"Liebe Unternehmen, bitte holt euch die Leute aus der Bubble an Bord. Wenn ihr viral gehen wollt, solltet ihr die Gen Z fragen."
Marken schaffen den Durchbruch auf TikTok und Co, wenn sie junge Social-Media-Managerinnen mitbestimmen lassen, sagt Comedienne Parshad Esmaeili im großen Interview in der turi2 edition #20.
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Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
Zahl des Tages: Mehr als 46.000 Abonnentinnen folgen dem Telegram-Kanal "Schanzenwatch-Broadcast", der das Leben von Ex-YouTuber und "Drachenlord" Rainer Winkler (Foto) seziert. Die meisten Followerinnen seien "Hater", schreibt Max Weinhold in der "Süddeutschen Zeitung". Winkler ist mittlerweile wohnungslos und finanziert sich mit TikTok-Streams.
sueddeutsche.de (€)
Vorzeitige Warnung: EU-Kommissar Thierry Breton droht Twitter und TikTok im "Spiegel"-Interview mit Verbot, wenn sie sich künftig nicht an den den Digital Services Act halten. Ab September müssen die Betreiber u.a. mehr Content-Moderatorinnen beschäftigen und sicherstellen, dass ihre Algorithmen keine Fake News fördern. Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 6 % des globalen Jahresumsatzes. Tritt dann immer noch keine Besserung ein, droht den Plattformen die Abschaltung in der EU.
spiegel.de (€)
turi2 edition #20: Parshad Esmaeili über TikTok und Toiletten.
Komödie und Tragödie: Auf YouTube und Instagram bespaßt Parshad Esmaeili Hunderttausende und sieht sich damit als Teil einer kleinen revolutionären Bewegung. Bei allem, was sie tut, will sie immer ihr vierjähriges Ich glücklich machen, sagt sie im großen Interview in der turi2 edition #20. Im ältesten Nachtclub Frankfurts spricht sie außerdem über die Gen Z, Cringe im TV und Toiletten als TikTok-Bühne. Weiterlesen >>>, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)
Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
Deutsche Kanälle: Dank 1,4 Mio Followern führt die Deutsche Welle mit ihrem arabischsprachigen Kanal Jaafartalk die Hitliste der deutschen Medienunternehmen auf TikTok an. Auf Platz 2 mit 1,3 Mio Followern landet der Kanal der Tagesschau, sagt das Ranking des englischen Medienmagazins The Fix. Sport1 folgt auf Platz 3 mit 1 Mio Followern.
thefix.media
Lese-Tipp: Videos mit dem Hashtag #deinfluencing gehen auf TikTok zurzeit durch die Decke, schreibt Roland Eisenbrand bei OMR. Influencerinnen berichten von ihren Erfahrungen mit auf der Plattform gehypten Produkten und raten davon ab, sie zu kaufen. Das Kosmetik-Medium Glossy erklärt den Trend mit einer Reaktion auf Überkonsum und Inauthentizität, eine TikTokerin hingegen führt ihn auf die Rezession zurück.
omr.com
FAQ: TikTok-Chef Shou Zi Chew wird am 23. März vor dem US-Kongress Rede und Antwort stehen. Abgeordnete in den USA werfen der App Missbrauch von Nutzerdaten vor. Das Repräsentantenhaus debattiert darüber, die App aus Gründen nationaler Sicherheit sogar komplett zu verbieten.
spiegel.de
Teekanne nutzt gemeinsam mit der Media-Agentur OMD als erste deutsche Marke das TikTok-Format Branded Mission. Dadurch können Werbetreibende Inhalte zu ihrer Kampagne von TikTok-Nutzern sammeln und die Videos anschließend in Anzeigen umwandeln. Teekanne hat dafür eigene Filter zu einzelnen Teesorten kreiert, die in den Clips genutzt werden können.
