Worin liegt der Reiz des Podcasts für einen Textverliebten, Nils Minkmar?


Zurück zum Ursprung: “Podcasten ist die Rückkehr des Mediums zu seiner Wurzel: der menschlichen Kommunikation”, schreibt Journalist Nils Minkmar in einem Gast­beitrag im Rahmen der turi2 Podcast-Wochen. War Radio für ihn immer “eine ernste Angelegenheit”, die mit den Jahren “in immer mehr Formate gebannt wurde”, sei Podcasten eine “Ausübung unserer Freiheit”. Seit April 2022 lebt Minkmar dieses Freiheit im Podcast Quoted der “Süddeutschen Zeitung” aus. Zusammen mit Kommunikations­wissen­schaftlerin Nadia Zaboura analysiert er darin aktuelle, medienpolitische Debatten. Weiterlesen >>>

“Podcasts sind wie ein guter Wein, der erst reifen muss.” – Felicia Mutterer über Dos & Don’ts bei Marken-Podcasts.


Die Stärken von Audio: “Wer mit einem Podcast bemerkt werden will, sollte sich durch Qualität und Relevanz Gehör verschaffen”, sagt Felicia Mutterer, Mitgründerin und Managing Director der Audio- und Podcast-Agentur Achtung! Broadcast. Im Interview innerhalb der turi2 Podcast-Wochen gibt sie Unternehmen und Marken eine Checkliste an die Hand, welche Fragen und Ziele vor einem Podcast geklärt sein sollten, u.a. “Was soll beim Hörenden hängenbleiben?”. Gerade für erklärungs­bedürftige Themen eigneten sich Podcast besser als eine “manifestierte Presse­mitteilung”. Dabei müsse es “nicht immer nur der Talk oder das Interview sein”, sagt sie und sieht auch Hörspiele als Stilform, Produkte und Kompetenzen “spielerisch” hörbar zu machen. Zum schnellen Verkauf taugten Podcast dagegen gar nicht. Ein No-Go seien auch Chefs, die ein Skript vorlesen, statt frei zu sprechen: “Menschen wollen Menschen zuhören beim Erzählen. Laut lesen können alle selbst.” Weiterlesen >>>

Sind Hörerinnen bereit, für Podcasts zu bezahlen, Laura Terberl?


Zahlen, bitte: Die “Süddeutsche Zeitung” fährt bei ihrer Podcast-Strategie dreigleisig. Das Audio- und Video-Team um Ressort­leiterin Laura Terberl produziert werbe­finanzierte Reichweiten-Podcast, Auftrags­produktionen für Plattformen wie Spotify und Audio-Serien, die hinter der eigenen Paywall landen. “Menschen sind bereit, für gute Inhalte zu bezahlen”, sagt Terberl im Interview. Ein reines Podcast-Abo hält sie aber momentan nicht für sinnvoll, weil es das Abo-Angebot zu sehr fragmentieren würde. Gesellschaftlich relevante, aber schwierige Stoffe wie NSU-Terror oder Kindes­missbrauch eigneten sich für die Werbe­vermarktung nur bedingt: “Gerade deshalb sind wir froh, solche wichtigen Themen im Rahmen von SZ-Plus erzählen zu können”, sagt sie. Das Interview erscheint innerhalb der turi2 Podcast-Wochen. Weiterlesen >>>

Wie finde ich den perfekten Podcast-Host, Alexander Krawczyk?


Ziemlich beste Freundin: Podcasterinnen sollten was zu sagen haben, um nicht “schnell als Luftpumpe entlarvt” zu werden, und auch bereit sein, etwas von sich preiszugeben, schreibt Alexander Krawczyk, Senior Vice President von Seven.One Audio. Idealer­weise bringen die Hosts eine “starke Community” mit, die ihren Podcast von der ersten Folge an hört, um ihn so aus der “anonymen Masse heraus­zuheben”. Für Krawczyk ist der perfekte Podcast-Host heute eine Frau, weil es in allen Genres bereits “ein enormes Über­angebot an Männer-Podcasts” gebe. Sein Gast­beitrag erscheint im Rahmen der turi2 Podcast-Wochen. Weiterlesen >>>

“Vieles ist an der Stimme ablesbar” – Arno Fischbacher über die Macht der Stimme.


