"Berlin hat mich gelangweilt."
Christian Kies, seit September Kreativchef von Jung von Matt Schweiz, erklärt im Interview mit "Campaign Germany", warum er nach 43 Jahren in Berlin dem Ruf nach Zürich gefolgt ist. Er brauchte neue Inspiration: "Alles, was andere an Berlin inspirierend finden, hatte ich längst aufgebraucht."
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(Foto: Jung von Matt Schweiz)
Kein Ende des Wachstums: Werbe-Holding Omnicom meldet für 2024 einen Umsatz von 15,7 Mrd US-Dollar mit einem organischen Wachstum von 5,2 %. Besonders zulegen können Media & Advertising (+7,8 %) und Public Relations (+3,7 %). Rückgänge gibt es u.a. in Branding & Retail Commerce (-6,2 %). Im Vergleich mit dem Konkurrenten Publicis ist Omnicom nach Umsatz aktuell noch weltweite Nummer 2. Durch die Übernahme von Interpublic wird sich das im Laufe des Jahres allerdings wohl wieder ändern. WPP, dritte, große, weltweite Werbe-Holding, legt ihre Zahlen Ende Februar vor.
omnicomgroup.com
Lese-Tipp: Schon 2028 wird es Werbeagenturen, wie wir sie heute kennen, nicht mehr geben, prognostiziert Friedrich Tromm in einem Gastbeitrag für "Meedia". Der Gründer von Try No Agency zitiert dafür u.a. Sam Altman, der glaubt, dass KI 95 % der Agentur-Aufgaben "schneller, günstiger, besser" erledigen können wird als der Mensch. Menschen brauche man in der Werbung bald nur noch als Kontrolleure von KI, so Tromms düstere Vorhersage.
meedia.de
Überholspur: Die französische Publicis sieht sich als weltweit größte Agentur-Holding. Der Konzern meldet einen Brutto-Umsatz von mehr als 16 Mrd Euro, ein Plus von 8,3 %. Netto lag der Umsatz noch bei knapp 14 Mrd. Größter Markt ist für die Franzosen Nordamerika, das knapp 8,6 Mrd Euro erwirtschaftet, aus Europa kommen knapp 3,4 Mrd. Als Konsequenz aus den guten Zahlen verkündet Agentur-Chef Arthur Sadoun ein durchschnittliches Gehaltsplus von 7 % für die 108.000 Beschäftigten. Konkurrent Omnicom gibt seine Zahlen am späten Dienstagabend bekannt.
campaigngermany.de (€), horizont.net (€), new-business.de
Sozial-medial: Die Agentur We are social beruft Toby Southgate zum globalen CEO. Er kommt von Forsman & Bodenfors, wo er in gleicher Position tätig war und folgt auf Interims-Chef Brett Marchand, der den Konzern mit weltweit 1.200 Beschäftigten seit Oktober geführt hat. Damals hatte Mitgründer Nathan McDonald nach 16 Jahren seinen Hut genommen.
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(Foto: We are social)
Zahl des Tages: Um stolze 8,7 % hat der deutsche Mittelstand seine Werbe-Ausgaben 2024 erhöht und dabei vor allem auf Online-Werbung gesetzt, die nun 55 % ausmacht, sagt eine Untersuchung von Crossvertise. Die Ausgaben für klassische Außenwerbung und TV verschieben sich etwa in die Digital-Versionen wie CTV und DOOH. Besonders hart trifft es aber Print-Werbung, die um 80 % zurückgeht und nur noch 1 % der Budgets auf sich zieht.
meedia.de
(Foto: Imgao)
"Die Häufigkeit, mit der Füllmengen heute geschrumpft werden, erinnert auf bizarre Weise an das gleichzeitig dokumentierte weltweite Abschmelzen der Gletscher."