lifepr.de
Sexy Söder Clip: Die CSU hat ein TikTok-Video mit Markus Söder gelöscht, das zu einer Fragerunde mit dem Parteichef aufrufen sollte. In dem Video, das noch auf Twitter zu finden ist, sind überrascht dreinblickende Frauen zu sehen, dann ein harter Schnitt zu Söder. Im Hintergrund läuft "The Bad Touch" der Bloodhound Gang, ein Song, der mit seinem Text zur Begattung aufruft.
sueddeutsche.de, twitter.com (Video)
Undigital Detox: Junge Menschen wie die Sängerin Camila Cabello sagen der Smartphone-Sucht den Kampf an und steigen aufs gute alte Klapphandy um. Das Retro-Teil postet sie bei Instagram, andere berichten bei TikTok von ihrem "Smartphone-Detox". Das ist ungefähr so, als würden wir behaupten, der turi2-Newsletter entstünde nach ausführlicher Telefonbuch-Recherche unter Kerzenschein auf einer Olympia-Schreibmaschine.
faz.net (€), instagram.com
"Durch TikTok und Co. sind weltweit schon junge Menschen gestorben."
Generationenforscher Rüdiger Maas warnt vor gefährlichen Streichen, die Jugendliche oft extra für Social Media inszenieren: Es könne zu "unkontrollierbaren Gruppendynamiken" kommen, Opfer litten teils an "enormen psychischen Folgen".
welt.de (€)
Warnschuss: Die EU-Kommission droht Tiktok mit einem EU-weiten Verbot, teilt EU-Kommissar Thierry Breton am Donnerstag nach einem Gespräch mit TikTok-Chef Shou Zi Chew mit. Breton habe auf das neue EU-Gesetz über digitale Dienste hingewiesen und mit Nachdruck die Einhaltung europäischer Regeln beim Datenschutz und Urheberrecht gefordert. Es sei unakzeptabel, wenn vor allem junge oft minderjährige Nutzer innerhalb weniger Sekunden zwischen lustigen und gefährlichen oder sogar lebensbedrohlichen Inhalten hin und hergeleitet würden. Breton zeigte sich auch besorgt über den Vorwurf, dass Journalisten via TikTok ausspioniert und Nutzerdaten in Drittstaaten übermittelt werden.
"Wir werden nicht zögern, alle möglichen Sanktionen zu beschließen, wenn Prüfungen nicht die volle Einhaltung erkennen lassen", so Bretons ungewohnt deutliche Warnung an den Chef der besonders bei Jugendlichen beliebten Video-App. Die App steht seit längerem in der Kritik, in puncto Datensicherheit und Nutzerschutz zu nachlässig zu sein. TikTok gehört zum chinesischen Konzern Bytedance und steht deshalb auch immer wieder im Verdacht, chinesischen Behörden Zugriff auf die App zu geben.
sueddeutsche.de, apnews.com, twitter.com
Gen-Z-Content: Mit der Medienmarke H4CK will die Looping Group mit Clips u.a. über die Hauptstadt Berlin, schnelllebige Trends und aufstrebende Subkulturen auf TikTok junge Menschen erreichen. Das Digitalmagazin ist bereits vor acht Monaten unter der Leitung von Chefredakteurin Marie Dapoigny gestartet und hat mittlerweile 14 Mio Aufrufe, 1,4 Mio Likes und 89.200 Follower.
new-business.de
Lese-Tipp: Die öffentlichen Schulen der US-Großstadt Seattle verklagen Social-Media-Unternehmen wie Meta und ByteDance, weil diese "psychische Gesundheits- und Verhaltensstörungen verstärkt" hätten. Millionen Kinder und Jugendliche seien zur "exzessiven Nutzung" von Instagram, TikTok & Co. verleitet worden und würden mit "schädlichen und ausbeuterischen Inhalten" konfrontiert. Die Konzerne sollen u.a. für Mehrkosten der Schulen aufkommen, die zusätzliche Fachkräfte für psychische Gesundheit eingestellt haben.
spiegel.de
App-Blocker: Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses dürfen TikTok wegen Sicherheitsbedenken nicht mehr auf ihre Diensthandys herunterladen. Die Anweisung nimmt ein allgemeines Verbot auf allen Geräten der US-Regierung vorweg, das demnächst in Kraft treten soll. Die TikTok-Mutter ByteDance hatte kürzlich eingeräumt, auf Nutzerdaten von Journalistinnen zugegriffen zu haben.
