Wie ein schlechter Traum: San Francisco hat im Twitter-Hauptquartier eine illegale Bettenburg ausfindig gemacht. Mehrere Konferenzzimmer seien in Schlafräume umgebaut worden. Twitter hat jetzt 15 Tage Zeit, die Bubu-Bereiche als solche zu kennzeichnen – oder aus dem Albtraum aufzuwachen, den Elon Musk verursacht hat, und die Räume tatsächlich wieder als Büros zu nutzen.
businessinsider.com
Die Entschuldigung: Die Associated Press entschuldigt sich nach Kritik im Netz dafür, bei ihrem Stylebook-Account vor der Benutzung des Begriffs "die Franzosen" gewarnt zu haben. Den Tweet dazu habe man gelöscht. "Die"-Begriffe für jedes Volk könnten entmenschlichend klingen, begründet AP die vorherige Warnung. Man solle daher verallgemeinernde Bezeichnungen vermeiden.
spiegel.de, twitter.com
We deleted an earlier tweet because of an inappropriate reference to French people. We did not intend to offend.
Writing French people, French citizens, etc., is good. But "the" terms for any people can sound dehumanizing and imply a monolith rather than diverse individuals.
— APStylebook (@APStylebook) January 27, 2023
"Auf Twitter aktiv zu sein löst dasselbe Dilemma in einem aus, in dem man sich befindet, wenn man einen Promi im Swingerclub trifft. Wie kann man die in den eigenen Augen absolut erzählenswürdige Anekdote verbreiten, wenn man gleichzeitig zugeben müsste, dass man auch im Swingerclub war?"
Sophie Passmann schreibt in der "Zeit", man könne sich nicht über die Enthemmtheit der Menschen auf Twitter echauffieren, wenn man selbst Teil davon ist. Sie hat ihren Account gelöscht.
zeit.de (€)
Nestbeschmutzer: Das Unternehmen Crown Estate, das Immobilien für die britische Krone verwaltet, verklagt Twitter, weil das Unternehmen seit dem Antritt von Elon Musk keine Miete für sein Londoner Büro bezahlt haben soll. Aus dem gleichen Grund ist auch eine Klage in San Francisco eingegangen. Musk soll im Oktober Mietzahlungen für Twitter-Büros gestoppt haben.
t-online.de
"Nur weil ich etwas twittere, bedeutet es nicht, dass Leute das glauben oder entsprechend handeln werden."
Im Prozess zu Betrugsvorwürfen von Tesla-Anlegern zückt Elon Musk die Naivitäts-Karte. Die 240 Zeichen eines Tweets ließen keine ausführlichen Erklärungen zu, argumentiert er.
faz.net
Ergebnislos: Die Berliner Staatsanwaltschaft stellt die Ermittlungen im Fall Lisa-Maria Kellermayr gegen zwei Tatverdächtige ein. Es sei nicht gelungen, die beiden Berliner zu identifizieren, die der österreichischen Ärztin Hassmails geschrieben hatten. Kellermayr hatte in ihrer Praxis Suizid begangen, nachdem sie u.a. Morddrohungen über Twitter erhalten hatte.
spiegel.de, turi2.de (Background)
Zahl des Tages: Ein Unbekannter legt 100.000 Dollar für ein Twitter-Logo auf den Tisch. Der Konzern verscherbelt im Rahmen einer großen Auktion Teile seiner Büroausstattung, darunter auch einen überdimensionalen Twitter-Vogel aber auch Kaffeemaschinen, Büromöbel oder interne Beschilderung.
t3n.de, theguardian.com
Kein Geheimrezept: Die Limo-Marke Dr. Pepper will Twitch-Streamerinnen sponsern und haut die kumpelhafte Offerte dazu bei Twitter raus. Gesucht werde eine "coole Sau", die "menschlich kein Arsch" sei. Von der Idee habe die Agentur "dringend abgeraten". Der Tweet geht viral. Offenbar versucht die Marke, vorsorglich Sympathiepunkte zu sammeln – bevor irgendjemand auf die Idee kommt, den Doktor-Titel zu hinterfragen.
