WDR liebäugelt mit einer weiblichen Doppelspitze für das Justiziariat.

WDR: Intendant Tom Buhrow will dem Rundfunkrat eine weibliche Doppelspitze für das Justiziariat vorschlagen. Katrin Neukamm (Foto) und Caroline Volkmann sollen demnach die Nachfolge von Eva-Maria Michel antreten, die nach 25 Jahren im Herbst in den Ruhestand geht. Neukamm ist seit 2020 als Juristische Direktorin beim SWR tätig, Volkmann ist Professorin für Informationsrecht an der Hochschule Darmstadt.
presseportal.de

Zitat: Tom Buhrow sieht Zukunft des Radios als “emotionale Heimat”.

"Die Radiowelt muss eine emotionale Heimat sein. Die ganze Ansprache muss für die Region sein. Hier hat das Radio seine Chance."

WDR-Intendant Tom Buhrow sagt im dpa-Interview, dass sein Sender manche Zielgruppen linear im Radio und TV gar nicht mehr erreicht. Bei Digital-Angeboten sei nicht allen immer klar, dass sie vom WDR stammten.
meedia.de

Der WDR plant einen Thementag rund um die Inflation.

Teurer Tag: Der WDR macht im Fernsehen und im Radio am Mittwoch, den 1. Juni einen Thementag rund um die Inflation. Unter dem Titel "Alles wird teurer?!" will das WDR Fernsehen z.B. "pfiffige Spartipps" geben und sich mit der "Psychologie des Hamsterns" befassen, WDR 2 nimmt u.a. den Tankstellenrabatt unter die Lupe und 1Live sendet den ganzen Tag Infos über Benzinpreise und das 9-Euro-Ticket.
presseportal.de

WDR rollt rassistische Kriminalfälle in neuem Podcast auf.

Schwarz Rot Blut ist der Name des neuen True-Crime-Podcasts von Cosmo und WDR Feature, der Kriminalfälle betrachtet, die Betroffene und ihr Umfeld "ganz eindeutig als rassistische Taten sehen". Die Journalistinnen Lena Kampf, Gilda Sahebi, Nele Posthausen, Andreas Spinrath und Marianna Deinyan arbeiten sieben Fälle zwischen 1987 und 2019 auf. Der Podcast erscheint am 1. Juni in der ARD-Audiothek und auf allen bekannten Plattformen.
presseportal.de, wdr.de (Trailer, 1-Min-Audio)

WDR Mediagroup prüft rechtliche Schritte gegen Fynn Kliemann.

Die Masken fallen: Die WDR Mediagroup prüft nach den Masken-Enthüllungen rechtliche Schritte gegen Fynn Kliemann, erfährt das Redaktions­netzwerk Deutschland. Der Vermarkter hat 2020 im Auftrag von 1Live 5.000 Masken mit Logodruck von Kliemanns Firma Global Tactics gekauft, unter der Annahme, die Masken werden fair in Europa produziert. Das Recherche-Team um Jan Böhmermann wirft dem YouTuber vor, Millionen Masken in Asien hergestellt zu haben.
rnd.de, turi2.de (Background)

“WDR aktuell”-App bringt NRW-Wahlkreisergebnisse direkt aufs Handy.

App to date: Der WDR bringt am NRW-Wahlabend am 15. Mai die Ergebnisse aus Wahlkreisen, Städten und Gemeinden direkt aufs Handy. Möglich macht's die "WDR aktuell"-App, die für die Landtagswahl eine regionale und örtliche Polit-Pushfunktion bekommt. Zudem liefert das Tool eine individuelle Analyse für alle 128 Wahlkreise sowie alle 396 Städte und Gemeinden.
wdr.de

Basta: Einige WDR-Gebäude zeigen noch das Logo von 1996.

