Hör-Tipp: Sebastian Turner verrät, wie Medien im “wahnsinnigen Wettbewerb” überleben können.

Hör-Tipp: Der Schlüssel fürs Überleben von Medien in einem "wahnsinnigen Wettbewerb" ist "Differenzierung und Alleinstellung", sagt Sebastian Turner (Foto), Gründer von Table Media und ehemaliger "Tagesspiegel"-Herausgeber im rundumerneuerten "Hy-Podcast". Der "Tagesspiegel" etwa profitiere davon, in den großen Berliner Berufsgruppen Domänenkompetenz zu haben – also mit Ortskenntnissen zu punkten, die "eigentlich alle auf der Hand liegen". Christoph Keese moderiert den "Hy-Podcast" ab sofort zusammen mit Hy-Redakteurin Sophie Ronczka. Zudem kommt pro Folge zusätzlich ein Experte der Digital-Beratung und Springer-Tochter Hy zu Wort. Zum Auftakt gibt Julian Yogeshwar Einblicke in die Monetarisierung im Web 3.0. Dabei seien vor allem User-Daten eine neue Form der Online-Währung.
open.spotify.com (30-Min-Audio)

Judith Sevinç Basad stößt zum Medienunternehmen von Julian Reichelt.

Geschwister im Geiste: Die ehemalige "Bild"-Journalistin Judith Sevinç Basad heuert offenbar bei Julian Reichelt an. Auf Twitter postet Basad ein Video, das sie in einem Studio zeigt, Reichelt läuft durch das Bild und rührt ihr Getränk um. Basad hatte im Juni ihre Kündigung bei "Bild" damit begründet, dass der Springer-Konzern vor "woken Aktivisten" einknicke.
twitter.com via medieninsider.de, turi2.de (Background)

“SZ”-Autor Ronen Steinke weist “Bild” auf antisemitischen Ursprung des Wortes “mauscheln” hin.

Zeilen-Kritik: "Süddeutsche"-Autor Ronen Steinke kritisiert die Wortwahl "Mauschel-Vorwürfe" auf der "Bild"-Titelseite von Samstag in Zusammenhang mit dem Porsche-Gate. In einem Twitter-Thread erklärt er den antisemitischen Ursprung des Wortes "mauscheln", das im 17. Jahrhundert als Spottwort für jüdische Geschäftsleute von der jiddischen Form des Namens "Moses" abgeleitet wurde. Steinke rät, das Wort nicht zu verwenden.
twitter.com

WeltN24 produziert Inhalte für Servus TV.


Pfiat di: Die Springer-Tochter WeltN24 produziert ab 2023 Inhalte für den Privat-Sender Servus TV Deutschland. Zuvor hatte Medieninsider Marvin Schade über eine mögliche Zusammenarbeit berichtet, nun geben die Sender den Deal offiziell bekannt: Springers Newskanal beliefert den deutschen Ableger des österreichischen Red-Bull-Senders mit zwei täglichen Nachrichten­sendungen und einem Magazinformat. Dabei übernimmt WeltN24 auch die redaktionelle Realisierung und die Produktion, Servus TV verantwortet die Inhalte.

Bisher beliefert Welt die Sender von ProSiebenSat.1 mit Nachrichten, ab nächsten Jahr produziert die Sendergruppe mit eigener Redaktion.
dwdl.de, welt.de, turi2.de (Background)

Wir graturilieren: Michael Sandvoss wird 65.

Wir graturilieren: Medienexperte Michael Sandvoss feiert heute seinen 65. Geburtstag. Noch ist er bei Media Impact verantwortlich fürs Luxus-Marketing – allerdings nur noch bis Mitte kommenden Jahres. Nach "erfüllten 18 Jahren" bei Springer und Media Impact freut er sich "sehr auf neue, unternehmerische Aktivitäten". Was das genau bedeutet, verrät er noch nicht. Weniger geheim sind die Karrierelaufbahnen seiner Kinder, die bei ihm und seiner Frau "Kraft und Freude" freisetzen: Von Ärztin über Digital Sales bis hin zum Investment Manager ist alles dabei.

Um außerhalb des Jobs abzuschalten, hat Sandvoss in den vergangenen Monaten gelernt, auf die Magie der Meditation zu vertrauen und einer klaren Lebensphilosophie zu folgen. "Ich bin einfach nur dankbar, so gut drauf zu sein", sagt er. Mit 65 will er sich mehr Zeit für Musik machen nehmen, insbesondere für Gitarre und Singen. Er verbringt seinen Geburtstag mit seiner Familie und trommelt seine Musikerfreunde zusammen: "Da wird es eine sehr schöne Session geben", sagt er. Gratulationen erreichen Sandvoss heute per E-Mail, über Linked-in und WhatsApp.

Nach Vorwürfen: RBB lässt Planungen für den Neubau in Berlin ruhen.

Auf Eis gelegt: Der RBB stoppt vorerst die "Planungs- und Umsetzungsarbeiten" für das geplante Digitale Medienhaus in Berlin. "Wir warten ab, bis die Vorwürfe umfassend aufgeklärt sind, bevor wir neue Schritte unternehmen. Alle sollen sicher sein, an einem zweifelsfrei korrekt aufgesetzten Projekt mitzuwirken", sagt RBB-Intendantin Patricia Schlesinger. Schlesinger betont, man habe sich zu "vollständiger Aufklärung verpflichtet". Man wolle in den kommenden Tagen alle Beteiligten am Bau über diesen Schritt informieren und besprechen, "wie die Unterbrechung im Projekt ohne bleibende Schäden für das Gesamtvorhaben" umgesetzt werden könne. Die Fertigstellung des Neubaus ist für 2026 geplant, rund 100 Mio Euro sind dafür angesetzt.