"Mr. Media" Thomas Koch, der heute Geburtstag hat, kritisiert in seiner Kolumne bei "Campaign Germany", dass geringere Füllmengen bei gleicher Verpackung inzwischen Strategie sind – und "kontraproduktiv" zum Bemühen vieler Verbraucher, Verpackungsmüll zu vermeiden. Er appelliert an Marketingchefs und Werbungtreibende, stärkeren Einfluss darauf zu nehmen, "dass Kunden und Umwelt in Zukunft nicht weiter betrogen werden".
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(Foto: Alex von Spreti)
Ausgesiebt: Geschäftsführerin Güldag Prange verlässt den ProSiebenSat.1-Vermarkter SevenOne Media, meldet "Horizont". Sie heuert im April als General Manager Client Services DACH beim AdTech-Unternehmen The Trade Desk an. Zuvor hatten bereits ihre früheren Mitstreiter Lennart Harendza und Maximilian Klopsch SevenOne Media in neue Jobs verlassen. Die drei waren 2021 als gleichberechtigtes Geschäftsführer-Trio unter dem damaligen Vermarktungschef Thomas Wagner angetreten.
horizont.net (€), meedia.de
(Foto: Seven.One Entertainment)
Wirre Werbung: Im Bundestagswahlkampf wirbt nicht nur die AfD mit Falschinformationen oder Hass, auch Parteien wie FDP und BSW posten teilweise irreführende, abwertende oder falsche Aussagen, um potenzielle Wähler zu beeinflussen, sagt eine Auswertung von "Correctiv". So schaltete die FDP-Bundestagsfraktion im Dezember bei Facebook und Instagram Anzeigen, die behaupten, dass alle zwei Minuten ein Job in der Industrie verloren gehen würde – verbunden mit Kritik am Verbrenner-Aus und der Warnung vor einer "existenziellen Bedrohung" für die Autoindustrie. Belege für diese Aussage gebe es nicht. In manchen der untersuchten Fälle reichten schon weniger als hundert Euro aus, "um sich mit Falschbehauptungen in den Algorithmus zu kaufen", so "Correctiv". Viele der Aussagen gingen als "Meinungsäußerung" durch und würden versuchen, "die Grenzen der Meinungsfreiheit" auszuweiten.
correctiv.org
Weniger Umsatz, mehr Gewinn steht als Jahresergebnis 2024 in der Bilanz von Syzygy – jedenfalls vor Abschreibungen. Demnach macht die Agenturgruppe operativ 5,7 Mio Euro Gewinn, ein Plus von 40 %. Als Umsatz sind 69,4 Mio Euro ausgewiesen – 3 % weniger als vor einem Jahr. Abschreibungen drücken das Konzernergebnis auf einen Verlust von 10,3 Mio Euro.
boerse.de
Zeigt Gesicht: Die SPD legt nun auch einen Wahl-Spot vor. In 72 Sekunden sind Menschen zu sehen, die bekennen "Ich wähle Olaf Scholz" und ihre Entscheidung mit Inhalten aus dem Wahlprogramm begründen. Erst am Ende des Videos kommt der Kanzler selbst zu Wort. Die Kampagne kommt von SPD-Agentur BrinkertLück und zeigt die Protagonisten des Spots auch auf Wahl-Motiven.
campaigngermany.de (€, mit Video)
(Foto: SPD)
Video-Tipp: Die Organisation Reporter ohne Grenzen wirbt mit einem Kinospot fürs Wählen. Vor dem Film weist "Die Warnung" darauf hin, dass keine Fotos und Videos, keine Audioaufnahmen und Gespräche erlaubt sind – und appelliert, dass dies nur fürs Kino, aber nie für die Presse gelten dürfe. Die Kampagne, die auch in Printanzeigen und Social Media läuft, stammt von der Kreativagentur Innocean.
