B sowie dem SFB-Jugend­sender Radio 4U. Erster Song im Programm war: Wir spielen immer nur dasselbe von den Rodgau Monotones.
radioszene.de, youtube.com (Mitschnitt des Sendestarts)

“Tagesspiegel”: Katrin Vernau schreibt “Bettelbriefe” an Ruhegeld-Empfänger.

Ham 'Se mal 'n Euro? RBB-Intendantin Katrin Vernau hat "Bettelbriefe" an Ruhegeld-Empfänger der RBB-Vorgängeranstalten SFB und ORB geschrieben, berichtet der "Tagesspiegel". Auch ehemalige RBB-Beschäftigte haben das Schreiben erhalten. Vernau bittet darin um einen "Solidarbeitrag" für den Sender, über den im Fall der Zustimmung auch die "Unternehmensöffentlichkeit" informiert werde. Der Adressatenkreis spricht laut "Tagesspiegel" von einer "Unverschämtheit".
tagesspiegel.de

Basta: Radio Brocken will mit Hypnose vom Rauchen befreien.

Letzte Zigarette: Der Privatsender Radio Brocken will seinen Hörerinnen helfen, mit dem Rauchen aufzu­hören. Dazu führt Hypnose-Therapeut Kevin Dittel am Ascher­mittwoch live im Radio eine Hypnose zur Rauch­ent­wöhnung durch. Und womöglich erfahren die Menschen im Trance ganz neben­bei auch noch, was sie immer sagen sollen, wenn jemand am Telefon fragt, welchen Radio­sender sie hören.
radioszene.de, radiobrocken.de

ORF muss Sender und Angebote einstellen, um 300 Mio Euro zu sparen.


Wiener Weniger: Der ORF muss bis 2026 rund 300 Mio Euro sparen. Generaldirektor Roland Weißmann hat dem Stiftungsrat am Montag einen Plan vorgelegt, wie er das bewerkstelligen will. So wird der Sparten­kanal ORF Sport+ als eigen­ständiger Sender eingestellt, der Breitensport wandert dafür ins Digitale und zum Hauptprogramm ORF1, wo im Gegenzug weniger US-Serien laufen sollen. Auch das Radio-Symphonie­orchester steht auf der Streich-Liste und muss um seine Existenz bangen, eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Keine Zukunft in ihrer bisherigen Form haben dagegen die Video- und Musik-Streaming­dienste Flimmit und Fidelio, die bisher eine ORF-Tochter betreibt. Die Gebühren-Tochter GIS, soll deutlich schlanker werden. Wie in Deutschland steht die Rundfunkgebühr auch in Österreich in der Diskussion. Die Politik will, dass sie sinkt. In Planung ist eine geräte­unabhängige Haushalts­abgabe wie in Deutschland, bei der auch die Menschen bezahlen, die ORF-Angebote gar nicht oder nur übers Netz nutzen. (Foto: Rudolf Gigler / Imago-Images)
derstandard.at, horizont.at, spiegel.de, faz.net

Rainer Robra spricht sich für Deckelung von Intendanten-Gehältern im ÖRR aus.

Der Fisch stinkt vom Kopf: Der Chef der Staatskanzlei von Sachsen-Anhalt, Rainer Robra, spricht sich im Interview mit der "FAZ" für eine Begrenzung der Macht von Intendanten und eine Deckelung deren Gehälter aus. Die Leitung des ÖRR müsse sich in Zukunft an der von Aktienunternehmen orientieren. Robra regt zudem eine neue Verortung von Arte und 3sat an. Eines der Reformziele des Zukunftsrats der Bundesländer sei es, zu bewerten, welchen Stellenwert künftig eine gemeinsame Plattform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks haben werde.
"FAZ", S. 15 (€)

Lese-Tipp: Brillux-Radio ist von Werbeeinnahmen unabhängig.

Lese-Tipp: Seit Mai ist mit Brillux Radio ein bundes­weites Lifestyle-Programm auf Sendung, bei dem Renovieren und Gestalten regel­mäßige Themen sind. Hinter dem Sender steht der gleich­namige Farben-Hersteller, der mit O-Tönen auftaucht, das Programm aber auch "komplett unabhängig von Werbe­einnahmen" macht, erzählt Sender­chef Sebastian Trzaska im Radioszene-Interview.
radioszene.de

Radio Dreyeckland legt Beschwerde gegen Durchsuchung ein.

