Keine Zeit verschwenden: In der Krise stehen die “Zeit” und ihre Ableger so gut da wie nie, Rainer Esser steuert den Verlag von Erfolg zu Erfolg. “Decke über den Kopf ziehen, ist keine Lösung”, sagt er im großen Interview in der turi2 edition #20. Mit 66 Jahren ist ihm Ruhestand ebenso fremd wie Work-Life-Balance. Weiterlesen >>>, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)
Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Seit 2009 führt Christian Röpke die Geschäfte von Zeit Online, heute ist er auch Digitalchef des Zeitverlags. Im turi2-Videofragebogen berichtet der "weltbesste Gesprächspartner für Indie-Musik und Alternative Rock" u.a. von seinem Fahrrad-Faible. Röpke ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungsmacherinnen in Deutschland. turi2.de/koepfe (Profil Röpke)
Hör-Tipp: Den Wechsel von Twitter zu Mastodon erlebt Lars Weisbrod als "Kulturclash", erzählt er im Zeit Online Feuilleton-Podcast "Die sogenannte Gegenwart" mit Ijoma Mangold. Die "super-bösen, mit allen Ironie-Wassern gewaschenen Twitter-User" träfen auf eine Community, deren Humor es entspricht, dass das Tweeten bei Mastodon "tröten" heißt. Er habe aber Lust auf einen Neustart, das sei wie "neue weiße Turnschuhe tragen". Mastodon sei vergleichbar mit einem "Yoga-Retreat". zeit.de (57-Min-Audio)
Zeit zum Telefonieren: Zeit Online startet das Dialogprojekt Das Rote Telefon. Am Montag, Mittwoch und Donnerstag von 12 bis 18 Uhr können Leserinnen direkt mit der Redaktion darüber sprechen, was sie bewegt. Rund um die Uhr sind Sprachnachrichten via WhatsApp möglich. Die Hinweise und Stimmen fließen in eine Reportage-Serie, eine wöchentliche Kolumne und den Nachrichten-Podcast Was jetzt? ein. zeit-verlagsgruppe.de, zeit.de
Macht was eigenes: Zeit-Online-Geschäftsführer Enrique Tarragona bricht im t3n-Interview-Podcast eine Lanze für die Paid-Content-Strategie der "Zeit"-Gruppe. Die Seite habe "mehr eigenen Charakter bekommen", seit sie auf Paid Content setzt, sagt er und weist auf ein Problem von werbefinanzierten Produkten hin: "Dass du nicht dein Produkt selbst verkaufst, sondern den Zugang zu deiner Reichweite." Die dafür nötige Reichweite erreiche man aber nicht unbedingt mit "hochqualitativem Journalismus". Paid Content sei dagegen ein Geschäftsmodell, "bei dem du um den einzelnen Kunden buhlst".
Tarragona empört sich daher auch über die Frage, warum die Zeitungsverlage nicht eine Plattform wie Spotify aufbauen würden. "Spotify ist ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte", sagt er – und vergleicht sich lieber mit den Video-Streamingdiensten, die sich anders als Spotify, Deezer, Apple und Co in ihren Inhalten unterscheiden. (Foto: Meiko Herrmann) t3n-podcast.podigee.io (32-Min-Audio)
"Es entspannt uns total, dass sonst niemand zuguckt. Man kann wirklich im Sessel hängen nach acht Stunden und nicht mehr perfekt wie aus dem Ei gepellt sein. Das sind die beste Minuten von dem Podcast, wenn alle so ein bisschen frei driften."
Mag den Weg: Zeit-Online-Chefredakteur Jochen Wegner war in seinem Beruf "noch nie so glücklich wie zur Zeit", sagt er im turi2 Clubraum mit Aline von Drateln und Markus Trantow. Er hat zum ersten Mal das Gefühl, die große Finanzierungs-Frage geknackt zu haben: "Wir können für Journalismus Geld verlangen und das ist total in Ordnung." Werbung sei natürlich ein wichtiges Geschäftsmodell, aber Menschen seien verlässlicher: "Das ist ein Fundament, das kann man gar nicht so schnell kaputtmachen." Besonders positiv sei die Resonanz in den seltenen Momenten, in denen es gelinge, online "eine sekundenaktuell gemachte Wochenzeitung" mit Tiefe anzubieten.