Das Springer-Portal Business Insider hatte u.a. berichtet, dass mehrere Immobilien-Experten, mit denen der inzwischen vorerst zurückgetretene Verwaltungsratsvorsitzende Wolf-Dieter Wolf eine Geschäftsbeziehung pflegt, Beraterverträge für ein Bauprojekt des RBBs erhalten hätten. Auch gegen Intendantin Schlesinger erhebt das Magazin Vorwürfe wegen offenbar manipulierter Spesen-Rechnungen.
presseportal.de, tagesspiegel.de, turi2.de (Background)

Medieninsider: Welt verhandelt mit Servus TV über Nachrichten-Kooperation.

Servus, Welt! Springers Newskanal Welt verhandelt offenbar über eine "Zusammen­arbeit im Nachrichten-Segment" mit dem österreichischen Red-Bull-Sender Servus TV, berichtet Medieninsider Marvin Schade. Die Kooperation gelte bereits "als ausgemachte Sache", Welt bereite sich schon auf den neuen Auftrag vor. Ein Springer-Sprecher will das weder bestätigen noch dementieren. Bisher bekommen die Sender von ProSiebenSat.1 ihre Nachrichten von Welt, produzieren sie ab 2023 aber mit eigener Redaktion selbst.
medieninsider.com

Lese-Tipp: Hunde haben beim Springer-Verlag Tradition.

Lese-Tipp: In den 1950er Jahren schafft es Redaktions­dackel Rübezahl immer wieder aufs "Bild"-Titelblatt, da Tiergeschichten für Ex-Chefredakteur Rudolf Michael der "unmittelbare Zugang zur Leser-Seele" waren, schreibt Springer-Archiv-Leiter Lars-Broder Keil. Rübezahl wird damals zum Maskottchen, die "Bild" sucht sogar nach einer Dackeldame für ihn. Auch heute noch freuen sich Mitarbeitende, wenn Kolleginnen ihre Hunde ins Büro bringen, so Keil.
axelspringer.com

RBB lässt Vorwürfe gegen Geschäftsleitung und Intendantin Patricia Schlesinger untersuchen.


Transparenz-Offensive: Der RBB reagiert auf die Berichterstattung von Business Insider und lässt die Vorwürfe des Springer-Portals gegen Intendantin Patricia Schlesinger und die Geschäftsleitung des Senders unabhängig prüfen. Die Aufgabe übernehmen die nicht weisungsgebundene Compliance-Beauftragte und die Revision des Senders sowie eine externe Anwaltskanzlei, teilt der RBB mit. Schlesinger nennt die Berichterstattung "eine Mischung aus Mutmaßungen, Unterstellungen und falschen Schlussfolgerungen" und ist überzeugt, mit der Untersuchung "die Vorwürfe dauerhaft zu entkräften". Außerdem prüft der RBB rechtliche Schritte gegen Business Insider. Das Portal hatte Schlesinger und Verwaltungsratschef Wolf-Dieter Wolf einen laxen Umgang mit Compliance-Regeln vorgeworfen.

Der Sender teilt mit, dass er sowohl die Vergabe von Berater-Verträgen als auch die Abrechnung eines dienstlichen Abendessens in der Privatwohnung von Schlesinger prüft. Außerdem gehe es um das Auftragsverhältnis zur Messe Berlin. Die Untersuchung werde "etwas Zeit in Anspruch nehmen, aber die werden wir uns nehmen, um Schaden vom RBB und vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk allgemein abzuwenden", sagt Schlesinger.

Die dpa berichtet zudem von einer Sondersitzung des RBB-Verwaltungsrats, die angesetzt sei. Zeitpunkt und Tagesordnung der nichtöffentlichen Sitzung sind demnach nicht bekannt. (Foto: Holger Talinski für turi2)
rbb-online.de, meedia.de, turi2.de (Background)

Mitarbeit: Markus Trantow

Marina Owsjannikowa arbeitet nicht mehr für die “Welt”.

Kurzes Intermezzo: Die russische Journalistin Marina Owsjannikowa ist ihren Posten bei der "Welt" schon nach drei Monaten wieder los, berichtet Medieninsider. Einer Sprecherin zufolge sei der Vertrag über eine freie Zusammenarbeit ausgelaufen. Die ukrainische NGO Vitsche schreibt unter Berufung auf interne Quellen, Owsjannikowa sei gefeuert worden.
medieninsider.com, instagram.com (Vitsche), turi2.de (Background)

Debatte: Der WDR hat ein “kompliziertes Verhältnis” zu Springer.

Schwieriges Springer: Der WDR stolpert bei seinem "Lieblingsfeind" erneut über die eigenen Füße, schreibt "taz"-Autor Steffen Grimberg über eine abgebrochene TV-Doku zu 70 Jahren "Bild". "Wenn der WDR etwas über 'Bild' mache, werde das bei Springer immer gleich politisch ausgelegt, heißt es in der Kölner Anstalt." Damit gehe sie sich allerdings selbst auf den Leim – zudem würde man "den 'Bild'-Brei oft heißer essen, als er gekocht wird".
taz.de

Funke erwägt nach Döpfner-Rücktritt Verbleib im BDZV.