twitter.com
Geht kein Licht auf: Ex-Verkehrsminister Andreas Scheuer wittert Manipulation in einem Foto, das drei Polizisten zeigt, die Luisa Neubauer bei den Lützerath-Protesten wegtragen. "Bestens ausgeleuchtet oder mit Photoshop nachgeholfen? Hauptsache hoher Aufmerksamkeitsfaktor", twittert er. Die dpa findet Scheuers Vorwurf bescheuert – und bringt ans Licht: Ein in der Nähe stehender Polizeiwagen habe zufällig Neubauers Gesicht angestrahlt.
spiegel.de, twitter.com
Hallo! Zur Erläuterung: Das Licht kommt von einem Polizei-Mannschaftswagen, der in der Nähe stand (him)
— dpa (@dpa) January 14, 2023
Tröten wieder ab: Die vermeintliche Twitter-Alternative Mastodon zählt in der ersten Januar-Woche nur noch 1,8 Mio aktive User, 700.000 weniger als Anfang Dezember, meldet der "Guardian". Als Elon Musk Ende Oktober 2022 Twitter übernommen hat, gab es nur 500.000 Mastodon-Nutzer. Bis Mitte November hat das dezentrale soziale Netzwerk die 2-Mio-Marke geknackt.
theguardian.com via golem.de
Klick-Tipp: Literaturwissenschaftler Felix Lindner twittert seit April datumsgenau Gedanken aus den Tagebüchern von Schriftsteller Thomas Mann (Foto). Der hätte sich "eher beide Hände amputieren lassen, als zu twittern", sagt Lindner im Interview mit Dirk von Gehlen. Für Mann sei "jede Art von Befindlichkeit Privatsache" gewesen, seine Tagebücher ein "Ort für Strenge und Aufrichtigkeit mit sich selbst". Durch Lindners Auswahl entstehe "eine Art Kompendium der schlechten Laune" Thomas Manns.
dirkvongehlen.de, twitter.com/DailyMann
Twitter lockert in den USA sein Werbeverbot für politische Inhalte. Der Konzern will die 2019 eingeführten Regeln "an die des Fernsehens und anderer Medien angleichen". Seit der Übernahme durch Elon Musk laufen Twitter die Werbekunden weg, bisher gemiedene Geldgeber sollen nun die Einnahmen ankurbeln.
spiegel.de, theverge.com
Auf Standby: Der Kurznachrichtendienst Twitter läuft nach stundenlangen Ausfällen wieder. Vor allem Nutzer in den USA, Japan und Großbritannien konnten zeitweise weder über den Browser noch über die App auf den Dienst zugreifen. Es war eine der größten Störungen seit der Übernahme durch Elon Musk im Oktober. Musk selbst war von dem Ausfall offenbar nicht betroffen. Er antwortete per Tweet auf die Frage ob Twitter kaputt sei: "Bei mir funktioniert's".
tagesschau.de, sueddeutsche.de
Elon wird erpresst: Ein Hacker ruft Twitter-Chef Elon Musk dazu auf, 400 Mio gestohlene Datensätze von Nutzerinnen des Kurznachrichtendienstes zu kaufen, um einer hohen Geldstrafe wegen Verstößen gegen den Datenschutz zu entgehen. Sollte Twitter nicht zustimmen, droht "Ryushi" mit dem Verkauf der Daten an Dritte. Die irische Datenschutz-Behörde prüft aktuell bereits ein anderes Twitter-Datenleck über 5,4 Mio Konten.
spiegel.de, ict-channel.com
Uncensored: Der Twitter-Account des umstrittenen britischen Moderators Piers Morgan wurde gehackt, meldet der "Mirror". Am Dienstagmorgen waren dort unter Morgans Namen u.a. despektierliche Botschaften über die verstorbene Queen, Musiker Ed Sheeran und Ex-Premier Boris Johnson aufgetaucht. Das gesamte Profil ist mittlerweile leer. Hinter dem Hack steht laut "Mirror" offenbar die Gruppe "Chuckling Squad".
mirror.uk, dailymail.co.uk, twitter.com (Morgan auf Twitter)
Twitter nimmt unter Elon Musk das Sicherheits- und Hilfsangebot #ThereIsHelp offline. Die Funktion soll vor Fake-News schützen, dient aber auch der Suizid-Prävention – sie wurde seit fünf Jahren im Umfeld entsprechender Tweets angezeigt. Eine Twitter-Sprecherin sagt, die Funktion sei nur vorübergehend abgeschaltet.
golem.de, businessinsider.com
Update 26.12.:
Inzwischen ist die Hilfs-Funktion wieder online.