Wegner glaubt, dass die Marke "Zeit" für den Erfolg seines Podcasts "Alles Gesagt" mit Christoph Amend gerade am Anfang "schon wichtig" war: "Wenn wir das ohne 'Zeit' gemacht hätten, wäre das glaube ich versandet oder verschwunden." Heute gebe es eine Art "Grundvertrauen" gegenüber Podcasts der "Zeit", weshalb die Startaufmerksamkeit bei neuen Projekten "deutlich besser als früher" sei. "Alles Gesagt" funktioniere, weil die Hosts dank guter Vorbereitung nach "bizarrsten Kleinigkeiten" aus dem Leben von Promis fragen, die oft mit fortschreitender Dauer dann "gerne erzählen".
Zudem spricht Wegner über seine Faszination für Künstliche Intelligenzen, die Bilder erzeugen, erklärt seine TikTok-Schwäche und verrät, warum Zeit Online die Lesedauer seiner Artikel nicht ausweist. Kommenden Freitag ist Tobias Korenke im turi2 Clubraum zu Gast. Der Funke-Kommunikationschef engagiert sich bei der Initiative YesWeCancer. turi2.tv (55-Min-Podcast auf YouTube), turi2clubraum.podigee.io, apple.com, spotify.com, deezer.com, audionow.de
Schmatz-Schmach: Der Chefredakteur von Zeit Online und Mitglied der Chefredaktion der „Zeit“ Jochen Wegner kann es nicht ausstehen, wenn im Podcast gegessen und getrunken wird. Das Geräusch seiner Kaffeemühle hingegen findet er super, sagt er im Audio-Fragebogen der turi2 edition #19. Für seine Beerdigung hat er musikalisch eine ganz genaue Vorstellung. Weiterlesen >>>
Klick-Tipp: In dem fortlaufenden Blog Stimmen der Klimakrise dokumentiert Zeit Online Berichte von Betroffenen weltweit. Ein Großvater aus Pakistan etwa erzählt, wie er während der aktuellen Flutkatastrophe seine Familie verlor, eine Köchin aus Indien erinnert sich, wie sie einen Hitzeschlag erlitt. zeit.de
Video-Tipp: "Liebe ist ein Gefühl, Durst auch", beginnt der Ballerman-Hit "Breit in 100 Sekunden", den der Schriftsteller Heinz Strunk für das "Zeit Magazin" geschrieben hat. Zeit Online hat dazu mit ihm am Strand Hohwacht ein Musikvideo gedreht. Die Idee: Nach der Aufregung um den Song "Layla" brauche es neue Schlager-Alternativen. Mitgemacht haben neben Strunk auch Wladimir Kaminer (mit dem Song "Toxische Männerwelt"), Mirna Funk ("Egal wie grell"), Jan Weiler ("Polizei-Song (Tatüüüütataaaa)") und Carla Kaspari ("Gurke, Döner, Doppelreime"). zeit.de, youtube.com (3-Min-Video), zeit.de (alle Songtexte)
Abfuhr: Das Hamburger Landgericht weist Beleidigungsklagen von Marokko gegen Zeit Online und die "Süddeutsche Zeitung" als "unbegründet" zurück. Das bereits im Juni gefällte Urteil ist nicht rechtskräftig, Marokko hat Berufung eingelegt. Das Königreich stört sich an Recherchen der Medienhäuser vom vergangenen Juli, wonach mutmaßlich marokkanische Behörden hinter Cyberangriffen auf die französische Regierung stecken. Dabei soll die umstrittene Spionage-Software Pegasus der israelischen NSO Group zum Einsatz gekommen sein. Derweil vermelden die NGOs DigitalReach und iLaw sowie die Forschungseinrichtung Citizen Lab laut den "Spiegel"-Investigativjournalisten Bastian Obermayer und Frederik Obermaier, dass sich "Spuren von Pegasus" auch auf den Handys von thailändischen Akademikerinnen und Aktivistinnen befinden.
