Twitter-Sperre von Donald Trump stellt die Polit-Wissenschaft vor Probleme. Forscherin Lindsay Chervinsky findet eine Analyse von Trumps Twitter-Nutzung zentral, um die Präsidentschaft zu beschreiben. Das Nationalarchiv hat mit der Trump-Regierung vereinbart, dass seine Digitalkommunikation gesichert wird. Doch nun ist aufgrund vieler Personalwechsel unklar, ob dies wirklich geschehen ist, so Chervinsky.
spiegel.de (Paid)
"Ich glaube, dass ich mir noch den Luxus leisten kann, mich nicht komplett zu verkaufen."
Authentizität ist Twitter-Influencer Sebastian Hotz alias El Hotzo "sehr wichtig", sagt er im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". Sein Management verdrehe oft die Augen, weil er "noch so ein paar moralische Ansprüche" vor sich herschiebe. Es gebe Unternehmen, für die er überhaupt nicht werben wollen würde – u.a. Volkswagen und Amazon.
sueddeutsche.de (Paid)
Twitter sperrt die chinesische Botschaft in den USA aus. Grund ist ein Tweet der Chinesen, in dem sie schreiben, uigurische Frauen seien nicht länger "Gebärmaschinen". Twitter begründet, der Beitrag verstoße gegen die Regeln, da er die Menschenrechte der Volksgruppe attackiere.
spiegel.de
Das Twitter: VW-Chef Herbert Diess hat nun einen eigenen Twitter-Account. In seinem ersten Tweet gibt er direkt ein Ziel aus: Mit dem Profil möchte er Elon Musk Marktanteile abnehmen. Während Musk seine Bio ganz leer lässt, kommt Diess sehr deutsch daher: mit Verweis auf das VW-Impressum und Informationen zum Kraftstoffverbrauch.
twitter.com
Zahl des Tages: Auf noch mickrige 4,6 Mio Follower kommt der @POTUS-Account nach der Amtseinführung von Joe Biden. Seine Vize-Präsidentin Kamala Harris zählt unter @VP inzwischen 7,1 Mio. Zum Vergleich: Der archivierte Account von Donald Trump hat 33,3 Mio Follower, Bidens normaler Account 25,6 Mio.
twitter.com (@POTUS), twitter.com (@POTUS45), twitter.com (@VP), turi2.de (Background)
Parler schleicht sich nach der Blockade von Amazon, Google und Apple zurück ins Netz: John Matze, Firmenchef der von Trump-Anhänger*innen beliebten Twitter-Alternative, hat am Montag in einer Botschaft verkündet, am Wiederaufbau zu arbeiten. Parler arbeite dafür mit der Firma DDos-Guard, die wie Reuters berichtet bereits mit rassistischen Internet-Seiten zusammengearbeitet hat.
handelsblatt.com, turi2.de (Background)
Twitter sperrt vorübergehend den Account der republikanischen Kongress-Abgeordneten Marjorie Taylor Greene. Sie hatte dort laut CNN wiederholt Verschwörungsmythen und Falschmeldungen verbreitet. Greene ist Anhängerin der rechtsextremen QAnon-Bewegung. Zuletzt hatte Twitter den Account von Donald Trump gesperrt – erst temporär, dann dauerhaft.
spiegel.de, cnn.com
Bildzeile des Jahres. (Aus dem Bonner General-Anzeiger. Glückwunsch, Kollegen!) pic.twitter.com/LCrzb6JNbt
— Patrick Bahners (@PBahners) January 14, 2021
Twitter-Chef Jack Dorsey äußert sich in einer Reihe von Tweets zur Sperrung von Donald Trump: Er sei nicht stolz darauf, Trump gesperrt zu haben, oder darauf "wie wir hier hingekommen sind". Er gibt Twitter eine Mitschuld am Verbot. Das Netzwerk habe es nicht geschafft, "gesunde Gespräche zu fördern". Twitter hatte den US-Präsidenten in Folge der Ausschreitungen im Kapitol in Washington gesperrt.