Toter Winkel: DWDL.de hat beim WDR nachgefragt, warum eigentlich an gut zugänglichen Gebäuden wie dem Archivhaus und dem Funkhaus in der Kölner Innenstadt immer noch das alte Logo von 1996 prangt. Daraufhin erklärt ein Sprecher, die Änderung der Logos an den Gebäuden solle sukzessive und ressourcenschonend zusammen mit Baumaßnahmen erfolgen. Inmitten der Diskussionen um die Höhe des Rundfunkbeiträgs beweist der WDR hier immerhin öffentlich seine Sparsamkeit.
dwdl.de

“Bild”: 1Live macht Wahlwerbung für SPD-Politiker Thomas Kutschaty.

Distanzverlust: WDR-Hörfunksender 1Live sympathisiert im Vorfeld der NRW-Landtagswahl auffallend stark mit SPD-Politiker Thomas Kutschaty, beobachtet "Bild". Unter einem Instagram-Post verteilt das Social-Media-Team Applaus-Emojis an Menschen, die ankündigen, Kutschaty wählen zu wollen. Auf Twitter blende der Sender dagegen Kommentare aus, die sich kritisch äußern. Der WDR gibt zu, 1Live habe "nicht ausreichend Distanz" gewahrt, es gebe einen "intensiven Austausch" über die "unangemessenen Kommentare".
bild.de

TV-Talk und Podcast “Domian live” im WDR enden.

Nicht mehr live: Der WDR setzt seine Zusammenarbeit mit Jürgen Domian nicht fort. Der TV-Talk "Domian Live" kehrt daher nicht aus der Corona-Pause zurück und auch der Podcast endet. "Wir bedauern, dass eine Einigung über eine Fortsetzung nicht zustande gekommen ist", sagt eine WDR-Sprecherin zu DWDL. Zur Ruhe setzen will sich Domian nach DWDL-Informationen nicht. Auch dem WDR bleibe er verbunden, schreibt er.
dwdl.de

WDR Lokalzeit bringt Menschen miteinander ins Gespräch.

Mitreden: Die WDR Lokalzeit startet eine Aktion, um Menschen mit unterschiedlichen Einstellungen miteinander ins Gespräch zu bringen. Am 4. April senden alle elf Lokalzeit-Ausgaben zeitgleich Beiträge, in denen zum Beispiel eine Veganerin einen Metzger trifft, ein Windkraftbetreiber einen Windkraftgegner und eine Feministin einen Mann, der vor seiner dritten Scheidung steht, weil seine Frau sich "mit Feminismus angesteckt" habe.
presseportal.de

Video-Tipp: Walulis beackert “Zwangsmaus”-Empörung von Julian Reichelt.

Video-Tipp: Julian Reichelt echauffiert sich über "ideologisch-sexualisierte Früherziehung" in der "Sendung mit der Maus" und erntet dafür vor allem Häme – auch von Philipp Walulis. Der erklärt "den Julian" im Stil einer "Maus"-Sach­geschichte und wundert sich, dass "Bild" Reichelt bei dem Thema völlig hängen lässt.
youtube.com (8-Min-Video),
turi2.de (Background)



WDR verteidigt Trans-Beitrag von der “Sendung mit der Maus”.


Maus mit Message: WDR-Kinderprogrammchefin Brigitta Mühlenbeck wehrt sich im "Spiegel" gegen Kritik an der Sendung mit der Maus, die am Sonntag Transgeschlechtlichkeit thematisiert hat. Auf Twitter hatte u.a. Ex-"Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt gegen den Beitrag gewettert und von einer "ideologisch-sexualisierten Früherziehung mit Zwangsgebühren" gesprochen. Den Vorwurf der Sexualisierung weist Mühlenbeck deutlich zurück, es gehe "weder um Geschlechtsangleichungen noch um Geschlechtsverkehr", stellt sie klar. "Womöglich hat dieser erwachsene Mann gedacht, er bekomme ein paar Reaktionen, als er unsere Maus als 'Zwangsmaus' bezeichnete."

