Takeover: Der Bayerische Rundfunk gibt sein Programm kommende Woche für einen Tag in die Hände von Julia Nageler, Marc Seibold und Sebastian Meinberg, Protagonisten des BR-YouTube-Formats Das schaffst Du nie. Von Mittwoch, 16 Uhr bis Donnerstag, 16 Uhr müssen sie so viele Live-Minuten sammeln wie möglich. Dazu kochen sie bei "Wir in Bayern" mit, übernehmen die "Abendschau" komplett, moderieren bei Bayern 3 eine nächtliche Call-in-Show und nehmen auf der "Blauen Couch" von Bayern 1 Platz. Übertragen wird alles live und nonstop bei YouTube. Die Aktion ist Teil der Programm-Initiative junges Bayern.
br.de, bayern3.de
(Bild: BR/Leah Ruprecht, Michael Pustal)
Ego-Ende? Das insolvente Popkulturradio egoFM kämpft ums Überleben und wendet sich mit einem Hilferuf an seine Hörerschaft. Der Sender brauche "so schnell wie möglich Investoren, neue Teilhaber, Business Angel oder Menschen, die einfach von unserer Mission überzeugt sind". Ansonsten drohe schon im April die Abschaltung.
meedia.de, egofm.de, turi2.de (Insolvenzanmeldung)
(Grafik: egoFM)
So richtig retro gibt sich das "Sonntagsrätsel" von Deutschlandfunk Kultur am kommenden Wochenende: Zum 60. Geburtstag der Sendung kehrt der 1987 verstorbene erste Moderator der Sendung, TV-Legende Hans Rosenthal, als KI-Stimme zurück. Gemeinsam mit Moderator Ralf Bei der Kellen stellt die KI-Inkarnation des "Dalli Dalli"-Erfinders eine musikalische Rätselfrage. Nie waren die Grenzen zwischen Quiz und Séance fließender.
deutschlandradio.de
(Foto: IMAGO / United Archives)
Lese-Tipp: Stefan Niggemeier wirft Schlagerradio vor, sein Superquiz unnötig in die Länge zu ziehen. Das Format sei "ähnlich nervig" und "ähnlich zweifelhaft" wie einst 9Live. Über 20 Minuten erweckten die Moderatoren den Eindruck, es komme niemand auf die richtige Lösung, nennen immer wieder die kostenpflichtige Telefonnummer für 50 Cent pro Anruf und erhöhen aus "Verzweiflung" Gewinnsumme und "Gewinnleitungen". Produziert wird das Quiz von einer externen Firma, die Sendern durch die Anrufeinnahmen "ohne Investitionsrisiko attraktive Zusatzerlöse" verspricht.
uebermedien.de (€)
(Bild: Schlagerradio)
Hingehört: Nur 16 der 45 Mitglieder des Deutschlandradio-Hörfunkrats (Foto) waren 2024 bei allen Sitzungen anwesend, drei dagegen bei keiner einzigen, sagt eine Auswertung von "epd Medien". Die Anwesenheitsquote lag bei durchschnittlich 78 %, 2023 waren es 64 %. Die meisten Sitzungen, 13 Plenums- und Ausschusstermine, absolvierte Franz Riemer vom Landesmusikrat Niedersachsen, der Vorsitzender des Programmausschusses sowie Mitglied des Wirtschafts- und des Finanzausschusses ist.
medien.epd.de (€)
(Foto: Deutschlandradio / Christian Kruppa; Montage: turi2)
Musik-Gesetzgeber: Radio-Sendergruppe Audiotainment Südwest macht David Banks zum Musikchef seiner Programme, darunter bigFM, RPR1 und Radio Regenbogen. Unter ihm sollen die Sender wieder zu Hitschmieden werden. Banks ist studierter Jurist. Nach dem zweiten Staatsexamen wurde er Teil des DJ- und Producer-Teams Banks & Rawdriguez, das viele bekannte Hits remixte. Seit 2006 arbeitet er auch als Künstler-Berater.
kress.de, audiotainment-suedwest.de
(Foto: Audiotainment Südwest)
Wahl-Werbung: Audio-Vermarkter RMS startet die Kampagne "Demokratie braucht Deine Stimme". Der Spot wirbt dafür, am 23. Februar wählen zu gehen, und läuft bei den Radio-Partnern des Vermarkters, in Podcasts und Streams. RMS-Chef Stefan Mölling sagt: "Als Audiovermarkter sind wir uns der Kraft und Reichweite unseres Mediums bewusst. Mit dieser Kampagne setzen wir ein klares Zeichen für Responsible Media."
