Hier finden Sie aktuelle Videos und Interviews vom Branchenfernsehen turi2.tv.

“‘Konservativer Knochen’ trifft nur einen Teil meiner Person.” So lief das Clubfrühstück mit Sigmund Gottlieb.


Treffen der Generation: Beim turi2 Clubfrühstück auf Clubhouse diskutieren Peter Turi und Tess Kadiri am Sonntagmorgen mit Sigmund Gottlieb, der von 1995 bis 2017 Chefredakteur des Bayerischen Fernsehens war. Gottlieb gilt vielen noch heute als letzte konservative Stimme der ARD. Dass seine Kommentare heute auch von Kollegen, die sich eher auf der linken Seite des politischen Spektrums verorten, vermisst werden, hört er gerne. Ein "konservativer Knochen" will Gottlieb dennoch nicht sein. Zum Abschied 2017 haben ihn Mitarbeiterinnen gar zum "letzten Punk der ARD" erklärt. Eine konservative Haltung besteht für ihn denn auch nicht nur darin, Bewahrenswertes zu bewahren, sondern auch offen für Neues zu sein. Gottlieb glaubt, dass "ideologische Trennungen" in der Politik heute eine deutlich kleinere Rolle spielen als früher – Politikerinnen hätten oft gar keine Zeit mehr, über ihren Kurs nachzudenken, sondern müssten einfach entscheiden.

Offen ist Gottlieb auch bei den Fragen nach Gendersternchen und Jugendsprache. So sieht für ihn das geschriebene * zwar wie ein Verweis auf eine Fußnote aus und auch die gesprochene Gender-Lücke findet er "gewöhnungsbedürftig". Gleichzeitig plädiert er dafür, "nicht deutsch-verkrampft" zu diskutieren und findet die Diskussion um eine gerechte Sprache als noch "nicht abgeschlossen". Es sei das Privileg der Jugend, eine eigene Sprache zu generieren. Richtig "ätzend" findet Gottlieb dagegen, wenn sich 60-Jährige bei jungen Leuten anbiedern, in dem sie ihre Sprache übernehmen.
turi2.tv (65-Min-Video/-Podcast), turi2.de/podcast, spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de, turi2.de/clubraum (weiteres Programm)

Die Top 5 der Podcasts und Videos bei turi2 im Februar 2021.


Hausbesuch beim Hausmeister: Der turi2 Clubabend mit Kai Diekmann steht an der Spitze der meistgenutzten Videos und Podcasts bei turi2 im Februar. 1.875 Nutzer*innen sehen und hören, was Diekmann über seine Agentur Storymachine erzählt, bei der er nach eigenen Angaben nur der Hausmeister ist, und wie er live per Video durchs Berliner Büro führt. Auf Platz 2 rangiert mit mehr als 900 Abrufen die Premiere des Chefgesprächs mit Otto-Chef Alexander Birken im turi2 Clubraum bei Clubhouse. Das Debüt unserer Clubraum-Montagsrunde über Clubhouse als Hoffnungsträger der Kommunikationswelt erzielt rund 700 Video- und Podcast-Abrufe.
zur Top 5 auf turi2.de, turi2.tv (die Top 5 in einer Playlist)

Ein (grandios gescheiterter) Versuch, die Blase zu verlassen – so lief der OILP #4.


Schöner scheitern: Der "Open Innovation Live Podcast", OILP #4, will die Zuhörer*innen im turi2 Clubraum am Donnerstagabend auf eine Reise in unbekannte Hörwelten mitnehmen - doch der Versuch, die eigene Filterblase zu durchstechen, scheitert grandios. Aber der Reihe nach.

Für 20 Minuten schwärmen um 19.20 Uhr rund 25 OILP-Teilnehmer*innen in andere Clubhouse-Räume aus, um dann zu berichten: Volocopter-Miterfinder Alexander Zosel aus einem Raum mit Schamanen und Geisterbeschwörern. Journalist Marko Schlichting entdeckt einen Raum, in dem die sonst so verschwiegenen Freimaurer für sich werben. Die blinde Microsoft-Mitarbeiterin Franziska Sgoff berichtet von einem Spiele-Raum, der mithilfe von Instagram möglich wird. „In diesem Raum habe ich das erste Mal nicht offen über meine Blindheit gesprochen", sagt sie, das habe da einfach keine Rolle gespielt.

Doch der Versuch, gemeinsam die Freimaurerloge zu entern scheitert gegen 20.00 Uhr komplett - der Raum ist verschwunden. Ob die Freimaurer gewarnt sind oder einfach am Ende ihrer Sitzung angelangt - unklar.

Am Donnerstag, 11.März, versucht das zerknirschte OILP-Team wieder auf die Erfolgsspur zu kommen: „Clever & smart - von Clubhouse-Profis lernen“, heißt dann die Devise. Wir stellen engagierte, erfolgreiche und originelle Stimmen und Räume aus dem Clubhouse vor. Tipps und Bewerbungen bitte an die Mailadresse club@turi2.de.
turi2.tv (65-Min-Video/-Podcast), turi2.de/podcast, spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de, joinclubhouse.com (Terminlink OILP #5)

Werbenachwuchs wanted: So lief jobs@turi2 bei Serviceplan.


Werbung im Wandel: Glanz, Glamour und Ausschweifungen aller Art – das war vielleicht früher mal üblich in der Werbebranche. Heute ist das anders: Bei jobs@turi2, der Partnerbörse der Kreativwirtschaft, präsentiert sich Serviceplan, Europas größte inhabergeführte Agenturgruppe, vor allem als auf Nachhaltigkeit bedachter Arbeitgeber. Geschäftsführer und Gesellschafter Ronald Focken berichtet, dass die Agentur ihren Mitarbeiter*innen für Wege in der Münchner Innenstadt Fahrräder zur Verfügung stellt, Papier möglichst beidseitig bedruckt und im Rahmen einer Nachhaltigkeits-Initiative mehr als 1.000 Flüge gespart hat. "Wir sehen uns als Multiplikatoren", sagt Focken, der selbst meist mit dem Fahrrad ins Büro kommt. Sein Kollege Felix Bartels, Head of Business Developement, bestätigt, dass das Prinzip Vorbild funktioniert und auch viele Werbekunden nach nachhaltigen Kampagnen fragen. Auch für Nachhaltigkeitchefin Julia Nicolaisen gehören Werbung und Nachhaltigkeit unter einen Hut. Sie findet das Genre "superspannend, um das Konsumverhalten der Menschen in Richtung Nachhaltigkeit zu beeinflussen".

Dass Serviceplan vor diesem Hintergrund nicht jeden Werbe-Job annimmt, betont Focken: Eine Anfrage des Rüstungskonzerns Rheinmetall habe er abgelehnt. Grundsätzlich überlässt er es aber den einzelnen Einheiten, welche Aufträge sie annehmen, bzw. auf welche Etats sie sich bewerben. Wie fast alle Agenturen sucht auch Serviceplan Mitarbeiter*innen in allen Bereichen – rund 700 Menschen stellt die Gruppe pro Jahr ein, berichtet Recruiting-Chefin Julia Schweizer. Wer Interesse an Serviceplan habe, der solle "einfach mit uns ins Gespräch kommen", oft hätten sich erst aus dem Austausch Job-Optionen und -Positionen ergeben. Studierenden in der Kommunikationsbranche ruft sie zu, neben der Uni schon möglichst viel Erfahrungen im echten Berufsleben zu sammeln, etwa über Praktika. Und auch eine Altersgrenze sieht sie nicht: Ein- oder umsteigen könne man eigentlich immer.
turi2.tv (65-Min-Video/-Podcast), turi2.de/podcast, spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de

Zum Nachlesen: Das Transkript zum Open Innovation Live Podcast.

Inklusion bei Clubhouse: Wie nutzen blinde und gehörlose Menschen soziale Audio-Räume wie Clubhouse? Mit dieser Frage hat sich der Open Innovation Live Podcast am Donnerstag auseinandergesetzt. Das Experiment mit der blinden Microsoft-Mitarbeiterin Franziska Sgoff, dem blinden Journalisten Marko Schlichting und der tauben Julia Probst (Foto) hat gezeigt, dass sie mit Hilfsmitteln sogar miteinander ins Gespräch kommen können.
turi2.de (21-Seiten-Transkript), turi2.tv (83-Min-Mitschnitt mit Untertiteln)

Ein Abend für Inklusion – so lief der Open Innovation Live Podcast #3 bei Clubhouse.


Mit allen Sinnen: Zuhören, wie blinde und gehörlose Menschen leben und Social Media nutzen, steht im Mittelpunkt der dritten Ausgabe des Open Innovation Live Podcasts von Richard Gutjahr und Peter Turi im turi2 Clubraum. Bloggerin und Drehbuchautorin Julia Probst, bei Twitter bekannt als @EinAugenschmaus, ist gehörlos, kann über eine Live-Transkription und ihren Gebärdensprache-Dolmetscher aber dennoch an der Diskussion teilnehmen. "Ich war total überrascht, wie viele tolle Themen es hier bei Clubhouse gibt. Das hat die Angst in mir geschürt, Dinge zu verpassen", sagt sie. Die blinde Kinderbuch-Autorin und Microsoft-Mitarbeiterin Franziska Sgoff schätzt an Clubhouse die Möglichkeit, mit der Stimme zu überzeugen: "Hier kann der Mensch einfach sein, wie er ist." Online-Journalist Marko Schlichting, ebenfalls blind, lobt, dass sich die Clubhouse-Entwickler sehr darum bemühen, die App für Blinde nutzbar zu machen: "Das ist für mich gelebte Inklusion."