Dass die Sendung so hohe Wellen geschlagen hat, habe die Redaktion überrascht, gerechnet hatte man nur "mit ein paar Kommentaren" auf Social Media: "In unserer Wahrnehmung hat das Thema längst seinen Platz in der Öffentlichkeit – und auch schon länger in unserem Kinderprogramm." Angesprochen auf Kritikerinnen, die das Thema für nicht kindertauglich halten, entgegnet Mühlenbeck u.a., dass unter Fünfjährige "sowieso nicht allein vor dem Fernseher sitzen und sich die Sendung ansehen" sollten. Man wolle "immer auch zu fortführenden Gesprächen in Familien anregen". In der besagten "Maus"-Folge spricht Moderatorin Siham El-Maimouni mit Katja, die ihre Transsexualität lange geheim halten hatte.
spiegel.de (Paid), derwesten.de (Background)
(Foto: WDR/Annika Fußwinkel)

WDR verzichtet auf Übertragung des Düsseldorfer Karnevalzugs.

Kein Karneval: Der WDR streicht die geplante TV-Übertragung des verschobenen Rosenmontagszugs aus Düsseldorf am 29. Mai wegen des Ukraine-Kriegs. Schunkelnde Reporter und feiernde Kommentatoren seien "unmittelbar umgeben von Bildern des Ukraine-Konflikts nicht abbildbar", zitiert die dpa eine Sendersprecherin. Am ersten Tag des Krieges, dem 24. Februar, hatte der WDR Kritik dafür einstecken müssen, zunächst an der Ausstrahlung des Kölner Karnevals festgehalten zu haben.
digitalfernsehen.de, turi2.de (Background)

WDR-Sportchef Steffen Simon wird Mediendirektor beim DFB.

Wechselt die Seiten: Der bisherige WDR-Sportchef Steffen Simon wird voraussichtlich ab 1. Mai Direktor der Direktion "Öffentlichkeit und Fans" beim DFB. Dem stimmt das DFB-Präsidium bei einer außer­ordentlichen Sitzung zu. Simon hat 19 Jahre lang in leitenden Positionen beim WDR gearbeitet und die National­mannschaft bei acht Welt- und Europameisterschaften begleitet.
dwdl.de, pr-journal.de

Auch WDR und ARD machen Programme auf Ukrainisch.

WDR und ARD starten Angebote auf Ukrainisch. Der WDR bietet im Kinderradio einen Ukrainischsprachkurs an, auf dem Radiokanal Cosmo einen Ukraine-Podcast und auf der Maus-Seite ukrainisches Kinderprogramm. Die ARD hat in ihrer Mediathek eine ukrainische Rubrik eingerichtet. Auch RTL hat bereits ein werktägliches "Ukraine-Update" auf Ukrainisch angekündigt.
wuv.de, presse.wdr.de, turi2.de (Background)

Zitat: Sonia Mikich erinnert sich an die “schreckliche Zeit” der #MeToo-Vorwürfe im WDR.

"Ich sollte gleichzeitig Ermittlerin, Staatsanwältin, Richterin sein."

Ex-WDR-Chefredakteurin Sonia Mikich spricht im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" über die #MeToo-Vorwürfe im WDR 2018. Dies sei für sie eine "schreckliche Zeit" gewesen, weil sie das Gefühl gehabt habe, "ein enorm breites Kreuz haben zu müssen, um alle Ansprüche zu schultern".
sueddeutsche.de (Paid)

ARD und ZDF sagen Karnevalsübertragungen ab.

Krieg statt Karneval: Das ZDF und ARD blasen angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine alle Karnevalssendungen im TV ab. "Kölle Alaaf" und "Mainz bleibt Mainz" werden statt im Fernsehen zur Primetime nur in der ZDF-Mediathek zur Verfügung stehen. Auch die ab Montag geplanten ARD-Übertragungen wackeln, berichtet DWDL. Die Rosenmontagsfeier in Köln wurde wegen der Ereignisse ohnehin schon abgesagt. Stattdessen ist nun eine Friedensdemonstration in der Kölner Innenstadt geplant.
dwdl.de, tagesschau.de (Rosenmontagsfeier), turi2.de (Background)

Debatte: Karneval im WDR-Fernsehen ist “unangebracht”, schreibt André Beyer.

