“Spiegel”: Springer hat an dubiosen Geschäftsmann verkauft.

SpringerUnbekannte Geldquelle: Der "Spiegel" untersucht Springers Verkauf des Russland-Geschäfts im Herbst 2015 an den dubiosen russischen Geschäftsmann Alexander Fedotow - dafür seien nur magere 2 Mio Euro geflossen. Unklar sei vor allem, aus welchen Töpfen Fedotow sein Geld bezieht. Das Magazin zitiert Gerüchte über Geldwäsche, spricht über Verbindungen in die russische Halbwelt und zum ukrainischen Magnaten Sergej Kurtschenko, der der gestürzten Janukowytsch-Regierung nahesteht.

Fedotow hat keinen guten Ruf: Seinen Redakteuren verweigere er oft monatelang die Bezahlung, berichtet Matthias Schepp, der Moskauer Büroleiter des "Spiegel". Die russische Forbes, die unter Springers Führung jahrelang über kriminelle Deals im Dunstkreis von Präsident Wladimir Putin geschrieben hatte, will er auf Linie bringen. Das Magazin solle "weniger politisch und auf der Webseite weniger nachrichtlich sein", sagte Fedetow. Springer verkaufte das Russland-Geschäft, weil ein neues Gesetz ausländische Anteilseigner an russischen Medien ab Januar auf maximal 20 % beschränkt. Der "Spiegel" zitiert einen Redakteur, der sich wundert, weshalb Springer im Angesicht des neuen Mediengesetz "kampflos" aufgab, statt es auf einen Prozess ankommen zu lassen. Springer wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Ruf seines Geschäftspartners äußern, schreibt der "Spiegel".
"Spiegel", 52/2015, S. 81, blendle.com (Paid), turi2.de (Background)

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