taz und Saskia Hödl, seit 2019 Chefin des Medien- und Gesellschaftsressorts tazzwei, gehen getrennte Wege. Hödl hat die Zeitung bereits vergangene Woche verlassen, twittert sie. Ab Herbst wolle sie vorerst als freie Autorin in Wien arbeiten. twitter.com
Ich habe mich vergangene Woche von der @tazgezwitscher verabschiedet. Vor neun Jahren bin ich für das taz panter Volontariat nach Berlin gekommen und nun ist es für mich Zeit geworden, die Redaktion zu verlassen. (1/6) pic.twitter.com/5sFGZidsjR
Um die Wurst: Im "taz"-Fahrstuhl hängt eine Petition für eine Bratwurstbude vor dem Springer-Verlagshaus, twittert "taz"-Chefredakteurin Ulrike Winkelmann. Demnach schlägt Christian Specht vor, Deniz Yücel könne die Verantwortung für die Zubereitung der Würste übernehmen. Schließlich habe der Ex-Pen-Präsident nun wieder Zeit und "der Job im spürbar dünnen Blättchen 'Die Welt' kann so auslastend nicht sein". twitter.com, turi2.de (Background)
Focus holt Anja Maier ab Oktober als Politik-Reporterin ins Team. Die Journalistin und Autorin war von 1990 bis 2020 in verschiedenen Positionen bei der "taz" beschäftigt, u.a. als Ressortleiterin der "sonntaz". Zurzeit berichtet sie als Parlaments-Korrespondentin u.a. für die "Zeit", den "Weser-Kurier" und die "Frankfurter Rundschau" aus dem Kanzleramt. burda.com
Tazkräftig: Die "taz" erscheint heute mit einer Sonderbeilage der unabhängigen russischen Zeitung "Novaya Gazeta Europe", deren Redaktion Väterchen Frost mittlerweile verlassen hat und aus dem Ausland produziert. Ausgewählte Texte erscheinen auf deutsch, russisch und ukrainisch; zu lesen sind sie sowohl in der Print- als auch in der Online-Ausgabe. taz.de
#tazdown: Am Mittwoch erscheint weder eine gedruckte noch eine digitale Ausgabe der "taz". Schuld ist ein Stromausfall, der die Redaktion lahmlegt. Es ist das erste Mal seit der "taz"-Gründung 1979, dass die Zeitung nicht erscheint. twitter.com
Idealistische Generalistin: Bascha Mika, Ex-Chefredakteurin der “taz” und der “Frankfurter Rundschau”, wurde “hardcore katholisch” erzogen. Das missionarische Gen trägt sie bis heute in sich. Mika findet erst vergleichsweise spät zum Journalismus und nimmt auf dem Weg mancherlei Kurven. “Als Chefin ist man immer auch Dienerin der Redaktion”, sagt sie im Porträt der turi2 edition #17. Weiterlesen >>>
taz macht Tanja Tricarico ab 1. Mai zur Chefin der Innenpolitik. Sie löst Anna Lehmann und Tobias Schulze ab, die ins Parlamentsbüro wechseln. Tricarico ist 2018 zur "taz" gekommen. Seit 2021 hat sie gemeinsam mit Simone Schmollack im Ressort "Regie" den Gesamtauftritt der Zeitung koordiniert. blogs.taz.de
Ein Kommen und Gehen: Nach über 30 Jahren als Geschäftsführer der "taz" geht Andreas Bull in den Ruhestand. Aline Lüllmann, die bereits seit Juni 2020 Teil der Geschäftsführung der "taz" ist, rückt als als geschäftsführendes Vorstandsmitglied der "taz"-Genossenschaft nach. Zusammen mit Co-Geschäftsführer Andreas Markgraf steht sie vor der Aufgabe, die "taz" digitaler aufzustellen. blogs.taz.de
Lese-Tipp: Der "Süddeutsche Zeitung"-Autor Philipp Bovermann widmet sich mit einer Lyrikanalyse der Frage, ob nur der Beitrag des ZDF über das Kinderlied "Wer hat die Kokosnuss geklaut?" oder das Lied selbst rassistisch ist. Die "taz" hatte den Sender aufgefordert, sich für einen Instagram-Post zu entschuldigen, weil er schwarze Menschen mit Affen gleichsetze. Zu einem Ergebnis kommt Bovermann allerdings auch nicht: "manchmal sind die Dinge nun einmal kompliziert". sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
Parteien-Wechsel: Die "taz" macht Anna Lehmann ab Februar zur neuen Leiterin des Parlamentsbüros. Sie ist seit 2018 Leiterin des Inlands-Ressorts mit Fokus auf die Linkspartei und das Thema Bildung. Künftig wird sie vor allem für die SPD und die Bereiche Finanzen, Arbeit und Soziales und Entwicklungspolitik zuständig sein. Mit ihr wechselt Tobias Schulze, der sich auf die Grünen und die deutsche Außen- und Verteidigungspolitik fokussiert. blogs.taz.de
Meinungsstark: Die "taz" befördert Silke Mertins zur Leiterin des Meinungsressorts zusammen mit Susanne Knaul. Mertins arbeitet bereits seit 2016 im Meinungsressort und folgt auf Stefan Reinecke, der künftig wieder Vollzeit für das Parlamentsbüro der "taz" schreibt.