zeit.de, turi2.de (Background)
Feuer frei: Bytedance, chinesischer Mutterkonzern von TikTok, entlässt vier Angestellte, die sich unerlaubt Zugang zu Nutzerdaten verschafft hatten. Betroffen waren auch die Accounts von mindestens zwei US-Journalisten. Sie hatten über das Unternehmen berichtet.
tagesschau.de, turi2.de (Background)
China schaut hin: Mitarbeitende der TikTok-Mutter ByteDance haben Daten wie die IP-Adressen mehrerer US-Journalistinnen abgegriffen, die über das Unternehmen berichtet haben. Sie wollten so herausfinden, ob sich die Reporterinnen in der Nähe von TikTok-Mitarbeitenden aufgehalten haben, die Informationen an die Presse weitergegeben haben. Rubo Liang, CEO von ByteDance, spricht von "Fehlverhalten einiger weniger Personen".
theverge.com
"Es ist auf jeden Fall so, dass sich Frauen ihren Fame anders erkämpfen müssen und dass sie bessere Chancen haben, wenn sie gut aussehen. Das ist sehr schade."
Rapperin und Influencerin Nina Chuba erzählt im "FAZ"-Interview, dass es im Laufe ihrer Karriere auch immer wieder Momente gegeben hat, in denen sie sich unwohl fühlte. Sie denke mittlerweile mehr als früher, dass ihr Geschlecht eine Rolle spiele, aber es werde "gerade alles besser".
faz.net (€)
Seltene Einigkeit: Drei US-amerikanische Kongress-Abgeordnete beider Parteien wollen mit einem Gesetz die chinesische Video-Plattform TikTok verbieten. Der Entwurf sieht vor, alle Aktivitäten von Social-Media-Unternehmen zu verbieten, die monatlich mindestens eine Mio Nutzer haben und unter dem Einfluss "ausländischer Gegner" stehen, darunter China, Russland und Iran. Der Gesetzestext benennt TikTok explizit als Anwendungsfall. "Hier geht es nicht um kreative Videos, sondern um eine App, die jeden Tag die Daten mehrerer Mio amerikanischer Kinder und Erwachsener sammelt", erklärt der republikanische Senator Marco Rubio. Die Firma Bytedance, die TikTok betreibt, nimmt dazu bisher nicht Stellung. In Deutschland lehnt Digitalminister Volker Wissing ein Gesetz zur Regulierung von TikTok ab.
spiegel.de, edition.cnn.com
Auf dem Schirm: Fast 18 Prozent der Zeit, die 14- bis 37-Jährige am Handy verbringen, geht für TikTok drauf, zeigt eine Umfrage des Marktforschungsinstitut Appinio. Zusammen machen Instagram, YouTube und TikTok mehr als die Hälfte aus. Insgesamt verbringen 80 % der Befragten mehr als drei Stunden pro Tag, jeder Dritte sogar mehr als sechs Stunden täglich am Handy.
spiegel.de
No-Protest-Politik: Die chinesische Zensurbehörde weist Tech-Konzerne wie Huawei, TikTok und WeChat an, noch drastischer gegen unliebsame und regierungskritische Inhalte im Netz vorzugehen, berichtet das "Wall Street Journal". Die neuen Richtlinien hätten zum Ziel, die Proteste gegen die umstrittene No-Covid-Politik aus dem Internet zu tilgen. Auch sogenannte VPNs und Suchmaschinen seien massiv eingeschränkt. Huawei greift angeblich besonders stark durch und löscht offenbar automatisiert Protestvideos auf Huawei-Smartphones.
bild.de, wsj.com (€)
"Kurze, personalisierte News-Formate im TikTok-Storytelling werden wir künftig überall sehen. Creators haben es vorgemacht, viele Medienhäuser werden folgen."