youtube.com (1-Min-Video), reporter-ohne-grenzen.de
(Bild: Reporter ohne Grenzen)
Und bist du nicht willig: Tech-Milliardär Elon Musk erweitert seine Kartell-Klage wegen des Entzugs von Werbe-Budgets aus dem Sommer u.a. auf Nestlé, Lego und Shell. Insgesamt wirft er 18 Unternehmen vor, seiner Plattform X in einer konzertierten Aktion Werbegeld entzogen zu haben, um Brand-Safety-Standards durchzusetzen. Diese hatte Musk mit Übernahme von Twitter ab 2022 immer weiter gelockert.
campaigngermany.de (€)
Werbe-Widerstand: "Meduza" und die Agentur Lure beenden ihre Kampagne vorzeitig, die u.a. das Ziel hatte, auf den Journalismus des russischen Exil-Mediums und dessen schwierige finanzielle Situation aufmerksam zu machen. Zuvor hatte es Kritik an den verwendeten Bildern gegeben, die auch ukrainische Kriegsopfer zeigten, die nicht in die Werbung eingewilligt hatten. Meduza und Lure bedauern den Fehler in einem Statement, das "Campaign Germany" in voller Länge veröffentlicht. Die Werbemaßnahmen umfassten neben regulären Schaltungen u.a. in OOH und Social Media auch Guerilla-Aktionen, bei denen Werbung auf Hauswände projiziert wurde.
campaigngermany.de (€), turi2.de (Kampagne)
Ihr habt die Wahl: Die Arbeitgeberinitiative Charta der Vielfalt startet zusammen mit 19 Partnerorganisationen, u.a. der Bertelsmann Stiftung, eine Demokratie-Kampagne. Unter dem Slogan "Demokratie kann man abwählen. Wir haben es schon einmal erlebt." ruft die Kampagne zur Stimmabgabe bei der Bundestagswahl auf. Unterstützung kommt u.a. von der SPD-Wahlkampf-Agentur BrinkertLück sowie der Funke Mediengruppe.
campaigngermany.de (€), cdvdemokratiewaehlen.de
Negative Energie: Die Landesmedienanstalten beanstanden einen Werbespot des Wirtschafts- und Klimaschutz-Ministeriums von Robert Habeck, berichtet "epd Medien". Der Spot, der auf "Energiewechsel"-Informationsangebote im Netz verweist, lief Ende 2023 bei 13 Privatsendern. Die Medienwächter stufen ihn als "politische Werbung" ein, weil darin "nicht neutral informiert" werde. Das Ministerium widerspricht: Mit dem Spot erfülle man seine Informationspflicht.
medien.epd.de (€)
Luftige Geschäfte: Torwart-Legende Oliver Kahn wirbt bei Instagram dafür, die Luft über Grundstücken an Drohnen-Lieferanten zu vermieten und wird dafür kritisiert. Dabei lässt es sich womöglich auch als Demokratisierung verstehen, dass man bald nicht mehr bei der Regenbogen-Presse oder in der Werbung arbeiten muss, um mit Luft Geld zu verdienen, die noch nicht mal heiß sein muss.
t-online.de, instagram.com
(Foto: Screenshot, Instagram)
Unter einem Dach: Die spanische Bank Santander gibt ihre globalen Kreativ- und Media-Etats an Publicis. Die französische Agentur-Holding setzt sich gegen WPP und Interpublic durch. Im Bereich Media ersetzt Publicis den bisherigen Partner Dentsu, der seit über 20 Jahren für Santander tätig war. Kreativ arbeitete Santander bisher mit verschiedenen nationalen Agenturen zusammen, darunter in Deutschland mit der Düsseldorfer Agentur Des Wahnsinns Fette Beute. Dass Kreativ- und Media-Budgets bei einer Agentur-Holding liegen, ist für Santander ein Novum.
campaigngermany.de (€)
Sternzeichen Frische: Lebensmittelhändler Edeka wirbt unter dem Motto "Mach Para Normal" um Azubis. Im esoterisch angehauchten Kampagnenvideo empfangen die Frankfurter Rapper Celo und Abdi potenzielle Bewerber im Wahrsager-Zelt zum "money-festieren". Die Kampagne der Agentur Dojo will der Gen Z zeigen, dass ihre Zukunft "nicht in den Sternen steht, sondern im Ausbildungsvertrag von Edeka".