"Wenn man eine gewisse Zahl an Followern und Followerinnen zusammengewitzelt hat, dann gibt man die auch nicht so schnell auf. Da ist es die Eitelkeit, die mich bei Twitter hält."
Micky Beisenherz will Twitter erst den Rücken kehren, wenn alle Kontrollinstanzen versagen und all die Medienschaffenden abgehauen sind, die er so schätzt, sagt er im "Stimmenfang"-Podcast vom "Spiegel".
spiegel.de (40-Min-Audio)
Twitter Gate: BMWK-Staatssekretär Sven Giegold appelliert an die EU-Kommission, strengere Auflagen für Twitter zu prüfen. Nach der Übernahme durch Elon Musk bedrohe der Kurznachrichtendienst, u.a. durch das Untersagen von Links zu anderen Plattformen und die Sperrung von Journalistinnen, die Wettbewerbs- und Meinungsfreiheit. Twitters "Plattformregelungen, deren abrupte und willkürliche Anwendung" habe Giegold "mit großer Sorge" zur Kenntnis genommen. Der Grünen-Politiker sieht Twitter in einer Reihe mit großen Gatekeepern wie Facebook oder Google. Diese stehen ab Mai 2023 nach dem Digital Markets Act unter besonderer wettbewerbspolitischer Kontrolle der EU.
Eine strengere Regulierung von Twitter fordert indes auch die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, im "Handelsblatt". Der Fall Twitter zeige "eindrücklich, wie problematisch und sogar gefährlich es ist, wenn eine einzelne Person ein Unternehmen kontrolliert, das einen so großen Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung hat." Der Dienst habe eine "dominante Markstellung" in einem Markt, "wo größte Sorgfalt notwendig ist, weil durch Fehlinformationen nachweislich großer Schaden angerichtet werden kann".
tagesspiegel.de, handelsblatt.com, twitter.com (Giegold-Schreiben), turi2.de (Background)
Klebt nicht am Chefsessel: Ein schneller Rücktritt von Elon Musk als Chef von Twitter ist bisher nicht absehbar. Einem Bericht von CNBC zufolge sucht Musk zwar schon seit einiger Zeit eine Nachfolgerin. Bisher mangele es aber an geeigneten Interessenten. Bei einer von Musk selbst initiierten Abstimmung hatten sich 58 % der Umfrageteilnehmer für einen Rücktritt des Twitter-Chefs ausgesprochen.
cnbc.com, wiwo.de, turi2.de (Background)
Family-Business: Etwa 10 Mio Twitter-Accounts und damit rund 57,5 % der Umfrage-Teilnehmenden sprechen sich für den Rücktritt von Elon Musk als Twitter-Chef aus. Musk kündigt an, sich an das Ergebnis der Abstimmung halten zu wollen. Podcaster Philipp Klöckner hat bereits eine Idee, wer der neue Twitter-Chef werden könnte: Egon Moskvinski – Ähnlichkeiten zufällig.
spiegel.de, twitter.com, turi2.de (Background)
Korrektur 20.12., 11:30 Uhr: In einer früheren Version haben wir geschrieben, 17,5 Mio Accounts hätten dafür gestimmt. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Twitter kündigt an, künftig keine "kostenlose Werbung" für andere Social-Media-Plattformen mehr zuzulassen. Der Kurznachrichtendienst will Accounts sperren, wenn sie Links oder Nutzernamen von Profilen auf Facebook, Instagram, Mastodon, Truth Social, Tribel oder Nostr posten. Das Crossposting von Inhalten soll dagegen weiterhin erlaubt sein. Die US-Journalistin Taylor Lorenz vermutet die neue Richtlinie als Grund dafür, dass ihr Konto kurzzeitig gesperrt war, zufälligerweise unmittelbar nach einer Recherche-Anfrage an Elon Musk.
