No cancelling: Es ist "schräg, dass auch diejenigen, die sich eigentlich so viel Mühe geben, so Angst haben müssen, danebenzuhauen", äußert sich Judith Holofernes im "Zeit"-Interview zum Shitstorm, den ihre Freundin Sarah Kuttner erlebt hat. "Diese Freude am Bestrafen, das erscheint mir nicht nur grausam, sondern auch kontraproduktiv". Die Musikerin und Podcasterin sei online dazu aufgefordert worden, sich von Kuttner zu distanzieren: "Jemanden zu canceln widerstrebt meinem Menschenbild."
zeit.de (€)
Will's wissen: Die "Zeit" macht Simon Kerbusk zum Co-Leiter des Wissen-Ressorts. Er folgt auf Manuel Hartung, der bereits im November 2021 zur Zeit-Stiftung gewechselt ist. Kerbusk ist seit 2011 bei der "Zeit" – zunächst als Chefredakteur des Magazins "Zeit Campus", später als stellvertretender Leiter im Wirtschafts-Ressort.
meedia.de
Patricia packt aus: Die gestürzte RBB-Intendantin Patricia Schlesinger gibt der "Zeit" ein Interview, in dem sie fast alle gegen sie vorgebrachten Anschuldigungen von sich weist. Sie sei bis heute "erschüttert" über die Wucht der Berichterstattung und darüber, dass die Vorwürfe teils aus ihrem "engsten Umfeld" stammen. Sie habe zwar bemerkt, dass "manche Vorhaben in der Belegschaft nicht gut ankamen", diese Bedenken aber nie "weggebügelt". Offenbar hätten Menschen "gezielt über Wochen und Monate Sachen gesammelt, die sie gegen mich verwenden wollten", was sie nicht bemerkt habe.
Ihr hohes Gehalt habe Schlesinger "erst beim zweiten Vertrag" angeboten bekommen, das viel kritisierte Bonus-System "vorgefunden", als sie zum RBB kam. Auch die umstrittenen Abendessen in ihrer Wohnung sieht Schlesinger nicht kritisch: Sie habe sie "mitnichten heimlich veranstaltet" – stattdessen hätten die kommunikativen Runden dazu gedient, den RBB besser in der Stadt "zu verankern". Schlesinger habe für die Gespräche Angebote von Restaurants einholen lassen, die ihr aber "deutlich zu teuer" waren und daher ihren eigenen Esstisch "zur Verfügung gestellt".
Das viel zitierte italienische Eichenparkett soll ebenfalls nicht auf ihr Konto gehen: "Ich habe gesagt, ich möchte gern Holzboden haben". Über die Kosten von mehr als 16.000 Euro habe sie nicht Bescheid gewusst, "ich hätte da nachfragen müssen". Ebenso missverstanden worden sei der Massagesessel in der Intendanz, den sie "weder bestellt noch benutzt" habe: Das Möbelstück sei für alle Mitarbeiterinnen der Chefetage angeschafft worden – insbesondere für zwei Angestellte mit Bandscheibenvorfall.
Den Verdacht, ihr Ehemann Gerhard Spörl hätte mit dem ehemaligen RBB-Verwaltungsratschef und Chef des Aufsichtsrats der Berliner Messe Wolf-Dieter Wolf "gekungelt", bestreitet Schlesinger. Die Compliance-Untersuchung der Messe habe ergeben, dass die Auftragsvergabe an ihren Mann korrekt verlaufen sei. Aus heutiger Sicht wünsche sie sich aber, sie hätte "ihren Mann gebeten, den Auftrag nicht anzunehmen".
Die Aufregung um sie als Person stehe "stellvertretend für die Wut mancher Menschen auf das System dahinter": "Ich gebe dem Apparat ein Gesicht." Schlesinger schließt nicht aus, dass sie gegen ihre fristlose Kündigung, die sie um ihre Pensionsansprüche bringt, juristisch vorgeht. Sie bedaure aber, dass das gesamte öffentlich-rechtliche System "nun unter Beschuss gerät".
zeit.de (€), turi2.de (Background)
Hör-Tipp: Frisch aus der Sommerpause zurück thematisieren Ijoma Mangold (Foto) und Nina Pauer im "Zeit"-Podcast "Die sogenannte Gegenwart" die "angebliche Macht der Narrative". Mit Blick auf Angela Merkel stellt Mangold fest: "Wir wählen offensichtlich nicht die Leute, die die bessere Geschichte bieten." Die Altkanzlerin sei "geschichtsarm" gewesen, man habe ihr zudem oft einen "Mangel an einer großen Erzählung" vorgeworfen. Für Mangold der Beweis: "So leicht lassen wir uns doch nicht von Geschichten blenden."
open.spotify.com (59-Min-Audio)
Prominente Aufrufe: Mehr als 50 Promis unterzeichnen laut dem "Spiegel" einen offenen Brief an Olaf Scholz zur Fortsetzung des 9-Euro-Tickets. "Nutzen Sie die Chance, geben Sie sich einen Ruck und Deutschland das 9-Euro-Ticket", fordern u.a. Anke Engelke (Foto), Luisa Neubauer und Eckart von Hirschhausen. Dies sei ein "wichtiger erster Schritt in eine bessere, gerechtere und klimaneutrale Zukunft". Die "Zeit" lässt derweil 30 Prominente zu Wort kommen, die sich für mehr Klimaschutz aussprechen. Markus Lanz z.B. ist erschüttert, wie schnell in seiner Heimat Südtirol die Gletscher abschmelzen und Barbara Schöneberger plädiert für strengere Verbote: "Ich würde mir sehr gerne von Robert Habeck was verbieten lassen."