per Mail
Datenklau: Kriminelle haben kurz vor Weihnachten einige tausend E-Mail-Adressen von "taz"-Digital-Abonnentinnen erbeutet, berichtet Heise. Die "taz" spricht von einem "groß angelegten" Angriff von über 700 verschiedenen IP-Adressen auf das unternehmenseigene Mail-Konto für die Aboverwaltung. Die Komplexität des Passworts sei "nicht hoch genug" gewesen. Der Verlag hat Anzeige erstattet. heise.de, turi2.de (Background)
"Zumindest in den ersten Jahrzehnten war der 'Spiegel' nicht nur ein Herrenmagazin, sondern auch so herrlich exklusiv, dass er beim Diversitäts-Check gnadenlos durchgefallen wäre."
"taz"-Chefredakteurin Barbara Junge findet, der "Spiegel" war früher manchmal "schlicht zum Kotzen". Heute tut das Magazin dem Land "mit all seinen Verfehlungen, Verwerfungen und merkeligem Scholzismus" gut. spiegel.de (Paid)
Datenleck: Das Mail-Konto für die Aboverwaltung des "taz"-Digitalabos ist gehackt worden, meldet Golem. Zurzeit könne die "taz" nicht sagen, welche der auf "digiabo@taz.de" gespeicherten E-Mails betroffen sind, heißt es in einer Info-Mail an Abonnentinnen. Zu den möglicherweise gestohlenen Daten könnten Name, Adresse, E-Mail-Adresse sowie das Download-Passwort für das E-Paper gehören. Die "taz" habe die Sicherheitslücke nach Bekanntwerden "umgehend beseitigt" und will den Vorfall der DSGVO und der Berliner Datenschutzbehörde melden. golem.de
Grüne Allianz: "taz"-Journalist Ulrich Schulte, 47, bisher Leiter des Parlamentsbüros, wird ab Januar Sprecher der grünen Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke. Schulte gilt als "ausgewiesener Kenner" der Grünen und hat den Bestseller Die grüne Macht geschrieben. Lemke schwärmt, Schulte "brennt für Umwelt- und Naturschutzthemen". bmu.de
Lese-Tipp: Wegen des Zauberkünstlers Uri Geller rieben Mio Deutsche Löffel zwischen den Fingern. Mittlerweile lebt der heute 74-Jährige wieder in seiner Heimat Israel, wo er ein eigenes Museum eröffnet hat. Für die "taz" wirft Konstantin Nowotny gemeinsam mit Geller, der mit "juveniler Begeisterung durch die Sammlung führt", einen Blick in die magisch-protzigen Hallen. taz.de
Pointiert bis zuletzt: Die Journalistin und "Spiegel"-Kolumnistin Bettina Gaus ist am 27. Oktober nach nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 64 Jahren gestorben, teilt der Hamburger Verlag mit. Gaus hatte seit April 2021 das politische Geschehen für das Magazin kommentiert, zuvor war sie 30 Jahre lang politische Korrespondentin der "taz". Deren Chefredakteurin Ulrike Winkelmann bezeichnet Gaus als "eine der wichtigsten Stimmen" in der "taz"-Geschichte, die stets einen "fulminanten Auftritt" hatte und "durch pointierte Argumentation" überzeugen konnte.
