Zitat: Warum Netflix in Deutschland auf die Messung durch die AGF setzt.


"Wir glauben an die Relevanz lokal anerkannter Standards und wollen als verlässlicher Partner wahrgenommen werden."

Susanne Aigner, Head of Advertising bei Netflix Deutschland, gibt im Interview mit "Horizont" einen Zwischenstand der Integration des Streamers in das Mess-System der AGF. Man verstehe sich als "lokaler Player" und wolle unter denselben Rahmenbedingungen wie andere Anbieter arbeiten.
horizont.net (€)

(Foto: Netflix / Sonja Herpich)

Gericht: P7S1 darf ÖRR-Mediatheken nicht einbetten.


Wie man sich bettet: Das Landgericht München I untersagt Joyn die Einbettung von Mediatheken von ARD und ZDF ohne Einwilligung der Sender. Damit gibt das Gericht den ÖRR-Sendern recht, die gegen die Praxis geklagt hatten. Der P7S1-Streamer hatte argumentiert, dass die Einbettung einer Verlinkung entspreche und daher unbedenklich sei. Das Gericht hält allerdings eine Einwilligung der Rechteinhaber für notwendig. P7S1 hatte das Embedding bereits vor Wochen als "Beta-Test" bezeichnet und beendet.
digitalfernsehen.de

Paramount+ startet sein billigeres Abo mit Werbung am 5. Juni.


Werbeunterbrechung: Streamer Paramount+ geht am 5. Juni mit seinem zum Teil durch Werbung finanzierten Basis-Abo an den Start. Der Preis des neuen Abos liegt bei 5,99 Euro im Monat. Inhaltlich gibt es in dem nun dreistufigen Abo-Modell keine Einschränkungen, allerdings Unterschiede in Bildqualität und Teilbarkeit des Zugangs.
meedia.de

Lese-Tipp: Imre Grimm würdigt den verstorbenen Helmut Thoma.


Lese-Tipp: "Thoma interessierte sich nicht dafür, was Menschen im Fernsehen gucken sollten. Ihm ging es allein darum, was sie sehen wollten", schreibt Imre Grimm über den verstorbenen RTL-Chef Helmut Thoma. Er erinnert an die goldenen Zeiten von RTL als der Sender unter Thoma den TV-Markt aus den Angeln hob und urteilt den Sender heute als "mutlosen Gesichtsgenerator" ab.
rnd.de, turi2.de (Background)

(Foto: Imago)

Lese-Tipp: Warum Stefan Raab noch nicht am Ende ist.


Lese-Tipp: Medienjournalist Manuel Weis will nicht in den Abgesang auf Stefan Raab (Foto) einstimmen. In seinem Kommentar für "Digitalfernsehen" urteilt er, dass  alle, die Raab jetzt niederschreiben, wüssten, dass der Entertainer auf ihren Portalen für "gute Klicks" sorge. Außerdem macht er bei vielen Kritikern Neid wegen des mutmaßlich teuren Raab-Deals bei RTL aus.
digitalfernsehen.de

(Foto: RTL / Raab Entertainment / Bene Müller)

AGF bindet testweise Rückkanal-Daten ein.


Weniger Nullnummern: Die AGF, in Deutschland verantwortlich für die Erfassung der TV-Quoten, bindet seit der vergangenen Woche testweise Rückkanal-Daten in ihre Auswertung ein. Die Messung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Firma TV Insight, die ihre Messbibliothek zur Verfügung stellt. Mit der Einbindung soll in einem kleinteiliger werdenden Markt die Zahl der sogenannten "Nullmessungen" sinken, bei der besonders spitze Zielgruppen oder kleine Publikumszahlen nicht erfasst werden.
meedia.de, presseportal.de

Constantin Schreiber hört als “Tagesschau”-Sprecher auf.


Ausgesprochen: Die "Tagesschau" und Sprecher Constantin Schreiber gehen zum Monatsende getrennte Wege. Schreiber verlasse das ARD-Nachrichtenflaggschiff "auf eigenen Wunsch", um "künftig wieder inhaltlich journalistisch" zu arbeiten. Er war seit 2017 bei der "Tagesschau", seit 2021 auch als Sprecher der 20-Uhr-Ausgabe.
kress.de, presseportal.de

(Foto: NDR/Thorsten Jander)

Auch die ARD bekommt eine “Werwölfe”-Variante.


Mythische Gestalten: Die ARD versucht sich – ähnlich wie RTL – an einer TV-Adaption des Gesellschafts­spiels "Werwölfe vom Düster­wald", berichtet "DWDL". ITV produziert für die Mediathek einen deutschen Ableger des französischen Formats "Loups Garous". Ob die Show auch im TV läuft, ist unklar. RTL adaptiert ein nieder­ländisches Format erfolg­reich als "Die Verräter".
dwdl.de

ProSieben arbeitet anscheinend an einem Verbraucher-Magazin mit Klaas Heufer-Umlauf.


Show oder Scherz? Klaas Heufer-Umlauf bekommt bei ProSieben anscheinend ein Verbraucher-Magazin. Eine entsprechende Ankündigung kursiert seit der vergangenen Nacht in Social Media. Am Morgen erschien zudem eine entsprechende Presse­mitteilung. Die Ankündigung am 1. April könnte auf einen Schertz hindeuten. Sie wirkt auch deswegen verdächtig, weil die Sendung "Experte für alles" heißen und Heufer-Umlauf als solcher auftreten soll. Zuletzt hatte der Sender für Pläne mit dem Moderator auf den 22. April verwiesen.
meedia.de, dwdl.de

(Foto: ProSieben)

RTL bringt Promi-Special von Raabs “Du gewinnst hier nicht die Million”.