Innerlich zum Köcheln bringt ihn dagegen die häufige Frage zu seiner Blindheit: "Kann man da denn gar nichts machen?" In eine ähnlich Kerbe schlägt Julia Probst, die oft gefragt wird, ob sie nicht gerne hören würde: "Das ist so eine nervige Frage! Das einzige, was ich nicht kann, ist hören. Den Rest kriege ich doch wunderbar hin." Franziska Sgoff wünscht sich, dass Menschen mit und ohne Behinderung mehr miteinander in den Austausch kommen, "um sich gegenseitig besser kennenzulernen und die Lebenserfahrungen des Gegenübers besser zu verstehen". Marko Schlichting warnt jedoch vor ungefragter und ungewollter Hilfe, etwa beim Überqueren der Straße.

Außerdem geht es um Cripping up, die Situation, dass Schauspieler*innen ohne Behinderung in Filmen Menschen mit Behinderung spielen. Für Julia Probst völlig unverständlich: "Es gibt ganz viele gehörlose Schauspieler*innen, die eine Glanzleistung vollbringen, aber trotzdem nicht angenommen werden." Sie merke, wenn die Behinderung nur gespielt ist, sagt Probst: "Ich habe den Eindruck, dass man da manchmal für doof verkauft wird." Marko Schlichting sagt, behinderte Menschen sollten im Berufsleben ihre Fähigkeiten nicht unter den Scheffel stellen, sondern als Vorteil präsentieren: Er selbst kann bestens in der Nacht arbeiten, weil ihm egal ist, ob es draußen hell oder dunkel ist. Julia Probst ergänzt, Gehörlosen mache in Großraumbüros die Geräuschkulisse nichts aus.

Am kommenden Donnerstag will der Open Innovation Live Podcast die eigene Filterblase überwinden und in andere Räume reinhören, "von denen wir am wenigsten Ahnung haben", schlägt Peter Turi zum Schluss vor.
turi2.tv (83-Min-Video), turi2.de/podcast (83-Min-Podcast), spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de

Kommunikationsnachwuchs verzweifelt gesucht – so lief der turi2 Clubabend bei FischerAppelt.


Klein anfangen, groß rauskommen: Mehr Konkurrenz als Bewerberinnen stehen am Ende im turi2 Clubraum beim neuen Format jobs@turi2 auf der Bühne – und der Mangel an qualifiziertem Nachwuchs wird greifbar. Co-Gründer Andreas Fischer-Appelt lüftet das Geheimnis um den Doppelnamen der Agentur FischerAppelt, Geschäftsführerin Eugenia Lagemann wirbt mit warmen Worten um junge Leute, "die digital ticken" und für ihr Trainee-Programm. Die Kommunikations-Branche ist "längst kein Sammelbecken für Journalist*innen mehr", betont Andreas Fischer-Appelt. In seiner Agentur hätten nur 50 der insgesamt 700 Mitarbeitenden Wurzeln im Journalismus. Auch der Netzwerker und Fachjournalist Nico Kunkel glaubt, dass die PR mehr Gewerke als den Journalismus braucht. Er wünscht sich mehr Quereinsteiger*innen, etwa Menschen mit Wirtschaftsstudium.

Wo eine große, deutsche Kommunikations-Agentur für sich als Arbeitgeber trommelt, ist die Konkurrenz nicht weit: Aus dem Kreis der 150 Zuhörer*innen entern zwei Konkurrenten das Podium: Lars Cords von Scholz & Friends berichtet von seiner Vergangenheit bei FischerAppelt, sucht aber selbst Nachwuchs-Talente. Eine ähnliche Guerilla-Taktik verfolgt Tilo Bonow von Piabo-PR: Auch er hat offene Stellen und via Social Media und Clubhouse bereits einige Bewerber*innen gefunden. Die Suche bei jobs@turi2 geht weiter – am kommenden Dienstag ist Europas größte inhabergeführte Agentur Serviceplan Gastgeber der neuen Job-Plattform.
turi2.tv (60-Min-Mitschnitt), turi2.de/podcast (60-Min-Audio), spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de, turi2.de (15-Seiten-Transkript)

“Das Renommee wird keinen Schaden nehmen.” – Christoph Kucklick erklärt den neuen Nannen-Preis.


Hallo Welt: Der Nannen-Preis gilt als wichtigste Auszeichnung im deutschen Journalismus – in diesem Jahr verändert er sich so sehr wie noch nie. Im Video-Interview von turi2.tv sagt Christoph Kucklick, Sprecher des Nannen-Beirats, dass der Preis keinen Image-Schaden erleiden wird, wenn er in der Rubrik "Web-Projekt" künftig auch an Nicht-Journalist*innen vergeben wird. Die größere und wichtigere Veränderung ist für Kucklick ohnehin, dass sich künftig alle Mediengattungen für den Preis bewerben können – nicht mehr nur Print. In Redaktionen sei es längst "gelebte Praxis", dass sie nicht mehr in Gattungen denken, sondern sich fragen, auf welchem Ausspielweg sie welche Geschichte platzieren. Künftig dürfen also etwa auch Podcaster*innen und TV-Macher*innen auf den Preis hoffen – bis Ende dieser Woche können Sie sich noch bewerben.

Die journalistischen Standards gelten für alle eingereichten Arbeiten, erklärt Kucklick, auch wenn sie von Nicht-Journalist*innen kommen. Auf dieser Basis ließen sich auch so unterschiedliche Medien wie Podcasts, Zeitschriften-Texte und Video-Beiträge gut miteinander vergleichen. Das Fundament sei "guter Journalismus" und der lasse sich anhand von Kriterien wie u.a. guter Recherche, Faktentreue, Relevanz und sensible Sprache auch über Gattungsgrenzen hinweg beurteilen. Für Kucklick hat die Neuausrichtung des Preises bereits jetzt etwas bewirkt: Anhand der bisherigen Einsendungen haben sich für ihn "Horizonte geöffnet", er hat journalistische Arbeiten entdeckt, die er sonst gar nicht wahrgenommen hätte.
turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube), nannen-preis.de

Podcast statt E-Mail: So lief der turi2 Clubabend über Audio-Formate in der PR.


Der Hype ums Clubhouse geht: Da sind sich die Teilnehmer*innen der Montagsrunde im turi2 Clubraum einig. MDR-Sprecherin Julia Krittian sieht dennoch einen anhaltenden Akustik-Trend: "Die Nachfrage nach Kurzinfos hat abgenommen, weil wir alle spüren, dass man mehr und länger erklären muss. Vielleicht ist das der Grund für den Hype um Audio-Formate." Laut RWE-Pressechef Lothar Lambertz ist zumindest das schriftliche Wortlaut-Interview ein rückläufiges Format. Events sind als Kommunikations-Tool schon weggebrochen, daran erinnert Medientage-Marketerin Kerstin Deixler. Steht jetzt auch das geschriebene Wort kurz vor dem Ableben? Einen solchen Shift in der internen Kommunikation beobachtet Patrick Kammerer von Coca-Cola, sein Team und er greifen auf Corona-Distanz inzwischen ganz selbstverständlich zum Hörer statt in die Tasten zu hauen: "Wir haben keine Lust mehr, lange E-Mails zu schreiben." Für die Deutsche Telekom berichtet zudem Podcast-Chefin Lina Brinkschulte von einem gestiegenen Bedarf nach "nahbarer, authentischer" Kommunikation.

"Je ehrlicher, desto erfolgreicher"? Diese einfache Wahrheit über PR gibt Moderatoren-Legende Waldemar Hartmann, Cola Zero statt Weißbier schlürfend, in die Runde. Authentizität könne das gesprochene Wort leisten, meint CEO-Flüsterer Michael Manske von Volkswagen: "Audio ist echter, bringt Nähe." Überhaupt sei der "Hollywood-Filter" weg. Im Hause VW würden Podcasts mit dem Boss schon mal mit Ansteckmikro am Handy produziert. Dass Volkswagen seine Konzern-PR in absehbarer Zukunft nur noch per Audio verbreitet, ist trotzdem eher unwahrscheinlich. Etwa auf Clubhouse eine Meldung mit Schlagkraft zu platzieren, sei schwierig, glaubt Manske: "Außer natürlich, es geht etwas schief." Viel wahrscheinlicher ist indes, dass VW-Boss Herbert Diess bald Clubhouse-Premiere feiert und es eines Mittwochs heißt: "Herbert Diess, wir müssen reden!"
turi2.tv (60-Min-Mitschnitt), turi2.de/podcast (60-Min-Audio), spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de, turi2.de (16-Seiten-Transkript)

Gutjahr+Turi – Der Podcast ohne Namen und Konzept #1.

Konstituierende Clubhouse-Session: Mit viel prominent-kollegialer Unterstützung haben Journalist und Blogger Richard Gutjahr und turi2-Gründer Peter Turi am Donnerstagabend ihren "Podcast ohne Namen und Konzept" gestartet. Ihr Ziel: In insgesamt zehn Sessions Inspiration und Ideen für die Nutzung von Audioformaten und Hörräumen zu finden. Die Clubabende laufen jeden Donnerstagabend live auf Clubhouse und tags drauf als turi2-Podcast. Bereits zur Premiere hat sich die turi2-Community aktiv eingebracht – auf dem Podium haben u.a. n-tv-Journalistin Carola Ferstl, der beratende Blogger Thomas Knüwer, die Fotografin Anne Hufnagl, der Neurowissenschaftler Henning Beck und der Immobilien-Unternehmer Konstantin Neven DuMont mitdiskutiert und Einfluss auf das Konzept des Podcasts genommen.

