Reality-Rasselbande: Am 11. März startet bei Amazon Prime Video die Show "The 50", in der 50 Reality-Stars aufeinander treffen. Mit dabei sind u.a. Giulia Siegel, Cora Schumacher und Nico Schwanz. Sie treten in Challenges gegeneinander an und entscheiden dann, wen sie nicht mehr dabei haben wollen. Ist das "Dschungelcamp" der Abenteuer-Urlaub für C- bis Z-Promis, klingt diese Show eher nach Schulferienlager.
dwdl.de
Second Hand: Die bekannte Comedy-Show "Nightwash" wandert von Sat.1 zu RTL2. Ab dem 28. März läuft sie immer donnerstags um 22.15 Uhr. Zum Moderationsteam gehören u.a. Enissa Amani und Atze Schröder. Außerdem holt RTL2 den Gameshow-Klassiker "Der Preis ist heiß" von RTL, der 2024 mindestens einmal laufen soll.
dwdl.de, presseportal.de
TV-Tipp: Der Nischensender Comedy Central zeigt ab heute die Neuauflage der Daily Show in Deutschland. Die US-Sendung diente als Vorlage für die "heute show". Jeweils am Montag kommentiert Jon Stewart bissig das Tagesgeschehen, der die Show von 1999 bis 2015 präsentierte. Hierzulande läuft die "Daily Show" mit deutschen Untertiteln einen Tag nach der US-Premiere, von Dienstag bis Freitag um 23.30 Uhr. Im Anschluss stehen die Shows auch bei YouTube zum Abruf.
digitalfernsehen.de
Volle Klicks voraus: Der ZDF-Liebesdampfer "Traumschiff" holt den nächsten Influencer an Bord. In der Osterfolge wird Riccardo Simonetti eine Rolle übernehmen. Zuletzt hatten sich Darsteller über die Influencer-Rollen beschwert, u.a. Katerina Jacob, die moniert, dass sie "anderen Leuten, die das gelernt haben", den Job wegnehmen würden.
t-online.de, turi2.de (Background)
Weltenbummlerin: Die ZDF-Wissenssendung "Terra X" holt Hannah Emde ins Moderatorenteam. Ab April präsentiert die Wildtierärztin und Artenschützerin die Reihe "Faszination Erde". Die erste Folge über Thailand läuft am Sonntag, den 7. April um 19.30 Uhr im ZDF.
presseportal.de
Mausgerechnet: Eine Ausgabe der ARD-Show "Frag doch mal die Maus" mit Moderatorin Esther Sedlaczek kostet laut "epd Medien" 1,5 Mio Euro. Der Minutenpreis von 8.500 Euro sei höher als der von vergleichbaren Sendungen am Samstagabend, der bei durchschnittlich 6.800 Euro liege. Sedlaczek bekomme 36.000 Euro pro Folge; Armin Maiwald, Ralph Caspers und Siham El-Maimouni teilen sich 27.000 Euro Honorar.
medien.epd.de (€)
Nicht willkommen: Die Berlinale-Leitung um Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian lädt AfD-Politiker von der Eröffnungsgala des Filmfestivals am 15. Februar wieder aus. Damit reagiert die Leitung auf einen offenen Brief von über 200 Kulturschaffenden, die das vor wenigen Tagen gefordert hatten. Die Ausladung wurde an fünf AfD-Köpfe geschickt.
focus.de, spiegel.de, turi2.de (Background)
Ansteckend freundlich – die neue ARD-Talkshow “Caren Miosga”.
Immer wieder sonntags: Seit 21. Januar lädt Caren Miosga im Ersten immer sonntags nach dem “Tatort” zum Polit-Talk – und sie mach einiges anders als Vorgänerin Anne Will. “Die weite ‘Anne Will’-Runde war konfrontativer und hielt die Protagonisten gleichzeitig auf Distanz”, analysiert Medienjournalist Thomas Gehringer bei epd Medien. Nach den bisher drei Ausgaben kommt er zu dem Schluss, dass die “freundlich-sachliche Talkshow” gerade zur rechten Zeit kommt, “denn an Geschrei und Unversöhnlichkeit mangelt es zurzeit ja nicht”. turi2 veröffentlicht Gehringers Text in der Reihe Das Beste aus epd Medien bei turi2.
