Debatte: Traditioneller Journalismus hat “Geschäft der Panikmache” beherrscht, schreibt Frank Jöricke.

Verzerrte Welt: "Spiegel" und "stern" haben über Jahrzehnte hinweg das "Geschäft der Panikmache" beherrscht, schreibt Frank Jöricke in der "Welt". Die Zeitschriften haben mit "reißerisch-dystopischen" Titelstorys ein "Bedürfnis" gestillt, das verschiedenste Zielgruppen ansprach. Die "perverse Lust an Worst-Case-Szenarien" sei demnach kein neues Phänomen. Soziale Medien haben nur übernommen, was früher der traditionelle Journalismus gemacht hat.
welt.de (Paid)

Zitat: Die Marke “Stern TV” soll weiter ausgebaut werden, sagt Stephan Schmitter.

"Es gibt ganz positive, harmonische Stern-Zeichen"

Stephan Schmitter, Geschäftsführer von RTL News, sagt im DWDL-Interview, dass i&u weiterhin "Stern TV" produziert. Die Verhandlungen dazu seien "auf der Zielgeraden". Die Marke solle aber auch weiter ausgebaut werden, womöglich mit dauerhaften Sendungen am Sonntag.
dwdl.de, turi2.de (Background)

Zitat: Ex-“stern”-Chefredakteur Klaus Liedtke beschwert sich über Darstellung früherer Arbeit.

"Vor Ihnen arbeitende Generationen von 'stern'-Journalisten werden als sich 'gegenseitig belauernde' Haufen von Egomanen herabgewürdigt. Das ist in der Sache völlig falsch, und obendrein ein besonders mieser Stil."

Auch der ehemalige "stern"-Chefredakteur Klaus Liedtke ärgert sich in einem Leserbrief, aus dem Meedia zitiert, über die Darstellung der früheren Arbeitsweise beim "stern".
meedia.de (Paid), turi2.de (Background)

Neuer “stern”-Podcast porträtiert Angela Merkel aus weiblicher Perspektive.

Frauen über Frau Merkel: Im neuen Podcast "ÜberMerkel – Vertraute erzählen" will der "stern" ein "sehr persönliches Audioporträt" von Angela Merkel zeichnen – und zwar ausschließlich aus der weiblichen Perspektive. Zu Wort kommen nur Weggefährtinnen der Alt-Kanzlerin. Zum Auftakt spricht Chefredakteurin Anna-Beeke Gretemeier mit "Emma"-Herausgeberin Alice Schwarzer, die u.a. erzählt, weshalb Merkel nach der gewonnenen Bundestagswahl 2005 "ziemlich verzweifelt" bei ihr angerufen habe.
open.spotify.com

Ex-Redakteurinnen fühlen sich vom “stern” verunglimpft.


Auf den Schlips getreten: Ehemalige "stern"-Redakteurinnen fühlen sich von ihrem früheren Arbeitgeber "verunglimpft", berichtet Übermedien. Dem Online-Magazin liegen entsprechende "wütende Protestnoten" von Ex-Mitarbeiterinnen vor, die sie an den "stern" geschickt haben. Das Magazin hatte in der vergangenen Woche einen Text veröffentlicht, der an frühere Konkurrenzen innerhalb des eigenen Hauses erinnert. Ex-Redakteurin Ingrid Kolb etwa schreibt daraufhin, sie schäme sich für die Redaktion, "die sich diese Beschreibung ihrer Arbeit gefallen lässt". Der ehemalige Reporter Niklas Frank wirft dem "stern" vor, die damaligen Mitarbeiterinnen "auf billigste Weise zu verunglimpfen". Die Schilderung, Redakteurinnen hätten sich "gegenseitig belauert" und deswegen keine guten Geschichten mehr schreiben können, sei "schlichtweg gelogen".

Auf Nachfrage von Übermedien entgegnet Gruner+Jahr es liege "nichts ferner als die Arbeit ehemaliger 'Stern'-Redakteurinnen - und Redakteure schlecht zu machen". Die Veröffentlichung sollte viel mehr zeigen, warum "die heutige Zeit" einen Zusammenschluss von G+J und RTL "sinnvoll und möglich" mache.