Bettina Gaus besuchte die Deutsche Journalistenschule, war von 1983 bis 1989 Redakteurin bei der Deutschen Welle und berichtete ab 1989 aus Nairobi, ab 1991 für die "taz". Später wurde sie Parlamentskorrespondentin, zunächst in Bonn und später in Berlin, wo sie in der "Analyse immer scharf" war und gleichzeitig immer freundlich auch zu den Kolleginnen, "deren Meinung sie oft so gar nicht teilte", schreibt Winkelmann. Ihre Kollegen Jan Feddersen, Lukas Wallraff und Dominic Johnson erinnern sich an sie als "selbstbewusste, unverstellte" Frau mit einem "ausgeprägten Freiheitsdrang", die von Smartphones genauso wenig hielt wie von Rauchverboten und "die so schön, schnell und originell schreiben konnte wie nur ganz wenige".
Im Frühjahr dieses Jahres wechselte sie schließlich zum "Spiegel", wo ihr Vater Günter Gaus Anfang der 70er Chefredakteur war. Der heutige "Spiegel"-Chef Steffen Klusmann würdigt sie als "eine unbestechliche Journalistin und eine brillante Analystin", deren Stimme "fehlen wird".
"Statt alte Melodien vom politischen Stammtisch abzuspielen, schrieb sie ihre Songs selbst", schreibt ihr Freund Georg Löwisch in der "Zeit". Ihr letzter Text im "Spiegel", entstanden wenige Tage vor ihrem Tod, beweist dies eindrucksvoll: Während im Zusammenhang mit der Causa Reichelt viele Medien von MeToo sprechen, rügt sie in ihrem Text den "merkwürdig prüden Ton" in der Debatte und ein Weltbild, bei dem Frauen "stets und grundsätzlich die Opfer in Beziehungen mit männlichen Vorgesetzten" sind. (Foto: Christoph Hardt / Geisler-Fotopress / Picture Alliance) spiegel.de (Nachruf), spiegel.de (Kolumne), taz.de (Meldung), taz.de (Nachruf), zeit.de
Aufwärm-Übung: Die "taz" erscheint diesen Samstag erstmals als erweiterte Wochenend-Ausgabe mit vier zusätzlichen Politik-Seiten. Co-Chefredakteurin Barbara Junge sagt im Meedia-Interview, das ist der erste Schritt zum Relaunch als Wochenzeitung "im kommenden Herbst". Perspektivisch soll die gedruckte Ausgabe unter der Woche wegfallen, allerdings "nicht vor 2023". meedia.de (Paid), taz.de
taz hat eine neue Aufsichtsrätin. Nina Schoenian folgt auf Stefanie Urbach, die nicht erneut für das Amt kandidieren wollte. Schoenian war von 2006 bis 2013 Kreativdirektorin bei der "taz". Anschließend arbeitete sie für den WWF. Seit Januar 2020 ist sie Geschäftsführerin des Medien-Startups Trafo MediaTech. blogs.taz.de
Lese-Tipp: Der Vinylhändler Peter Patzek alias Platten-Pedro gibt nach mehr als 50 Jahren seinen Plattenladen in Berlin auf. Der bald 80-Jährige erzählt im Interview mit Michael Sontheimer, warum er sich manchmal schämt, mit Kunststoff zu handeln und wie der Funke zur Schallplatte auf ihn übersprang. taz.de
Problematischer Paid Content: Bezahlschranken behindern freie Meinungsbildung, schreibt "taz"-Geschäftsführerin Aline Lüllmann. In einer von Paywalls dominierten Medienlandschaft würden sich immer weniger Menschen mit Gegenargumenten auseinandersetzen. Studien hätten gezeigt, dass Leserinnen eher für Artikel zahlen, die ihrer eigenen Meinung entsprechen. Die "taz" habe 2011 bewusst ein freiwilliges Bezahlmodell eingeführt, um "verschiedenste Themen Sichtbarkeit zu verschaffen". taz.de
Geld ohne Druck: Die "taz" knackt die Marke von 30.000 Unterstützerinnen bei ihrem Online-Bezahlmodell "taz zahl ich". Es setzt auf einen freiwilligen Beitrag und arbeitet ohne exklusive Online-Inhalte. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte das 2011 gestartete Bezahlmodell die Grenze zu 20.000 zahlenden Online-Fans überschritten. taz.de
Termin-Tipp: Die "taz"-Chefredakteurinnen Barbara Junge (Foto) und Ulrike Winkelmann starten heute um 19 Uhr die Gesprächsreihe "Chefinnensache". Junge und Winkelmann diskutieren mit wechselnden Gästen über "die relevanten Fragen des Wahlsommers". "taz" sendet das Gespräch im Livestream und stellt es danach zum Abruf bereit. Erster Gast ist der Soziologe Heinz Bude, mit dem die Moderatorinnen u.a. über die Themenverlagerung im Wahlkampf von Klima bin hin zu Annalena Baerbock sprechen. taz.de, youtube.com (Livestream, heute ab 19 Uhr)
"Wir konnten und können nicht Maßnahmen oder Beschlüsse verurteilen, nur um auf Distanz zu gehen."