verbund.edeka via horizont.net (€), tiktok.com (90-Sek-Video)
(Bild: Edeka)
Eid-Genossin: Die AfD stellt in ihrem Wahlspot zur Bundestagswahl Front-Frau und Kanzler-Kandidatin Alice Weidel in den Mittelpunkt. Man sieht die Politikerin, die beruflich zwischen Deutschland und der Schweiz pendelt, beim Wandern im Schnee. Zu leicht dramatischer Musik führt sie aus dem Off vor, dass sie den Kanzlerinnen-Eid aufsagen könnte, wenn man sie ließe – von "Ich schwöre feierlich ..." bis "So wahr mir Gott helfe". Der Spot endet mit dem Schriftzug "Zeit für eine Kanzlerin, die sich an den Eid erinnert".
youtube.com (54-Sek-Spot) via horizont.net (€)
Neue Werbe-Heimat: Agentur HeimatTBWA gewinnt in einem Pitch den internationalen Etat der Hausgerätemarke Bosch, die zu BSH Hausgeräte gehört. Die Berliner rücken damit an die Seite von Team BBDO – die Düsseldorfer betreuen seit 2024 die BSH-Marke Siemens. Beide Agenturen gehören zur Omnicom-Holding.
meedia.de
Neue Budget-Piloten: Spielwarenhändler Smyths Toys macht Mindshare zu seiner neuen Mediaagentur in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Entscheidung fiel nach einem "mehrstufigen Pitch gegen namhafte Wettbewerber", teilt das WPP-Netzwerk mit. Bisher arbeitete Smyths Toys mit der inhabergeführten Agentur Pilot aus Hamburg zusammen, die im Pitch leer ausging.
meedia.de
Lese-Tipp: Werber Toan Nguyen und seine Truppe bei Jung von Matt/Nerd haben gerade fünften Geburtstag gefeiert. Seit 2024 ist die Agentur auch in Großbritannien vertreten. Im Interview mit "Campaign Germany" sprechen Nguyen und sein britischer Partner Calvin Innes über grenzüberschreitende Trends und aktuelle Nerd-Phänomene. Nguyen etwa beschreibt Nerd-Kultur als langlebiger als Pop-Kultur: "Wir betrachten Kultur aus der Perspektive eines über die Jahre gewachsenen Erbes und würden jetzt nicht unbedingt schnelllebige TikTok- oder Musiktrends aufgreifen."
campaigngermany.de (€)
(Foto: Jung von Matt)
Gesunde Geschäfte: RTL-Vermarkter Ad Alliance installiert eine Sales-Unit Healthcare mit Sebastian Dankwart als Director Sales Healthcare an der Spitze. Er berichtet an Carola Wargel, General Director Sales Print + Crossmedia. Dankwart war zuletzt Head of Healthcare Sales beim Vermarkter Bauer Advance. Die Hamburger Bauer Media Group hat zum Jahreswechsel die komplette Werbe-Vermarktung in die Hände der Ad Alliance gelegt.
meedia.de, turi2.de (Bauer/Ad Alliance)
(Foto: Ad Alliance)
Arm, aber werbewirksam? Die Berliner Bezirke lassen sich die Wartezeit der Kunden in ihren Bürgerämtern vergolden, berichtet der "Tagesspiegel". Mit Werbe-Screens und Flyern in den Warteräumen entstehen demnach rund 400.000 Euro Umsatz im Jahr, 20 % sollen an die Bezirke fließen. Andere Städte wollen ihre Bürger bisher nicht so umwerben. Vielleicht, weil sie verstanden haben, dass genervte Menschen in vollen Warte-Sälen nicht die dankbarste Zielgruppe sind.
tagesspiegel.de (€)
"Wenn man so kleinteilig wird, kann man irgendwann auch gleich jedem einzelnen Mitglied der Zielgruppe einen Brief schreiben."