Radio Dreyeckland legt beim Landgericht Karlsruhe Beschwerde gegen die Durchsuchung der Wohnungen zweiter Mitarbeiter Mitte Januar ein. Notfalls will der links­alternative Sender bis vor das Bundes­verfassungs­gericht ziehen. Die Staats­anwalt­schaft hat beschlagnahmte Computer, Telefone und USB-Sticks zwar zurück­gegeben, die Inhalte zu Auswertung jedoch gespiegelt. Geschäfts­führer Michael Menzel glaubt, die Auswertung diene "nur noch der Ausforschung und Einschüchterung". Anlass für die Razzia war ein Link auf ein Archiv der verbotenen linken Webseite linksunten.indymedia.org.
taz.de, nd-aktuell.de, turi2.de (Background)

RBB entlässt letzte Führungskräfte aus Schlesinger-Zeit fristlos.

Alles auf Anfang: RBB-Intendantin Katrin Vernau kündigt die beiden letzten verbliebenen Mitglieder der Geschäfts­leitung aus der Schlesinger-Zeit fristlos, meldet der RBB. Betroffen sind Produktions­direktor Christoph Augenstein und Verwaltungs­direktor Hagen Brandstäter. Grund für die Trennung soll eine Sonder­zahlung von 1.700 Euro pro Monat sein, die beide für den ARD-Vorsitz erhalten haben. Beim WDR, der zuletzt, und dem SWR, der aktuell den ARD-Vorsitz innehat, gibt es solche Zulagen nicht, berichtet RBB24.
presseportal.de, turi2.de (Background Augstein), turi2.de (Background Brandstäter)

“Spiegel”: FischerAppelt berät Kai Gniffke.


Fishing for Compliments: ARD-Chef Kai Gniffke lässt sich in PR-Dingen noch bis Ende März von der Agentur Fischer­Appelt beraten, meldet der "Spiegel". Der SWR begründet das mit einem "umfang­reichen Reform­prozess" im Verbund, zudem sei der ARD-Vorsitz "deutlich früher als vor­gesehen" an Gniffke gegangen. Kosten nennt der Sender nicht. Die Autoren Alexander Kühn und Anton Rainer erinnern an eine Aussage Gniffkes aus dem Doppel-Interview mit Tom Buhrow Ende 2022. Darin hatte der Journalist prognostiziert, dass von der ARD-Reform Betroffene "jaulen und quieken" würden. Verdi hatte diese Wort­wahl kritisiert. Bei Fischer­Appelt arbeitet inzwischen u.a. Ex-ARD-Sprecher Birand Bingül.
"Spiegel" 05/23, S. 57, turi2.de (Doppel-Interview), turi2.de (Kritik an Gniffke)

Foto: Picture Alliance / dpa / Bernd Weißbrod

Sissi Pitzer, Chefin des BR24-Medienmagazins, verabschiedet sich in den Ruhestand.

Hört, hört: Journalistin Sissi Pitzer, seit 26 Jahren Verantwortliche des BR24-Medienmagazins, verabschiedet sich Ende Januar in den Ruhestand. In ihrer letzten Sendung gibt Pitzer Einblicke in 40 Jahre Medienpolitik und -journalismus. Ihre Nachfolge treten Nina Landhofer, Jonathan Schulenburg und Linus Lüring an.
per Mail, br.de (40-Min-Audio)

Der ehemalige Deutschlandfunk-Intendant Dettmar Cramer, 93, ist tot.

Dettmar Cramer, 93, ist tot. Der ehemalige Chef­redakteur und Intendant des Deutschland­funk ist am Montag im Kreis seiner Familie in König­stein im Taunus gestorben, teilt der Sender mit. Der promovierte Jurist kam 1975 zum damaligen Sender Rias, 1989 wurde er Programm­direktor und später für gut ein Jahr lang Intendant des Deutschland­funk. Nach der Zusammen­führung unter dem Dach des Deutschland­radios arbeitete er bis zum Renten­eintritt noch einmal als Programm­direktor.
per Mail

Nina Gerhardt wird neue Chefin von RTL Radio.