"taz"-Chefredakteurin Barbara Junge verteidigt im Verdi-Blatt "M" die Corona-Berichterstattung ihrer Zeitung. Gerade zu Beginn der Krise habe es viel "Unwissen" über die Pandemie gegeben. Daher wäre es "überheblich gewesen, aus der eigenen Annäherung an die Themen sofort auf richtig oder falsch zu schließen". mmm.verdi.de
taz startet zwei neue Podcasts: Im "Couchreport" sprechen die Redakteurinnen des Gesellschafts- und Medienressorts einmal im Monat mit Gästen über gesellschaftliche Fragen. Für den "Bundes-Talk" schaut das "taz"-Parlamentsbüro im Wahlkampf hinter die Kulissen des Politikbetriebs. Zudem steigt die "taz" beim Klimaupdate-Podcast des Online-Magazins "Klimareporter" mit ein. taz.de
Linksextremismus-Definition der Bundeszentrale für politische Bildung ist wohl doch auf direkten Druck der Leitung des Innenministeriums geändert worden, berichtet die "taz" und wirft dem Ministerium Lügen vor. Die Zeitung zitiert aus internen Mails, die das belegen sollen – das Ministerium widerspricht. Mitte Januar hatte die BPB ihren Linksextremismus-Teaser im Netz mehrfach geändert – von einer wissenschaftlichen Definition zu einem Text, der an die Haltung des Verfassungsschutzes angepasst ist. Impulsgeber für die Änderung war offenbar ein Bericht der "Bild", die der BPB Verharmlosung von Linksextremismus vorwarf. taz.de, bpb.de
Nachwuchs berichtet: Die "taz" Panter Stiftung hat aus Volontärinnen und Hospitantinnen ein Nachwuchscamp zur Wahlberichterstattung gegründet. Die Reporterinnen Shoko Bethke, Ruth Fuentes und Jaromir Schmidt berichten, beteiligen sich dabei an allen "taz"-Sonderausgaben zur Wahl und setzen thematische Schwerpunkte. Die Journalistinnen Negin Behkam und Peter Unfried betreuen das Camp.
per Mail, taz.de (Panter-Stiftung)
Keine Gnade für die Wade: Mit dem Leasing-Angebot Initiative JobRad will die "taz" ihre Mitarbeiterinnen sattelfest machen. Das Modell funktioniert ähnlich wie Dienstwagen-Leasing. Wer will, kann den gesundheitsfördernden "Firmenwagen" nach drei Jahren kaufen – und den E-Klassen-Kampf auf der Straße fortan dauerhaft austragen. blogs.taz.de
taz befördert Paul Wrusch (Foto) zum Leiter des Ressorts Wochenende. Er ist bisher Vize und nun verantwortlich für die Wochenend-Ausgabe. Er folgt auf Felix Zimmermann, der die Leitung "aus persönlichen Gründen" abgibt. Antje Lang-Lendorff kümmert sich als Vize-Ressortleiterin um gesellschaftliche Themen. taz.de
Another one: Die "taz" holt mit Luise Strothmann eine weitere Redakteurin in ihr Investigativ-Ressort. Sie hat zuletzt den Ausbau der Internetaktivitäten des Blattes vorangetrieben und kümmert sich nun um das "Storytelling" der Recherchen auf allen Ausspielwegen. Auch Medienjournalistin Anne Fromm wechselt ins Investigativ-Ressort, wie sie bereits auf Twitter verkündet hat. Das neue Team soll das Blatt "noch stärker politisch profilieren", sagt Chefredakteurin Ulrike Winkelmann. taz.de, turi2.de (Background)