Gruner + Jahr, wo der "stern" erscheint, ist seit Jahresbeginn Teil von RTL. Aus diesem Anlass hatte das Magazin einen nicht namentlich gekenn­zeichneten Beitrag veröffentlicht, in dem es etwa heißt: "Einer aus der Politik sitzt mit einem aus dem Deutschland-Ressort in der Kantine? Da ist was im Busch! 'Geo' arbeitet an einem Thema, an dem wir auch sitzen? Leute, da müssen wir Tempo machen!". (Bild: Screenshot "stern")
uebermedien.de, "stern" 3/2022, S. 8/9 (Paid), turi2.de (Background)

“stern TV”-Redaktion grenzt sich von “stern TV” aus RTL-Produktion ab.

Krieg der TV-Sterne: Die Produktions­firma i&u TV, Produzent von "stern TV" am Mittwoch, distanziert sich von der gestrigen Sonntags­ausgabe mit Frauke Ludowig und Nikolaus Blome. "Die inhaltliche Ausgestaltung sowie die Auswahl der Themen und Gäste verantwortet die Redaktion von RTL", schreibt "stern TV" bei Twitter. Alexander Krei sieht darin einen "etwas verzweifelten Versuch" der Produktions­firma, "drohenden Schaden von sich und der eigenen Sendung abzuwenden", wenn durch zunehmende TV-Präsenz des "sterns" die Marke "stern TV" verwässert werde.
dwdl.de, twitter.com/sterntv

Zahl des Tages: Zwei Drittel sehen Social Media in der Verantwortung für Spaltung.

Zahl des Tages: Satte 63 % der Befragten einer Forsa-Umfrage für "stern TV" glauben, dass soziale Medien die Haupt-Verantwortung dafür tragen, dass sich Befürworterinnen und Gegner von Impfungen und Corona-Maßnahmen erbittert gegenüber­stehen. 45 % sehen klassische Medien wie Zeitungen und TV in der Verantwortung. 54 % meinen, Gegner der Corona-Maßnahmen und der Impfungen würden von Medien und Politik zu viel berücksichtigt.
presseportal.de

TV-Tipp: “Der heiße Stuhl” kommt zurück bei “stern TV”.

TV-Tipp: In der neuen Sonntagsausgabe von "stern TV" (22.15 Uhr) wärmt RTL den Heißen Stuhl auf. Der Dresdner Querdenker Marcus Fuchs muss in der Sendung mit Frauke Ludowig und Nikolaus Blome seine Position gegenüber Andersdenkenden vertreten. 2016 hatte RTL mit "stern TV"-Stamm-Moderator Steffen Hallaschka bereits ein einmaliges Comeback der Sendung versucht. Von 1989 bis 1994 hat RTL auf den heißen Stuhl insgesamt 159 Menschen mit kontroverser Meinung gegrillt - darunter auch Angela Merkel.
dwdl.de, youtube.com (15-Min-Video, "Der heisse Stuhl" von 1992 mit Angela Merkel), turi2.de (Background)

turi2 edition #16: Wie viel Objektivität geht bei “aktivierendem Journalismus” verloren, Florian Gless?


Ergreift Partei: Kann das Ideal des objektiven Journalismus überhaupt funktionieren? Diese Diskussion verschleiert viel wichtigere Fragen, schreibt Florian Gless in seinem Gastbeitrag für die turi2 edition #16. Der Co-Chefredakteur des “sterns” erklärt, wie moderner Journalismus neue Wege gehen, weniger distanziert sein und trotzdem journalistische Standards einhalten kann, um Krisen wie den Klimawandel anzugehen. Weiterlesen >>>

Dieser Beitrag ist Teil der turi2 edition #16 über Nachhaltigkeit, die am 12. Januar 2022 erscheint. Hier kostenloses E-Paper bestellen!

Jagoda Marinić wird Kolumnistin beim “stern”.

Schreibfeder-Übergabe: Der "stern" holt Jagoda Marinić als neue Kolumnistin an Bord. Sie übernimmt für Meike Winnemuth, die nach acht Jahren der Meinung ist: "Es war toll, aber es reicht". Marinić wird ab der übernächsten Ausgabe jeweils im zweiwöchentlichen Rhythmus über Themen "von Adele bis Olaf Scholz" schreiben. Sie schreibt bisher u.a. für "Süddeutsche Zeitung" und "taz" und hat ihren eigenen Podcast Freiheit Deluxe.
new-business.de

Basta: Bahn- und Morgen-Podcaster Michel Abdollahi fliegt lieber und steht ungern früh auf.

