
Hinter Gittern: Das ZDF interpretiert das Reality-TV-Konzept des "TV Knasts" politisch und sperrt den konservativen Kolumnisten Jan Fleischhauer mit jeweils einem politischen Gegner ein. Die erste Ausgabe von "Keine Talkshow – Eingesperrt mit Jan Fleischhauer" läuft am Freitag im Streaming und am Dienstag darauf nachts im TV. Mit seinem ersten Gast, der Rapperin Reyhan Şahin alias Lady Bitch Ray, diskutiert Fleischhauer über Integration. Das Format kommt ohne Moderation, Einspieler und Publikum aus und verzichtet auf die Struktur klassischer Talkshows. ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten will einen harten, aber fairen Schlagabtausch ermöglichen. Die Sendung ist zunächst auf ein Jahr angelegt.
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(Foto: ZDF / Thomas Kost / Irek Krett)

Jubel-Quoten: Durchschnittlich 9,68 Mio Menschen haben am Montagabend das WM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und der Slowakei gesehen. Die deutsche Nationalmannschaft unter Trainer Julian Nagelsmann gewann die Partie mit 6:0 und sichert sich damit das WM-Ticket. Das ZDF erzielte mit der Übertragung herausragende 38 % Marktanteil beim Gesamtpublikum. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schauten sogar 45,9 % zu. Das "heute journal" erreichte in der Halbzeitpause 8,36 Mio Menschen.
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(Foto: IMAGO / Maximilian Koch)

Hartes Umfeld: Die RTL Group korrigiert ihre Jahresprognose für Umsatz und Gewinn nach unten. Grund ist die anhaltende Schwäche des Werbemarktes. Der Umsatz sank in den ersten neun Monaten 2025 um 2,2 % auf 4,1 Mrd Euro. Das Wachstum im Digitalen konnte das Minus bei der klassischen TV-Werbung und der Produktionstochter Fremantle nicht ausgleichen. Der TV-Konzern erwartet nun einen Umsatz von bis zu 6,1 Mrd Euro, statt der ursprünglich angepeilten 6,45 Mrd. Das bereinigte Betriebsergebnis soll rund 650 Mio Euro betragen. Positiv entwickelt sich das Streaming-Geschäft bis Ende September, dessen Umsatz um 26,6 % auf 351 Mio Euro stieg – 2026 will man hier profitabel werden. 7,59 Mio Abonnenten zahlen für den Streamer RTL+.
dwdl.de, manager-magazin.de, horizont.net (€), meedia.de, bertelsmann.de

Same procedure as last year: TV-Sender ProSieben startet 2026 wieder mit einer "Neujahrs-Gala" der Show "Joko & Klaas gegen ProSieben". Die Sendung läuft am 1. Januar um 20.15 Uhr, moderiert von Steven Gätjen. In der Show spielen Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf um "Vorteilsmünzen". Gewinnen sie, können die Moderatoren mehr als die üblichen 15 Minuten Sendezeit gewinnen. Vor einem Jahr hatten sie eine zeitweise Umbenennung des Senders von ProSieben in "ProAcht" vorgenommen. Diesen Mittwoch startet die reguläre Staffel von "Joko & Klaas gegen ProSieben".
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(Foto: Joyn/Nadine Rupp)

Familiensache: Medienkonzern Bertelsmann stellt sich wieder als Familien-Konzern auf. In gut einem Jahr, zum Jahresbeginn 2027, übernimmt Thomas Coesfeld, 35, den Vorstandsvorsitz. Der Enkel des verstorbenen Bertelsmann-Patriarchen Reinhard Mohn folgt auf Manager Thomas Rabe, 60, der den Konzern dann 15 Jahre lang geführt haben wird. Sein Vertrag läuft Ende 2026 aus und wird nicht verlängert. Auch an der Spitze der RTL Group nimmt Rabe seinen Hut. Hier übernimmt der Franzose Clément Schwebig bereits am 1. Mai. Er war bereits bis 2013 für die RTL Group tätig. Aktuell wirkt er als President & Managing Director von Warner Bros. Discovery für Westeuropa und Afrika.
Aufsichtsratschef Christoph Mohn, Sohn von Reinhard und Liz Mohn, gratuliert Coesfeld per Pressemitteilung zur Beförderung: "Ich habe Thomas Coesfeld in den vergangenen zehn Jahren bei Bertelsmann als unternehmerischen Manager kennengelernt. Er hat das Musikgeschäft BMG in den letzten Jahren auf ein deutlich höheres Umsatz- und Ergebnisniveau gebracht und noch konsequenter auf das Streaming-Zeitalter ausgerichtet." Auch Vorgänger Rabe gratuliert: "Wir arbeiten seit Jahren eng und vertrauensvoll zusammen, und ich werde alles tun, um einen reibungslosen Führungswechsel sicherzustellen. Die Führung von Bertelsmann wird bei ihm und seinem Team in guten Händen liegen."
Coesfeld bezeichnet seine neue Aufgabe als "Herausforderung, bei der ich auf die Unterstützung des gesamten Vorstands, des Top-Managements und aller Mitarbeitenden setzen werde". Er arbeitet sei 2020 für BMG, seit 2023 als CEO – die Position wird er in Personalunion weiterführen.
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(Foto: Bertelsmann, Sebastian Pfütze, IMAGO / APress, Montage: turi2)