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Gepflegtes Nichtstun: Schauspieler Ryan Gosling hat sich auf seine Rolle als Ken im "Barbie"-Film vorbereitet, indem er die Datingshow "Bachelorette" angeschaut hat, verrät er im "Variety"-Interview. Wie bei Barbie seien die Männer auch dort allein von der Aufmerksamkeit der Frau abhängig und würden auf einzelne Merkmale reduziert, etwa der Brillenträger oder der mit dem Ohrring. Das mag charakterlich schmerzen – reicht aber oft schon als Qualifikation für die nächste Reality-Show.
abendblatt.de, variety.com
Juristischer Bienenstich: Moderator Jan Böhmermann verliert vor dem Landgericht Dresden gegen einen sächsischen Imker, der mit Böhmermanns Konterfei seinen Honig beworben hat. Der Imker sieht darin eine satirische Reaktion auf eine Ausgabe des "ZDF Magazin Royale" zum Thema Beewashing, in der Böhmermann ihn vorgeführt hat. Böhmermanns Antrag auf Unterlassung weist das Gericht zurück, er muss auch die Prozesskosten tragen. Es ist zu erwarten, dass Böhmermanns Anwälte in die nächste Instanz gehen.
bild.de, dwdl.de, mdr.de
Inklusiv: Journalistin Mirjam Kottmann, 49, verstärkt ab 12. Februar das Moderationsteam der Nachrichtensendung BR24 im Bayerischen Fernsehen. Sie sitzt seit zwölf Jahren wegen Multiple Sklerose im Rollstuhl und ist laut BR die erste Moderatorin im deutschen TV, die im Rollstuhl regelmäßig eine Newssendung präsentiert. Als Reporterin und Autorin arbeitet Kottmann seit 1997 für den BR und moderiert bereits bei ARD alpha.
br.de
Wertvolles Eigenheim: RTL2 lässt vier Familien in ihrem eigenen Haus nach Geld suchen, das die Produktion dort raffiniert versteckt, etwa hinter Wand-Attrappen oder im Waschbecken. In der neuen Gameshow "Ein Haus voller Geld - Such dich reich!" haben die Familien 30 Minuten Zeit, Ihr Haus auf der Suche nach 100.000 Euro, gestückelt in 100-Euro-Scheine, auf den Kopf zu stellen. Oliver Pocher moderiert. Im TV läuft die Show ab 29. Februar.
presseportal.de, dwdl.de
Gepfefferter Freigang: Nach einem halben Jahr Haft genießt TV-Koch Alfons Schuhbeck jetzt den Duft der Freiheit, schreibt die "Bild". Er wurde eigentlich wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt, hat wegen guter Führung aber jetzt tagsüber Freigang und arbeitet im Gewürzhandel Schuhbecks Company. Für einen Job in der Gefängnisküche ist sich ein Star-Koch dann wohl doch zu fein.
bild.de, turi2.de (Background)
"Man zappt sich durch austauschbare Channels, bis die Augen viereckig sind und das Hirn die Konsistenz von Kartoffelbrei annimmt."
T-Online-Chefredakteur Florian Harms beklagt ein Überangebot an TV-Sendern und plädiert für einen fernsehfreien Donnerstag nach isländischem Vorbild. Ginge es nach Einschaltquoten, "könnte man bis auf die neun beliebtesten alle anderen Sender ausknipsen".
t-online.de
"Wenn die Öffentlich-Rechtlichen die Gebühren jetzt noch weiter erhöhen, verlieren sie die Akzeptanz der Gesellschaft. Das ist eine große Gefahr!"
ProSiebenSat.1-Vorstandschef Bert Habets sagt im "FAZ"-Interview, dass das Verhältnis zwischen Privaten und Öffentlich-Rechtlichen "neu ausbalanciert werden" müsse. Allen Beteiligten sei klar, "dass es so wie bisher nicht weitergehen kann". Künftig werde man "noch mehr zusammenarbeiten müssen", sagt Habets und hofft auf eine baldige Integration der Mediatheken von ARD und ZDF in die eigene Streaming-App Joyn.