Funke schließt den Verbleib im Verleger-Verband BDZV nach dem angekündigten Rückzug von Präsident Mathias Döpfner nun doch nicht mehr aus. Die Kündigung sei zwar schon vor einigen Wochen eingereicht worden, werde aber erst zum Jahresende wirksam, sagt ein Funke-Sprecher dem epd und ergänzt: "Alles Weitere wird man sehen und ist auch von den Fortschritten im Reformprozess abhängig." Funke hatte wegen des Umgangs mit Julian Reichelt Döpfners Rücktritt gefordert und den Austritt aus dem BDZV angekündigt.
epd.de (Paid), turi2.de (Background)

Nagelsmann-Freundin darf bei “Bild” nicht mehr über den FC Bayern berichten.

Bild entbindet Sport­reporterin Lena Wurzenberger mit sofortiger Wirkung von der Bericht­erstattung über den FC Bayern München. Grund: Sie ist die neue Freundin von Bayern-Trainer Julian Nagelsmann, mit dem sie derzeit im Kurz-Urlaub auf Ibiza weilt, wie "Bild" selbst berichtet. Wurzenberger habe Springer über die Beziehung in Kenntnis gesetzt. Worüber sie künftig berichtet, werde "zeitnah mit ihr besprochen".
dwdl.de, bild.de, sueddeutsche.de (Paid)

Media Pioneer beschließt Kapitalerhöhung.

Mehr Geld: Die Hauptversammlung von Media Pioneer beschließt eine Kapital-Erhöhung, teilt Gabor Steingart in eigener Sache mit, um das neue Medienschiff PioneerTwo zu finanzieren. Der Anteil der Leser-Aktien soll von bisher 10 auf 13 % steigen. Springer schießt ebenfalls frisches Geld zu und hält seinen Anteil von 36 %, auch Steingart selbst investiert und bleibt gemeinsam mit seinem Team Hauptaktionär.
thepioneer.de (Paid)

Michael Wüllenweber wird Leiter des “Welt”-Studios in Washington.

DC calling: "Welt" macht Michael Wüllenweber, 60, (Foto) ab September zum Leiter ihres TV-Studios in Washington. Er folgt auf Steffen Schwarzkopf, der seit 2016 für den Sender in den USA war. Schwarzkopf wechselt Anfang Juli als Chefreporter zurück nach Berlin, zwischen Juli und September berichtet Nancy Lanzendörfer für "Welt" aus den Vereinigten Staaten.
presseportal.de

“Fernsehen ist der Kitt der Gesellschaft” – Malte Hildebrandt über Netflix und Nachrichten.


Fels in der Brandung: "Momentan ist es gar nicht so einfach, Programm zu machen", sagt Malte Hildebrandt mit Blick auf unzählige Sonder­sendungen zu Corona und Krieg. Der Geschäfts­führer der TV-Gattungs­initiative Screenforce sieht die Zukunft der Fernseh­branche trotz der Herausforderungen "kontrolliert positiv". Am Rande der Screenforce Days erklärt er im Gespräch mit turi2-Moderatorin Aline von Drateln, dass TV gerade in schwierigen Zeiten als "Kitt der Gesellschaft" dient und eine ganz besondere Rolle hat: "Nämlich aufzuklären, sauber zu recherchieren, Qualitäts­journalismus." Auch die Nachrichten-Sendungen der Privatsender wie ntv, Welt TV und Bild TV finder er "ausgesprochen bemerkens­wert" und "zu wenig wertgeschätzt".

Die Netflix-Pläne für ein werbefinanziertes Angebot bereiten Hildebrandt keine große Sorge. Die Verkündung habe für ihn eher wie eine "Reflex" auf den starken Subscriber-Schwund gewirkt. Kommt die Werbung bei dem Streaming­dienst, heißt der Screenforce-Chef sie willkommen: "Das stärkt die Gattung Bewegtbild." Zudem werde Netflix "wahrscheinlich keine langen Werbebreaks machen", sonder sich etwa auf "Pre-Rolls" konzentrieren, meint Hildebrandt. "Deshalb schauen wir dem Thema einigermaßen entspannt entgegen."
turi2.tv (9-Min-Video)

Wir graturilieren: “Bild” wird 70.


Wir graturilieren: Springers "Bild" feiert heute ihren 70. Geburtstag – u.a. mit einer 20-seitigen Sonderausgabe am Kiosk. Chefredakteur Johannes Boie, seit sieben Monaten im Amt, blickt zwar auf einen bewegten Start beim Boulevard-Blatt, findet aber "nichts Ärgerliches, dass es wert wäre, am 70. Geburtstag zu erwähnen". Mit Blick auf die lange Geschichte der Marke findet Boie, dass die "Bild" "ziemlich oft und bei allen kritischen Seiten ihrer Vergangenheit auf der richtigen Seite stand". Als Beispiele nennt er u.a. das Festhalten an der deutschen Einheit und ein starkes Westbündnis Deutschlands.

Nach seinem Wechsel von "Welt am Sonntag" zur "Bild" hat Boie gemerkt, wie viel Spaß Boulevard macht, sagt er. Kritikerinnen legt er zum Geburtstag nahe, sich ein eigenes Bild von "Bild" zu machen und nicht nur Vorurteile zu pflegen.

Mathias Döpfner wird Verwaltungsratspräsident von Ringier Axel Springer.