Die NSO Group beteuert stets, das Programm nur an Regierungen und staatliche Einrichtungen zu verkaufen – unter der Bedingung, dass diese es nur im Kampf gegen Terrorismus und schwere Kriminalität einsetzen. Medienrecherchen hatten allerdings belegt, dass manche Staaten die Software dafür benutzen, um z.B. kritische Journalistinnen, Oppositionelle und Menschenrechtsaktivistinnen auszuspähen oder Staats- und Regierungschefs anderer Länder auszuspionieren. zeit.de, spiegel.de, sueddeutsche.de (Paid), turi2.de (Background)
Zeit Online engagiert Hannah Bethke als Redakteurin im Ressort Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Sie kommt von der "NZZ", wo sie erst seit Juli 2021 im Berliner Büro über die deutsche Innenpolitik berichtet hat. Davor war Bethke bei der "FAZ", zuletzt als Feuilleton-Korrespondentin für Berlin. zeit-verlagsgruppe.de
Video-Tipp: Sportredakteur Fabian Scheler wollte eigentlich immer nur Textjournalist sein, wurde dann aber Host des "Zeit Online"-Nachrichtenpodcasts Was jetzt?. In einem Video für das "Zeit Online"-Podcast-Festival stellt er die Produktionsschritte vor, die ihm überraschend viel Spaß machen – und gibt zu, dass für ihn immer auch eine "ganz eigene Magie" hinter dem gesprochenen Wort steckt. zeit.de
Termine: Die "Zeit" lädt ab 10 Uhr zum eintägigen Podcastfestival ein. Auf drei Bühnen diskutieren u.a. "Zeit" Vize-Chefredakteurin Sabine Rückert und Christoph Amend, Editorial Director des "Zeit Magazins", mit Gästen über aktuelle Themen. Im Programm sind etwa "Das Politikteil", "Zeit" Verbrechen oder "Alles gesagt". Zeit Online überträgt das Podcast-Festival kostenlos im Livestream. Termine für Journalistinnen – bequem vorsortiert unter turi2.de/termine
Bleibt positiv: Trotz "Hass und Spaltung in der Welt sozialer Medien" sieht der Autor Stewart Brand in der "Vernetzung der Welt" eine "positive Kraft". Noch immer "verbindet Facebook Familien und Freunde miteinander", nach wie vor tauge Twitter als "fantastisches Recherchewerkzeug". Brand sieht keinen "Wechsel von einer utopischen zu einer dystopischen Phase" des Internets. zeit.de
Am Ball: Zeit Online startet einen neuen Fußball-Podcast mit den Sportreportern Oliver Fritsch und Fabian Scheler. In Kicken kann er sprechen die beiden über die wichtigsten Fußballstars unserer Zeit. In der ersten Folge gehen sie der Frage nach, ob Weltfußballer Robert Lewandowski überschätzt wird. zeit.de
Wochenendlektüre:ZEIT am Wochenende heißt ein neues Magazin von "Zeit Online", das jeden Samstag um 8 Uhr digital erscheint. Die Ressortleitung übernimmt Maris Hubschmid. Das Magazin enthält 20 neue Rubriken und Formate: Die Reihe "Politisch motiviert" diskutiert zum Beispiel einen aktuellen Leitbegriff der gesellschaftlichen Debatte, die "Pflichtverteidigung" bricht eine Lanze für umstrittene Menschen und Dinge wie Karl Lauterbach oder den Kurzstreckenflug. Außerdem gibt es unter anderem Finanztipps, Streamingtipps und Übungen von einem Personal Trainer.
per Mail, zeit.de
Wahlfängerin: Zeit Online macht Johanna Roth zur US-Korrespondentin. Roth berichtet u.a. über die anstehenden Kongresswahlen aus Washington, D.C. Seit letztem Jahr schreibt sie für das Ressort Politik, Wirtschaft, Gesellschaft. Schon 2020 war sie als freie Reporterin zur Präsidentschaftswahl in den USA unterwegs. zeit-verlagsgruppe.de
Exil-Hilfe: "Zeit", "FAZ", "Handelsblatt", "Süddeutsche" und "Tagesspiegel" starten eine gemeinsame Initiative, um ukrainische und russische Journalistinnen zu unterstützen. Die Medienhäuser spenden an Reporter ohne Grenzen, vernetzen geflüchtete Journalistinnen und stellen ihnen Mittel für ihre Arbeit zur Verfügung. "Die Hilfe soll den Menschen ermöglichen, ihre Arbeit im Exil oder vor Ort fortzusetzen", heißt es in der Mitteilung.
Die Leitungen der Medienhäuser stimmen überein, dass ohne freie Presse "Journalismus zur Propaganda" wird. Man wolle deshalb "denjenigen eine Stimme geben, die aufgrund äußerer Aggression ihrer publizistischen Kraft beraubt wurden".
