Auf einen Klick – Podius bündelt Podcast-Marktdaten für Publisher, Vermarkter und Media-Agenturen.
4. Oktober 2022
Klick- und Schaltzentrale: Der Münchner Audio-Spezialist Wake Word bringt mit der Analyse- und Mediaplanungs-Plattform Podius ein Podcast-Tool auf den Markt, das unter einem Dach automatisiert Marktdaten für Publisher, Vermarkter und Media-Agenturen liefern will. “Wir waren genervt, uns immer mühevoll die Daten zusammenzusuchen”, sagt Wake-Word-CEO und Mitgründer Sven Rühlicke im Interview. Publishern gibt das Tool u.a. eine Übersicht über besetzte Themen, Genre-Konkurrenz oder die Auffindbarkeit eigener Podcasts. Ein integriertes Mediaplanungstool für Podcast-Werbung soll Planungs- und Buchungsabläufe vereinfachen, die bisher “viel zu händisch und aufwändig” seien. Zum Start sind als Partner GroupM, Julep, Zebra-Audio und Axel Springer Audio dabei. Künftig soll Podius als unabhängige Plattform allen Teilnehmenden im Podcast-Markt offenstehen.
turi2: Wake Word bringt mit Podius ein neues Tool zur Podcast-Analyse und Mediaplanung auf den Markt: Was kann dieses Tool, was andere, bestehende Tools nicht können?
Sven Rühlicke: Wir sind die Einzigen, die von Anfang an eine für alle Marktteilnehmer – Publisher, Mediaagenturen und Vermarkter – und ihre Bedürfnisse konsequent entwickelt haben. Wir agieren hier zudem mit Apple und Spotify plattformübergreifend, generieren viel mehr Daten, die wir mit unseren Podius Scores auch qualitativ interpretieren. Somit lassen sich nachhaltige Aussagen hinsichtlich Chartplatzierung, Metadatenqualität und Bewertungen treffen. Weitere alleinige Features sind z.B. das SEO-Tool.
Spätestens bei der Schätzung der Plays (Downloads & Streams) für ein Format wird der Unterschied zu anderen Marktpartnern klar: Die Schätzung beruht auf validen Daten unserer Partner von Vermarkter- und Publisher-Seite.
Was noch keine weitere Plattform bietet: Das Mediaplanungstool, welches mit wichtigem Input der GroupM entwickelt wurde, um den Planungsprozess optimal abzubilden.
Welches Problem löst Ihr mit Podius?
Die Idee entstand vor zwei Jahren, als wir merkten, dass uns die am Markt existierenden Tools einfach keine ausreichenden Daten geben, um formatrelevante oder gar strategische Entscheidungsgrundlagen für unsere eigenen Podcast-Kunden vorzubereiten. Entweder ist alles auf Apple fokussiert, was keine komplette Aussagekraft für den deutschen Markt hat, oder es sind nur wenige KPIs vorhanden, die uns einfach nicht genug waren. Schließlich ist die Chart-Position automatisch keine Aussage für Download-Zahlen.
Wir waren genervt, uns immer mühevoll die Daten zusammenzusuchen, und wollten alles auf einen Klick. Das war der interne Start für Podius. Als wir immer wieder gefragt wurden, Auswertungen für Publisher zu machen, entstand dann die Idee, das Ganze größer zu denken.
Jeder Publisher steht am Ende vor den gleichen Fragen, bei denen Podius helfen kann: Mit welchen Formaten macht es Sinn, in den Podcast-Markt einzusteigen? Wie kann ich meinen Content optimieren und die Sichtbarkeit auf Plattformen erhöhen?
Aufgrund meines Vermarktungsbackgrounds im Audio-Bereich war für mich zudem sehr schnell klar, dass wir hier ebenfalls eine wichtige Schnittstelle werden können, da nur eine eingeschränkte Markttransparenz auf Agenturseite besteht und die Planungs- und Buchungsabläufe von Podcast viel zu händisch und aufwändig sind. Hier setzt Podius mit dem Mediaplanungstool inklusive Schnittstellen zu den Vermarktern an.
Zusammenfassend: Wir wollen den Podcast-Markt im nächsten Wachstumsschritt hinsichtlich neuer Ideen für Content und skalierbarer Vermarktung unterstützen.
Ihr sprecht selbst von einer “Podcast-Superpower”: Ist das nicht etwas hochgegriffen?
Zugegeben, das ist mit einem Smiley zu lesen. Aber ich glaube, es ist oben klar geworden, dass Podius eine wichtige Rolle spielen kann – für jeden einzeln, aber auch im gesamten Markt.
Was haben Publisher und Podcaster davon? Wie hilft Podius, Sichtbarkeit und Chart-Platzierung zur verbessern?
Podius hilft, zum einen strategische, aber auch Optimierungs-Entscheidungen zu treffen, die heute oftmals noch auf einer geringer Datenbasis passieren. Fragestellungen, zu denen Podius mit seinen Daten eine Antwort liefern kann, können zum Beispiel sein:
– Sind meine Ideen für neue Themen bereits besetzt?
– Wie hart ist die aktuelle Konkurrenz in einem Genre, wenn ich nur die aktiven Podcasts betrachte?
– Gibt es Newcomer, die ich im Blick behalten sollte?
– Welcher Content-Spielfelder sind noch frei oder werden nicht gut bespielt?
– Wie ist die Auffindbarkeit nach Keywords meines Formates auf den Plattformen?
– In welchen KPIs sind andere Formate besser als mein eigenes?
Wer ist zu Beginn dabei? Kann jeder das Tool nutzen?
Jetzt zum Start sind unsere Partner dabei, die uns auch in der Weiterentwicklung mit gutem Input und Ideen unterstützt haben, die GroupM, Julep, Zebra-Audio.net und die Axel Springer Audio GmbH. Wir sind mit vielen weiteren relevanten Marktpartnern im Gespräch, die wir in den kommenden Monaten für Podius gewinnen wollen, das Interesse ist sehr groß.
Ende Q1/2023 ist geplant, die Plattform dann immer weiter zu öffnen, so dass am Ende auch jeder Podcaster und auch kleinere Agenturen darauf zugreifen können. Wichtig ist mir zu betonen, dass wir unabhängig sind und eine Lösung für den Podcast-Markt schaffen wollen – für alle Marktteilnehmer!
Was ist Euer Geschäftsmodell und was kostet die Nutzung?
Es ist ein klassisches Lizenzmodell, welches sich im Moment in der Enterprise-Phase befindet. Wenn wir nächstes Jahr Podius breiter öffnen, werden wir mehr Details zum Preismodell bekanntgeben.
Weitere Beiträge, Interview, Podcasts und Profi-Tipps findest Du in den turi2 Podcast-Wochen.
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