"Ich hätte mich früher mit Social Media befassen müssen. Da hatte ich irgendwie Hemmungen. Als eine Frau, die jedes Wort auf die Goldwaage legt, war ich da zu vorsichtig."
Gundula Gause, seit 30 Jahren Co-Moderatorin des "heute journals" im ZDF, bereut im turi2-Interview, dass sie mit sozialen Medien bis heute nicht warm geworden ist.
turi2.de (komplettes Interview)
Mit dem Zweiten zwitschert's besser? Das ZDF startet mit den öffentlich-rechtlichen Anstalten CBC aus Kanada, der schweizerischen SRG SSR sowie Belgiens RTBF das Forschungsprojekt "Public Spaces Incubator". Dessen Ziel ist, "bürgerliches Engagement und den demokratischen Diskurs im digitalen Raum abseits von Hasskommentaren und zunehmender Desinformation zu ermöglichen". ZDF-Intendant Norbert Himmler sagt, den für die Demokratie wichtigen gesellschaftliche Dialog "dürfen wir nicht den amerikanischen Großplattformen überlassen". De facto dürfte also eine Alternative zu den etablierten privatwirtschaftlichen sozialen Medien wie Facebook oder Twitter das Ziel sein. Dafür arbeiten die Anstalten mit der gemeinnützigen Organisation New Public zusammen.
presseportal.de
TikTok statt Tagesschau? Rund 54 Mio Menschen in Deutschland nutzen Social Media, sagt eine Bitkom-Erhebung. 43 % der Befragten U30 geben an, dass die Netzwerke ihre politische Meinung beeinflussen, bei Ü30 sind es 30 %. Mehr als die Hälfte der U30-Jährigen sagen, dass sie ohne Social Media oft nicht wüsste, was in der Welt passiert. Top-Netzwerke nach Nutzung sind demnach Facebook (68 %), Instagram (54 %) und Pinterest (38 %), TikTok kommt auf 30 %, Twitter auf 27 %. Für die laut Bitkom repräsentative Erhebung wurden 1.032 Internet-Nutzerinnen ab 16 befragt.
medienpolitik.net
"Die Gen Z wird in den Medien oft als schreiendes, lautes Baby charakterisiert. Aber was macht ein schreiendes, lautes Baby? Nach Bedürfnissen rufen. Ein gutes Weltklima ist ein großes Bedürfnis."
Comedienne Parshad Esmaeili sagt im großen Interview in der turi2 edition #20, dass ihre Generation ganz selbstverständlich auf den Tisch haut – oder eben mit Kartoffelbrei auf Kunstwerke wirft, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen.
turi2.de, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)
Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
Zahl des Tages: Eine Strafe von 480.000 Euro soll Influencer Ron Bielecki wegen der Teilnahme an und der Werbung für illegale Online-Glücksspiele zahlen, entscheidet das Berliner Amtsgericht Tiergarten. Laut "Wirtschaftswoche" hat er in mindestens 37 Fällen über seine Kanäle Werbung für ein Online-Casino aus Curacao gemacht, das in Deutschland keine Genehmigung besitzt. Bielecki hat Einspruch gegen den Bescheid eingelegt.
wiwo.de
Vorzeitige Warnung: EU-Kommissar Thierry Breton droht Twitter und TikTok im "Spiegel"-Interview mit Verbot, wenn sie sich künftig nicht an den den Digital Services Act halten. Ab September müssen die Betreiber u.a. mehr Content-Moderatorinnen beschäftigen und sicherstellen, dass ihre Algorithmen keine Fake News fördern. Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 6 % des globalen Jahresumsatzes. Tritt dann immer noch keine Besserung ein, droht den Plattformen die Abschaltung in der EU.
spiegel.de (€)
Hör-Tipp: Jungen Hosts von Video-, Podcast- oder Social-Media-Formaten wird oft nicht zugetraut, auch inhaltlich mitzuarbeiten, beobachtet Tessniem Kadiri, die u.a. Atlas von Funk und Fomo bei Spotify hotstet. "Ich merke, dass es leichter ist, zu moderieren", sagt sie im Druckausgleich-Podcast mit Annkathrin Weis und Luca Schmitt-Walz. Weis bringt ein, dass es oft auch eine Budgetfrage sei, Hosts nur zum Präsentieren zu buchen, jedoch litten darunter Qualität und Glaubwürdigkeit. Schmitt-Walz wünscht sich mehr Wertschätzung für junge Redakteurinnen, die nicht vor der Kamera stehen wollen.
druckausgleich.podigee.io (48-Min-Audio)
turi2 edition #20: Parshad Esmaeili über TikTok und Toiletten.