zeitung.faz.net
Weltstadt mit Scherz: Latenight-Moderator Jimmy Kimmel macht sich in seiner Show über Gelsenkirchen lustig. Popstar Taylor Swift gebe drei Großkonzerte in einer Stadt, von der "noch nie jemand gehört" habe, die mutmaßlich nicht einmal existiere. Oberbürgermeisterin Karin Welge lädt Kimmel nach Gelsenkirchen ein und stellt klar, dass sie die Nichtexistenz keinesfalls Bielefeld streitig machen wolle. Es hat wohl nicht nur Kimmel einen Schalke im Nacken.
faz.net (€), welt.de, twitter.com (40-Sek-Video)
Euro-Sport: Die Europäische Rundfunkunion EBU startet das Streaming-Portal Eurovision Sport, das live und auf Abruf kostenlos Zugang zu Sport-Events bietet. Es ist das erste Angebot der EBU, das sich direkt ans Publikum richtet und soll die Sportberichterstattung der europäischen Mitgliedssender ergänzen. Zu den ersten Wettkämpfen, die auf der neuen Plattform zu sehen sind, gehören die Schwimm-WM in Doha, die Biathlon-WM in Tschechien sowie die Leichtathletik-Hallen-WM in Glasgow.
teltarif.de, deadline.com, ebu.ch
"Natürlich hat es einen gewissen Reiz, wenn ich als Schauspieler:in oder Filmcrew nach Südafrika oder auf die Malediven fliegen kann, um da tolle Strandaufnahmen zu machen. Nur in dieser Welt leben wir halt nicht mehr. Wir alle müssen umdenken und es ist wichtig, dass jeder auch für sich darüber nachdenkt."
Tina Siglreithmayr, Green Consultant beim Produktionsdienstleister Plazamedia, berät Produktionsfirmen dabei, wie sie Film-, TV- und Werbeaufnahmen im Studio vor einer LED-Wand nachhaltiger produzieren können als vor Ort. Im turi2-Interview zur Themenwoche Nachhaltigkeit erzählt sie, dass "noch einiges an Aufklärungsarbeit nötig" sei.
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
Betriebsblindheit: Eine interne Untersuchung der niederländischen Rundfunkanstalt NOS deckt zahlreiche Übergriffe und Missstände auf. Bei den dazugehörigen TV- und Radio-Sendern sei es zu Einschüchterungen, Gewalt und Machtmissbrauch gekommen. Führungskräfte hätten zwar von den Vorfällen gewusst, aber "auf allen Ebenen zu viel weggeschaut."
rnd.de
Peanuts zur Primetime? Der NDR zahlt freiberuflichen "Tagesschau"-Moderatorinnen 285 Euro Höchstsatz für die 20-Uhr-Sendung, teilt eine Sprecherin auf Nachfrage von T-Online mit. Das sei eine Steigerung von gerade einmal knapp 25 Euro innerhalb von fünf Jahren. Ex-Tagesschau-Sprecher Marc Bator führt die Arbeitsbedingungen als möglichen Grund für die prominenten Abgänge von Judith Rakers, Linda Zervakis und Jan Hofer an: "Dass die Art der Verträge, der Status der Beschäftigung, zu meiner Zeit ständig wechselnde Dienstzeiten und die geringe Vergütung für die Präsentation der einzelnen Sendungen im Vergleich zur Marktmacht und Reichweite des Formats aus der Zeit gefallen sind, könnte die Entscheidung für die Beteiligten leichter machen."
Sowohl Zervakis als auch Hofer und Bator wechselten von der "Tagesschau" ins Privatfernsehen. T-Online-Redakteur Steven Sowa vermutet dahinter ein Muster. Der NDR plant nach dem jüngsten Abgang von Judith Rakers keine Nachbesetzung. Frei werdende Sendungen würden unter den übrig-gebliebenen "Tagesschau"-Gesichtern wie z.B. Jens Riewa, Susanne Daubner oder Constantin Schreiber aufgeteilt.
t-online.de, turi2.de (Background)
Doppel-Screenforce: Die Gattungsmarketing-Initiative Screenforce stellt sich 2024 mit gleich zwei Live-Events neu auf. Beim Screenforce-Festival am 13. Juni in Düsseldorf laden die TV- und Bewegtbild-Vermarkter zu Programm-Screenings und Networking. Am 18. und 19. September ist Screenforce erstmals mit einer "Future TV-Stage" beim Digitalmarkting-Event Dmexco in Köln vertreten. 2023 waren die Screenforce-Days noch ein rein virtuelles Event.