Audio-Aufstieg: Nina Gerhardt, bisher Vize-Chefin, steigt zur CEO von RTL Radio Deutschland auf und wird damit mächtigste Radio-Managerin bei Bertelsmann. Sie folgt auf RTL-Programm­geschäfts­führer Stephan Schmitter, mit dem sie die Radiosparte zuletzt gemeinsam geleitet hat. Schmitter konzentriert sich künftig auf seine Haupt-Aufgaben Programm und Marken in der RTL-Geschäfts­führung, Gerhardt berichtet an ihn. Sie kam 2013 als Leiterin Medien­politik und Kommunikation zu RTL Radio, 2020 wurde sie Co-Geschäfts­­führerin.
media.rtl.com

Radioeins und detektor.fm machen gemeinsamen Podcast über Wohnungs­politik.

Wohngemeinschaft: Der RBB-Sender Radioeins und das private Podcast-Radio detektor.fm von Christian Bollert starten am 19. Januar den Storytelling-Podcast Teurer Wohnen. Podcast-Host Charlotte Thielmann und ihr Team erzählen in sieben Episoden, wie aus bezahlbaren Altbau-Wohnungen Luxus-Immobilien werden, und wie Wohnungs­politik in Deutschland funktioniert.
rbb-online.de

Polizei durchsucht “Radio Dreyeckland“ wegen Verlinkung auf Website.

Radio-Razzia: Der Staats­schutz hat am Dienstag die Geschäfts­räume und Wohnungen von zwei Mitarbeitern des links-alternativen freien Senders Radio Dreyeckland in Freiburg durchsucht. Die Staats­anwaltschaft Karlsruhe wirft dem Sender vor, in einem Artikel auf seiner Homepage auf das Archiv von "linksunten.indymedia" verlinkt zu haben. Da die Vereinigung 2017 verboten wurde, bestehe damit der Verdachts "eines Verstoßes gegen ein Vereinigungs­verbot", heißt es in der Pressemitteilung der Staats­anwaltschaft. Andreas Reimann (Foto), Geschäfts­führer von Radio Dreyeckland, berichtet, bei ihm zu Hause seien Geräte und Datenträger sichergestellt worden. In der Redaktion hätten Ermittler Fragen gestellt und Screenshots gemacht. Auch bei Redakteur Fabian Kienert hat morgens die Polizei geklingelt. Er hält das Vorgehen der Ermittler für "unverhältnismäßig". Immerhin sei das Archiv von "linksunten.indymedia" auch durch eine einfache Google-Suche zu finden. Radio Dreyeckland bekam 1988 als erstes freies Radio in Deutschland eine Sendelizenz. (Foto: Philipp von Ditfurth / dpa / Picture Alliance)
swr.de, rdl.de, newsroom.de

Musiksender 90s90s folgt im bundesweiten Digitalradio auf Sportradio Deutschland.

90er-Party: Der Radio-Anbieter Regiocast verbreitet sein Programm 90s90s seit Montag auch bundesweit im Digitalradio DAB+. Bisher war der Sender mit Musik der 90er Jahre nur in Leipzig und Freiberg sowie über App und Web zu hören. 90s90s über­nimmt den Programm­platz des eingestellten Senders Sport­radio Deutschland.
radioszene.de, digitalfernsehen.de, turi2.de (Backround Sportradio)

MDR-Sprecherin Anika Giese verlässt den Sender.

MDR und Sender-Sprecherin Anika Giese gehen ab Ende Januar getrennte Wege. Sie war erst Anfang August nach Leipzig gewechselt. Damals kam sie von Springer, wo sie digitale Transformation, Leadership, New Work und Business Strategie bei "Welt" und "Bild" verantwortet hatte. Bei ihrem Amtsantritt beim MDR wurde die ARD gerade durch den Skandal um die damalige ARD- und RBB-Chefin Patricia Schlesinger erschüttert. "Es war eine intensive Zeit, die ich nicht missen möchte. Dennoch habe ich mich entschlossen, eine neue Herausforderung anzugehen", kommentiert Anika Giese ihren Rückzug vom MDR.
presseportal.de, turi2.de (Background)

Teutocast zieht Sportradio Deutschland den Stecker.