Kulturstaatsministerin Claudia Roth sagt im Bundestag ebenfalls zu, sich für Arbeits- und Aufnahmemöglichkeiten für bedrohte Journalistinnen beider Länder zu engagieren. Sie arbeite hierfür mit dem Auswärtigen Amt, mit Stiftungen, mit Reporter ohne Grenzen und anderen Organisationen zusammen. swmh.de, tagesschau.de
Bessere Zeiten: Die Gewerkschaften DJV Berlin-JVBB und Verdi einigen sich mit Holtzbrinck darauf, Gehälter und Arbeitszeit der Beschäftigen von Zeit Online schrittweise denen in der Printredaktion anzugleichen. Das bedeutet eine Anhebung der Gehälter und eine Verkürzung der Arbeitszeit von 40-Wochenstunden auf 36-Wochenstunden für Redakteurinnen bzw. auf 35-Wochenstunden für Verlags-Angestellte. meedia.de
Ausdauernd nicht nur am Podcast-Mikro: Die Faszination für das Digitale ist eine Konstante in Jochen Wegners Leben. In seiner Jugend knackt er unter dem Synonym "Mr Pokeface" zum Spaß den Kopierschutz von Software, freilich ohne jemals daran zu verdienen – bis zwei Männer mit Trenchcoats und Durchsuchungsbefehl vor der Tür stehen, wie er in einem Podcast erzählt. Als Chefredakteur von Zeit Online ist er 2016 Co-Initiator der Plattform "Deutschland spricht". Deren Idee ist eine Art Politik-Tinder, um Menschen mit unterschiedlichen Meinungen zusammenzubringen. Mittlerweile läuft das Projekt international.
Wegner ist ein echter Macher des Digital-Journalismus. Er liebt es, "Ideen zu finden und sie dann auch zu realisieren". Er ist anfangs jedoch nicht auf das Medien-Business festgelegt. Zwischenzeitlich will er auch mal Physiker, KI-Forscher, Unternehmer und Philosoph werden. Nach Abschluss der Kölner Journalistenschule studiert er Philosophie und Physik, bevor er sich hauptberuflich in den Journalismus stürzt. Wegner fängt 1998 beim "Focus" als Redakteur im Ressort "Forschung und Technik" an, steigt zu dessen Vize-Leiter auf, wird 2006 Chef von "Focus Online". Ende 2010 nimmt er seinen Hut, führt eine Zeit lang ein Medien-Startup und arbeitet als freier Berater, bis er 2013 die Chefredaktion von Zeit Online übernimmt.
Wegner mag, dass er sich beruflich mit vielen Menschen austauscht, auch wenn das gleichsam "permanente Konfrontation" bedeutet. Einsteigerinnen müssen für ihn, unabhängig von Berufsabschlüssen, die Grundeigenschaften guter Journalistinnen mitbringen – "mit Leidenschaft nach Wahrheit suchen und eine Geschichte erzählen können". Dass sich dabei in digitalen Medien gewisse Freiheiten ergeben, zeigt sein potentiell unendlicher Podcast "Alles gesagt". Gemeinsam mit "Zeit Magazin"-Chef Christoph Amend strapaziert er seit 2018 das Durchhaltevermögen von Promi-Gästen und Hörerinnen mit teils über acht Stunden dauernden Episoden. Wegner hat also auf mehr als eine Art recht, wenn er sagt: "Mein Beruf ist es, Ideen ins Leben zu quatschen."
Tipp von Jochen Wegner: "Mach nur, was du wirklich, wirklich willst. Nimm dir alle Zeit, herauszufinden, was das ist. Lass es dann nie wieder los"
Jochen Wegner
Geb. 1969 in Karlsruhe
1990: Kölner Journalistenschule
1992: Studium Philosophie und Physik in Bonn
1998: Redakteur "Forschung und Technik" beim "Focus"
2006: Chefredakteur Focus Online
2010: CEO Mag10 Publishing
2013: Chefredakteur Zeit Online
2019: Mitglied der "Zeit"-Chefredaktion
(Foto: Andreas Chudowski)
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Immer schön auf dem Boden bleiben: Yasmine M'Barek, Jahrgang 1999, will nicht ständig auf ihr Alter angesprochen werden. "Entweder man wird dafür bewundert oder es wird einem die Kompetenz abgesprochen", sagt sie. Doch Fakt ist: Die Kölnerin macht sich sehr früh und selbstbestimmt einen Namen.