Karneval statt Krieg: Dem WDR-Fernsehen scheint die Übertragung vom Kölner Karneval wichtiger zu sein als die Ukraine-Berichterstattung, schreibt Digital­fernsehen-Autor André Beyer. Der Hinweis am Bildschirmrand auf entsprechende Sendungen im Radio und online tue den "unangebracht ausgelassenen Karneval-Bildern" keinen Abbruch. Während das WDR-Fernsehen die Übertragung nun früher beendet habe, entschieden sich Radio Köln und WDR4 schon am Morgen gegen Faschingsmusik.
digitalfernsehen.de , meedia.de

Sandra Maischberger talkt ab Mai zweimal in der Woche.

Doppelte Dosis: Sandra Maischberger geht ab dem 3. Mai zweimal in der Woche im Ersten auf Sendung. Ihr Talk-Format läuft dann nicht mehr nur mittwochs, sondern auch dienstags nach den "Tagesthemen". Derzeit heißt Maischbergers Sendung "Maischberger. Die Woche", ein neuer Titel steht laut DWDL noch nicht fest. Der WDR-Rundfunkrat sieht die Pläne kritisch und fordert vom Sender ein "alternatives Konzept" für den Dienstagabend nach Ablauf von Maischbergers Vertrag in 2023.
presseportal.de, dwdl.de

Hör-Tipp: True Crime ist nicht wegen der Sensationslust so beliebt, sagt Anna Maria Beekes.

Hör-Tipp: Für die Beliebtheit von True-Crime-Formaten ist nicht die Sensationslust der Menschen ausschlaggebend, sagt Journalistin Anna Maria Beekes im WDR5-Feature Neugier genügt. Es gehe vor allem darum, dass in dem Format hinter die Kriminalfälle geschaut wird. Kriminologe Tobias Singelnstein hingegen warnt, dass in True Crime Kriminalität als etwas betrachtet wird, das nur andere betrifft. Das Verständnis, dass Kriminalität ein "Teil der Gesellschaft ist", gehe verloren, wenn nur noch die "besonders spektakulären Fälle thematisiert werden".
wdr.de (20-Min-Audio)

Klick-Tipp: BR und WDR verfolgen Spuren zum russischen Geheimdienst.

Klick-Tipp: Die Hacker der Gruppe "Snake" gehören zu den gefährlichsten Cyberspionen der Welt. Ein interaktiver BR-Artikel zeigt, wie Reporter des BR und WDR ihnen auf die Spur kommen. Beim Herunter­scrollen wird auf verschiedene Gegenstände gezoomt, die an einer Tafel angepinnt sind. Eine Zettel mit Programmier­code etwa zeigt, wie die Reporter die ersten Spuren entdecken, die sie zu den mutmaßlichen Urhebern von Snake führen.
interaktiv.br.de

WDR verschärft seine Social-Media-Regeln doch nicht.


Rückzieher: Der WDR setzt seine umstrittenen Pläne für neue Social-Media-Regeln doch nicht um, berichtet "Meedia". Die Dienstanweisung betreffe nun lediglich die “offiziellen Social-Media-Accounts des WDR”. Statt wie zunächst angedacht private Accounts von Beschäftigten zu reglementieren, will der Sender nun "Empfehlungen" formulieren. "WDR-Beschäftigte sollten private und dienstliche Online-Auftritte künftig klarer voneinander trennen", heißt es. Der Sinneswandel kommt, nachdem eine geleakte Social-Media-Anweisung für WDR-Mitarbeitende in der vergangenen Woche für Kritik gesorgt hatte. Darin wollte der Sender seine bereits vorhandenen Social-Media-Richtlinien arbeitsrechtlich verbindlich machen. Die Regeln sollten demnach auch für private Accounts gelten, “soweit der WDR von diesen mittelbar oder unmittelbar betroffen ist”. Unter anderem solle der Eindruck der Parteilichkeit vermieden werden, sonst drohe die Versetzung, heißt es etwa in den Vorschriften.