spiegel.de, techcrunch.com
Konten-Comeback: Twitter-Chef Elon Musk lässt die zuvor gesperrten US-Journalisten wieder zurück auf seine Plattform. Musk hatte den prominenten Reportern von "New York Times", CNN und "Washington Post" vorgeworfen, Details über seinen Aufenthaltsort bekannt zu machen. Dabei haben sie lediglich über den Account geschrieben, der den Privatjet des Milliardärs verfolgt. Gleichzeitig wurde am Freitag das Konto der Journalistin Linette Lopez gesperrt, die investigativ über Tesla berichtet.
spiegel.de, turi2.de (Background)
"Was würden meine linken Hater ohne mich auf Twitter tun? Die bekommen doch Magengeschwüre, wenn die sich nicht an mir abarbeiten können."
Finanzminister Christian Lindner erklärt dem "Spiegel", warum ein Twitter-Ausstieg für ihn derzeit kein Thema ist. Den Hatern gegenüber "spüre ich jedenfalls eine Verantwortung", ironisiert er das Thema.
spiegel.de (€)
Zeigen den Vogel: UN-Vertreter kritisieren die "willkürliche Sperrung" von US-Medienschaffenden bei Twitter unter der Leitung von Elon Musk. Dieser Schritt schaffe einen "gefährlichen Präzedenzfall zu einer Zeit, in der Journalisten auf der ganzen Welt Zensur, körperlichen Drohungen und noch Schlimmerem ausgesetzt sind", sagt UN-Sprecher Stephane Dujarric. Auch die Bundesregierung nehme die Entwicklungen mit wachsender Sorge zur Kenntnis.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
Redeunfreiheit: Kurznachrichtendienst Twitter sperrt die Accounts von mehreren US-Medienschaffenden ohne Gründe zu nennen, berichten US-Medien. Darunter seien Ryan Mac von der "New York Times", Drew Harwell von der "Washington Post" und Donie O'Sullivan von CNN. Laut dem Portal The Verge hätten mehrere der Journalisten kürzlich über Twitter-Chef Elon Musk geschrieben.
zeit.de, theverge.com
Verdi vs. Vogel: Die Gewerkschaft Verdi droht Twitter in Deutschland mit einer Strafanzeige wegen "Behinderung der Betriebsratswahlen". Der Kurznachrichten-Dienst habe die Frist für die Herausgabe der Wählerliste verstreichen lassen, Verdi will jetzt per einstweiliger Verfügung an die Listen herankommen. Zuvor hatte Verdi bereits Kündigungsschutzklagen gegen die von Twitter auch in Deutschland ausgesprochenen Entlassungen eingereicht.
verdi.de, turi2.de (Background)
Au Revue: Twitter stellt sein Newsletter-Tool Revue 2023 ein. Ab dem 18. Januar können sich User nicht mehr einloggen, alle Daten würden dann gelöscht. Twitter hatte die niederländische Plattform erst Anfang 2021 gekauft, Nutzer konnten so im Handumdrehen ihre eigenen Newsletter starten und andere Newsletter über die Plattform abonnieren.
techcrunch.com, getrevue.co, twitter.com
Seit über 2 Jahren nutzen wir bei @mom_inst & @moment_magazin (z.B. für täglichen #Morgenmoment: https://t.co/TdzVrkuWAv) Revue als Newsletter-Tool. Anfang 2021 hat Twitter Revue gekauft.
Heute haben wir erfahren, dass wir über Weihnachten auf eine Alternative migrieren müssen. pic.twitter.com/FlYxbgvdQb
— Leonhard Dobusch (@leonidobusch) December 14, 2022
Zu lax: Der Kurznachrichtendienst Twitter muss nicht nur beanstandete Tweets dauerhaft entfernen, sondern auch die mit "kerngleichen" Inhalten, urteilt das Frankfurter Landgericht. Das gelte auch für illegale Inhalte, die binnen 24 Stunden mehr als zehnmal weiterverbreitet werden. Bei Nichteinhaltung drohe ein Ordnungsgeld von 250.000 Euro je Fall.
