Basta: Prime Video lässt 50 Reality-Stars gegeneinander antreten.

Reality-Rassel­bande: Am 11. März startet bei Amazon Prime Video die Show "The 50", in der 50 Reality-Stars aufeinander treffen. Mit dabei sind u.a. Giulia Siegel, Cora Schumacher und Nico Schwanz. Sie treten in Challenges gegen­einander an und entscheiden dann, wen sie nicht mehr dabei haben wollen. Ist das "Dschungelcamp" der Abenteuer-Urlaub für C- bis Z-Promis, klingt diese Show eher nach Schul­ferien­lager.
dwdl.de

TV-Tipp: Comedy Central zeigt Neuauflage der “Daily Show” in Deutschland.

TV-Tipp: Der Nischensender Comedy Central zeigt ab heute die Neu­auflage der Daily Show in Deutschland. Die US-Sendung diente als Vorlage für die "heute show". Jeweils am Montag kommentiert Jon Stewart bissig das Tages­geschehen, der die Show von 1999 bis 2015 präsentierte. Hierzu­lande läuft die "Daily Show" mit deutschen Unter­titeln einen Tag nach der US-Premiere, von Dienstag bis Freitag um 23.30 Uhr. Im Anschluss stehen die Shows auch bei YouTube zum Abruf.
digitalfernsehen.de

Trotz Influencer-Kritik: Riccardo Simonetti spielt im “Traumschiff” mit.

Volle Klicks voraus: Der ZDF-Liebes­dampfer "Traumschiff" holt den nächsten Influencer an Bord. In der Osterfolge wird Riccardo Simonetti eine Rolle über­nehmen. Zuletzt hatten sich Darsteller über die Influencer-Rollen beschwert, u.a. Katerina Jacob, die moniert, dass sie "anderen Leuten, die das gelernt haben", den Job wegnehmen würden.
t-online.de, turi2.de (Background)

“epd Medien”: ARD-Show “Frag doch mal die Maus” kostet 1,5 Mio Euro pro Folge.

Maus­gerechnet: Eine Ausgabe der ARD-Show "Frag doch mal die Maus" mit Moderatorin Esther Sedlaczek kostet laut "epd Medien" 1,5 Mio Euro. Der Minuten­preis von 8.500 Euro sei höher als der von vergleichbaren Sendungen am Samstag­abend, der bei durch­schnittlich 6.800 Euro liege. Sedlaczek bekomme 36.000 Euro pro Folge; Armin Maiwald, Ralph Caspers und Siham El-Maimouni teilen sich 27.000 Euro Honorar.
medien.epd.de (€)

Nach offenem Brief: Berlinale lädt AfD-Politiker aus.

Nicht willkommen: Die Berlinale-Leitung um Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian lädt AfD-Politiker von der Eröffnungs­gala des Film­festivals am 15. Februar wieder aus. Damit reagiert die Leitung auf einen offenen Brief von über 200 Kultur­­schaffenden, die das vor wenigen Tagen gefordert hatten. Die Ausladung wurde an fünf AfD-Köpfe geschickt.
focus.de, spiegel.de, turi2.de (Background)

Ansteckend freundlich – die neue ARD-Talkshow “Caren Miosga”.


Immer wieder sonntags: Seit 21. Januar lädt Caren Miosga im Ersten immer sonntags nach dem “Tatort” zum Polit-Talk – und sie mach einiges anders als Vorgänerin Anne Will. “Die weite ‘Anne Will’-Runde war konfrontativer und hielt die Protagonisten gleichzeitig auf Distanz”, analysiert Medienjournalist Thomas Gehringer bei epd Medien. Nach den bisher drei Ausgaben kommt er zu dem Schluss, dass die “freundlich-sachliche Talkshow” gerade zur rechten Zeit kommt, “denn an Geschrei und Unversöhnlichkeit mangelt es zurzeit ja nicht”. turi2 veröffentlicht Gehringers Text in der Reihe Das Beste aus epd Medien bei turi2.
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Basta: Ryan Gosling hat sich mit der “Bachelorette” auf seine Rolle als Ken eingestimmt.

Gepflegtes Nichtstun: Schauspieler Ryan Gosling hat sich auf seine Rolle als Ken im "Barbie"-Film vorbereitet, indem er die Dating­show "Bachelorette" angeschaut hat, verrät er im "Variety"-Interview. Wie bei Barbie seien die Männer auch dort allein von der Auf­merk­samkeit der Frau abhängig und würden auf einzelne Merk­male reduziert, etwa der Brillen­träger oder der mit dem Ohr­ring. Das mag charakterlich schmerzen – reicht aber oft schon als Qualifikation für die nächste Reality-Show.
abendblatt.de, variety.com

Landgericht Dresden weist Böhmermann-Abmahnung gegen sächsischen Imker ab.