So erklärt Henning Beck etwa, dass es bei Clubhouse mehr um Content geht als auf anderen Plattformen, weil kein Bild ablenkt: "Ein Drittel unseres Hirns ist mit der Bildverarbeitung beschäftigt", erklärt der Forscher – das falle hier weg. Zudem sei der Kontakt zu anderen Menschen ein "urmenschliches Bedürfnis", deshalb hält Beck Audio-Räume wie Clubhouse auch nicht für einen kurzlebigen Hype. Fotografin Anne Hufnagl, die u.a. auf der Pioneer One für die Optik sorgt, findet Bilder auf Clubhouse dagegen besonders wichtig, gerade, weil es in der App so wenige davon gibt: "Ich klicke auf Bilder der Leute, die ich ansprechend finde."

Auf eine Kritik haben Gutjahr und Turi sofort reagiert: Damit am Ende kein Podcast von alten, weißen Männern entsteht, versprechen sie, sich um die von der Community vorgeschlagenen Frauen als Gäste für die nächsten Ausgaben zu bemühen.
turi2.tv (70-Min-Video/-Podcast auf YouTube) turi2.de/Podcast, spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de




Der turi2 Video-Clubabend mit Kai Diekmann und StoryMachine.


Im Maschinenraum: Ab 19 Uhr begrüßt turi2 Kai Diekmann als Talk-Gast beim turi2 Clubabend. Im Gespräch mit Peter Turi führt der langjährige “Bild”-Chefredakteur durch die Räume seiner Agentur StoryMachine und stellt sich den Fragen der turi2 Community. turi2 überträgt den Clubabend live auf turi2.de, auf YouTube und bei Clubhouse. Wenn Sie Fragen an Kai Diekmann haben, twittern Sie unter dem #clubabend oder schreiben Sie eine Mail an clubabend@turi2.de.
turi2.tv, joinclubhouse.com

Clubhouse als Hoffnungsträger der Kommunikationswelt? So lief der erste turi2 Clubraum.


Full House im Clubhouse: Dass die gehypte Plattform ein großes Experimentier-Labor für das Medien- und Kommunikationspersonal ist, darüber sind sich in der ersten Ausgabe des turi2 Clubraums alle Podiums-Gäste einig - im Gespräch vor über 700 Gästen. Vodafone-Sprecher Alexander Leinhos gewinnt Clubhouse etwas regelrecht Intimes ab: "Sprache ist der persönlichste Kanal, den wir haben." Journalistin Marieke Reimann erinnert sich an das erste handfeste Skandälchen des Netzwerks in Deutschland und glaubt, dass die anfängliche Euphorie in der Politik durch den Fauxpas des thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow einen Dämpfer erhalten haben könnte. Darauf, wie sich Clubhouse im Wahljahr 2021 schlägt, ist Digital- und Netzwerk-Expertin Tijen Onaran gespannt. Wer das eigene Blickfeld nicht nur politisch vergrößern möchte, kann es Onaran dort gleichtun: "Ich achte darauf, in Räume von Leuten zu gehen, die ich nicht kenne. Um einen Perspektiv-Wechsel zu bekommen."

Radio-Expertin Ina Tenz taucht auf Clubhouse ebenfalls gerne mal in Welten ab, "in denen man sonst nicht unterwegs ist" – wenn sie nicht gerade in Pferdezucht-Gruppen abhängt. Christian Loefert, Kommunikationschef von Telekom Deutschland, wartet auf eine Android-Version zum Mitreden für alle. Und Marketing-Rockstar Philipp Westermeyer macht sich keine Sorgen, dass die Audio-App ihm das Publikum von Konferenzen und/oder Podcasts abgraben könnte. Die OMR-Konferenz werde sie "vielleicht ein paar Besucher kosten". Er bleibt dennoch skeptisch: "Bis das Ding Mainstream ist, wird es noch sehr lange dauern." Das aufgezeichnete Gespräch gibt's auf YouTube und als Podcast in voller Länge zum Nachhören. Nächster Clubraum-Termin ist Montag, der 8. Februar, um 19 Uhr.
turi2.tv, turi2.de/podcast, spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de (60-Min-Audio/-Video)

turi2.tv – die Top 5 des Branchenfernsehens im Januar 2021.


Das Bild zum Ton: Radio ist “Kino im Kopf”, heißt es. Stephan Schmitter, Audiochef von Bertelsmann und Geschäftsführer von RTL Radio Deutschland, gibt turi2.tv eine Führung durch sein Kino, das neue RTL Audio Center in Berlin. Mit mehr als 1.400 Video-Views bei YouTube, Facebook und Twitter ist Schmitters Einblick im Januar 2021 das meistgesehene Video bei turi2.tv. Mehr als 1.000 Views und damit Platz 2 erreicht die Premiere des turi2 Clubabends mit Post-Sprecherin Monika Schaller und Media-Pionier Gabor Steingart, der während des Talks mit Peter Turi auf seinem Redaktionsschiff über die Spree schippert. Auf Platz 3 rangiert der Video-Fragebogen von “Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo, den 640 Zuschauer*innen gesehen haben.
die Top 5 anschauen, turi2.tv (die Top 5 in einer Playlist)

Gabor Steingart im Videofragebogen.


Comedy kann er auch: Media-Pionier Gabor Steingart sieht sich im turi2-Videofragebogen als unterschätzten Komödianten, gesteht als Schwäche, "ein bisschen vorlaut" zu sein, und will den Satz "Er war unser Bester" nicht erst am Tag seiner Beerdigung hören. Der Videofragebogen des früheren "Handelsblatt"-Chefs ist Fenster drei in unserem Agenda-Kalenda, mit dem wir die Zeit bis zum Erscheinen der turi2 edition #13 herunterzählen. Der vorab veröffentlichte große Schlagabtausch von Steingart und Peter Turi sorgt seit dem Wochenende auf Twitter für Diskussionen, heute Abend tritt Steingart beim turi2 Clubabend zur zweiten Runde an – und Sie können mitdiskutieren! Schicken Sie uns ihre Frage per E-Mail an clubabend@turi2.de, bei Twitter mit #clubabend oder als WhatsApp-Text, -Audio oder -Video an 0174 7535 569.
turi2.tv (94-Sek-Video auf YouTube), turi2.de (großes Interview)

Radio und Podcast unter einem Dach: Stephan Schmitter zeigt das Herz der Audio Alliance in Berlin.


Das Auge hört mit: "Die Kurve ist permanent ansteigend." Im Video- und Podcast-Interview von turi2.tv erklärt Stephan Schmitter, dass Podcasts – Corona-Krise hin oder her — derzeit einen Höhenflug erleben. Der Audiochef von Bertelsmann und Geschäftsführer von RTL Radio Deutschland hat 2019 die Audio Alliance mit aus der Taufe gehoben und seitdem in rund 150 eigene Podcasts investiert. Im Laufe dieses Jahres soll der Audio-Ableger profitabel arbeiten. Schon vorher beziehen die Audio Alliance und die Berliner Radiosender von RTL ein neues Zuhause – das RTL Audio Center mit modernen Studios für Radio und Podcast.

Stephan Schmitter zeigt Videos aus den modernen, großzügigen Räumen, die den Moderator*innen die Arbeit erleichtern und auch auf Remote-Arbeit eingestellt sind. "Wenn Sie mich vor einem Jahr gefragt hätten, ob ich es für möglich halte, dass eine Morning-Show mit bis zu acht Leuten von verschiedenen Orten produziert werden kann, aus Home Offices, Kellern oder Schlafzimmern, da hätte ich Ihnen gesagt: Auf keinen Fall", sagt Schmitter. Das Radio habe im Jahr 2020 viel gelernt – auch von Podcasts, von denen viele schon länger dezentral entstehen. In den neuen Räumen schalten sich Podcast-Produzent*innen von Berlin aus in die Studios bei Gruner + Jahr in Hamburg oder zu RTL in Köln. In Berlin bekommen die Aufnahmen den letzten Schliff und gehen auf die Plattformen.

Im ausführlicheren Podcast erklärt Stephan Schmitter, wie Bertelsmann mit seiner Podcast-Plattform Audio Now Spotify etwas entgegensetzen will: Schon jetzt können Nutzer*innen neben Podcasts auch kuratierte Musikstreams und die klassischen Radiosender mit RTL-Beteiligung einschalten – von Radio Hamburg bis Antenne Bayern.
turi2.tv (10-Min-Video), turi2.de/podcast (25-Min-Audio), spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de

Corona nervt, Drosten nicht – so blickt die turi2-Community auf 2021.


Bessere Zeiten: "Verschwörungs-Theorien sind bei den Dingen, die nerven, ganz oben." Im Video-Interview von turi2.tv gibt Christian Thunig von Innofact einen exklusiven Einblick in die Gefühls- und Geschäftslage der Kommunikations-Branche. Für die turi2 edition #13 haben er und turi2 414 Kommunikations-Entscheider*innen gefragt, welche Medien für sie wichtiger werden, wo sie investieren und was sie nervt. Neben den Verschwörungs-Erzählungen (79,4 %) führen Fake-News-Schleuder Donald Trump (75,1 %) und Corona (48,5 %) die Nerv-Liste an, am wenigsten nerven Christian Drosten und Angela Merkel.