zeit.de
Norgeria: Das norwegische Außenministerium firmiert bei Twitter kurzzeitig als "nigerianische Nichtregierungsorganisation" – ebenso wie Premierminister Jonas Gahr Støre und Außenministerin Anniken Huitfeldt. Twitter-Eigentümer Elon Musk hat beim Aussieben seiner Mitarbeiter offenbar mehr auf Loyalität geachtet als auf Geographie-Kenntnisse.
spiegel.de, twitter.com
Dear @TwitterSupport, as much as we enjoy our excellent bilateral relations and close alphabetical vicinity with Nigeria, we would much appreciate if you could label us as Norway😉
— Norway MFA (@NorwayMFA) December 13, 2022
P.S. That also goes for Prime Minister @jonasgahrstore and Foreign Minister @AHuitfeldt 🇳🇴 pic.twitter.com/wr6cb3yv2W
Hör-Tipp: Den Wechsel von Twitter zu Mastodon erlebt Lars Weisbrod als "Kulturclash", erzählt er im Zeit Online Feuilleton-Podcast "Die sogenannte Gegenwart" mit Ijoma Mangold. Die "super-bösen, mit allen Ironie-Wassern gewaschenen Twitter-User" träfen auf eine Community, deren Humor es entspricht, dass das Tweeten bei Mastodon "tröten" heißt. Er habe aber Lust auf einen Neustart, das sei wie "neue weiße Turnschuhe tragen". Mastodon sei vergleichbar mit einem "Yoga-Retreat".
zeit.de (57-Min-Audio)
Kontrolle, nein danke: Unter Elon Musk löst Twitter ein unabhängiges Gremium auf, das die Plattform bei Themen wie Hassrede, Ausbeutung von Kindern und Selbstmord beraten hat. Dem Trust and Safety Council gehörten seit 2016 etwa 100 unabhängige Bürger- und Menschenrechtsgruppen an. Bei Twitter sei man laut einer internen Mail zu dem Schluss gekommen, der Rat sei "nicht die beste Struktur", um Einblicke von außen zu erhalten.
zeit.de, tagesschau.de
"Wenn der reichste Mensch der Welt dich auf Twitter beleidigt, dann sehe ich das als Ehre an. Von einem Schwachkopf als Idiot bezeichnet zu werden, ist ein Kompliment."
Tech-Experte Scott Galloway liebt Twitter, kann aber den Hype um Elon Musk nicht nachvollziehen. Musk hat Galloway mal als "unerträglichen Dummkopf" bezeichnet – damit habe er "halb recht".
zeit.de (€)
Twitter-Trouble: Seit der Twitter-Übernahme von Elon Musk leistet sich die Social-Media-Plattform keine deutsche Pressestelle mehr, berichtet Bloomberg von einer Klage des ehemaligen Kommunikationschefs vor dem Hamburger Arbeitsgericht. Die Auflösung des Teams beeinträchtige den Betrieb von Twitter in Deutschland, sagt der Mann. Zudem sei es "sehr schwierig", die externe Kommunikation auf Deutsch über die Europazentrale in Dublin abzuwickeln.
bloomberg.com (€) via sueddeutsche.de
"Das Problem von Twitter wächst in dem Umfang, in dem sich Demokraten der Mitte von der Plattform verabschieden oder den Dienst seltener benutzen."
Raphael Brinkert, Chef der Agentur BrinkertLück, warnt auf Twitter davor, den Kurznachrichtendienst zu einem "Netzwerk der Extreme" verkommen zu lassen.
twitter.com
"Wenn es nach Twitter geht, haben wir es verkackt."