radioszene.de (mit 23-Sek-Spot)
(Foto: RMS)
Küsst das Video: Das Berliner R'n'B- und Hip-Hop-Radio Kiss FM will zur digitalen Video-Marke werden und ruft die Devise "Video First" aus. Geplant ist "eigenständiger visueller Live-Inhalt" auf YouTube, TikTok und Twitch, aus dem sich "im Anschluss digitale Audioformate ableiten". Den Auftakt macht die Call-In-Show "Gianluca Live". Die Idee ist nicht unbedingt neu – aber die Chancen stehen gut, dass die Zielgruppe von Boomer-Formaten wie Viva Interaktiv oder NBC Giga noch nie sowas gehört hat.
radioszene.de, youtube.com ("Gianluca Live", 53-Min-Video)
(Foto: Kiss FM)
Verstimmt: Der frühere Antenne-Bayern-Chef Felix Kovac wechselt, anders als angekündigt, doch nicht ins Vorstands-Ensemble von Klassik Radio. Grund dafür sei zum einen die wirtschaftliche Entwicklung, die laut Unternehmens-Angaben auf Vorjahres-Niveau liegt, zum anderen unterschiedliche Erwartungen an die Zusammenarbeit, wie Kovac sich in der Pressemitteilung zitieren lässt. Die Trennung finde dennoch "im besten gegenseitigen Einvernehmen" zwischen dem Medien-Manager und dem Sender statt. Klassik Radio hatte Kovac Anfang Oktober als neuen Vorstand bei dem börsennotierten Unternehmen vorgestellt.
kress.de, turi2.de (Background)
(Foto: Aljoscha Kostomlatsky / Antenne Bayern Group)
Leipziger Allerlei: Der Rundfunkrat des MDR macht Intendant Ralf Ludwig einen Strich durch den Plan, Hörfunk-Programmdirektorin Jana Brandt zu neuen Chefin der fusionierten Programmdirektion des Senders zu machen, berichtet Hagen Eichler in der "Mitteldeutschen Zeitung". Die Medienmanagerin verfehlt die Mehrheit der Stimmen demnach in drei Wahlgängen, im dritten sehr deutlich. Zuvor hatte Intendant Ludwig den Vorschlag einer Vertagung abgelehnt. Unklar ist, ob Ludwigs Plan, sich künftig einen der bisher acht Direktorenposten zu sparen, damit auch vom Tisch ist. Es ist äußerst ungewöhnlich, dass Personalvorschläge eines ÖRR-Intendanten im Rundfunkrat scheitern.
mz.de (€), dwdl.de
(Foto: MDR/Kirsten Nijhof)
Video-Tipp: Valerie Weber steht nach zehn Jahren bei anderen Sendern wieder an der Spitze von Antenne Bayern. Zur Rückkehr sprechen sie und Guy Fränkel mit bekannten Medien-Journalisten über ihre Pläne für die Sendergruppe. Dabei geht es sehr offen auch um Jobabbau und die wirtschaftliche Lage, die vor allem bei den neuen Sendern der Gruppe in NRW schwierig ist. Die Fragen stellen Juliane Paperlein, Manuel Weis, Guido Schneider, Manuela Pauker und Petra Schwegler.
antenne.group
Auf Empfang: Die Radiozentrale macht Falk Zimmermann zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Gattungsinitiative. Er ist CEO der Radio-Holding Die Neue Welle, die an Sendern wie Absolut Radio oder Radio Arabella beteiligt ist. Weitere Mitglieder im neu formierten Vorstand sind Christoph Falke von Axel Springer Audio, Nina Gerhardt von RTL Radio Deutschland, Ludger Lausberg von BRmedia und Rainer Poelmann von Regiocast.
presseportal.de
Offenes Ohr: Der MDR will den Austausch mit seinem Publikum weiter ausbauen. Bei der Veranstaltungsreihe "MDR mittendrin" geben Redakteurinnen und Redakteure vor Ort Einblicke in ihre Arbeit und stellen sich dem Dialog. Die Aktion "Mitmischen" lädt zum Besuch der Regionalbüros, Funkhäuser und Studios ein. Bei "Hol Dir Deine Show!" bekommen Gemeinden aus Mitteldeutschland die Möglichkeit, eine eigene Unterhaltungsshow mitzuentwickeln und sie vor ihrer Haustür stattfinden zu lassen.