Promi-Bonus? TV-Sender RTL setzt auf Promis, um die Quoten der zuletzt schwächelnden Show "Du gewinnst hier nicht die Million" zu stabilisieren. Nach einem Markt­anteil-Rückgang unter 10 % kündigt der Sender für den 9. und 16. April Spezial­ausgaben an. Es treten u.a. Joey Kelly, Larissa Marolt und Tom Beck gegen Host Stefan Raab an. Elton und Jan Köppen übernehmen die Spiel­leitung. Die wöchent­liche Show war stark gestartet, hatte zuletzt aber Zuschauer verloren.
digitalfernsehen.de

(Foto: RTL / Raab Entertainment / Bene Müller)

Vorstand und Aufsichtsrat stimmen zu: Investor General Atlantic kann bei ProSiebenSat.1 einsteigen.


Neue Mehrheits­verhältnisse: Medien-Konzern ProSiebenSat.1 soll mit General Atlantic einen neuen Investor bekommen, ent­sprechenden Plänen haben Vorstand und Auf­sichts­rat am Donnerstag­abend zugestimmt. Ziel sei es, vor einem Verkauf der Firmen­beteiligungen, die nicht zum Kern­geschäft des Senders gehören, die Firmen­struktur zu vereinfachen. Laut Presse­mitteilung gibt General Atlantic seine Minder­heiten­beteiligungen an der NuCom Group (außer Flaconi) und der ParshipMeet Group ab. Dafür erhält der Investor P7S1-Aktien im Wert von aktuell 38 Mio Euro, was 2,5 % des Grund­kapitals entspricht.

Der Wirtschafts­dienst "Bloomberg" hatte am Montag noch von einer 10-%-Beteiligung berichtet. Damit sei der Aufsichts­rat aber nicht ein­verstanden gewesen. Dafür erhält GA nun 10 Mio Euro in bar und bekommt von einem möglichen Parship-Verkaufs­erlös noch mal 50 Mio Euro. Die Vereinbarung steht unter dem Vorbehalt des Verkaufs von Verivox, der kurz nach Vertrags­unter­zeichnung über die Bühne gehen soll.

Klappt der Deal, hätte P7S1 "die volle Kontrolle und Flexibilität über die strategische Aus­richtung der NuCom Group, von Flaconi und der ParshipMeet Group", schreibt der Konzern in seiner Mitteilung. Das beträfe auch die Entscheidung über den Verkauf der Beteiligungen.
dwdl.de, prosiebensat1.com

(Foto: ProSiebenSat.1 Media SE)

“Call My Agent Berlin”: Disney+ kündigt weitere deutsche Eigenproduktion an.


Vorbild Frankreich: Streamer Disney+ kündigt eine deutsche Eigen­produktion an, die im Show-Geschäft spielt. "Call my Agent Berlin" ist die Adaption der französischen Serie "Call my Agent". Sie handelt von einer fiktiven Schauspiel­agentur, die kurz vor der Pleite steht und um das Über­leben kämpft. Schau­spieler wie Moritz Bleibtreu, Iris Berben und zahl­reiche andere spielen sich darin selbst. Wann die Show startet, ist noch nicht bekannt.
dwdl.de

Elton hört bei “Wer weiß denn sowas?” auf.


Hinter­lässt eine Wissens­lücke: Entertainer Elton (rechts) hört nach zehn Jahren beim ARD-Vorabend-Quiz "Wer weiß denn sowas?" auf. Die laufende Staffel ist seine letzte. Seinen letzten Auftritt wird er in einem Primetime-Special der Sendung am 26. April haben. Elton wolle künftig mehr Zeit für Familie und Freunde haben, begründet er sein Ausscheiden. Er ist einer der Teamkapitäne und gemeinsam mit Bernhard Hoëcker (links) von Beginn an dabei.
dwdl.de

(Foto: ARD)

Zitat: Warum Joyn-Programmchef Thomas Münzner an seiner Fiction-Strategie schraubt.


"Wir haben fest­stellen müssen, dass die Ziel­gruppe doch sehr spitz war und wir bei künftigen fiktionalen Projekten eine breite Ansprache finden müssen."

Thomas Münzner, Programm­chef von Joyn, richtet die Fiction-Strategie des Streamers von ProSiebenSat.1 neu aus. Im Interview mit "DWDL" erklärt er u.a., dass das lineare Programm auch "in Zukunft eine entscheidende Rolle" spielen werde.
dwdl.de

(Foto: Joyn)

Bloomberg: Aktien-Deal zwischen ProSiebenSat.1 und Investor General Atlantic steht kurz vor dem Abschluss.


Neue Ufer? Der Investor General Atlantic steht offenbar kurz vor einem Einstieg bei TV-Konzern ProSiebenSat.1. Laut einer Meldung von "Bloomberg" steht ein Deal, über den erstmals Anfang März berichtet wurde, vor dem Abschluss. Demnach steigt GA mit 10 % bei ProSiebenSat.1 ein. Der TV-Konzern aus Unterföhring erhält dafür die Minderheiten­beteiligung von GA an NuCom und der ParshipMeet Group. Der Aufsichts­rat von P7S1 sollte der Transaktion womöglich bereits am Sonntag zustimmen, heißt es bei "Bloomberg".

Außerdem stehe der Verkauf des Vergleichs­portals Verivox an die Moltiply Group aus Italien kurz bevor. Voraus­gegangen seien monatelange Verhandlungen. Laut "Bloomberg" äußern sich sowohl P7S1 als auch Groß­aktionär MFE und General Atlantic nicht zu den Gesprächen.
bloomberg.com (€), turi2.de (Background)

(Foto: ProSiebenSat.1 Media SE)

Borowski-Abschied erzielt Quoten-Rekord, “Stefan und Bully” verlieren Publikum.