Kopf an Kopf: Die Streamer Joyn von ProSiebenSat.1 und RTL+ von RTL Deutschland melden für Oktober Rekordzahlen, vergleicht David Hein bei "Horizont". Joyn zählt 11,4 Mio Nutzer, was einem Plus von 65 % verglichen mit 2024 entspricht. Für Chief Content Officer Henrik Pabst ein "Meilenstein". Bei der Watch time soll es ein Plus von 25 % geben, absolute Zahlen nennt P7S1 aber nicht. RTL+ liegt mit 11,52 Mio Nutzern nur minimal vorne. Insgesamt meldet der RTL-Streamer eine Watch time von mehr als 71 Mio Stunden – auch das ein Rekord.
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Publikaturist und Gary-Glotz-Kreativchef Peter "Bulo" Böhling will sich dem Jubel um die 250 angekündigten Millionen Euro Filmförderung nicht vollends anschließen. Als Gap-Finanzierer wünscht er sich von der Politik zusätzlich eine Investitionsverpflichtung für Streamingdienste.
Der Kulturstaatsminister hat gesprochen. Macht er ja gut. Und gern. Wie ein Erweckungsprediger bei den Gläubigen verkündete Wolfram Weimer jüngst einen "Investitionsboom" nie dagewesenen Ausmaßes. Die Menge tobt, die Film-Crews fallen sich in die Arme, und die Produzenten füllen schon mal die Anträge aus. Man hat ja Übung. Doch Moment mal, liebe Traumfabrikanten! Wer genauer hinhört, erkennt das Kleingedruckte in dieser scheinbar so großzügigen Offerte. 250 statt 130 Millionen, das ist ja nett. Aber das reicht für eine Handvoll Arthaus-Streifen mit jeweils drei Schauspielern und einem diversen Schaf, das melancholisch in die Kamera blickt. Und noch fürs Catering – wenn man spart.
Darum verebbt der Applaus vieler Filmschaffenden schneller als der Spannungsbogen in manch einem "Tatort". Sie sehnen sich nicht nur nach großzügigeren Almosen. Sie wollen etwas, das Weimer in seiner neuen Rolle als Staatsmann offenbar nur noch schwer nachvollziehen kann: die Investitionsverpflichtung. Ein Produzent denkt wie ein Unternehmer, nicht wie ein Kultur-Etat-Verwalter. Er will nicht mit dem Hut in der Hand betteln gehen. Er will die großen Pötte, die Blockbuster, die Serien-Hits. Er will, dass Amazon, Netflix, Disney und Co. in deutsche Produktionen einzahlen, statt mit ihren eigenen Shows den Markt zu fluten. Mit einer Selbstverpflichtung der Streamer und Studios wird das nix werden. Das ist, als wette man darauf, dass der Papst schon irgendwann zum Buddhismus konvertiert.
Stattdessen kommt Wohlfahrt Weimer mit einem Taschenspielertrick: 120 Millionen extra – die letztlich doch von den (freiwilligen!) Investitionen der Streamer abhängen werden. Er hat die Zahl in die Welt geworfen wie einst die Römer ihr Brot in die Spiele. Das Volk soll sich am roten Teppich delektieren, während die eigentlichen Probleme unter selbigen gekehrt werden. Man stelle sich vor, ein Anzeigenleiter würde seinem Verleger sagen: "Hier, Chef, 120 Euro extra! Jetzt aber bitte keine Gedanken mehr an die Investoren." Dieser würde ihn auslachen und dann feuern. Das ist der eigentliche Knackpunkt, hier wird es für den ehemaligen Publisher Weimer knifflig. Seine eigene Berufserfahrung müsste ihm sagen, Kohle verdienen ist besser als geschenkt bekommen. Aber jetzt, wo er selbst der Geber ist, mutiert er vom Macher zum Verteiler. Fraglich, ob er die Plattformen wirklich am Geld-Sack hat oder nur deren Absichtserklärungen.
Keine Frage, Produzenten brauchen Förderung. Aber mehr als das. Sie brauchen Wertschöpfung. Die Investitionsverpflichtung zwänge die Streamer, die hier Milliardengeschäfte machen, auch in die lokale Wirtschaft Penunzen zu packen. Das ist keine Bittstellerei, das ist Wirtschaftspolitik. Weimer verdoppelt den Geldregen mit einer Hand, schlägt mit der anderen aber die Tür zu, hinter der die echte Zukunft des deutschen Films wartet. Die Produzenten müssen also weiter zuhören, wenn Weimer am Tegernsee, Neckar oder der Spree von Großem redet, während sie sich fragen, wie sie ihr nächstes Projekt finanzieren sollen. Ein Blick ins Ausland wäre hilfreich, etwa in die Schweiz: Vier Prozent ihres dort erzielten Umsatzes müssen Streamingdienste in unabhängige eidgenössische Filme und Serien investieren. In Frankreich sind sie sogar mit bis zu 25 Prozent am Start.
Eins ist gewiss: Mit 250 Millionen Euro lässt sich hervorragend ein Epos über einen Kulturstaatsminister finanzieren, der den Produzenten 250 Millionen Euro gibt. "Guter Anfang", so ein möglicher Titel, der an den Kassen sicher kein Blockbuster-Potenzial hätte, aber (und da sind wir wieder bei der Filmkunst) vermutlich größere Chancen auf Festivals. Und damit mehr zur internationalen Sichtbarkeit des deutschen Films beitragen würde als manch hiesiger Kassenschlager. Ich wünsche uns Kinogängern darum eine Restwoche mit der Einsicht der Politiker, dass auf einem Geldsack schlecht auszuruhen ist, wenn er auch noch so groß ist!
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Echt jetzt? Der BR lässt von Endemol Shine die Reality-Show "Maibaum Hunters" produzieren. Die fünfteilige Reihe greift die bayerische Tradition des Maibaumstehlens auf. Drei Teams aus unterschiedlichen Gemeinden treten – verstärkt mit jeweils einem Influencer – gegeneinander an. Gedreht wurde Ende Oktober. Die Veröffentlichung ist für Ende April in der Mediathek geplant. Es ist nach "Werwölfe" der nächste Ausflug der ARD ins Reality-TV.
dwdl.de