presseportal.de, mdr.de, dwdl.de
Neuer Steuermann: Radio-Holding Regiocast macht Marc Strüßmann zu neuen Co-Geschäftsführer neben Rainer Poelmann. Er kommt von Michael Henze & Partner, wo er als Partner Unternehmen aus der IT- und Medienbranche beraten hat. Auch für Regiocast war er bereits als Berater tätig. Er folgt auf Dirk van Loh, der Ende 2025 gehe, um beruflich kürzerzutreten. Er hatte 1993 als Praktikant beim Regiocast-Sender PSR angefangen. Seit 25 Jahren wirkt er als Geschäftsführer innerhalb der Gruppe, seit 2010 leitet er Regiocast. Die Holding ist nach eigenen Angaben der "größte Player der privaten Radiobranche" in Deutschland.
radioszene.de
(Foto: Regiocast)
Musik und Wort: Radiosender SWR3 startet die "Rea Garvey Show – The songs you picked for me" mit Musiker Rea Garvey (links) und Gästen, die dienstagabends im Radio läuft und in einer längeren Version auch als Podcast in der ARD Audiothek erscheint. Die Gäste, darunter Sänger Joris (rechts) und Moderatorin Palina Rojinski, bringen eigene Musik mit, singen und spielen unplugged. Laut SWR ist es der erste Podcast, der "Musikstücke in voller Länge mit einer persönlichen Gesprächsnote vereint".
ardaudiothek.de (Podcast), swr.de (Radiosendung)
(Foto: SWR)
Von der Spree an die Elbe: Journalistin Anja Günther, 55, wird crossmediale Chefredakteurin und stellvertretende Direktorin im NDR Landesfunkhaus Hamburg. Sie folgt auf Ilka Steinhausen, die seit Jahresbeginn NDR-Programmdirektorin ist. Günther kommt aus dem ARD-Hauptstadtstudio, wo sie zuletzt CvD und federführende Koordinatorin beim Aufbau der Radio-Gemein­schaftsredaktion war. Ihre journalistische Laufbahn hat sie 1996 im NDR Landesfunkhaus Hannover begonnen.
presseportal.de
(Foto: NDR/ Ralf Pleßmann)
Ende Gesende? Das Münchner Popkultur-Radio egoFM meldet Insolvenz an, teilt Geschäftsführer Konrad Schwingenstein mit. Schon Ende 2023 hatte der Sender ums finanzielle Überleben gekämpft und dem Team eine Vier-Tage-Woche verordnet. 2024 seien die Werbeeinnahmen um 40 % zurückgegangen. "Im Moment lässt sich der Aufwand, den wir betreiben, nicht finanzieren", sagt Schwingenstein. Man begreife die Lage als Chance, den Sender neu zu strukturieren und seine Rolle als "wichtiges mediales Bindeglied zwischen den Menschen vor, auf und hinter der Bühne" weiter zu festigen. Während der Insolvenzphase sei das laufende Radioprogramm ebenso gesichert wie die Gehälter der Beschäftigten. egoFM sendet in Bayern und Baden-Württemberg sowie einigen Städten in Sachsen.
radioszene.de, sueddeutsche.de (€, Background 2023)
Faktenstern: Stern.de bietet zum TV-Duell zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz am 16. Februar bei RTL und ntv einen Live-Faktencheck, der die Aussagen der Kandidaten in Echtzeit überprüft und einordnet. Außer im TV läuft das Duell auch bei RTL+, auf Online und Social-Media-Kanälen sowie im Hörfunk bei RTL Radio, Antenne Niedersachsen und Antenne Thüringen. Nach dem Duell empfängt Frauke Ludowig Experten und Promis zur Nachlese-Sendung "Wer war besser?". Ab 30. Januar laufen donnerstags und samstags direkt nach "RTL Aktuell" Spots der Demokratie-Initiative "Geh wählen!".
media.rtl.com
(Bild: RTL)
Schleichwerbe-Motor? Die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg prüft nach einem epd-Hinweis einen "Anfangsverdacht auf Werbeverstöße" beim Electro-Radiosender Sunshine Live. Es geht um zwei Ausgaben der Autosendung Motors: In einer Sendung sprach ein Angestellter des TÜV Süd über Job-Perspektiven beim Prüfdienstleister, in einer anderen Ausgabe pries ein Mitarbeiter eines Herstellers von Autopflegeartikeln seine Produkte an. Beide Firmen waren jeweils Sponsor der Sendung. Die LFK prüft nun, ob ein Verstoß gegen das Schleichwerbeverbot vorliegt und ob die Sponsoren die redaktionelle Unabhängigkeit beeinträchtigt haben. Eine Anfrage von "epd Medien" ließ Sunshine Live bisher unbeantwortet.
medien.epd.de (€)
“Das war das Glück meines Lebens” – Erfinder Hans Peter Stockinger über den Kult-Sender SWF3.