theguardian.com, twitter.com (Dorsey-Tweets)
Meinung: Im Silicon Valley "mangelt es bereits seit Jahren an Führungskräften mit Rückgrat und intaktem Moralempfinden", schreibt Philipp Alvares de Souza Soares. Er glaubt Facebook, Twitter & Co. hätten auch mit konsequenterem Vorgehen gegen gefährliche Inhalte in der Vergangenheit profitabel sein können. Ihr zaghafter Kurs gefährde nun ihr Geschäftsmodell.
manager-magazin.de
Zahl des Tages: Bei mehr als 70.000 Konten, die der Verschwörungs-Bewegung QAnon nahestehen, zieht Twitter den Stecker. Die Löschung ist die Konsequenz aus den gewalttätigen Ausschreitungen von Trump-Anhänger*innen in Washington in der vergangenen Woche, teilt der Dienst mit.
theguardian.com, faz.net
Besorgte Kanzlerin: Angela Merkel hält den Twitter-Bann von Donald Trump für "problematisch", sagt ihr Sprecher Steffen Seibert in Berlin. "Das Grundrecht auf Meinungsfreiheit ist von elementarer Bedeutung", so Seibert weiter. Richtig finde Merkel allerdings das Vorgehen, dass Mitteilungen mit Anmerkungen versehen werden - etwa, wenn sie zu Gewalt auffordern oder offensichtlich Lügen verbreiten.
spiegel.de
Conan, der Weise: Arnold Schwarzenegger ruft in einem Video auf Twitter mit eindrucksvollen Worten die Amerikaner*innen dazu auf, die Demokratie zu verteidigen. Schwarzenegger vergleicht den Sturm auf das Kapitol mit der "Reichskristallnacht" und erzählt von seinem Vater, der gebrochen von den Erlebnissen aus der Nazi-Zeit mehrfach die Woche betrunken nach Hause gekommen sei. Am Ende kramt Schwarzenegger als Metapher noch Conans Schwert raus - und übertreibt damit dann vielleicht doch ein wenig. Aber Trump-Wähler*innen mag das besonders erreichen.
twitter.com (8-Min-Video)
My message to my fellow Americans and friends around the world following this week's attack on the Capitol. pic.twitter.com/blOy35LWJ5
— Arnold (@Schwarzenegger) January 10, 2021
Vogel abgeschossen: Twitter sperrt Donald Trump dauerhaft. Der Dienst begründet den Schritt mit dem Risiko weiterer Aufrufe zur Gewalt. Nach den Ausschreitungen am Mittwoch hatte Twitter Trump bereits mit einem 12-stündigen Bann belegt.
theverge.com, faz.net
Twitter sperrt als Reaktion auf den Angriff auf den US-Kongress weitere Accounts. Darunter sind die Konten von Trumps ehemaligen Sicherheitsberater Michael Flynn, Trump-Anwältin Sidney Powell sowie Ron Watkins, Besitzer der Plattform 8kun. Twitter kündigt zudem an, in den kommenden Tagen weitere Accounts zu sperren, die einzig dazu dienen, Verschwörungen der QAnon-Bewegung zu verbreiten.
buzzfeednews.com
"Dauerhafte Lügen führen in eine gefährliche Scheinwelt."