Netflix + WBD? Laut Medienberichten prüft Netflix eine Übernahme des Filmgeschäfts von Warner Bros. Discovery. Der Streaming-Riese habe eine Investmentbank beauftragt, Möglichkeiten zu prüfen. Netflix-Chef Ted Sarandos hatte kürzlich angekündigt, Übernahmemöglichkeiten zu prüfen. WBD hatte zuletzt mehrere unaufgeforderte Angebote erhalten.
derstandard.at

Checkt das Privatfernsehen: RTL Deutschland kündigt die "Pumuckl Show" an – ein Rate-Format, das im Dezember in der Primetime laufen soll. Als Moderator verpflichtet der Sender den KiKa-Moderator Tobi Krell, bekannt als "Checker Tobi". In der Sendung spielen Ingo Zamperoni, Ilka Bessin und Tom Beck als Rate-Panel um 50.000 Euro für einen guten Zweck. Der Pumuckl beobachtet das Geschehen aus einer "Überraschungsbox" und mischt sich mit Streichen in die Show ein. Im Dezember soll auch eine neue Pumuckl-Staffel erscheinen.
digitalfernsehen.de
(Foto: RTL / Guido Engels)
Wäre ein US-Streamer nicht zeitgemäßer als ProSieben gewesen, um den Padelsport in Deutschland populär zu machen, Jonathan Sierck?

Ein großer Quoten-Hit war die “Promi Padel WM” bei ProSieben Mitte des Monats nicht. Der Marktanteil beim Gesamt-Publikum war mit knapp über 3 % mau, in der jungen Zielgruppe mit 9,3 % aber immerhin solide. Jonathan Sierck, CEO von PadelCity, ist in seinem Gastbeitrag für turi2 dennoch begeistert: von der Stimmung in der Arena, dem Zuspruch der Stars und den Reaktionen auf die Samstagabend-Show: “Was ProSieben und Joyn mit der ‘Promi Padel WM’ auf den Big Screen gebracht haben, war ein ganz besonderer Aufschlag”, schreibt er. Sein Text erscheint im Rahmen der Themenwoche Sport.
weiterlesen…, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)

Quoten-Limbo: RTL kann mit der "Stefan Raab Show" und ProSieben mit der "Chris du mich berühmt"-Show von Chris Tall nicht gegen den DFB-Pokal im Ersten mithalten. Raab, der sich nach einem ordentlichen Neustart seiner Show tendenziell im Quoten-Keller einrichtet, lockt nur 0,56 Mio Menschen, ein Marktanteil von 2,4 %, für Chris Tall geht es mit nur 0,29 Mio und 1,3 % noch weiter runter. In der Prime-Time am Mittwochabend kommt kein Privatsender über die Marke von 1 Mio Zuschauenden.
meedia.de, dwdl.de
Korrektur: In einer früheren Version dieser Meldung hatten wir die Show von Chris Tall fälschlicherweise RTL zugeordnet. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
(Foto: RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen)

Streamflation: US-Konzern Warner Bros. Discovery bringt seinen Streamingdienst HBO Max im Januar nach Deutschland. Er startet parallel auch in Österreich und der Schweiz. Über die Preise ist noch wenig bekannt, allerdings soll auch HBO Max mit einem werbefinanzierten Einsteiger-Abo kommen. Der Start erfolgt noch vor den Olympischen Winterspielen, deren Übertragungen auch über den neuen Streamer laufen sollen. Der ebenfalls zu WBD gehörende Streamer Discovery+ bleibt zunächst bestehen und zeigt wieder alle Olympia-Events.
dwdl.de

Taffer Wechsel: Moderatorin Rebecca Mir wechselt von ProSieben zu RTL. Sie übernimmt dort 2026 die Moderation des Starmagazins "Exclusiv". Damit tritt Mir die Nachfolge von Bella Lesnik an, die die Marke künftig in Social Media stärken soll. Mir hat zuvor 13 Jahre lang das ProSieben-Magazin "taff" moderiert. Sie wird künftig neben Frauke Ludowig, die Hauptmoderatorin bleibt, regelmäßig durch "Exclusiv" und "Exclusiv Weekend" führen. Mir soll bei RTL zudem weitere Projekte im TV und in Social Media bekommen.
dwdl.de, turi2.de (Lesnik)

Weltweite Prime-iere: Die AGF, in Deutschland verantwortlich für die Erhebung der TV-Quoten, integriert Streaming-Riese Amazon Prime Video in ihre standardisierte und aktive Messung. Der Schritt gilt als Meilenstein, da erstmals ein Joint Industry Committee einen globalen Streaming-Anbieter über eine Server-to-Server-Schnittstelle anbindet. Bisher hat die AGF die Streamingdaten nur hoch aggregiert über den Traffic ihrer Messrouter erfassen können. Künftig werden die Reichweiten des werbefinanzierten Video-on-Demand-Angebots neutral und vergleichbar ausgewiesen. Die neue serverbasierte Messung ermöglicht auch die Ausweisung inhaltsspezifischer Daten auf Titel- und Formatebene.
Branchenvertreter sind voll des Lobes: Klaus-Peter Schulz, Geschäftsführer des Vereins Die Mediaagenturen, sieht die Zusammenarbeit als "entscheidenden Schritt in Richtung des seit Jahren geforderten Crossmedia-Standards". Kristina Bulle, CMO von Procter & Gamble und OWM-Vorständin sagt: "Nur mit unabhängig erhobenen, vergleichbaren Messgrößen können wir die Effektivität von Kampagnen über alle Kanäle hinweg übergreifend bewerten und unser Marketing effizient steuern. Dass internationale Anbieter diesen Weg mitgehen, stärkt den gesamten Werbemarkt." AGF-Chefin Kerstin Niederauer-Kopf freut sich über den "Meilenstein" und sagt: "Die Zusammenarbeit zeigt, dass auch große globale Player die lokalen Marktbedingungen respektieren und bereit sind, sich in ein gemeinsames Messsystem einzubringen."
"Horizont"-Journalistin Katrin Ansorge sieht nun vor allem YouTube unter "Zugzwang": "Wenn selbst ein globaler Player wie Amazon bereit ist, sich in das gemeinsame System einzubringen, wird es für Googles Videoplattform allmählich schwer, sich weiterhin auf eigene Metriken zu berufen". YouTube-Deutschlandchef Andreas Briese hatte erst gestern via "DWDL" gegen die Quotenmessung der AGF gekantet.
horizont.net (€), meedia.de, presseportal.de, turi2.de (Biese)