Nestlé-CMO Maike Abel kritisiert im "Horizont"-Interview fehlende Effizienz, wenn die Anzahl der Social-Media-Kanäle, die eine Marke bedienen muss, zu groß wird.
horizont.net (€)
(Foto: Nestlé)
Rabatz um Rabatt: Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg geht juristisch gegen die Discounter Lidl und Penny vor, berichtet die "Lebensmittel Zeitung". Es geht um Werbung für Rabatte, die nur Nutzer der jeweiligen Apps der Märkte erhalten. Die Verbraucherschützer sehen darin einen möglichen Verstoß gegen die Preisangabenverordnung, weil nicht klar werde, was Kunden ohne App zahlen. Auch gegen Netto und Rewe prüfe die Organisation juristische Schritte.
lebensmittelzeitung.net (€), t3n.de
(Bild: Screenshot Lidl-Angebotsflyer)
Sind keine Bros mehr: Vermarktungschef Markus Spangler und Warner Bros. Discovery gehen nach neun Jahren getrennte Wege, meldet zuerst "DWDL". Er verlasse das Unternehmen "auf eigenen Wunsch", um "neue Herausforderungen" anzunehmen. Nachfolger wird Matthias Heinze, der als Senior Vice President Commercial auch die Verantwortung für Ad Sales übernimmt – zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben im Bereich Distribution & Partnerships.
dwdl.de, meedia.de
(Foto: Becker Lacour)
"Die Menschen trauen Marken zu, was Kirche und Staat nicht mehr leisten – die Gesellschaft zu stärken."
Matthias Meusel, CEO der Markenberatung Brands on Mars, die den "Haltungskompass 2025" veröffentlicht hat, schreibt im Gastbeitrag für "Campaign Germany", dass Kunden von Marken erwarten, ihre Haltung klar in der Werbung zu kommunizieren.
campaigngermany.de (€)
(Bild: Brands on Mars)
Wirbt um sein Leben: Das russische Exilmedium "Meduza" startet eine Werbekampagne, um ein größeres Publikum im Westen zu erreichen und so seine finanzielle Lage zu sichern. Seit Mitte Januar läuft eine Awareness-Kampagne in Berlin, Paris und London, die Slogans auf Hauswände projiziert. Seit seiner Gründung 2014 hatte das Kreml-kritische Medium bereits mehrfach finanzielle Schwierigkeiten.
sueddeutsche.de (€)
Eine Frage der Größe: Limo-Hersteller Fritz-Kola will seine Getränke mit einer Kampagne gesünder aussehen lassen als die der Konkurrenz. Laut einer Untersuchung zusammen mit YouGov führe der "Portionsgrößeneffekt" bei kleineren Flaschen zu weniger Konsum. Fritz-Kola bietet seine Softdrinks nur in 0,2-, 0,33- und 0,5-Liter-Flaschen an – somit sei eine Fritz-Flasche gesünder als 1-Liter-Flaschen anderer Marken.
campaigngermany.de (€), fritz-kola.com
(Bild: Fritz-Kola)
Kein Wunderding: Der Verbraucherzentrale Bundesverband klagt erfolgreich gegen den Anbieter einer "Frequenzmatte". Das Produkt für 1.690 Euro verspricht u.a. Linderung bei Cellulite und Arthrose, helfe bei Depression und verzögere den Alterungsprozess. Alles irreführende Werbung, die gegen das Heilmittelwerbegesetz verstößt, urteilt das Landgericht Freiburg. Belege für den gesundheitlichen Nutzen kann das Unternehmen nicht liefern. Die einzige nachgewiesene Wirkung der Matte: Sie senkt bei Käufern rapide den Kontostand.
