Medienfirma von Paris Hilton will nicht mehr bei X werben.

Au revoir, Paris! 11:11 Media, die Medien­firma von It-Girl Paris Hilton, gesellt sich zu der Reihe an Konzernen, die wegen rechtsextremer und antisemitischer Posts ihre Werbung bei X einstellen. Unklar ist, was aus der zweijährigen Partnerschaft wird, die Hilton mit X erst Anfang Oktober eingeganen ist.
mashable.com, cnn.com, turi2.de (Background)

Stirbt das klassische TV als Werbemedium, Andrea Malgara?


YouTube Killed the TV Star? Die Seh­dauer fürs lineare TV schrumpft. “Werbe-Euros nur bei YouTube zu parken, wäre aber fatal”, schreibt Andrea Malgara, Managing Partner und Mitglied des Boards der Mediaplus Group, im Gast­beitrag in der turi2 edition #22. Gerade die aktuellen Krisen hätten gezeigt, dass TV das “deutlich stabilste Werbe­medium ist”. In Zukunft werde die Frage “klassisch oder online, TV oder digital” keine Rolle mehr spielen.
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turi2 edition #22: Wie aufdringlich muss Product Placement sein, Kerstin Bensch?


Unauffällig gefällig: “Gutes Product Placement ist authentischer Teil der Story­line”, schreibt Kerstin Bensch, Co-Gründerin von Partici­brand, einer Agentur für Product Placement und Branded Content. In ihrem Gast­beitrag für die turi2 edition #22 liefert sie drei Beispiele für den “perfekten Fit zwischen Marke und Content” und warnt: Zu aufdringliche Produkt­platzierungen schlagen ins Gegenteil um.
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COO Stefan Mauerer verlässt BMW-Agentur The Game Group.

Game over: Chief Operating Officer Stefan Mauerer verlässt seinen Posten bei der BMW-Agentur The Game Group, berichtet "Meedia". Er steht auf der Payroll der insolventen Looping Group, die Content und Social Media für BMW zugeliefert hat. Mit der Looping-Insolvenz soll Mauerers Abschied nach eigenen Angaben nichts zu tun haben. Die Gleichzeitigkeit sei "Zufall", sein Weggang sei schon seit Februar/März geplant gewesen. Seine Aufgaben übernimmt Maurits van der Vegt, der seit Februar 2022 für The Game Group tätig ist.
meedia.de (€)

TV-Werbemarkt erholt sich im Oktober, Zeitungen und OOH wachsen.

TV-Werbung im Fernseher 150TV-Werbemarkt erreicht im Oktober mit Brutto-Werbespendings von 1,919 Mrd Euro fast das Niveau von Oktober 2022, ermittelt Nielsen. Auf Jahressicht liegen die Brutto-Werbeerlöse aber noch mit 6,2 % im Minus. Über alle Werbekanäle betragen die Werbe-Spendings 3,53 Mrd Euro, ein Plus von 1,5 %. Deutliche Zuwächse verzeichnen vor allem Zeitungen und Außen­werbung.
dwdl.de, horizont.net (€)

IBM streicht X-Werbung, Elon Musk verbreitet Verschwörungstheorie.

Satz mit X: Der IT-Konzern IBM streicht Werbung bei X im Umfang von 1 Mio Dollar. Grund ist die Aus­spielung von Anzeigen im Umfeld rechts­extremer Inhalte. Elon Musk, Besitzer des Twitter-Nach­folgers, teilt derweil Verschwörungs­erzählungen, wonach jüdische Organisationen "Hass gegen Weiße" ver­breiten würden.
handelsblatt.com (€), nytimes.com (€)

“Horizont”: Scholz & Friends-Mutter WPP soll Interesse an Looping Group haben.

Loop & Friends: Die Agentur Scholz & Friends und deren Mutter WPP haben offenbar Interesse an einer Übernahme der insolventen Looping Group von Dominik Wichmann, berichtet "Horizont". Der vorläufige Insolvenz­verwalter Ivo-Meinert Willrodt führe Gespräche mit potenziellen Investoren und wolle "bis zum Jahresende eine zukunftsfähige Lösung" finden. WPP hatte der Looping Group bereits ein Wandel­darlehen gewährt, sich am Ende aber gegen eine Umwandlung in Unternehmens­anteile entschieden. Die Looping-Insolvenz könnte WPP die Möglichkeit geben, günstig ans Geschäft mit BMW heran­zukommen, schreibt Mehrdad Amirkhizi.
horizont.net (€)

Macht KI Werbung wirksamer, Sabine Lipken?