Komödie und Tragödie: Auf YouTube und Instagram bespaßt Parshad Esmaeili Hunderttausende und sieht sich damit als Teil einer kleinen revolutionären Bewegung. Bei allem, was sie tut, will sie immer ihr vierjähriges Ich glücklich machen, sagt sie im großen Interview in der turi2 edition #20. Im ältesten Nachtclub Frankfurts spricht sie außerdem über die Gen Z, Cringe im TV und Toiletten als TikTok-Bühne. Weiterlesen >>>, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)
Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
Hör-Tipp: "Wir müssen uns mehr trauen im Bereich Datensammeln", sagt Gert Kauntz, Geschäftsführer der Digitaltochter pub vom BR und SWR, im "Satzzeichen"-Podcast. Für passgenaue Angebote brauche man Nutzer-Daten, derzeit passiere noch zu viel auf manueller Basis: "Wir haben nichts Böses mit den Daten vor." Eine Art öffentlich-rechtliches Facebook wäre zum jetzigen Zeitpunkt aber "zum Scheitern verurteilt": Usern fehle noch der Anreiz, die Plattform zu verlassen – es reiche nicht, allein auf demokratische Werte zu verweisen. Stattdessen müssten die Öffentlich-Rechtlichen zunächst kleinere Schritte machen und etwa die Dialog-Fähigkeit auf vorhandenen Plattformen stärken.
open.spotify.com (25-Min-Audio)
Wie ein schlechter Traum: San Francisco hat im Twitter-Hauptquartier eine illegale Bettenburg ausfindig gemacht. Mehrere Konferenzzimmer seien in Schlafräume umgebaut worden. Twitter hat jetzt 15 Tage Zeit, die Bubu-Bereiche als solche zu kennzeichnen – oder aus dem Albtraum aufzuwachen, den Elon Musk verursacht hat, und die Räume tatsächlich wieder als Büros zu nutzen.
businessinsider.com
Bei aller Liebe: Der Bundesverband der Verbraucherzentralen verklagt die Dating-Plattform Parship, weil diese ihre Kundinnen auf lange Zeit in teuren Verträgen festhalte. Betroffene können sich der Musterfeststellungsklage anschließen. Diese richtet sich an die PE Digital GmbH, die Betreiberin der Plattform mit Sitz in Hamburg.
businessinsider.de, verbraucherzentrale.de
Bitte keine Werbung: Das EU-Parlament will die Regeln für politische Online-Kampagnen verschärfen, um so u.a. Desinformation aus dem Ausland vorzubeugen. Auftraggeber aus Drittstaaten sollen in der EU keine politischen Werbedienste mehr nutzen dürfen, auch das Micro-Targeting soll beschränkt werden. Eine zentrale, von der EU-Kommission verwaltete Datenbank soll Auskunft über Details politischer Web-Werbung geben.
tagesschau.de
Hör-Tipp: Kurz nach dem Snapchat-Launch hat Gründer Evan Spiegel im Einkaufszentrum Flyer verteilt, "um Leute davon zu überzeugen, die App herunterzuladen". Im OMR-Podcast mit Philipp Westermeyer erzählt der Tech-Milliadär, dass die App jedoch "von Natur aus viral" ist: "Das wirklich Tolle an Snapchat ist, dass es erst dann toll ist, wenn man es mit Freunden nutzt." Dadurch sei die Foto-App organisch gewachsen.