Die Standortinitiative Next Media Hamburg fragt Expertinnen nach den Medientrends für 2023. Die Social-Media-Koordinatorin der Deutschen Welle, Johanna Rüdiger, glaubt an den Vormarsch der kurzen Videos auch in klassischen Medien.
nextmedia-hamburg.de
Lese-Tipp: Die Video-Plattform TikTok arbeitet offenbar mit Hochdruck daran, zur "Suchmaschine der Gen Z" zu werden, schreibt Martin Gardt. Er beobachtet immer neue Such-Funktionen, die vor allem für Unternehmen spannend sein könnten. Für Marken sieht er die Chance, mit passenden Inhalten aktuelle Suchtrends zu bedienen, Beschreibungen und Hashtags machen die Clips auffindbar.
omr.com
Lese-Tipp: Heilkristalle sind zum Trend-Business für die Generation Z geworden, beschreibt Florian Heide für OMR. Die esoterischen Edelsteinchen boomen und verkaufen sich dank TikTok und Instagram wie warme Semmeln. Hashtags wie #chrystaltok oder #chrystalhealing verzeichnen Milliarden Aufrufe und junge Influencerinnen sorgen für ein Revival des Teleshoppings und steigende Nachfrage nach den erwiesenermaßen wirkungslosen Heilsteinen.
omr.com
Tikt nicht mehr: Die Social-Media-Plattform TikTok hat den reichweitenstärksten Linkspartei-Account des bayerischen Kommunalpolitikers Andreas Adrian gesperrt. Das Konto mit 51.000 Followern war über mehrere Tage nicht erreichbar. Adrian vermutet politische Motive für die Sperrung, TikTok sagt, es handele sich um einen Fehler. Der Account sei zwischenzeitlich als "nicht authentisch" eingestuft worden.
spiegel.de
No hate: Die Bildungsstätte Anne Frank startet im Auftrag der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft auf TikTok die Aufklärungskampagne #GemeinsamgegenAntisemitismus. Sieben prominente TikTok-Nutzer machen in Videos auf antisemitische Äußerungen aufmerksam und ermutigen Nutzer, dagegen Stellung zu beziehen.
faz.net
Hör-Tipp: "Ich habe in meinem ersten Jahr bei Tiktok mehr Interviews geführt als in zwölf Jahren bei Google", sagt Thomas Wlazik, Sales-Manager bei TikTok für die DACH-Region, Niederlande und Israel, im OMR-Podcast mit Philipp Westermeyer. Die Kurzvideo-App werde etwa beim Datenschutz an höheren Maßstäben gemessen als andere Plattformen. TikTok plane, 2023 ein Datenzentrum in Dublin fertigzustellen. Dann würden europäische Nutzerdaten dort "exklusiv" gespeichert.
omr.com (59-Min-Audio)
"Wenn ich bei TikTok nächste Woche zeige, wie man eine Kiwi isst, wird das Ding durch die Decke gehen und mindestens 200.000 Mal gesehen werden."
Knigge-Trainer Clemens Graf von Hoyos sagt im "Süddeutsche"-Interview, er ist mit Tiktok auf "fruchtbaren Boden gestoßen". Wenn er 10.000 Euro in TikTok-Videos investiere, "bringt mir das Seminaranfragen im Wert von 40.000 Euro".
sueddeutsche.de (€)
Vergnügtes Verpassen: Die Vodafone Stiftung will mit der Kampagne #Jomo junge Menschen für einen "bewussten und resilienten" Umgang mit Social Media sensibilisieren. In TikTok-Videos führen die beiden Influencerinnen @itsdyma und @notselma mit Gästen sinnstiftende Gespräche und geben Inspiration für Offline-Aktivitäten.
presseportal.de, tiktok.com (Videos)
Fake-Tok: Die Kurzvideo-App TikTok hat 18 von 20 eingereichten Anzeigen durchgewunken, die den Richtlinien der Plattform widersprechen, finden Forscher der New York University heraus. Alle Werbe-Postings enthielten Falschinformationen zur US-Kongresswahl Anfang November. Facebook hatte nur rund ein Viertel der Fake-News-Anzeigen freigeschalten, YouTube lehnte alle ab.