Macht Wellen: Die Möglichkeiten, Künstliche Intelligenz bei Media und Werbung einzusetzen, sind “vielfältig und erfolg­versprechend”, schreibt Sabine Lipken, Chief Solution Officer bei Wavemaker Germany. In ihrem Gast­beitrag für die turi2 edition #22 gibt Lipken Beispiele für den Nutzen von KI und erklärt, wo der Mensch der entscheidende Faktor bleibt.
Weiterlesen >>>, turi2.de (kostenloses E-Paper der turi2 edition #22 bestellen)

Zahl des Tages: 1,3 Mio Deutsche sind süchtig nach Glücksspiel.

Zahl des Tages: Insgesamt 1,3 Mio Menschen in Deutschland leiden an einer Glücksspiel-Störung, die einer Sucht gleicht, sagt der Glücks­spiel­atlas des Bundes­drogen­beauftragten Burkhard Blienert. Weitere 3,3 Mio Menschen wiesen erste Anzeichen für eine Sucht auf. Bei der Vorstellung des Berichts wieder­holt Blienert seine Forderung, TV-Werbung für Sportwetten vor 23 Uhr zu verbieten. Die Verquickung von Sport und Sport­wetten sei eine "gefährliche Verharmlosung" des Glücks­spiels.
tagesschau.de

Lieferando legt globale Kampagne mit Christina Aguilera und Rapperin Latto vor.

Just sing: Der Essens-Lieferdienst Lieferando/Just Eat startet eine weltweite Kampagne mit Christina Aguilera und Rapperin Latto. Der Werbe-Song ist eine Neuauflage des Titels "Hör ich da Lieferando" / "Did Somebody Say...", der zuvor u.a. von Katy Perry performt wurde. In der neuen Version gibt Aguilera die Opern-Diva, Latto rappt dazu. Die Kreation kommt von McCann London, das Musikvideo von Dave Meyers.
youtube.com (1-Min-Video), horizont.at (€)

Außenwerber JCDecaux meldet Umsatzwachstum im 3. Quartal.

Bill­board-Bilanz: Der Außen­werber JCDecaux, in Deutsch­land ver­treten durch die Wall AG, meldet einen welt­weiten Umsatz von 855 Mio Euro, ein Plus von 5,8 %, organisch sogar von 8,4 %. Digitale Außen­werbung erreicht erst­mals den Wert von 36,2 % am Gesamt­umsatz, 2022 waren es noch knapp 30 %. Für das 4. Quartal erwartet der Konzern ein Plus von 6 %.
presseportal.de

Meta verbietet KI-Anwendungen in Wahlwerbung.

KI-Bremse: Facebook-Mutter Meta ver­bietet Kunden, die Wahl­werbung schalten, den Einsatz seiner KI-Produkte und macht damit eine Ausnahme von einer neuen Regel. Mit KI-Unter­stützung sollen Werbe­treibende künftig u.a. Hinter­gründe und Texte leichter Aus­tauschen können. Bei Google-Mutter Alphabet gibt es eine ähnliche Be­schränkung für Wahl­werbung. In einem Jahr wählen die USA einen neuen Präsidenten.
spiegel.de

Video-Tipp: Disney-Weihnachtsspot thematisiert Wünsche.

Video-Tipp: Der Unterhaltungs­konzern Disney stellt die Bedeutung von Wünschen in den Mittelpunkt seines Weihnachts­spots. Der mehrsprachige Werbefilm erzählt die Geschichten von Familien aus aller Welt, die der gemeinsame Wunsch verbindet, an den Feiertagen mit ihren Liebsten zusammen zu sein. Das Thema kommt nicht zufällig: Am 30. November startet der dies­jährige Disney-Weihnachts­film "Wish".
youtube.com (95-Sek-Video), persoenlich.com

Raphael Brinkert berät Katarina Barley bei Europawahl.