spiegel.de, zeit.de (€), presseportal.de (Zusammenfassung "Zeit"-Statements)
Theo Sommer, 92, ist tot. Der Publizist und Journalist starb im Kreise seiner Familie in Hamburg, teilt der Zeitverlag mit. Sommer war von 1973 bis 1992 Chefredakteur und anschließend bis ins Jahr 2000 Herausgeber der "Zeit", gemeinsam mit Marion Gräfin Dönhoff und Helmut Schmidt. Bis 2004 wirkte er als Vorstand der Welthungerhilfe, in den 1990er Jahren saß er im Beirat der gemeinnützigen Bertelsmann Stiftung. Die "Zeit" kündigt für die kommende Ausgabe Nachrufe auf Sommer an, u.a. von Chefredakteur Giovanni di Lorenzo.
zeit.de
Hör-Tipp: Verlage sollten Abonnenten kein "schlechtes Gewissen machen", wenn sie nicht dazu bereit sind, für Journalismus zu zahlen, sagt Nils von der Kall im Podcast Subscribe Now. Der CMO der "Zeit" hält es für sinnvoller, "darauf hinzuweisen, dass man großartigen Journalismus macht". Verlagshäuser müssten zudem "aufpassen, dass man sich nicht als ein Krisen-Unternehmen hinstellt, das unterstützt werden muss". Das stimme in vielen Fällen nicht.
anchor.fm (60-Min-Audio)
Lese-Tipp: Die ukrainische Journalistin Anna Moroz hat sich zu Beginn des Angriffskriegs bewusst dafür entschieden, in ihrem Haus in der Nähe von Kiew zu bleiben und "Arbeit als Beruhigungsmittel einzusetzen". Der Krieg habe bisher dreimal ihren "psychologischen Schutzpanzer" durchbrochen, das erste Mal, als ein Geschoss in ihren Garten einschlug, drei Meter von der Haustür entfernt.
zeit.de
Hör-Tipp: Giovanni di Lorenzo und Florian Illies gehen dem Surrealisten René Magritte auf den Grund.
Hör-Tipp: "Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo und Florian Illies gehen im Kunst-Podcast "Augen zu" dem Surrealisten René Magritte auf den Grund – ein Künstler, der zeitlebens ohne Atelier und zweitweise mit wenig Geld auskam. Magritte habe das Gegenteil dessen verkörpert, was man "mit einem wilden Künstlerleben der 20er oder 30er Jahre verbindet". Di Lorenzo hat sich an Magritte aber teils abgesehen: Manche Motive hätten eine Zeit lang "als Poster in jeder Neubauwohnung" gehangen.
podcasts.apple.com (43-Min-Audio)
Versprechen gefällt: Nach einer Recherche der "Zeit" zieht die Landesbank Baden-Württemberg ihre Behauptung zurück, seit 2021 vollständig klimaneutral zu sein, schreibt Redakteurin Hannah Knuth. Die Bank wollte Emissionen mit einem Fund kompensieren, der in Afrika und Lateinamerika Bäume pflanzt, hat aber dabei "zahlreiche gängige Kriterien der Kompensation nicht beachtet". Die LBBW hat den Begriff "klimaneutral" nun von ihrer Seite gelöscht.
zeit.de
Auflagen-Plus: Die Abo-Auflagen des "Spiegel" und der "Zeit" steigen, geht aus den aktuellen IVW-Zahlen hervor. Der "Spiegel" verzeichnet 448.568 Exemplare, das sind 10 % mehr als im Vorjahresquartal. Die Digital-Abos wachsen um rund 46 % auf 180.683 Abos. Die "Zeit" verzeichnet 475.879 Abo-Exemplare und damit fast 6 % mehr. Das Digital-Abo steigt um ein Drittel auf 203.944 Abos. Die Gesamtauflage des "Spiegel" wächst um 8,3 % auf 731.692 verkaufte Exemplare, bei der "Zeit" um 4,3 % auf 612.912 Exemplare.
gruppe.spiegel.de, zeit-verlagsgruppe.de
Neu dabei: Das 2020 gegründete Frankfurter Startup Kompreno erweitert seinen neuen Abodienst um Artikel aus der "Zeit" und dem englisch-ukrainischen Portal Euromaidan Press. Die Kompreno-App aggregiert Beiträge aus verschiedenen europäischen Ländern und übersetzt diese u.a. auf Deutsch.
per Mail, turi2.de (Background)
Zeit Weltkunst Verlag macht Bianca Schwarz zur Head of Publishing. Sie verantwortet die Steuerung und den Ausbau des crossmedialen Kunstportfolios mit dem Schwerpunkt auf den Publikationen "Weltkunst", "Kunst und Auktionen" und "KQ Kunstquartal". Schwarz kommt von Bauer Media, wo sie zuletzt als Executive Director New Business tätig war.
zeit-verlagsgruppe.de
"Musikjournalisten haben bei euch stundenlang Texte analysiert, uns nannten sie einfach 'freche Girls'."