Im Südwesten was Neues: Vor 50 Jahren ging beim Südwestfunk die Popwelle SWF3 auf Sendung. Gründer und Programmchef war Hans Peter Stockinger – sein Sender wurde bald weit über das Sendegebiet Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz hinaus bekannt und hatte in den 90er Jahren mehr als acht Millionen Hörer. Diemut Roether spricht mit ihm über die Erfindung von SWF3, darüber wie er dem jungen Radio eine eigene Sprache gab und warum er das Programm vieler öffentlich-rechtlicher Sender heute “eine Schande” findet. Dieses Interview ist Teil der Reihe Das Beste aus epd Medien bei turi2
weiterlesen >>>, medien.epd.de (Text bei epd Medien lesen)
Programmierter Wandel: Audio-Vermarkter RMS macht Elmar Stein zum Head of Programmatic. Er war bereits bis 2022 bei RMS an Bord, zuletzt war er bei Raudio.Biz als Head of New Audio für Digital-Verkäufe und Programmatic Audio zuständig. Für RMS ist Programmatic ein wesentlicher Baustein für die Weiterentwicklung des klassischen Radiogeschäfts.
meedia.de
(Foto: RMS)
Vertrauensbeweis: Regionale Tageszeitungen genießen von allen Mediengattungen in der Bevölkerung das größte Vertrauen, sagt eine Umfrage für die Studie "best for planning trends" der Verlags-Allianz gik, der Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung. 69 % der Befragten halten die gedruckten Regionalzeitungen und ihre E-Paper-Ableger für sehr oder eher vertrauenswürdig. Dahinter folgen öffentlich-rechtliche TV- und Radiosender mit jeweils 66 % Zustimmung. Wochenzeitungen wie "Zeit" oder "Bild am Sonntag" vertrauen überraschenderweise nur 49 % der Befragten. Sozialen Netzwerken, Video-Portalen sowie Bloggern und Influencern misstrauen dagegen rund zwei Drittel. Beim Thema Fake News wissen zwar 82 % der Befragten mit dem Begriff etwas anzufangen, nur 29 % trauen sich dagegen zu, Fake News "überwiegend" zu erkennen. Jeder Zweite gleicht verdächtige Meldungen mit "vertrauenswürdigen Nachrichtenquellen" ab. Medienangebote, die regelmäßig KI-erstellte Inhalte veröffentlichen, würden 59 % der Befragten meiden.
gik.media, horizont.net (€)
Innovationstrio: Das Deutschlandradio wird ab Januar dritter Gesellschafter der Innovations- und Digitalagentur ida in Leipzig – neben MDR und ZDF. Die 2020 gegründete Firma entwickelt digitale Produkte und Dienstleistungen für öffentlich-rechtliche und private Medienunternehmen. Deutschlandradio ist bereits Kunde. "Die Zusammenarbeit ist ein starkes positives Signal für den Medienstandort Mitteldeutschland", sagt MDR-Intendant Ralf Ludwig.
presseportal.de
Last Fritzmas: Moderatoren-Urgestein Fritz Egner, 75, beendet nach 45 Jahren seine Radio-Sendungen beim Bayerischen Rundfunk – nicht ganz freiwillig. Noch "vor Weihnachten" läuft letztmalig seine Freitagabend-Show "Fritz und Hits" bei Bayern1. Den genauen Termin lässt er offen, um "größeren Abschiedsrummel" zu vermeiden. "Ich wäre gerne noch ein bisschen länger geblieben. Aber der Sender hat für den Sendeplatz andere Pläne", zitiert der BR Egner in einer Pressemitteilung.
br.de
(Foto: BR / Markus Konvalin)
"Das neue Produkt ebnet den Weg für neue crossmediale Geschäftsmodelle und neue Wege, Marketing und Vertrieb zu verbinden."
Radiosender bigFM macht sein KI-Radio big GPT zum Messeradio für die Motorradmesse Intermot. Im "Meedia"-Interview sieht Andy Abel, Leiter Digital beim Betreiber Audiotainment Südwest, "großes Potenzial, die Technologie flexibel zu nutzen" und auch für andere Events zu adaptieren.
meedia.de
(Foto: Audiotainment Südwest)
Pop nach Acht: Die ARD konkretisiert die angekündigte, engere Zusammenarbeit der Radioprogramme. Ab 2. Januar übernehmen MDR Jump, WDR 2, HR3, SR 1, NDR 2 und Bremen Vier die von SWR3 produzierte Sendung "Pop - die Abendshow", wobei die sechs Sender zu verschiedenen Zeiten einsteigen. Ab 13. Januar senden die meisten Landeswellen die ARD-Hitnacht vom MDR. Ab Juni bieten SWR und MDR für die Landeswellen zwei Abendprogramme zur Übernahme an.