Vom TV zur Wette: Die Banijay Group übernimmt die Mehrheit am Sportwetten-Anbieter Tipico und legt ihn mit der eigenen Marke Betclic zusammen. Banijay erzielt bereits jetzt über ein Drittel des Umsatzes mit Sportwetten und Online-Glücksspiel. Durch die Übernahme verdoppelt der Bereich Banijay Gaming seinen Umsatz auf pro forma 3 Mrd Euro. Damit liegt es gleichauf mit dem Produktionsgeschäft des Konzerns. Banijay wird dadurch zum viertgrößten europäischen Sportwetten- und Glücksspiel-Anbieter.
dwdl.de

MFE greift durch: Nach der ProSiebenSat.1-Übernahme durch MFE bekommt auch der Vermarkter Seven-One Media eine neue Spitze. Als Chef übernimmt Nicola Lussana, bisher Chef des MFE-Vermarkters Publitalia '80. Die bisherigen Co-CEOs Markus Messerer und Lennart Harendza bleiben im Management, wechseln aber die Rollen. Messerer wird Chief Operating Officer, Harendza wird Chief Revenue Officer.
horizont.net (€), meedia.de, presseportal.de
(Foto: ProSiebenSat.1 Media SE)

Der Professor rechnet ab: Das ZDF plant einen eigenen Jahresrückblick mit Harald Lesch. Die Sendung soll am 9. Dezember um 22.45 Uhr im Fernsehen und schon einen Tag zuvor online abrufbar sein. Lesch widmet sich in seinem Rückblick Fragen wie dem Einfluss der Klimaerwärmung auf die Häufigkeit von Erdbeben oder der Frage, ob Konflikte bald auch im Weltraum ausgetragen werden.
digitalfernsehen.de
(Foto: IMAGO / HMB-Media)

Schießt die Quote ab: Die Reportage "Linda Zervakis. Under attack" holt für ProSieben am Montag nur enttäuschende Quoten. 470.000 Menschen sehen zu, wie die Journalistin erstmals eine Schusswaffe nutzt. Beim jungen Publikum erreicht die Sendung lediglich 5,2 % Marktanteil. Profitieren kann u.a. Vox, wo "Lege kommt auf den Geschmack" mit 10 % einen Rekord-Marktanteil beim jungen Publikum holt. Den Prime-Time- und Tagessieg sichert sich das ZDF mit seinem "Bodensee"-Krimi und 6,6 Mio Zuschauenden.
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(Foto: ProSieben)

Mit RTL in die Welt: Der österreichische ORF lässt seine Programme künftig durch die AdAlliance von RTL vermarkten. Die ORF-Enterprise vermarktet die ORF-Programme weiterhin im Inland. Das Angebot richtet sich primär an große Agenturen und Werbekunden, die europaweite Kampagnen schalten. Zum Portfolio gehören die TV-Sender ORF 1 und ORF 2, Radiosender und orf.at.
dwdl.de

Mehr Zusammenarbeit: Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD, ORF und SRF setzen ihre Koproduktionspartnerschaft fort und intensivieren die Zusammenarbeit. Für gemeinsame Projekte in allen Genres steht 2026 ein Budget von rund 150 Mio Euro zur Verfügung. Die Kooperation umfasst Unterhaltung, Fiktionales, Dokus und Naturfilme. Programmverantwortliche der Sender aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich in Wien zudem über die Erreichbarkeit jüngerer Zielgruppen ausgetauscht.
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Steife Brise: Andreas Briese, Country Director YouTube Germany, findet im Interview mit Alexander Krei von "DWDL" nur wenig schmeichelhafte Worte für die Quotenmessung im TV. Zwar nennt er die Erhebung ein "wichtiges Tool", legt dann aber mit einem Vergleich der Leistungsdaten nach, die die Google-Tochter leiste: "Das, was die TV-Quote an Datenqualität liefert, ist winzig verglichen mit dem, was wir als YouTube zur Verfügung stellen." "Richtig spannend" werde es erst, wenn eine plattformübergreifende Reichweite gemessen werde. Bei YouTube könnten die Creator sehen, "wer was wann wie gesehen hat, wann Zuschauer*innen ein- und wann wieder ausgestiegen sind".
Auf Vorwürfe der Markt-Dominanz, zuletzt geäußert von BR-Intendantin Katja Wildermuth, reagiert Briese defensiv: "Wir stellen mit unserer Plattform ein Publikum zur Verfügung. Da verstehen wir uns als Partner, nicht als Gegner." Zudem sei der ÖRR auf YouTube seit vielen Jahren sehr erfolgreich. Auch sonst gibt Briese sich Mühe, YouTube nicht als Feind der klassischen Medien darzustellen. Er nennt Beispiele, wie Sender und Streamer gleichermaßen die Plattform als Marketing-Instrument nutzen und sagt Sätze wie "Nutzer*innen schauen doch nicht YouTube, sondern sie schauen Inhalte von MrBeast, Rezo oder Checker Tobi".
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(Foto: IMAGO / Arnulf Hettrich)