per Mail
Kabinentalk: Die DFL will künftig auch Interviews aus den Kabinen der Bundesliga-Vereine ermöglichen, um die Medienrechte für Bieter attraktiver zu machen, berichtet die "FAZ". Jedoch stoße dieser Plan nicht bei allen Vereinen auf Gegenliebe: Als Kompromiss sollen daher nicht Journalistinnen des übertragenden Senders die Kabineninterviews führen, sondern Mitarbeitende der Medienabteilungen der Klubs. "Kritische Fragen sind da nicht zu erwarten", prognostiziert Sportjournalist Daniel Theweleit.
faz.net (€)
Blumiges Ende: "Tagesschau"-Sprecherin Judith Rakers verabschiedet sich "ganz dezent" am Ende ihrer letzten Sendung. Sie dankt dem Publikum, das sie in den vergangenen 19 Jahren "immer wieder in ihr Wohnzimmer gelassen" habe, sowie den "besten Kolleginnen und Kollegen der Welt". In der Totale ist zu sehen, wie das Team zur Verabschiedung ins Studio kommt, Chefsprecher Jens Riewa und Chefredakteur Marcus Bornheim überreichen Rakers Blumensträuße.
tagesschau.de (mit 35-Sek-Video), t-online.de, turi2.de (Background)
Internat-Vibes: Model-Mama Heidi Klum schickt in der kommenden Staffel "Germany's Next Topmodel" erstmals auch Männer ins Laufsteg-Bootcamp. Im Interview mit den Funke-Programmzeitschriften macht sie klar: Männer und Frauen werden getrennt – bei den Challenges und in den Schlafsälen. Das mit dem Model-Nachwuchs ist wohl doch nicht buchstäblich gemeint.
presseportal.de
Ballpakete: Die DFL schnürt die Rechtepakete für die 1. und 2. Bundesliga neu und streicht das bisherige Verbot, dass ein Anbieter alle Pakete kauft. Die Live-Spiele der 1. Liga am Freitagabend und Samstagnachmittag sind künftig in einem Paket, bisher waren Freitag und Sonntag gebündelt. Die Highlight-Verwertung am Samstag im Free-TV wird für zwei Zeitfenster ausgeschrieben: Von 18 bis 20.15 Uhr sowie von 19.15 bis 20.15 Uhr.
dfl.de
Raum für Diskussion: Die erste Sendung von "Hart aber fair" mit neuem Konzept stößt auf ein gemischtes Echo. Moderator Louis Klamroth macht einen "soliden Job", schreibt Timo Niemeier bei DWDL. Bei der Auswahl der Bürgergäste sei die Redaktion aber "schludrig" gewesen. Willi Winkler von der "Süddeutschen Zeitung" findet die Sendung "wenig überraschend".
dwdl.de, sueddeutsche.de (€), turi2.de (Background)
"Ohne Cast und Crew irgendwo hinzutransportieren, können wir eine Szene auf einer Dachterrasse machen, danach eine am Strand, abends am Lagerfeuer und in der nächsten Szene sind wir auf dem Mond."
Elfi Kerscher, Senior Product Manager Virtual Production beim Produktionsdienstleister Plazamedia, erzählt im turi2-Interview zur Themenwoche Nachhaltigkeit, wie Studioproduktionen mit Setwechsel auf Knopfdruck Außendrehs ersetzen können. Die Aufnahmen vor einer LED-Wand im Studio sind effizienter und nachhaltiger als Produktionen "on Location".
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
Wechselbad der Töne: Der MDR widerspricht bei Meedia den "Bild"-Gerüchten, der Sender soll ab 2025 anstelle des NDR für den deutschen ESC-Vorentscheid verantwortlich sein. "Für den MDR ist das kein Thema", so ein MDR-Sprecher. Der NDR wiegelt ebenfalls ab und nutzt mit "Aussagen über die Zukunft gehören ins Reich der Spekulation" den gleichen Ausdruck, der schon bei der inoffiziellen Böhmermann-ESC-Bewerbung zur Anwendung kam.
meedia.de (€), turi2.de (Background MDR), turi2.de (Background Böhmermann)
Warum in der Ferne filmen? Elfi Kerscher und Tina Siglreithmayr über nachhaltige “Außendrehs” im LED-Studio.