presseportal.de
Hör-Tipp: Eine knappe Mehrheit der Menschen in Liechtenstein hat dafür gestimmt, den einzigen öffentlich-rechtlichen Radiosender des Landes abzuschaffen und zu privatisieren. Im Podcast "Medien im Visier" ordnet Patrick Schädler, Chefredakteur der Zeitung "Liechtensteiner Vaterland", die Entscheidung ein. Die journalistische Qualität des Senders habe zuletzt "eher abgenommen", sagt er, der Programmauftrag sei für die vorhandenen Ressourcen "ohnehin immer schon zu groß gewesen".
youtube.com (24-Min-Audio), radioszene.de (Background)
Audio-Werbung: Laut "Horizont" performen Radio und Audio-Streaming insgesamt "passabel" – Vermarkter-Marktführer RMS muss seine Prognose allerdings einsammeln. Demnach gelinge es dem Vermarkter aktuell nicht, sein zuletzt gewachsenes Portfolio wie erwartet zu monetarisieren. RMS war zuletzt von einem Wachstum im einstelligen Prozent-Bereich ausgegangen.
horizont.net (€)
(Foto: IMAGO / Westlight)
Verlust an Stimmen: Kulturwellen der ARD gleichen sich weiter einander an.
Hör-Test: Publizist Dietrich Leder hat vor zwei Jahren im Auftrag von epd Medien die Programme der ARD Kultur-Radios gehört – auf der Suche nach Gemeinsamkeiten und unverwechselbaren Perlen. Damals fand er beides. Jetzt hat er den Selbstversuch wiederholt. Er stellt fest, dass sich die Sender immer mehr angleichen und die Besonderheiten schrumpfen. Eine Entwicklung, vor der der Deutsche Kulturrat schon vor einem Jahr gewarnt hat. Leders Text erscheint in der Reihe Das Beste aus epd Medien bei turi2.
weiterlesen >>>
Unterschiedliche Ansprüche: Der scheidende WDR-Intendant Tom Buhrow appelliert im Abschiedsinterview im "Journalist" an den ÖRR, "nicht verbissen den Status quo zu verteidigen". Der größte mediale Kulturwandel seiner Amtszeit bestehe darin, "nicht mehr nur auf unseren Anspruch, sondern auch auf den der Nutzerinnen und Nutzer zu blicken". Wenn der Auftrag von Politik und Gesellschaft an den ÖRR laute, schlanker und kostengünstiger zu arbeiten, "müssen wir identifizieren, wo was wegfallen kann – selbst, wenn es Verluste guter Sachen mit sich bringt". Keine Reform mache "alle happy", dennoch findet es Buhrow "beachtenswert, dass die Politik jetzt versucht, ordnungspolitisch klare Vorgaben zu machen" und dabei "eventuelle Phantomschmerzen" in Kauf nehme. Die Aufgabe des ÖRR bestehe darin, "die Konflikte mit Genres, Gewerken, Personal, Interessengruppen so zu managen, dass unser Auftraggeber davon profitiert, nämlich Publikum und Gesellschaft".
Im Interview geht Buhrow auch auf seinen bevorstehenden Ruhestand ein: Er brauche "erstmal etwas Distanz", den Rest werde die Zukunft zeigen. Ein neuer Job als Medienmanager werde es " definitiv nicht, das Kapitel ist abgeschlossen". Mit seiner Nachfolgerin Katrin Vernau gebe es auf der "Kommandobrücke" schon jetzt einen "guten, vertrauensvollen, harmonischen Übergang". Bis zuletzt seien Buhrows Tage jedoch "sehr durchgetaktet", daher freue er sich darauf, "bald wieder so viel Sport machen zu können, dass ich mich dem körperlichen Zustand, als ich hier angefangen habe, wieder annähere".
journalist.de (Interview), presseportal.de (Zusammenfassung)
(Foto: IMAGO / Sven Simon)
Di statt Do: Bei der Antenne Bayern Group ist Diana Huber bis auf Weiteres Ansprechpartnerin für Kommunikation, berichtet "Clap". Sie übernimmt die Aufgaben von Raphael Doderer, der zu Klassik Radio wechselt. Huber ist seit 2021 in der Kommunikation der Sendergruppe tätig, seit Anfang 2024 als Senior Managerin. Die stellvertretende Leitung für Marketing und Kommunikation übernimmt Sarah Ulrich.