Juristischer Bienenstich: Moderator Jan Böhmermann verliert vor dem Landgericht Dresden gegen einen sächsischen Imker, der mit Böhmermanns Konterfei seinen Honig beworben hat. Der Imker sieht darin eine satirische Reaktion auf eine Ausgabe des "ZDF Magazin Royale" zum Thema Beewashing, in der Böhmermann ihn vorge­führt hat. Böhmermanns Antrag auf Unter­lassung weist das Gericht zurück, er muss auch die Prozess­kosten tragen. Es ist zu erwarten, dass Böhmermanns Anwälte in die nächste Instanz gehen.
bild.de, dwdl.de, mdr.de

Erste Newsmoderatorin im Rollstuhl: Mirjam Kottmann präsentiert künftig BR24-TV-Nachrichten.

Inklusiv: Journalistin Mirjam Kottmann, 49, verstärkt ab 12. Februar das Moderations­team der Nachrichten­sendung BR24 im Bayerischen Fernsehen. Sie sitzt seit zwölf Jahren wegen Multiple Sklerose im Roll­stuhl und ist laut BR die erste Moderatorin im deutschen TV, die im Roll­stuhl regel­mäßig eine News­sendung präsentiert. Als Reporterin und Autorin arbeitet Kottmann seit 1997 für den BR und moderiert bereits bei ARD alpha.
br.de

Oliver Pocher moderiert neue Gameshow “Ein Haus voller Geld – Such dich reich!” bei RTL2.

Wertvolles Eigenheim: RTL2 lässt vier Familien in ihrem eigenen Haus nach Geld suchen, das die Produktion dort raffiniert versteckt, etwa hinter Wand-Attrappen oder im Waschbecken. In der neuen Gameshow "Ein Haus voller Geld - Such dich reich!" haben die Familien 30 Minuten Zeit, Ihr Haus auf der Suche nach 100.000 Euro, gestückelt in 100-Euro-Scheine, auf den Kopf zu stellen. Oliver Pocher moderiert. Im TV läuft die Show ab 29. Februar.
presseportal.de, dwdl.de

Basta: Inhaftierter Star-Koch Alfons Schuhbeck ist jetzt Freigänger.

Gepfefferter Freigang: Nach einem halben Jahr Haft genießt TV-Koch Alfons Schuhbeck jetzt den Duft der Freiheit, schreibt die "Bild". Er wurde eigentlich wegen Steuer­hinterziehung zu drei Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt, hat wegen guter Führung aber jetzt tagsüber Freigang und arbeitet im Gewürz­handel Schuhbecks Company. Für einen Job in der Gefängnis­küche ist sich ein Star-Koch dann wohl doch zu fein.
bild.de, turi2.de (Background)

Zitat: Florian Harms bemängelt ein Überangebot an TV-Sendern.

"Man zappt sich durch austauschbare Channels, bis die Augen viereckig sind und das Hirn die Konsistenz von Kartoffel­brei annimmt."

T-Online-Chef­­redakteur Florian Harms beklagt ein Über­angebot an TV-Sendern und plädiert für einen fernseh­freien Donnerstag nach isländischem Vorbild. Ginge es nach Einschalt­quoten, "könnte man bis auf die neun beliebtesten alle anderen Sender ausknipsen".
t-online.de

Zitat: P7S1-Boss Bert Habets sieht Notwendigkeit zur Kooperation von ÖRR und Privaten.

"Wenn die Öffentlich-Rechtlichen die Gebühren jetzt noch weiter erhöhen, ver­lieren sie die Akzeptanz der Gesellschaft. Das ist eine große Gefahr!"

ProSiebenSat.1-Vorstands­chef Bert Habets sagt im "FAZ"-Interview, dass das Verhältnis zwischen Privaten und Öffentlich-Rechtlichen "neu aus­balanciert werden" müsse. Allen Beteiligten sei klar, "dass es so wie bisher nicht weiter­gehen kann". Künftig werde man "noch mehr zusammen­arbeiten müssen", sagt Habets und hofft auf eine baldige Integration der Mediatheken von ARD und ZDF in die eigene Streaming-App Joyn.
zeitung.faz.net

Basta: Jimmy Kimmel zweifelt Existenz von Gelsenkirchen an.