Auf und (Ra)ab: RTL holt mit der "Stefan Raab Show" am Mittwochabend einen neuen Tiefstwert. Die Prime-Time-Show des Entertainers lockt nur 0,64 Mio Menschen, was 2,9 % Marktanteil entspricht. Damit unterbietet Raab seinen Tiefstwert von Anfang Oktober noch einmal. Auch kein anderer Privatsender holt in der Prime-Time ein Mio-Publikum – knapp daran vorbei schrammt "The Taste" bei Sat.1 mit 0,99 Mio Zuschauenden. Den Sieg erringt Das Erste mit "Die Verteidigerin".
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(Foto: RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen)

Jetzt aber schnell: Zum Auftakt der Medientage München fordert RTL-Chef Stephan Schmitter "mehr Tempo bei der Medienregulierung. Konkret geht es ihm um die Übernahme des Bezahl-Senders Sky durch seinen Konzern. Zwar sei RTL in guten Gesprächen mit dem Kartellamt, dennoch dauere es Monate, "um einen Case, der den deutschen Medienstandort stärken soll, auf die Straße zu bringen". Schmitter warnt davor, von internationalen Playern wie Amazon und Netflix überholt zu werden. Die Streaming-Riesen hätten ihre Daten für die Vermarktung quasi über Nacht zusammengelegt.
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(Foto: RTL)

Jugendlich: Eine neue Studie von XPLR: Media in Bavaria und iconkids & youth analysiert die Anforderungen der Gen Z und Gen Alpha an Medien. Dafür haben die Studienmacher im Frühjahr und Sommer 25 Tiefeninterviews mit jungen Menschen und 19 Gespräche mit Medienführungskräften in Bayern geführt. Laut der Studie nutzen junge Zielgruppen TikTok, Instagram und YouTube als wichtigste Anlaufstellen für Information und Unterhaltung. Klassische Medien wie lineares TV und Print verlieren dagegen an Relevanz, spielen aber bei Live-Events oder als bewusster Ausgleich zur digitalen Reizüberflutung eine Nischenrolle.
Junge Menschen erwarten von Medienunternehmen Authentizität, Haltung und Orientierung in einer komplexen Welt. Sie erwarten Inhalte, die an ihre Plattformen angepasst sind und sofort fesseln, zudem wollen sie Hosts erleben, mit denen sie sich identifizieren können. Aus den Gesprächen mit Medienschaffenden wird zudem deutlich, dass sie die existenzielle Bedeutung dieser Zielgruppen erkennen und auf Beziehungsaufbau statt reine Reichweite setzen. Redaktionen müssen sich kulturell und strukturell anpassen, um die Young Audience nachhaltig zu binden, so die Autoren der Studie.
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(Foto: Hannes P Albert / dpa / picturedesk.com)

Local-TV-Hero: Die Regionalsender-Gruppe um München TV verstärkt ihre Führungsriege mit Christian Altwein als Leiter Unternehmensentwicklung und Organisation. Er verantwortet bereichsübergreifend die Geschäftsfelder Redaktion, Produktion, Technik und Verwaltung bei München TV, tv.ingolstadt und L-TV Heilbronn. Der Manager bringt langjährige Erfahrung aus Medien und Beratung mit, darunter neun Jahre bei ProSiebenSat.1.
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(Foto: München TV)

Digital Detox: ProSieben nimmt am Montag Reporter Jenke von Wilmsdorff das Handy weg – für sein Experiment "Nicht ohne mein Handy". Auch von Wilmsdorffs Kameramann Jan und weitere fünf Versuchspersonen verzichten für das Experiment zwei Wochen lang auf ihre Smartphones. Die Reportage bildet den Auftakt einer siebenwöchigen Reportage- und Doku-Offensive auf ProSieben und Joyn. Neben von Wilmsdorff liefern Thilo Mischke und Linda Zervakis Sendungen, die jeweils montags um 20.15 Uhr laufen.
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(Foto: ProSieben/Willi Weber/Nadine Rupp)

Denken ans Alter: RTL setzt sich beim jungen Publikum am Abend mit einer neuen Ausgabe von "Team Wallraff" gegen "The Voice" auf ProSieben durch. 500.000 Zuschauer und 12,8 % Marktanteil reichen der Recherche über eine Pflegeheimkette, um die Nase vorn zu haben. Die konkurrierende Musikshow erreicht 10,9 % Marktanteil. Beim Gesamtpublikum schalten 1,84 Mio RTL und 1,74 Mio ProSieben ein. Mit 5,11 Mio Zuschauenden gewinnt Das Erste mit dem "Wien Krimi" die Prime-Time beim Gesamtpublikum.
dwdl.de
(Foto: RTL)

Endlich frei: Mehrere TV-Sender passen ihr Abendprogramm wegen der Freilassung der israelischen Geiseln an. ARD und RTL zeigen zeitgleich um 20.15 Uhr kurze Sondersendungen. Die ARD sendet einen 20-minütigen "Brennpunkt", wodurch der geplante Spielfilm später startet. RTL plant ein zehnminütiges "RTL aktuell Spezial", das die Vorberichterstattung zum WM-Qualifikationsspiel verkürzt. Das ZDF sendet um 19.25 Uhr ein 50-minütiges "ZDF spezial", in dem u.a. der deutsche Botschafter in Israel und Ex-ZDF-Mann, Steffen Seibert, zu Wort.
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(Foto: IMAGO / Anadolu Agency)