Sein schlechtester Kunde: Journalist und Podcaster Michel Abdollahi (Foto) ruiniert in der Satireshow von Florian Schroeder mit radikaler Offenheit seine eigene Medien­karriere. Für den "stern" und RTL macht er den Morgen-Podcast Heute wichtig, steht aber nicht gerne früh auf. Im Bahn-Podcast reist er mit Promis im Zug durchs Land, fliegt jedoch viel lieber. Ach ja: Und Podcasts hört er selbst sowieso nicht.
daserste.de (45-Min-Video, ab 32:42 Min)

Termin des Tages: “stern Diskuthek” debattiert über das Gendern.

termine2-logoTermin des Tages: Führt das Gendern zu einer gerechteren Gesellschaft oder bewirkt es genau das Gegenteil und zerstört die Sprache? Darüber diskutieren heute ab 19 Uhr ein Lehramtsstudent, ein Sprachwissenschaftler und eine queere Persönlichkeit im KörberForum in Hamburg. Die Teilnahme vor Ort unterliegt 2G-Bedingungen. Eine Aufzeichnung der Runde ist später in der stern Diskuthek zu sehen.
Die wichtigsten Termine der Branche: turi2.de/termine

“stern” bringt ungarisches Kinderbuch “Märchenland für alle” auf Deutsch heraus.

stern sichert sich die Rechte an dem umstrittenen, ungarischen Märchenbuch "Meseország mindenkié". Es soll im Frühjahr 2022 unter dem Titel "Märchenland für alle" auf Deutsch erscheinen. Das Kinderbuch will traditionelle Märchen neu erzählen, es geht u.a. um einen schwulen Prinzen oder ein Aschenputtel mit alkoholsüchtigem Vater. Das Buch war in Ungarn Gegenstand einer monatelangen politischen Debatte.
guj.de

Zitat: Moritz Bleibtreu wundert sich über gefälschte Hitler-Tagebücher.

"Und ihr habt wirklich geglaubt, die sind echt?"

Der "stern" holt anlässlich des Serien-Starts von Faking Hitler bei RTL+ die gefälschten Hitler-Tagebücher aus dem Giftschrank und zeigt sie Hauptdarsteller Moritz Bleibtreu. Über seine Rolle als Fälscher Konrad Kujau sagt Bleibtreu: "Ich hätte diesem Kujau nicht einmal eine Katze anvertraut."
"stern" 48/2021, S. 61 (Paid)

Zitat: Lars Eidinger spricht über seine Rolle als “Stern”-Journalist Gerd Heidemann.

"Ich glaube, es gibt eine Sehnsucht, auf die Lüge hereinzufallen, bewusst Wahrheiten auszublenden."

Lars Eidinger spielt im RTL+-Sechsteiler Faking Hitler den "Stern"-Journalisten Gerd Heidemann, der auf die gefälschten Hitler-Tagebücher hereingefallen ist. "Heidemann hat hundertprozentig an die Echtheit der Tagebücher geglaubt", sagt Eidinger.
ffh.de, turi2.de (Background)

Lese-Tipp: Kester Schlenz “kommt nicht mehr mit”.

Lese-Tipp: Autor Kester Schlenz, 63, schildert im "stern" das Gefühl, nachrichtentechnisch "nicht mehr mitzukommen" – gerade, weil non-stop "News wie Heuschreckenschwärme durch den Tag schwirren". Trotz des Dauer-Bombardements mit Begriffen und Forderungen habe er das Gefühl "immer weniger zu wissen". Wer "en vogue" sein wolle, müsse sich aber dem News-Diktat beugen und selbst posten und twittern, was das Zeug hält.
"stern" 46/2021, S.25 (Paid)

“stern” und Welthungerhilfe starten Projekt in Kenia zur Bekämpfung des Hungers.

stern und die Welthungerhilfe starten ein Projekt in Kenia, um neue Lösungen im Kampf gegen den Hunger zu finden. Die Initiative unterstützt das Dorf Kinakoni im Südosten des Landes über die nächsten drei Jahre und will dabei auch lokale Startups miteinbeziehen. Der "stern" begleitet das Projekt mit Artikeln auf einer eigenen Webseite und einer Spendenaktion.
presseportal.de, stern.de

Swen Thissen hört als Chef von Social Media und SEO beim “stern” auf.