Weltstadt mit Scherz: Latenight-Moderator Jimmy Kimmel macht sich in seiner Show über Gelsenkirchen lustig. Popstar Taylor Swift gebe drei Groß­konzerte in einer Stadt, von der "noch nie jemand gehört" habe, die mutmaßlich nicht einmal existiere. Ober­bürger­meisterin Karin Welge lädt Kimmel nach Gelsenkirchen ein und stellt klar, dass sie die Nicht­existenz keines­falls Bielefeld streitig machen wolle. Es hat wohl nicht nur Kimmel einen Schalke im Nacken.
faz.net (€), welt.de, twitter.com (40-Sek-Video)

EBU startet kostenlose Sport-Streaming-Plattform.

Euro-Sport: Die Europäische Rund­funk­union EBU startet das Streaming-Portal Euro­vision Sport, das live und auf Abruf kostenlos Zugang zu Sport­-Events bietet. Es ist das erste Angebot der EBU, das sich direkt ans Publikum richtet und soll die Sportbericht­erstattung der europäischen Mitglieds­sender ergänzen. Zu den ersten Wettkämpfen, die auf der neuen Plattform zu sehen sind, gehören die Schwimm-WM in Doha, die Biathlon-WM in Tschechien sowie die Leicht­athletik-Hallen-WM in Glasgow.
teltarif.de, deadline.com, ebu.ch

Zitat: Filmcrews müssen bei Außenaufnahmen umdenken, sagt Green Consultant Tina Siglreithmayr.

"Natürlich hat es einen gewissen Reiz, wenn ich als Schau­spieler:in oder Film­crew nach Süd­afrika oder auf die Malediven fliegen kann, um da tolle Strand­aufnahmen zu machen. Nur in dieser Welt leben wir halt nicht mehr. Wir alle müssen umdenken und es ist wichtig, dass jeder auch für sich darüber nachdenkt."

Tina Siglreithmayr, Green Consultant beim Produktions­dienst­leister Plazamedia, berät Produktions­firmen dabei, wie sie Film-, TV- und Werbeaufnahmen im Studio vor einer LED-Wand nachhaltiger produzieren können als vor Ort. Im turi2-Interview zur Themenwoche Nachhaltigkeit erzählt sie, dass "noch einiges an Aufklärungs­arbeit nötig" sei.
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)

Untersuchung deckt zahlreiche Missstände beim Niederländischen Rundfunk auf.

Betriebsblindheit: Eine interne Untersuchung der niederländischen Rundfunkanstalt NOS deckt zahlreiche Übergriffe und Missstände auf. Bei den dazugehörigen TV- und Radio-Sendern sei es zu Einschüchterungen, Gewalt und Machtmissbrauch gekommen. Führungskräfte hätten zwar von den Vorfällen gewusst, aber "auf allen Ebenen zu viel weggeschaut."
rnd.de

NDR zahlt Moderatoren Höchstsatz von 285 Euro pro “Tagesschau”-Sendung.

Peanuts zur Primetime? Der NDR zahlt freiberuflichen "Tagesschau"-Moderatorinnen 285 Euro Höchstsatz für die 20-Uhr-Sendung, teilt eine Sprecherin auf Nachfrage von T-Online mit. Das sei eine Steigerung von gerade einmal knapp 25 Euro innerhalb von fünf Jahren. Ex-Tagesschau-Sprecher Marc Bator führt die Arbeitsbedingungen als möglichen Grund für die prominenten Abgänge von Judith Rakers, Linda Zervakis und Jan Hofer an: "Dass die Art der Verträge, der Status der Beschäftigung, zu meiner Zeit ständig wechselnde Dienstzeiten und die geringe Vergütung für die Präsentation der einzelnen Sendungen im Vergleich zur Marktmacht und Reichweite des Formats aus der Zeit gefallen sind, könnte die Entscheidung für die Beteiligten leichter machen."

Sowohl Zervakis als auch Hofer und Bator wechselten von der "Tagesschau" ins Privatfernsehen. T-Online-Redakteur Steven Sowa vermutet dahinter ein Muster. Der NDR plant nach dem jüngsten Abgang von Judith Rakers keine Nachbesetzung. Frei werdende Sendungen würden unter den übrig-gebliebenen "Tagesschau"-Gesichtern wie z.B. Jens Riewa, Susanne Daubner oder Constantin Schreiber aufgeteilt.
t-online.de, turi2.de (Background)

Screenforce kehrt mit Live-Events in Düsseldorf und Köln zurück.

Doppel-Screenforce: Die Gattungs­marketing-Initiative Screenforce stellt sich 2024 mit gleich zwei Live-Events neu auf. Beim Screenforce-Festival am 13. Juni in Düsseldorf laden die TV- und Bewegtbild-Vermarkter zu Programm-Screenings und Networking. Am 18. und 19. September ist Screenforce erstmals mit einer "Future TV-Stage" beim Digital­markting-Event Dmexco in Köln vertreten. 2023 waren die Screenforce-Days noch ein rein virtuelles Event.
per Mail

Bundesliga-Plan: Vereinsbeschäftigte sollen Kabinen-Interviews machen.