clap-club.de, turi2.de (Background Doderer)
(Foto: Antenne Bayern Group)
Weiser Mann: Das Magazin Österreichs Journalist:in kürt ORF-Generaldirektor Roland Weißmann zum "Medienmanager des Jahres 2024". Er steuere das größte Medienunternehmen Österreichs "geschickt durch die Untiefen zwischen Politik und Konkurrenz", heißt es zur Begründung. Durch seine persönliche Erfahrung als Journalist, in der Finanzdirektion und TV-Produktion habe er ein "außergewöhnliches ganzheitliches Gesamtverständnis des Unternehmens". "Österreichs Journalist:in" gehört wie turi2 zum Medienfachverlag Oberauer.
journalistin.at
(Foto: Thomas Ramstorfer)
Talk, talk, talk: Antenne Bayern will sein Publikum zu Halloween das Fürchten lehren und sendet um Mitternacht eine Stunde lang Wort statt Musik. Der Sender schickt den Thriller "Kürbisschnitzer" in den Äther, der aus der Feder von Creative Director Gerrit Kohr stammt. Bestseller-Autor und Thriller-Experte Sebastian Fitzek gibt dem Werk seine Stimme. Wer sich lieber tagsüber gruselt, kann das Hörspiel ab 1. November auch in der Sender-App hören.
antenne.group
(Bild: Antenne Bayern)
Mehrkanal-Ton: Während der 6-Uhr-Nachrichten heute Früh im Deutschlandfunk ist parallel plötzlich eine dramatisch klingende Durchsage zu hören. Ein gefährlicher und bewaffneter Serienmörder sei aus dem Gefängnis ausgebrochen. Bewohner sollten Türen und Fenster geschlossen halten. Die Nachfrage von "Bild" ergibt: Es war nur eine fiktive Tonprobe, die versehentlich auf Sendung gegangen ist. News und Tonprobe gleichzeitig auf derselben Welle – so klingen womöglich die Synergien, die der öffentlich-rechtliche Rundfunk künftig verstärkt nutzen soll.
bild.de, bild.de (31-Sek-Audio)
(Foto: IMAGO / Pond5 Images; Montage: turi2)
Klassisches Marketing: Der bisherige Marketing- und Kommunikationschef der Antenne Bayern Group, Raphael Doderer, wechselt zur Klassik Radio AG, wo er am 15. November in gleicher Funktion anfängt. Dort trifft er auf alte Bekannte: Auch Programmdirektor Daniel Lutz war zuvor bei Antenne Bayern, zum Jahreswechsel kommt der bisherige Antenne-Bayern-Geschäftsführer Felix Kovac als Vorstand zu Klassik Radio.
radioszene.de, turi2.de (Background Kovac)
(Foto: Antenne Bayern Group)
Auf Sendung: Die Radiozentrale, Gattungsmarketing privater und öffentlich-rechtlicher Hörfunksender, erweitert ihr Kommunikationsteam. Natalia Duda (links) soll als Referentin Kommunikation & Projektmanagement Öffentlichkeitsarbeit und Marketing verbinden. Sie kommt vom Planungs- und Ingenieurs-Unternehmen Arcadis Germany. Katharina Wöstemeyer (rechts) kommt von Universal Music zur Radiozentrale. Sie folgt als Managerin für Marketingkommunikation auf Jasmin Müller, die zur KI-Beratung Digital Beat gewechselt ist.
presseportal.de
(Foto: Radiozentrale)
ÖRR-Reform: Die Medienbeauftragte der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, Heike Raab (links), ist zuversichtlich, im Streit um Presseähnlichkeit einen Kompromiss zwischen Sendern und Zeitungsverlegern zu erreichen. "Manchmal muss man eine scharfe Formulierung finden, damit sich an anderer Stelle etwas bewegt", sagt sie im Talk "Mitreden! Deutschland diskutiert" der ARD-Inforadios. Die Vorsitzende des Zukunftsrats, Julia Jäkel (rechts), wünscht sich eine Diskussion darüber, wie öffentlich-rechtliche und private Medien sich gegenseitig stärken könnten. Dazu müssten aber beide Seiten "neu denken" und "raus aus diesen Gräben kommen". Zudem sieht Jäkel die Öffentlich-Rechtlichen in der Verantwortung, mehr als bisher Zugewanderte anzusprechen, die noch keine deutsche Staatsbürgerschaft haben, aber eine Perspektive darauf. Diesen Menschen könne man eine mediale Heimat bieten, so Jäkel.
youtube.com (106-Min-Video, Raab ab 16:00 Min, Jäkel ab 33:50 Min)
(Fotos: IMAGO / dts Nachrichtenagentur; Montage: turi2)
Dreht lauter: Audio-Vermarkter RMS gewinnt 24 Audio-Angebote als neue Mandanten und erhöht seine Reichweite damit nach eigenen Angaben um 6 %. Ab 2025 vermarktet RMS sieben Programme von Absolut Radio sowie sechs von bigFM, zusätzlich u.a. Klassik Radio und Aida Radio sowie Radio Paradiso und Schlager Radio.