vzbv.de
Lese-Tipp: Die Agentur-Holding WPP ruft alle Beschäftigten an vier Tagen pro Woche zurück ins Büro. Für "Campaign Germany" ein Anlass, bei deutschen Agenturen nachzufragen: Serviceplan etwa bietet seinen Mitarbeitenden ein flexibles Budget von rund 80 Mobile-Office-Tagen pro Jahr, bei BBDO gilt "3 Tage Office, 2 Tage Home". Bei HeimatTBWA müssen Montag, Dienstag und Mittwoch alle in den Büros präsent sein, am Donnerstag und Freitag ist der Arbeitsort freigestellt.
campaigngermany.de (€)
(Symbolfoto: IMAGO / Cavan Images)
Retail Media: 83 % der befragten Advertiser einer BVDW-Umfrage nutzen Werbung im Handelsumfeld bereits zur Upper-Funnel-Aktivierung, also für Aufmerksamkeit und Markenbildung und nicht bloß zur direkten Kaufaktivierung. 51 % bewerten das Wirkungspotenzial als hoch, 17 % sogar als sehr hoch. Bevorzugte Werbemittel sind Werbebanner auf den Websites der Händler (76 %), Social Media (69 %) und Digital-out-of-Home (59 %).
meedia.de, bvdw.org (Detail-Ergebnisse)
(Bild: BVDW)
Dschungel-Rewelution: Die Ad Alliance gewinnt Rewe als neuen Werbepartner fürs RTL-"Dschungelcamp". Die Supermarkt-Kette bewirbt in verschiedenen Spots und Werbe-Elementen mit Bezug auf die Show ihr neues Kundenbindungsprogramm "Rewe Bonus". Erstmalig als Werber dabei sind auch die neue europäische Zahlungslösung Wero der European Payments Initiative sowie Studiocanal, das seinen neuen Film "Paddington in Peru" bewirbt. Weitere Werbepartner im Dschungel sind das RUF Lebensmittelwerk, Geflügelwurst-Hersteller Gutfried, McDonald's, die Vodafone-Marke SIMon Mobile und die Chips-Marke Funny-Frisch.
meedia.de, media.rtl.com
(Bild: RTL)
Video-Tipp: Das Schweizer Bundesamt für Bevölkerungsschutz informiert mit einem Animationsfilm über den Sirenentest, der jedes Jahr im Februar stattfindet. In dem Spot trotzt eine kleine Sirene auf dem Dach Wind und Wetter und wartet auf ihren großen Auftritt. Der Film stammt von den Züricher Vaudeville Studios.
vdv.tv (1-Min-Video) via persoenlich.com
(Bild: Vaudeville Studios)
"Zuckerbergs Definition von Fakten und Meinung wird meiner Meinung nach unsere demokratischen Werte weiter untergraben. Und wenn die den Kunden genauso am Herzen liegen wie uns – und das hören wir ja in ganz vielen Kunden- und Agenturgesprächen – dann ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um zu handeln."
RTL-Deutschland-Chef Stephan Schmitter wirbt im "DWDL"-Interview für RTL+ als sicheres Werbeumfeld. Seine Sorge sei, "dass wir die Ungeheuerlichkeiten aussitzen und uns daran gewöhnen.
dwdl.de
(Foto: RTL)
Wahl-Werbe-Wecker: Liedermacher Konstantin Wecker, 77, wirbt für die Linkspartei. In einem dreiseitigen Brief ruft er dazu auf, beide Stimmen an die Linke und ihre Kandidaten zu vergeben, schreibt die "taz". Er sei eigentlich ein "bekennender Anarchist", so Wecker in seinem Schreiben, jedoch dürfe die Vision einer besseren Welt "nicht vom Zynismus und der Macht der Regierenden begraben werden".
taz.de
(Foto: IMAGO / Lindenthaler)
Video-Tipp: Die Kosmetik-Marke Catrice bewirbt ihren Nagellack als geheimdiensttauglich. Der Kampagnen-Clip "Licence to last" von Scholz & Friends Düsseldorf zeigt eine Undercover-Mission, bei der sich auch perfekt manikürte Nägel bewähren müssen. Das Produktversprechen: Der Nagellack hält bis zu sieben Tage lang.