Auch bei Mediengattungen und Kommunikations-Disziplinen wirkt sich die Pandemie aus: Digital-Events (82,1 %), Streaming-Dienste (65,7 %) und Podcasts (65,2 %) werden für die turi2-Community wichtiger – auch wenn es um Investitionen geht. Überraschend punktet auch Linked-in als wichtigstes soziales Medium der Entscheider*innen.

Außerdem wirft Christian Thunig, der viele Jahre lang Chefredakteur der "Absatzwirtschaft" war, einen Blick auf die Welt der Fachmedien. Er glaubt, dass es Publikationen, die rein über Media und Medien berichten, schwer haben werden, "Informationen zu monetarisieren". In anderen Bereichen, etwa Recht, Wirtschaft, Steuern und Medizin sieht er noch viele Möglichkeiten, obwohl das Geschäft auch hier härter werde.

Die komplette Auswertung der Statistik lesen Sie in der turi2 edition #13, die am 13. Januar erscheint. Bis dahin zählen wir die Zeit herunter und öffnen jeden Tag Fenster in unserem Agenda-Kalenda. Sie können das Buch hier als E-Paper und gedruckt bestellen.
turi2.tv (8-Min-Video auf YouTube)

turi2.tv – die Top 20 des Branchenfernsehens 2020.


Live aus dem Home-Office: Trotz Corona-Lockdowns und abgesagter Events hat das Branchenfernsehen turi2.tv 2020 mehr als 130 Videos produziert – viele turi2 köpfe haben per Video-Call aus dem Home-Office oder ihrem Wohn­zimmer berichtet, wie sich die Corona-Krise auf ihre Arbeit und ihre Branche auswirkt. An der Spitze der 20 meistgesehenen Videos 2020 stehen Philosoph Richard David Precht, Zukunftsforscher Matthias Horx und “Zeit Verbrechen”-Macherin Sabine Rückert.
die Top 20 anschauen, turi2.tv (die Top 20 in einer Playlist)

turi2 edition #13: Der Film zum Buch.



Agenda 2021: Das Jahr 2020 war für viele Menschen eine Zumutung – zum Jahreswechsel blicken wir zurück und voraus. Am 13. Januar erscheint die turi2 edition #13 "Inspiration für den Neustart" und bis dahin öffnet turi2 jeden Tag ein Fenster im Agenda-Kalenda – in umgekehrter Reihenfolge mit einem kleinen Vorhanglupf aus dem Buch. Den Anfang macht der Film zum Buch: In knapp drei Minuten sagen sieben Protagonist*innen aus der Edition, was 2020 schief lief und 2021 besser werden muss. Mit dabei sind Gabor Steingart, Patricia Schlesinger, Matthias Horx, Sham Jaff, Giovanni di Lorenzo, Matthias Dang und Christian Pfennig.
turi2.tv (3-Min-Video auf YouTube)

Herz & Hirn: Marketingchef Albrecht Schäfer über die E-Auto-Werbung von Opel.


Unter Strom: "Wir sind elektrisch." Im Video-Interview mit turi2.tv spricht Marketingchef Albrecht Schäfer über den Stand der Elektrifizierung bei Opel Deutschland und darüber, wie er Menschen für seine Marke und Elektro-Mobilität begeistert. Schäfer erklärt, dass bei E-Autos der Informationsbedarf höher ist als bei Verbrennern. Er will den Kund*innen "nachvollziehbar darlegen", dass E-Autos sich für ihren "objektiven Mobilitäts-Bedarf" eignen, auch wenn man mit ihnen vielleicht noch nicht von Rüsselsheim bis Wladiwostok durchfahren kann. Dafür setzt er auf Emotionen, Fakten und Testimonials wie Jürgen Klopp.

Der Erfolgs-Trainer stehe für die gleichen Werte wie Opel, erklärt Schäfer: "deutsch, begeisternd, nahbar". Klopp ziehe durchaus auch bei jungen Leuten, denen das eigene Auto vielleicht nicht mehr ganz so wichtig ist wie in den Generationen davor.

Im Video zeigen und besprechen wir TV-Spots von früher und heute und dokumentieren so den Wandel der Werbung. Im etwas ausführlicheren Podcast sagt Albrecht Schäfer, dass er auch die Generation Greta erreichen will – allerdings ohne missionarischen Eifer: "Jemanden, der sagt, dass er kein Auto besitzen möchte, werde ich davon nicht bekehren."
turi2.tv (10-Min-Video auf YouTube), turi2.de/podcast (16-Min-Audio), spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de

Außenwerbung: Warum Goldbach-Managerin Claudia Zayer positiv auf den Jahresendspurt guckt.


Sehen und gesehen werden: "Niemand kann behaupten, dass er 2020 wiederholen will", sagt Claudia Zayer im Video-Interview von Horizont und turi2.tv. Für die Außenwerbe-Chefin von Goldbach für den deutschen Markt hat der Jahresausklang dennoch einen versöhnlichen Ton. "Wir haben einen guten Endspurt, der zwar nicht alles wieder gut macht, aber einiges aufholt", erklärt die Managerin. Selbst im harten Lockdown hielten sich Stornierungen bei Goldbach in Grenzen, erklärt sie – viele Kunden haben ihre Buchungen schlicht verschoben.

Die ruhige Zeit hat die Außenwerbe-Einheit des Schweizer Vermarkters genutzt, um sich in IT und Planung für die nächste Evolutionsstufe der Außenwerbung fit zu machen: auktionsbasierter, programmatischer Werbeverkauf, wie er aus der Online-Werbung bekannt ist. Anders als im Netz ist der auktionsbasierte Verkauf in der Außenwerbung keine Restplatzvermarktung, Angst vor Dumpingpreisen hat Claudia Zayer daher nicht. Schließlich handle es sich bei den digitalen Werbe-Screens um lineares Inventar: "Wenn der Tag um ist, habe ich auch keine neuen Spot-Plätze mehr."
youtube.com (10-Min-Video)

“Ein Jahr wie ein Knacks” – Giovanni di Lorenzo über 2020, Solidarität und Streitkultur.


Fehlstart und Hoffnung: "Jeder Mensch verträgt nur eine überschaubare Dosis an bedrohlichen Nachrichten." Im turi2 Podcast zieht Giovanni di Lorenzo Bilanz des Krisenjahres 2020. Der "Zeit"-Chefredakteur sieht in der Corona-Pandemie einen "Knacks für die ganze Menschheit". Auch in seiner Familie hat die Krankheit tiefe Spuren hinterlassen – zwei Familienmitglieder, davon ein naher Verwandter, sind an dem Virus gestorben. Trotzdem glaubt di Lorenzo, dass im kollektiven Gedächtnis der Menschen auch das Gute gespeichert bleibt, etwa Solidarität und eine neue Arbeitskultur. Im Zeit-Verlag wird in der Krise beides gelebt: 35 Mitarbeiter*innen haben zwei Monate lang freiwillig auf Teile ihres Gehalts verzichtet – aus Solidarität mit den Kolleg*innen in Kurzarbeit. Genauso freiwillig ist die Option, aus dem Home Office zu arbeiten.

Giovanni di Lorenzo selbst war bisher jeden Tag im Büro. Journalist*innen sind für ihn genauso systemrelevant wie eine Kassiererin im Supermarkt: "Um Journalismus richtig zu betreiben, muss man sehen, was man beschreiben oder analysieren möchte." Die Leserschaft der "Zeit" goutiert die Anstrengungen offenbar – im Krisenjahr steigt die Auflage der Wochenzeitung auf ein neues Allzeithoch und kann damit einen Teil der Verluste coronabedingt weggebrochener Geschäfte auffangen. "Wir stehen selber manchmal noch ungläubig vor diesen Zahlen", sagt der Chefredakteur. Er glaubt, dass die Leser*innen es schätzen, "dass bei uns eine gewisse Pluralität der Meinungen sichtbar wird" und dass das Lese-Erlebnis erkenntnisreich, aufbauend, gelegentlich sogar tröstend ist – allerdings ohne das Negative auszublenden.

Im Podcast sagt Giovanni di Lorenzo außerdem, was er vom "Quotenfrauen"-Titel des "stern" hält, und spricht über die Angst vor Shitstorms und Skandalisierungen. Er erklärt, dass sich die "Zeit" nicht von oben herab führen lässt und dass er im Blatt immer auch Meinungen findet, die ihm nicht passen – "und das ist auch gut so". Das Gespräch erscheint am 14. Januar in erweiterter Form in der turi2 edition #13.
(Foto: Johannes Arlt für die turi2 edition)
turi2.tv (36-Min-Podcast auf YouTube), turi2.de/podcast, spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, audionow.de


“Das Digitale ist für uns das größte Projekt.” Kika-Chefin Astrid Plenk über die Zukunft des Kinderfernsehens.


Großes Programm für die Kleinen: "Wir sind ein TV-Sender, aber wir sind auch ein Content-Anbieter." Im Video- und Podcast-Interview von turi2.tv erklärt Astrid Plenk, wie sie Kika, das Kinderprogramm von ARD und ZDF, für die Zukunft aufstellt. Die Programmgeschäftsführerin erklärt, dass viele junge Eltern heute schon selbst nicht mehr mit linearem Fernsehen sozialisiert wurden – auch deswegen ist das Digitale "für uns das größte Projekt". Obwohl die Online-Abrufe stark wachsen und die TV-Verbreitung leicht nachlässt, will sie beide Verbreitungswege aber nicht gegeneinander ausspielen, denn beide profitieren vom jeweils anderen.