Seit sie 19 ist, schreibt M'Barek für diverse Medien. Noch während sie an der Kölner Journalistenschule studiert, geht sie zu Zeit Online. Ihre Maxime? "Nur machen, was man kann." Heißt für sie: Die Bundespolitik auseinandernehmen. Nebenbei packt sie die schönsten Fotos von Markus Söder auf Instagram und ergründet die junge Wählerschaft, besonders abseits der linksgrünen Bubble. "Woke" Themen will sie nicht unbedingt bedienen und auch kein "Plakat" einer Generation sein.
Ohnehin bewertet sie ihre Arbeit nicht zu hoch. Erst das Kollektiv im Journalismus erschaffe den "transparenten, notwendigen Zugang für die Öffentlichkeit", sagt sie. Profis seien gerne mal "zu arrogant". Sie selbst will bloß ein wenig dazu beitragen, "dass die Debattenkultur nicht an Fronten verhärtet". Passend dazu heißt ihr erstes Buch "Radikale Kompromisse". Würde sie nicht selbst Bücher schreiben, würde sie wohl welche verkaufen – oder wäre ein "überbewerteter französischer Präsident".
Tipp von Yasmine M'Barek: "Niemals Dinge machen, weil andere sagen, dass man dann mehr vorweisen kann"
Yasmine M’Barek
Geb. 1999 in Köln
2019: Podcast "Auf einen Polittee"
2021: Redakteurin im Ressort X von Zeit Online
2022: Buch "Radikale Kompromisse"
(Foto: Marcel Schwickerath für turi2)
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Hör-Tipp: Der Zeit-Online-Podcast "Ist das eine Blase?" geht der Frage nach, wie sinnvoll es ist, derzeit etwas zu gründen. Über 10 Mrd Euro haben Startups 2021 eingesammelt, mehr als doppelt so viel wie 2020. Auch viele junge Unternehmerinnen erhielten derzeit viel Startkapital, berichtet Code-Gründer Thomas Bachem. Ratepay-Gründerin Miriam Wohlfarth (Foto) findet daher, es sei jetzt eine gute Zeit, um ein Unternehmen zu gründen: "Wir leben in einer Welt im Wandel, wir müssen die Technologie umarmen und wir brauchen mehr Gründer mit einem besseren Technologieverständnis." zeit.de (67-Min-Audio)
Daten deuten: Zeit Online gründet ein interdisziplinäres Ressort Daten und Visualisierung unter der Leitung von Julius Tröger. Das neue Team aus Datenjournalistinnen, Designerinnen und Entwicklerinnen geht aus dem bisherigen Interaktivteam hervor. Tröger hatte in der Pandemie bereits erfolgreich Projekte wie das Corona-Dashboard oder den Aerosolrechner umgesetzt und wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet. zeit-verlagsgruppe.de
Ein Land ist nicht genug: Zeit Online macht Rieke Havertz zur internationalen Korrespondentin. Sie wird aus verschiedenen Ländern sowie über die deutsche Außenpolitik berichten und zudem wieder als Redaktionsleiterin tätig sein. In den vergangenen Monaten war sie als US-Korrespondentin in Washington, davor war sie bereits CvD. zeit-verlagsgruppe.de
Hör-Tipp: "Tagesthemen"-Moderatorin Aline Abboud stellt sich "Alles gesagt?", dem "unendlichen Podcast" von Zeit Online. Im fünfeinhalbstündigen Gespräch mit Jochen Wegner und Christoph Amend erinnert sich Abboud u.a. an ihre Anfänge im Journalismus – Dunja Hayali sei z.B. ein Vorbild gewesen, "die war so ein bisschen wie ich". Außerdem erzählt Abboud, wie sie mit 16 Jahren Bombenangriffe im Libanon erlebt hat und über die Türkei zurück nach Deutschland geflohen ist – ein einschneidendes Erlebnis, das sie zum Journalismus geführt habe. Außerdem geht es u.a. um Kritik an ARD und ZDF, gendergerechte Sprache und das Design von Nachrichtenstudios. zeit.de
Video-Tipp: "Zeit"-Vize Sabine Rückert sorgt bei Zeit Online für zwei Minuten Besinnung an Heiligabend. Die Pfarrerstochter und Crime-Podcasterin liest im Video die Weihnachtsgeschichte nach 2. Lukas 1-15. zeit.de (mit 2-Min-Video)
Hör-Tipp: "Inflation geht uns alle an", finden Ijoma Mangold und Lars Weisbrod in ihrem Podcast Die sogenannte Gegenwart. Mangold hält es für "demokratietheoretisch schwierig", dass jeder eine Meinung zum Klimawandel haben kann, aber keine Position zur Ausweitung der Bilanzsumme der EZB haben sollte. Für Weisbrod war Inflation früher "das Allerlangweiligste überhaupt", inzwischen stellt er fest, dass Finanz-Themen "sexy geworden" sind und Diskussionsstoff bieten. zeit.de (78-Min-Audio)
Klick-Tipp: Zeit Online setzt sein Corona-Dashboard neu auf. Das Statistik-Fenster auf der Startseite visualisiert jetzt auch die Werte für die Hospitalisierungs-Inzidenz und die Zahl der Booster-Impfungen in Deutschland. zeit.de (Startseite), zeit.de (ausführliche Corona-Karten)