rms.de via horizont.net (€)
(Foto: IMAGO / Pond5 Images; Montage: turi2)
Fortsetzung folgt: Der NDR gibt seinem Podcast "Der talentierte Mr. Vossen" eine zweite Staffel – sieben Jahre nach Ende der ersten. Autor Christoph Heinzle erzählt in vier neuen Folgen u.a. vom Gefängnis-Aufenthalt des Millionen-Betrügers Felix Vossen (Foto) und über die Vossen-Geschädigte Madhu Grover, die sich inzwischen selbst wegen Betrugsvorwürfen verantworten muss.
ndr.de, turi2.de (Background)
(Foto: Angelika Warmuth / dpa / picturedesk.com)
Sound des Geldes: ARD und Deutschlandradio einigen sich mit der Hörspiel-Branche auf ein neues Vergütungssystem, teilen die Sender mit. Demnach steigt die Erstvergütung "deutlich" und ist als "Vorschuss" auf zukünftige Nutzung zu sehen. Erstmals sei die Bezahlung bei allen ARD-Sendern gleich. Konkrete Details der Vereinbarung nennen die Beteiligten nicht.
presseportal.de
Neues Orchester: Felix Kovac, noch Geschäftsführer der Antenne Bayern Group, wechselt als Vorstand zur Klassik Radio AG in Augsburg. Er hatte vergangene Woche seinen Abschied von Antenne Bayern zum Jahreswechsel angekündigt. Von 1999 bis 2000 war Kovac bereits Programmdirektor bei Klassik Radio in Hamburg. Erst jüngst hat der Klassik-Sender auch die langjährige Marketingchefin Tina Jäger in den Vorstand berufen.
kress.de, klassikradio.de, turi2.de (Background Kovac), turi2.de (Background Jäger)
(Foto: Aljoscha Kostomlatsky / Antenne Bayern Group)
Freundinnen für immer? Die Moderatorinnen Ariana Baborie und Judith Rakers legen den Podcast "Baborie & Rakers" auf, in dem sie sich "durchs Alphabet orgeln". In Folge 1 geht es um "A wie Arschgeweih", aber auch um "Achtsamkeit". Darin erklärt Rakers, dass sie kein Tattoo habe, weil sie sich nicht festlegen möge. Das gelte auch für andere Lebensbereiche. Jeden Freitag soll eine neue Ausgabe erscheinen. Die Moderatorinnen hatten zuerst im SWR-Podcast "1 plus 1 - Freundschaft auf Zeit" miteinander gesprochen und verlängern nun auf unbestimmte Zeit.
presseportal.de
(Foto: SWR)
Sendeschluss: Geschäftsführer Felix Kovac und die Antenne Bayern Group gehen getrennte Wege. Er verlässt das Unternehmen "auf eigenen Wunsch" zum Jahresende, um eine "neue Herausforderung" anzunehmen. Kovac hat die Sendergruppe seit Mitte 2019 geleitet und die Expansion in weitere Radiomärkte vorangetrieben, u.a. nach NRW. Die Nachfolge solle "zeitnah" bekanntgegeben werden. Bereits seit Juli gehört auch Rock-Antenne-Chef Guy Fränkel zur Geschäftsführung.
antenne.group
(Foto: Aljoscha Kostomlatsky / Antenne Bayern Group)
"Wir glauben, dass für die Gattung Audio noch viel mehr zu holen ist als bisher. Das will ich aber nicht dem neuen ARD-Media-Chef Ralf Hape abluchsen, sondern lieber anderen Gattungen."
Radio-Vermarkter Stefan Mölling sieht im Doppel-Interview mit Sven Thölen bei "Horizont" Reichweitenprobleme bei Print und TV. Die Chefs von RMS glauben, dass auch aus den Digital-Budgets was fürs Radio zu holen ist.
horizont.net (€)
Hör-Haube: Die Radio-Holding RTL Radio Deutschland befördert Carolin Häublein auf den neu geschaffen Posten Chief Operating Officer. Im Gegenzug verlässt sie die Geschäftsführung des RTL Audio Centers Berlin, der sie seit 2020 angehört. Sie berichtet weiterhin direkt an RTL-Radio-CEO Nina Gerhardt. Zudem bleibt Häublein Geschäftsführerin des Senders Jam FM, an dem RTL 49,9 % hält und sie selbst 10 %.