Auch der Erfurter Kindersender musste und muss auf Corona reagieren: Aktuell kommen etwa keine Kindergruppen mehr in den Sender wie noch vor der Pandemie. Dafür hat der Kika sein Programm immer den jeweiligen Situationen der Kinder angepasst, erklärt Astrid Plenk. Im ersten Lockdown gab es anfangs mehr Wissens-Angebote, später als sich die Schulen "eingeschunkelt" hatten, hat der Kindersender am Nachmittag wieder mehr Unterhaltung gezeigt. Wichtig seien auch Beschäftigungs-Angebote gewesen, etwa Bewegungs- und Bastel-Tipps. Aus Rückmeldungen von Kindern und Eltern weiß Plenk, dass der Sender damit ein bisschen helfen konnte, dem Lagerkoller im Lockdown vorzubeugen.

Im ausführlicheren turi2-Podcast geht es außerdem um das Kinderfernsehen früher und heute. Plenk erklärt, dass die Harry-Potter-Filme den Anstoß gegeben haben, Erzähl-Strukturen und die Bildsprache im Kinderprogramm zu modernisieren. Außerdem beobachtet sie, dass Sendungen, die Kinder zielgruppengerecht ansprechen, oft auch bei den Eltern beliebt sind.
turi2.tv (10-Min-Video auf YouTube), turi2.de/podcast (25-Min-Interview bei Apple Podcast, Spotify, Deezer, Audio Now)



Lena Herrgesell im Vorbilder-Fragebogen.


Zeitlos elegant: Die Designerin Coco Chanel war schon zu Lebzeiten eine Legende – für Eventmanagerin Lena Herrgesell ist die Modedesignerin ein wichtiges Vorbild. "Noch heute beeinflusst Chanel die Kleiderschränke stilvoll eleganter Frauen", begründet Herrgesell im Vorbilder-Fragebogen zur turi2 edition #12. Sie selbst will in Sachen Zuverlässigkeit und Loyalität ein Vorbild sein. Wichtig sind ihr außerdem Zusammenhalt, Leidenschaft für das, was man tut, und Humor, "damit das Ganze auch Spaß macht".
turi2.tv (3-Min-Video auf YouTube), turi2.de/koepfe (Profil Herrgesell)

Peter Klotzki im Vorbilder-Fragebogen.


Sich einmischen: Old Shatterhand und Asterix waren die Kindheitsvorbilder von Peter Klotzki - im Vorbilder-Fragebogen zur turi2 edition #12 hebt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Freien Berufe die Menschen hervor, die jeden Tag ihren Job machen, ohne in der Öffentlichkeit bejubelt zu werden. Er nennt u.a. Supermarktmitarbeiter*innen und Ärzt*innen. Besonders wichtig sind dem langjährigen Pressesprecher des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger die Werte Fairness, Offenheit und Diskursfähigkeit. Er selbst will ein Vorbild sein, indem er Probleme nicht nur beobachtet, sondern anspricht, sich einmischt und für andere einsteht.
turi2.tv (3-Min-Video auf YouTube), turi2.de/koepfe (Profil Klotzki)

Alexander Birken im Vorbilder-Fragebogen.


Hoch hinaus: Das Kinderzimmer von Otto-Chef Alexander Birken war mit Planeten und Raumschiffen tapeziert – kein Wunder, dass eines seiner großen Kindheits-Vorbilder Neil Armstrong war, der erste Mann auf dem Mond. Im Vorbilder-Fragebogen zur turi2 edition #12 spricht Birken über eine ganze Spanne von Vorbildern, angefangen vom evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer bis zu Mitarbeiter*innen in der Otto Group. Für Birken selbst ist Wahrhaftigkeit ein wichtiger Wert: "Ich möchte meinen Kindern immer erzählen können, was ich am Tag gemacht habe."
turi2.tv (3-Min-Video auf YouTube), turi2.de/koepfe (Profil Birken)

Edith Stier-Thompson im Vorbilder-Fragebogen.


Starke Frauen: Michelle Obama setzt sich für soziale Gerechtigkeit ein, engagiert sich gegen Rassismus und ist eine Mutmacherin – Edith Stier-Thompson, Geschäftsführerin der dpa-Tochter News Aktuell, nennt im Vorbilder-Fragebogen zur turi2 edition #12 die frühere First Lady der USA als ihr großes Vorbild. Stier-Thompson selbst will Vorbild für Frauen in Führungspositionen sein. Sie ist Mitgründerin von GWPR, einem Netzwerk für Frauen in der PR, bei Fidar setzt sie sich für mehr Frauen in Aufsichtsräten ein. Kein Vorbild, sagt Stier-Thompson, ist sie in der Küche: "Das Feld habe ich komplett meinem Mann überlassen."
turi2.tv (2-Min-Video auf YouTube), turi2.de/koepfe (Profil Stier-Thompson)

Tobias Korenke im Vorbilder-Fragebogen.


Einsatz für andere: "Es lohnt sich, sich für die Freiheit einzusetzen – und für die Rechte Schwächerer", das hat Tobias Korenke von seiner Großmutter Ursula Schleicher, geborene Bonhoeffer, gelernt. Im Vorbilder-Fragebogen zur turi2 edition #12 verrät Korenke außerdem, dass er als Kind Michel aus Lönneberga anarchistisch nacheiferte. Von seinen Eltern hat er gelernt, sich mit Argumenten statt mit Fäusten durchzusetzen. Engagement für andere ist dem Kommunikations-Profi heute besonders wichtig: Bei der Initiative Yeswecan!cer engagiert er sich im Kampf gegen Krebs.
turi2.tv (2-Min-Video auf YouTube), turi2.de/koepfe (Profil Korenke)

turi2.tv – die Top 3 des Branchenfernsehens im Oktober 2020.


Nachhaltig erfolgreich: Die Krise zeigt, wie ernst es Marken mit ihren Nachhaltigkeits-Strategien meinen, sagt Jan Pechmann, Chef der Strategie-Beratung Diffferent im turi2.tv-Interview. Mit mehr als 2.400 Video-Views bei YouTube, Facebook, Twitter und Linked-in, fast 1.200 davon allein bei Linked-in, steht er an der Spitze der meistgesehenen Videos bei turi2.tv im Oktober. Um Nachhaltigkeit geht es auch auf Platz 2: Lucienne Damm, Umweltmanagerin von Tui Cruises, erzählt im Interview, wie sie den Kreuzfahrt-Konzern nachhaltiger machen will. Knapp 1.700 Zuschauer*innen sehen ihre Ansage, dass Nachhaltigkeit kein Marketing-Zweck sein sollte. Mit mehr als 1.500 Video-Views steht auf Platz 3 das Doppel-Interview mit Marvin Schade und Matthias Bannert, die mit ihrem neu gegründeten Branchendienst Medieninsider auf zahlungswillige Abonnent*innen setzen.
die Top 3 anschauen, turi2.tv (die Top 3 in einer Playlist)

Sarna Röser im Vorbilder-Fragebogen.


Sie unternimmt was: Sarna Röser wird dereinst das Tiefbau-Unternehmen Karl Röser & Sohn in vierter Generation führen – schon heute ist sie als Unternehmerin und Gründerin aktiv. Im Vorbilder-Fragebogen zur turi2 edition #12 stellt sie ihr großes Vorbild Aenne Burda vor. Von der Verlagsgründerin und Königin der Kleider kann man Beharrlichkeit lernen und den Mut, ins kalte Wasser zu springen, findet Röser. Sie selbst will in ihrer Rolle als Bundesvorsitzende des Verbands Die jungen Unternehmer Menschen ihrer Generation dazu inspirieren, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen.
turi2.tv (5-Min-Video auf YouTube), turi2.de/koepfe (Profil Röser)

Kerstin Köder im Video-Fragebogen.


Die Welt, wie sie ihr gefällt: Stärke, Unabhängigkeit, Ehrlichkeit – für diese Werte steht die Kinderbuch-Heldin Pippi Langstrumpf in den Augen von Kerstin Köder. "Uns täte gut, wenn wir alle ein bisschen mehr wie Pippi Langstrumpf wären", sagt die SAP-Managerin im Vorbilder-Fragebogen zur turi2 edition #12. Sie weiß aber auch, dass das im Business-Leben nicht immer ganz einfach ist. Außerdem verrät Köder, dass eines ihrer Kindheits-Idole Hansi Müller war – dass sie einen "Bravo"-Starschnitt des Kickers in ihrem Kinderzimmer an der Wand hatte, ist ihr heute "ein bisschen peinlich".
turi2.tv (5-Min-Video auf YouTube) turi2.de (Vorbilder-Text), turi2.de/koepfe (Profil Köder)

Andreas Fischer-Appelt im Vorbilder-Fragebogen.


Selbst ist der Agenturchef: Im Vorbilder-Fragebogen zur turi2 edition #12 spricht Agenturchef Andreas Fischer-Appelt über seine Kindheitsvorbilder. Vom Naturfilmer- und -schützer Bernhard Grzimek war Fischer-Appelt derart begeistert, dass er sich selbst im Naturschutz engagiert und sich schon vor 40 Jahren mit dem Thema CO2 beschäftigt hat. Seine Mutter hat ihm Begeisterung für Kultur mitgegeben. "Über Geld sprach man nicht", sagt er über seine Kindheit. Vielleicht hat er deshalb schon mit 13 Jahren angefangen, sein eigenes Geld zu verdienen und bald sein erstes eigenes Unternehmen gegründet. Heute will der Agenturchef vor allem in Sachen Selbstständigkeit und Eigenverantwortung ein Vorbild sein.
turi2.tv (5-Min-Video auf YouTube), turi2.de/koepfe (Profil Fischer-Appelt)

Ein feminines “Manager Magazin” – Warum Katharina Wolff “Strive” gründet.