Großes Kino in Parismaning: “Natürlich hat es einen gewissen Reiz, nach Südafrika oder auf die Malediven zu fliegen, um da tolle Strandaufnahmen zu machen. Nur in dieser Welt leben wir halt nicht mehr. Wir alle müssen umdenken”, sagt Tina Siglreithmayr (rechts), Green Consultant bei Plazamedia. Sie berät Produktionsfirmen und Sender, wie sie Film-, TV- und Werbeaufnahmen nachhaltiger produzieren können. Seit knapp einem Jahr betreibt Plazamedia im Münchner Vorort Ismaning dazu das Brixwork-Studio, das auf einer 120 Quadratmeter großen, L-förmigen LED-Wand jeden beliebigen Ort als 3D-Welt ins Studio holen kann. Der “Außendreh” im Studio spart CO2 und macht Produktionen planbarer: “Ich habe hier im Studio die volle Kontrolle über Licht oder Wetter”, erklärt Elfi Kerscher (links), Senior Product Manager Virtual Production. Im Interview mit turi2-Redakteur Björn Czieslik erzählen beide, wie sie Produktionen grüner machen wollen und warum echte Außendrehs trotzdem bleiben werden.
Weiterlesen >>>, turi2.de (alle Beiträge)
Servus Welt: Der bisherige Servus-TV-Moderator Max Oppel wird Teil des Teams von Welt TV. Ab Samstag steht er dort regelmäßig vor der Kamera. Bevor er Anfang 2023 zum mittlerweile eingestellten deutschen Ableger von Servus TV wechselte, war er fünf Jahre lang beim "Sat.1 Frühstücksfernsehen".
clap-club.de
Rat ohne Zukunft? Die Gewerkschaft Verdi kritisiert die Reformideen für den Umbau der Öffentlich-Rechtlichen. Der Zukunftsrat habe seine Vorschläge "ohne Sachverstand oder Einbeziehung aus der Mitarbeiterschaft" entwickelt, lässt sich der Verdi-Medienbeauftrate Christoph Schmitz in einer Pressemitteilung zitieren. Vor allem die Schaffung zusätzlicher Senderebenen und die "vollkommen schwammige" Abkehr der verfassungsrechtlich gesicherten Rundfunkfinanzierung sieht Verdi kritisch. Begrüßenswert sei dagegen die Gründung einer gemeinsamen Tochtergesellschaft von ARD, ZDF und Deutschlandradio für einheitliche Technik der digitalen Plattformen.
verdi.de, turi2.de (Background)
TV-Tipp: Das ZDF zeigt morgen um 19.00 Uhr einen Animationsfilm von Jan Böhmermann und Miguel Robitzky zur Entstehungsgeschichte des Grundgesetzes. "Das Grundgesetz der Tiere" erzählt, dass eigentlich Tiere die heimlichen Verfasser des Textes sind, der heute die Grundlage unserer demokratischen Ordnung ist. Prominente wie Bastian Pastewka, Olli Dittrich, Uschi Glas, El Hotzo und Frank Elstner geben den animierten Figuren ihre Stimmen.
presseportal.de, zdf.de (Trailer)
Sigi Rothemund, 79, ist tot. Der TV-Regisseur starb am Samstag auf Menorca. Er begann seine Karriere mit Sexkomödien in den 70ern unter dem Pseudonym Siggi Götz. 1982 drehte er die Komödie "Piratensender Powerplay" mit Thomas Gottschalk und Mike Krüger. Später filmte er die ZDF-Weihnachtsserien "Timm Thaler" und "Silas" sowie Folgen für die ARD-Krimireihe "Donna Leon" und die RTL-Serie "Der Clown".
tagesschau.de, spiegel.de
Ende der Nachrichten: "Tagesschau"-Sprecherin Judith Rakers verlässt das ARD-Nachrichtenflagschiff nach 19 Jahren "auf eigenen Wunsch". Am 31. Januar ist ihre letzte Sendung. Sie wolle sich künftig "mehr auf ihre unternehmerische Tätigkeit konzentrieren", teilt der NDR mit. Die Talkshow "3nach9" und das ARD-Reisemagazin "Wunderschön" wird sie weiterhin moderieren.