Thomas Gottschalk resümiert am Ende der Show die Social-Media-Reaktionen auf seine Premiere des RTL-Jahresrückblicks "Menschen, Bilder, Emotionen" zusammen mit Co-Moderator Karl-Theodor zu Guttenberg.
spiegel.de, tvnow.de (€, 155-Min-Video)
Müssen draufzahlen: Der Blaue-Haken-Dienst Twitter Blue kostet für Apple-Nutzer ab Montag 11 Dollar und damit drei Dollar mehr als für Android-Nutzer. Offenbar will Twitter Apples Gebühren für Verkäufe im App-Store an die Nutzer weiterreichen.
faz.net, twitter.com
Cold Heart: Weltstar Elton John verlässt Twitter. In seinem letzten Post schreibt der Sänger, die Plattform entwickle sich in eine falsche Richtung, seit RocketSpaceX-Man Elon Musk das Ruder übernommen hat. Es mache ihn traurig, "wie Falschinformationen nun genutzt werden, um unsere Welt zu spalten". Musk kommentiert zurück: "Ich liebe deine Musik. Ich hoffe, dass du zurückkommst. Gibt es bestimmte Fehlinformationen, über die du besorgt bist?" Bisher bleibt eine Antwort aus: Elon Can’t Feel The Love Tonight.
twitter.com via t-online.de
All my life I’ve tried to use music to bring people together. Yet it saddens me to see how misinformation is now being used to divide our world.
I’ve decided to no longer use Twitter, given their recent change in policy which will allow misinformation to flourish unchecked.
— Elton John (@eltonofficial) December 9, 2022
Vogelbeobachtung: Bundeskanzler Olaf Scholz überlegt, seinen Twitter-Account zu löschen. Der Kanzler und das Bundespresseamt wägten ab zwischen der Entwicklung der Plattform und "möglichen Alternativen, die man stattdessen nutzen kann", sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit im Podcast Geyer & Niesmann. Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil hatte sich am Dienstag von Twitter verabschiedet.
rnd.de, turi2.de (Background)
"Es ist bei bestimmten Kollegen von der Springer-Presse mittlerweile ein Sport geworden, einen Tweet des Ministers zu verhetzen."
Im Interview mit dem "Süddeutsche Zeitung Magazin" wirft Gesundheitsminister Karl Lauterbach Springer vor, die Blattlinie verlange, "dass Corona vorbei sei und wie eine Grippe betrachtet werden müsse".
sz-magazin.sueddeutsche.de (€)
Auf und davon: Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und die Landesregierung löschen am Dienstag ihre Twitter-Accounts. Die "fehlende Kontrolle" und "mangelnde Verifizierung" führe vermehrt zu Hass und Hetze. "Da muss ich nicht dabei sein", twittert Weil, der auf der Plattform rund 15.000 Follower hat.
faz.net
Amazon plant, wieder Werbung auf Twitter zu schalten, twittert die Platformer-Journalistin Zoë Schiffer. Demnach will der Konzern dafür jährlich 100 Mio Dollar ausgeben. Einen Tag zuvor hatte Elon Musk verkündet, Apple habe das Marketing auf der Plattform "vollständig wiederaufgenommen".
businessinsider.com, bloomberg.com (€), turi2.de (Background)
Zuckerbrot und Peitsche: Twitter-Eigentümer Elon Musk hat bei einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron versprochen, gegen terroristische und gewalttätige extremistische Inhalte vorzugehen und Kinder online besser zu schützen. Das schreibt Macron auf Twitter, worauf Musk mit "Absolument" reagiert. EU-Kommissar Thierry Breton droht Twitter unterdessen mit Strafzahlung oder Abschaltung, wenn die Kurznachrichtenplattform sich nicht an europäische Regeln hält. Ella Irwin, Leiterin der Abteilung für Vertrauen und Sicherheit, kündigt im Interview mit Reuters an, verstärkt auf Automatisierung und Reichweitenbeschränkung zu setzen.
spiegel.de (Macron), tagesschau.de (Breton), t3n.de (Irwin)
I'll say it here, on Twitter, because it’s all about the blue bird. This afternoon I met with @elonmusk and we had a clear and honest discussion:
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) December 2, 2022
Hör-Tipp: Das "BR Medienmagazin" blickt auf die Zukunft der Plattform Twitter nach der chaotischen Übernahme durch Elon Musk. Als einen "Trump" der Tech-Welt bezeichnet ihn Markus Schuler, ARD-Korrespondent im Silicon Valley. Am Ende sei er jedoch Unternehmer und werde sich "für das Geld und gegen seine Werte" entscheiden. Das auch deshalb eine gute Nachricht, weil die Reichweite auf Twitter für die Protestierenden weltweit, etwa in Iran und China, elementar wichtig ist, wie ZDF-Journalistin Nicole Diekmann erinnert.