Italienische Einflüsse: Berlusconi-Konzern Media For Europe stärkt seine Position im Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 durch zwei Neubesetzungen. Der Frankfurter Anwalt Michael Eifler zieht auf Ticket der Italiener ins Kontrollgremium ein, genauso wie Simone Sole, Finanzchef von MFE. Auf der nächsten Hauptversammlung müssen die Aktionäre noch zustimmen. Sie folgen auf Klára Brachtlová und Christoph Mainusch, die im Zuge des abgeschlossenen MFE-Deals ihre Mandate niedergelegt hatten.
dwdl.de, turi2.de (Background)
(Foto: ProSiebenSat.1 Media SE)

Telekolleg Medien: Mit Beginn des Schuljahres 2025/26 startet das ZDF das Partnerschulprogramm "ZDF goes Schule", an dem mehr als 50 Schulen in ganz Deutschland teilnehmen. Die Initiative will Medienkompetenz fördern und Räume für gesellschaftliche Teilhabe schaffen. Angeboten werden u.a. Schulbesuche von Programmmachenden und Backstage-Besuche. Das Programm ist Teil der Strategie "Ein ZDF für alle" und soll Public Value erlebbar machen. Die Erfahrungen des Pilotschuljahres dienen als Grundlage für die künftige Ausrichtung des Programms.
presseportal.de

Geisterstunde: ProSieben kündigt für diesen Herbst die Musikshow "Staying Alive – Stars singen mit Legenden" an. Lebendige Künstler wie die No Angels und Sasha sollen in Duetten mit verstorbenen Ikonen wie Elvis Presley und Amy Winehouse auftreten – reanimiert und vereint durch moderne Technik. Diese mediale Auferstehung würde auch gut ins Frühjahr passen: als Kontrastprogramm zur "Passion" von RTL.
dwdl.de, presseportal.de
(Bild: ProSieben)

Zahlen-Spiele: Sportstreamer Dazn meldet für 2024 Einnahmen von 3,2 Mrd Pfund, das sind 320 Mio mehr als 2023. Der Verlust schrumpft von 1,37 Mrd Pfund auf 935,6 Mio vor Steuern. Für 2024 plant der Dienst, die Profitabilität zu erreichen. Während Dazn 2024 noch auf frisches Eigenkapital in Höhe von 587 Mio Pfund von Hauptaktionär Access Industries angewiesen war, kommt der Dienst 2025 bisher ohne aus. Gleichzeitig bestätigt der Streamer den Einstieg des saudischen Staatsfonds PIF als Minderheitenaktionär mit 1 Mrd Pfund. Dieses Jahr will Dazn 5 Mrd Pfund Umsatz generieren.
broadbandtvnews.com

Quoten-Krimi: Die ARD und der ORF bringen an einem Samstag im November ein Live-Krimi-Dinner aus einem Schloss mit den "Tatort"-Stars Axel Prahl und Jan Josef Liefers auf den Bildschirm. Dabei verwursten die Sender alles, was gewöhnlich Quote bringt: Essen, Crime – und ein altes Schloss wie bei "Bares für Rares". Am Ende gibt es noch ein Killer-Telefon-Voting. Jetzt muss anschließend nur noch Louis Klamroth über das Ergebnis talken...
meedia.de, dwdl.de
(Foto: ARD Degeto)

Werbung lohnt sich: TV-Konzern RTL kann seinen Umsatz pro Streaming-Kunde um deutliche 25 % erhöhen, sagt RTL-Group-Chef Thomas Rabe in einem Interview mit "Worldscreen". Grund dafür sei das Basis-Abo, das nur 5,99 Euro koste und dafür Werbe-Unterbrechungen enthalte. Die Abwanderungsrate sei dadurch nicht gestiegen, so Rabe. Er erkennt darin eine wachsende Akzeptanz für Streaming-Werbung.
worldscreen.com via dwdl.de
(Foto: Bertelsmann)

Papier statt TV: Buch-Riese Bastei Lübbe wirbt Julia Kikillis als Leiterin der Unternehmenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit bei RTL Deutschland ab. Sie war bei der Sendergruppe seit 2008 tätig und hat dort zuletzt als SVP Kommunikation Unterhaltung und Sprecherin von Vox und RTL+ gewirkt. Bei Bastei Lübbe soll sie neben der PR auch Events verantworten und direkt an den Vorstand um Soheil Dastyari berichten. Sie folgt auf Barbara Fischer, die nach mehr als 36 Jahren im Unternehmen in den Ruhestand geht.
buchmarkt.de
(Foto: Luise Grellert)

Netflix & Kick? Laut Berichten der "Times" will Netflix ab der Saison 2027/28 weltweit Spiele der Uefa Champions League übertragen. Der Streaming-Riese soll sich für die Übertragung von einem Spiel pro Woche interessieren. Das wäre ein ähnlicher Umfang wie aktuell bei Prime Video. Möglich wird dies, weil die Uefa den Ausschreibungsprozess geändert hat, um Anbietern wie Netflix den Einstieg zu erleichtern: Rechte können nun zentral für mehrere Märkte in einem Paket erworben werden. Zudem sollen erstmals Sechs-Jahres-Verträge möglich sein – bisher wurden die Rechte für drei Jahre vergeben. Die aktuellen Verträge laufen im Sommer 2027 aus. Die Neu-Ausschreibung beginnt in wenigen Wochen.
digitalfernsehen.de, thetimes.com (€)

Zahl des Tages: Bereits 41 % der Streaming-Nutzer abonnieren Streaming-Dienste in Bundles, oft gemeinsam mit TV-Optionen, sagt eine Studie der Beratung Simon-Kucher. Als Jahresabos angebotene Verträge würden zudem die Haltbarkeit von Abos steigern. 33 % würden nach dem ersten Jahr kündigen, nach dem vierten Jahr wären es nur noch 8 %.
medien.epd.de (€)
(Foto: IMAGO / MiS)
In alter Freundschaft: Hans-Jürgen Jakobs analysiert die Übernahme von ProSiebenSat.1 durch die Berlusconis.