presseportal.de
Hör-Tipp: Caren Miosga wünscht sich in ihrem neuen ARD-Sonntagstalk mehr Gäste aus der Wirtschaft, sagt sie im Podcast von Gabor Steingart. Unternehmerinnen hätten bisher "große Angst zu kommen, weil bei denen viel Geld dranhängt, wenn sie etwas sagen, was sie sich vorher nicht gut überlegt haben". Miosga hofft auf einen "Mentalitätswandel" und will sich mit ihrem Team nach Kräften bemühen", neue Gesichter in die Sendung zu holen. Auch ein Gespräch mit Donald Trump würde sie reizen, wäre aber "kein Spaß". Es bräuchte "mindestens drei Fakten-Redakteure, die zwischendurch sagen: 'Sag ihm bitte, es stimmt auch wieder nicht'."
open.spotify.com (32-Min-Audio, Miosga ab 6:27), thepioneer.de (€)
Effe emotional: Ex-Fußball-Profi Stefan Effenberg hat am Sonntag weinend den Sport1-"Doppelpass" verlassen. Zuvor hatte Moderator Florian König ihn nach der Bedeutung von Franz Beckenbauer für sein Leben gefragt. Effenberg ringt um Worte und verlässt unter Tränen das Studio. Nach der Sendung sagt er: "In diesem Moment waren meine Emotionen so stark, dass mir die Worte fehlten."
sport1.de (mit 1-Min-Video)
Eingeschneit: Ein Schneesturm im US-Bundesstaat New York wirbelt das RTL-Programm durcheinander. Das NFL-Match zwischen den Pittsburgh Steelers und den Buffalo Bills wurde kurzfristig von Sonntag- auf Montagabend deutscher Zeit verschoben. Die Lücke im Programm füllten Hunde-Coach Martin Rütter und ein Spielfilm. Am Montagabend entfallen wegen des verlegten Spiels "RTL Direkt", "Spiegel TV" und "Nachtjournal".
dwdl.de
Aufgetischt: Caren Miosga holt die Gäste ihres neuen ARD-Sonntagstalks an einen Tisch. Bei Vorgängerin Anne Will saßen sie in einer halbrunden Sitzgruppe. Holzelemente in der Studio-Deko sollen gemeinsam mit dem Lichtkonzept zur "Verdichtung der Gesprächsatmosphäre" beitragen. Hoffentlich fallen beim Talk dann keine Argumente unter den Tisch und das Möbel hält, wenn Gäste mal verbal auf den Tisch hauen.
dwdl.de, presseportal.de
Bild' dir dein Ranking: Springers "Bild"-Gruppe führt auch 2023 das Zitate-Ranking von Media Tenor mit 1.546 Zitaten an. Auch die Plätze zwei und drei werden unverändert von "Spiegel" (1.138) und "Handelsblatt" (939) belegt. Allerdings baut "Bild" ihren Abstand etwas aus. Bei den TV-Sendern führen ARD (632) und ZDF (587), wobei sich das Erste vor das Zweite schiebt. Zu den Aufsteigern zählt die RTL-Gruppe (364), inklusive ntv, "stern" und "Capital", die sich von Position 15 auf 12 verbessern. Unter den Regional-Zeitungen hat der "Tagesspiegel" (416) die Nase vorn, vor Funke (394) und der "Rheinischen Post" (342). Media Tenor zählt seit 1994 Zitate ausgewählter Qualitätsmedien. Nach eigenen Angaben fließen in die Bewertung auch investigative Leistung, Nachrichtenwert und weitere Qualitätskriterien ein.
kress.de
"Das Frauenbild im Fernsehen ist unterirdisch, das können doch nicht die einzigen Rollen für eine Frau sein – erst Mutter, dann Oma oder dement."