Sängerin Bernadette La Hengst sagt in einem gemeinsamen "Zeit"-Interview mit Musikerkollegen, dass sie als eine der wenigen Frauen in der Musikszene der 90er Jahre kaum ernstgenommen wurde.
"Zeit" (Vorabmeldung)
"Ich habe das Gefühl, ich diskutiere mit Pudding."
Publizistin, Politikerin und gebürtige Ukrainerin Marina Weisband registriert zwar die Betroffenheit der westlichen Öffentlichkeit auf den Krieg, bemängelt aber fehlende "Auswirkungen".
zeit.de (58-Min-Audio)
Top-Arbeitgeber gesucht: Die Zeit Verlagsgruppe präsentiert zusammen mit der Arbeitgeber-Bewertungs-Plattform Kununu die 1.000 beliebtesten Arbeitgeber in Deutschland in 10 Über- und 26 Unterkategorien. In die Top 3 unter Marketing und Medien schaffen es beispielsweise die Unicorn Factory Media GmbH, Super RTL die Fundraising-Agentur hsp. Die Datenbasis bilden die 4,9 Mio Bewertungen auf Kununu, die nach definierten Kriterien in einen Gesamt-Score einfließen.
zeit.de
Termine: Die "Zeit" lädt ab 10 Uhr zum eintägigen Podcastfestival ein. Auf drei Bühnen diskutieren u.a. "Zeit" Vize-Chefredakteurin Sabine Rückert und Christoph Amend, Editorial Director des "Zeit Magazins", mit Gästen über aktuelle Themen. Im Programm sind etwa "Das Politikteil", "Zeit" Verbrechen oder "Alles gesagt". Zeit Online überträgt das Podcast-Festival kostenlos im Livestream.
Termine für Journalistinnen – bequem vorsortiert unter turi2.de/termine
Medienhilfe: Die "Zeit" und Zeit Online, die Handelsblatt Media Group und der "Tagesspiegel" unterstützen die russischen Exil-Medien Meduza und 7×7 sowie das unabhängige ukrainische Medienhaus NV. Die Hilfe erfolgt finanziell sowie durch inhaltliche Kooperation. So berichten u.a. NV-Chefredakteur Witalij Sytsch und seine Kolleginnen bei Zeit Online von der Arbeit ihrer Redaktion.
zeit-verlagsgruppe.de
Neues Haus: Die Journalistin Lisa Nienhaus leitet ab dem 1. Oktober das Wirtschaftsressort der "Süddeutschen Zeitung". Sie folgt auf Marc Beise, der Anfang 2023 Italien-Korrespondent der Zeitung wird. Nienhaus kommt von der "Zeit", wo sie seit 2018 das Frankfurter Büro leitet.
meedia.de
Queen-Fanboy: Als das "Zeit-Magazin" zuerst über einen eigenen Newsletter nachgedacht hat, "waren wir der Meinung, dass wir keinen brauchen", sagt Christoph Amend im turi2 Clubraum. Mittlerweile schreibt der Editorial Director des "Zeit"-Supplements seit fünf Jahren den täglichen Newsletter Was für ein Tag. Im Gespräch mit Moderatorin Aline von Drateln und turi2-Chefredakteur Markus Trantow erklärt er, dass er das nur mit einem gut entwickelten System und Co-Autorinnen schafft. Denn neben seinem täglichen Editorial schreibt Amend Bücher und ist Host der Podcasts Und was machst du am Wochenende und Alles gesagt?. Trotz anfänglicher Skepsis kann Amend den Erfolg von Newslettern mittlerweile erklären: "Wenn ich mich für bestimmte Themenbereich interessiere, abonniere ich einen Newsletter, der mir das am besten liefert." Hinzu komme, dass die Leserinnen "auf angenehme Art und Weise Nachrichten bekommen", ohne danach suchen zu müssen.
Wichtig ist laut Amend, das Format immer weiterzuentwickeln. Er selbst habe die Erfahrung gemacht, den ein oder anderen Newsletter abzubestellen, "weil man irgendwann merkt, dass man sie ewig nicht geöffnet hat". Seine Aufgabe als Autor sei daher, "immer mal etwas neues zu entwickeln, damit es nicht langweilig wird". Im Zuge des Kriegs in der Ukraine etwa, vermerkt sein Newsletter ganz am Anfang, der wievielte Tag seit der russischen Invasion vergangen ist. Das diene als "tägliche Erinnerung" an die Geschehnisse, "selbst wenn an bestimmten Tagen keine fundamentalen Nachrichten aus Russland oder der Ukraine kommen". Zwar spielt die tägliche Nachrichtenlage in seinem Newsletter eine Rolle, auf aktuelle Debatten wie der "Welt"-Artikel über die angebliche Sexualisierung und Umerziehung von Kinder bei ZDF und ARD springt das "Zeit-Magazin" jedoch nicht auf. Amends Redaktion würde beim Thema Transsexualität "eher in die Tiefe gehen und eine Langzeitrecherche machen, um dem Thema auf den Grund zu gehen".