Seit dem 1. Oktober ist ProSiebenSat.1 voll beim neuen Mehrheitseigentümer Media for Europe konsolidiert. Die Holding MFE, die von der Familie Berlusconi kontrolliert wird, hatte sich im Sommer mehr als 75 % am deutschen Medienkonzern gesichert. Hans-Jürgen Jakobs ordnet die Übernahme auch mit Blick auf die lange Vorgeschichte ein, die bis in die Zeit des Münchner Medienmoguls Leo Kirch zurückreicht. Sein Text /dieses Interview ist Teil der Reihe Das Beste aus epd Medien bei turi2.
weiterlesen >>>, medien.epd.de (Text bei epd Medien lesen)

Raabsturz: Die zweite reguläre Ausgabe der "Stefan Raab Show" bei RTL fällt am Mittwochabend "meilenweit" unter das Normalniveau von RTL, analysiert "Meedia"-Chefredakteur Jens Schröder. Die Show erreicht in der Prime-Time nur noch 0,66 Mio Menschen, was einem Marktanteil von "blamablen" 3 % entspricht. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen sieht es nicht viel besser aus, hier schalten 6,8 % ein. Die 15-minütige Premiere des neuen Formats hatte Mitte September noch 1,71 Mio Zuschauende angelockt und 7,8 % beim Gesamtpublikum geholt.
meedia.de, dwdl.de
(Foto: RTL / Raab Entertainment / Bene Müller)
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Digitalminister Karsten Wildberger tritt im Magazin "KI-Welt" von Welt TV zum Interview an – durchgeführt vom KI-Moderator der Sendung, der nach dem Vorbild von Welt-Reporter Paul Klinzing konfiguriert wurde. Damit ist er der erste deutsche Spitzenpolitiker, der im TV von einer KI befragt wird – turi2 konnte die Sendung vorab sehen. Wildberger sitzt in einem Besprechungsraum in der Springer-Zentrale in Berlin, der Avatar ist ihm via Video-Call zugeschaltet. Die Sendung läuft am Donnerstag um 14.45 Uhr bei Welt TV, Vorpremiere hat das Interview am selben Tag beim KI-Gipfel der "Welt" in Anwesenheit von OpenAI-Chef Sam Altman.
"Ich finde diese Initiative hervorragend. Wir müssen Technologie nutzen und ausprobieren", lässt sich Wildberger zitieren. "Welt"-Chefredakteur Jan Philipp Burgard findet es "beeindruckend, wie weit der Avatar ist". Für ihn ist aber "ein Gespräch von Mensch zu Mensch in der Dynamik unerreichbar". Damit deutet er die größte Schwäche des gut fünfminütigen Gesprächs an: Der Avatar stellt zwar zugespitzte Fragen, eine echte Gesprächsdynamik mit kritischen Nachfragen kommt aber nicht zustande.
Thematisch geht es um Digitalisierung und Bürokratieabbau. Digitalen Nachholbedarf attestiert Wildberger etwa der öffentlichen Hand. Auch habe Deutschland seine Talente nicht ausreichend genutzt, um digitale Geschäftsmodelle für den Weltmarkt zu entwickeln. Deutschland habe über die vergangenen 20 Jahre hinweg Regelwerke angehäuft, die den Mittelstand und Bürger belasten. Nun müsse Bürokratie abgebaut werden. Angst davor, selbst von einer KI ersetzt zu werden, hat Wildberger nicht. Am Ende müsse immer der Mensch die finalen Entscheidungen treffen, KI könne aber unterstützen.
turi2 – eigene Infos
(Fotos: Screenshots / Welt TV, Montage: turi2)
"Content is King, Reach is Queen" – mit diesem Motto ist AGF-Chefin Kerstin Niederauer-Kopf in der vergangenen Woche beim AGF Forum angetreten. Am Rande des Branchen-Events erklärt sie im Video-Interview mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow die Schach-Metapher: König Content sei extrem wichtig, aber auf dem Schachbrett nicht sehr beweglich. Er brauche Königin Reichweite, damit er seine Zielgruppe erreichen und Wirkung entfalten könne. Wie wichtig Reichweite ist – und wie wichtig es ist, sie neutral, nachvollziehbar und transparent zu erheben, hätten inzwischen auch die Streaming-Plattformen verstanden, sagt Niederauer-Kopf. Weil der Shift ins Digitale keine Randerscheinung mehr sei, würden auch die Werbekunden immer häufiger einen neutralen Leistungsnachweis fordern. Dass die AGF, die in Deutschland traditionell die TV-Quoten erfasst, diesen Nachweis auch für die Streamer erbringt, sei das Ziel. Und das ist wohl in greifbarer Nähe. Niederauer-Kopf sieht ein "sehr positives Momentum".
Außerdem spricht Niederauer-Kopf über die Bemühungen der AGF, die Bewegtbildmessung europaweit anzugleichen. Als Mitglied der Audience Measurement Coalition gehe es darum, auf medienpolitischer Ebene gemeinsame Definitionen von Nettoreichweite und Empfehlungen für verweildauerbasierte Messungen anzustreben. Ziel sei es, internationalen Werbetreibenden und Agenturen die Bewertung von Kampagnenergebnissen über Landesgrenzen hinweg zu erleichtern, indem vergleichbare KPIs geschaffen werden.
Niederauer-Kopf steht nun seit über sieben Jahren an der Spitze der AGF Videoforschung. Sie erhofft sich für die kommenden sieben Jahre, dass die heute angestoßenen Initiativen zu einem umfassenden, ganzheitlichen und crossmedialen Kampagnenstandard führen – am besten über alle Bewegtbild-Gattungen hinweg.
turi2.de/tv (10-Min-Interview auf YouTube)