Quoten-Feuerwerk: Den Abschied von Axel Milberg als "Tatort"-Kommissar "Klaus Borowski" (Foto, links) schalten im Ersten am Sonntagabend 8,81 Mio Menschen ein – so viele wie bei noch keinem Borowski-Krimi. Der Markt­anteil liegt bei 31,4 %. Die Spiel­show von Stefan Raab und Michael "Bully" Herbig am Samstag­abend bei RTL verliert dagegen an Zuspruch beim jungen Publikum: Im Dezember zur Premiere waren noch 1,86 Mio dabei, nun schalteten 1,38 Mio ein.
meedia.de (TV-Quoten vom Wochenende)

(Foto: NDR/Thorsten Jander)

RTL Deutschland kooperiert mit dem Fraunhofer Institut für ein eigenes KI-Sprachmodell.


RTL-GPT: TV-Konzern RTL Deutsch­land partnert mit dem Fraun­hofer Institut für Intelli­gente Analyse- und Informations­systeme für die Ent­wicklung eines auf RTL zuge­schnittenen KI-Sprach­modells. Laut RTL-Chef Stephan Schmitter konzentriert sich die Zusammen­arbeit auf fünf "Leucht­turm­projekte": Newsroom of the Future, Video-Produktion, RTL+ Abonnements, Procurement und Ver­marktung. Er sieht die Partner­schaft auch als Beitrag zur "digitalen Souveränität" Europas.
dwdl.de, presseportal.de

ProSiebenSat.1 steigert 2024 den Umsatz und vermindert den Verlust.

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Mittel­prächtig: TV-Konzern ProSiebenSat.1 Group meldet für 2024 einen leichten Umsatz­anstieg auf 3,918 Mrd Euro, während das adjusted EBITDA, also der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen, auf 557 Millionen Euro sinkt. Unter dem Strich steht ein Netto­verlust von 122 Mio Euro, der etwas geringer ausfällt als im Vor­jahr. CEO Bert Habets kündigt auf der Bilanz-Pressekonferenz ein hartes Sparprogramm an. Noch in diesem Jahr sollen 80 Mio Euro eingespart werden. Auch 2026 soll das Sparen weitergehen.

Der Konzern betont das schwierige Markt­umfeld und hebt die Entwicklung digitaler und smarter Werbung hervor, von der insbesondere Joyn profitiere. Habets will den Streamer als führende werbe­finanzierte Platt­form im deutsch­sprachigen Raum etab­lieren. Für 2025 plant P7S1, den Umsatz auf 4 Mrd Euro zu steigern, obwohl ein Rück­gang bei den TV-Werbe­erlösen erwartet wird. Ein möglicher Ein­stieg von Investor General Atlantic über einen Aktien-Tausch im Zuge des geplanten Verkaufs der Beteiligungen Verivox und Flaconi war bereits am Vor­abend der Bilanz­mitteilung bekannt geworden.
dwdl.de, meedia.de, presseportal.de (Bilanz), dwdl.de (PK), turi2.de (General Atlantic)

(Foto: ProSiebenSat.1 Media SE)

Stefan Raabs RTL-Show fällt hinter “TV Total” zurück.


Er gewinnt nicht die Millionen: Die RTL-Show "Du gewinnst hier nicht die Million" von Stefan Raab lockt am Abend nur noch 850.000 Zuschauende vor die Bild­schirme. Damit ver­liert RTL erstmals das Fernduell mit "TV Total". Gemessen am Markt­anteil beim jungen Publikum hat ebenfalls ProSieben die Nase vorn: "TV Total" schlägt "DGHNDM" knapp mit 10,8 %. Auch gegen den direkten Konkurrenten "Germany’s Next Top­model" (12,7 %) hat Raab das Nachsehen. Prime-Time-Sieger ist am Mittwochabend das ZDF mit "Aktenzeichen XY… Cold Cases", das 15,6 % in der Zielgruppe erreicht und 4,46 Mio Zuschauende beim Gesamt­publikum.
meedia.de, dwdl.de

(Foto: RTL / Raab Entertainment / Bene Müller)

Otto bekommt eigenen Kanal auf Joyn.


Otto find’ sich gut: Streamer Joyn und Otto befördern den guten, alten Teleshop ins Streaming-Zeit­alter. Der Versand-Händler bekommt einen eigenen Kanal auf der Platt­form mit zunächst über sieben Stunden Programm auf Abruf, in dem Produkte vorge­stellt werden. Zuschauende können die Waren per QR-Code direkt kaufen.
meedia.de, joyn.de (Otto-Kanal)

Heile Welt: Warum der “Bergdoktor” eine der erfolgreichsten Serien im deutschen TV ist.


Seit 2008 wirkt Hans Sigl als “Berg­doktor” im schönen Ellmau in Tirol vor der majes­tätischen Kulisse des Kaiser­gebirges. Allein in der ZDF-Media­thek erzielt die Arzt-Serie 2,5 Mio Abrufe pro Folge und ist damit das erfolg­reichste Angebot des Senders. Der Frage, was die Serie, die nun schon in der 18. Staffel läuft, so erfolg­reich macht, geht Diemut Roether, Leiterin von epd Medien, nach und findet eine über­raschende Antwort: Gerade, weil die wahren Probleme im Gesundheits­wesen hier keine Rolle spielen, scheint die Serie so beliebt zu sein. Ihr Text ist Teil der Reihe Das Beste aus epd Medien bei turi2.
weiterlesen >>>, medien.epd.de (Text bei epd Medien lesen)

Basta: “Bachelorette” in spe wollte kein Führungszeugnis vorlegen.