Als es bei den Themen der Woche um das 70-jähriges Thronjubiläum von Queen Elisabeth II. geht, enttarnt sich Amend als Fanboy: "Wenn man sich ihr ganzes Leben anschaut, wie sie mit politischen Veränderungen umgegangen ist und Kontenance bewahrt hat, ist sie einfach beeindruckend." Sie habe gezeigt, Fehler korrigieren zu können, "wenn es darauf ankommt", etwa beim Umgang mit dem Tod von Lady Diana. Eine solche Person würde auch Deutschland gut tun, findet von Drateln und schlägt Hape Kerkeling vor. "Die Engländer haben die Queen, wir haben Steinmeier", meint Amend.
Der turi2 Clubraum diskutiert jeden Freitag um 12 Uhr mit einem prominenten Gast die Themen der Woche. Nächste Woche ist Frederike Probert zu Gast. Sie ist CEO von Mission Female und Board Member der Deutschen Digitalen Beiräte.
turi2.tv (49-Min-Podcast bei YouTube), turi2clubraum.podigee.io (Audio-Podcast), apple.com, spotify.com, deezer.com, audionow.de
Hör-Tipp: "Ehe ich mich versah, habe ich den ganzen Tag damit verbracht, fremden Menschen im Internet zu antworten", sagt die Autorin und Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal im "Zeit"-Podcast Und was machst du am Wochenende. Durch ihre Arbeit mit IS-Überlebenden und Vergewaltigungsopfern habe sie eine hohe Verantwortung gespürt, dadurch "sehr viel auf Widerstand reagiert" und "die Trolls gefüttert".
zeit.de (62-Min-Audio)
Zeitverlag macht Corinna Hohenleitner zur neuen Chief Sales Officer. Sie übernimmt die Stelle als Vermarktungschefin von Áki Hardarson, der zu Boston Consulting wechselt. Hohenleitner kommt vom französischen Werbetechnologie-Unternehmen Criteo, wo sie zuletzt datengestützte Werbelösungen für den deutschen Markt verantwortet hat.
zeit-verlagsgruppe.de
Termine: Die "Zeit" nimmt sich heute und morgen Zeit für Forschung. Auf dem Hybrid-Event dreht sich alles um globale Krisen und Lösungsmöglichkeiten. Der Verleger-Verband Wan-Ifra lädt um 15 Uhr zum Changemakers Webinar. Schwerpunkt sind künstliche Intelligenz und Journalismus. Ab 16 Uhr diskutiert das "Handelsblatt" über die Rolle von Future Tax Advisors in Unternehmen. Alle Events finden online statt und sind kostenlos.
Alle Termine, frei durchsuchbar unter turi2.de/termine
Satz mit Ex: Der Publizist Josef Joffe lässt sein Mandat als "Zeit"-Herausgeber bis zum Vertragsende im März 2023 ruhen, erfährt die "Welt" auf Nachfrage von dem Verlag. Demnach haben sich Joffe und die Verleger der Wochenzeitung Dieter und Stefan von Holtzbrinck "einvernehmlich" zu diesem Schritt entschieden. Dazu geführt hat ein geleakter Brief von Joffe an dessen Freund und Bank-Miteigentümer Max Warburg. Darin schreibt der Publizist u.a., er habe Warburg "gewarnt" und es sei seiner "Invention zu verdanken, dass das Stück geschoben wurde und die Bank die Gelegenheit erhielt, Widerrede zu leisten". Joffe bezieht sich auf eine Recherche der "Zeit" und des ARD-Magazins "Panorama" zur Verwicklung der Bank in die Cum-Ex-Geschäfte. Der Artikel dazu ist am 17. November 2016 in der "Zeit" erschienen.
Zwar ist sich die "Zeit"-Redaktion sicher, Joffe habe tatsächlich keinen Einfluss auf den Artikel genommen, der "in geplanter Form" erschienen sei, dennoch erwecke der Brief den Eindruck, die Zeitung sei zu beeinflussen. Joffe ist seit 2020 Herausgeber der "Zeit" und zählt zu den renommiertesten Journalisten in Deutschland. Ob er künftig weiterhin für die "Zeit" schreibt, entscheidet die Redaktion "von Fall zu Fall", sagt eine Sprecherin gegenüber der "Welt".
welt.de (Paid), turi2.de (Background)
Zeit für Veränderung: Bei der "Zeit" leitet Tina Hildebrandt künftig neben Heinrich Wefing das Politik-Ressort. Die bisherige Co-Leiterin Elisabeth Raether wird Mitglied der Ressortleitung für die Seite 3, Co-Leiter Marc Brost hat das Unternehmen bereits verlassen. Stellvertretender Ressortleiter wird Mark Schieritz. Hildebrandt arbeitet seit 2004 für die "Zeit", zuletzt als Berlin-Chefkorrespondentin.
zeit-verlagsgruppe.de
Hör-Tipp: Als Clueso während seiner Lehre im Frisörsalon gearbeitet hat, sind manche Kundinnen "halbheulend rausgerannt", weil er ihnen seinen Style aufgedrückt hat, erzählt der Sänger im "Zeit"-Podcast "Und was machst du am Wochenende". Er habe sich eben schon damals eher als Künstler betrachtet denn als Handwerker. Im Gespräch mit Ilona Hartmann und Christoph Amend erzählt er außerdem, dass er ziemlich oft vor der Polizei wegrennen musste.