youtube.com (45-Sek-Video) via meedia.de, campaigngermany.de (€)
(Bild: Catrice / Scholz & Friends Düsseldorf)
Werbe-Turbulenzen: Die pakistanische Airline PIA entschuldigt sich für ein Werbemotiv, auf dem ein Flugzeug auf den Eiffelturm zufliegt. Damit wollte PIA die Wiederaufnahme der Verbindung Islamabad - Paris bewerben, weckte aber Erinnerungen an den 11. September 2001, als Flugzeuge ins New Yorker World Trade Center flogen. Die Aufregung sei von "unbeschreiblichen Ausmaßen" gewesen, sagt ein PIA-Sprecher. Anders gesagt: Diese Werbe-Idee war eine kommunikative Bruchlandung.
t-online.de
"Kreative, die immer seltener an den vielen kleinen kreativen Herausforderungen wachsen können, die den Alltag in der Branche ausmachen, werden sehr wahrscheinlich auch keine Lösungen für die großen Fragen finden. Gerade die kleinen, unscheinbaren, lästigen Pflichtaufgaben sind ein gutes Training für angehende Kreative. Wie sonst soll man lernen, das Unerwartete ins Erwartbare zu bringen, die Abwechslung in die Monotonie, die Schönheit ins Detail?"
Alexander Haase, Geschäftsführer der Standorte Frankfurt und Stuttgart der Personalberatung Designerdock, sieht im Einsatz von KI-Tools für die Kreativbranche "eine perfekte Falle", weil mit fehlenden Herausforderungen auch die Möglichkeit schwinde, daran zu wachsen. Im Gastbeitrag für "Campaign Germany" appelliert er daher: "Trainiert die Kreativen, indem ihr sie kreativ sein lasst."
campaigngermany.de (€)
Mehr Vielfalt: Die IVW Digital öffnet sich für weitere Mess-Dienstleister neben Infoline, berichtet "Horizont". Eine IVW-Sprecherin bestätigt dies. Bis zum Verkauf im August 2024 war Infoline eine Gemeinschaftsfirma von sieben Werbe- und Publishing-Verbänden und hatte bei IVW Digital eine Monopolstellung. Roland Pimpl hält eine Öffnung für sinnvoll, auch um nicht noch mehr Kunden zu verlieren. Publisher wünschten sich ein breiteres Set an Metriken, die über Page Impressions und Visits hinausgehen.
horizont.net (€)
Schwacher Endspurt: Ein schwacher Dezember drückt den Brutto-Werbemarkt in Deutschland auf ein Plus von 5,1 %, analysiert Jens Schröder auf Basis der Daten von Nielsen. Das deutlichste Plus machte im vergangenen Jahr Außenwerbung, die 12,7 % Zuwachs meldet. Überdurchschnittliche Zugewinne gibt es auch für Radio (6,4 %), Zeitungen (6 %) und Online (5,8 %). Lineares TV wächst auf Niveau des Gesamtmarktes um 5,2 %. Im Dezember verloren, abgesehen von Online, alle Gattungen Umsätze, was bessere Jahresergebnisse verhindert.
meedia.de
Gesehen werden: Telekom-Tochter T-Mobile US übernimmt Vistar Media, Betreiber von 1,1 Mio digitalen Außenwerbeflächen, für 600 Millionen US-Dollar. Vistar hat durch die Übernahme von Sage+Archer 2022 auch eine Präsenz in Europa. T-Mobile will mithilfe der eigenen First-Party-Daten personalisierte und zielgerichtete Werbung anbieten und nicht weniger als "neue Maßstäbe im DOOH-Markt" setzen.