Ein Stern weniger: Der Chef von Social Media und SEO, Swen Thissen, verlässt den stern zum Jahresende. Der Leiter der Digitalredaktion, Felix Haas, wird seine Aufgaben künftig übernehmen und ist damit allein verantwortlich für alle Digitalkanäle des "sterns", außer der PLUS-Angebot. Thissen verlässt das Unternehmen "auf eigenen Wunsch". Sein nächstes Ziel ist noch unbekannt.
meedia.de

Debatte: Klaus Ungerer zerlegt den “stern”.

Keine Sternstunde: Für Übermedien zerlegt Klaus Ungerer den "stern" in seine Einzelteile und bemerkt ein Magazin, bei dem nicht ganz klar ist, welche Zielgruppe es überhaupt ansprechen soll. Der Kulturteil sei gefüllt mit "Pflichtübungen", die "Trümmer der Humorseite dümpeln ganz hinten im Heft". Immerhin gebe es manchmal "Mut zur formalen Freiheit".
uebermedien.de (Paid)

“Meedia”: Ex-Online-Vize Cordula Schmitz verlässt den “stern”.

stern: Die Leitende Redakteurin für die Plus-Inhalte des Magazins, Cordula Schmitz (Foto), verlässt den Titel, bestätigt Chefredakteurin Anna-Beeke Gretemeier "Meedia". Schmitz war zuvor Vize-Chefredakteurin von stern.de. Bei den Plus-Inhalten übernehmen Julia Rieke, 2020 von "Spiegels" Bento zum "stern" gekommen, und Cornelia Fuchs von Schmitz, schreibt Stefan Winterbauer.
meedia.de, turi2.de (Background)

Hör-Tipp: Der erste Asterix-Podcast des “stern” beschäftigt sich mit Obelix.

Hör-Tipp: Der erste Asterix-Podcast des "stern" beschäftigt sich mit dem rundlichen besten Freund des gallischen Kriegers: Obelix. Matthias Schmidt spricht mit Experte Thomas Kinne über die wohl facettenreichste Figur des Asterix-Universums, die vor allem als Sympathieträger punktet. Asterix sei ein Übermensch, Obelix nahbar und normal – trotz Bad im Zaubertrank.
stern.de (33-Min-Podcast), turi2.de (Background)

DDR-Vergleich und Kolleginnen-Schelte: Die Kritik an Springer-Chef Döpfner wächst.


Gegenwind: Die Kritik an Springer-Chef Mathias Döpfner in Folge seines DDR-Vergleichs und der Bezeichnung von Journalistinnen als "Propaganda-Assistenten" wächst – auch im Zeitungs-Verband BDZV, dem Döpfner seit 2016 als Präsident vorsteht. Madsack-CEO Thomas Düffert, selbst BDZV-Vize, sieht in Döpfners Äußerungen "für alle Journalistinnen und Journalisten" eine "unangemessene und verfehlte Herabsetzung". Düffert findet, dass "auch in privaten Diskussionen kein Zweifel an der Integrität und Unabhängigkeit der Redaktionen" aufkommen sollten. Funke-Chef Christoph Rüth schlägt bei Übermedien in die gleiche Kerbe: "Die – wenn auch angeblich überspitzte – Formulierung 'Propaganda-Assistenten'" hält er "für völlig unpassend" und "dem Amt eines BDZV-Präsidenten nicht angemessen".

Von Carsten Lohmann, Geschäftsführer des ebenfalls im BDZV organisierten "Mindener Tageblatt", kommt die erste Rücktrittsforderung: "Ich finde, dass jemand, der oberster Repräsentant der Tageszeitungen in Deutschland ist, mit so einer Aussage nicht mehr haltbar ist", sagt er im Deutschlandfunk. Das fordert auch "stern"-Chefredakteur Florian Gless. Er schreibt in einem langen Meinungsbeitrag, Döpfner solle "von allen Posten und Ämtern" zurücktreten. In seiner privaten Nachricht verfalle "der CEO eines der größten deutschen Medienkonzerne der Querdenker-Lyrik". Gless findet: "Das alles wiegt umso schwerer, als Döpfner sich stets als feingliedriger Intellektueller gibt."

Übermedien fragt neben Funke auch bei zahlreichen anderen Verlagen an, wie sie zu Döpfners Äußerungen stehen, kassiert aber Absagen oder erhält keine Antworten. Der BDZV teilt mit, dass er "grundsätzlich keine einzelnen Vorgänge unternehmerischer Tätigkeiten von Mitgliedsverlagen" kommentiere.