omr.podigee.io (44-Min-Audio)
Deutsche Kanälle: Dank 1,4 Mio Followern führt die Deutsche Welle mit ihrem arabischsprachigen Kanal Jaafartalk die Hitliste der deutschen Medienunternehmen auf TikTok an. Auf Platz 2 mit 1,3 Mio Followern landet der Kanal der Tagesschau, sagt das Ranking des englischen Medienmagazins The Fix. Sport1 folgt auf Platz 3 mit 1 Mio Followern.
thefix.media
Lese-Tipp: Videos mit dem Hashtag #deinfluencing gehen auf TikTok zurzeit durch die Decke, schreibt Roland Eisenbrand bei OMR. Influencerinnen berichten von ihren Erfahrungen mit auf der Plattform gehypten Produkten und raten davon ab, sie zu kaufen. Das Kosmetik-Medium Glossy erklärt den Trend mit einer Reaktion auf Überkonsum und Inauthentizität, eine TikTokerin hingegen führt ihn auf die Rezession zurück.
omr.com
FAQ: TikTok-Chef Shou Zi Chew wird am 23. März vor dem US-Kongress Rede und Antwort stehen. Abgeordnete in den USA werfen der App Missbrauch von Nutzerdaten vor. Das Repräsentantenhaus debattiert darüber, die App aus Gründen nationaler Sicherheit sogar komplett zu verbieten.
spiegel.de
Anonymer Raum: Polizei und Justiz beklagen, dass Telegram kaum Daten zur Ermittlung von Tatverdächtigen rausrückt. Laut WDR und "Süddeutsche Zeitung" habe das BKA bei 230 Anfragen nur in 60 Fällen überhaupt eine Antwort erhalten. In gerade Mal 25 Fällen seien Daten übermittelt worden. "Wir kommen an Telegram nicht ran", kritisiert Christoph Hebbecker von der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) der Kölner Staatsanwaltschaft. Immerhin die Löschanfragen deutscher Behörden werden inzwischen umgesetzt. Von 445 gemeldeten Fällen seien 419 strafbare Inhalte gelöscht worden.
tagesschau.de, turi2.de (Background)
Teekanne nutzt gemeinsam mit der Media-Agentur OMD als erste deutsche Marke das TikTok-Format Branded Mission. Dadurch können Werbetreibende Inhalte zu ihrer Kampagne von TikTok-Nutzern sammeln und die Videos anschließend in Anzeigen umwandeln. Teekanne hat dafür eigene Filter zu einzelnen Teesorten kreiert, die in den Clips genutzt werden können.
lifepr.de
Sexy Söder Clip: Die CSU hat ein TikTok-Video mit Markus Söder gelöscht, das zu einer Fragerunde mit dem Parteichef aufrufen sollte. In dem Video, das noch auf Twitter zu finden ist, sind überrascht dreinblickende Frauen zu sehen, dann ein harter Schnitt zu Söder. Im Hintergrund läuft "The Bad Touch" der Bloodhound Gang, ein Song, der mit seinem Text zur Begattung aufruft.
sueddeutsche.de, twitter.com (Video)
Nestbeschmutzer: Das Unternehmen Crown Estate, das Immobilien für die britische Krone verwaltet, verklagt Twitter, weil das Unternehmen seit dem Antritt von Elon Musk keine Miete für sein Londoner Büro bezahlt haben soll. Aus dem gleichen Grund ist auch eine Klage in San Francisco eingegangen. Musk soll im Oktober Mietzahlungen für Twitter-Büros gestoppt haben.
t-online.de
Undigital Detox: Junge Menschen wie die Sängerin Camila Cabello sagen der Smartphone-Sucht den Kampf an und steigen aufs gute alte Klapphandy um. Das Retro-Teil postet sie bei Instagram, andere berichten bei TikTok von ihrem "Smartphone-Detox". Das ist ungefähr so, als würden wir behaupten, der turi2-Newsletter entstünde nach ausführlicher Telefonbuch-Recherche unter Kerzenschein auf einer Olympia-Schreibmaschine.
faz.net (€), instagram.com
"Durch TikTok und Co. sind weltweit schon junge Menschen gestorben."