Serien-Täter: Werber Raphael Brinkert bleibt der SPD treu und zieht auch bei der Europa­wahl für die Sozial­demokraten ins Feld. Er berät Spitzen­kandidatin Katarina Barley, berichtet The Pioneer. Ein erstes Treffen habe diese Woche in Hamburg statt­gefunden. Am 9. Juni wird ein neues EU-Parlament gewählt. Brinkert hatte die Kanzler-Kampagne für Olaf Scholz gestaltet und war zuletzt auch für die Bayern-SPD tätig.
thepioneer.de (€)

Google wächst im 3. Quartal – enttäuscht mit Cloud-Sparte.

Durch­wachsen: Google-Mutter Alphabet kann ihren Konzern-Umsatz im 3. Quartal um 11 % auf knapp 77 Mrd Dollar steigern, der Gewinn klettert um mehr als 40 % auf fast 20 Mrd Dollar. Allein der Werbe-Umsatz wächst um 9,4 %. Durch ein langsameres Wachstum der Cloud-Sparte reagiert die Börse aller­dings dennoch ent­täuscht.
deraktionaer.de

Zahl des Tages: Umsatz digitaler Außenwerbung steigt im September deutlich.

Zahl des Tages: Um 22 % auf 112,43 Mio Euro ist der Umsatz digitaler Außenwerbung im September hierzulande im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, meldet Marktforscher Nielsen. Der deutsche Werbemarkt legt ebenfalls leicht auf 3,44 Mrd Euro Gesamtumsatz zu. Im Vorjahr lag der Umsatz bei 3,43 Mrd Euro.
invidis.de

Zitat: Präsident des Markenverbandes hält Werbeverbot für realitätsfremd.

"Wir diskutieren in Deutschland darüber, ob 16-Jährige wählen dürfen, halten sie aber nicht für reif genug, um mit einem Werbe­spot für einen Schoko­riegel vernünftig umzugehen? Das ist doch absurd."

Franz-Olaf Kallerhoff, Präsident des Marken­verbandes, kritisiert gegenüber der "Lebens­mittel­zeitung" das geplante Werbe­verbot für Un­gesundes, das sich an Kinder richtet. Die derzeitige Definition der Alters­grenze sei realitäts­fremd.
lebensmittelzeitung.net (€), horizont.net (€)

Score Media Group steigt in programmatische Print-Vermarktung ein.

Score Media Group startet programmatische Print-Vermarktung für regionale Tages­zeitungen. Werbe­kunden und Agenturen können zentral und automatisiert Standard-Werbe­formate in mehr als 420 Titeln belegen, zunächst mit festem Preis und Datum. Weitere Deal-Formen sollen folgen. Score-Media-Geschäfts­führer Carsten Dorn sieht in dem Angebot den Weg zur "weiteren Reduktion der Komplexität des Werbe­trägers regionale Tages­zeitung".
meedia.de, score-media.de

Scholz & Friends plakatiert Bifi-Werbung in Privatwohnzimmern.

In-Your-Home-Werbung: Die Agentur Scholz & Friends sucht für eine Werbekampagne Privatpersonen, die sich für 150 Euro Bifi-Werbeplakate in ihre Wohnung hängen. Ziel der Kampagne ist es, dort zu werben, wo die Salami-Snacks konsumiert werden und durch Fotos und Videos aus den eigenen vier Wänden authentische Werbung von Bifi-Botschafterinnen zu generieren.
horizont.net (Paid), bifi-zuhause.de

Video-Tipp: Bayerisches Rotes Kreuz wirbt mit Agentur Gary Glotz für Hausnotruf.

Video-Tipp: Das Bayerische Rote Kreuz beschreitet in der Werbung für den Hausnotruf erstmals humoristische Wege. Statt mit Stock-Fotos rüstiger Seniorinnen zu werben, legt die Münchner Agentur Gary Glotz von Peter "Bulo" Böhling einen Werbe-Song mit Animations-Video über den "BRKnopf" vor. Es zeigt Notfall-Situationen zur von Böhling gesungenen Zeile: "Knopf, Knopf, der BRKnopf ... rettet dir den Arsch und auch deinen Kopf".
clap-club.de, youtube.com (2-Min-Video)

“TV ist nicht tot, es findet nur woanders statt” – AGF-Chefin Kerstin Niederauer-Kopf über die Digitalisierung des TV und der TV-Forschung.