Das Vorhaben hat auch in sozialen Medien für reichlich Kritik gesorgt. Jan Böhmermann etwa sieht die Pläne als Zeichen, dass die Rundfunk­anstalt kein Interesse an “mutigen, jungen, freien und selbstbewussten Journalistinnen” habe. Der Geschäftsführer des DJV-NRW Volkmar Kah sagt in einem Statement, dass es in "vielen Medienbetrieben" Social-Media-Guidelines gebe und Medienschaffende "professionell und umsichtig" damit umgehen sollten. Die Vorschläge des WDR aus der vergangenen Woche jedoch gingen "weit an akzeptablen Entwürfen vorbei". Auch intern haben der Personalrat und die Redakteurs­vertretung des WDR Bedenken geäußert, es handele sich bei den neuen Regeln möglicherweise um eine “Einschränkung der Meinungsfreiheit”. (Foto: Christoph Hardt / Geisler-Fotopress / Picture Alliance)
meedia.de, turi2.de (Background), netzpolitik.org
Mitarbeit: Pauline Stahl

Netzpolitik.org: Pläne für verschärfte Social-Media-Regeln sorgen für Unmut im WDR.

Gefällt nicht: Pläne für verschärfte Social-Media-Regeln stoßen beim WDR auf Unmut, berichtet Netzpolitik.org. Demnach haben Personalrat und Redakteursvertretung "intern Bedenken wegen möglicher Einschränkung von Meinungsfreiheit angemeldet". In den Vorschriften steht z.B., der Eindruck von Parteilichkeit solle vermieden werden, sonst drohe die Versetzung. Die Meinungsfreiheit sei in Ausgleich mit "der aus dem Arbeitsverhältnis resultierenden Pflicht zur Loyalität" zu bringen. Neben offiziellen WDR-Accounts soll dies auch für Inhalte in privaten Konten gelten – nicht nur bei Tweets, sondern auch bei Likes oder Abonnements.
netzpolitik.org, cdn.netzpolitik.org (Volltext Entwurf)

Lese-Tipp: epd nimmt die Innovationslabore von ARD und ZDF unter die Lupe.

Lese-Tipp: epd-Autor Stephan Köhnlein beschäftigt sich mit den Innovationslaboren von ARD und ZDF und spricht mit einigen Verantwortlichen. Manchmal seien die "etwas trägen oder verkrusteten Strukturen" ein Hindernis, neue Projekte umzusetzen, erfährt Köhnlein etwa aus einem Gespräch mit Lisa Zauner (Foto) vom WDR Innovation Hub. SWR-Innovationsleiter Thomas Dauser möchte derweil "alte Barrikaden im Kopf" bei der privaten Konkurrenz einreißen, eine "Zusammenarbeit der Qualitätsmedien" biete aus seiner Sicht eine "große Chance".
epd.de

Lese-Tipp: Warum Sprechblasen keine fundierte Recherche ersetzen.

Lese-Tipp: Journalist Andrej Reisin kritisiert bei Übermedien die WDR-Doku Wie jüdisch ist Deutschland? u.a. für ihre "Flapsigkeit im Ton". Die junge Reporterin Rachel Patt scheitere an der "mangelnden handwerklichen Betreuung durch ihre Redaktion". Sender würden zudem immer stärker der Idee verfallen, Reporterinnen müssten permanent vor der Kamera stehen und ihre eigene Geschichte erzählen. Das könne zwar funktionieren, "weil das Publikum emotional besser folgt, aber Sprechblasen ersetzen eben keine fundierte Recherche".
uebermedien.de

Andrea Schafarczyk wird neue WDR-Programmdirektorin NRW, Wissen und Kultur.