Gegner Google: Medienminister Wolfram Weimer identifiziert den Such-Riesen Google als größte Gefahr für den deutschen Medienmarkt. "Wir sehen schwere ökonomische Erschütterungen, weil sich das Werbegeschäft und dann mit der Nutzung auch die öffentliche Willensbildung bei Google und anderen Plattformen konzentriert", sagt er im Gespräch mit Thomas Lückerath von "DWDL". Der deutsche Medienmarkt erlebe einen bedrohlichen "Squeeze-Out", so Weimer. Heute wird MFE-Chef Pier Silvio Berlusconi im Kanzleramt zu Gast sein, der gerade ProSiebenSat.1 übernimmt. Weimer will auf die journalistische Unabhängigkeit unter Regie der Italiener und eine Stärkung des Standortes München pochen. Weiteres Thema ist die Filmförderung, die damit verbundene Investitionspflicht und deren Öffnungsklausel, die Weimer konkretisiert.
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(Foto: BKM / Kay Henschelmann)
Greift nach den Sternen: Das RTL-Magazin "stern TV" macht Stefan Uhl zum Redaktionsleiter. Er übernimmt für Jürgen Brand, der das Format nach über 20 Jahren auf eigenen Wunsch verlässt. Uhl arbeitet seit 2005 für "stern TV" als Autor, Redakteur und Reporter. Die stellvertretende Redaktionsleiterin bleibt Eva Assmann. "stern TV" wird von der Produktionsfirma i&u TV verantwortet.
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Weniger und mehr: Das schwächelnde Geschäft mit TV-Werbung drückt den Umsatz von ProSiebenSat.1 im 1. Halbjahr um 4 % auf knapp 1,7 Mrd Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) sackt sogar um 40 % auf 99 Mio Euro ab. Zwar steigen die Werbeumsätze beim Streamer Joyn, das schrumpfende klassische Geschäft können sie aber nicht ausgleichen. Für das laufende Jahr erwartet der TV-Konzern eine Erholung des Werbemarktes und prognostiziert einen Jahresumsatz von bis zu 4 Mrd Euro.
Parallel wird bekannt, dass Großinvestor MFE der italienischen Berlusconi-Familie sich weitere 6,5 Mio P7S1-Aktien von einem ungenannten Aktionär sichert und somit einen Anteil von mehr als 33 % der ProSiebenSat.1-Aktien kontrolliert.
handelsblatt.com (€), derstandard.at, meedia.de
(Foto: ProSiebenSat.1 Media SE)

Twitch & TV: Das ZDF geht am kommenden Dienstagabend erstmals mit dem Format "Streamergarten" bei Twitch auf Sendung. Die dreistündige Liveshow soll Musik, Games und absurde Challenges in einem Campingplatz-Set bieten und wird von den Streamern Nova und Aditotoro moderiert. Highlight-Clips sollen später bei YouTube laufen, längere Fassungen kommen im "Kleinen Fernsehspiel" im Oktober ins TV. Mitte August und Ende Oktober sollen weitere Ausgaben auf Twitch laufen.
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(Bild: ZDF und INSTINCT)

Joinen Joyn: Streamer Joyn von ProSiebenSat.1 setzt eine Duftmarke im Eventstreaming und überträgt die Konferenz "MyWay" live, berichtet "Horizont". Das Event findet am 24. und 25. September in Berlin statt und wird von Media Pioneer, der Firma hinter "The Pioneer" von Gabor Steingart, veranstaltet und als "Strategie-Gipfel der Familienunternehmen" vermarktet. Als Speaker werden u.a. Vize-Kanzler Lars Klingbeil und Wirtschaftsministerin Katherina Reiche erwartet. Joyn hatte bereits beim OMR-Festival in diesem Jahr als Streaming-Partner ausgewählte Talks und Keynotes verbreitet, allerdings nicht live, sondern auf Abruf.
horizont.net (€), turi2.de (OMR)

Krieg der Streame: Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Simon Kucher holt Disney+ den bisherigen Streaming-Primus Netflix in einigen Kategorien ein. Demnach teilen sich die Dienste Platz 1 bei "Breite Auswahl". In "Exklusive Inhalte" überholt Disney+ Netflix sogar. Bei der Zahl der Abonnenten liegt Disney auf Platz 3 nach Netflix und Prime Video.
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(Foto: IMAGO / photothek)

Streaming-Unterbrechung: Die Polizei hat Anfang Juni in Bayern und Hamburg einen illegalen Streaming-Ring ausgehoben, der kostenpflichtige Inhalte von Anbietern wie Netflix gegen Geld weiterverkauft haben soll. Fünf Männer stehen im Verdacht, ein technisch ausgeklügeltes System betrieben zu haben, einer geriet zusätzlich unter Verdacht der Anstiftung zu sexuellem Missbrauch über Messenger-Dienste. Auch Nutzer des Angebots müssen mit Strafverfahren rechnen.
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(Foto: Imago / Rolf Poss)

Neue Pläne hat die ARD für Louis Klamroth. Der "Hart aber fair"-Moderator soll regelmäßig in einem speziell für die Mediathek entwickelten Format zu sehen sein, das sich an jüngere Menschen richtet, erfährt die dpa. Zudem plant der Sender mehrmals pro Jahr Sendungen zu kontroversen Themen mit Bürgerbeteiligung. Die Polit-Talks, "Miosga", "Maischberger" und "Hart aber fair" sollen bis 2027 verlängert werden.
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(Foto: WDR/Julia Sellmann)