Privatsache: Ein Engage­ment von Luna Schweiger als neue "Bachelorette" bei RTL ist anscheinend geplatzt, weil der Sender ein polizei­liches Führungs­zeugnis sehen wollte, berichtet "Bild". Das Boulevard-Blatt zitiert sie mit den Worten: "Ich habe mich dann gefragt: wieso? Das meiste steht ja eh leider in der Presse. Mein Führungs­zeugnis ist clean." Dazu kommt: Termine in Bürger­ämtern deutscher Groß­städte sind genauso rar wie "Bachelorette"-Episoden ohne Fremd­scham-Momente.
bild.de (€)

(Foto: IMAGO / Eventpress)

“TV Total”: Sebastian Pufpaff interviewt Bundeskanzler Olaf Scholz.


Olaf total: "TV Total" sendet am Dienstag um 20.15 Uhr ein Inter­view von Kabarettist Sebastian Pufpaff mit Bundes­kanzler Olaf Scholz, kündigt ProSieben an. Was das Publikum von dem Gespräch zu erwarten hat, bleibt nebulös. Die Presse­ankündigung zitiert Pufpaff mit den Worten: "Wir haben es geschafft, wir haben Lord Valium von Schnarchistan endlich wach­ge­rüttelt. Und was dann passiert ist, seht ihr bei uns in der Sendung." Im Anschluss läuft eine schon länger ange­kündigte Scholz-Doku mit Katrin Bauerfeind.
presseportal.de, turi2.de

8,2 Mio Menschen schalten Quadrell bei RTL und ntv ein.


Quadrell-Quoten: TV-Sender RTL lockt mit dem "Quadrell" zur Bundes­tags­wahl 7,55 Mio Menschen vor den Bild­schirm, bei ntv sehen 0,71 Mio zu. Damit summieren sich die TV-Zahlen auf 8,2 Mio. Vor einer Woche waren es mit über 12 Mio beim Duell Scholz/Merz bei ARD und ZDF noch deutlich mehr. RTL rechnet ein bisschen anders und jubelt am Morgen über 16,14 Mio Zuschauende für das "Quadrell" und 22,17 Mio für den gesamten Wahl­abend von 18.30 Uhr bis Mitter­nacht.
meedia.de, media.rtl.com

(Foto: RTL / Joerg Carstensen)

Basta: Oliver Pocher bringt eigene App heraus.


Pocht auf App: Comedian Oliver Pocher bringt am Dienstag eine eigene App heraus. Der Pocher Club verspricht u.a. Zugang zu Shows, Dokus und Podcasts. Zu "Bild" sagt Pocher: "Das lineare Fernsehen ist die 'Titanic', die gerade absäuft. Ich will und kann mich nicht mehr aus­schließlich auf einen TV-Sender verlassen." Damit sieht er sich anscheinend in der Rolle des Eisbergs.
bild.de (€), pocher.club

(Foto: Pocher.Club)

P7S1-COO: ARD und ZDF wussten seit sechs Wochen von Embedding-Plänen.


Media­theken-Streit: Die Chefs von ARD und ZDF haben seit sechs Wochen von den umstrittenen Embedding-Plänen von P7S1-Streamer Joyn gewusst, sagt Markus Breitenecker, COO von ProSiebenSat.1, in einem Presse­gespräch, aus dem "DWDL" zitiert. Zudem sagt er, dass man "nie" ein klares "Nein" zu den Plänen gehört habe. Statt­dessen sei an 26 Terminen teil­weise u.a. über Voraus­setzungen für eine Ein­bettung gesprochen worden. Damit wider­spricht der Manager der Dar­stellung von ARD-Chef Florian Hager, die dieser zuvor am Freitag formuliert hatte.

Breitenecker sieht sich auch recht­lich auf der sicheren Seite: Die Ein­bettung der Inhalte sei eine "besondere Form der Ver­linkung". Zudem würde die zusätz­lichen Streams nicht Joyn, sondern ARD und ZDF zuge­rechnet. P7S1 habe gehofft, dass der ÖRR die Ein­bettung der Inhalte dulden würde. Auf dem öster­reich­ischen Markt geht der Streamer seit zwei Jahren mit ORF-Inhalten ähnlich um. Breitenecker war bis vor knapp einem Jahr Chef von P7S1 Öster­reich.

Die Koordinatorin der Rund­funk­politik der Länder, Heike Raab, äußert sich der­weil gegen­über der "FAZ" über das Vor­gehen von ProSiebenSat.1: Sie hält den Schritt für nicht ver­tretbar und kritisiert, dass ein­seitig Fakten geschaffen wurden. Ähnlich äußert sich Hamburgs Medien­senator Carsten Brosda. Damit schätzen die beiden SPD-Politiker den Schritt grund­sätzlich anders ein als der schleswig-holsteinische Medien­minister Dirk Schrödter, CDU. Er hatte die Ein­bettung der ÖRR-Inhalte aus­drücklich begrüßt.
dwdl.de (Breitenecker), zeitung.faz.net (€, Raab), dwdl.de (Raab), turi2.de (Hager), turi2.de (Schrödter)

(Foto: ProSiebenSat.1)

RTL stellt Programm und Team für Quadrell und Wahlberichterstattung vor.