Schauspielerin Michaela May kritisiert im "SZ Magazin", Sender, Redakteure und Produzenten konzentrierten sich zu Unrecht auf Geschichten junger Menschen. Die einzigen Älteren, die prominent im Fernsehen vorkommen dürften, seien Männer.
sz-magazin.sueddeutsche.de (€)
Video-Tipp: Die dreiteilige Doku "Sex, Macht und Lügen" von 3sat und ZDF erinnern Sex-Skandale in Politik, Film und Sport. Der erste Teil der Film-Reihe zeigt u.a. am Beispiel der Lewinsky-Affäre und dem Bunga-Bunga-Skandal um Silvio Berlusconi, wie Affären und Machtmissbrauch zum politischen Skandal werden und warum für manche Politiker Skandale zum Erfolgsfaktor werden.
3sat.de (44-min-Video), presseportal.de
Wir müssen reden: Der Sportstreamer Dyn begleitet die Handball-EM mit dem Experten-Talk "Harzblut". Nach jedem Spiel der deutschen Mannschaft sowie nach den Halbfinals und dem Finale analysieren die ehemaligen Handball-Profis Stefan Kretzschmar, Pascal Hens und Michael Kraus gemeinsam mit Moderator Finn-Ole Martins das Spiel. Zu sehen ist der Talk kurz nach Abpfiff live auf Instagram sowie im Anschluss bei YouTube und dyn.sport.
dynmedia.com
"Wenn Inka Bause bei diesen Bauernprotesten nicht mitläuft und ein paar von denen miteinander verkuppelt, dann macht sie sich komplett unglaubwürdig."
Podcast-Produzent Khesrau Behroz sieht in den Bauerprotesten schon Stoff für TV-Romanzen.
twitter.com
Historische Zukunft: RTL feiert seinen 40. Geburtstag mit einen Jubiläums-Quiz und KI-generierten Sendergesichtern, die in der Vergangenheit auf ihr heutiges Ich treffen. So meldet sich ein junger Peter Kloeppel aus dem Jahr 1985 (Foto), Günther Jauch erlebt seinen ersten Arbeitstag bei "stern TV" noch einmal. Die KI-Versionen der RTL-Stars könnten auch einem schlechten Horrorfilm entstammen – vielleicht sind sie aber auch nur eine Warnung, dass man nicht alles, was man mit KI machen kann, auch machen sollte.
turi2 - eigene Beobachtung, plus.rtl.de (komplette Show, 3,5 Std)
Christian Oliver, 51, ist tot. Der Schauspieler starb bei einem Flugzeugabsturz in der Karibik. Auch seine beiden Töchter im Alter von zehn und zwölf Jahren kamen ums Leben. Oliver spielte Anfang der 2000er einen Kriminalkommissar in der Action-Serie "Alarm für Cobra 11", später stand er u.a. für Filme wie "Operation Walküre" vor der Kamera. Er wuchs in Frankfurt auf und lebte zuletzt in Los Angeles.
bild.de
Quid pro Quote: Der klassische TV-Konsum war im Jahr 2023 weiter rückläufig, zeigt die Jahresbilanz der AGF Videoforschung. Menschen ab 3 Jahren schauten demnach täglich 182 Min fern, 2022 waren es noch 195 Min. Bei den 14- bis 49-Jährigen waren es 87 Minuten, 2022 waren es 101 Min. Während der Nutzungsanteil von Info-Sendungen wie Nachrichten und Reportagen mit 34 % zwei Prozentpunkte unter dem Jahr davor lag, gewannen Unterhaltung und Fiktion zwei Prozentpunkte und lagen bei 60 %. Laut AGF-CEO Kerstin Niederauer-Kopf suchen Zuschauende in Krisenzeiten "Ablenkung vom Alltag". Die AGF stellt mit Beginn des Jahres 2024 ihr Messsystem um und misst nicht mehr nur den linearen TV-Konsum, sondern auch die Nutzung der jeweiligen Angebote in der Mediathek bis acht Tage nach der linearen Ausstrahlung.
presseportal.de
Hör-Tipp: Zu Beginn des Privatfernsehens Anfang 1984 haben die Sender versucht, Lücken zu besetzen – RTL vor allem mit Erotik und Softpornos, erinnert sich Medienwissenschaftlerin Joan Bleicher im DLF. TV war damals noch "etabliertes Unterhaltungsmedium" und "Fenster zur Welt". Das Publikum habe seinen Tagesablauf nach dem Programm gerichtet: Um 20 Uhr anzurufen, galt als unhöflich, weil dann die "Tagesschau" lief. Trotz Streaming-Konkurrenz heute glaubt Bleicher, dass lineares Fernsehen so lange bestehen bleibt, solange Menschen "als Couch-Potatoes vor der Glotze sitzen" und sich "passiv mit schönen, bunten Bildern berieseln lassen" wollen.