Markus Söder, bayerischer Ministerpräsident, warnt in einem Tweet vor Fake News und Verschwörungstheorien. Der CSU-Politiker mahnt: "Was in den USA stattfand, ist nicht weit weg" - und betont, Querdenker und AfD-Anhänger brächten "echtes Unheil" über Deutschland.
twitter.com (Tweet Söder)
Er twittert wieder: Donald Trump gibt per Tweet bekannt, dass er nicht an Joe Bidens (Foto) Amtseinführung am 20. Januar teilnehmen will. Am Donnerstag hatte Trump immerhin versprochen, eine reibungslose Übergabe der Amtsgeschäfte an Biden zu ermöglichen.
twitter.com (Tweet Trump), welt.de
Genug gewarnt: Twitter sperrt den Account von Donald Trump wegen dreier Tweets, die gegen die Nutzungsregeln verstoßen. Sobald er diese Nachrichten gelöscht hat, bleibt sein Account für weitere 12 Stunden gesperrt. Künftige Regelverstöße werde der Dienst mit der dauerhaften Suspendierung des Accounts ahnden. Facebook hält Schritt und sperrt Trump ebenfalls - zunächst für 24 Stunden. Zu den drei von Twitter monierten Tweets gehört auch die Videobotschaft des Präsidenten zu den Protesten in Washington, die Facebook und YouTube zuvor ebenfalls von ihren Plattformen gelöscht haben.
twitter.com, theverge.com
As a result of the unprecedented and ongoing violent situation in Washington, D.C., we have required the removal of three @realDonaldTrump Tweets that were posted earlier today for repeated and severe violations of our Civic Integrity policy. https://t.co/k6OkjNG3bM
— Twitter Safety (@TwitterSafety) January 7, 2021
Ungefolgt: Twitter setzt die offiziellen Accounts des US-Präsidenten @Potus, den des Weißen Hauses @WhiteHouse, den der Pressestelle @PressSec und der First Lady @Flotus bei der Amtsübernahme von Joe Biden auf null Follower zurück. Der neue US-Präsident muss also auch online auf die Gefolgsleute seines Amtsvorgängers aktiv zugehen, wobei der ja überwiegend seinen privaten Account zum Twittern nutzt.
theverge.com
Twitter ermöglicht es Nutzer*innen künftig, Retweets von Accounts, denen sie folgen, auszublenden. Die Funktion soll allen helfen, die die Tweets eines Accounts mögen, aber "Retweets lieber nicht sehen möchten".
mashable.com
Twitter spendiert künftig mehr blaue Haken. Ab dem 20. Januar gelten neue Regeln zur Verifikation, die nicht mehr nur öffentlichen Personen und Stars den Zugang zu verifizierten Accounts gewähren. Inaktive Accounts können ihren Haken wieder verlieren. Außerdem kündigt Twitter weitere Labels an, etwa für Politiker oder offizielle Bots.
cnet.com
Twitter bringt Retweets wieder in den Normalzustand. Um die Verbreitung von Fake News einzudämmen hatte der Kurznachrichtendienst im Oktober die Retweet-Funktion so umgestellt, dass den Nutzer*innen ein Kommentarfeld angezeigt wurde. Die Maßnahme habe jedoch nicht die gewünschten Ergebnisse gezeigt.
theverge.com
Twitter löscht in den USA Tweets mit Fehlinformationen über Coronavirus-Impfstoffe, die aktuell zunehmen und laut Unternehmen eine "wachsende Herausforderung für die öffentliche Gesundheit" darstellen. Tweets, die Gerüchte, umstrittene Behauptungen oder aus dem Zusammenhang gerissene Informationen enthalten, will Twitter kennzeichnen. Auch Facebook und YouTube haben ähnliche Schritte angekündigt.
nytimes.com, adweek.com
Twitter mottet seine Live-Streaming-App Periscope Ende März 2021 ein. Nutzer*innen können Live-Videos weiter über Twitter teilen und ansehen. Periscope-App befinde sich laut Twitter schon seit längerem in einem "unhaltbaren Wartungsmodus", während die Nutzungszahlen kontinuierlich sinken. Das Unternehmen gibt denen, die die App nutzten, die Möglichkeit haben, ein Archiv sowohl ihrer Periscope-Videos als auch ihrer Daten herunterzuladen.