Generationenforscher Rüdiger Maas warnt vor gefährlichen Streichen, die Jugendliche oft extra für Social Media inszenieren: Es könne zu "unkontrollierbaren Gruppendynamiken" kommen, Opfer litten teils an "enormen psychischen Folgen".
welt.de (€)
Warnschuss: Die EU-Kommission droht Tiktok mit einem EU-weiten Verbot, teilt EU-Kommissar Thierry Breton am Donnerstag nach einem Gespräch mit TikTok-Chef Shou Zi Chew mit. Breton habe auf das neue EU-Gesetz über digitale Dienste hingewiesen und mit Nachdruck die Einhaltung europäischer Regeln beim Datenschutz und Urheberrecht gefordert. Es sei unakzeptabel, wenn vor allem junge oft minderjährige Nutzer innerhalb weniger Sekunden zwischen lustigen und gefährlichen oder sogar lebensbedrohlichen Inhalten hin und hergeleitet würden. Breton zeigte sich auch besorgt über den Vorwurf, dass Journalisten via TikTok ausspioniert und Nutzerdaten in Drittstaaten übermittelt werden.
"Wir werden nicht zögern, alle möglichen Sanktionen zu beschließen, wenn Prüfungen nicht die volle Einhaltung erkennen lassen", so Bretons ungewohnt deutliche Warnung an den Chef der besonders bei Jugendlichen beliebten Video-App. Die App steht seit längerem in der Kritik, in puncto Datensicherheit und Nutzerschutz zu nachlässig zu sein. TikTok gehört zum chinesischen Konzern Bytedance und steht deshalb auch immer wieder im Verdacht, chinesischen Behörden Zugriff auf die App zu geben.
sueddeutsche.de, apnews.com, twitter.com
Zahl des Tages: Ein Unbekannter legt 100.000 Dollar für ein Twitter-Logo auf den Tisch. Der Konzern verscherbelt im Rahmen einer großen Auktion Teile seiner Büroausstattung, darunter auch einen überdimensionalen Twitter-Vogel aber auch Kaffeemaschinen, Büromöbel oder interne Beschilderung.
t3n.de, theguardian.com
Sorry, kein Bock auf deine Story? Die Bundesregierung ist nach Facebook, Twitter, Mastodon und YouTube nun auch mit einem eigenen Profil auf Instagram vertreten. Die redaktionelle Betreuung des Accounts übernimmt das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, das auch für die Social-Media-Accounts von Bundeskanzler Olaf Scholz verantwortlich ist. Ziel des Auftritts ist es, vor allem jüngere Nutzer über die Politik der Bundesregierung zu informieren. Die ersten Posts zum Strompreisdeckel und LNG-Terminals stoßen auf verhaltenes Feedback.
bundesregierung.de, rp-online.de
Zahl des Tages: Fast 1,5 Mrd Menschen weltweit haben das Final-Spiel der Fußball-WM in Katar vor einem Monat verfolgt, teilt die Fifa mit. Das entspräche rund 19 % der Weltbevölkerung. Beim WM-Finale 2018 in Russland warn es 1,12 Mrd Menschen. In sozialen Medien gab es nach Angaben des Marktforschers Nielsen 93,6 Mio WM-Posts auf allen Plattformen.
fifa.com, sport1.de, n-tv.de
He's back: Der ehemalige US-Präsident Donald Trump soll nach einer zweijährigen Sperrung wohl wieder auf Facebook und Instagram zugelassen werden. Das deutet der Meta-Vizepräsident Nick Clegg beim Weltwirtschaftsforum in Davos an und spricht von einer "raschen" Entscheidung. Trump wurde nach dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 für zwei Jahre gesperrt.
sueddeutsche.de
Lese-Tipp: Zeit Online fragt drei Forschende, wie soziale Medien zu retten sind. Extremismus-Expertin Julia Ebner fordert "neue Formen der Vernetzung, die konservative mit progressiven Nutzern zusammenbringen". Statt der politischen Einstellung müsse die Menschlichkeit im Mittelpunkt stehen. Kognitionspsychologe Christian Stöcker sagt, dass Streaming-Dienste zeigen, wie gut Algorithmen funktionieren, die auf "vorsortierten Inhalten" basieren.
zeit.de
"Die Demonstrierenden zeigen eine hohe Risiko­bereitschaft bei gleichzeitiger breiter Sichtbarkeit. Man lässt sich bestimmte Dinge einfallen, um die öffentliche und mediale Aufmerksamkeit zu erregen. Das ist auch das große Kapital."