Vermessung der Bewegtbild-Welt: AGF-Chefin Kerstin Niederauer-Kopf ist davon überzeugt, dass uns das Fernsehen, auch das lineare, noch lange erhalten bleiben wird. "TV ist nicht tot, es findet nur woanders statt", sagt sie im Interview mit turi2.tv am Rande des AGF-Forums in Frankfurt. Dafür sprechen aus ihrer Sicht die TV-Zahlen, die die AGF jeden Morgen herausgibt. Demnach sind etwa bei RTL und ProSieben.Sat.1 die TV-Reichweiten noch deutlich größer als die Zahlen der Streaming-Angebote RTL+ und Joyn. Dem linearen TV spiele die Demografie dabei in die Karten: Die Bevölkerung in Deutschland sei die zweitälteste weltweit, dadurch werde sich das Fernsehen noch lange halten.



Beim jungen Publikum beobachtet Niederauer-Kopf allerdings eine Fragmentierung. Hier spielten Streaming-Dienste wie Netflix, YouTube und Prime Video eine deutlich größere Rolle. Insgesamt sieht die Fernseh-Forscherin das Streaming inzwischen in der Mitte der Bevölkerung angekommen. 



Was die Abbildung dieser diverseren Video-Welt angeht, sei die AGF auf Kurs: "Wir haben delivert", sagt Niederauer-Kopf mit Blick auf das noch neue Verfahren X-Reach. Es bringe die von der Werbe-Industrie geforderte Konvergenz-Reichweite und liefere Netto-Kontakte, die durchaus mit "Unique Usern" im Online-Bereich vergleichbar seien – und zwar über TV, Video-Streaming und Webseiten-Messung hinweg.



Zudem freut sich die AGF-Chefin, dass mit Dazn der erste internationale Streaming-Dienst bei der Reichweiten-Messung dabei ist. "Ich führe mehr denn je Gespräche mit Plattformen aller Art", sagt Niederauer-Kopf und hofft, dass sich künftig weitere Player im Streaming-Markt nach den AGF-Standards vermessen lassen.

turi2.tv (11-Min-Video auf YouTube), turi2.de/screenwochen



Dieses Video ist Teil der Screen-Wochen bei turi2: Bis 8. Oktober beschäftigen wir uns auf turi2.de mit Entwicklungen und Trends für Bildschirme – von der Smartwatch bis zum großen Werbescreen.

Basta: FDP macht in Bayern Wahlwerbung für Hessen-Spitzenkandidaten.

Hängt im falschen Wahlkreis ab: Die FDP hat in Bayern versehentlich ein Wahlplakat des hessischen Spitzenkandidaten Stefan Naas aufgehängt. Die "Plakat-Panne" fällt selbst dem zuständigen FDP-Kreisverband erst auf Mediennachfrage auf. Das falsche Bayern-Plakat mit dem Slogan "Feuer und Flamme für Hessen" soll bis morgen überklebt werden, vielleicht der richtige PR-Booster zum Überwinden der Fünf-Prozent-Hürde.
spiegel.de, bild.de

Zitat: Paul Remitz findet internen Wettbewerb toxisch.

"Man sollte nicht die Arroganz haben, zu glauben, dass man auf alle Fragen Antworten hat. Auch nicht als Unternehmen."

Paul Remitz, CEO der Omnicom Media Group Germany, erklärt im "Horizont"-Interview, dass er die Agentur-Holding als "offenes System" betrachtet. Interne Konkurrenz zwischen den Agenturen des Netzwerks lehnt er als "toxisch" ab.
horizont.net (€)

Video-Tipp: Edeka positioniert sich wieder als Anti-Discounter.

Video-Tipp: Einzel­händler Edeka inszeniert sich in seiner neuen Digital-Kampagne wieder als Gegen­modell zum Discounter – zuletzt hatte der Konzern mit seinen Tief­preisen geklingelt. Im neuen Spot "Mehr sparen als Du denkst" stellt Edeka das an­geblich stressige Einkaufen beim Discounter dem ent­spannten Einkauf­serlebnis in den eigenen Filialen gegen­über. Die Kampagne kommt nicht von Stamm­agentur Jung von Matt, sondern von 27 Kilometer aus Hamburg.
youtube.com (30-Sek-Spot), horizont.net (€)

Umfrage: Cookie-Ablehnung wächst.