Schweizer Connections: Springer-Chef Mathias Döpfner wird Verwaltungsratspräsident der Ringier Axel Springer Schweiz AG. Döpfner folgt auf Jan Bayer, der sich als Vorstand News Media USA bei Springer künftig um die US-Marken Politico, Morning Brew und Insider kümmern wird. Ringier Axel Springer ist ein 50:50 Joint Venture und hält das größte Zeitschriftenportfolio der Schweiz.
persoenlich.com

Julian Reichelt beschwert sich per Brief über die Vergabe des “stern”-Preises.


Preis-Schelte: Ex-"Bild"-Chef Julian Reichelt hat sich im Vorfeld der Vergabe des "stern"-Preises (ehemals Henri-Nannen-Preis) bei der Jury über die Auszeichnung der "Spiegel"-Story "Warum Julian Reichelt gehen musste" beschwert. Sie war gestern als "Geschichte des Jahres" gewürdigt worden. Reichelt schreibt, der Text bestehe "aus Verleumdungen und Erfindungen, die sowohl persönlich als auch politisch motiviert" waren. Den beteiligten Journalistinnen schreibt er "brutalen Aktivismus" zu, sie wollten "Menschen vernichten". Die Autorinnen hätten Methoden verwendet, die "gegen alle journalistischen Standards verstoßen". Auch auf Twitter stellt sich Reichelt gegen die Berichterstattung des "Spiegel" und betont, das Zitat "Vögeln, fördern, feuern", das das Magazin in einem ersten Text zur Causa verwendet hatte, sei eine "freie Erfindung".

Zudem schreibt Reichelt, er habe "lange Zeit nicht die Kraft gefunden", sich "gegen die Wucht dieses Vernichtungsschlags zu wehren". Mut gegeben habe ihm u.a. das jüngste Urteil im Prozess Johnny Depp versus Amber Heard. In seinem Brief zieht er zusätzlich Journalistenpreise in Zweifel, die "zu allererst durch die unsäglichen Relotius-Methoden des 'Spiegel' in Verruf geraten" seien: Sie sollten nicht an "skrupellose Aktivisten" vergeben werden, die "Zitate erfinden" und "bereit sind, ihre Quellen zu verraten". (Foto: Tobias Steinmaurer / APA / Picture Alliance)
kress.de, twitter.com (Thread Reichelt), turi2.de (Background)

Zitat: Romanus Otte will nach seinem Chefposten-Verzicht öfter schweigen.

"Ich werde lernen müssen, öfter mal die Klappe zu halten."

Romanus Otte, bisher Co-Chefredakteur und Co-Geschäftsführer bei Business Insider Deutschland, begründet seinen Stellenwechsel zum Redakteur in einem Linked-in-Post und skizziert mögliche Herausforderungen: Seinen Platz und seine Rolle im Team werde er "erst finden müssen".
linkedin.com, turi2.de (Background)

Video-Tipp: “Zapp” über das Betriebsklima bei Springer.

Video-Tipp: "Zapp" beschäftigt sich mit Blick auf die Reichelt-Causa u.a. mit dem Arbeitsklima bei Springer. Caroline Rosales (Foto) berichtet von "sehr vielen Red Flags und No-Gos", die sie während ihrer Zeit als Reporterin der "B.Z." erlebt habe. Täglich würden "wahnsinnig professionelle Hochleistungs-Journalisten an die Wand geschrien". "Bild"-Reporterin Nena Schink nennt den Beitrag "absurd" und kritisiert, dass keine einzige "Bild"-Journalistin zu Wort komme.
youtube.com (13-Min-Video), twitter.com

Springer organisiert Business Insider Deutschland um: Jakob Wais wird Vorsitzender der Chefredaktion.


Stellchen wechsel dich: Springer organisiert Business Insider Deutschland um und macht Jakob Wais, 33, (Foto) zum Vorsitzenden der Chefredaktion und Geschäftsführung. Wais ist aktuell Co-Chefredakteur und Co-Geschäftsführer von Business Insider Deutschland. Romanus Otte, 60, bisher Mitstreiter von Wais mit denselben Ämtern, gibt seine Positionen zum 1. Juli ab und berichtet künftig als Redakteur über volkswirtschaftliche Themen. Neuer Geschäftsführer von Business Insider Deutschland wird Felix Lander, 35, der bislang als Chief Revenue Officer für den Aufbau der Geschäftsmodelle verantwortlich war.

Kayhan Özgenc, 52, der bisher als Vize-Chefredakteur arbeitete, wird zum Chefredakteur befördert. Stellvertretende Chefredakteurin wird ab 1. August Carline Mohr, 38, die vor kurzem ihren Posten als Chefin des SPD-Newsrooms geräumt hat. Sie soll die Bereiche Newsletter, Audio, Social Media und Video verantworten.
axelspringer.com, turi2.de (Background Mohr)

Zitat: Mathias Döpfner plädiert für mehr automatisierten Journalismus.

"Wir wollen keine Menschen durch Maschinen ersetzen, aber wir wollen Menschen durch Maschinen stärker machen."

Springer-Chef und Noch-BDZV-Präsident Mathias Döpfner plädiert auf dem Digitalkongress des Verbands für mehr Medienmut in Sachen Digitalisierung: Bot-Journalismus könne etwa in der Sportberichterstattung nützlich sein.
meedia.de

Meistgeklickter Kopf gestern war Johannes Boie.