theverge.com
Twitter legt dem hochmotivierten Zwitschervöglein Donald Trump offenbar eine Art nachgelagerten Maulkorb an: Mehrere Nutzer*innen posten Screenshots, die zeigen, dass ein Tweet von ihm, der wie häufig Falschaussagen zur Wahl enthält, nicht geteilt werden kann. Twitter begründet, "die meisten Interaktionsmöglichkeiten" seien deaktiviert, um zu verhindern, dass der Tweet "noch mehr Nutzer erreicht".
theverge.com, twitter.com (Screenshot von Alf Frommer)
Twitter übernimmt Squad, eine App, mit der Nutzer*innen ihre Bildschirme mit anderen teilen und gleichzeitig über Videochat mit ihnen sprechen können. Das Team kommt in die Abteilungen Design, Engineering und Produkt von Twitter, die App selbst wird beerdigt. Inwiefern Twitter die Technologie für den eigenen Dienst nutzen will, ist nicht bekannt.
techcrunch.com, theverge.com
TwitSnap: Twitter und Snapchat nähern sich einander an. Nutzer*innen können Tweets künftig als Sticker bei Snapchat teilen. Bisher war das nur mittels Screenshot möglich. Durch die direkte Einbindung können andere mit den Tweets interagieren. Zunächst ist die neue Funktion nur für die iOS-App verfügbar, Android soll folgen. Auch an der Integration von Tweets in Instagram-Storys arbeitet Twitter.
techcrunch.com, theverge.com
"Man kann bei Twitter ein großes Rad drehen, aber es ist eben eines, das sich dauernd durch die Scheiße dreht."
Verleger Jakob Augstein erklärt im Medieninsider-Interview von Marvin Schade, warum er sich aus den sozialen Netzwerken verabschiedet hat. Die "Die Mischung aus Dummheit, Aggression und Mangel an Fantasie" in der Corona-Krise habe ihm den Rest gegeben.
medieninsider.de (Paid), news.gaborsteingart.com (Auszüge)
Ein Klick mehr: Twitter führt einen Zwischenschritt beim Liken fragwürdiger Tweets ein. Wer künftig etwa einen Tweet mit irreführenden Aussagen zur US-Wahl liken will, bekommt vorher einen Fakten-Check angeboten. Für Retweets gibt es die Funktion schon länger.
theverge.com, mashable.com
Flüchtig wie die Windstille: Twitters neue Funktion Fleets kämpft zu Beginn trotz monatelanger Tests mit Anlaufschwierigkeiten. Beiträge verschwinden nicht wie versprochen nach 24 Stunden, Nutzer*innen können Posts anderer unbemerkt archivieren. Der frühe Vogel fängt den Wurm, der späte sich offenbar eher Bugs.
onlinemarketing.de
Twitter übergibt die offiziellen Accounts der US-Regierung am Tag der Amtseinführung an die Biden-Regierung – auch wenn Trump seine Niederlage weiterhin nicht eingesteht. Zu den Accounts zählen u.a. @POTUS, @FLOTUS, @WhiteHouse und @VP. Die Inhalte werden archiviert, die Accounts zurückgesetzt.
politico.com
Zwitschern statt Grölen: Mehr als jeder zweite Fußball-Fan auf Twitter empfindet die Plattform in Zeiten von Geisterspielen als Stadionersatz, sagt eine von Twitter selbst beauftragte Studie. Auch der Second Screen wird demnach immer wichtiger: 41 % nutzen Twitter öfter als vor der Pandemie, wenn sie die Bundesliga verfolgen. Insgesamt 1.200 deutsche Twitter-Nutzer*innen wurden befragt.
horizont.net (Paid)
BBC-Dad is back: Robert Kelly, Politik-Experte und 2017 im Netz berühmt geworden dank seiner Kinder, die während einer BBC-Liveschalte das Arbeitszimmer stürmten, ist zurück – als Werbegesicht für Twitter. Nun zeigt sich: Er war der Zeit einfach drei Jahre voraus, seine Fähigkeit, im Home-Office auf unerwartete Unterbrechungen zu reagieren, ist 2020 Gold wert.