zeit.de (56-Min-Podcast)
Lese-Tipp: Vor genau 25 Jahren tritt der IBM-Supercomputer Deep Blue gegen den Schachweltmeister Garri Kasparow an. Obwohl der Computer ein "schwerfälliger Dinosaurier" ist, kann er Kasparow dennoch in nur 19 Zügen besiegen. "Zeit"-Autor Yves Bellinghausen (Foto) zeigt, welchen Einfluss diese Niederlage auf das Spiel und die Wahrnehmung Künstlicher Intelligenz hatte.
zeit.de
Kein Briefgeheimnis: Investigativ-Journalist Oliver Schröm veröffentlicht auf Twitter das gesamte Cum-Ex-Schreiben von "Zeit"-Herausgeber Josef Joffe an dessen Freund und Bank-Miteigentümer Max Warburg. Joffe schreibt darin u.a., er habe Warburg "angefleht", eine "exzellente PR-Agentur" einzuschalten, um "des guten Rufes willen die Öffentlichkeit zu überzeugen". Gleichzeitig beschwert sich Joffe, von der Warburg-Privatbank unzureichend beraten worden zu sein: Im Brexit-Quartal sei ihm so ein Minus von vier Prozent in seinem eigenen Depot entstanden.
Schröm kritisiert, Joffe hätte im "Spiegel" den Eindruck erweckt, die Bank hätte vor dem geplanten Veröffentlichungstermin keine Möglichkeit zur Stellungnahme bekommen. Stattdessen habe die Bank ein frühzeitig angefragtes Interview abgelehnt. Kurz vor Veröffentlichung der Recherchen habe die Bank schriftlich auf eine Bitte um Stellungnahme reagiert – in der sie bestritt, in Cum-Ex-Geschäfte verwickelt zu sein und mit rechtlichen Schritten drohte.
twitter.com (Thread Schröm), turi2.de (Background)
Hamburger Wechsel: Die "Zeit" wirbt Britta Stuff vom "Spiegel" ab und macht die 42-Jährige ab September zur Co-Ressortleiterin "Entdecken". Sie folgt auf Moritz von Uslar, der "auf eigenen Wunsch" wieder auf die Position als Kulturreporter zurückkehrt. Stuff arbeitet seit 2020 als stellvertretende Ressortleiterin "Reporter" beim "Spiegel".
zeit-verlagsgruppe.de
Hör-Tipp: Fernsehlegende Ulrich Wickert kann es kaum fassen, dass er bald 80 Jahre alt wird. "Vor 27 Jahren bin ich den Berg hinter dem Häuschen immer hochgejoggt", erzählt er im "Zeit"-Podcast "Und was machst du am Wochenende?". Das schaffe er heute nicht mehr. Er könne außerdem nicht feststellen, dass man im Alter gelassener wird.
zeit.de (65-Min-Audio)
Abo-Plus: Die Abo-Auflagen der "Zeit" und des "Spiegels" steigen, geht aus den aktuellen IVW-Zahlen hervor. Die "Zeit" verzeichnet 475.366 Abo-Exemplare, das sind knapp 10 % mehr als im Vorjahr. Der "Spiegel" verzeichnet 437.801 Abo-Exemplare und damit 9,8% mehr als im Vorjahresquartal. Die Gesamtauflage der "Zeit" steigt um 5,6 % auf 610.576 Exemplare, beim "Spiegel" um 9,3 % auf 723.109 Exemplare.
ivw.de, zeit-verlagsgruppe.de, gruppe.spiegel.de
turi2 edition #17: Zeitverlag-Chef Rainer Esser ermächtigt gern andere.
Freiräumer: Rainer Esser, Geschäftsführer des Zeitverlags, hat eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte geschrieben. Dafür lässt er viel Freiraum und will vor allem helfen, den Ideen anderer Leben einzuhauchen. Er wünscht sich in sämtlichen Bereichen die Empathie und den Willen, zuzuhören, erklärt er im Porträt der turi2 edition #17. Weiterlesen >>>
Lese-Tipp: Die "Zeit" diskutiert mit Tim Wolff, ehemaliger Titanic-Chefredakteur und "Chefideologoe" von Jan Böhmermann, wie investigativer Journalismus und Satire zusammengehen. "Die Geschichte der Komik geht zwischen Dominanz von Nonsens und aufklärerischer Satire hin und her", sagt Wolff. Er verteidigt die These aus seinem neuen Buch, Deutschland sei ein "menschheitshistorischer Fehler", und spricht über typisch deutschen Humor.
zeit.de
"Twitter 2022: Das ist moralisches Luschentum für die, die zu feige sind, sich vor der Tür zu prügeln, wenn sie ein Problem mit Leuten haben. Twitter ist Gratismut in Potenz."
"Welt"-Chefredakteur Ulf Poschardt wettert im "Zeit"-Interview gegen Twitter. Er postet dort seit Wochen nichts mehr und konzentriert sich jetzt lieber auf Linked-in. "Da sind Leute, die sind an Erfolg interessiert."
zeit.de (Paid)
Weitere Zitate aus dem Interview:
"Twitter ist eine national-moralistische Zauberbude voller Spießer, die mit aller Bitterkeit gegen Leute vorgehen, die anders auf die Welt schauen als sie selbst."
"Wenn ein FDP wählender Spitzensteuersatzzahler wie ich, der seit 30 Jahren alles für dieses Land tut, eine Provokation darstellen soll – was daran ist meine Schuld?"
"Jan Böhmermann ist kein Komiker. Er ist der bestbezahlte Regierungssprecher im Range eines Chefpredigers."