Lese-Tipp:Anne Fromm und Sarah Ulrich rekonstruieren in der "taz" eine Querdenker-Demo vom 7. November 2020, bei der es Angriffe auf 43 Medienvertreterinnen gegeben hat. Der Abend in Leipzig folge dem Trend: Gewalt gegen Journalistinnen habe 2020 massiv zugenommen, Reporter ohne Grenzen zählt so viele Angriffe wie nie. Fromm und Ulrich schreiben, man müsse "genauer dahin schauen, wo die Gewalt tatsächlich passiert: auf Demonstrationen und im Netz." Wenn Gewalt gegen Medien eskaliere, träfe das neben Journalistinnen auch deren Sender und Verlage. taz.de, turi2.de (Background)
Klick-Tipp: Die "taz" hat mit 56,4 % den größten Frauenanteil in Führungspositionen, berichtet ProQuote. Das linksalternative Blatt ist erstmals im Vergleich der deutschen Leitmedien dabei. Auch der "stern" liegt mit 51,1 % im vierten Jahr in Folge über 50 %. ProQuote visualisiert die Ergebnisse seiner Erhebung neuerdings an einer Kletterwand. Ganz unten kraxelt der "Focus" mit 17,3 %. pro-quote.de
Video-Tipp: Die "taz" wirbt ab Samstag mit einem von Filmregisseur und Drehbuchautor Fatih Akin produzierten Spot. In dem 90-Sekünder mit dem Titel "Keine Angst vor Niemand", der als Anzeige zum Teil in anderer Länge erscheint, findet eine Frau eine "taz"-Brille, mit der sie unterschwellige Botschaften in Werbespots und Zeitungen erkennen kann. Das Video ist auch eine Hommage an John Carpenters Film They live aus dem Jahr 1988. Es ist Fatih Akins erster Werbespot. youtube.com (90-Sek-Video)
Benedict Maria Mülder, 65, ist tot. Der Journalist und "taz"-Mitbegründer hatte die Nervenkrankheit ALS. Sie wurde 2008 bei ihm diagnostiziert. Nach der "taz" arbeitete Mülder beim Fernsehen, u.a. für das Polit-Magazin "Kontraste". Michael Sontheimer würdigt ihn als leidenschaftlichen, grün-schwarzen Journalisten, der "seiner Zeit deutlich voraus" war. "Tagesspiegel"-Chefredakteur Lorenz Maroldt erinnert sich an Mülder als "Vorbild, als Kollege und Mensch". taz.de, twitter.de (Todesanzeige), zdf.de (28-Min-Doku über Mülder)
Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Katrin Gottschalk verantwortet seit 2016 als Vize-Chefin der "taz" das Digitale im linksalternativen Medienhaus. Sie ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungsmacher*innen in Deutschland. turi2.de/koepfe (Profil Gottschalk)
Wir graturilieren:Peter Unfried, Chefreporter der "taz", wird 57. Seinen Geburtstag feiert er ganz Corona-konform zu Hause. Von "schwierigen Zeiten" will Unfried dabei nichts hören: "Ich finde nicht, dass wir in 'schwierigen Zeiten' leben. Wir leben in der besten Zeit überhaupt." Aber die Zeit bringe auch Aufgaben mit sich: "Nun geht es für meine Boomer-Generation darum, nicht rumzustöhnen, sondern etwas dafür zu tun, dass das so bleibt."
Für das kommende Jahr wünscht sich der "taz"-Mann "einen Bundeskanzler, der ernsthafte Klima- und Zukunftspolitik angehen kann, weil eine gesellschaftliche Mehrheit das will." Geburtstags-Glückwünsche sind via Twitter und per E-Mail willkommen.
"Wo die Grenze zwischen Aktivismus und Journalismus verläuft, muss in allen Themenfeldern ständig neu verhandelt werden."