Nicht einverstanden: Die Zahl der Menschen, die bei Cookie-Bannern auf "Ablehnen" klicken, steigt, sagt eine Online-Umfrage von Civey. Demnach lehnen knapp 53 % der Befragten Cookies ab, um ihre Privatsphäre zu schützen. Andere Maßnahmen seien das gezielte Löschen von Cookies (42 %) oder das Surfen im Inkognito-Modus (22 %). Civey hat im August 5.000 Menschen in Deutschland befragt.
adzine.de

Experten am Tag, großes Kino am Abend: Stefan Schönherr über den Einfluss von Kontext und Kreation auf die Werbewirkung.


Werbung und Wirkung: Der Marktforscher Eye Square untersucht im Auftrag der TV-Initiative Screenforce, wie sich die Werbewirkung von TV-Spots im Verlauf eines Tages entwickelt. Im Video-Interview mit turi2 und beim Werbewirkungsgipfel von "Horizont" stellt Stefan Schönherr die zum Teil überraschenden Ergebnisse der Studie "Mapping The Impact" vor. Die Erkenntnis des Vice President Brand & Media and Partner bei Eye Square: TV-Werbung erzeugt auch heute noch zu jeder Tageszeit eine gute Werbewirkung. Allerdings stellt das Publikum an die Spots unterschiedliche Anforderungen – abhängig von Tageszeit und Nutzungssituation. Laut Schönherr haben im Nachmittags-TV eher Spots Erfolg, die ein klares Branding und deutliche Botschaften senden, auch Experten wie der Carglass-Monteur oder die Apothekerin würden hier besonders gut wirken. Der Grund: Das Publikum schaut nicht nur in die Röhre, sondern steckt noch mitten im Alltag. Der Vorteil: Die Aktivierung der Zielgruppe und die Akzeptanz für Werbung ist besonders stark.



In der Prime-Time, wenn Freunde und Familie gemeinsam schauen, ist das anders: Hier sind Konzentration und Aufmerksamkeit größer, laut Schönherr der richtige Moment für emotionale Werbung, Humor und großes Kino. Expertinnen und Preis-Kommunikation seien hier weniger gefragt.



Für diese "Medien-Ethnografie" haben Schönherr und Kolleginnen das TV-Verhalten von 285 Testpersonen untersucht und 855 Stunden Medienverhalten analysiert. Herausgekommen sind vier Szenarien: Neben den schon beschriebenen Situationen am Nachmittag (Busy Day) und der Prime Time (Quality Time) sind das der Vorabend (Work is done) und der späte Abend (Dreaming Away). In Letzterem, der Zeit ab 22 Uhr, ist etwa die Einprägsamkeit von Werbung besonders stark.



Um aus der Studie Nutzwert für die werbetreibenden Unternehmen zu generieren, haben Eye Square und Screenforce ein Tool entwickelt, mit dem Firmen errechnen können, in welchem Szenario ihr Spot die beste Wirkung entfaltet. Laut Schönherr braucht es dafür nur 15 Klicks. Außerdem könnten Kreative mithilfe des Tool schon bei der Entstehung die Wirkung eines Spots prognostizieren.
 Bestellen können Werbekunden das Tool bei research@screenforce.de.
turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube), screenforce.de (Studie, PDF)



Dieses Video ist Teil der Screen-Wochen bei turi2: Bis 8. Oktober beschäftigen wir uns auf turi2.de mit Entwicklungen und Trends für Bildschirme – von der Smartwatch bis zum großen Werbescreen.

Drogenbeauftragter fordert strengere Grenzen für Alkohol-Werbung.

Nie wieder Alkohol? Der Drogen­beauf­tragte der Bundes­regierung, Burkhard Blienert, fordert strengere Grenzen für Alkohol-Werbung und -Verkauf. Im dpa-Interview sagt er, das Werbung, dort, wo sie Kinder und Jugend­liche erreiche, beschränkt werden müsse, etwa Online und in TV und Radio vor 23 Uhr. Auch die Alters­grenze für den Kauf von Alkohol solle ange­hoben, der Konsum für Jugendliche im Bei­sein der Eltern ver­boten werden.
zeit.de

AdScanner wird zu All Eyes on Screen und erweitert Portfolio.