Der Ton macht die Musik: "Die Stimme ist ein Wunderwerk der Natur", schwärmt der Wirtschafts-Stimmcoach und Rhetoriktrainer Arno Fischbacher im turi2 Jobs-Podcast. Viele Dinge lassen sich allein an der Sprechweise ablesen, erklärt er im Gespräch mit turi2-Redakteurin Pauline Stahl. So sei etwa hörbar, "was du im Laufe deines Lebens getan hast, um dich zu entfalten". Besonders über den Führungswillen gebe die Stimme Auskunft: "Die Stimme drückt immer aus, inwieweit du bereit bist, den Prozess zu lenken." Verbergen lässt sich so gut wie nichts: "Ob du willst oder nicht: Du verrätst im Grunde ununterbrochen neu, mit welcher Einstellung du dem Anderen gegenübersitzt."

Fischbacher gehört zwei Jahrzehnte lang zum Stamm-Ensemble des heutigen Schauspielhauses Salzburg, leitet das Theater von 1985 bis 1996 als kaufmännischer Direktor. Auch heute helfe es ihm noch, auf diese Erfahrungen zurückzugreifen. Schon damals sei die Stimme ein zentrales Element seines Daseins gewesen, aber auf der Bühne war es eben nur ein Element von vielen. Im Laufe der Zeit steht er immer öfter in Tonstudios, um Hörbücher oder Werbung einzusprechen: "Man hat offensichtlich etwas in mir entdeckt, was geldwert war." Eine schöne Stimme allein habe dafür nicht genügt, auch das Handwerkszeug des Schauspielers sei wichtig gewesen, betont Fischbacher.

Fischbacher, der 2020 mit Stimme wirkt! unter die Podcaster geht, verrät außerdem, wie sich eine voluminöse Stimme trainieren lässt und wie junge Menschen stimmlich selbstbewusster werden können. Außerdem erklärt er, was gegen einen Blackout in einer Interview-Situation, u.a. im Podcast hilft, etwa das Ändern der Sitzposition: "In diesem Moment ist der Verstand mal auf Urlaub geschickt und regeneriert sich." Grundsätzlich gelte: "Wie du klingst, hängt 1:1 von dem ab, wie du gerade sitzt oder stehst."

Alle Geschichten der turi2 edition #19 – direkt hier im Browser als E-Paper:



Außerdem erklärt Fischbacher, weshalb die Stimme ein "wesentlicher Futterkrug für die Menschen", ist: "Wir wollen von der Energie der anderen gefüttert werden." Sprechen Menschen aber träge, ziehen sie Energie von uns ab – "und der Autopilot in uns schaltet sofort die Aufmerksamkeit ab". Nur 0,4 Sekunden dauert es, bis Zuhörende aus den "Laut-Salaten" Worte im Sprachzentrum erkennen und verstehen. In dieser Zeit spielt sich eine Menge ab: In Sekundenschnelle werden z.B. "alle Dominanzen geregelt", "soziale Strukturen eingerichtet" sowie Antipathien oder Sympathien erzeugt.

Das Gespräch mit Arno Fischbacher findet im Rahmen der turi2 Podcast-Wochen statt. Weitere Interviews, Podcasts, Profi-Tipps und Hör-Empfehlungen gibt es täglich bis zum 9. Oktober. Am 12. Oktober erscheint außerdem die gedruckte turi2 edition #19 Audio – jetzt schon das kostenlose E-Paper vorbestellen.
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“Bei Podcasts muss gar nicht viel Innovation passieren” – Philipp Westermeyer über Nischen und Nuscheln.


Laber-Laune: An die 750 Podcast-Folgen hat OMR-Chef Philipp Westermeyer schon aufgenommen – und sieht sich als Beweis dafür, dass das Format nicht perfekt sein muss. Mit seiner eigenen Stimme im Ohr will er aber trotzdem nicht einschlafen, sagt er im Interview mit turi2-Redakteurin Nancy Riegel. Außerdem erklärt er, dass sich Podcast-Vermarktung schon bei niedrigen, vierstelligen Hörer-Zahlen lohnen kann, und sagt, auf welche Einnahmen Podcasterinnen hoffen können. Das Gespräch mit Westermeyer bildet den Auftakt der turi2 Podcast-Wochen. Acht Wochen lang geben Podcast-Profis in Interviews, Podcasts und Gastbeiträgen täglich Tipps und Insights zum Trend-Thema Podcasts.
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