Klick-Tipp: Zeit Online verpasst seinem Aerosol-Rechner ein Delta-Update. Das Tool berechnet, wie hoch das Ansteckungsrisiko mit der Corona-Variante z.B. in Klassenräumen, im Büro und im Restaurant ist. Berücksichtigt wird dabei u.a. die Zahl der geimpften Menschen, die Raumgröße und die Aufenthaltsdauer im jeweiligen Raum. zeit.de
Die Welt ist nicht genug: Journalist Max Boenke, 34, wird ab Dezember neuer Leiter des Video-Ressorts bei Zeit Online. Boenke löst Thilo Kasper ab, der zur ARD gewechselt ist. Boenke hat die Axel Springer Journalistenschule absolviert und arbeitete für die "Berliner Morgenpost" und das "Handelsblatt". Derzeit ist er leitender Videoredakteur der "Welt". zeit-verlagsgruppe.de
Wir graturilieren:Enrique Tarragona, Geschäftsführer von Zeit Online und des Karriereportals Academics, wird 50. Für seinen runden Geburtstag hat er sich extra ein "langes Wochenende" freigenommen, gemeinsam mit seiner Frau will er dann "schöne Sachen" in Hamburg erleben, für die es bisher noch keine Gelegenheit gab. Im abgelaufenen Jahr hat ihn besonders seine Mutter beeindruckt, "wie sie sich mit über 80 und alleine lebend während der Pandemie immer wieder für Neues begeistert hat". Wirklich etwas schief gelaufen ist im vergangenen Jahr glücklicherweise nichts für Tarragona, allerdings haben ihn die ganzen verschiedenen Videosysteme durchaus Nerven gekostet. Bei "gleichzeitiger Nutzung" habe sich dann nämlich gerne mal der Rechner verabschiedet. Besonders vermisst habe er den persönlichen Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen.
Private Highlights im kommenden Jahr werden für ihn Reisen sein, u.a. geht’s mit dem Motorrad nach Schottland und zum Indian Summer an die Ostküste Kanadas und der USA. Beruflich freut er sich wie viele aus der Branche darauf, "endlich wieder" im realen Leben mehr Kolleginnen und Kollegen zu begegnen. Glückwünsche sind auf allen Wegen willkommen, "wenn die Leute es ernst meinen" – z.B. via Linked-in oder E-Mail.
Hör-Tipp: Zeit Online startet den neuen "Optimierungs-Podcast" Geht da noch was? – der Podcast für ein leichteres Leben. Darin wollen sich Digital-Ressort-Chefin Lisa Hegemann und Vize-Chefredakteur Sebastian Horn alle zwei Wochen den "kleinen und großen Qualen des Alltags" widmen. Die Auftakt-Folge beschäftigt sich mit To-Do-Listen, bei denen es laut Ex-Wunderlist-CFO Steffen Kiedel vor allem darum geht, den Kopf frei zu kriegen. zeit.de (31-Min-Audio)
Weggeklickt: Bild.de verzeichnet im September laut der Klickbilanz des IVWs ein Minus von 9,3 % im Vergleich zum Vormonat und fällt damit erstmals seit einem Jahr unter 400 Mio Aufrufe (396,2 Mio). Bild.de bleibt aber die beliebteste Online-Zeitung. Auch Spiegel.de (-2,6), Focus Online (-3,7) und Welt.de (-3,7) büßen an Reichweite ein. Gewinner ist Zeit Online mit einem Plus von 4,7 % auf 77,3 Mio Visits. meedia.de
Unterschiedlich geladene Pole: Die "Zeit" lässt im neuen Podcast "Warum denken Sie das?" Menschen mit komplett unterschiedlichen Meinungen aufeinandertreffen. In der ersten Folge interviewen die Moderatorinnen Jana Simon und Philip Faigle eine Gegnerin der Corona-Impfung und eine Ärztin, die sich für das Impfen einsetzt. Anschließend treffen sich die beiden Frauen zu einer Diskussion. zeit.de
Zeit-historisch: Die "Zeit" und Zeit Online starten den Podcast Wie war das nochmal?, in dem Markus Flohr und Judith Scholter einmal im Monat darüber diskutieren, was geschichtliche Ereignisse für unsere Gegenwart bedeuten. Die erste Episode befasst sich mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Die Themen orientieren an der aktuellen Ausgabe von Zeit Geschichte. zeit-verlagsgruppe.de, zeit.de (42-Min-Audio)
Wir graturilieren: Zeit-Online-Geschäftsführer Christian Roepke macht das halbe Jahrhundert voll. Der nun 50-Jährige feiert mit der Familie bei einem Italiener in Hamburg-Hoheluft, denn die große Party macht noch ein Jahr Pause. Besonders beeindruckt haben ihn zuletzt seine beiden 9- und 12-jährigen Söhne, die trotz der widrigen Umstände ihres Schulalltags ihre gute Laune, ihren Humor und ihren Fokus nie verloren haben.