AdScanner, TV-Daten-Dienstleister aus Österreich, benennt sich in All Eyes on Screen, kurz AEOS, um und bietet künftig auch die Aktivierung, Analyse und Planung von Werbe­kampagnen an. Kampagnen sollen mithilfe eines hausintern entwickelten AI-Tools in Echt­zeit analysiert werden können. Als Basis der Analyse dienen die Daten von knapp 1 Mio Haushalten aus dem Vodafone-Netz sowie TV-Analyse­daten der vergangenen Jahre.
quotenmeter.de

Meedia: Funke-Vermarktungschef Stephan Madel muss gehen.

Verglühter Funke: Funke trennt sich überraschend von Vermarktungschef Stephan Madel, berichtet Gregory Lipinski bei Meedia.de. Konzern­sprecher Tobias Korenke bittet auf Nachfrage um "Verständnis dafür, dass ich zu den Gründen nichts sage". Madel kam 2020 vom Springer-Vermarkter Media Impact zur Funke Mediengruppe, die zuletzt zusammen mit Burda und Klambt eine Vermarktungs­allianz gegründet hat.
meedia.de (€)

Attac startet Adbusting-Kampagne während IAA.

Überklebspur fürs Klima? Die Anti-Globalisierungs-Gruppe Attac hat vergangene Nacht während der IAA in München Adbusting-Plakate mit Klimakrise-Bezug angebracht. Neben dem Slogan "Die Freiheit, die ihr meint" sind etwa Autos im zur Wüste verkommenen Berlin oder einem versunkenen Hamburg zu sehen. Mit der Aktion will die Gruppe "Greenwashingversuche der Autoindustrie" kenntlich machen. Die Motive sind offensichtlich an die Ästhetik von Audi angelehnt.
br.de, zeit.de, attac.de

X erlaubt wieder politische Werbung.

PolitiX: Die Kurznachrichten-Plattform X, ehemals Twitter, erlaubt nach vier Jahren Pause wieder Werbung mit politischen Inhalten. Zunächst will X den Werbe-Bann in den USA aufheben und sich damit zur Rede­freiheit bekennen. Bei politischer Werbung soll u.a. verboten sein, falsche und irreführende Informationen oder falsche Darstellungen zu verbreiten. Seit der Übernahme durch Elon Musk kämpft X mit Erlös­problemen.
tagesschau.de, blog.twitter.com

Zahl des Tages: Marktforscher sieht globale Werbespendings 2024 bei mehr als 1 Billionen Dollar.

Zahl des Tages: Auf 1.042.931.800.000 Dollar könnten die globalen Werbe­ausgaben 2024 wachsen und damit erstmals die Marke von einer Billionen Dollar durch­brechen, prognostiziert der britische Markt- und Media­forscher WARC. Mehr als die Hälfte davon fließe an nur fünf Tech-Konzerne: die Google-Mutter Alphabet, Meta, Amazon, Alibaba und ByteDance.
horizont.net (€)

Umstrittene Lehrkräfte-Kampagne weckt großes Interesse.

Kontrovers, aber erfolgreich: Eine umstrittene Anwerbe-Aktion für Lehrkräfte des Kultus­ministeriums Baden-Württemberg erweist sich wider Erwarten als Erfolg, berichtet der "Spiegel". Mehr als 60.000 Menschen hätten innerhalb eines Monats auf die Kampagnen-Website zugegriffen, 32.000 hätten zum Einstellungsportal der Landesregierung weitergeklickt.
spiegel.de, turi2.de (Background)

Dentsu schluckt Kreativ-Agentur RCKT.

Dentsu verleibt sich die Berliner Kreativ-Agentur RCKT ein. Mit der Über­nahme der 80 Mit­arbeitenden will die japanische Holding den eigenen Kreativ-Bereich aus­bauen und die Marke mittel­fristig auf­lösen. RCKT war 2015 als Aus­gründung aus der PR-Abteilung von Rocket Internet der Samwer-Brüder ge­startet, seit einem Management-Buyout 2022 gehörte die Agentur u.a. den Chefinnen Nils Seger, Lisa Teicher und Karolin Hewelt, die nun ver­kaufen.
horizont.net (€)

Beschwerden an Werberat gehen zurück.