Meistgeklickter Kopf gestern war Johannes Boie. Der "Bild"-Chefredakteur muss sich neuerdings mit dem bemerkenswerten Vorwurf auseinandersetzen, Springer sei zu links und würde vor "woken Aktivisten" einknicken. Dahinter folgt Jan Fleischhauer, der Ferda Ataman kritisiert, weil sie nach ihrer Nominierung als Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung zahlreiche Tweets gelöscht hat.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 16.6.2022)

“Bild”-Journalistin Judith Sevinç Basad kündigt wegen Einknickens vor “woken Aktivisten”.


Zu weit links im Bild? Die Journalistin Judith Sevinç Basad macht ihre Kündigung bei "Bild" öffentlich. In einem "Offenen Brief" an Springer-Chef Mathias Döpfner begründet sie ihren Schritt mit dem "Einknicken" Springers vor "woken Aktivisten". Stein des Anstoßes ist für sie Döpfners Umgang mit einem "Welt"-Gastbeitrag, in dem fünf Forschende ARD und ZDF vorwerfen, das junge Publikum mit Falschinformationen zu Sexualität und Vielgeschlechtlichkeit zu indoktrinieren. Döpfner hatte den Gastbeitrag als "unterirdisch" und wissenschaftlich "bestenfalls grob einseitig" bezeichnet. Parallel wirft Basad "Bild" vor, einen ihrer Artikel mit Zitaten des umstrittenen Kinderpsychiaters Alexander Korte, einem Mitautor des Gastbeitrags, "verhindert" zu haben. Sie sei aufgefordert worden, den Wissenschaftler-Aufruf zu kritisieren, andernfalls würde ihr Text nicht erscheinen.

"Bild"-Chefredakteur Johannes Boie widerspricht Basad via Twitter: "Auf Deinen Artikelvorschlag hatte ich ja 'Do it!' geantwortet – schade, dass der Text nicht hielt, was Dein Vorschlag versprochen hatte." Boie leitet seinen Tweet mit einer ironischen Bemerkung ein: "Stimmt, Judith, wir sind jetzt links! Döpfner rief eben nochmal an und hat mir das befohlen." Basad wirft ihm daraufhin einen "herablassenden Ton" vor und schreibt, dass sie mit ihrer "aufrichtig gemeinten Kritik" auf "einen respektvolleren Umgang" gehofft habe.

Basad fragt sich in ihrem Text, ob es Döpfner darum gehe, "die woken US-Redaktionen des Unternehmens nicht zu verärgern". Sie berichtet aus einer Debatte mit dem Konzernchef. Darin hatte Döpfner die "moralische Pflicht einer Redaktion" betont, "nicht jede Behauptung in einer Zeitung abzubilden, nur weil sie den Eindruck von Wissenschaftlichkeit erweckt". Als Beispiel soll er "Studien von Holocaustleugnern" genannt haben. Basad urteilt: "Wer aber solche Vergleiche zu Holocaustleugnern zieht, ist nicht weit davon entfernt, den Holocaust selbst zu relativieren." (Foto: Westend Verlag / Springer)
judithsevincbasad.substack.com, twitter.de (Boie/Basad), turi2.de (Background Döpfner), turi2.de (Background Gastkommentar)

Eva Menasse und Deniz Yücel führen neuen Schriftstellerverband PEN Berlin.

Neuanfang: Nach Streitigkeiten mit dem Schriftstellerverband PEN gründet Deniz Yücel mit PEN Berlin einen eigenen Ableger der Autorenvereinigung. Gemeinsam mit der Autorin Eva Menasse bildet Yücel das Führungsduo, das als erste Amtshandlung den verfolgten russischen Autor Dmitry Glukhovsky in Berlin empfangen hat. Der Kremlkritiker wurde in Russland kurz zuvor zur Fahndung ausgeschrieben.

Yücel hatte den PEN im Mai im Streit verlassen. Kritiker warfen ihm einen "autoritären Führungsstil" und Mobbing vor. Yücel kritisierte den Verband, dessen Präsident er von 2021 bis 2022 war, als "Bratswurstbude" und warf ihm schlechte Arbeit und Ineffizienz vor. Zu den Unterstützern des PEN Berlin zählen unter anderem bekannnte Autoren wie Daniel Kehlmann, Christian Kracht, Karen Köhler oder Thea Dorn, Moderatorin des "Literarischen Quartetts" im ZDF.
spiegel.de, tagesschau.de, turi2.de (Background)

Hör-Tipp: “Welt”-Podcast “Stadt der Spione” beleuchtet Agenten-Tätigkeit in Berlin.

Hör-Tipp: Die zweite Staffel der Podcast-Reihe "Welt History" beschäftigt sich mit Berlin als Stadt der Spione. Insbesondere die Russische Botschaft gelte als Zentrum der Spionage­aktivitäten in Deutschland. Die Recherchen verdeutlichen: "Der Krieg kommt zurück nach Europa. Und die Spione waren nie weg." Die insgesamt fünf Episoden erscheinen ab heute jeweils am Donnerstag.
welt.de (Folge 1, 41-Min-Audio), welt.de (Hintergrund)

Uhlala-Chef Stuart Bruce Cameron bestätigt Ausladung von Springer in Antwortschreiben.


Trotzdem nicht willkommen: Die Uhlala Group hält an der Ausladung des Springer-Verlags von der queeren Job-Messe "Sticks & Stones" fest. Die Messe wolle keine Bühne für die "Schein­debatte" aus dem "Welt"-Gast­beitrag sein, schreibt Geschäfts­führer Stuart Bruce Cameron in einer Replik an Mathias Döpfner. Beiträge wie derjenige in der "Welt seien "eine Form (verbaler) Gewalt". Zudem suggeriere er, das Gesagte sei eine wissenschaftlich belegte Tatsache. Mit der Ausladung mache die Gruppe von ihrem demokratischen Wider­spruchs­recht Gebrauch. Der Beitrag falle auch den LGBTIQ+ Mitarbeitenden bei Springer in den Rücken, allerdings müsse dieser Umstand unternehmens­intern und nicht auf der Karriere­messe verhandelt werden.