Werden politisch: TV-Sender RTL und ntv stellen ihre Pro­gramme für den Quadrell-Abend an diesem Sonntag vor. Bereits um 19 Uhr nehmen Roberta Bieling und Nikolaus Blome die Spitzen der kleinen Parteien, Sahra Wagen­knecht, Christian Lindner und Gregor Gysi, nachein­ander ins Kreuz­verhör. Um 20.15 Uhr folgt die Vierer­runde mit den Kanzler­kandidaten Olaf Scholz, Friedrich Merz, Alice Weidel und Robert Habeck – moderiert von Pinar Atalay und Günther Jauch, die die Sender ohne Werbe­unter­brechung zeigen. Im Anschluss besprechen Frauke Ludowig und Nikolaus Blome bei RTL "Wer war am besten?". Beim "Talk zum Quadrell" sind außer­dem Micky Beisenherz, Panagiota Petridou, Ruth Moschner, Joachim Llambi und Peter Kloeppel zu Gast. Bei ntv über­nehmen zeit­gleich Christoph Hoffmann, Nadine to Roxel und Gregor Peter Schmitz mit "Das Quadrell – Die Analyse".
media.rtl.com

Florian Hager kündigt neue Kommunikations-Strategie für die ARD an.


Neue Töne: ARD-Chef Florian Hager will offen­bar einiges anders machen als seine Vor­gänger. Im Anschluss an die Sitzung der Intendantinnen und Intendanten in Frankfurt am Main kündigt er an, den ARD-Vorsitz "arbeits­teilig" anzu­gehen: Die anstehenden Heraus­forderungen "kann nicht der große Vor­sitzende mit einem Master­plan lösen". Um künftig in Krisen­situationen wie der Kontroverse um die Berufung von Thilo Mischke als Moderator der Kultur­sendung "ttt" besser reagieren zu können, habe die ARD jetzt einen Krisen­stab unter Leitung von ARD-Chef­redakteur Oliver Köhr einge­richtet. Außerdem soll jede "programm­liche Ein­heit" eine klare Verant­wort­lichkeit ein­führen, die in Krisen­fällen die Kommunikation über­nimmt.

Zudem schraubt Hager an der grund­sätz­lichen Kommunikations-Richtung des Sender­ver­bundes: "Mein Job ist, dafür zu sorgen, dass wir hier künftig besser aufge­stellt sind", sagt Hager. Die ARD soll künftig weniger über Vorhaben und laufende Prozesse informieren, sondern lieber über "Dinge, die wir erledigt haben".

Hager nimmt auch noch mal Stellung zum Media­theken-Streit mit dem Streamer Joyn: Dar­stellungen, wonach es Gespräche und Ankündigungen über die Ein­bindung der ÖRR-Media­theken gegeben habe, weist der ARD-Vor­sitzende zurück: "Es gab zwar Gespräche und unzählige E-Mails, aber keine klare Ansage, dass sie es wirklich machen wollen." Die ARD habe ProSieben immer eine Bereit­schaft zur Kooperation auf Basis eines Lizenzierungs­modells signalisiert, einem kompletten "Embedding" aber stets eine Absage erteilt.
mediendienst.kna.de (€), dwdl.de (zu Joyn)

Mit Material des KNA Mediendienstes

Update: 16.50 Uhr

Die ARD teilt im Mediathekenstreit mit "Joyn" gegenüber turi2 ergänzend mit:

"Es hat in den vergangenen Wochen und Monaten viel Austausch zu dem Thema gegeben, nie ist es um eine Ankündigung zur Umsetzung zu einem konkreten Stichtag gegangen. Tatsächlich wurden wir Ende Januar mitten im Launch von ProSiebenSat.1 in Kenntnis und vor vollendete Tatsachen gesetzt, nachdem uns Mitte Dezember wegen unseres deutlichen Widerspruchs zugesagt worden war, von den Embedding-Plänen vorerst Abstand zu nehmen. Alles Weitere sollte in neuen Gesprächen ausgehandelt werden. Diese haben bisher nicht stattgefunden."

(Foto: ARD Foto)

Zitat: Florian Hager wirft Joyn “Piraterie” vor.


"Das ist eine neue Form von Piraterie, die hätte ich mir nicht vor­stellen können."

ARD-Chef Florian Hager reagiert zum Auf­takt der Berlinale auf den Vor­stoß von ProSiebenSat.1, bei seinem Streamer Joyn die Media­theken von ARD und ZDF nativ einzu­binden. Er bekräftigt das juristische Vor­gehen gegen den Konzern: "Wir sind weiter zu Gesprächen bereit, aber hier sind wir knall­hart."
mediendienst.kna.de (€), kress.de

Apple fischt nun auch bei Android nach Streaming-Nutzern.


Lockender Apfel: iKonzern Apple öffnet sich für Streaming-Kunden mit Android-Geräten und veröffent­licht eine App für Apple TV+ für das konkurrierende Betriebs­system. Über das Programm können Nutzer auch direkt Abos ab­schließen und dafür Googles Bezahl­system nutzen. In Deutsch­land kostet Apple TV+ knapp 10 Euro pro Monat. Der Dienst hat deut­lich weniger Nutzer als Konkurrenten wie Netflix und Prime Video. Das liegt auch daran, dass der Streamer aus­schließlich auf Eigen­produktionen setzt.
meedia.de, spiegel.de

Knapp 1,6 Mio Menschen schalten Stefan Raabs lineare Premiere bei RTL ein.


Wenn sich zwei streiten: Enter­tainer Stefan Raab lockt mit der linearen Premiere von "Du gewinnst hier nicht die Million" am Abend 1,5 Mio Menschen zu RTL. Konkurrent ProSieben war zuvor der direkten Kon­frontation mit "TV Total" von Sebastian Pufpaff ausge­wichen und hatte einen Spiel­film ins Rennen geschickt. Im Kampf ums junge Publikum hat Raab die Nase vorn mit knapp 0,8 Mio Zuschauenden und 15,5 % Markt­anteil. ProSieben meldet 0,3 Mio und 7,9 %. Am erfolg­reichsten bei den Jungen ist in der Primetime am Ende aller­dings das ZDF mit "Akten­zeichen XY" und 1,05 Mio (19,9 %) Menschen.
meedia.de

(Fotos: Raab Entertainment, Imago / Panama Pictures)

RTL und SRF kündigen “Heidi”-Serie an.