Kabinentalk: Die DFL will künftig auch Interviews aus den Kabinen der Bundesliga-Vereine ermöglichen, um die Medien­rechte für Bieter attraktiver zu machen, berichtet die "FAZ". Jedoch stoße dieser Plan nicht bei allen Vereinen auf Gegen­liebe: Als Kompromiss sollen daher nicht Journalistinnen des über­tragenden Senders die Kabinen­interviews führen, sondern Mitarbeitende der Medien­abteilungen der Klubs. "Kritische Fragen sind da nicht zu erwarten", prognostiziert Sport­journalist Daniel Theweleit.
faz.net (€)

Judith Rakers verabschiedet sich vom “Tagesschau”-Publikum und den “besten Kolleginnen und Kollegen der Welt”.

Blumiges Ende: "Tagesschau"-Sprecherin Judith Rakers verabschiedet sich "ganz dezent" am Ende ihrer letzten Sendung. Sie dankt dem Publikum, das sie in den vergangenen 19 Jahren "immer wieder in ihr Wohn­zimmer gelassen" habe, sowie den "besten Kolleginnen und Kollegen der Welt". In der Totale ist zu sehen, wie das Team zur Verabschiedung ins Studio kommt, Chef­sprecher Jens Riewa und Chef­redakteur Marcus Bornheim über­reichen Rakers Blumen­sträuße.
tagesschau.de (mit 35-Sek-Video), t-online.de, turi2.de (Background)

Basta: Heidi Klum trennt bei “GNTM” Männlein und Weiblein strikt voneinander.

Internat-Vibes: Model-Mama Heidi Klum schickt in der kommenden Staffel "Germany's Next Topmodel" erstmals auch Männer ins Laufsteg-Bootcamp. Im Interview mit den Funke-Programm­zeitschriften macht sie klar: Männer und Frauen werden getrennt – bei den Challenges und in den Schlafsälen. Das mit dem Model-Nachwuchs ist wohl doch nicht buchstäblich gemeint.
presseportal.de

DFL schnürt Bundesliga-Pakete neu und streicht No-Single-Buyer-Rule.

Ballpakete: Die DFL schnürt die Rechte­pakete für die 1. und 2. Bundesliga neu und streicht das bisherige Verbot, dass ein Anbieter alle Pakete kauft. Die Live-Spiele der 1. Liga am Freitagabend und Samstag­nachmittag sind künftig in einem Paket, bisher waren Freitag und Sonntag gebündelt. Die Highlight-Verwertung am Samstag im Free-TV wird für zwei Zeit­fenster ausge­schrieben: Von 18 bis 20.15 Uhr sowie von 19.15 bis 20.15 Uhr.
dfl.de

Meinung: Das neue “Hart aber fair” ist solide, aber wenig überraschend.

Raum für Diskussion: Die erste Sendung von "Hart aber fair" mit neuem Konzept stößt auf ein gemischtes Echo. Moderator Louis Klamroth macht einen "soliden Job", schreibt Timo Niemeier bei DWDL. Bei der Auswahl der Bürger­gäste sei die Redaktion aber "schludrig" gewesen. Willi Winkler von der "Süddeutschen Zeitung" findet die Sendung "wenig überraschend".
dwdl.de, sueddeutsche.de (€), turi2.de (Background)

Zitat: Studio-Produktionen vor LED-Wand sind effizienter und nachhaltiger als Außendrehs vor Ort, sagt Elfi Kerscher.

"Ohne Cast und Crew irgendwo hinzu­transportieren, können wir eine Szene auf einer Dach­terrasse machen, danach eine am Strand, abends am Lager­feuer und in der nächsten Szene sind wir auf dem Mond."

Elfi Kerscher, Senior Product Manager Virtual Production beim Produktions­dienst­leister Plazamedia, erzählt im turi2-Interview zur Themenwoche Nachhaltigkeit, wie Studio­produktionen mit Setwechsel auf Knopfdruck Außendrehs ersetzen können. Die Aufnahmen vor einer LED-Wand im Studio sind effizienter und nach­haltiger als Produktionen "on Location".
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)

MDR widerspricht Gerüchten um Wechsel des ESC-Vorentscheids.