"Mir ist der Satz rausgerutscht: 'Ich habe mich schon mit ganz anderen Präsidenten angelegt.' Das habe ich erst bedauert, dann dachte ich: Ist doch wahr."
Im "Zeit"-Interview reagiert PEN-Präsident Deniz Yücel auf die Rücktrittforderungen seiner Vorgänger. Für ihn ist klar: "Zurücktreten ist nicht".
"Zeit" (Vorabmeldung)
Weitere Zitate aus dem Interview:
"Sofern ich nicht ausdrücklich auf etwas Bezug nehme, worauf wir uns in den Gremien geeignet haben, spreche ich nur in der Ich-Form."
"Generell finde ich die Vorstellung merkwürdig, dass ein PEN-Präsident für alle Mitglieder sprechen soll, kann oder muss."
"Das ist kein Generationskonflikt. Mir scheint das eher ein Konflikt zwischen einer Gruppe von Leuten, die im PEN eine Mischung aus Honoratiorenhaftigkeit und Vereinsmeierei pflegen, und anderen, die froh sind, dass etwas in Bewegung kommt – und sich jetzt teils zum ersten Mal einmischen."
Zeit Sprachen startet mit Deutschland verstehen einen Hilfs-Service für Ukraine-Flüchtende. Ukrainerinnen können damit u.a. kostenlose Sprachkurse belegen. Zudem werden Fragen rund um Unterkunft, Versorgung und Bürokratie beantwortet.
zeit-verlagsgruppe.de, zeit-sprachen.de
Exil-Hilfe: "Zeit", "FAZ", "Handelsblatt", "Süddeutsche" und "Tagesspiegel" starten eine gemeinsame Initiative, um ukrainische und russische Journalistinnen zu unterstützen. Die Medienhäuser spenden an Reporter ohne Grenzen, vernetzen geflüchtete Journalistinnen und stellen ihnen Mittel für ihre Arbeit zur Verfügung. "Die Hilfe soll den Menschen ermöglichen, ihre Arbeit im Exil oder vor Ort fortzusetzen", heißt es in der Mitteilung.
Die Leitungen der Medienhäuser stimmen überein, dass ohne freie Presse "Journalismus zur Propaganda" wird. Man wolle deshalb "denjenigen eine Stimme geben, die aufgrund äußerer Aggression ihrer publizistischen Kraft beraubt wurden".
Kulturstaatsministerin Claudia Roth sagt im Bundestag ebenfalls zu, sich für Arbeits- und Aufnahmemöglichkeiten für bedrohte Journalistinnen beider Länder zu engagieren. Sie arbeite hierfür mit dem Auswärtigen Amt, mit Stiftungen, mit Reporter ohne Grenzen und anderen Organisationen zusammen.
swmh.de, tagesschau.de
Hör-Tipp: Mai Thi Nguyen-Kim schämt sich nicht für ihre Strebsamkeit, sagt sie im "Zeit"-Podcast "Rice and shine". Es sei etwas "seltsam Deutsches", Leuten Respekt für ihr Talent entgegenzubringen, aber nicht für ihren Fleiß. Im Podcast spricht sie auch über ihre Hassliebe zu Talkshows. Diese seien nicht das richtige Format, um Wissenschaft zu vermitteln, sagt sie.
zeit.de (65-Min-Podcast)
Lese-Tipp: Der Epidemiologe Larry Brilliant (Foto) half in den 70ern dabei, die Pocken auszurotten – weil ihm ein Guru dies befahl. Anders als bei Corona bekamen damals nicht die reichsten Länder den meisten Impfstoff, sondern die, "die am stärksten betroffen waren", berichtet er im Gespräch mit Bernhard Pörksen. Er glaube in der aktuellen Pandemie trotzdem noch an "Wunder".
zeit.de (Paid)
"Die Enthüllungsstory aus dem Privatleben eines Entertainers darf nicht denselben Sound haben wie jene über CDU-Politiker, die sich in der Pandemie an Maskendeals bereichern. Letztere verdienen ein Ausrufezeichen, Ersterer eher ein abwägendes Fragezeichen."
Holger Stark, Vize-Chefredakteur und Investigativ-Chef der "Zeit", sagt im "Journalist"-Interview, dass bei Recherchen manchmal "ein Weniger an wuchtigen Worten und intimen Details angemessener" ist.
"Journalist" 3/2022, S. 56 - 62 (Paid)
Weitere Zitat aus dem Interview:
"Der Jagdinstinkt sollte nicht zum Jagdfieber werden. Und heikel wird es, wenn daraus ein Herdentrieb vieler Redaktionen wird. Spätestens dann sollte sich investigativer Journalismus hinterfragen und im Zweifel zurücknehmen. Es gab genug Beispiele, wo dieses Korrektiv fehlte."
"Ich betrachte investigativen Journalismus fast immer als Entwicklungsprozess nach bestem Wissen und Gewissen, der nur selten bei Weiß beginnt und bei Schwarz aufhört."
"Mit der Prämisse an Recherchen heranzugehen, ein Betroffener müsste nach der Veröffentlichung zurücktreten, würde eine Investigation vom Ende her angehen."
"Unsere Faustregel lautet aber, dass wir nach zwei, drei Wochen ein Gefühl dafür haben wollen, ob wir einen guten Zugang finden. Meine Erfahrung ist, dass halbgare Geschichten oft monatelang vor sich hindümpeln und letztendlich doch nicht gut werden."