Der Berg ruft: RTL macht erst­mals gemein­same Sache mit dem Schweizer Fernsehen SRF. Die Sender planen eine neue "Heidi"-Serie, die als moderne Adaption in historischem Kontext spielen soll. Zudem soll sie nicht nur Heidis Abenteuer in den Alpen zeigen, sondern auch ihren Weg zur jungen Frau. Es ist bereits die zweite "Heidi"-Adaption in kurzer Zeit: Vor einigen Wochen hatten drei Produktions­firmen ohne Sender­angabe eine Mini-Serie zu den "Heidi"-Romanen von Johanna Spyri aus den 1880er Jahren ange­kündigt.
dwdl.de

(Foto: SRF)

Anders als vereinbart: ARD hatte “Embedding” bei Joyn “explizit ausgeschlossen”.


ProSiebenSat.1-Streamer Joyn hat Inhalte der Mediatheken von ARD und ZDF offenbar nicht nur ohne Zustimmung, sondern gegen den Willen der Sender eingebettet. Eine ARD-Sprecherin sagt zu "DWDL", man habe in Gesprächen über eine Zusammen­arbeit "das von Joyn nun umgesetzte Modell explizit ausgeschlossen". Das "Embedding" sei aus ARD-Sicht "rechtlich unzulässig und nicht im Sinne des öffentlich-rechtlichen Auftrags", erklärt sie und ergänzt: "Wir haben rechtliche Schritte eingeleitet." Der Auftrag der ARD sei ein "redaktionell kuratiertes Gesamt­angebot". Joyn nehme sich dagegen einzelne Inhalte der Mediathek und baue damit "eine eigene 'ARD-Mediathek' in der Joyn-Produktlogik", so die Kritik. Daneben habe das Embedding urheber­rechtliche und medien­rechtliche Konsequenzen. Gleichwohl sei die ARD für eine Kooperation mit Joyn "ausdrücklich offen und bereit". Man habe ProSiebenSat.1 "mehrfach das Modell der Verlinkung von ARD-Inhalten angeboten" und halte daran fest.
dwdl.de, turi2.de (Background)

Joyn testet Einbindung von ÖRR-Mediatheken – anscheinend ohne Genehmigung.


Stream-Piraten? Streamer Joyn von ProSiebenSat.1 bietet neuer­dings nicht nur umfang­reiches Archiv-Material von ARD und ZDF an, sondern integriert unter eigenen Landing-Pages auch aktuelle Inhalte der ÖRR-Sender. Laut einem Bericht von Jörn Krieger bei "Cable!vision Europe" findet die Integration, die auch die Wieder­gabe der ÖRR-Inhalte über den Player von Joyn umfasst, ohne die Zustimmung der Sender statt. "Zu dieser Test­phase gibt es kein Einver­nehmen und wir bereiten derzeit unser weiteres Vor­gehen vor", sage ein ARD-Sprecher zu dem Medien­dienst. Das ZDF äußert sich ähnlich. Die Reaktion von ProSiebenSat.1 fällt weniger konfrontativ aus: Man prüfe die Ein­bettung der Media­theken "mit den öffent­lich-recht­lichen Rund­funk­anstalten" und stehe dazu "in einem intensiven Aus­tausch".
cablevision-europe.de

(Foto: Screenshot/Joyn)

Super Bowl stellt Rekorde bei TV-Publikum und im Streaming auf.

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Quoten-Touchdown: US-Sender Fox meldet für den Super Bowl einen neuen Zuschauer­rekord. Durch­schnitt­lich haben 126 Mio Menschen das Sport- und Enter­tainment-Event einge­schaltet, im ver­gangenen Jahr waren es 123,7 Mio Zuschauende. In der Spitze waren sogar 135,7 Mio Menschen dabei. Via Live­stream haben ins­gesamt 14,5 Mio einge­schaltet. Laut "AdWeek" hat Fox durch den Super Bowl allein mit nationalen Werbe­ein­nahmen 700 Mio Dollar erzielt. Im kommenden Jahr läuft das Event bei NBC. In Deutschland verfolgten bei RTL in der Spitze 1,25 Mio Menschen die Show zu nachtschlafender Zeit.
adweek.com

Fast 26 % der Kabel-TV-Haushalte nutzen Kabel-TV ohne zu bezahlen.


Rück­kehr der Schwarz­seher: Laut einer Studie der AGF nutzen 25,6 % der Haus­halte mit Zugang zu Kabel-TV den Anschluss ohne einen gültigen Vertrag. Grund dafür ist das Ende des Neben­kosten­privilegs, nach dem Ver­mieter die Kosten für den Kabel­anschluss nun nicht mehr auf ihre Mieter umlegen können. Nur gut 47 % der Betroffenen haben seit dem Weg­fall einen neuen Vertrag abge­schlossen. Knapp 7 % sind auf andere Ver­breitungs­wege wie Satellit oder DVB-T umgestiegen.
meedia.de

(Foto: IMAGO / CHROMORANGE)

ProSiebenSat.1 vermarktet erstmals Inhalte von ARD und ZDF.