Caja Thimm, Kommunikationswissenschaftlerin der Uni Bonn, sagt im Interview mit Netzpolitik.org, dass Protest-Aktionen – ob Lützerath oder Letzte Generation – ohne Social Media keinesfalls so wirksam wären. Ohne die immer wieder neue Aufmerksamkeit gingen die Anliegen der Bewegung im alltäglichen Klein-Klein allzu rasch wieder unter.
netzpolitik.org
Täuschungsversuch: Viele private Radiosender kämpfen derzeit gegen Fakeprofile im Netz, sagt ein Vaunet-Sprecher der dpa. Demnach kursieren seit Wochen gefälschte Profile von Radiomarken und deren Moderatoren bei Facebook. Betroffen seien "praktisch alle großen deutschen privaten Sender".
rnd.de
Video-Tipp: "Zapp" beleuchtet die wachsende Szene der Medfluencer, die Medizinberatung über Social Media machen – und mit ihrer Reichweite auch für Werbekunden lukrativ sind. Weil Ärztinnen und Ärzte aber nicht für Produkte werben dürfen, setzt die Pharmaindustrie bevorzugt auf Medizinstudierende, die weniger strengen Regeln unterliegen. Arzt Tobias Weigl (Foto) verdient mit seinen Videos als DoktorWeigl Geld durch YouTube-Werbung, lehnt direkte Kooperationen mit Pharma-Herstellern aber ab.
youtube.com (20-min-Video)
Lese-Tipp: Die öffentlichen Schulen der US-Großstadt Seattle verklagen Social-Media-Unternehmen wie Meta und ByteDance, weil diese "psychische Gesundheits- und Verhaltensstörungen verstärkt" hätten. Millionen Kinder und Jugendliche seien zur "exzessiven Nutzung" von Instagram, TikTok & Co. verleitet worden und würden mit "schädlichen und ausbeuterischen Inhalten" konfrontiert. Die Konzerne sollen u.a. für Mehrkosten der Schulen aufkommen, die zusätzliche Fachkräfte für psychische Gesundheit eingestellt haben.
spiegel.de
Genderneutral: Meta verbietet auf Facebook und Instagram künftig Werbung, die Teenager aufgrund ihres Geschlechts adressiert. Werbetreibende sollen Jugendliche nur noch anhand ihres Alters und Standortes ansprechen dürfen. In Kraft treten sollen die neuen Targeting-Regeln ab Februar.
about.fb.com via basicthinking.de
Im Osten was Neues: MDR Sachsen will mit dem Instagram- und Facebook-Newsformat SachsenUpdate die Zielgruppe der 20- bis 35-Jährigen abholen. Seit 2. Januar präsentiert eine Moderatorin an jedem Werktag ein ca. einminütiges Reel mit den drei wichtigsten Nachrichten des Tages. Inspiration kommt vom MDR Sachsen-Anhalt, der seit rund einem Jahr das ähnliche Sachsen-Anhalt-Update liefert.
flurfunk-dresden.de, mdr.de
Kurz bezahlt: Die Produzentinnen hochkantiger Kurzvideos, sogenannter Shorts, werden von YouTube ab 1. Februar an den Werbeeinnahmen aus dem Format beteiligt, teilt die Video-Plattform und Google-Tochter mit. Der Schritt ist Teil eines Umbaus des Partner-Programms von YouTube. Alle Teilnehmenden, die dabei bleiben und weiter Geld verdienen wollen, müssen den geänderten Nutzungsbedingungen bis 10. Juli zustimmen.