Hör-Tipp: "Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo sagt in der neuen Folge vom Podcast "Entscheider treffen Haider", er würde "gut vorbereitet auch mit dem Teufel reden". Dennoch gibt er zu, rhetorisch fitte Interviewpartnerinnen sind mitunter herausfordernd, wie z.B. Viktor Orban. Für di Lorenzo sind "gute Interviews auch immer eine Art Portrait".
abendblatt.de (60-Min-Audio)
Die Kirsche auf der Torte: Ihren Humor nutzt Katja Berlin zunächst nur zur Bewältigung ihres "unerfreulichen" Angestelltendaseins. Heute zahlt das Lachen der Leserinnen ihre Rechnungen.
Die Bäckerin der satirisch angehauchten, sehr erfolgreichen "Zeit"-Grafikkolumne "Torten der Wahrheit" startet 2008 ihren Twitter-Account und verabschiedet sich einen Blog und einen Bestseller später in die Selbstständigkeit. Das humoristische Gespür behält sie trotzdem: Nach mehr als einem Dutzend Buchveröffentlichungen macht es inzwischen "97 Prozent" ihres Jobs aus. Die restlichen drei fresse die Umsatzsteuervoranmeldung.
Die erklärte Feministin Berlin möchte Menschen dazu bringen, "Sachverhalte aus anderen Perspektiven zu betrachten. Aus der weiblichen zum Beispiel." Selbstoptimierung will sie privat gern hinter sich lassen, sich lieber "selbstokayisieren". Sie glaubt, dass sich Ideen auch erzwingen lassen, sieht Deadlines als "Freundinnen". Und hofft, dass Humor sich auch im professionellen Kontext als geeignetes Stilmittel etabliert. Denn: "Humor und Seriosität schließen sich nicht aus. Nein, auch nicht bei Frauen."
Katja Berlin
Geb. 1980 in Berlin als Katja Dittrich
2002: "völlig zurecht" Abbruch des Lehramtsstudiums
2005: Diplom in Medienberatung
2008: Twitter-Account @katjaberlin
2011: Freie Arbeit für Magazine, TV, Kampagnen
2015: Start der Grafikkolumne "Torten der Wahrheit" in der "Zeit"
2022: Start des Podcasts "Fix und Vierzig" mit Gunda Windmüller
(Foto: Lotte Ostermann)
Dieser Beitrag ist Teil der turi2 edition #17 Jobs – lesen Sie alle Geschichten hier im E-Paper:
Zeit erscheint in dieser Woche schon am Mittwoch statt regulär am Donnerstag, um die Ereignisse in der Ukraine "möglichst zeitnah zu beleuchten". Chefredakteur Giovanni di Lorenzo sagt: "Das sind wir dieser historischen Zäsur schuldig." Zuletzt hatte die "Zeit" ihren regulären Erstverkaufstag anlässlich der Nuklearkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 um einen Tag vorverlegt.
dwdl.de
Helle Kerzen auf der Torte: Ihre Torten über gendergerechte Sprache sind ein "Reizthema" und sorgen "fast immer für Aufruhr", sagt Katja Berlin im turi2 Clubraum. Mit ihrer "Zeit"-Kolumne "Torten der Wahrheit" greift Berlin jede Woche das gesellschaftliche Geschehen in einem Torten-Diagramm auf. Positives Feedback bekommt sie vor allem für feministische Torten, erzählt sie Clubraum-Moderatorin Aline von Drateln und turi2-Chefredakteur Markus Trantow. Dass das Thema in sozialen Medien so beliebt ist, findet Berlin grundsätzlich gut. Dadurch sind "viele Diskussionen losgetreten worden". Allerdings sollten Nutzerinnen aufpassen, denn "nicht alles, wo Feminismus drauf steht, ist Feminismus". Um Frauen geht es auch im Podcast Fix und Vierzig, in dem Berlin gemeinsam mit Gunda Windmüller über das Leben ab 40 spricht.
Berlin weiß, dass all diese Themen und "die Welt viel komplexer als jedes Tortendiagramm" sind. Gerade damit erklärt sie sich aber auch die Beliebtheit ihrer Kolumne. Es sei ein "schöner visueller Kommentar, den man in zwei Sekunden anguckt und dann weiterleitet". In Zeiten, in denen "man komplexe Analysen lesen sollte", sei das "ganz erleichternd". Die Kehrseite der Medaille: Häufig werden Berlins Torten in sozialen Medien geteilt, oft ohne Quellenangabe. Hinzu kommen Hater, die sie "sofort blockiert". Nur so sei es für sie noch möglich, Twitter zu öffnen,"ohne mir komplett den Tag zu versauen".
Kritik findet Berlin auch für den Umgang mit Gerhard Schröder. Gerade in der aktuellen Lage sei es wichtig, den Altkanzler in den Medien als das zu bezeichnen, was er ist: "Nicht nur Gas- sondern Russland-Lobbyist". In Deutschland schützen ihrer Meinung nach Ämter viel zu sehr vor Kritik oder Sanktionen. Strengere Maßnahmen wünscht sie sich auch im Falle des ARD-Boykotts der Eisschnell-Läuferin Claudia Pechstein. Nicht nur hätten die anderen Pressevertreter mehr Solidarität zeigen müssen, sondern "vielleicht sollten wir in diesem Jahr gar keine Sportler mehr interviewen". So würde man sich auch den "Worldcup of shame" in Katar im Winter sparen.