Werbe-Veto: Die Zahl der Beschwerden beim Deutschen Werberat ist im 1. Halbjahr 2023 um 7 % auf 203 Fälle zurück­gegangen. In fünf Fällen hat das Gremium eine öffentliche Rüge ausgesprochen. Mit 93 Fällen ist Geschlechter­diskriminierung weiterhin der deutlich häufigste Beschwerde­grund. Jedoch verzeichnet der Werberat hier einen Rückgang um 18 % und schließt daraus eine höhere Sensibilisierung für Sexismus.
absatzwirtschaft.de, horizont.net (€)

“Horizont”: Media-Agenturen machen nicht mehr bei jedem Pitch mit.

Dabeisein ist nicht mehr alles: Im Kampf um Media-Etats verzichten selbst große Agenturen zunehmend auf die Teilnahme an Pitches, schreibt Juliane Paperlein in "Horizont". Gründe seien der Fachkräfte­mangel und hohe Kosten für die Erstellung von Vorschlägen, die oft "eher homöo­pathisch" bezahlt würden. Die Ablehnung aus Kapazitäts­gründen sei "nicht mehr die Ausnahme", sagt Mediaplus-Geschäfts­führer Oliver Hey. Statt Etats formal neu auszu­schreiben, würden immer häufiger Verträge verlängert und neu verhandelt, beobachtet Mindshare-Chefin Katja Brandt.
"Horizont" 34-35/2023, S. 1 (€)

Rolling Stones kündigen neues Album in Londoner Wochenblatt an.

Roh­diamanten: Die Rolling Stones nutzen offenbar die Londoner Hackney Gazette für eine ver­steckte An­kündigung ihres neuen Albums. Eine Print-Anzeige in dem Wochen­blatt wirbt augen­scheinlich für eine Glaserei, Fans er­kennen darin ver­steckte Hinweise auf das 31. Studio-Album der Band, u.a. in Bildern, Text-An­spielungen und Typo­grafie. Die AGB auf der Landing-Page hackneydiamonds.com ver­weisen auf Universal Music.
theguardian.com

Kita-Kampagne verordnet Berlin mehr Erziehung.

So schön kaputt: Die landes­eigenen Kitas in Berlin werben unter den Motto "Berlin braucht Erziehung" um Fachpersonal. Die Kampagne der Agentur Gud.Berlin hat einen sechs­stelligen Etat und zeigt die Hauptstadt von ihrer nicht so schönen Seite, um klarzumachen, wie wichtig Erziehung für den Zusammenhalt der Stadt ist. Auf der Kampagnen-Seite können sich Interessierte mit nur drei Klicks bewerben.
youtube.com (45-Sek-Video)

Zitat: Thomas Koch fordert die Werbebranche auf, endlich grün zu werden.

"Die Media­ent­scheider tragen eine weit­aus größere Ver­ant­wortung für die Ein­haltung der Klima­ziele als die Kreativen."

Media-Ur­ge­stein Thomas Koch wirbt für grüne Online-Werbung. Er fordert u.a. eine Kürzung von Spot-Längen und eine Reduzierung von Programmatic Advertising.
horizont.net (€)

Klick-Tipp: “Clap” zeigt Ur-Version der Mainzelmännchen.

Klick-Tipp: "Clap" lässt den ursprünglichen Entwurf der Mainzelmännchen ausgraben, der vor 60 Jahren als Vorlage für die ZDF-Werbefiguren diente. Die kurzen Trickfilme entstehen bis heute als Hand­zeichnung, teils auf Papier, teils am Tablet. Für den "Witz und den Charme der ZDF-Ehren­mitarbeiter gibt es keine Algorithmen", sagt Hans-Joachim Strauch, Chef des ZDF-Werbe­fernsehen.
clap-club.de

Auf X erscheint Markenwerbung neben Nazi-Inhalten.

Kein gutes Umfeld: Auf dem Kurz­nachrichten­dienst X taucht Werbung von bekannten Marken neben Nazi-Content auf, berichten die NGO Media Matters for America und der Nachrichten­sender CNN. Ein Account, der entsprechende Inhalte verbreitet, sei inzwischen gelöscht worden. Erst vergangene Woche hatte X ein Tool vorgestellt, mit dem Werbe­kunden regulieren können, nicht neben kontroversen Inhalten aufzutauchen.
spiegel.de, cnn.com

Untersuchung findet Propaganda für Söldner-Gruppe Wagner bei Facebook und Instagram.