Döpfner hatte die Ausladung in einem öffentlichen Statement kritisiert. Für den Beitrag der externen Autorinnen werde die gesamte Springer-Belegschaft "pauschal in Mithaftung genommen". Er hatte an Cameron appelliert, die Ausladung zurück zunehmen. Sie verhindere eine Debatte und fördere Intoleranz.

Cameron lobt ausdrücklich die im "Welt"-Beitrag kritisierten Inhalte von ARD und ZDF. Sie würden "einen wertvollen Beitrag zur Debatte" leisten und einen "wertvollen und wichtigen" Dialog fördern.
uhlala.com, turi2.de (Döpfner Statement), turi2.de (Ausladung)

WeltN24-Sprecherin Kristina Faßler verlässt Springer.

Springer und Kristina Faßler, Marketing-Managerin und Sender­sprecherin bei WeltN24, gehen getrennte Wege, berichtet DWDL. Sie selbst bestätigt den Abgang bei Linked-in und schreibt: "Es ist Zeit, mein eigenes Ding zu machen." Ende 2021 habe sie entschieden, ab diesem Sommer Unternehmerin zu sein. Details lässt sie offen. Faßler kommuniziert für den Nachrichten­sender N24, der heute Welt heißt, seit Februar 2009, damals noch unter dem Dach von ProSiebenSat.1. Ihre Nachfolgerin ist Judith Roth.
dwdl.de, linkedin.com

Mathias Döpfner kritisiert den “Welt”-Gastbeitrag als “unterirdisch” und plädiert für eine Debatte.


Queerdenken: Nach dem vielfach kritisierten Text zur angeblichen "Transgender-Ideologie" bei ARD und ZDF von fünf Wissenschaftlerinnen in der "Welt" wendet sich Springer-Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner an seine Belegschaft. In einem öffentlichen Statement kritisiert er auf der einen Seite die pauschale Denkweise der Autorinnen, es gebe nur zwei Geschlechter, und verteidigt auf der anderen Seite die allgemeine "Funktion des Gastkommentars" als Beispiel für Meinungsvielfalt des Hauses. Insgesamt sei der Beitrag "unterirdisch", wissenschaftlich "bestenfalls grob einseitig" und habe einen Ton, der "oberflächlich, herablassend und ressentimentgeladen" sei. Dass die Uhlala-Group Springer deshalb von der queeren Jobmesse Sticks & Stones ausschließt, sieht Döpfner jedoch kritisch: Weil ein Gastbeitrag externer Autorinnen eine "für die Organisation inakzeptable Position vertritt, werden knapp 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieses Unternehmens pauschal in Mithaftung genommen".

Döpfner appelliert an Uhlala-Geschäftsführer Bruce Cameron, die Ausladung zurückzunehmen: "Wir jedenfalls wären gerne dabei, weil uns die Sache, die die Messe vertritt, wirklich am Herzen liegt." Für Menschen aus der LGBTIAQ*-Community sei der Text eine "Verletzung und Zumutung". Immer häufiger werde bei Debatten "nicht mehr widersprochen, nicht mehr miteinander geredet, sondern einfach ausgegrenzt", schreibt Döpfner. Ausgrenzung verhindere aber eine Debatte und fördere Intoleranz, so Döpfner. Die Redaktion habe Cameron eingeladen, eine "ausführliche Gegenposition" in der "Welt" zu vertreten: "Ich hoffe und wünsche mir, dass er sie annimmt."

Derweil dröselt das NDR-Medienmagazin "Zapp" bei Instagram und Twitter die Mängel des "Welt"-Gastbeitrags auf. Ständig würde fälschlicherweise behauptet, Kinder seien die Zielgruppe der Öffentlich-Rechtlichen – obwohl im Text häufig Kanäle vom Jugend-Netzwerk Funk zur Debatte stehen. Anders als behauptet würde in der erwähnten "Sendung mit der Maus" über trans Frau Katja nicht "vollkommen unkritisch" für das geplante Selbstbestimmungsgesetz geworben – einfach deswegen, weil das Gesetz darin kein einziges Mal zur Sprache kommt. Bis auf den Jugendpsychiater Dr. Alexander Korte habe zudem keiner der Autorinnen einen fachlichen Bezug zum Thema. Schon 2019 hätten drei führende Wissenschaftlerinnen Korte vorgeworfen, eine Einzelposition zu vertreten, die zu Stigmatisierung und Diskriminierung von Transmenschen führen könne.
welt.de, instagram.com, twitter.com, turi2.de (Background)

Natascha Engler und Sandra Zipp stoßen zu Immowelt-Führung.

Zwei neue Säulen: Springers Immowelt holt Natascha Engler (Foto) und Sandra Zipp ins Führungs­team, meldet "Clap". Engler kommt von Rabatt-Website-Betreiber Groupon und wird Managing Director und Vice President Commercial Strategy. Zipp steigt intern zur Geschäftsführerin auf und verantwortet Marketing sowie Kommunikation. Erst kürzlich war Felix Kusch neuer Geschäfts­führer von Immowelt geworden.
clap-club.de, turi2.de (Background)

Queere Jobmesse schließt Springer aus.