Das kniffligste berufliche Problem, an dem Röpke arbeitet, ist der hybride Büroalltag und die Zusammenarbeit in der postpandemischen Welt: "New Work – gerne! Aber wie genau?" In baldiger Zukunft wünscht er sich das starke Wachstum von Zeit Online "mit allen Kolleg:innen zusammen zu feiern" sowie die zahlreichen Konzertkarten in seinem Besitz endlich einlösen zu können. Glückwünsche sind – außer telefonisch vor dem ersten Morgenkaffee – auf allen Wegen willkommen, etwa über Linked-in.
Zeit startet am 9. September ein neues Ressort zum Thema Nachhaltigkeit. "Zeit Green" soll tagesaktuell Online und einmal monatlich mit jeweils vier Seiten in der gedruckten "Zeit" erscheinen. Das Print-Team soll aus dem bisherigen Wirtschaftschef Uwe Jean Heuser, Stellvertreterin Laura Cwiertnia und Redakteurin Ricarda Richter bestehen. Online übernimmt Luisa Jacobs aus dem Arbeitsressort die Leitung, Ruth Fend und Manuel Stark werden Redakteurinnen. zeit-verlagsgruppe.de
Zeit Online befördert Monika Pilath (Foto), 52, zur Nachrichtenchefin. Pilath übernimmt damit ebenfalls die Leitung der erweiterten und neu strukturierten Nachrichtenredaktion. Leonie Seifert, 34, wird stellvertretende Chefredakteurin. Pilath ist seit 2013 als Chefin vom Dienst für Zeit Online tätig. Leonie Seifert kam 2017 zu Zeit Online, um das Ressort "Arbeit" aufzubauen. zeit-verlagsgruppe.de
Zeit Online erneuert seine App und bündelt darin alle Audio-Angebote des Verlags. Die App bietet Zugang zu 15 Podcast sowie ausgewählten, von professionellen Sprecherinnen, vorgelesenen Beiträgen aus der "Zeit" und automatisiert vorgelesenen Online-Artikeln. Laut Verlagsangaben ist die neue App erstmals für Smartphones und Tablets gleichermaßen optimiert. blog.zeit.de
Hör-Tipp: Die Journalistinnen Vanessa Vu (Foto) und Minh Thu Tran podcasten mit "Rice and Shine" ab sofort als Koproduktion von Zeit Online und WDR Cosmo. In ihrer neuen Folge widmen sich die Töchter vietnamesischer Einwanderer dem Hype um ost- und südostasiatisches Essen. Dafür plaudern sie aus dem Nähkästchen der eigenen Jugend in Bayern und sprechen mit Gastronominnen aus dem ganzen Land. zeit.de (64-Min-Audio), presseportal.de
Autorkrat: Zeit Online veröffentlicht anlässlich des 80. Jahrestags des Überfalls auf die Sowjetunion einen Gastbeitrag von Russlands Präsident Wladimir Putin, in dem er "seine Sicht auf Europas Geschichte und seine Vorstellung von einer gemeinsamen Zukunft" darlegt. Putin hält sich nicht nur mit der Vergangenheit auf, sondern kritisiert die EU u.a. scharf für ihr Verhalten im Ukraine-Konflikt – für ihn ein "verfassungswidriger Staatsstreich". Europas Sicherheitssystem ist seiner Meinung nach "in einem desolaten Zustand". Die Reaktionen der Leserinnen sind eher negativ: Unter einem Tweet von Zeit Online wird etwa "Propaganda" kritisiert. zeit.de, twitter.com (Tweet Zeit Online)