Wechsel­bad der Töne: Der MDR wider­spricht bei Meedia den "Bild"-Gerüchten, der Sender soll ab 2025 anstelle des NDR für den deutschen ESC-Vorent­­scheid verant­wortlich sein. "Für den MDR ist das kein Thema", so ein MDR-Sprecher. Der NDR wiegelt ebenfalls ab und nutzt mit "Aussagen über die Zukunft gehören ins Reich der Spekulation" den gleichen Ausdruck, der schon bei der inoffiziellen Böhmermann-ESC-Bewerbung zur Anwendung kam.
meedia.de (€), turi2.de (Background MDR), turi2.de (Background Böhmermann)

Warum in der Ferne filmen? Elfi Kerscher und Tina Siglreithmayr über nachhaltige “Außendrehs” im LED-Studio.


Großes Kino in Parismaning: “Natürlich hat es einen gewissen Reiz, nach Süd­afrika oder auf die Malediven zu fliegen, um da tolle Strand­aufnahmen zu machen. Nur in dieser Welt leben wir halt nicht mehr. Wir alle müssen umdenken”, sagt Tina Siglreithmayr (rechts), Green Consultant bei Plazamedia. Sie berät Produktions­firmen und Sender, wie sie Film-, TV- und Werbe­aufnahmen nachhaltiger produzieren können. Seit knapp einem Jahr betreibt Plazamedia im Münchner Vorort Ismaning dazu das Brixwork-Studio, das auf einer 120 Quadratmeter großen, L-förmigen LED-Wand jeden beliebigen Ort als 3D-Welt ins Studio holen kann. Der “Außendreh” im Studio spart CO2 und macht Produktionen planbarer: “Ich habe hier im Studio die volle Kontrolle über Licht oder Wetter”, erklärt Elfi Kerscher (links), Senior Product Manager Virtual Production. Im Interview mit turi2-Redakteur Björn Czieslik erzählen beide, wie sie Produktionen grüner machen wollen und warum echte Außen­drehs trotzdem bleiben werden.
Weiterlesen >>>, turi2.de (alle Beiträge)

Kritik an Reformvorschlägen für ARD & ZDF: Verdi wirft Zukunftsrat mangelnden Sachverstand vor.

Rat ohne Zukunft? Die Gewerkschaft Verdi kritisiert die Reformideen für den Umbau der Öffentlich-Rechtlichen. Der Zukunftsrat habe seine Vorschläge "ohne Sachverstand oder Einbeziehung aus der Mitarbeiterschaft" entwickelt, lässt sich der Verdi-Medienbeauftrate Christoph Schmitz in einer Pressemitteilung zitieren. Vor allem die Schaffung zusätzlicher Senderebenen und die "vollkommen schwammige"  Abkehr der verfassungsrechtlich gesicherten Rundfunkfinanzierung sieht Verdi kritisch. Begrüßenswert sei dagegen die Gründung einer gemeinsamen Tochter­gesellschaft von ARD, ZDF und Deutschlandradio für einheitliche Technik der digitalen Plattformen.
verdi.de, turi2.de (Background)

TV-Tipp: “ZDF Magazin Royale” zeigt Animationsfilm zur Entstehung des Grundgesetzes.

TV-Tipp: Das ZDF zeigt morgen um 19.00 Uhr einen Animationsfilm von Jan Böhmermann und Miguel Robitzky zur Entstehungsgeschichte des Grundgesetzes. "Das Grundgesetz der Tiere" erzählt, dass eigentlich Tiere die heimlichen Verfasser des Textes sind, der heute die Grundlage unserer demokratischen Ordnung ist. Prominente wie Bastian Pastewka, Olli Dittrich, Uschi Glas, El Hotzo und Frank Elstner geben den animierten Figuren ihre Stimmen.
presseportal.de, zdf.de (Trailer)

TV-Regisseur Sigi Rothemund, 79, ist tot.

Sigi Rothemund, 79, ist tot. Der TV-Regisseur starb am Samstag auf Menorca. Er begann seine Karriere mit Sex­komödien in den 70ern unter dem Pseudonym Siggi Götz. 1982 drehte er die Komödie "Piraten­sender Powerplay" mit Thomas Gottschalk und Mike Krüger. Später filmte er die ZDF-Weihnachts­serien "Timm Thaler" und "Silas" sowie Folgen für die ARD-Krimi­reihe "Donna Leon" und die RTL-Serie "Der Clown".
tagesschau.de, spiegel.de

Judith Rakers verlässt die “Tagesschau”.

Ende der Nachrichten: "Tagesschau"-Sprecherin Judith Rakers verlässt das ARD-Nachrichten­flagschiff nach 19 Jahren "auf eigenen Wunsch". Am 31. Januar ist ihre letzte Sendung. Sie wolle sich künftig "mehr auf ihre unternehmerische Tätigkeit konzentrieren", teilt der NDR mit. Die Talkshow "3nach9" und das ARD-Reise­magazin "Wunderschön" wird sie weiterhin moderieren.
presseportal.de

Hör-Tipp: Caren Miosga würde gerne mehr Wirtschaftsgesichter in TV-Talks sehen.