Chefredakteurin Barbara Junge sagt im Doppelinterview mit ihrer Co-Chefin Ulrike Winkelmann im "Journalist", dass die "taz" intensiv diskutiert, ob die Klimakrise so existenziell ist, dass sie journalistische Regeln verändert. "Journalist" 11/2020, S. 18 (Paid), presseportal.de (Zusammenfassung)
Weser-Kurier engagiert "taz"-Journalistin Anja Maier, 54, ab Januar als eigene politische Korrespondentin in Berlin. Die Bremer Tageszeitung geht damit den entgegengesetzten Weg zum Trend der Zentralredaktionen. Maier arbeitet seit 1990 für die "taz", zuletzt als Leiterin des Parlamentsbüros. twitter.com/daniel_bouhs
taz: Medienredakteurin Anne Fromm, 34, ist neues Mitglied des Vorstands. Die Versammlung der Mitarbeitenden hat sie mit deutlicher Mehrheit in das Leitungsgremium der "taz" gewählt. Fromm folgt auf Fotoredakteurin Isabel Lott, die nicht mehr kandidierte. Als ihr wichtigstes Ziel nennt Fromm den Umbau der täglichen Print-"taz" hin zu einer Wochenzeitung nebst aktuellen Digital-Angebot. Zudem will sie sich für eine Steigerung der "immer noch dürftigen Gehälter" einsetzen. blogs.taz.de
taz startet zum Launch ihrer App eine Markenkampagne, entwickelt von der Agentur Überground. Sie gibt der Tageszeitung den neuen Claim "Keine Angst vor Niemand". Die Kampagne läuft auf Plakaten, Online, im Fahrgastfernsehen Berlins und in Social Media. "Deutschland ist schlimm. Wir sind schlimmer" und "No Zeitung for Old Man" tönen die Motive zum Beispiel. Wilhelm Vogelpohl, bei der "taz" für Marketing und Werbung verantwortlich, sagt, er habe sich wegen der "von starken Frauen geprägten Aufstellung der Agentur" für Überground entschieden. Mit der Kampagne wolle er vor allem junge Menschen erreichen und Zielgruppen, "die vielleicht noch gar nicht wissen, dass es uns gibt". horizont.net
taz überlässt am Freitag 50 Klima-Aktivist*innen von Fridays For Future, Ende Gelände, Extinction Rebellion und anderen Organisationen das Ruder. Zum Globalen Klimastreik gestalten sie die Zeitung und bespielen die Social-Media-Kanäle. Auf Beiträge prominenter "Gesichter der Bewegung", die ohnehin omnipräsent sind, wollen sie bewusst verzichten.
per Mail, deutschlandfunk.de
Innovationen und Diskussionen: Die "taz" lädt an diesem Samstag zur digitalen Genossenschaftsversammlung ein – im turi2.tv-Interview ziehen Geschäftsführer Andreas Marggraf und Vize-Chefredakteurin Katrin Gottschalk schon mal Bilanz. "Wir haben großes Glück", sagt Marggraf zur wirtschaftlichen Situation der linksalternativen Zeitung, die durch ihr Genossenschafts-Modell nur bedingt vom wackeligen Werbemarkt abhängig ist. Gottschalk stellt die neue App der Zeitung vor, spricht aber auch über die umstrittene Polizei-Kolumne von Hengameh Yaghoobifarah. Durch die Entscheidung des Presserats, der den Text von der Meinungsfreiheit gedeckt sieht, "haben wir uns schon ein bisschen bestätigt gefühlt".
Konsequenzen hatte der Text dennoch: "Es gab schon eine ganze Menge Genoss*innen, die deswegen ihren Anteil gekündigt haben", sagt Marggraf, das gehöre aber "zu einer lebendigen Genossenschaft dazu". Gottschalk ergänzt, dass auch die anschließende in der "taz" ausgetragene Debatte um die Kolumne dafür gesorgt hat, dass Leser*innen ihre Beiträge bei "taz zahl ich" zurückgezogen haben. Intern diskutiere die "taz" nun über die Lehren aus der Debatte und darüber, ob sich etwa Strukturen verändern müssten.