Abpfiff: Die Leipziger Audio-Firma Teutocast zeigt ihrem Sportradio Deutschland die rote Karte und stellt das Programm zum Jahres­ende ein. Der Sparten­sender ist erst seit Mai 2021 als bundes­weites Digital­radio auf Sendung. Offiziell begründet Teutocast das Aus mit einer strategischen Neu­aus­richtung und Konzentration auf die Holding-Funktion sowie Regional-Aktivitäten in NRW. Dies habe "zwangs­läufig die Beendigung" des Engagements als nationaler Programm­veranstalter zur Folge. Über Hörer­zahlen von Sportradio Deutschland ist nichts bekannt, die MA Audio weist das Programm nicht aus. Zuletzt hatte der Sender Kooperationen mit mehreren Sport-Podcasts am laufen, die auch im linearen Programm ausgestrahlt wurden, u.a. eine Content-Partner­schaft mit Springer Audio. Auch mit dem DFB und der DFL gab es Vereinbarungen zur Übertragung von Fußball-Spielen. Aus der 1. und 2. Bundesliga durfte Sportradio Deutschland an jedem Spieltag aber nur maximal zehn Minuten pro Anstoßzeit übertragen – die Rechte für die komplette Übertragung liegen bei der ARD. Für den schon im Mai wieder eingestellten Ableger in NRW hatte der Sender Sport-Urgestein Ulli Potofski als Moderator verpflichtet.
radiowoche.de

Viele Regierungen empfinden die DW als bedrohlich: Nadja Scholz über Zensur und Konstruktiven Journalismus.


Probleme und Lösungen: Das Interesse daran, wie Deutschland mit Krieg, Klimakrise und wachsendem Populismus umgeht, ist im Ausland sehr groß, sagt Nadja Scholz. Die neue Programmdirektorin der Deutschen Welle zieht im Interview mit turi2 Chefredakteur Markus Trantow Jahresbilanz. Sie erklärt, dass es die Medienschaffenden des deutschen Auslandssenders vor allem in China, Russland, der Türkei und im Iran in diesem Jahr besonders schwer hatten. Scholz sagt auch, dass der Sender nicht nur Probleme benennt, sondern auch Lösungsansätze liefert, um den Menschen zu zeigen, dass “wir sie nicht mit den Problemen der Welt alleine lassen”. Und sie erklärt, warum TikTok, Instagram und andere soziale Medien für die Arbeit der DW wichtig sind.
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RBB-Freie werfen Senderführung erneut Verschwendung vor – RBB widerspricht.

Teuer tagen? Die Freien-Vertretung des RBB wirft der Senderspitze in ihrem Newsletter vor, bei ihrer Spar-Klausur unnötige Spesen zu produzieren. Die Freien kritisieren die Nutzung eines Tagungshotels statt RBB-Räumlichkeiten. RBB-Sprecher Justus Demmer teilt mit, dass die Tagung den neuen RBB-Regeln folgt, die für alle Teams gelten. Die Freien selbst sagen, sie nutzen für ihre Klausuren "kostenbewusst" die Räume des Senders.
nordkurier.de

“Welt am Sonntag” nennt Namen und Zahlen zu RBB-Ruhegeldern.

Zahlen, bitte: Die Ruhe­bezüge von früheren RBB-Führungs­kräften summieren sich aktuell auf etwa 2,5 Mio Euro pro Jahr, schreibt die "Welt am Sonntag". Die Zeitung nennt sowohl namentlich als auch anonymisiert zahlreiche Beispiele, darunter die Gründungs­intendantin Dagmar Reim und die frühere Programm­direktorin Claudia Nothelle. Laut RBB erhalten 17 Ex-Führungskräfte Ruhegeld, von den derzeitigen RBB-Beschäftigten haben fünf Anspruch darauf. Kritik an der Praxis kommt aus der Freien-Vertretung und aus dem Rund­funkrat.
welt.de (€)

Geiselnahme in Dresden: Täter wollte sich Zugang zu Radio Dresden verschaffen.