Vollzug: Journalistin Andrea Schafarczyk, 46, wird neue WDR-Programmdirektorin für NRW, Wissen und Kultur. Der Rundfunkrat bestätigt damit die Personalie, die von Intendant Tom Buhrow vorgeschlagen wurde. Schafarczyk war seit 2020 medienübergreifende Chefredakteurin des Hessischen Rundfunks. Sie folgt auf Valerie Weber, die den WDR verlässt.
presseportal.de, turi2.de (Background)

Zitat: Durch die Mediathek löst sich der “Konflikt Erstes gegen Dritte” auf, sagt Jörg Schönenborn.

"Der Konflikt Erstes gegen Dritte löst sich über die Mediathek langsam auf."

WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn sagt im DWDL-Interview, es sei "vor einigen Jahren" noch "unvorstellbar" gewesen, dass der WDR und andere Anstalten ihre eigenen Mediatheken zugunsten der gemeinsamen ARD-Mediathek aufgeben. Die Dritten seien zu "exzellenten Doku-Anbietern geworden, weil dafür im Ersten nicht viel Platz war".
dwdl.de

Recherche-Team zeigt, wie Instagram Ess-Störungen befeuert.


Haut und Knochen: Der Algorithmus von Instagram befeuert mit "zerstörerischen Körperbildern" Ess-Störungen, sagt eine Recherche von NDR, WDR, "Süddeutscher Zeitung" und Tamedia. In Experimenten hat das Recherche-Team mehrere Accounts angelegt, die typischen Profilen von Jugendlichen ähneln, die bei Instagram nach Inspiration für Essstörungen suchen. Schnell melden sich ältere, männliche Nutzer, die anbieten beim Abnehmen zu helfen oder um Nacktbilder bitten. Obwohl das Reporter-Team die Profile der "Mager Coaches" meldet, entfernt Instagram sie nicht, weil sie "von außen" nicht zu erkennen seien.

Als problematisch erweist sich auch der Algorithmus von Instagram, der Nutzerinnen Inhalte und Accounts empfiehlt, die sie interessieren könnten. Die Testkonten mit Namen wie "sk1nny_Sarah" oder "My Thinspo" gewinnen in kürzester Zeit Follower. Als die Reporterinnen ähnlichen Accounts folgen, sind die nächsten Freundschaftsvorschläge "My fasting diaries" oder "starving is beauty".

Für die Recherchen haben die "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR interne Studien ausgewertet und mit Betroffenen gesprochen. Das Fazit: Dem Anspruch, "die sicherste globale Gemeinschaft mit der meisten Unterstützung" zu sein, werde Instagram bei weitem nicht gerecht.
tagesschau.de, sueddeutsche.de (Paid), turi2.de (Background)

(Foto: Picture Alliance / photothek / Ute Grabowsky)

Ex-WDR-Programmdirektorin Valerie Weber heuert bei Privatradios im Südwesten an.

Zurück zum Privatradio: Die bis vor kurzem noch amtierende WDR-Programm­direktorin Valerie Weber wird Programm-Geschäftsführerin von Audiotainment Südwest. Unter dem Dach der Firma sind die Radio­sender RPR1, Radio Regenbogen und Big FM vereint. Weber hatte im Dezember überraschend ihren Abschied vom WDR verkündet, davor war sie Programm­chefin von Antenne Bayern.
radioszene.de, dwdl.de, turi2.de (Background)

WDR streamt ab Montag die neue True-Crime-Sendung “Lokalzeit MordOrte”.