Ausgeladen: Die Uhlala-Group schließt Springer von ihrer queeren Jobmesse Sticks & Stones aus. Damit reagiert sie auf einen gestern in der "Welt" erschienenen Gastkommentar, der feindliche Aussagen gegenüber LGBTIQ-Menschen trifft. Da der Artikel nicht den Werten und dem Selbstverständnis der Uhlala-Group entspreche, distanzieren sie und ihre Projekte sich von dem Artikel, der "Welt" und dem Verlag. Uhlala-Geschäftsführer Bruce Cameron (Foto) sagt, der Kommentar schadet nicht nur Betroffenen, sondern vergiftet die öffentliche Debatte.

Eine Springer-Sprecherin teilt auf turi2-Anfrage mit, der Kommentar "repräsentiert nicht die Meinung der 'Welt'-Redaktion und auch nicht die Linie des Hauses Axel Springer". Debatten mit "diversen und auch kontroversen Stimmen" anzuregen, sei jedoch das "publizistische Kern­anliegen" der "Welt". Der Verlag bedauere die Entscheidung der Uhlala-Group, besonders da Springer und die Jobmesse seit 2010 zusammen­gearbeitet haben. Deshalb wolle man "in den Austausch mit der Organisation treten".
uhlala.com

Stellungahme von Springer im Wortlaut:
"Axel Springer tritt als Unternehmen für die Freiheit als wichtigsten Wert ein. Essentieller Bestandteil dessen ist die Meinungsfreiheit. Bei dem besagten Artikel handelt es sich um einen klar als solchen gekennzeichneten Gastkommentar. Er repräsentiert als solcher nicht die Meinung der WELT-Redaktion und auch nicht die Linie des Hauses Axel Springer. Es ist das publizistische Kernanliegen von WELT, diversen und auch kontroversen Stimmen Gehör zu verschaffen und damit Debatten anzustoßen. Wie bei allen anderen Debatten sind Gegenreden nicht nur willkommen, sondern selbstverständlich. Wir bedauern die Entscheidung, Axel Springer von der Sticks & Stones-Karrieremesse auszuladen – gerade als eines jener Unternehmen, das die SXS als erstes unterstützt hat. Wir würden uns freuen, künftig wieder vertreten zu sein und werden dazu in den Austausch mit der Organisation treten."

Berliner Verkehrs­stadt­rätin lädt “B.Z.” nicht zur Pressekonferenz ein.

Nicht willkommen: Springers Berliner "B.Z." bekommt keine Einladung zu einer Presse­konferenz der grünen Verkehrs­stadt­rätin Annika Gerold. Chef­redakteurin Miriam Krekel (Foto) vermutet, Berichte ihrer Zeitung seien der Bezirks­regierung "offenbar zu kritisch". Das Bezirks­­amt Friedrichshain-Kreuzberg argumentiert, es habe nur "schreibende Verkehrs­redakteure" eingeladen, wer eine Einladung erhält, "bedarf keiner Erklärung". Der BDZV kritisiert die "Kommunikation nach willkürlichen und intransparenten Kriterien", das Kreuzberger CDU-Urgestein Kurt Wansner sieht die Presse­arbeit des Bezirks­amtes "in der Tradition des SED-Zentral­komitees".
bz-berlin.de, bz-berlin.de (Kommentar Krekel)

turi2 edition #18: Was disruptiert die Liebe der Deutschen zum Bargeld, Christoph Keese?


Nicken und kassieren: Bargeld ist bequem und eignet sich gut für allerlei kriminelle Machenschaften, schreibt Christoph Keese in seinem Gastbeitrag in der turi2 edition #18. Genau deshalb wird es wohl nicht aussterben. Der Geschäftsführer von Springers Digitalberatung Hy glaubt, dass digitales Bezahlen trotzdem viele Vorteile bietet – auch für Faule. Weiterlesen >>>

Mathias Döpfner tritt als BDZV-Chef zurück.


Döpfner-Dämmerung: Springer-Chef Mathias Döpfner tritt als Chef des Bundes­verbands Digital­publisher und Zeitungs­verleger BDZV zurück. Döpfner werde sein Amt "ab Herbst in geordneter Weise in neue Hände, vorzugsweise auch in neue Strukturen übergeben", teilt der Verleger-Verband mit. Als Gründe für seinen Rücktritt nennt Döpfner den Springer-Kauf von "Politico", wodurch er künftig mehr Zeit in den USA verbringen wolle. Zudem brauche es an der Spitze des BDZVs eine Person, die "nicht für ein großes, internationales und sehr digitales Verlagshaus steht", um die Interessen "kleinerer und mittelgroßer, regionaler und lokaler Verlage" stärker zu vertreten. Regulär läuft Döpfners Amtszeit noch bis Herbst 2024.

In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Rück­tritts­forderungen in Richtung Döpfner gegeben, nachdem er in einer SMS Ex-"Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt als letzten und einzigen Journalisten in Deutschland bezeichnet hatte, der noch mutig gegen den "neuen DDR-Obrigkeitsstaat" aufbegehre. Zunächst war im Februar Madsack-Geschäfts­führer Thomas Düffert als stell­vertretender BDZV-Präsident zurückgetreten. Im März hat die Funke Mediengruppe um Verlegerin Julia Becker ihren Austritt aus dem BDZV zum Ende des Jahres angekündigt, um den "Spekulationen um das Macht­gerangel im BDZV ein klares Signal entgegenzusetzen". Ob Funke nun doch an Bord bleibt, will der Verlag auf Meedia-Anfrage nicht kommentieren.