Streben nach Print: Katharina Wolff ist Ex-Politikerin, Ex-Sängerin und aktive Digital-Unternehmerin – nun wird sie auch Verlegerin. Gemeinsam mit prominenten Investor*innen gründet sie das gedruckte Magazin Strive, das einen weiblicheren Blick auf die Wirtschaft verspricht. Mit ihr im Boot sitzen u.a. About-You-Gründer Tarek Müller, die frühere Springer-Managerin Donata Hopfen, Flaconi-Gründer Paul Schwarzenholz und Foodist-Macher Alexander Djordjevic. Ihr Heft erklärt Verlegerin Wolff im Video- und Podcast-Interview von turi2 als Gegenentwurf zum "Manager Magazin": "In den meisten Heften sind unter 8 % Frauen als Protagonistinnen abgebildet, inklusive der Werbung." Zudem findet Wolff viele Geschichten "gehässig".

Das "Manager Magazin" sei "ein sehr, sehr unbequemes Blatt für sehr viele Branchen geworden", urteilt Wolff. Auch "Strive" solle an der einen oder anderen Stelle unbequem, sogar investigativ sein, allerdings "ohne dass man jemandem so ganz fürchterlich doll auf die Füße tritt". Wie dieser Spagat funktioniert, will die Neu-Verlegerin ab 21. Januar alle zwei Monate zeigen – dann soll der Erstling mit mutigen 30.000 Auflage am Kiosk liegen. An diesem Montag startet die Kampagne für das Blatt u.a. mit einer Heft-Vorschau.

Darüber, wie Wolff ihre Investor*innen einbindet – deren Geld ausgeben will sie vorerst nämlich nicht – spricht sie im Video-Interview. Im ausführlicheren Podcast-Gespräch gibt sie zudem eine ausführliche Themen-Vorschau und erklärt, wo sie mit dem Magazin hin will. Sie spricht über ihre Zeit als CDU-Abgeordnete in Hamburg und ihren Blick auf die aktuelle Politik. Wolff sagt etwa, dass sie ein Fan von Angela Merkel ist, auch wenn sie nicht alle ihre Entscheidungen teilt.
turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube), turi2.de/podcast (27-Min-Audio auf Spotify, Apple-Podcast, Deezer, AudioNow)

Melanie Büttner im Vorbilder-Fragebogen.


Pfadfinderin und Sexualtherapeutin: "Jeden Tag eine gute Tat", mit dem Pfadfinder-Motto hält Sexualtherapeutin Melanie Büttner es auch heute noch – jedenfalls an den meisten Tagen. Im Vorbilder-Fragebogen zur turi2 edition #12 nennt sie die Sängerin Madonna als ihr großes Vorbild, weil sie "eine sehr starke weibliche Identifikationsfigur" für Büttner ist. Madonna begreife Widerstände als Herausforderung, außerdem bewundert die Sex-Podcasterin den "unbedingten Fleiß" und das karitative Engagement der Queen of Pop. Büttner selbst will vor allem für ihre Tochter ein Vorbild sein – sie soll später sagen, dass sie sich von ihrer Mutter immer ernstgenommen fühlte.
turi2.tv (7-Min-Video auf YouTube), turi2.de (Vorbilder-Text), turi2.de/koepfe (Profil Büttner)

Hirnforscher Henning Beck im Vorbilder-Fragebogen.


Vorbild ohne Vorbilder: "Ein wirkliches Vorbild hatte ich nie", sagt Hirnforscher Henning Beck im Vorbilder-Fragebogen zur turi2 edition #12. Für ihn als Wissenschaftler sind Vorbilder gar nicht so wichtig, erklärt er. Gerade in der Forschung müsse man auch seinen eigenen Weg gehen. Schon als Kind war Beck mehr an der Wissenschaft als an den Wissenschafts-Vermittlern interessiert: Er erzählt von einem VHS-Mixtape der spannendsten Natur-Dokus – ob Joachim Bublath oder Heinz Sielmann die Sendungen präsentiert haben, war ihm dabei ganz egal. Beck selbst will vor allem vermitteln, dass Wissenschaft Spaß macht.
turi2.tv (3-Min-Video auf YouTube), turi2.de (Interview aus der turi2 edition #12)

Mehr von Henning Beck bei turi2: turi2 edition #12: Dr. Henning Beck über das menschliche Bedürfnis nach Vorbildern.

Nicht nur ein Notbehelf: Kerstin Deixler und Stefan Sutor erklären die digitalen Medientage München.


Digitales Klassentreffen: "Es ist wichtiger denn je, sich auszutauschen." Im Video-Interview am Rande der Medientage München erklären die Organisator*innen Kerstin Deixler und Stefan Sutor, wie sie aus der Not eine Tugend gemacht und das Vor-Ort-Event zu einem digitalen Branchen-Treffen umgebaut haben. Die Marketing-Chefin und der Geschäftsführer der Medientage melden sich von der Medientage-Bühne im Literaturhaus und freuen sich schon in den ersten Tagen über eine gute Resonanz: "Wir gehen davon aus, dass wir die 7.000 Besucherinnen und Besucher, die wir letztes Jahr hatten, gut übertreffen können", sagt Sutor. Kerstin Deixler betont, wie wichtig es gerade in Zeiten von Corona- und Medienkrise ist, Plattformen zum Austausch von Erfahrungen und fürs Networking zu haben. Dabei sieht sie das Digitale nicht nur als Notbehelf, schließlich könne man nun von überall teilnehmen, ohne zu reisen oder sich mehrere Tage frei zu nehmen.

Digitale Möglichkeiten, ins Gespräch zu kommen, gibt es einige: In den Sessions gibt es Chatfunktionen für Zuschauer*innen. Außerhalb gibt es "Themen-Tables", an denen sich Besucher*innen virtuell niederlassen und unterhalten können. Ähnlich ist es bei Aussteller*innen und Sponsor*innen: Statt Messeständen gibt es nun digitale Schaufenster über die Unternehmen und Konferenz-Teilnehmer*innen ins Gespräch kommen und Kontaktdaten austauschen können. "Corona hat viele neue Kanäle gebracht, die bleiben werden", sagt Stefan Sutor. Kerstin Deixler ist überzeugt, dass sich Hybrid-Lösungen bei Events etablieren und die Akzeptanz für digitale Konzepte wächst – auch nach Corona.
turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube)

“Gutes tun, dann reden” – Lucienne Damm will Tui Cruises nachhaltiger machen.


Schiff ahoi: "Der Weg ist das Ziel." Im Video-Interview von turi2.tv erklärt Lucienne Damm, wie sie die "Mein Schiff"-Flotte von Tui Cruises nachhaltiger machen will – trotz Krise. Am Rande des Best 4 Campus Events sagt sie zwar, dass bestimmte Projekte coronabedingt "auf Eis gelegt" sind, auch weil kaum Schiffe fahren und viele Partner des Kreuzfahrt-Konzerns ebenfalls von der Krise betroffen sind, aber "strategisch lassen wir auf keinen Fall nach". Der These, dass Nachhaltigkeit und Kreuzfahrten nicht zusammenpassen, widerspricht die Umweltmanagerin und sagt, dass Tui Cruises "Maßstäbe im Bereich Abgasreinigung gesetzt" hat. Außerdem sei bei Abfallvermeidung, Lebensmittelverschwendung und nachhaltigen Landausflügen viel passiert. Damm weiß aber auch: "Die To-do-Liste ist lang."

In der Kommunikation ihrer Nachhaltigkeits-Bemühungen ist Lucienne Damm "sehr hanseatisch", sagt sie: "Erst Gutes tun und dann können wir drüber reden." Nachhaltigkeit sei für sie kein Marketing-Zweck oder Marketing-Tool. Dass ihre Kolleg*innen aus der Marketing-Abteilung dennoch mit Plänen und erreichten Zielen werben wollen, "ist bei uns tatsächlich ein ständiger Dialogprozess". Tui Cruises sei "nicht sehr laut", aber "sehr, sehr transparent", sagt sie mit Blick auf Erklär-Videos und Umweltberichte der Reederei.

2011 ist Damm von der Naturschutzorganisation Nabu zu Tui Cruises gewechselt. Den Kontakt zu früheren Kolleg*innen und anderen NGOs pflegt sie weiter: "Ich nehme da durchaus das eine oder andere mit als Anschub für das, was ich tue." Manchmal geben ihr die Einschätzungen der NGOler auch "Rückenwind". Sich von "jeder Schlagzeile oder jeder Aktion" der Umweltschützer*innen verunsichern lassen will sie aber nicht.
turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube)

Purpose-Marketing: Jan Pechmann will Böcke zu Gärtnern machen.


Werbespruch vs. Anspruch: "Man muss bis zur Ebbe warten, um zu sehen, wer nackt badet." Für Jan Pechmann, Chef der Strategie-Beratung Diffferent und Keynote-Speaker bei Best 4 Campus am kommenden Donnerstag, ist die Krise die Nagelprobe für Anspruch und Wirklichkeit im Purpose-Marketing. Im Video-Interview von turi2.tv erklärt er, dass es sich jetzt zeige, wie ernst es Marken mit ihren Nachhaltigkeits-Strategien meinen. Im Markt beobachtet er beides: Firmen, die ihre Ziele kassieren und solche, die gerade jetzt weitermachen.