Streamt in der ersten Reihe: Streamer Joyn sichert sich ein umfang­reiches Rechte-Paket von ARD und ZDF. Der Dienst von ProSiebenSat.1 kann damit erst­mals Inhalte aus dem ÖRR-Kosmos ver­markten und will für seine "Werbe­kunden durch zusätzliches Inventar noch interessanter" werden, sagt Sales-Chef Michael Stix bei "DWDL". Zu sehen sein werden u.a. die einge­stellte Soap "Linden­straße", die Kult-Comedy "Dittsche" und Krimis aus der Reihe "Heiter bis tödlich" aus dem ARD-Reich. Vom ZDF kommen Tele­novelas und Krimis wie "Derrick". Die Produktionen werden Teil des kosten­losen, werbe­finanzierten Angebots von Joyn. Zahlende Abonnenten können die ÖRR-Ware auch werbe­frei sehen.
meedia.de, dwdl.de, horizont.net (€), presseportal.de

RTL schickt Stefan Raab nun doch auch ins lineare TV.


Old Business: Die RTL-Show "Du gewinnst hier nicht die Million" kommt nun doch ins lineare TV, sagt Programm­chefin Inga Leschek im Inter­view mit der "Süddeutschen". TV-Premiere ist am 12. Februar, 20.15 Uhr, mit Grünen-Kanzler­kandidat Robert Habeck als Gast. Damit programmiert RTL die Sendung von Stefan Raab direkt gegen "TV Total" mit Sebastian Pufpaff. Das Format hatte Raab 1999 erfunden und bis 2015 selbst moderiert, seit 2021 präsentiert Pufpaff "TV Total". Raabs neue RTL-Show soll bereits zwölf Stunden vor der TV-Aus­strahlung bei RTL+ abruf­bar sein. Bisher lief die Sendung aus­schließ­lich im Streaming, sie hatte Ende 2024 anfangs für ein gesteigertes Interesse an RTL+-Abos gesorgt und beachtliche Abruf­ergebnisse erzielt. Zuletzt waren die Ergebnisse schlechter.
sueddeutsche.de (€), kress.de, dwdl.de

(Foto: RTL / Raab Entertainment / Bene Müller)

DFL kontert Dazn-Vorwürfe zur Vergabe der Bundesliga-Rechte.


Eiskalter Konter: Die DFL reagiert auf die Drohung von Dazn, die Vergabe der Bundesliga-Rechte gerichtlich prüfen zu lassen und sieht sich für ein Verfahren ganz im Sinne des Sports "gut aufgestellt". Dazn sei bei der Rechtevergabe des Pakets B nicht berücksichtigt worden, da die abgegebenen Angebote "nicht ausschreibungskonform" gewesen seien. Für die geforderte Rücknahme dieser Entscheidung gebe es "keine Grundlage und keine Berechtigung".

Auch eine "mangelnde Reaktion" seinerseits will der Verband nicht anerkennen: Dazn sei in diversen Schreiben über den Standpunkt der DFL aufgeklärt worden und habe auch mehrere Gesprächsangebote zur Sache erhalten. Falls Dazn wie angekündigt auf die Entscheidung eines Schiedsgerichts bestehe, sollten alle Beteiligten dessen Urteil als "endgültig und abschließend" akzeptieren.
dfl.de, turi2.de (Background)

Zitat: Medienregulierung muss künftig “noch schneller und flexibler reagieren” als bisher, erwartet BLM-Präsident Thorsten Schmiege.

"Wir werden in Zukunft die gleichen Fragen unter noch komplexeren Bedingungen beantworten müssen."

BLM-Präsident Thorsten Schmiege erwartet im turi2-Interview zur Themenwoche TV & Streaming, dass der Aufwand für die Medien­regulierung künftig "wahrscheinlich nicht geringer" wird. Die Landes­medien­anstalten müssten "noch schneller und flexibler reagieren" als bisher.
turi2.de (Interview), turi2.de/tv-und-streaming (alle Beiträge)

“Die Weltlage hat das Bedürfnis nach Kurzzeit­zerstreuung vermehrt” – Anja Rützel über gutes und schlechtes Trash-Fernsehen.


Scharfe Zunge: Trash-TV ist nicht gleich Trash-TV, erklärt Anja Rützel im turi2 Jobs-Podcast. Im Gespräch mit turi2-Redakteurin Pauline Stahl sagt die TV-Kritikerin, dass es "verschiedene Stufen" gibt. "Germany's Next Topmodel" etwa sei in bestimmten Momenten "Trash-TV von seiner schlimmsten Seite". Wenn den Teilnehmerinnen beim gefürchteten Umstyling "gegen ihren eigentlichen Willen" und "mit so viel Genuss am Grausamen" die Haare geschnitten werden, "wird einem beim Zuschauen fast schon die Perspektive aufgedrängt, sich zu freuen, dass es anderen schlechter geht als einem selbst", sagt Rützel. Oftmals seien Streit und Drama abend­füllender, als wenn sich Leute "ganz distinguiert" über ein Thema unterhalten.

Doch die Beliebtheit von Reality- und Dating­shows lässt sich laut Rützel auch an einem erhöhten Bedürfnis nach leichter Unterhaltung erklären. Das "Dschungel­camp" zum Beispiel habe sie 2023 als besonders gut empfunden, weil es "einfach tröstlich war, für zwei Wochen in einen überschaubaren Kosmos abtauchen zu können". Das Publikum kennt die Regeln, weiß ungefähr, wie es ausgeht und es passiert nichts Unvorhersehbares. "Ich glaube schon, dass die Weltlage das Bedürfnis nach einer solchen Kurz­zeit­flucht nochmal vermehrt hat", sagt Rützel.