Hör-Tipp: Caren Miosga wünscht sich in ihrem neuen ARD-Sonntagstalk mehr Gäste aus der Wirtschaft, sagt sie im Podcast von Gabor Steingart. Unternehmerinnen hätten bisher "große Angst zu kommen, weil bei denen viel Geld dranhängt, wenn sie etwas sagen, was sie sich vorher nicht gut überlegt haben". Miosga hofft auf einen "Mentalitätswandel" und will sich mit ihrem Team nach Kräften bemühen", neue Gesichter in die Sendung zu holen. Auch ein Gespräch mit Donald Trump würde sie reizen, wäre aber "kein Spaß". Es bräuchte "mindestens drei Fakten-Redakteure, die zwischendurch sagen: 'Sag ihm bitte, es stimmt auch wieder nicht'."
open.spotify.com (32-Min-Audio, Miosga ab 6:27), thepioneer.de (€)

Erinnerung an Beckenbauer: Stefan Effenberg verlässt unter Tränen Sport1-“Doppelpass”.

Effe emotional: Ex-Fußball-Profi Stefan Effenberg hat am Sonntag weinend den Sport1-"Doppelpass" verlassen. Zuvor hatte Moderator Florian König ihn nach der Bedeutung von Franz Beckenbauer für sein Leben gefragt. Effenberg ringt um Worte und verlässt unter Tränen das Studio. Nach der Sendung sagt er: "In diesem Moment waren meine Emotionen so stark, dass mir die Worte fehlten."
sport1.de (mit 1-Min-Video)

Schneesturm: Verlegtes NFL-Match bringt RTL-Programm durcheinander.

Eingeschneit: Ein Schnee­sturm im US-Bundes­staat New York wirbelt das RTL-Programm durch­einander. Das NFL-Match zwischen den Pittsburgh Steelers und den Buffalo Bills wurde kurz­fristig von Sonntag- auf Montag­abend deutscher Zeit verschoben. Die Lücke im Programm füllten Hunde-Coach Martin Rütter und ein Spiel­film. Am Montag­abend entfallen wegen des verlegten Spiels "RTL Direkt", "Spiegel TV" und "Nacht­journal".
dwdl.de

Basta: Caren Miosga talkt am Tisch.

Aufgetischt: Caren Miosga holt die Gäste ihres neuen ARD-Sonntags­talks an einen Tisch. Bei Vorgängerin Anne Will saßen sie in einer halb­runden Sitzgruppe. Holzelemente in der Studio-Deko sollen gemeinsam mit dem Licht­konzept zur "Verdichtung der Gesprächs­atmosphäre" beitragen. Hoffentlich fallen beim Talk dann keine Argumente unter den Tisch und das Möbel hält, wenn Gäste mal verbal auf den Tisch hauen.
dwdl.de, presseportal.de

Media Tenor: “Bild” baut Abstand als meistzitiertes Medium aus.


Bild' dir dein Ranking: Springers "Bild"-Gruppe führt auch 2023 das Zitate-Ranking von Media Tenor mit 1.546 Zitaten an. Auch die Plätze zwei und drei werden unver­ändert von "Spiegel" (1.138) und "Handels­blatt" (939) belegt. Aller­dings baut "Bild" ihren Abstand etwas aus. Bei den TV-Sendern führen ARD (632) und ZDF (587), wobei sich das Erste vor das Zweite schiebt. Zu den Auf­steigern zählt die RTL-Gruppe (364), inklusive ntv, "stern" und "Capital", die sich von Position 15 auf 12 verbessern. Unter den Regional-Zeitungen hat der "Tages­spiegel" (416) die Nase vorn, vor Funke (394) und der "Rheinischen Post" (342). Media Tenor zählt seit 1994 Zitate ausgewählter Qualitätsmedien. Nach eigenen Angaben fließen in die Bewertung auch investigative Leistung, Nachrichten­wert und weitere Qualitäts­kriterien ein.
kress.de

Zitat: Schauspielerin Michaela May kritisiert das Frauenbild im Fernsehen als “unterirdisch”.

"Das Frauenbild im Fernsehen ist unterirdisch, das können doch nicht die einzigen Rollen für eine Frau sein – erst Mutter, dann Oma oder dement."