theverge.com, onlinemarketing.de, support.google.com
Spielregeln: Die französische Regierung plant einen Verhaltenskodex für Influencer. Bis Ende Januar dürfen die Franzosen auf einer Website Feedback zu möglichen Regeln geben. Dazu gehören die Rechte und Pflichten von Influencern und der Verbraucherschutz. Influencer spielten "eine Rolle in unserem täglichen Leben, das gibt ihnen eine besondere Verantwortung", twittert Wirtschaftsminister Bruno Le Maire.
bild.de, twitter.com
Tröten wieder ab: Die vermeintliche Twitter-Alternative Mastodon zählt in der ersten Januar-Woche nur noch 1,8 Mio aktive User, 700.000 weniger als Anfang Dezember, meldet der "Guardian". Als Elon Musk Ende Oktober 2022 Twitter übernommen hat, gab es nur 500.000 Mastodon-Nutzer. Bis Mitte November hat das dezentrale soziale Netzwerk die 2-Mio-Marke geknackt.
theguardian.com via golem.de
"Privat ist nichts, wenn es erst mal hochgeladen oder vor Publikum ausgesprochen wurde."
"SZ"-Autorin Laura Hertreiter beobachtet den Trend, dass sich Funktionsträgerinnen wie Christine Lambrecht oder Tom Buhrow öffentlich "privat" äußern, auch wenn es in ihren Aussagen meist dennoch um ihren Beruf geht. Hertreiter hofft, dass weder Lambrechts Leute im Ministerium noch Buhrows Redenschreiber wirklich glauben, "dass das Argument der Privatheit im Ernstfall hilft".
"Süddeutsche Zeitung am Wochenende", S. 40 (€)
Twitter lockert in den USA sein Werbeverbot für politische Inhalte. Der Konzern will die 2019 eingeführten Regeln "an die des Fernsehens und anderer Medien angleichen". Seit der Übernahme durch Elon Musk laufen Twitter die Werbekunden weg, bisher gemiedene Geldgeber sollen nun die Einnahmen ankurbeln.
spiegel.de, theverge.com
Knast-Influencer: Der umstrittene Influencer Andrew Tate ist in Rumänien festgenommen worden. Die Behörden werfen ihm und seinem Bruder Menschenhandel, Vergewaltigung und Bildung einer kriminellen Vereinigung vor. Seinen Aufenthaltsort hat er womöglich durch seinen öffentlich ausgetragenen Streit mit Greta Thunberg verraten.
faz.net, bild.de, turi2.de (Background)
Auf Standby: Der Kurznachrichtendienst Twitter läuft nach stundenlangen Ausfällen wieder. Vor allem Nutzer in den USA, Japan und Großbritannien konnten zeitweise weder über den Browser noch über die App auf den Dienst zugreifen. Es war eine der größten Störungen seit der Übernahme durch Elon Musk im Oktober. Musk selbst war von dem Ausfall offenbar nicht betroffen. Er antwortete per Tweet auf die Frage ob Twitter kaputt sei: "Bei mir funktioniert's".
tagesschau.de, sueddeutsche.de
App-Blocker: Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses dürfen TikTok wegen Sicherheitsbedenken nicht mehr auf ihre Diensthandys herunterladen. Die Anweisung nimmt ein allgemeines Verbot auf allen Geräten der US-Regierung vorweg, das demnächst in Kraft treten soll. Die TikTok-Mutter ByteDance hatte kürzlich eingeräumt, auf Nutzerdaten von Journalistinnen zugegriffen zu haben.
zeit.de, turi2.de (Background)
"In vielen Ländern sind zwar unsere eigenen Plattformen gesperrt, wir erreichen die Menschen aber oft weiterhin über die sozialen Medien. Zum Beispiel die Menschen in Iran über Instagram."