Was in die Kategorie Trash-TV fällt, lässt sich laut der Fernseh-Liebhaberin gar nicht so einfach sagen: "Es gibt da keine klassische Definition." Früher habe es den "bösen, wirklich klassistischen Begriff" vom "Unterschichten-Fernsehen" gegeben. Dem kann Rützel mit Blick auf das Feedback ihrer Leserschaft "extrem widersprechen". Sie glaubt, dass es auch in Formaten wie "Wetten, dass..?" oder in Rosamunde-Pilcher-Filmen "trashige Momente" geben kann. "Das ist eher ein Gefühl als etwas, das man kategorisieren kann."

Im Podcast erzählt Rützel außerdem, warum sie vom "ZDF Fernseh­garten" in den vergangenen Wochen "richtig erschüttert" war, warum sie kein Fan davon ist, dass man etwa den "Bachelor" schon eine Woche vorab streamen kann und was sie beim "Eurovision Song Contest" über ihre internationalen Kolleginnen gelernt hat. (Foto: Jens Oellermann)

Hier geht's zu ihrem Podcast Verbrechen am Fernsehen.

Dieser Podcast ist Teil der Themenwoche TV & Streaming.
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Zitat: Fast-Channels verlängern erfolgreiche Format nachhaltig, beobachtet Joyn-Chef Tassilo Raesig.

"Wir verlängern die Nutzung vieler Formate nachhaltig, bringen erfolgreiche Formate zurück ins Gedächtnis vieler Nutzer*innen und ermöglichen dadurch eine bestmögliche Verwertung unseres Contents und Inhalte-Angebots."

Joyn-Chef Tassilo Raesig erklärt im turi2-Interview zur Themenwoche TV & Streaming, wie lineare, werbe­finanzierte Themen-Kanäle, so genannte Fast-Channels, eine "noch spezifischere Ziel­gruppen­ansprache" ermöglichen.
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Zitat: Streaming boomt weiterhin, aber der Markt ist breiter geworden, beobachtet Magnus Gebauer.

"Was sicherlich ein Stück weit vorbei ist, gerade mit Blick auf die Nutzerzahlen, ist dieses goldene Netflix-Zeitalter, wo sich ein oder zwei Anbieter den Markt teilen und es im Endeffekt nur Wachstum gibt. Aber Streaming generell boomt weiterhin."

Magnus Gebauer, Trend-Experte beim Mediennetzwerk Bayern, erklärt im turi2-Interview zur Themenwoche TV & Streaming, wie sich Streaming-Anbieter mit neuen Geschäftsmodellen auf veränderte Bedingungen einstellen.
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Zitat: Die Menschen haben sich an Werbung beim Streaming gewöhnt, sagt Lisa Jäger.

"Für uns war interessant zu sehen, wie wenig aggressiv die Konsumenten auf das Thema Werbung reagieren. Die große Ablehnung, wie wir sie erwartet haben, können wir tatsächlich nicht erkennen."

Lisa Jäger, Global Head of Technology, Media & Telco bei der Strategie­beratung Simon-Kucher, beobachtet im turi2-Interview zur Themen­woche TV & Streaming, dass das Streaming-Publikum sich an Werbung gewöhnt hat.
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Zitat: In der Video­werbung “einfach mal Regeln brechen”, rät Lars-Eric Mann.

"Provoziert der Spot, überrascht oder kommt verrückt und gewagt daher, schafft das Aufmerksamkeit, wird zum Gesprächs­­stoff und verbreitet sich so."

Lars-Eric Mann, CMO des RTL-Vermarkters AdAlliance, schreibt im turi2-Gastbeitrag, dass Originalität bei Videowerbung besonders wichtig ist und rät: "Einfach mal Regeln brechen."
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Zitat: Nationale Streaming-Dienste können sich gegen die internationale Player behaupten, glaubt Lisa Jäger.

"Ich glaube, dass die abofinanzierten Dienste gute Karten haben, auch wenn sie direkt mit Netflix und Amazon konkurrieren. Die Leute haben mittlerweile gelernt, Abos für alles Mögliche zu erwerben."

Lisa Jäger, Global Head of Technology, Media & Telco bei der Strategie­beratung Simon-Kucher, sagt im turi2-Interview zur Themen­woche TV & Streaming, dass nationale Streaming-Dienste sich gegen die internationalen Player behaupten können.
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Zitat: Sky behandelt eigene und fremde Inhalte auf Sky Q gleich, sagt Evelyn Rothblum.

"Wir haben vor allem Interesse daran, dass unsere Kunden den Content finden, den sie suchen und neuen Content, der relevant für sie ist, entdecken. Dazu gehört es auch, alle Inhalte, die wir auf unserer Plattform zeigen, für unsere Kunden gleich gut zugänglich und entsprechend gut visibel darzustellen."

Sky aggregiert auf seiner Plattform Sky Q auch öffentlich-rechtliche Mediatheken und Streaming-Angebote von Konkurrenten. Für ein gutes Miteinander ist es wichtig, die eigenen Angebote nicht zu bevorzugen, erklärt Sky-Managerin Evelyn Rothblum im turi2-Interview.
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Zitat: Mit den globalen Größen können ARD und ZDF “realistischerweise nicht mithalten”, sagt Benjamin Fischer.

"Die 'Internet­giganten' sind globale, multi­milliarden­schwere Tech­konzerne. Natürlich können wir realistischer­weise als öffentlich-rechtliche Player da wirtschaftlich nicht mithalten."

Benjamin Fischer, Chef der ARD-Mediathek, weist die eigenen Inhalte im turi2-Interview als "klaren Wettbewerbs­vorteil" gegenüber der internationalen digitalen Konkurrenz aus und verweist auf die Notwendigkeit "starker nationaler Player".
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