Gleichzeitig arbeitet die Zeitung an ihrer Post-Print-Zukunft – u.a. mit einer neuen App, die Marggraf und Gottschalk im Video zeigen. Anders als bisher verabschiedet sich das Digital-Angebot von der Zeitungs-Optik, will aber dennoch ein lineares Leser-Erlebnis bieten und einmal am Tag "die Welt anhalten". Auch optisch setzt die "taz" auf Opulenz: Die Bilder und Illustrationen lassen sich nun auch heranzoomen, zudem glänzt die App mit Animationen. turi2.tv (14-Min-Video auf YouTube)
All cops are berufsunfähig: Bundesinnenminister Horst Seehofer kritisiert die Entscheidung des Presserats zur "taz"-Kolumne von Autor*in Hengameh Yaghoobifarah als "unerträgliche Verharmlosung". Die Formulierung, Polizisten gehörten auf die Mülldeponie, zeuge davon, dass das Wertesystem unserer Gesellschaft "ganz offenkundig aus den Fugen geraten" ist. faz.net
taz: Die umstrittene Polizei-Kolumne von Autor*in Hengameh Yaghoobifarah verstößt nicht gegen den Pressekodex, sagt der Deutsche Presserat. Yaghoobifarahs Empfehlung, Polizisten seien am besten auf der Mülldeponie aufgehoben, sei von der Meinungsfreiheit gedeckt. Damit weist das Gremium die 382 eingegangenen Beschwerden als unbegründet zurück. Auch die Staatsanwaltschaft will ihre Ermittlungen nicht fortführen. spiegel.de, taz.de, presserat.de, turi2.de (Background)
taz: Die Staatsanwaltschaft wird voraussichtlich nicht gegen Autor*in Hengameh Yaghoobifarah ermitteln, teilt die Zeitung mit. Nach einer Vorprüfung sieht die Behörde keinen "Anfangsverdacht für eine Straftat"; die Kolumne "All cops are berufsunfähig" sei von der Meinungsfreiheit gedeckt gewesen. Formal ist das Verfahren aber noch nicht abgeschlossen. taz.de, turi2.de (Background)
"taz": Chefredakteurinnen Barbara Junge (Foto) und Ulrike Winkelmann sprechen in der "Süddeutschen" über die vergleichsweise schlechte Bezahlung bei ihrem Arbeitgeber: "Manche Leute gehen nach einem Leben bei der taz in Altersarmut", sagt Junge. Der Deal sei, dass man mehr Freiheiten habe als anderswo und dafür weniger verdiene. Aber: "Das alte Modell, man lebt in Kreuzberg für ganz wenig Geld und kann sich das Arbeiten bei der taz so leisten" funktioniere nicht mehr, so Winkelmann. sueddeutsche.de (Paid), turi2.de ("taz" mit neuer Doppelspitze)
NSU 2.0: Persönliche Daten von Autor*in Hengameh Yaghoobifarah wurden per Polizeisystem abgerufen - kurz nachdem die strittige "All cops are berufsunfähig"-Kolumne in der "taz" erschien. Bereits einen Monat darauf tauchte Yaghoobifarahs Name in einem mit "NSU 2.0" unterzeichneten Drohschreiben auf. Weitere Künstler*innen, Politiker*innen und Anwält*innen werden ebenfalls bedroht; auch in diesen Fällen enthalten die Schreiben vertrauliche Daten, die von Polizeicomputern stammen. sueddeutsche.de, turi2.de (Background Kolumne)
Redaktionskonflikte der "New York Times" und der "taz" sind mehr als Generationen-Streit, findet Meredith Haaf. Vielmehr stünden sich zwei Arten von Journalist*innen gegenüber. Auf der einen Seite die, "die die richtigen Leute zu Wort kommen lassen, aus bislang sozial unterdrückten Gruppen". Sie seien "im Zweifelsfall auf dem linken Auge blind". Auf der anderen Seite die, die "fast zwanghaft alle zu Wort kommen lassen" und Mehrheitsmeinungen und Gruppendynamik skeptisch gegenüber stünden. sueddeutsche.de
Journalismus darf subjektiv sein und ist damit "nicht schlechter", sagt Ulrike Winkelmann, Co-Chefredakteurin der "taz", im Deutschlandfunk. Objektivität sei im Journalismus schwer einzuhalten, was nicht bedeute, die Fakten zu verdrehen - "vielleicht helfen sie sogar, die Welt besser zu verstehen". deutschlandfunk.de
taz kündigt eine Sonderausgabe für Samstag, 8. August an, in der es um die Zeit seit Merkels berühmter "Wir schaffen das"-Zusage im Jahr 2015 gehen soll. Was von der deutschen Willkommenskultur übrig geblieben ist und wie die Lage in Griechenland aussieht, will die Zeitung in Vor-Ort-Reportagen und Interviews beantworten und Geflüchtete ihre Geschichten erzählen lassen. taz.de