spiegel.de, cybersecurityfordemocracy.org
Video-Tipp: Der 87-jährige KZ-Überlebende Gidon Lev leistet bei TikTok Aufklärungsarbeit zum Holocaust, berichtet Thies Schnack für den "Spiegel". Lev komme dabei nicht wie ein Geschichtslehrer rüber, sondern wie ein TikToker, "als Mensch mit Hobbys, Interessen, Problemen". Schnell lernt Lev aber auch die Schattenseiten der Kurzvideo-Plattform kennen: Dort gebe es "so viele Leute, die so voller Hass, Antisemitismus und Ignoranz sind, dass wir dagegen aufstehen müssen".
spiegel.de (5-Min-Video), tiktok.com
Hör-Tipp: Die Publizistin und "Ada"-Gründerin Miriam Meckel glaubt, dass die Technologie bei vielen Menschen inzwischen als "Medium des zivilisatorischen Umbruchs" wahrgenommen wird, sagt sie im Gespräch mit "Handelsblatt"-Chefredakteur Sebastian Matthes beim Podcast "Handelsblatt Disrupt". Nie zuvor habe die Technologie so sehr im Zentrum der Geopolitik gestanden. Als Beispiel nennt Meckel die Kurzvideo-App TikTok, deren User mutmaßlich von der chinesischen Regierung überwacht werden.
handelsblatt.com (58-Min-Audio)
Live-Ausbeutung? Auf TikTok tauchen laut einem Bericht der BBC vermehrt Livestreams auf, in denen syrische Familien in Flüchtlingslagern um geldwerte digitale Geschenke betteln. Doch nach Recherchen des Senders behält TikTok etwa 70 % der Spenden ein. In den Lagern haben die Reporterinnen sogenannte "TikTok-Vermittler" vorgefunden, die laut eigenen Angaben mit Agenturen in China und im Nahen Osten zusammenarbeiten, die von TikTok Geld erhalten sollen. Die Videoplattform erklärt gegenüber der BBC, künftig stärker gegen "ausbeuterisches Betteln" vorgehen zu wollen und dass diese Art von Inhalten auf der Plattform nicht erlaubt sei.
spiegel.de, bbc.com
Auf Spotifys Pfaden: Die Video-App TikTok will sein Musikstreaming-Angebot erweitern und weltweit verfügbar machen, berichtet das "Wall Street Journal". Die Verhandlungen zwischen TikTok-Mutter Bytedance und einem Musik-Label stocken allerdings. Das Unternehmen betreibt in Indien, Indonesien und Brasilien einen mittelmäßig erfolgreichen Streaming-Dienst namens Resso und prüft neben der Expansion auch die Integration in die TikTok-App.
wsj.com (€)
Lese-Tipp: Knapp 145.000 Menschen folgen Nikolaos Rizidis auf TikTok oder YouTube. Der blinde Pädagoge und Sportler zeigt dort mit seiner Freundin Sarah Hünnekes die Hürden, die ihm im Alltag begegnen – und klärt zum Beispiel darüber auf, dass man einen Blindenhund nicht anfassen darf, wenn er sein Geschirr trägt.
faz.net
Aussortiert: Die Video-App TikTok setzt in Deutschland weiter systematisch Wortfilter ein und beschränkt damit die Meinungsfreiheit, zeigen Recherchen von NDR, WDR und "Tagesschau". Der Filter blockiere mindestens 20 Begriffe, darunter "Nazi", "Sklaven", "LGBTQ" und "schwul". Auch Kommentare die "Klimakrise" und "Klimawandel" oder Begriffe aus dem Ukraine-Krieg enthalten, bekommen häufig eine Sperre. Die Freischaltung bestimmter Begriffe nach einer ähnlichen Recherche Anfang des Jahres, habe der Konzern offenbar wieder aufgehoben. TikTok räumt Fehler ein.
tagesschau.de, turi2.de (Background)
"Es kommt auch vor, dass ich abends zwei Stunden TikTok schaue, weil ich auf gar nichts Lust habe was Bigscreen ist."