adzine.de
Zuckerbrot und Peitsche: WPP-Boss Mark Read sieht die Kritik an seiner Anordnung, dass alle Mitarbeitenden des Agentur-Riesen wieder vier Tage pro Woche ins Büro müssen, nicht als repräsentativ für die Belegschaft an. Viele seien etwa frustriert über Kollegen, die weniger häufig als sie selbst ins Büro kämen, sagt er "PRWeek". Gleichzeitig versucht er mit Blick auf Mitarbeitende, die Kinder oder kranke Verwandte haben, zu beschwichtigen: "Wir werden die Flexibilität, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, weitgehend beibehalten." Der Schritt zurück ins Büro würde sich positiv auf den Erfolg des Konzerns und auf die Karrieren der Menschen auswirken.
campaignlive.co.uk (nach Anmeldung frei), prweek.co.uk (€)
(Foto: IMAGO / i Images)
Schleichwerbe-Motor? Die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg prüft nach einem epd-Hinweis einen "Anfangsverdacht auf Werbeverstöße" beim Electro-Radiosender Sunshine Live. Es geht um zwei Ausgaben der Autosendung Motors: In einer Sendung sprach ein Angestellter des TÜV Süd über Job-Perspektiven beim Prüfdienstleister, in einer anderen Ausgabe pries ein Mitarbeiter eines Herstellers von Autopflegeartikeln seine Produkte an. Beide Firmen waren jeweils Sponsor der Sendung. Die LFK prüft nun, ob ein Verstoß gegen das Schleichwerbeverbot vorliegt und ob die Sponsoren die redaktionelle Unabhängigkeit beeinträchtigt haben. Eine Anfrage von "epd Medien" ließ Sunshine Live bisher unbeantwortet.
medien.epd.de (€)
Fakevideo: Die AfD wirbt im Wahlkampf mit einem KI-generierten Video, das den politischen Gegner unvorteilhaft erscheinen lässt, meldet der "Spiegel". Der düstere Social-Media-Clip zeigt u.a. Altkanzlerin Angela Merkel, deren Mundwinkel mithilfe Künstlicher Intelligenz nach unten verlängert wurden (Bild). Nur am Anfang wird kurz eingeblendet, dass das Video KI-Inhalte enthält. Ein Sprecher von Spitzenkandidatin Alice Weidel teilt mit, die Ersteller des Videos seien "nicht angehalten" worden, Merkel "grafisch unvorteilhaft zu bearbeiten".
spiegel.de
(Bildquelle: @Alice_Weidel bei X)
Lese-Tipp: Der Wegfall von Faktenchecks bei Facebook und Instagram stellt Unternehmen, die dort werben, vor neue Herausforderungen. Die Wahrscheinlichkeit, dass große Werbekunden ihre Budgets vollständig abziehen, bleibe dennoch gering, sagt Nadja Vogel, Chief Strategy Officer bei We are Social, bei "Campaign Germany". Sie analysiert die Lage und empfiehlt Marken u.a. technische Tools für mehr Brand Safety.
campaigngermany.de (€)
(Foto: We are Social)
Aldis Alltagshilfe: Discounter Aldi Nord will die Gen Z mit einer WG-Miniserie in die Läden locken. Die "GünstiGang" zeigt im Stil einer Scripted-Reality-Show, wie junge Menschen mit Hacks, Optimismus und "Aldi Math" preisgünstig durchs Leben manövrieren. Die Idee zur Kampagne stammt von Accenture Song, die Produktion lag bei Simon & Paul.
aldi-nord.de via campaigngermany.de (€), youtube.com (90-Sek-Video)
(Bild: Aldi Nord)
"Heute weiß ich: Julia Jäkel hatte Recht."
Klaus-Peter Schulz, Geschäftsführer des Verbands Die Mediaagenturen, erwartet, dass sich nach Metas Abkehr von Faktenchecks und Content-Moderation Werbeumfelder ändern und Werbeausgaben verschieben. Als die frühere G+J-Chefin Julia Jäkel 2017 mehr Verantwortung bei der Verteilung der Werbegelder gefordert hatte, war Schulz noch Kritiker ihres Appells.
horizont.net (€)
(Foto: Die Mediaagenturen)