Dresden-Drama: Der inzwischen tote Geiselnehmer von Dresden hat vor seiner Tat versucht, mit einer Schusswaffe in die Redaktionsräume des Lokalsenders Radio Dresden einzudringen, berichtet u.a. der MDR. Demnach habe der Mann mit der Waffe auf Unbeteiligte gezielt, die Glasscheibe einer Tür zerstört und einen Schuss abgegeben. "Zum Glück konnten sich alle Mitarbeiter in Sicherheit bringen", sagt Senderchef Tino Utassy zu "Bild". Nach dem Anschlag auf die französische Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" habe Radio Dresden auf Anraten des Bundeskriminalamtes "besondere Sicherungsmaßnahmen" getroffen – diese hätten "offensichtlich gewirkt und gereicht, dass die Mitarbeiter fliehen konnten", sagt Utassy zum MDR. Nachdem die Polizei beim Sender angerückt ist, ist der Mann mit dem Auto in Richtung Innenstadt gefahren und hat sich dort in einem Drogeriemarkt mit einem Kind und einer Frau als Geisel verschanzt. Im ntv-Interview sagt Utassy, es seien nur sehr wenige Beschäftigte vor Ort gewesen, "sodass bei uns alles gut ausgegangen ist". Utassy vermutet, der Täter habe keinen Bezug zu Radio Dresden gehabt, sondern habe sich Gehör verschaffen oder etwas senden wollen.
mdr.de, bild.de, n-tv.de (3-Min-Video)
(Foto: Screenshot n-tv)

BBC-Chef plant für die Zeit als reiner Online-Anbieter.

BBC bereitet sich darauf vor, ihre linearen TV- und Radio-Programme innerhalb der nächsten Dekade einzustellen und zu einem "Online-only Service" zu werden, sagt Sender­chef Tim Davie. In einer Rede vor der Royal Television Society schwebt ihm eine App vor, die alle Angebote der BBC bündelt. Zugleich sieht er die Gefahr, damit nur "ein weiterer Online-Content-Provider" zu werden. An die Politik appelliert Davie, die BBC mit mehr Geld und weniger Restriktionen auszustatten.
theguardian.com

“FAZ”: Rundfunkkommission der Bundesländer verschärft Transparenz-Regeln für ARD und ZDF.

Zwangsreform: Die Rundfunkkommission der Bundesländer will am Mittwoch eine Verschärfung des Medienstaatsvertrags beschließen, die ARD und ZDF zu mehr Transparenz und Compliance zwingen soll. Laut "FAZ" sieht der kurzfristig ins Programm genommene Änderungsentwurf u.a. vor, dass die Sender die Bezüge und sämtliche Nebeneinkünfte ihrer Intendantinnen und Direktorinnen in Zukunft online offen legen. Die Kommission will die Sender dazu verpflichten, ihre Aufsichtsgremien angemessen auszustatten und deren Mitglieder regelmäßig weiterzubilden.

Interessenskonflikte wie u.a. beim RBB-Skandal sollen zukünftig durch ein striktes Verbot der Vermischung von Kontrollaufgaben mit privaten oder wirtschaftlichen Interessen vermieden werden. Die Öffentlich-Rechtlichen sollen auch bei Tochter- oder Gemeinschaftsunternehmen ein "wirksames Compliance Management System nach anerkannten Standards gewährleisten".

Der politische Druck führt schon vor dem Beschluss härterer Regeln zu zaghaften Reformen. Die ARD sieht sich laut dpa dazu gezwungen, ab 2023 neben Infos zur Vergütung der Senderchefs auch die Höhe der Honorare außertariflich Beschäftigter auf einer Website offenzulegen.
faz.net, turi2.de (Background)

ÖRR-Debatte: “Tagesthemen”-Veteran Ulrich Wickert fordert “Tabula rasa” von der Politik.