Der Springer-Verlag hatte die in einem Beitrag der "New York Times" geleakte SMS zuvor in einem Pressestatement relativert. In einer Video-Botschaft hatte Döpfner auch noch mal im O-Ton Schadensbegrenzung versucht.
newsroom.de (Düffert), uebermedien.de (Rüth), deutschlandfunk.de (Lohmann), stern.de (Gless)

“stern”-Chefredakteur Florian Gless fordert Rücktritt von Mathias Döpfner.

Will ihn gehen sehen: "stern"-Chefredakteur Florian Gless (Foto) fordert den Rücktritt von Springer-Boss Mathias Döpfner "von allen Posten und Ämtern". Sein Verhalten in der Causa Julian Reichelt sowie der DDR-Vergleich in einer privaten Nachricht hätten Döpfner "entlarvt", glaubt Gless. Mit letzterer verfalle "der CEO eines der größten deutschen Medienkonzerne der Querdenker-Lyrik". Gless findet: "Das alles wiegt umso schwerer, als Döpfner sich stets als feingliedriger Intellektueller gibt."
stern.de

Wir graturilieren: Lena Rautenstrauch wird 38.


Wir graturilieren: Lena Rautenstrauch, Projektleiterin beim "stern", wird 38. Ihren Geburtstag feiert sie in einer "2G-Kneipe" mit ihrer Familie und "einem kleinen Kreis an Freunden". Besonders beeindruckt hat Rautenstrauch im vergangenen Jahr, "wie viel Kreativität trotz Remote-Arbeit entstehen kann". Bei einer Produkt-Entwicklung mit Kolleginnen von RTL und Gruner + Jahr sei man bereits "nach kurzer Zeit eng zusammengerückt" – obwohl man sich vorher nicht gekannt hat: "Totales Start-Up-Feeling im positivsten Sinne." Gut gelungen ist trotz Home-Office auch ein unternehmensinterner Jobwechsel – vor allem dank des "starken Teams der 'stern'-Redaktion". Für das kommende Lebensjahr wünscht sich Rautenstrauch – wie viele andere sicherlich auch – wieder mehr "echte Treffen". Auch über eine Weihnachtsfeier würde sie sich freuen: "Fast schon unvorstellbar – aber toll wäre es." Wir drücken dafür die Daumen. Glückwünsche kommen z.B. via Linked-in oder E-Mail an.

Die “Zeit” wirft Storymachine mehr Schein als Sein vor.


Blick in den Story-Maschinen­raum: Die Autorinnen Hannah Knuth und Ann-Kathrin Nezik nehmen sich in der "Zeit" die Arbeit der Kommunikations­agentur Storymachine von Kai Diekmann (Foto), Michael Mronz und Philipp Jessen vor. Unter der Überschrift "Die Scheinfluencer" legen sie nahe, dass die Agentur weniger erfolgreich ist, als die Geheimnis­krämerei der Gründer vermuten lässt. Sie sprechen mit Operativ-Chef Philipp Jessen sowie Kunden und ehemaligen Beschäftigten. Über ihre Auftraggeber schweigt die Agentur normalerweise, die "Zeit" nennt aber zwei Beispiele jüngster Kampagnen: Die öffentlich angeknackste Wohnungsgesellschaft Vonovia und den Tabakkonzern British American Tobacco, den Storymachine als "modernes Unternehmen in einer gesundheitsbewussten Welt" darstellen will.

Die Berliner Agentur verdiene ihr Geld mit der "Ratlosigkeit" von Parteien und Unternehmen in Sachen Social Media und der Angst vor der "hypernervösen Öffentlichkeit", schreiben die Autorinnen. Hinter das selbst auferlegte Image als Meinungsmacher machen sie aber zumindest ein Fragezeichen. Die "Zeit" spricht mit aktuellen und ehemaligen Kunden, die sich alle anonym äußern, viele von ihnen positiv. Mehrere beurteilen die Arbeit als "hilfreich", "aber auch keine Zauberei". Andere lassen wissen, dass sie "zufrieden" sind. "Storymachine hat uns geholfen, eine Tonalität für den CEO zu finden", zitiert das Blatt einen anderen Kommunikator. Ein nicht näher benannter Konzernsprecher sagt: "Der Eindruck, dass die Agentur unsere Strategie bestimmt hat, ist falsch. Die sind sehr gut darin, sich zu verkaufen." Große Unternehmen wie die Deutsche Bahn und Volkswagen hätten die Zusammenarbeit mittlerweile beendet "oder stark heruntergefahren". Für Parteien arbeite die Agentur nur noch selten.