"Es gibt Marken, die purposegetrieben richtig die Wurst vom Teller ziehen, businessmäßig", sagt Pechmann und will mit dem Vorurteil aufräumen, dass Purpose-Marketing "etwas Schöngeistiges, Esoterisches, Mutter-Theresa-Mäßiges" und damit nur ein Kostenfaktor ist. Wenn eine Marke glaubhaft für einen Purpose stehe, führe das "zu neuen Zielgruppen, zu neuer Relevanz und zu Aufpreis-Bereitschaft".

Die Marketing-Branche ist "kumuliert über die letzten vier Jahrzehnte ein veritabler Teil des Problems", etwa in Sachen Klimawandel, urteilt Pechmann und kritisiert u.a. den Fokus auf die "Abverkaufsförderungsfunktion". Nun fordert er ein Umdenken und hat auch kein Problem damit, die früheren Böcke zu Gärtnern zu machen: "Wir sollten darüber nachdenken, welche Rolle Marketing und Vertrieb dabei spielen, die Probleme unserer Zeit zu lösen."
turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube)

turi2.tv – die Top 5 des Branchenfernsehens im August und September 2020.


Nachmachen erlaubt: 50 Vorbilder stecken in der frisch erschienenen turi2 edition #12 – vorgestellt von 50 Meinungsmacher*innen. Einer von ihnen ist Menschenrechts-Aktivst Raúl Krauthausen. Sein Vorbilder-Fragebogen ist mit mehr als 2.100 Video-Views bei YouTube, Facebook, Twitter und Linked-in, rund 1.700 davon allein bei Twitter, das meistgesehene Video bei turi2.tv im August und September. Auf Platz 2 folgt mit rund 1.700 Video-Views das Interview mit “Kicker”-Vermarktungschef Martin Schumacher, der erzählt, wie es dem Fußball-Magazin in der Corona-Krise geht. Jan Ippen, Chef von Ippen Digital, spricht bei turi2.tv über den Kauf von BuzzFeed und die Zukunft gedruckter Zeitungen.
die ganze Top 5 anschauen

Sigrid Nikutta im Talk mit Peter Turi: “Autofahren ist verschwendete Lebenszeit.”



Grün in rot: "Manchmal leiden meine Kinder darunter: Wir sind noch nie in den Urlaub geflogen." Über ihre Reisegewohnheiten, Karriere-Ambitionen und ihr Vorbild Rosa Parks spricht Dr. Sigrid Nikutta, Gütervorständin der Deutschen Bahn und Chefin von DB Cargo, auf dem Launchevent zur turi2 edition #12 mit Verleger Peter Turi. Autofahren bezeichnet Nikutta als "verschwendete Lebenszeit". Für Produkte wünscht sich die Managerin eine Art Siegel, das Auskunft über den Transportweg von Produkten gibt. Ob sie den Vorstandsvorsitz der Gesamt-Bahn anstrebt, wie einige Beobachter*innen vermuten? Nikutta hält sich diesbezüglich bedeckt, ihre persönliche Medienkritik liefert sie gleich mit: "Das mit den Journalisten ist ja so eine Sache. Sie stellen immer Fragen, auf die sie garantiert keine Antworten bekommen."

An Rosa Parks bewundere sie den "Mut zur Wut" der Bürgerrechtlerin – und kommentiert: "Ungerechtigkeit bleibt Ungerechtigkeit, auch wenn eine ganze Gesellschaft in dieser Ungerechtigkeit lebt." Ein ausführliches Interview mit Sigrid Nikutta und ihren Text über Rosa Parks lesen Sie ab Freitag, 25. September, in der turi2 edition #12. Das Buch können Sie hier vorbestellen – gedruckt oder als kostenloses E-Paper.
turi2.tv (46-Min-Video auf YouTube), turi2.de/podcasts (als Audio hören)

Das Launchevent zur turi2 edition #12 – live aus Berlin.


Live in Berlin und hier im Stream: Ab 19 Uhr diskutieren Peter Turi mit Dr. Sigrid Nikutta, Güterverkehrsvorstand der Deutschen Bahn sowie Chefin von DB Cargo, zum Launch der turi2 edition #12 über die Bedeutung von Vorbildern, Werten und Haltung für Wirtschaft und Gesellschaft, ihren persönlichen Lebensweg und ihre aktuelle Aufgabe.

In unserem Live-Ticker finden Sie aktuelle Zitate, Tweets, Fotos und Kommentare zum Live-Programm. Weiterlesen …

“50 Vorbilder” – der Film zur turi2 edition #12.


Rasante Reise: Am 25. September erscheint die neue "turi2 edition" zum Thema Vorbilder – in unseren 3-Min-Film zum Buch blicken Peter und Heike Turi schon mal zwischen die Buchdeckel und zeigen ihre Highlights aus dem 200-Seiten-Werk. Darunter Moderatorin Mo Asumang, die über die schwere Kindheit ihres Vorbildes Oprah Winfrey schreibt – und über ihre eigene: "In meinen Gedanken vermischt sich manchmal ihre Kindheit mit meiner." Oder "Spiegel"-Chefredakteurin Barbara Hans, die ihre Großmutter als Stellvertreterin für die starken Frauen in ihrer Familie ihr Vorbild nennt.

Im Video berichten einige unserer 50 Laudator*innen über ihre Kindheits-Vorbilder: Otto-Chef Alexander Birken etwa wollte als Kind nach den Sternen greifen und eiferte Neil Armstrong nach. Musikerin Judith Holofernes, SAP-Marketing-Leiterin Kerstin Köder und der Menschenrechts-Aktivist Raúl Krauthausen teilen sich ein Kindheits-Idol: Pippi Langstrumpf. Und unsere Laudator*innen beichten auch, worin sie keine Vorbilder sind: Edith Stier-Thompson, Chefin von News Aktuell, gibt zu, keine gute Köchin zu sein, und der Neuro-Wissenschaftler Henning Beck findet seine oft ungeordneten Gedanken nicht gerade vorbildhaft.
turi2.tv (3-Min-Video auf YouTube), turi2.de/edition12

Wie geht’s der “taz”, Katrin Gottschalk und Andreas Marggraf?


Innovationen und Diskussionen: Die "taz" lädt an diesem Samstag zur digitalen Genossenschaftsversammlung ein – im turi2.tv-Interview ziehen Geschäftsführer Andreas Marggraf und Vize-Chefredakteurin Katrin Gottschalk schon mal Bilanz. "Wir haben großes Glück", sagt Marggraf zur wirtschaftlichen Situation der linksalternativen Zeitung, die durch ihr Genossenschafts-Modell nur bedingt vom wackeligen Werbemarkt abhängig ist. Gottschalk stellt die neue App der Zeitung vor, spricht aber auch über die umstrittene Polizei-Kolumne von Hengameh Yaghoobifarah. Durch die Entscheidung des Presserats, der den Text von der Meinungsfreiheit gedeckt sieht, "haben wir uns schon ein bisschen bestätigt gefühlt".

Konsequenzen hatte der Text dennoch: "Es gab schon eine ganze Menge Genoss*innen, die deswegen ihren Anteil gekündigt haben", sagt Marggraf, das gehöre aber "zu einer lebendigen Genossenschaft dazu". Gottschalk ergänzt, dass auch die anschließende in der "taz" ausgetragene Debatte um die Kolumne dafür gesorgt hat, dass Leser*innen ihre Beiträge bei "taz zahl ich" zurückgezogen haben. Intern diskutiere die "taz" nun über die Lehren aus der Debatte und darüber, ob sich etwa Strukturen verändern müssten.

Gleichzeitig arbeitet die Zeitung an ihrer Post-Print-Zukunft – u.a. mit einer neuen App, die Marggraf und Gottschalk im Video zeigen. Anders als bisher verabschiedet sich das Digital-Angebot von der Zeitungs-Optik, will aber dennoch ein lineares Leser-Erlebnis bieten und einmal am Tag "die Welt anhalten". Auch optisch setzt die "taz" auf Opulenz: Die Bilder und Illustrationen lassen sich nun auch heranzoomen, zudem glänzt die App mit Animationen.
turi2.tv (14-Min-Video auf YouTube)

turi2 edition #12: Raúl Krauthausen im Vorbilder-Fragebogen.


Markenzeichen Mütze: Raúl Krauthausen kämpft vom Rollstuhl aus für Menschenrechte. Der Aktivist, Autor und Talkshow-Moderator stellt in der turi2 edition #12 sein Vorbild, die Aktivistin Theresia Degener vor. Sie ist ohne Arme geboren worden und setzt sich als Juristin für die Rechte Behinderter ein. Im Vorbilder-Fragebogen sagt Krauthausen, dass er als Kind Karlsson vom Dach und Pippi Langstrumpf nachgeeifert hat. Heute will er selbst Vorbild sein als jemand, der sich von Hierarchien nicht beeindrucken lässt.

Ein ausführliches Interview mit Raúl Krauthausen lesen Sie in der "turi2 edition #12, 50 Vorbilder", die am 25. September erscheint. Sie können das Buch hier vorbestellen – gedruckt oder als kostenloses E-Paper.
turi2.tv (2-Min-Video)

turi2.tv – die Top 5 des Branchenfernsehens im Juni und Juli 2020.