Tagesthema ARD und ZDF: Der langjährige "Tagesthemen"-Moderator Ulrich Wickert äußert sich im Interview mit der "Bild am Sonntag" kritisch über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die Politik müsse "Tabula rasa" machen und solle "Radio Bremen und den Saarländischen Rundfunk abschaffen und eine ganze Reihe von anderen Dingen reduzieren". Darüber hinaus brauche es bei den Sender-Spitzen Mut, über das Programm nachzudenken: "Jeden Tag ein Krimi oder die Wiederholung eines Krimis muss doch nicht sein." Es falle ihm "langsam schwer, mir das immer wieder angucken zu sollen". Wickert kritisiert außerdem, "dass das Elbphilharmonie Orchester vom NDR bezahlt wird, obwohl die Elbphilharmonie der Stadt Hamburg gehört". Und dass der wöchentlich laufende "Weltspiegel" im Ersten "ganze vier Redaktionen braucht".
bild.de (€)
(Foto: picture alliance / dpa, Kirsten Nijhof)

turi2 edition #19: Wie viel Sex, Drugs & Rock’n’Roll steckt noch im Radio, Jan Henrik Schmelter?


Harte Nummer: Rock bedeutet mehr als nur Musik, schreibt Jan Henrik Schmelter im Gastbeitrag in der turi2 edition #19. Für den Programmgeschäftsführer von Radio Bob gehören auch Erlebnisse außerhalb des Studios zum Lebensgefühl. Dabei schaut der Sender weniger auf die Konkurrenz, als auf die eigene Community. Weiterlesen >>>

turi2 edition #19: Wie viel Radio aus Deutschland braucht die Welt, Manuela Kasper-Claridge?


Weltempfänger: Die Deutsche Welle sendet unabhängige Informationen in die Länder der Erde, deren Regierungen nicht viel von Pressefreiheit halten. Doch auch beim Fußball kommt dem Sender eine wichtige Rolle zu, schreibt Chefredakteurin Manuela Kasper-Claridge im Gastbeitrag in der turi2 edition #19. Weiterlesen >>>

Björn Staschen fordert bei ÖRR-Reform mehr Einbindung und Mitsprache der Mitarbeitenden.


Ungehörter Maschinen­raum: Bei der Diskussion um Reformen bei ARD und ZDF kommt die Perspektive und Expertise der Mitarbeitenden zu kurz, kritisiert Journalist und Berater Björn Staschen in einem Gast­beitrag in der "Süddeutschen Zeitung". Staschen verantwortet in der Programm­direktion beim NDR die Themen Transformation und Technologie, bringt mit seinem Beitrag – in Anlehnung an Tom Buhrow – jedoch in seinem "eigenen Namen und auf eigenes Risiko" Vorschläge "aus dem Maschinenraum" ein. Die Beschäftigten in den Innovations­laboren der Sender etwa litten darunter, "dass ihnen Geld und Mitarbeitende fehlen". Innovation geschehe heute oft "auch noch" und "nebenbei", dabei bräuchte es eine "Transformation des gesamten Unter­nehmens". Zwar schrieben sich viele Sender auf die Fahnen, eine "agile", moderne Kultur zu leben, würden aber in fast denselben Strukturen geführt wie vor 50 Jahren. "Die Krise des öffentlich-rechtlichen Rund­funks ist vor allem eine Kultur­krise, in der alte Hierarchien an ihrer Macht fest­halten", urteilt Staschen.

Die Geschäfts­leitungen der Sender sieht er in der Verantwortung, die Mitsprache der Mitarbeitenden zu stärken und "auch abweichende Meinungen und Debatte ins System" zu holen. Die Sender sollten "auch diejenigen in Führungs­verantwortung bringen, die unbequem sind". Zugleich brauche es "mehr mutige Mitarbeitende, die sich trauen, den Mund aufzumachen", verbunden mit mehr Beschäftigungs­sicherheit, "damit Einmischung nicht Existenzen bedroht". An die Politik appelliert Staschen, zumindest "für die regionale Anstalt vor der eigenen Haustür" Veränderungen anzustoßen, Gremien zu professionalisieren und sie diverser zu besetzen.
sueddeutsche.de (€)

turi2 edition #19: Hör mal, Stefan Hartung …


Mag’s klassisch: Für Stefan Hartung war es früher immer ein Highlight, ein neues Radio ins Auto einzubauen. Heute genießt er klassische Musik am liebsten live. Die erinnert ihn an seine Kindheit, sagt der CEO von Bosch im Audio-Fragebogen der turi2 edition #19. Auf ein Geräusch kann er gut und gerne verzichten: Das Wecker-Klingeln zu früh am Morgen. Weiterlesen >>>