Zudem schreibt die "Zeit" von problematischen Arbeitsbedingungen im Berliner Büro: Ehemalige Angestellte berichten von einem "enormem Druck". "Die Fluktuation sei groß, es herrsche mitunter ein vergiftetes Klima." Selbst Philipp Jessen, früher "stern"-Journalist und heute Leiter des Tagesgeschäfts, gebe sich "keine Mühe, den Druck zu verbergen, unter dem er steht". Beim Gespräch mit der "Zeit" habe er sich erst einmal eine Aspirin eingeworfen. Gegen kritische Bewertungen auf dem Online-Job-Portal Kununu gehe Storymachine aktuell anwaltlich vor.
zeit.de (Paid), turi2.de (Background), turi2.de (Interview Kai Diekmann)

Aus dem Archiv von turi2.tv: Digital zu Gast bei Kai Diekmanns Storymachine. (02/2021)

RTL.de überträgt Vollendung von Beethovens 10. Sinfonie.

KI-Komposition: Die Deutsche Telekom vollendet die 10. Sinfonie Beethovens mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz – für den Medien-Aufschlag zur Präsentation kooperiert der Konzern mit Bertelsmann-Medien. Am 9. Oktober überträgt ein Livestream auf RTL.de, n-tv.de und stern.de das Ergebnis der KI-Komposition. RTL, n-tv und Vox begleiten die Veröffentlichung auch im TV-Programm mit mehreren Beiträgen zu KI und Kreativität, in Print berichten "stern" und "Gala". Beethoovens 10. Sinfonie ist seit fast 200 Jahren unvollendet.
mediengruppe-rtl.de

“stern”-Chefredakteurin wirft deutschen Behörden Versagen im Umgang mit Evakuierten vor.

Keiner fühlt sich zuständig: "stern"-Chefredakteurin Anna-Beeke Gretemeier wirft den deutschen Behörden "bürokratisches Chaos sondergleichen" bei der Evakuierung eines afghanischen Mitarbeiters vor. Der Rechercheur und Übersetzer war mit seiner Familie bereits auf der deutschen Basis des US-Militärs in Ramstein und soll eine Zusage gehabt haben, in Deutschland bleiben zu können. Gegen seinen Willen wurde er am Mittwoch dann in die USA ausgeflogen – offenbar weil die USA mit Deutschland vereinbart haben, dass Evakuierte nur zehn Tage in Ramstein bleiben dürfen.
stern.de, dwdl.de

“stern” will mit “Neustart Deutschland” Veränderung zum Besseren aufzeigen.

stern stellt sein eigenes Wahlprogramm auf: In der acht­teiligen Serie "Neustart Deutschland" beleuchtet das Magazin bis zur Bundestags­wahl Themen wie Klima­schutz, Bildung und Mobilität. "Mit guten Beispielen aus dem In- und Ausland wollen wir zeigen, dass Veränderung zum Besseren möglich ist", schreiben Florian Gless und Anna-Beeke Gretemeier im Editorial. Ein Online-Talk am 19. August ergänzt die Aktion.
"stern" 32/2021, S. 24-36 (Paid), stern.de (Aktionsseite)

Vox und “stern” planen gemeinsame Langzeit-Doku zur Flutkatastrophe.

Vox Logo 150Flut-Doku: Vox und der "stern" wollen für eine Langzeit-Doku die Menschen in den Flutgebieten begleiten. Dafür sollen u.a. die Aufräumarbeiten und die Unterstützung der Politik für Betroffene in den Fokus rücken. Die Journalistinnen begleiten die Menschen für ein Jahr. Erst rückblickend und "in der Langzeitbeobachtung" sei "die Einordung dieser bisher einzigartigen Katastrophe" möglich, sagen die "stern"-Chefredakteurinnen Anna-Beeke Gretemeier und Florian Gless.
presseportal.de

“stern” veröffentlicht Sonderheft zur Hochwasser­katastrophe.

stern bringt am 31. Juli ein Sonderheft zur Hochwasserkatastrophe auf den Markt. Das Magazin mit dem Titel "Die Flut" enthält neben Reportagen auch einen Beitrag des Försters und Autors Peter Wohlleben. Außerdem spendet "stern" pro verkaufter Ausgabe einen Euro an die Flutopfer. Das Heft kostet 6,50 Euro. Auch die Titelgeschichte des aktuellen "stern" vom 29. Juli dreht sich um das Hochwasser und seine Folgen.
clap-club.de

Internetstörung legt weltweit Websites lahm.