adweek.com, twitter.com (Spot)
As someone who knows something about interruptions, we asked #BBCdad @Robert_E_Kelly to help us talk about Twitter’s conversation settings, which give brands more control over the conversations they start. https://t.co/i5eC2qEyRf pic.twitter.com/RSvqqpIyjT
— Twitter Marketing UK (@TwitterMktgUK) November 17, 2020
Facebook löscht die Podcastfolge, in der Ex-Trump-Berater Steve Bannon (Foto) die "Enthauptung" von US-Immunologe Anthony Fauci und FBI-Direktor Christopher Wray fordert, Bannons Konto allerdings bleibt. Laut Facebooks Richtlinien dürfte es das nicht. In einer virtuellen Senatsanhörung sagt Mark Zuckerberg dazu, das Löschen des Kontos entspräche nicht "dem üblichen Vorgehen". Twitter hingegen sperrte Bannons Account.
businessinsider.com
Twitter wirkt auf Neueinsteiger*innen "so einladend wie sechs Wochen Bootcamp mit Schlammrobben und Liegestütz unter der Aufsicht von Drill Instructor Donald", schreibt Imre Grimm. Das neue Format Fleets soll deshalb zögernde Anfänger*innen ermutigen, auch private Infos zu teilen. Das "Impulsmedium Twitter" versuche verstärkt, eine Balance zwischen Spontanität und Vernunft zu finden. Das grundsätzliche Problem bleibt aber, kritisiert Grimm: Dass die Tech-Riesen selbst bestimmen, was auf ihren Plattformen zulässig ist.
rnd.de, turi2.de (Background)
Story-Flut: Twitter ändert weltweit radikal sein Erscheinungsbild und setzt künftig zusätzlich zur normalen Tweet-Timeline auf eine Story-Funktion in seinen mobilen Apps. Die Fleets genannten Beiträge sind nur 24 Stunden lang verfügbar und erscheinen nicht in der regulären Timeline. Wie bei anderen Netzwerken auch können Nutzer*innen hier Text, Fotos oder kurze Videos teilen und zum Beispiel mit Emojis versehen. Die Kommunikation dazu findet über private Direktnachrichten statt. Fleets würden dazu beitragen, "dass die Menschen leichter in Gespräche einsteigen", gibt Twitter bekannt. Nutzer*innen würden sich mit Fleets "wohler dabei fühlen, persönliche und beiläufige Gedanken, Meinungen und Gefühle auszutauschen."
Twitter hatte die neue Funktion zuvor seit März in Brasilien getestet, später auch in Italien, Indien und Südkorea. Der Kurznachrichten-Dienst setzt damit als eines der letzten großen Netzwerke auf Stories. Das Format wurde erstmals bei Snapchat bekannt und später von Instagram kopiert und ist dort mittlerweile oft wichtiger als die ursprüngliche Timeline. Auch Facebook, WhatsApp und mittlerweile sogar Linked-in haben entsprechende Funktionen.
wuv.de, mashable.com, turi2.de (Background)
Corona-Verwirrung: Tesla-Chef Elon Musk hat womöglich Corona. Bei Twitter schreibt er, dass zwei Antigen-Test positiv und zwei weitere negativ ausgefallen seien – alle an einem Tag. Ergebnisse von PCR-Tests stünden noch aus. Musk klagt über Erkältungssymptome, sein Tweet beginnt mit den Worten "Hier geht etwas extrem Falsches vor" und geht bei Corona-Leugnern gerade durch die Decke.