deutschlandfunk.de (9-Min-Audio)
Dreistimmig: Der RTL-Sender Vox befördert Chefredakteur Marcel Amruschkewitz zum Programmchef mit alleiniger Verantwortung für alle non-fiktionalen Inhalte. Iris Preiß, bisher Senior Vice President Program Strategy & Programming, verantwortet als Strategie- und Planungschefin die fiktionalen Lizenzformate. Bereits seit Jahresbeginn ist die frühere Unterhaltungschefin Kirsten Petersen Programmgeschäftsführerin von Vox.
dwdl.de, turi2.de (Background Petersen)
Sport-Ciao? Die DFL hat beim Bundeskartellamt zwei Szenarien für eine Free-TV-Auswertung am frühen Samstagabend eingereicht, neben dem bisherigen "Sportschau"-Zeitfenster ab 18.30 Uhr ein späteres von 19.15 bis 20.15 Uhr, sagt Geschäftsführer Steffen Merkel der "Sport Bild". Bei der Ausschreibung gebe es für "kein Format und keinen Sender eine Bestandsgarantie". Um die Rechte attraktiver zu machen, will Merkel "deutlich mehr Nähe" zu den Teams als bisher ermöglichen, etwa Bilder aus der Kabine oder Zugang zu den Mannschaften unter der Woche.
sportbild.bild.de via n-tv.de
Caren wills wissen: Moderatorin Caren Miosga gibt zweieinhalb Wochen vor ihrem ersten ARD-Sonntagstalk im "Spiegel"-Interview einen Vorgeschmack darauf, was in ihrer Sendung anders laufen soll als bei Vorgängerin Anne Will. "Wir wollen keinen Krawall inszenieren, wir möchten die Runde nicht so besetzen, dass alle einander die Köpfe einhauen", sagt Miosga im Gespräch mit Alexander Kühn. Sie wolle zwar auf Parität achten und verschiedene Meinungen hören, finde es aber nicht schlimm, wenn in einer Sendung "nicht immer alle zu einem Thema verfügbaren Stimmen vertreten sind". So oft es geht, wolle Miosga die Sendung mit Einzelgesprächen beginnen: "Ich glaube, dass Politikerinnen und Politiker anders antworten, wenn sie nicht das Gefühl haben, dass in der Runde lauter Rottweiler lauern, die sich gleich auf sie stürzen." Auch Vertreterinnen der AfD will Miosga zu ihrem Talk einladen, schränkt aber ein: "Das gilt allerdings nicht für jeden und jede aus dieser Partei. Nicht wenige von ihnen sind Meister im Errichten von Lügengebäuden." Dem Vorwurf, eine Einladung in Talkshows würde populistischen Parteien eine Bühne bieten, die sie größer mache, widerspricht Miosga: "Ich glaube, die brauchen ARD und ZDF nicht. Sie finden ihre Wählerschaft auch ohne uns, über Social Media."
Während Anne Will auch nach der Pandemie ohne Publikum im Studio getalkt hat und Markus Lanz dies weiterhin macht, will Miosga künftig wieder vor Publikum diskutieren, das ein "Resonanzraum" für das sei, was auf der Bühne gesagt wird. Die "Claqueure", die manche Gäste zu ihrem Auftritt mitbringen, sollen aber draußen bleiben: "Wir werden ihnen gemütliche Plätze im Backstage-Bereich anbieten, dort können sie die Sendung auf dem Bildschirm verfolgen, bei Snacks und Getränken", kündigt Miosga an. Die Kosten ihrer Sendung, die sie selbst produziert, von 5,8 Mio Euro im Jahr und ihr Moderationshonorar von 19.000 Euro pro Ausgabe verteidigt Miosga: "Fernsehen machen kostet nun mal Geld", sagt sie und wundert sich, dass sich über Formate, die die Sender selbst produzieren und die genauso viel kosten, niemand beklage.
spiegel.de (€, Interview), tagesspiegel.de, dwdl.de (Zusammenfassung)
(Foto: Philipp Rathmer / NDR)