"Der Machtkampf ist mit Döpfners geschickt vor dem bald stattfindenden BDZV-Digital­kongress getimten Abgang nicht vorbei", meint "FAZ"-Redakteur Michael Hanfeld. Der Dissens zwischen großen und kleineren Verlagen bestehe weiter fort. Eine Regelung zur Nachfolge Döpfners lässt der BDZV offen. Man befinde sich mitten "in einer Verbands­struktur­reform", sagt eine Sprecherin gegenüber der "Süddeutschen Zeitung".
handelsblatt.com, meedia.de, faz.net, sueddeutsche.de, turi2.de (Background SMS), turi2.de (Background Funke), turi2.de (Background Düffert)

Übermedien: Anwalt von Boris Becker geht gegen “Bild”-Berichte vor.


Spiel, Satz und Abmahnung: Der Anwalt von Boris Becker mahnt die "Bild" für ihre Berichterstattung zum inhaftierten Tennis-Star ab und fordert nun eine einstweilige Verfügung, berichtet Frederik von Castell bei Übermedien. Christian-Oliver Moser wirft dem Springer-Blatt u.a. vor, "frei erfundene Informationen" zu veröffentlichen und sich "auf perfide Weise" am Schicksal von Becker zu bereichern. Zudem zweifelt Moser an der Echtheit der "Bild"-Quellen, die teilweise anonym sind. Auf Übermedien-Anfrage verweist "Bild" auf "eigene Recherchen" und den Quellenschutz. Darüber hinaus soll die "Bild" ohne Quellenangaben von der britischen Boulevardpresse abgeschrieben haben, z.B. bei "The Sun" und "Daily Mail".

Auch gegen Bezeichnungen wie "Jammer-Boris" oder "Knast-Diva" wehrt sich Moser: "Die denken bei 'Bild', weil Becker im Gefängnis sitzt, ist er Freiwild." Die "Bild" habe bisher nicht auf die Abmahnschreiben reagiert. Boris Becker sitzt seit rund vier Wochen wegen Insolvenzbetrug ein, gegen seine Verurteilung zu zweieinhalb Jahren Haft will er keine Berufung einlegen: "Unser Mandant akzeptiert sowohl das Urteil der Jury als auch das vom Gericht festgesetzte Strafmaß", gibt Anwalt Moser bekannt.
uebermedien.de (Paid), zeit.de, turi2.de (Background)

Bild TV erweitert Live-Programm auf 13 Stunden am Tag.

bildlogoDie Bilde 13: Bild TV baut sein Live-Programm dauerhaft auf 13 Stunden am Tag aus und sendet montags bis freitags von 7 bis 20.15 Uhr. Die Abend­sendung von 18 bis 20.15 Uhr solle "sukzessive zum Vorabend-Magazin" werden. Ursprünglich hatte Bild TV nur von 9 bis 14 Uhr Live-Programm, danach liefen Dokus. Im Zuge des Ukraine-Kriegs hat Springer die Live-Strecke aber deutlich erweitert.
dwdl.de, axelspringer.com

Video-Tipp: Welt TV erinnert an den Anschlag auf den Springer-Verlag vor 50 Jahren.

Video-Tipp: Heute vor 50 Jahren hat die RAF den Springer-Verlag in Hamburg angegriffen – Lars-Broder Keil erinnert in Springers Welt TV im Gespräch mit Tatjana Ohm an den Anschlag. Der Leiter des Axel-Springer-Archives beschreibt den Schock, den der Angriff ausgelöst hat. Vor dem Bomben-Anschlag sei der Verlag ein "offenes Haus" gewesen. Verleger Axel Springer sei der Überzeugung gewesen, dass, wer eine Zeitung macht, offen für seine Leserschaft sein muss.
welt.de (6-Min-Video)

Der Siegeszug der Morgen-Newsletter – Teil 19: Politico.


26. August 2021: Springer kauft für über eine halbe Milliarde Euro Politico, das mit einem Newsletter groß wurde.

Springer kauft Politico-Gründer Robert Allbritton für mindestens 630 Mio Euro sein Unternehmen ab – mehr Geld hat der Verlag nie für eine Akquisition ausgegeben, dagegen war die Beteiligung an Steingarts Media Pioneer geradezu Kleingeld. Politico ist mit dem "Playbook" und dessen Newsletter-Ablegern zu einem der wichtigsten Spieler in Washington und der US-Politik geworden.

Der Erfolg hat aber nicht einsam gemacht: Politico hat Konkurrenz durch Axios bekommen. Zu dessen Gründern zählt Mike Allen, der Mann, der 2007 für Politico den Erfolgs-Newsletter "Playbook" erfand.

Die Chronik der Morgen-Newsletter erscheint im Rahmen der Newsletter-Wochen zum 15. Geburtstag des turi2-Morgen-Newsletters.

Springer-Portal Travelbook startet einen täglichen Reise-Podcast.

Audio-Reise: Springers Reise-Website Travelbook startet am 16. Mai den täglichen Podcast "In fünf Minuten um die Welt". Darin geben Expertinnen persönliche Tipps und die wichtigsten Informationen für ein ausgewähltes Reiseziel, in der ersten Woche u.a. für Namibia, Bologna und München. Für die Produktion zeichnen die Agentur Wake Word und die Axel Springer Audio GmbH verantwortlich.
travelbook.de via clap-club.de