mashable.com, twitter.com
Twitter hat in den vergangenen zwei Wochen nach eigenen Angaben rund 300.000 Tweets markiert, die möglicherweise Falschinformationen zur US-Wahl enthalten, teilt der Konzern mit. 456 Tweets bekamen zusätzliche Warnhinweise und Einschränkungen bei der Interaktion. Knapp drei Viertel der Nutzer*innen hätten die Tweets gesehen, nachdem sie markiert wurden.
cnet.com, blog.twitter.com
Loser Kontakt: Donald Trump ist nicht nur Verlierer der US-Wahl, sondern auch bei seinem Lieblings-Sprachrohr Twitter. Wer in der Personensuche Loser eingibt, bekommt ganz oben das Profil von @realDonaldTrump angezeigt. Bestimmt nur ein Missverständnis, weil Trump ein verantwortungs-, haltungs- und stil-loser Mensch ist. Und demnächst Arbeits-loser.
businessinsider.com
Schluss mit Unlustig: Twitter hat den Account des Podcasts War Room: Pandemic des Rechtspopulisten und Ex-Trump-Beraters Steve Bannon gelöscht. Bannon hatte in dem Podcast darüber fantasiert, Mediziner Anthony Fauci sowie FBI-Chef Christopher Wray zu köpfen. YouTube hat die betreffende Folge inzwischen gelöscht. Facebook nahm den Beitrag erst nach rund zehn Stunden offline.
spiegel.de, cnbc.com, edition.cnn.com
Öl ins Feuer: Der Öl-Konzern Shell will in einer Twitter-Umfrage wissen, wie Nutzer*innen ihr Verhalten ändern würden, um den Emissionsausstoß zu reduzieren. Die Antworten gehen alles andere als runter wie Öl, Klima-Aktivistin Greta Thunberg etwa wirft dem Konzern Greenwashing vor. Ein klassischer Tritt ins Ölnäpfchen.
wuv.de, twitter.com/Shell (Umfrage)
Zahl des Tages: Etwa 60:40 ist der Anteil Männer zu Frauen bei Twitter, sagt Deutschlandchefin Jolanta Baboulidis im "Horizont"-Interview. Das Alleinstellungsmerkmal des Netzwerks sei Schnelligkeit und "globaler Dialog". Nutzer*innen seien nicht zur Selbstdarstellung bei Twitter, sondern "weisen vielmehr auf etwas anderes hin".
horizont.net (Paid)
Lese-Tipp: Literaturwissenschaftler Hannes Fischer droht mit seinem Twitter-Account @Tagesschau20Jahre das Erinnern an, sagt er der "Süddeutschen Zeitung". Auf dem Kanal präsentiert Fischer 20 Jahre alte "Tagesschau"-Meldungen. Die weisen manchmal einen erstaunlichen Gegenwartsbezug auf, etwa bei der Klimakrise. Bei Themen wie dem Transrapid seien die Beiträge dagegen "eine Zukunft geblieben, die nie eingelöst wurde".
sueddeutsche.de via bildblog.de
Rührende Virus-Regeln: ZDF-Korrespondent Stefan Leifert berichtet über die belgischen Corona-Regeln und Twitter ist hingerissen von der goldigen Kommunikation, die an Chat-Floskeln der 2000er erinnert: In Belgien darf jede*r einen Knuffelcontact (gesprochen: "Knüffelkontakt") herzen – knifflig höchstens für Singles, denn es herrscht Knuffel-Beschränkung auf einen Kuschelkumpan.
twitter.com
Netz-Zensur: Die Chefs von Facebook, Google und Twitter verteidigen vor dem US-Senat die als Section 230 bekannte Regelung, die ihre Plattformen von der Verantwortung für Inhalte ihrer Nutzer*innen freispricht. Facebook-Boss Mark Zuckerberg argumentiert, ohne diesen Freibrief würden sie wohl mehr zensieren, gibt sich aber offen für eine Reform. Die US-Demokraten fordern härteres Vorgehen gegen Hass und Lügen, die Republikaner wünschen sich eine Verpflichtung zur "Neutralität".