Morden im Westen: Der WDR startet am Montag die neue True-Crime-Reihe Lokalzeit MordOrte bei YouTube, in der echte Kriminalfälle aus NRW Thema sind. In der ersten Folge geht es u.a. um einen Flammenwerfer-Amoklauf an einer Kölner Schule 1964 und einen Maskenmord in Bielefeld. Zu Wort kommen sollen auch "Crime-Experten" wie Philipp Fleiter, André Miegel und Patrick Temp.
presseportal.de, youtube.com (1-Min-Teaser)

Zitat: Filmproduzent Günter Rohrbach konnte machen, was er wollte.

"Wir waren einfach selbstbewusst, uns konnte niemand. Kein Programmdirektor und schon gar kein Intendant hätten gewagt, uns irgendwie dazwischenzufunken."

Günter Rohrbach, Filmproduzent und Miterfinder des "Tatorts", sagt im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung", dass er nicht versteht, warum die heutigen Redakteurinnen "immer jammern, immer Angst haben". Die finanzielle Situation sei zu seiner Zeit aber auch eine andere gewesen.
sueddeutsche.de (Paid)

Hör-Tipp: Götz Alsmann hat ein Herz für vergessene Perlen des Jazz.

Hör-Tipp: Musiker Götz Alsmann widmet sich in seinem neuen Podcast "Der geheime Garten des Jazz" vergessenen Größen der Jazz­geschichte - oder solchen, die gar nicht erst zu Größen wurden. In der ersten Folge geht es um John Plonsky, der hauptsächlich als Studio­trompeter und Arrangeur gearbeitet, jedoch nur wenige eigene Werke veröffentlicht hat. Alsmann ist von dessen Album "Cool Man Cool" fasziniert: "Solche Platten sind es, die die eigentliche Geschichte des Jazz schreiben", sagt er bei Deutschlandfunk Kultur.
ardaudiothek.de (15-Min-Audio) via deutschlandfunkkultur.de (mit 7-Min-Audio)

WDR veröffentlicht Doku-Serie über Ermittlungen im Missbrauchskomplex Münster.

Persönliche Einblicke: Das WDR-Lokalzeit-Team hat die Ermittlungen im Missbrauchskomplex Münster begleitet und eine fünfteilige Reportage-Serie daraus gemacht. Heike Zafar und Detlef Proges begleiten Vernehmungen, die Suche mit Spürhunden und sprechen mit Mitgliedern der Kommission über ihre Erlebnisse. Zu sehen ist die Reihe ab 3. Januar täglich in der WDR Lokalzeit Münster und in der Mediathek.
presseportal.de

Wir graturilieren: Dennis Horn wird 40.


Wir graturilieren: Heute feiert der Digitalexperte der ARD, Dennis Horn, seinen 40. Geburtstag. Der Journalist und "Nerd vom Dienst", wie er sich selbst bezeichnet, verbringt den Tag zu Hause in Dormagen mit "Ausschlafen, Waldspaziergang, Ruhe". Die größte Inspiration hat er sich im vergangenen Jahr bei seinen Gästen im Podcast Innovationstheater geholt. Fürs kommende Jahr hofft er darauf, endlich wieder eine Konferenz besuchen zu können, und zwar die Republica in Berlin. Weil in der Pandemie aber nichts so richtig planbar ist, freut er sich auf die Highlights, "mit denen ich vorher nie im Leben gerechnet hätte". Der Mann, der jeden Tag "Regenschirmwetter" für seinen Heimatort vorhertweetet, freut sich auch an seinem Geburtstag am meisten über Glückwünsche bei Twitter.

Debatte: Scheidende WDR-Programmdirektorin Valerie Weber haben “Stolz und Vorurteile” belastet.