Der turi2 Clubraum diskutiert jeden Freitag um 12 Uhr mit einem prominenten Gast die Themen der Woche. Am kommenden Freitag ist Meedia-Journalist und Daten-Dompteur Jens Schröder zu Gast.
turi2.tv (35-Min-Podcast bei YouTube), turi2clubraum.podigee.io (Audio-Podcast), apple.com, spotify.com, deezer.com, audionow.de
Torten-Schlacht: Die Torten-Grafiken von Katja Berlin sagen mehr als tausend Worte – mit ihrer Grafik-Kolumne in der "Zeit" bringt sie jede Woche das gesellschaftliche Geschehen auf den Punkt. Außerdem ist sie Autorin mehrerer Bücher, zählt auf Twitter mehr als 100.000 Follower und neuerdings podcastet sie auch. Im turi2 Clubraum spricht Berlin heute ab 12 Uhr mit Moderatorin Aline von Drateln und turi2-Chefredakteur Markus Trantow über ihre Projekte und die Themen der Woche. So geht es u.a. um die Schlappe, die Altkanzler Gerhard Schröder gegen seine Ex-Frau Doris Schröder-Köpf einstecken musste, das Trio diskutiert außerdem den Zoff im BDZV und den Ärger zwischen der ARD und Eisschnellläuferin Claudia Pechstein. Die Sendung läuft heute Mittag live bei Clubhouse und erscheint gegen 18 Uhr als Podcast.
Der turi2 Clubraum diskutiert immer freitags die Themen der Woche. In den vergangenen Wochen waren etwa der Social-Audio-Pionier Holger Kahnt, der Comedy-Autor Peter Wittkamp und die "Playboy"-Verlegerin Myriam Karsch zu Gast. Alle Termine und Links zu Live-Events und Podcasts gibt's auf turi2.de/clubraum.
clubhouse.com (live ab 12 Uhr)
Hör-Tipp: "Zeit"-Politikchef Marc Brost holt die langjährige Russland-Korrespondentin Alice Bota für den "Zeit"-Podcast "Das Politikteil" aus der Elternzeit, um die dramatischen Folgen der Ukraine-Invasion durch Russland zu analysieren. Dabei geht es u.a. um die Frage, ob der Westen die Ukraine im Stich gelassen hat.
open.spotify.com (59-min-Audio)
Aufschlag: Tennisspielerin Andrea Petković schreibt ab morgen eine monatliche Kolumne für die "Zeit". Sie möchte ihren Leserinnen näher bringen, wie es ist, "als junger Mensch seinen Traum jagend durch die Welt zu reisen". Petković beginnt die Kolumnen-Reihe "Grand Slam" mit einer Kurzreportage aus St. Petersburg.
zeit-verlagsgruppe.de
Hör-Tipp: Nach Viva war erstmal gar nichts, sagt Moderator Nilz Bockelberg über das Aus seiner TV-Karriere in der neuen Folge vom "Zeit"-Podcast "Und was machst du am Wochenende?". Bockelberg wurde mit 17 Jahren der jüngste Viva-Moderator. Einen Schulabschluss hat er deshalb nicht. Ihn plagt seitdem die Angst, "zu dumm zu sein".
zeit.de
Transparenz-Debatte: Der "Tagesspiegel" will als Reaktion auf die Holtzbrinck-Recherche der "Berliner Zeitung" über vermeintliche Interessenkonflikte im Verlagshaus seine internen Abläufe und Transparenz-Richtlinien überprüfen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Allerdings sei "kein Fall" von mittelbarer oder unmittelbarer Einflussnahme durch Gesellschafter, den Verlag oder der Geschäftsführung auf die Berichterstattung bekannt. Dies gelte für die Art und den Tenor der Berichte sowie für die Themenauswahl. Fehlende Transparenz-Hinweise wolle man "selbstverständlich ergänzen und zukünftig noch intensiver recherchieren und kenntlich machen".
Verleger Holger Friedrich bestreitet derweil, dass der Holtzbrinck-Text eine Retourkutsche für den kritischen "Zeit"-Artikel über die angeblich schlechte Stimmung bei der "Berliner Zeitung" vom November gewesen sei – "auch wenn der Gedanke naheliegend ist". Friedrich hatte vor wenigen Wochen eine Gegendarstellung in der "Zeit" bewirkt. U.a. seien Angaben zur Finanzierung der "Berliner Zeitung" falsch gewesen. Die "Zeit" wiederum geht nun gegen diese Entscheidung vor und erwartet im März ein endgültiges Urteil.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
"Auch die Kampagne #allesdichtmachen hat offen gestanden meinen Entschluss noch befördert, das Amt nicht weiterzumachen."
In der Konferenz "Unlock Film by Zeitmagazin" spricht Schauspieler Ulrich Matthes über seinen Entschluss, das Amt als Präsident der Deutschen Filmakademie niederzulegen. Die Aktion #allesdichtmachen, in der sich deutsche Schauspielerinnen gegen die Corona-Politik ausgesprochen haben, bezeichnet er als "komplett missglückt".
zeit.de (Livestream), presseportal.de