sueddeutsche.de, stern.de, futurezone.at, handelsblatt.com
Hilfe zur Selbsthilfe: Twitter versieht das obere Ende der News Feeds seiner Nutzer*innen in den USA ab jetzt mit zwei großen Hinweisen zur Präsidentschaftswahl in einer Woche. Die Tafeln sollen Falschinformationen präventiv entlarven – und auch ausgespielt werden, wenn Menschen nach Begriffen oder Hashtags mit Wahlbezug suchen. Einer der Hinweise warnt vor "irreführenden Informationen" über die Briefwahl, der andere weist darauf hin, dass mit finalen Ergebnissen der Wahl aufgrund des hohen Briefwahl-Aufkommens voraussichtlich mit Verzögerungen und dem 3. November zu rechnen ist. In beiden Fällen verlinkt Twitter auf weiterführende Informationssammlungen mit Inhalten aus verlässlichen Quellen, u.a. von Journalist*innen.
Die Maßnahme des Kurznachrichtendienstes ist eine von vielen, die dazu beitragen soll, Wahl-Manipulation im Social-Media-Umfeld auf den letzten Metern einzudämmen und ein Image-Debakel wie bei der letzten Wahl 2016 noch rechtzeitig abzuwenden. Andere prominente Netzwerk-Anbieter, allen voran Facebook oder YouTube, versuchen ebenfalls, mit neuen Regeln und Info-Paketen gegen Fake News und Wahl-Manipulation auf ihren Plattformen vorzugehen.
nytimes.com, techcrunch.com, theverge.com, mashable.com
Microsoft kündigt an, seine Mitarbeiter*innen bis 6. Juli kommenden Jahres im Home Office zu belassen. Bisher galt die Maßgabe nur bis zum Januar. Andere Tech-Giganten wie Google, Amazon und Facebook peilen ebenfalls den Sommer für eine Rückkehr der Belegschaft an. Twitter und Dropbox werden ihre Angestellten gar nicht mehr in die Büros zurückbitten. Apple-CEO Tim Cook deutete zuletzt ähnliches für sein Unternehmen an.
zdnet.com, businessinsider.com
Twitter hat wegen frei zugänglicher pornografischer Inhalte Probleme mit dem deutschen Jugendschutz, schreibt Kai-Hinrich Renner. Die Medienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein hat dem Kurznachrichtendienst am 14. Oktober einen Beanstandungs- und Untersagungsbescheid zukommen lassen. Twitter war zuvor Aufforderungen zur Regulierung von Porno-Inhalten nicht nachgekommen. Twitter sieht sich an die Rechtssprechung der Behörden seines irischen Firmensitzes gebunden. Die Medienanstalt argumentiert, dass beim Jugendschutz das Herkunftsprinzip unwichtig sei.
berliner-zeitung.de
Erst lesen, dann teilen: Twitter will stärker gegen die Verbreitung von Fake News vorgehen und rollt seine Funktion "Article Prompt" weltweit aus. Nutzer*innen bekommen künftig, wenn sie einen Artikel retweeten wollen, einen Hinweis angezeigt, der sie auffordert, den Beitrag zuvor zu lesen. Twitter teilt mit, Tests hätten gezeigt, dass dadurch deutlich seltener Artikel ungelesen weiterverbreitet werden.
per Mail
Feedback-Schleife: Kritik auf Twitter und in anderen sozialen Medien ist für Journalist*innen "anstrengend und nervig", kann aber auch ein Gewinn sein, wie die Diskussion um das Interview mit der Virologin Sandra Ciesek (Foto) zeigt, schreibt Anne Fromm. Durch das schnelle und einfache Feedback könnten Medienschaffende offener über die Arbeit sprechen. Den Umgang des "Spiegels" mit Ciesek bewertet Fromm als Fehler - wie viele Twitter-Nutzer*innen.
taz.de, turi2.de (Background)