Zeit für Neues: In der "Süddeutschen" spricht Valerie Weber über ihr vorzeitiges Ausscheiden beim WDR als Programmdirektorin nach acht Jahren. Sie hätte es nicht gut gefunden, "jetzt noch einmal neue Strukturen einzufädeln, die dann jemand anders in der Umsetzung verantworten soll": "Bei mir persönlich ist der Punkt: Wenn mir etwas zu vertraut wird, ist es Zeit zu gehen." Belastet hätte die vom Privatfunk kommende Managerin seit Amtsantritt, wie ihr das Thema "Stolz und Vorurteile" entgegengeschlagen sei: Es habe "viel Zeit und Mühe gekostet", klarzumachen, dass sie für den "Mehrwert der hochwertigen Angebote" stehe und dafür, "sie zu organisieren und die Wege freizumachen".
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)

Andrea Schafarczyk soll WDR-Programmdirektorin werden.

WDR: Intendant Tom Buhrow schlägt Andrea Schafarczyk als Programm­direktorin für die Bereiche NRW, Wissen und Kultur vor – als Nachfolgerin von Valerie Weber, die den Sender verlässt. Am 25. Januar entscheidet der Rundfunkrat. Schafarczyk war bis 2015 Wortchefin beim jungen WDR-Radio 1Live, derzeit ist sie medien­übergreifende Chef­redakteurin beim HR.
presseportal.de, dwdl.de, turi2.de (Background)

WDR legt Kulturwandel-Bericht vor.

WDR: Die ehemalige EU-Kommissarin Bericht von Monika Wulf-Mathies (Foto) legt ihren Bericht zum Kultur­wandel im Sender vor. Der WDR habe einen "wichtigen Schritt zu einem wert­schätzenden und respekt­vollen Arbeitsklima" eingeleitet. Verbindlich sollte Feedback auch für Führungs­kräfte werden, auch für Top-Journalisten sollte es "keine Ausnahmen geben". Führungs­funktionen sollte der WDR nur noch an Bewerberinnen mit "überzeugender Sozialkompetenz" vergeben.
dwdl.de, presseportal.de, wdr.de (Bericht), turi2.de

Hör-Tipp: Ex-Lifestyle-Journalist Andreas Tölke berichtet von seinem Einsatz für Geflüchtete.

Hör-Tipp: Ex-Lifestyle-Journalist Andreas Tölke berichtet im WDR5-Tischgespräch von seinem Einsatz für Geflüchtete, die er auch in seiner Privatwohnung einquartierte. "Ich fand immer, ich habe sehr viel von dieser Welt genommen und ziemlich wenig zurückgegeben" begründet er sein Engagement. Zeitweise habe er aber auch Angst vor der eigenen Courage gehabt.
wdr.de (53-Min-Audio)

WDR startet Podcast über Ex-Intendant Fritz Pleitgen.

WDR lässt seinen ehemaligen Intendanten Fritz Pleitgen in einer siebenteiligen Podcast-Reihe sein Leben Revue passieren. Jochen Rausch, Programmchef von 1Live, WDR 2 und WDR 4, befragt Pleitgen u.a. zu seiner Kindheit während des Zweiten Weltkriegs und wie er vom Fußball zum Journalismus kam. Alle Folgen von "Fritz Pleitgen – Sein Leben" sind ab 8. Dezember in der ARD-Audiothek verfügbar.
presseportal.de

Programmdirektorin Valerie Weber verlässt den WDR.

WDR verliert seine lang­jährige Direktorin Valerie Weber, die den Sender auf eigenen Wunsch verlässt. "Mit der Übergabe des ARD-Vorsitzes vom WDR an den rbb zum Jahreswechsel geht für mich eine äußerst spannende Aufgabe als Mitglied der ARD-Geschäftsführung zu Ende", so die 55-Jährige, die seit 2013 Hörfunk­direktorin und seit 2019 Programm­direktorin für NRW, Wissen und Kultur ist. Sie hat u.a. das NRW-Magazin "Lokalzeit" und die Wissens-Sendung "Quarks" verantwortet. Dem WDR werden "ihre wertvollen Impulse und kreativen Ideen fehlen", sagt Intendant Tom Buhrow. Über ihr nächstes berufliches Ziel ist noch nichts bekannt.
presseportal.de