Wissen Newsletter: Expertinnen-Tipp von Bozhidara Koleva.
2. Juni 2022
Featuritis: Bei Newsletter-Versendern neigen viele Unternehmen zu einer Lösung mit möglichst vielen Funktionen, selbst wenn sie viele davon nicht brauchen, meint Bozhidara Koleva, Senior Online Marketing Managerin bei OMR. Sie rät dazu, vor der Evaluation verschiedener Tools einen genauen Anforderungskatalog zu formulieren. Gute Lösungen mit wichtigen Funktionen zu überschaubaren Kosten seien MailChimp und CleverReach. Kolevas Expertinnen-Tipp erscheint im Rahmen der Newsletter-Wochen zum 15. Geburtstag des turi2-Morgen-Newsletters.
Was sollten Unternehmen bei der Auswahl von Newsletter-Versendern beachten, was sind die wichtigsten Anbieter und was ihre Vor- und Nachteile, Bozhidara Koleva?
Eine der wichtigsten Regeln, die man bei der Auswahl von Newsletter-Tools beachten sollte, ist: Mehr Features bedeuten nicht zwingend auch mehr Erfolg. Viele Unternehmen tendieren dazu, sich teure Lösungen mit langen Funktionslisten anzuschaffen, obwohl sie weder eine Anwendung für die Features haben noch das Team, um das Tool mit all seinen Möglichkeiten aktiv zu bedienen.
Mein Tipp: Bevor es überhaupt um die Evaluation verschiedener Tools geht, erledige immer zuerst die kreative Arbeit und schreib Deine Anforderungen und Erwartungen an das Tool nieder. Beantworte dabei folgende Fragen:
● Welche Zielgruppensegmente will ich erreichen? Welche Segmentierungsmöglichkeiten müssen vorhanden sein?
● Über welche Kanäle will ich versenden? Geht es nur um E-Mail-Marketing oder werden auch weitere Kanäle wie Push-Notification oder SMS bespielt?
● Welche Botschaften möchte ich teilen? Wird eher redaktioneller Inhalt verarbeitet oder geht es auch um Sales- und transaktionale Mails?
● Durch welche Ereignisse werden sie getriggert? Welche Automatisierungen sollen umsetzbar sein? Welche Trigger sollen verfügbar sein?
● Wer soll es machen? Wie sind der Wissensstand und die Affinität der Zuständigen? Wären zusätzliche Schulungen notwendig?
● Und vor allem: Mit welchem Ziel? Sollen Branding-Effekte gestärkt werden oder sollen eher Verkäufe generiert werden?
Entscheide Dich für ein Tool, das alle zwingend notwendigen Funktionen mitbringt, und reize diese bis zum Maximum aus. Je nachdem, wie Dein Anforderungskatalog ausfällt, gibt es diverse Anbieter, die verschiedene Schwerpunkte haben.
Gute Lösungen, die wichtige Funktionen zu überschaubaren Kosten bieten, sind zum Beispiel MailChimp oder der deutsche Wettbewerber CleverReach. Gegen geringe Investitionskosten und monatliche finanzielle Aufwendungen bekommst Du einen guten Funktionsumfang mit einigen Abstrichen beim Editor, bei der Automatisierungs-Flexibilität und der allgemeinen Bedienbarkeit.
Für die fortgeschritteneren E-Mail-Marketeers, die einen höheren Feature-Umfang benötigen und Wert auf eine datenschutzkonforme Nutzung legen, wären Anbieter wie Optimizely oder Inxmail sicher eine Überlegung wert. Dabei muss man allerdings mit signifikanten Investitionskosten beim Setup und mit höheren monatlichen Kosten rechnen. Es gibt ebenfalls einige Lösungen wie z.B. Hubspot, Salesforce oder Emarsys, die sogar über ein klassisches E-Mail-Marketing-Tool hinausgehen und eher mit einer Marketing Cloud mit weiteren Marketing-Features wie Social CRM & Offline Kampagnen vergleichbar sind.