Norman Wagner, Mediachef bei der Telekom, sagt im Video-Interview mit Horizont und turi2, der Algorithmus des Kurzvideo-Dienstes sei "extrem gut darin, das Interesse zu erkennen" und "stellt mir ein ganz gutes Programm zur Verfügung".
turi2.de (Textzusammenfassung), turi2.tv (10-Min-Video)
Neue Richtlinie: TikTok untersagt künftig Wahl-Werbung und Spendenaufrufe von Regierungen und Politikern. Dadurch erhofft sich der Kurzvideo-Dienst weniger Fake-News und ausgewogenere Informationen im Vorfeld von Wahlen. Auch die Monetisierungs-Funktion entfällt künftig komplett für Politik-Accounts.
heise.de, techcrunch.com
Lese-Tipp: Kritiker wie Mathias Döpfner sehen in TikTok eine "generelle Gefahr für die Demokratie", schreibt Florian Rinke (Foto) bei OMR und bezieht sich auf eine Rede bei der Code-Conference in Beverly Hills, in der der Springer-Chef ein Verbot forderte. Zwar seien "Welt" und "Bild" nicht in dem sozialen Netzwerk vertreten, das Springer-Portal Business Insider jedoch veröffentliche regelmäßig Beiträge.
omr.com
Lese-Tipp: TikTok verändert die Welt – sogar für alle, die nichts mit der App am Hut zu haben, schreibt Corinna Baier im "Focus". Auf TikTok brauche man keinen digitalen Freundeskreis, um mit einem Video Mio Menschen zu erreichen; der Algorithmus analysiere Mikrosignale, um passgenaue Inhalte für jeden auszuspielen. 40 % aller Jugendlichen nutzen TikTok wie eine Suchmaschine; die App bestimme zudem massiv, wer in der Musikindustrie Erfolg hat.
"Focus" 37/2022, S. 24 (€)
Edelman holt Yasmina Banaszczuk als Digitalchefin an Bord. Banaszczuk kommt von TikTok, wo sie bislang als Head of Content Programming, Strategy and Safety Germany tätig war. Zusätzlich verstärkt sich die PR-Agentur mit Christian Anhut als neuem Kreativchef. Anhut wechselt von Saatchi & Saatchi zu Edelman.
horizont.net
Hör-Tipp: Auf TikTok geben junge Leute mit ihren unbezahlten Rechnungen vom Online-Zahlungsdienstleister Klarna an, beobachtet die "Welt"-Netzcheckerin Judith Henke. Der Hashtag "Klarna-Schulden" habe bereits über 29 Mio Aufrufe. Das Klarna-Modell "Kaufe jetzt, zahle später" verleite dazu, sich Dinge zu kaufen, die man eigentlich nicht braucht, erfährt Henke aus Gesprächen mit Usern. "Die Kunden merken gar nicht, dass sie Geld ausgeben", kritisiert Marketing-Professorin Selin Atalay das Konzept. Negative Emotionen, die Menschen sonst mit Bezahlvorgängen verbinden würden, bleiben aus, erklärt Atalay.
open.spotify.com (16-Min-Audio)
Video-Tipp: "Die AfD ist gerade dabei, TikTok zu ihrem neuen großen Erfolg zu machen", sagt Jan Schipmann vom Funk-Format "Die da oben". Auf TikTok wimmele es vor "mehr oder weniger inoffiziellen AfD-Accounts", rechte Politiker würden sich auf den ersten Blick nicht zu erkennen geben. Ein roter Faden: AfD-Inhalte würden von anderen Plattformen "ohne große Mühe zweitverwertet" – der Algorithmus verschaffe den Clips hunderttausende Zusehende.