radioszene.de
(Foto: RTL Radio Deutschland)
Zerbst-Anfang: Privat-Radio FFN in Hannover befördert Jan Zerbst zum Programmdirektor. Er ist bisher Chefredakteur und soll nun "die gesamte musikalische und programmatische Ausrichtung" des Senders verantworten. Zuvor hatte Gruppen-CEO Harald Gehrung den Posten interimistisch inne. Zerbst hat bereits als Volontär bei dem Sender angefangen. Gehrung bescheinigt ihm via Pressemitteilung, den "Turnaround im Programm geschafft" und dem Sender gegen den Trend bei den 14- bis 49-Jährigen mehr Reichweite verschafft zu haben.
radioszene.de
(Foto: FFN)
Aus 41 mach eins: Die ARD-Intendanten einigen sich auf einen weitreichenden Audio-Umbau bis Ende 2025. Bis dahin sollen alle Audio-Angebote des Senderverbundes in einer App, der ARD Audiothek, aufgehen. Aktuell betreiben die Sender noch 41 unterschiedliche Angebote. Die Audiothek soll dann Abrufangebote wie Podcasts und Sendungen zum Nachhören mit Live-Streams aller ARD-Radios verbinden. Ein ARD-Login soll personalisierte Inhalte ermöglichen. Der Umbau erfolgt ab sofort.
presseportal.de
Mitredaktionen: Redaktionsvertretungen und Personalräte von mehreren ARD-Sendern, ZDF, Deutschlandradio und Deutscher Welle appellieren an die Ministerpräsidenten der Länder, die Perspektive der Beschäftigten in ihre Beratungen zu den Reformstaatsverträgen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk einzubeziehen. Eine "so umfassende Reform" dürfe "nicht in großer Eile beschlossen werden", ohne die zu hören, "die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in seinem Kern prägen – die Mitarbeitenden", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Noch deutlicher wird die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse AGRA, die in einem Brief an die Länderchefs und die Rundfunkkommission der Länder fordert: "Die Debatte um die Reformen des Rundfunks muss endlich entpolitisiert und von Macht-, Länder- und Parteiinteressen entkoppelt werden!" Dazu gehöre auch, "das verfassungsgemäße Procedere bei der Beitragsanpassung einzuhalten". Ein Verstoß dagegen sei aus Sicht der AGRA "ein Verfassungsbruch". Auch sonst gebe es an den bereits bekannt gewordenen Plänen einiges auszusetzen: Viele Vorschläge seien "rückwärtsgewandt und weltfremd". Eine strengere Regulierung der öffentlich-rechtlichen Online-Angebote, etwa ein "Sendebezug", widerspreche "dem modernen Nutzungsverhalten der Bürger" und dem Auftrag, mit digitalen Angeboten jüngere Zielgruppen zu bedienen. Niemand warte heute mehr auf "lineare Termine". Die notwendigen Reformen könnten nur gelingen, wenn auch die Programmmacherinnen und -macher in den Entscheidungsprozess eingebunden werden. "Der Blick aus dem 'Maschinenraum'" sei "dringend notwendig".
agra-rundfunk.de, Personalräte per Mail
In Stein gemeißelt: Der NDR macht Ilka Steinhausen zur Programmdirektorin ab Januar 2025. Der NDR-Verwaltungsrat hat am Freitag dem Vorschlag von Intendant Joachim Knuth zugestimmt. Sie folgt auf Katja Marx, die ihre Tätigkeit zum Jahresende "auf eigenen Wunsch" beendet. Steinhausen verantwortet seit 2020 als Chefredakteurin und Vize-Direktorin die multimedialen Programmangebote des NDR-Landesfunkhauses Hamburg.
presseportal.de, turi2.de (Background Marx)
(Foto: NDR/Ralf Pleßmann)
“Miteinander gegeneinander sein” LfM-NRW-Chef Tobias Schmid über Lage und Zukunft der NRW-Lokalradios.
Gemischte Aussichten: Für den Chef der Landesanstalt für Medien NRW, Tobias Schmid, bietet sein Bundesland “den besten Radiomarkt in Mitteleuropa” – aber der Markt steht vor Problemen. Wirtschaftlich geht es einigen der 44 Lokal-Sender längst nicht mehr gut. Zwei vorliegende Vertragswerke, die den Sendern dabei helfen sollen, die Herausforderungen solidarisch zu meistern, sind noch nicht von allen Sendern unterzeichnet. Gleichzeitig rufen einige schon danach, den Lokalfunk mit dem Rundfunkbeitrag oder Staatsgeld zu retten. Für Schmid ein No-Go: “Wenn ich Redakteur wäre, Veranstaltergemeinschaft oder Verleger – da würde sich alles in mir sträuben.” Diemut Roether von EPD Medien dekliniert im Interview mit Schmid die Probleme und Lösungsansätze durch.
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