br.de (33-Min-Audio)
Lese-Tipp: Die irische Twitter-Mitarbeiterin Sinead McSweeney hat sich vor Gericht erfolgreich gegen die fragwürdige Kündigungspraxis von Elon Musk gewährt, der die Angestellten Mitte November per Mail vor die Wahl stellte: entweder härter arbeiten oder gehen. McSweeney antwortete damals nicht auf die Mail, wurde aber trotzdem vom Konzern ausgesperrt. Seit dieser Woche hat sie nach einem Urteil des High Court ihre Stelle wieder.
sueddeutsche.de, irishtimes.com, turi2.de (Background)
Twitter kommuniziert zum ersten Mal seit der Übernahme durch Elon Musk wieder außerhalb des Chef-Accounts. In einem PR-Text beschwört das "Twitter Team" Kontinuität und seine Bemühungen für Brand Safety und versucht ganz offensichtlich ein Framing für die Chaos-Tweets des Chefs zu finden. Der begräbt derweil das Kriegsbeil mit Apple.
blog.twitter.com, wiwo.de
Totgesagte leben länger: Der Sozialausschuss des österreichischen Parlaments legt eine Schweigeminute für den früheren Bundeskanzler Franz Vranitzky ein – obwohl der 85-Jährige noch lebt. Eine SPÖ-Politikerin war auf einen Fake-Tweet des Italieners Tommaso Debenedetti hereingefallen, der bereits mehreren Persönlichkeiten den Tod angedichtet hat.
derstandard.at
Vor- und Rückschritt: Google kündigt an, einen neuen globalen Fonds des International Fact-Checking Network mit 12,73 Mio Euro zu fördern. Derweil stellt Twitter die Maßnahmen gegen Falschinformationen zum Coronavirus ein. Der Nachrichtendienst hatte 2020 Regeln aufgestellt, um die Verbreitung falscher und irreführender Infos über das Virus und Impfstoffe zu verhindern.
zeit.de
Schüttelt am Baum: Twitter-Besitzer Elon Musk wirft Apple vor, Twitter mit einer Verbannung aus dem App-Store zu drohen, ohne dafür einen Grund zu nennen. Zudem beschwert er sich, dass Apple seine Werbe-Aktivitäten auf der Plattform größtenteils gestoppt habe und fragt, ob der Konzern "freie Meinungsäußerung in Amerika hasst". Apple hatte auch die Twitter-Klone Gab und Parler in der Vergangenheit verbannt, sich zu Musks Attacken zunächst aber nicht geäußert.
spiegel.de
Andere Armada: In China toben in mehrere Großstädten ausschweifende Proteste gegen die Corona-Politik. Dort schickt die Regierung die Polizei auf die Straße, in der virtuellen Welt ist die Verteidigung weniger militant. Wer auf Twitter die chinesischen Namen der Protest-Städte sucht, findet massenweise Tweets, aber nicht von den Demos: Sondern von Sex-Bots.
bild.de
Atomwaffen-Ärger: Wegen eines Twitter-Kommentars ermittelt die Münchner Kriminalpolizei gegen Jan Fleischhauer, schreibt er in seiner neusten "Focus"-Kolumne. Die Kripo werfe ihm "Belohnung und Billigung von Straftaten" vor. Grund sei sein Tweet vom 24. September: "Atomwaffen auf Zürich!" Dieser sei eine "spöttische Replik" auf den "Weltwoche"-Herausgeber Roger Köppel gewesen, "der aus Angst vor einem Atomkrieg zu sofortigen Verhandlungen mit Wladimir Putin" aufgerufen habe, erklärt Fleischhauer: "Ihr Schweizer Angsthasen, wollte ich sagen: Es dreht sich nicht immer alles um euch." Fleischhauer findet seine Bemerkung "vergleichsweise harmlos", angesichts früherer Bemerkungen über "die Italiener", die Fifa oder Friedrich Merz.
focus.de, persoenlich.com