Sommer-Interviews: Bei ARD und ZDF äußern sich im Sommer die Parteichefs zur Lage der Nation, im Branchenfernsehen turi2.tv sprechen Entscheider*innen aus Medien, Marken und Kommunikation. An der Spitze steht mit mehr als 1.800 Video-Views bei YouTube, Facebook, Twitter und Linked-in das turi2.tv-Interview mit Mirko Kaminski. Der Gründer und Chef der Agentur Achtung meldet sich von der Ostsee-Insel Fehmarn, wo er für “Horizont” zu Sommer-Interviews lädt. Auf Platz 2 rangiert Lina Timm, Chefin des MediaLabs Bayern, die im Video-Interview mit über 1.400 Views sagt, dass die Krise einige Innovationen bremst und andere beschleunigt. Das Skype-Gespräch mit Wort&Bild-Chef Andreas Arntzen über die Lage der Apotheker*innen erreicht rund 1.300 Views.
die ganze Top 5 anschauen, turi2.tv (die Top 5 in einer Playlist)

Wie sehr trifft Corona den “Kicker”, Martin Schumacher?


Der 100-Jährige und die Pandemie: "Mit der Einstellung der Live-Spiele sind die Reichweiten eingebrochen." Im Video-Interview mit turi2.tv zieht "Kicker"-Vermarktungschef Martin Schumacher eine Corona- und Geburtstags-Bilanz für das nun 100 Jahre alte Sport-Magazin. Die Reichweiten, sagt Schumacher, sind inzwischen zurück – die Geisterspielen haben für einen Rekord von 2,1 Mrd Page Impressions gesorgt, die große Feier für den 100. "Kicker"-Geburtstag muss aber noch bis zum nächsten Jahr warten. Obwohl die "Vollbremsung" durch Corona hart war, kann Schumacher dem Umdenken, zu dem die Pandemie geführt hat, auch gute Seiten abgewinnen.

Er geht davon aus, dass es auch in Zukunft eine Mischung aus Anwesenheit und mobilem Arbeiten geben wird, und dass viele Kolleg*innen gemerkt haben, wie angenehm es sein kann, "flexibler zu sein in der Arbeitszeitmodellgestaltung". In der Vermarktung, sagt Schumacher, knüpft er jetzt schon wieder an die Zeiten vor Corona an. "Jetzt müssen wir einfach noch eine Schippe draufpacken, um möglichst viel wieder hereinzuholen." Der "Kicker" habe durch Corona gelernt, wie abhängig er vom Live-Sport ist. "Wir werden uns jetzt an die Hausaufgaben machen, um zukünftig noch besser gewappnet zu sein."
turi2.tv (6-Min-Video auf YouTube)

Mehr vom "Kicker" auf turi2.de: Der Hundertjährige, der durchs Fenster der Innovation stiegt ("turi2 edition 11")

Wie geht’s den Apotheker*innen, Andreas Arntzen?


Ein bisschen Frieden: "Wir müssen mal diese ganzen Wettbewerbs-Gedanken ein Stück weit beiseiteschieben." Im Video-Interview von turi2.tv streckt Andreas Arntzen die Hand in Richtung der Apotheken-Einkaufsgemeinschaft Noweda aus. Der Chef des Wort & Bild Verlags, der die "Apotheken Umschau" herausgibt, lädt alle Gesundheits-Player ein, gemeinsame "Lösungen zu schaffen, um die Apotheke vor Ort zu stärken" – etwa gegen die wachsende Online-Konkurrenz. Gerade Noweda macht in Sachen Apotheken-Digitalisierung bisher ihr eigenes Ding – und steht gemeinsam mit dem Burda-Verlag hinter dem "Apotheken Umschau"-Konkurrenten "Mylife". "Wir heißen jeden willkommen, der dasselbe Ziel verfolgt und sich vernünftig mit einbringen kann", sagt Arntzen.

Der Verlagschef lobt die Leistungen der Apotheken in der Corona-Krise. Die Apotheker*innen hätten gezeigt, welch "wichtiger Bestandteil sie im deutschen Gesundheitssystem" sind. Gleichwohl spüren auch die Apotheken die Auswirkungen der Krise, melden weniger Umsatz – auch weil die Menschen aus Angst vor Ansteckung seltener zum Arzt gehen und durch das Tragen von Masken weniger erkältet sind.

Andreas Arntzen freut sich, dass der Wort & Bild Verlag ohne Kurzarbeit oder Staatshilfe durch die Krise gekommen ist. 70 % der Beschäftigten waren im Home Office, 60 % arbeiten auch heute noch mobil. Nun will Arntzen daraus lernen: "Wir werden an neuen Arbeitszeitmodellen arbeiten und die Wünsche unserer Mitarbeiter entsprechend berücksichtigen." Die Redaktion, die sonst einen sehr langfristigen Redaktionskalender gewöhnt ist, habe schnell reagiert und auf "digital first" umgestellt. Entstanden sind neue Newsletter und Podcasts, letztere erreichten zum Teil bis zu 400.000 Zuhörer*innen, sagt Arntzen.
turi2.tv (10-Min-Video bei YouTube)

“Wir fahren weiter auf Sicht” – Mirko Kaminski über Agentur-Arbeit in der Krise.


Urlaub und Krisenbewältigung: "Die großen Schockwellen kommen wahrscheinlich erst noch." Im Video-Interview von turi2.tv blickt Mirko Kaminski mit gemischten Gefühlen auf die Agentur-Branche. Auf der Insel Fehmarn, wo Kaminski im Sommer Urlaub und Arbeit verbindet, trifft er Media- und Agentur-Manager*innen zu Video-Interviews und weiß, dass die Lage, je nach Kundenstamm, unsicher ist. Auch für seine eigene Agentur Achtung sagt er: "Wir fahren weiter auf Sicht." Als globale PR-Lead-Agentur für die Lufthansa Group hatte er in den vergangenen Monaten "nicht so viel zu tun". Andere Kund*innen, etwa aus E-Commerce und Telekommunikation, haben das aber "mehr als ausgeglichen", sagt Kaminski.

Er berichtet im Video-Interview auch über seine ersten Schritte in den Medien: Vor seiner Agentur-Karriere war er als rasender Reporter auf Fehmarn unterwegs und hat u.a. für das Fehmarnsche Tageblatt und den Urlaubs-Kurier geschrieben. Und er verrät, welche Insel-Promis er in den kommenden Tagen und Wochen vor Mikrofon und Kamera hat: Demnächst soll es um Fridays for Future gehen und Kaminski will den Chef des Flughafens Fehmarn interviewen, der in Personal-Union alles erledigt, was man auf einem Flughafen braucht: vom Tower über die Sicherheit bis zum Marketing.
turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube)

Warum gibt’s die Dmexco 2020 nur digital, Dominik Matyka?


Online ist das neue Offline: "Wir haben uns den Wünschen der Community gebeugt." Im Video-Interview mit turi2.tv erklärt Dmexco-Chef Dominik Matyka die Absage der physischen Digital-Marketing-Messe und -Konferenz nur wenige Tage nach dem Start des Ticket-Verkaufs. "Wir haben festgestellt, dass nicht ausreichend viele Aussteller zur Teilnahme an einer Messe vor Ort bereit sind", sagt Matyka. Er erklärt das mit der coronabedingt unsicheren Lage, was einerseits die Infektions-Zahlen und andererseits die wirtschaftliche Situation vieler Firmen angeht. Gleichzeitig meldet er ein Interesse an der Digital-Version "Dmexco @home", das seine Erwartungen deutlich übertrifft.

"Es gab für uns keine Option, nur Content zu streamen", sagt Dominik Matyka und findet, dass vielen Events die nur online stattfinden, der Community-Bezug fehlt. Das wollen Matyka und sein Team mit einer Digital-Plattform lösen, die auf den Säulen "Content und Kommunikation" steht. Aus TV-Studios in Köln soll es Content für alle geben – das klassische Konferenz-Programm. Dazu kommen Formate für Video- und Audio-Chats in kleinen Gruppen oder eins zu eins. Insgesamt, glaubt Matyka, dass Events digitaler werden. Die "Dmexco @home" kann er sich als Plattform vorstellen, auf der sich die Community auch über die physische Messe hinaus, die 2021 wieder stattfinden soll, vernetzt.
turi2.tv (12-Min-Video auf YouTube)

Ist die Krise ein Innovations-Killer, Lina Timm?


Zwischen Vollgas und Vollbremsung: Im Video-Interview von turi2.tv erklärt Lina Timm, dass die Krise, die wir gerade erleben, einige Innovationen bremst und andere beschleunigt. Gewinner ist etwa der Datenjournalismus, findet die Geschäftsführerin des Media Lab Bayern. In ihrem Innovations-Labor ist z.B. eine interaktive Corona-Deutschlandkarte entstanden, die das Infektions-Geschehen auf Landkreis-Ebene abbildet. Die Anwendung können Medien kostenlos auf ihren Websites einbinden. Trotzdem sieht sie, "dass viele Innovations-Projekte aus Kapazitätsgründen auf der Strecke bleiben". Wo Kurzarbeit herrscht und gekürzt wird, fällt es schwer, etwas Neues anzufangen.

Und genau an dieser Stelle wollen Lina Timm und ihr Team ansetzen: Sie haben u.a. eine Open Innovation Challenge ausgerufen, die Ideen für lokale Medien in der Krise sammelt. Dabei herausgekommen sind etwa die Corona-Karte oder ein Service, der Podcasts übers Festnetz-Telefon abrufbar macht, was im ländlichen Raum und beim älteren Publikum gut ankommt.

Grundsätzlich ist Timm überzeugt, dass es keine Riesen-Budgets für Innovations-Projekte braucht – mit denen sind auch die Startups im Media Lab Bayern nicht ausgestattet. Manchmal sei zu viel Geld sogar hinderlich, denn knappe Ressourcen setzten mehr Kreativität frei.
turi2.tv (10-Min-Video auf YouTube)