Schauspielerin Michaela May kritisiert im "SZ Magazin", Sender, Redakteure und Produzenten konzentrierten sich zu Unrecht auf Geschichten junger Menschen. Die einzigen Älteren, die prominent im Fernsehen vorkommen dürften, seien Männer.
sz-magazin.sueddeutsche.de (€)

Video-Tipp: 3sat und ZDF zeigen in dreiteiliger Doku Sex-Skandale in Politik, Film und Sport.

Video-Tipp: Die dreiteilige Doku "Sex, Macht und Lügen" von 3sat und ZDF erinnern Sex-Skandale in Politik, Film und Sport. Der erste Teil der Film-Reihe zeigt u.a. am Beispiel der Lewinsky-Affäre und dem Bunga-Bunga-Skandal um Silvio Berlusconi, wie Affären und Machtmissbrauch zum politischen Skandal werden und warum für manche Politiker Skandale zum Erfolgsfaktor werden.
3sat.de (44-min-Video), presseportal.de

Dyn-Talk “Harzblut” analysiert EM-Spiele deutscher Handball-Mannschaft.

Wir müssen reden: Der Sportstreamer Dyn begleitet die Handball-EM mit dem Experten-Talk "Harzblut". Nach jedem Spiel der deutschen Mannschaft sowie nach den Halb­finals und dem Finale analysieren die ehemaligen Handball-Profis Stefan Kretzschmar, Pascal Hens und Michael Kraus gemeinsam mit Moderator Finn-Ole Martins das Spiel. Zu sehen ist der Talk kurz nach Abpfiff live auf Instagram sowie im Anschluss bei YouTube und dyn.sport.
dynmedia.com

Basta: RTL verfrachtet Sendergesichter mithilfe von KI in die Vergangenheit.

Historische Zukunft: RTL feiert seinen 40. Geburtstag mit einen Jubiläums-Quiz und KI-generierten Sender­gesichtern, die in der Vergangenheit auf ihr heutiges Ich treffen. So meldet sich ein junger Peter Kloeppel aus dem Jahr 1985 (Foto), Günther Jauch erlebt seinen ersten Arbeitstag bei "stern TV" noch einmal. Die KI-Versionen der RTL-Stars könnten auch einem schlechten Horrorfilm entstammen – vielleicht sind sie aber auch nur eine Warnung, dass man nicht alles, was man mit KI machen kann, auch machen sollte.
turi2 - eigene Beobachtung, plus.rtl.de (komplette Show, 3,5 Std)

Schauspieler Christian Oliver, 51, ist tot.

Christian Oliver, 51, ist tot. Der Schau­spieler starb bei einem Flug­zeug­absturz in der Karibik. Auch seine beiden Töchter im Alter von zehn und zwölf Jahren kamen ums Leben. Oliver spielte Anfang der 2000er einen Kriminal­kommissar in der Action-Serie "Alarm für Cobra 11", später stand er u.a. für Filme wie "Operation Walküre" vor der Kamera. Er wuchs in Frankfurt auf und lebte zuletzt in Los Angeles.
bild.de

AGF-Bilanz: Lineares Fernsehen verliert 2023 Zuschauer, Messsystem wird umgestellt.

Quid pro Quote: Der klassische TV-Konsum war im Jahr 2023 weiter rückläufig, zeigt die Jahres­bilanz der AGF Video­forschung. Menschen ab 3 Jahren schauten demnach täglich 182 Min fern, 2022 waren es noch 195 Min. Bei den 14- bis 49-Jährigen waren es 87 Minuten, 2022 waren es 101 Min. Während der Nutzungs­anteil von Info-Sendungen wie Nachrichten und Reportagen mit 34 % zwei Prozent­punkte unter dem Jahr davor lag, gewannen Unterhaltung und Fiktion zwei Prozent­punkte und lagen bei 60 %. Laut AGF-CEO Kerstin Niederauer-Kopf suchen Zuschauende in Krisenzeiten "Ablenkung vom Alltag". Die AGF stellt mit Beginn des Jahres 2024 ihr Mess­system um und misst nicht mehr nur den linearen TV-Konsum, sondern auch die Nutzung der jeweiligen Angebote in der Mediathek bis acht Tage nach der linearen Ausstrahlung.
presseportal.de

Hör-Tipp: Joan Bleicher erinnert an die Anfänge des Privatfernsehens.

Hör-Tipp: Zu Beginn des Privatfernsehens Anfang 1984 haben die Sender versucht, Lücken zu besetzen – RTL vor allem mit Erotik und Softpornos, erinnert sich Medien­wissen­schaftlerin Joan Bleicher im DLF. TV war damals noch "etabliertes Unter­haltungs­medium" und "Fenster zur Welt". Das Publikum habe seinen Tages­ablauf nach dem Programm gerichtet: Um 20 Uhr anzurufen, galt als unhöflich, weil dann die "Tagesschau" lief. Trotz Streaming-Konkurrenz heute glaubt Bleicher, dass lineares Fernsehen so lange bestehen bleibt, solange Menschen "als Couch-Potatoes vor der Glotze sitzen" und sich "passiv mit schönen, bunten Bildern berieseln lassen" wollen.
deutschlandfunk.de (9-Min-Audio)

Vox stellt Senderführung neu auf, Marcel Amruschkewitz wird Programm­chef.