Lockdown: Weltweit sind am Donnerstag gegen 18 Uhr etliche Websites ausgefallen oder nur eingeschränkt nutzbar gewesen. Betroffen gewesen sind z.B. die deutschen Nachrichtenportale Bild.de, stern.de, focus.de und RTL.de. International waren u.a. die Seiten von Google, Microsoft, Amazon, UPS und der US-Fluggesellschaft Delta Air Lines nicht abrufbar. Gegen 18.30 Uhr hat die schwedische Website-Überwachungsplattform Pingdom laut "Bild" 30.000 Website-Ausfälle gezählt, gegen 19 Uhr waren es immerhin noch 22.000. Laut dem Blatt habe die Störung rund 40 Minuten angedauert, danach seien erste Websites wieder erreichbar gewesen. Grund sind technische Probleme beim US-Server-Anbieter Akamai gewesen. Der dort eingesetzte Edge-DNS-Service schützt normalerweise vor Überlastungs-Attacken. Inzwischen funktioniert dieser Dienst wieder normal, man werde die Situation aber weiter beobachten. Das Unternehmen betont, dass es keine Cyberattacke gegeben habe.

Erst Anfang Juni hatte es eine ähnlich große Internetstörung durch einen Konfigurationsfehler beim US-Cloud-Dienst Fastly gegeben. Damals hat es u.a. Reddit, die "New York Times" und Twitch erwischt. Die Seiten waren für circa eine Stunde nicht erreichbar.
bild.de, stern.de, t-online.de, twitter.com

Hör-Tipp: Hajo Schumacher wirft Plagiatsjäger Stefan Weber Übertreibung vor.

Hör-Tipp: Journalist und Ghostwriter Hajo Schumacher hält die Plagiatsvorwürfe gegen Annalena Baerbock in großen Teilen für übertrieben. Im "stern"-Podcast "Heute wichtig" sagt er, dass für Sachbücher andere Regeln gelten als für wissenschaftliche Arbeiten. Wissen, das "auf der Straße" liege, brauche keinen Zitat-Nachweis. Schumacher nennt die Funde von Plagiatsjäger Stefan Weber "Krümelkacke" – auch im Vergleich zu den Überschriften, unter denen er sie verkündet – und urteilt: "Das Plagiat ist heute die schärfste Waffe im politischen Kampf".
audionow.de (31-Min-Audio, ab 8.30 Min)

Willkommen im Club: Simone Menne.

Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Simone Menne ist Multi-Aufsichtsrätin, Galeristin und podcastet für den "stern" bei "Die Boss" mit weiblichen Führungskräften. 2012 war sie als Finanzvorständin der Lufthansa die erste Frau auf dieser Position in einem Dax-Unternehmen. Menne ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungs­macherinnen in Deutschland.
turi2.de/koepfe (Profil Menne)

Willkommen im Club: Florian Gless.

Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Florian Gless hat sein journalistisches Handwerk an der Nannen-Schule gelernt, heute sitzt er in der Jury des Nannen-Preises. Der "stern"-Co-Chefredakteur baut bei dem Magazin um – und muss sich schon mal gegen Aktivismus-Vorwürfe verteidigen. Gless ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungs­macherinnen in Deutschland.
turi2.de/koepfe (Profil Gless)

“stern” gibt sich neue Redaktionsstruktur.


Neues Bild am Firmament: Der "stern" verändert seine Redaktionsstruktur, trennt die Inhalte-Produktion von den verschiedenen Ausspielwegen und besetzt über 30 Leitungspositionen neu. Künftig gibt es einen Inhalte- und einen Kanal-Bereich, die gemeinsam den richtigen Distributionsweg für ein Thema finden sollen. Zwei neue Vize-Chefredakteurinnen übernehmen die Führung der Abteilungen: Stefanie Hellge, bisher Print-"stern"-Blattmacherin, verantwortet die Inhalte, die Vize-Chefredakteurin des Digital-"stern" Laura-Lena Förster übernimmt die Kanäle.