Nadja Scholz, neue Programmdirektorin der Deutschen Welle, erklärt im Interview mit turi2, dass die Reichweite des deutschen Auslandssenders im Iran bei Instagram 2022 um mehr als 400 % gestiegen ist.
turi2.de
Feuer frei: Bytedance, chinesischer Mutterkonzern von TikTok, entlässt vier Angestellte, die sich unerlaubt Zugang zu Nutzerdaten verschafft hatten. Betroffen waren auch die Accounts von mindestens zwei US-Journalisten. Sie hatten über das Unternehmen berichtet.
tagesschau.de, turi2.de (Background)
China schaut hin: Mitarbeitende der TikTok-Mutter ByteDance haben Daten wie die IP-Adressen mehrerer US-Journalistinnen abgegriffen, die über das Unternehmen berichtet haben. Sie wollten so herausfinden, ob sich die Reporterinnen in der Nähe von TikTok-Mitarbeitenden aufgehalten haben, die Informationen an die Presse weitergegeben haben. Rubo Liang, CEO von ByteDance, spricht von "Fehlverhalten einiger weniger Personen".
theverge.com
Konterfei aus der Kiste: In den USA hat Meta einem kürzlich entlassenen Angestellten offenbar eine bizarre Box mit der Aufschrift "Leaver" zugeschickt. Darin befanden sich ein erstauntes und ein weinendes Emoji – ohne weitere Erklärung. Ein anderer Ex-Mitarbeiter habe mehrere angefangene Bourbon-Flaschen per Post bekommen. Scheint so, als ob Meta nicht nur einige Angestellte, sondern auch den Krempel in seinen Abstellkammern losgeworden ist.
businessinsider.com
"Wenn man eine gewisse Zahl an Followern und Followerinnen zusammengewitzelt hat, dann gibt man die auch nicht so schnell auf. Da ist es die Eitelkeit, die mich bei Twitter hält."
Micky Beisenherz will Twitter erst den Rücken kehren, wenn alle Kontrollinstanzen versagen und all die Medienschaffenden abgehauen sind, die er so schätzt, sagt er im "Stimmenfang"-Podcast vom "Spiegel".
spiegel.de (40-Min-Audio)
Twitter Gate: BMWK-Staatssekretär Sven Giegold appelliert an die EU-Kommission, strengere Auflagen für Twitter zu prüfen. Nach der Übernahme durch Elon Musk bedrohe der Kurznachrichtendienst, u.a. durch das Untersagen von Links zu anderen Plattformen und die Sperrung von Journalistinnen, die Wettbewerbs- und Meinungsfreiheit. Twitters "Plattformregelungen, deren abrupte und willkürliche Anwendung" habe Giegold "mit großer Sorge" zur Kenntnis genommen. Der Grünen-Politiker sieht Twitter in einer Reihe mit großen Gatekeepern wie Facebook oder Google. Diese stehen ab Mai 2023 nach dem Digital Markets Act unter besonderer wettbewerbspolitischer Kontrolle der EU.
Eine strengere Regulierung von Twitter fordert indes auch die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, im "Handelsblatt". Der Fall Twitter zeige "eindrücklich, wie problematisch und sogar gefährlich es ist, wenn eine einzelne Person ein Unternehmen kontrolliert, das einen so großen Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung hat." Der Dienst habe eine "dominante Markstellung" in einem Markt, "wo größte Sorgfalt notwendig ist, weil durch Fehlinformationen nachweislich großer Schaden angerichtet werden kann".
tagesspiegel.de, handelsblatt.com, twitter.com (Giegold-Schreiben), turi2.de (Background)
Steigender Unmut: Die Beschwerden beim Bundesamt für Justiz über rechtswidrige Inhalte in sozialen Netzwerken erreichen mit 1.513 Meldungen 2022 ihren Höhepunkt, berichtet das "Handelsblatt". Demnach handelt es sich um die höchste Anzahl seit Inkrafttreten des NetzDG 2017. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Beschwerden verfünffacht – 2021 sind nur 319 Beschwerden eingegangen.
handelsblatt.com
Klebt nicht am Chefsessel: Ein schneller Rücktritt von Elon Musk als Chef von Twitter ist bisher nicht absehbar. Einem Bericht von CNBC zufolge sucht Musk zwar schon seit einiger Zeit eine Nachfolgerin. Bisher mangele es aber an geeigneten Interessenten. Bei einer von Musk selbst initiierten Abstimmung hatten sich 58 % der Umfrageteilnehmer für einen Rücktritt des Twitter-Chefs ausgesprochen.
cnbc.com, wiwo.de, turi2.de (Background)