youtube.com (43-Min-Video)
Raus aus der Blase: Jungunternehmer Charles Bahr, 20, will nach einem kurzen Gastspiel bei Serviceplan eine "Nachrichten- und Meinungsplattform für junge Leute" starten, die Filterblasen auflösen will, berichtet "Horizont". Darauf sollen ausschließlich kurze Videos mit einer Länge zwischen 30 Sekunden und zwei Minuten zu sehen sein. Anders als bei vergleichbaren sozialen Netzwerken soll der Algorithmus die Denk- und Verhaltensmuster der Nutzer "nicht ständig bedienen, sondern sukzessive auflösen". Dazu müsse man "behutsam auf andere Inhalte hinführen, zum Beispiel auch mal über buntere Themen", sagt Bahr. Das Angebot richtet sich vor allem an die Gen Z, die Ziele sind hoch gesteckt: In drei Jahren soll das noch namenlose Portal von jedem fünftem Deutschen genutzt werden. Die Inhalte sollen von "Influencern und Personen des öffentlichen Lebens, aber auch von Medien" kommen. Geplant ist laut "Horizont" eine Finanzierung über Werbeeinnahmen. Derzeit sei Bahr noch auf der Suche nach Kapitalgebern. Voraussichtlich 2023 könnte der Launch erfolgen.
Bahr hat Ende 2021 Aufsehen erregt, weil er eine Kündigungsschutzklage gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber TikTok eingereicht hatte. Kurze Zeit darauf hatte Bahr der Kurzvideo-Plattform ein toxisches Arbeitsumfeld vorgeworfen, die "FAZ" bezeichnete Bahr als "TikTok-Schreck". Im Mai dieses Jahres haben Bahr und TikTok sich auf einen auf einen Vergleich geeinigt. Von Januar bis April war Bahr als Social & Content Director bei der Werbeagentur-Gruppe Serviceplan angestellt.
ereader.horizont.net (€), turi2.de (Background)
(Foto: TikTok)
Kein Safe Space: Die Video-Plattform TikTok wird offenbar als Drogen-Plattform für Kinder und Jugendliche genutzt, zeigen Recherchen von STRG_F. Unter Hashtags wie #tanteemma sind demnach Jugendliche im Drogenrausch zu sehen. Unter den Posts gebe es Konsumtipps. TikTok versäume es, die Hashtags zu sperren.
presse.funk.net
Bleiben beim Alten: Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren bevorzugen lineares TV, sagt der Kinder Medien Monitor 2022. Demnach schauen 96 % der Befragten mindestens einmal wöchentlich Serien, Filme oder Videos und zu 83 % dann, wenn sie im TV laufen. Auf Platz zwei kommt YouTube, ab 11 Jahren steigt vor allem die Nutzung von TikTok an.
new-business.de
Sharing is caring: Die Kurzvideo-App TikTok rollt eine Funktion aus, mit der sich die Stories u.a. auf den Konkurrenz-Plattformen von Meta teilen lassen, berichtet TechCrunch. Facebook und Instagram hatten ihren Algorithmus erst kürzlich dahingehend angepasst, dass User wiederveröffentlichte TikTok-Clips weniger angezeigt bekommen. Stattdessen setzt der Konzern verstärkt auf sein eigenes Kurzvideo-Feature Reels.
techcrunch.com
TikTokisierung: "Spiegel"-Kolumnist Sascha Lobo wünscht sich, dass es Facebook, YouTube und Co gelingt, wie TikTok zu werden. Die Kurzvideo-App passe ihre Inhalte "weltweit den Maßstäben der chinesischen Diktatur" an, im Zweifel werde die chinesische Regierung ihre "mittelbare TikTok-Macht radikal missbrauchen". In liberalen Demokratien seien die Probleme der sozialen Netzwerke dagegen "mittelfristig bewältigbar".
spiegel.de
Hör-Tipp: Im "SWR3 Report" sprechen Rebecca Rodrian und Benedikt Wiehle über die "magischen 15 Sekunden", die ein Lied zu einem TikTok-Hit machen. Oft wird Musik mittlerweile so geschrieben, dass sie in der App funktioniert, und viele Musikerinnen werden durch die Kurzvideos überhaupt erst bekannt. Das sorgt dafür, "dass dieses ganze Musik-Business ein bisschen demokratisiert wird", sagt Wiehle.
ardaudiothek.de (31-Min-Audio)