Zudem schafft der "stern" weitere neue Strategie-Teams: Das Ressort "Leserinnen und Leser" will mit neuen Formaten den Austausch zwischen Redaktion und Abonnentinnen fördern. Das Projektbüro "Aktionen" koordiniert gesellschaftliche Aktivitäten und die Orchestrierung von Debatten. Im Ressort "Neugeschäft" gehe es um "Exzellenz-Projekte" und "Allianzen", heißt es in der Pressemitteilung. An der Erarbeitung der neuen Struktur sei "das gesamte Team in einem gemeinschaftlichen Prozess beteiligt" gewesen.
meedia.de, kress.de

Micky Beisenherz wünscht sich mehr Frauen an der Spitze.

Frauen-Fan: Micky Beisenherz, der mit weiblichen Vorgesetzten seine "besten Jahre als Angestellter" hatte, wundert sich in seiner "stern"-Kolumne zur #DasGleichebitte-Themenwoche über die wenigen Frauen in Führungspositionen, obwohl diese in anderen Ländern besser durch die Corona-Pandemie geführt hätten. Beisenherz schwenkt schließlich um zum DFB und träumt von der "wunderbaren Vorstellung", würden Katja Kraus oder Bibiana Steinhaus "den maroden Laden übernehmen". Sein Fazit: "Lasst diese Frauen ran."
"stern" 23/2021, S. 57 (Paid), turi2.de (Background)

“stern” widmet Frauen und Gleichstellung eine Themenwoche und äußert Selbstkritik.

#DasGleichebitte: Der "stern" widmet seine jüngste Ausgabe dem Thema "Frauen und Gleichberechtigung". Für Chefredakteur Florian Gless auch ein Anlass zur Selbstkritik. Beim Blick auf frühere Cover mit nackten oder leicht bekleideten Frauen schreibt Gless "Ich weiß nicht, ob ich lachen oder mich schämen soll" und räumt ein: Als Zehnjähriger habe er den "stern" immer "ausgesprochen interessant" gefunden. "Wo sonst als auf dem neuen 'stern' bekamen wir mal einen nackten Busen zu sehen, den wir uns einen Tick länger anschauen konnten?" Erst die "Sexismus"-Klage von Alice Schwarzer, Inge Meysel und anderen Frauen 1978 habe zu einem Umdenken geführt und den Anstoß gegeben, "dieses bis dahin selbstverständliche Denken erstmals kritisch zu hinterfragen". Als er zusammen mit Anna-Beeke Gretemeier die Chefredaktion übernommen hat, sei von Anfang an klar gewesen: "Nackte Frauen auf dem Titel wird es mit uns nicht geben."

Anlass des Themenschwerpunkts ist das vor 50 Jahren erschienene Cover des Magazins mit dem Titel Wir haben abgetrieben. 15 Frauen, darunter Ärztin Kristina Hänel und Journalistin Alice Schwarzer erzählen ihre Geschichten. "50 Jahre später hat sich nichts Entscheidendes verändert", sagt Schwarzer und rät Frauen, "jeden Tag neu" für ihre Rechte einzustehen. Auf einer Themenseite bündelt die Edaktion Artikel und Videos. "Es ist noch so viel zu tun", bilanziert Helen Bömelburg, Ressortleiterin für Politik und Wirtschaft, in ihrem Kommentar und nennt ungleiche Bezahlung als Beispiel. Auch die Pandemie habe die Ungleichhheit verschärft, vor allem für berufstätige Mütter.
stern.de, guj.de, "stern" 23/2021, S. 16 (Paid), rtl.de, audionow.de (16-Min-Podcast)

“stern”, RTL, NTV und Handbook Germany starten Impf-Initiative.

Aufklärung übers Impfen wollen "stern", RTL, NTV und Handbook Germany betreiben und starten die bundesweite Initiative "Impfen gegen Corona" mit einer Online-Plattform als Herzstück. Sie stellt Impf-Informationen in zehn Sprachen zur Verfügung. Morgen starten die Medien einen Aktionstag und widmen einen Großteil ihrer Berichterstattung dem Schwerpunktthema Impfen.
stern.de

Hör-Tipp: Belén Garijo erläutert den Zusammenhang von Inklusion und Quote.

Hör-Tipp: "Wenn du keine inklusive Organisation hast, werden uns Quoten nicht sehr weit bringen," meint Merck-Chefin Belén Garijo im "Die Boss"-Podcast mit Simone Menne. Sie rät jungen Frauen dazu, hart zu arbeiten, ein Netzwerk aufzubauen und nicht zu schnell vorauszustürmen. Außerdem erzählt Garijo von ihrem notgedrungenen Wechsel von der Medizin- in die Pharmabranche.
audionow.de (39-Min-Audio), stern.de