Wagner-Werbung: Bei Facebook und Instagram kursieren Hunderte Beiträge und Accounts, die für die russische Söldner-Gruppe Wagner werben, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Dabei will Meta Propaganda für Kriegs­verbrecher eigentlich keine Plattform bieten. Laut Untersuchung des Londoner Institute for Strategic Dialogue empfehle der Facebook-Algorithmus manchen Usern sogar Wagner-Inhalte. Ein Meta-Sprecher sagt, man entferne "regelmäßig Inhalte mit "klaren Verbindungen zu der Organisation".
sueddeutsche.de

EU streicht Pflicht zur Folie am Flaschenhals von Sekt.

Halskrause adé: Hersteller von Schaumweinen können künftig selbst entscheiden, ob sie ihre Produkte mit einer sogenannten Sektkapsel am Flaschenhals ausstatten oder nicht, sieht eine neue EU-Regelung vor. Winzer Florian Landauer hatte gegen die bisherige Pflicht geklagt und verloren. Der Branchenverband bangt um den Verlust eines "Qualitätsmerkmals".
rnd.de, spiegel.de

Video-Tipp: Telekom-Kampagne zeigt Netz als Lebensader.

Video-Tipp: Die Deutsche Telekom stellt in einer Kampagne ihr Netz als "Betriebs­system des Lebens" in den Mittelpunkt. Unter dem Slogan "Netz ist alles. Wir sind das Netz" zeigt der Spot emotionale Momente, die erst durchs Netz möglich werden, etwa die Nachricht einer Geburt oder die Verabredung zum ersten Date. Der Spot stammt von der Berliner Agentur Adam & Eve.
youtube.com (1-Min-Video), telekom.com

Veltins wird wieder Trikotsponsor von Schalke 04.

Zurück ins Blaue: Bier­brauer Veltins wird in der kommenden Saison Haupt­sponsor von Schalke 04. Laut "Bild" soll der Deal das Unternehmen 3 Mio Euro gekostet haben. Veltins hatte bereits von 1997 bis 2001 auf dem Trikot von Schalke geworben. Der Bier­brauer ist seit 2005 Namens­geber für die Arena des Fußball­vereins.
horizont.net (€), bild.de

Vermarktungschef Thomas Wagner verlässt P7S1, Nachfolger wird Ex-Springer-Mann Carsten Schwecke.

Ende der Wagner-Festspiele: Die Seven.One Entertainment Group und Vermarktungs­chef Thomas Wagner, 62, gehen getrennte Wege. Er verlässt ProSiebenSat.1 zum 15. Oktober nach 25 Jahren "auf eigenen Wunsch". Er habe sich "dazu entschieden 'Servus' zu sagen, um mich Themen zu widmen, die bisher zu kurz kamen". Konzernchef Bert Habets dankt Wagner für seinen "weg­weisenden Einsatz und die zukunfts­orientierte Führung". Nachfolger wird Carsten Schwecke, 47, der bis Ende 2022 Chef des Springer-Vermarkters Media Impact war. Schwecke wird den gesamten AdMonetization-Bereich der Seven.One Entertainment Group leiten und damit sämtliche Vermarktungs­themen verantworten. ProSiebenSat.1 adelt ihn als "ausgewiesenen Digital­vermarktungs-Experten".
presseportal.de, dwdl.de, turi2.de (Background Schwecke)

Aus dem Archiv von turi2.tv: "Der TV-Spot wird nie ausgedient haben" – Seven.One-Media-Chef Thomas Wagner über die Werbewirkung von TV. (6/2023)



Studio Gong stellt ersten Case für Programmatic Audio vor.

Radio­werbung: Ver­markter Studio Gong spielt im Juli erstmals auto­matisch gebuchte Radio-Spots bei Gong München aus. An der Kampagne für KFC, Galeria Kar­stadt Kauf­hof und GroupM waren Raudio.biz und Aprile Consulting beteiligt, die die Buchungs­platt­form Amy ent­wickelt haben. Mit der Lösung werde der Handel von Audio-Werbung schneller und effektiver, sagt Studio Gong.
horizont.net (€), studio-gong.de