Dreistimmig: Der RTL-Sender Vox befördert Chef­redakteur Marcel Amruschkewitz zum Programm­chef mit alleiniger Verantwortung für alle non-fiktionalen Inhalte. Iris Preiß, bisher Senior Vice President Program Strategy & Programming, verantwortet als Strategie- und Planungs­chefin die fiktionalen Lizenz­formate. Bereits seit Jahres­beginn ist die frühere Unter­­haltungs­chefin Kirsten Petersen Programm­­geschäfts­­führerin von Vox.
dwdl.de, turi2.de (Background Petersen)

DFL gibt ARD-“Sportschau” keine “Bestandsgarantie”.

Sport-Ciao? Die DFL hat beim Bundes­kartellamt zwei Szenarien für eine Free-TV-Auswertung am frühen Samstag­abend eingereicht, neben dem bisherigen "Sportschau"-Zeitfenster ab 18.30 Uhr ein späteres von 19.15 bis 20.15 Uhr, sagt Geschäfts­führer Steffen Merkel der "Sport Bild". Bei der Ausschreibung gebe es für "kein Format und keinen Sender eine Bestands­garantie". Um die Rechte attraktiver zu machen, will Merkel "deutlich mehr Nähe" zu den Teams als bisher ermöglichen, etwa Bilder aus der Kabine oder Zugang zu den Mannschaften unter der Woche.
sportbild.bild.de via n-tv.de

Caren Miosga will auch mit der AfD talken, aber keinen Krawall inszenieren.


Caren wills wissen: Moderatorin Caren Miosga gibt zwei­einhalb Wochen vor ihrem ersten ARD-Sonntags­talk im "Spiegel"-Interview einen Vor­geschmack darauf, was in ihrer Sendung anders laufen soll als bei Vorgängerin Anne Will. "Wir wollen keinen Krawall inszenieren, wir möchten die Runde nicht so besetzen, dass alle einander die Köpfe einhauen", sagt Miosga im Gespräch mit Alexander Kühn. Sie wolle zwar auf Parität achten und verschiedene Meinungen hören, finde es aber nicht schlimm, wenn in einer Sendung "nicht immer alle zu einem Thema verfügbaren Stimmen vertreten sind". So oft es geht, wolle Miosga die Sendung mit Einzel­gesprächen beginnen: "Ich glaube, dass Politikerinnen und Politiker anders antworten, wenn sie nicht das Gefühl haben, dass in der Runde lauter Rottweiler lauern, die sich gleich auf sie stürzen." Auch Vertreterinnen der AfD will Miosga zu ihrem Talk einladen, schränkt aber ein: "Das gilt allerdings nicht für jeden und jede aus dieser Partei. Nicht wenige von ihnen sind Meister im Errichten von Lügen­gebäuden." Dem Vorwurf, eine Einladung in Talkshows würde populistischen Parteien eine Bühne bieten, die sie größer mache, widerspricht Miosga: "Ich glaube, die brauchen ARD und ZDF nicht. Sie finden ihre Wählerschaft auch ohne uns, über Social Media."

Während Anne Will auch nach der Pandemie ohne Publikum im Studio getalkt hat und Markus Lanz dies weiterhin macht, will Miosga künftig wieder vor Publikum diskutieren, das ein "Resonanzraum" für das sei, was auf der Bühne gesagt wird. Die "Claqueure", die manche Gäste zu ihrem Auftritt mitbringen, sollen aber draußen bleiben: "Wir werden ihnen gemütliche Plätze im Backstage-Bereich anbieten, dort können sie die Sendung auf dem Bildschirm verfolgen, bei Snacks und Getränken", kündigt Miosga an. Die Kosten ihrer Sendung, die sie selbst produziert, von 5,8 Mio Euro im Jahr und ihr Moderations­honorar von 19.000 Euro pro Ausgabe verteidigt Miosga: "Fernsehen machen kostet nun mal Geld", sagt sie und wundert sich, dass sich über Formate, die die Sender selbst produzieren und die genauso viel kosten, niemand beklage.
spiegel.de (€, Interview), tagesspiegel.de, dwdl.de (Zusammenfassung)

(Foto: Philipp Rathmer / NDR)