Termin-Tipp:Robert Habeck, Fast-Kanzlerkandidat der Grünen, ist heute Abend um 17 Uhr zu Gast bei "Eine Stunde Zeit" mit "Zeit"-Chefkorrespondentin Tina Hildebrandt und Roman Pletter, stellvertretender Leiter des Wirtschaftsressorts. Bei der digitalen Veranstaltung geht es u.a. um die Frage, welche Rolle Habeck für sich im Wahlkampf und möglicherweise am Kabinettstisch sieht. Das Gespräch wird bei Zeit Online und auf Facebook gestreamt. verlag.zeit.de
Zeit für Zuwachs: Journalistin Yasmine M'Barek heuert bei Zeit Online an. Die 22-Jährige ist ab sofort Teil des vor etwa zwei Jahren eingeführten Ressort X, das sich großen gesellschaftlichen Themen widmet. Schon zuvor hat M'Barek als freie Autorin für Zeit Online geschrieben. Zum Team von Ressortleiter Philip Faigle gehören zudem Annabelle Seubert, Julia Kopatzki und Vanessa Vu. twitter.com, kress.de (Interview Faigle)
NDR beteiligt sich erstmals an der Aktion Deutschland spricht von Zeit Online. Unter Online-Texten können Interessenten Ja/Nein-Fragen beantworten und ihre Kontaktdaten hinterlassen, eine Software sucht dann unpassende Gesprächspartnerinnen, die zu einem Thema andere Ansichten haben. Auch das "Handelsblatt", die "FAZ", die "Freie Presse" und der "Stern" sind Partner der Aktion. ndr.de
Hör-Tipp: Autorin Deborah Feldman ist zu Gast im "Zeit"-Podcast "Alles gesagt" und spricht über ihren Weg zur Autorin. Mit Jochen Wegner und Christoph Amend spricht sie über ihre Kindheit unter chassidischen Juden. Mittlerweile ist sie mit ihrem Buch "Unorthodox" Bestseller-Autorin. Angefangen hat sie als anonyme Bloggerin: "Das war ein Tagebuch unter sehr sicheren Bedingungen." An Leserinnen hat sie zu diesem Zeitpunkt nicht gedacht. Google habe sie dann zu einem weltweiten Phänomen gemacht. In die Öffentlichkeit ging sie dann, um bessere Chancen in ihrem Sorgerechtsstreit zu haben. Mittlerweile wurde ihr Buch von Netflix aufgegriffen. zeit.de (4-Std-Podcast)
Zeit Online startet das vierköpfige Ressort Gesundheit unter der Leitung von Claudia Wüstenhagen (Foto) und Jakob Simmank. Außerdem bringt das Medium ein drei Personen starkes Digital-Ressort unter der Leitung von Lisa Hegemann an den Start. Beide Ressorts sind Ausgründungen des bisherigen Ressorts Wissen und Digital, das als reines Wissen-Ressort personell dennoch aufgestockt wird und künftig vom bisherigen Vize Sven Stockrahm geleitet wird. Die bisherige Ressortleiterin Dagny Lüdemann wirkt in Zukunft als Chefreporterin Wissen. zeit-verlagsgruppe.de
Zeit Online verpflichtet Ex-Nationalspieler Philipp Lahm als Kolumnisten. Einmal im Monat schreibt er in Ansichten eines Fußballers über aktuelle Fragen des Fußballs und gesellschaftliche Debatten. Mehr als zehn europäischen Medien übernehmen die Texte, u.a. der "Guardian", "Politiken" aus Dänemark und die italienische "La Repubblica". zeit-verlagsgruppe.de, zeit.de (Kolumne)
Kultur-Wechsel:Rabea Weihser übernimmt beim Basketballteam Alba Berlin die neu geschaffene Position der Direktorin Kommunikation und Kultur. Als solche soll sie die Kommunikation des Klubs von Profisport bis Breitensport verantworten. Der bisherige Kommunikationsdirektor Justus Strauven übernimmt künftig stärker die Steuerung der Gesamtstrategie. Weihser kommt von Zeit Online, wo sie zuletzt das Kulturressort geleitet hat. albaberlin.de