Zahl des Tages: Um 62.000 steigert Vodafone im 3. Quartal die Zahl derer, die das TV-Angebot des Telko-Konzens nutzen. Nach langem Schrumpfen, u.a. durch den Wegfall des Nebenkostenprivilegs, steigen die Zahlen wieder etwas – im 2. Quartal noch um nur 28.000. Auslöser seien die Pakete, die Internet-Anschluss und TV kombinieren. Die Zahl reiner TV-Verträge sinke weiter, so der Geschäftsbericht.
dwdl.de
Gibt das Steuer ab: Autovermieter Sixt sieht im angekündigten Rückzug von BSW-Chefin Sahra Wagenknecht die übliche Marketing-Steilvorlage. Statt "Schnauze voll" in der Politik gibt es "Schnauze Toll" bei Sixt-Leihautos, die "perfekt für ein Bündnis auf Zeit" sind, wie es bei Instagram heißt. So entsteht ein fließender Übergang von Parteilenkerin Wagenknecht zum Sixt-Werbeknecht.
instagram.com, horizont.net (€)
(Foto: Screenshot)
Aller guten Dinge: Die "Zeit" führt ab Mitte November drei Print- und Online-Ressorts zusammen und setzt bei deren Leitung auf Trios. Die Print-Feuilleton-Spitzen Laura Hertreiter und Andreas Lebert sowie Online-Kulturchef Dirk Peitz führen künftig das vereinte Ressort Feuilleton. "Zeit Magazin"-Chefredakteur Sascha Chaimowicz teilt sich seinen Titel künftig mit Carmen Böker und Kilian Trotier, die sich zuvor die Ressortleitung des "Zeit Magazin Online" innehatten. Emilia Smechowski verlässt die Chefredaktion des Magazins "auf eigenen Wunsch" und wird "Zeit"-Reporterin. Die fusionierte Bildredaktion führen künftig Print-Ressortleiterin Amélie Schneider sowie ihre bisherigen Online-Pendants Tina Ahrens und Andreas Prost. Für 2026 kündigt die "Zeit" die Fusion weiterer Ressorts an. Seit Mitte des Jahres ist schon der Name "Zeit Online" Geschichte.
zeit-verlagsgruppe.de, turi2.de (Background)

Lese-Tipp: Der freie Journalist John Stanley Hunter und "WamS"-Chefreporter Jan Dams haben auf Linked-in eine Diskussion angestoßen, warum Pressesprecher häufig nicht mehr mit Medienschaffenden sprechen und telefonieren, sondern lieber schriftlich per Mail antworten wollen. Marc Bartl fasst bei Kress.de die Reaktionen u.a. von "Correctiv"-Chefredakteurin Anette Dowideit, "Automobilwoche"-Reporter Michael Knauer, "Süddeutsche"-Journalist Peter Ehrlich und PR-Mann Sachar Klein zusammen.
kress.de
(Symbolbild: IMAGO / Westend61)

Kleiner Hund mit großer Botschaft: Der Comic-Verlag Story House Egmont und Hundetrainer Martin Rütter arbeiten zum 60. Geburtstag von "Idefix", dem Hund von "Obelix", zusammen. Der Verlag unterstützt Rütters Verein "Adoptieren statt Produzieren e.V." mit 10.000 Euro. Der Verein setzt sich für Tiere in Not und die Aufklärung über die Probleme der Massenzucht und illegalen Welpenhandel ein. Geplant ist auch eine gemeinsame Social-Media-Kampagne. "Idefix" ist selbst ein adoptierter Straßenhund und verkörpere damit das Motto des Vereins, heißt es zur Kooperation.
presseportal.de
(Bild: Egmont Ehapa Media GmbH)
turi2 am Abend: Gema, Rheinische Post, Oliver Wurm.

KI-Kommunikation: Die Deutsche Akademie für Public Relations richtet im Juni 2026 erstmals die Fachkonferenz "KI.KOMM" aus. Die eintägige Veranstaltung bietet Fach- und Führungskräften aus der Kommunikation und PR praxisorientierte Einblicke in den Einsatz Künstlicher Intelligenz. Im Zentrum stehen Workshops, die Impulse für die Arbeit mit generativen KI-Tools in Agenturen und Kommunikationsabteilungen liefern sollen. Die Konferenz, die im Flughafen Düsseldorf stattfindet, soll eine "praxisorientiere Branchen-Plattform mit konkreten Mehrwerten" sein, sagt dapr-Geschäftsführer Nils Hille.
dapr.de
(Bild: dapr)

Platownische Beziehung: Der Finanz-Newsletter "Platow Brief" macht Silke Steinheimer zur Chefredakteurin. Sie folgt Anfang 2026 auf Frank Mahlmeister, der den Posten seit 1999 innehat und dann Herausgeber wird. Steinheimer hat als Journalistin u.a. für die "Börsen-Zeitung", das "Handelsblatt" und die dpa gearbeitet. Seit Oktober 2023 ist sie Bereichsleiterin Kommunikation bei der Volksbank Darmstadt Mainz. Ihr Nachfolger dort wird ihr Vorgänger Martin Eich, der sich zuletzt auf Nachhaltigkeit konzentriert hatte.
wirtschaftsjournalistin.com, linkedin.com, volksbanking.de (Eich)
(Foto: Volksbank Darmstadt Mainz)

KI-Kapitel: Die Produktionsfirma Beta Film gründet zusammen mit einem Team um Produzent Hannes Jakobsen (links) das Berliner Startup Chapter41. Mit einem KI-Hub will die Firma Produktionsprozesse optimieren, Kreative und Sender beraten sowie KI-generiertes Bewegtbild produzieren. Dabei sollen KI-Werkzeuge "nicht im luftleeren Raum entstehen, sondern immer gezielt in Zusammenhang mit konkreten Produktionen", sagt Beta-Film-Geschäftsführer Moritz von Kruedener (rechts). Jakobsen sieht Chapter41 als Teil des gerade entstehenden "kreativen KI-Ökosystems".
dwdl.de
(Fotos: beta Film, Montage: turi2)

Video-Tipp: Im Disney-Weihnachtskurzfilm "Bestes Weihnachten Ever" erzählt Starregisseur Taika Waititi die Geschichte einer Kinderkritzelei, die zum Leben erwacht und zum besten Freund der kleinen Molly wird. Leider hat "Doodle", so der Name des Wesens, keinen Mund und kann weder singen noch mit seiner Freundin Süßigkeiten sammeln. Molly bemerkt die Traurigkeit und wünscht sich daraufhin einen "Mr. Potato Head", mit dessen abnehmbarem Mund sie ihrem Freund schließlich eine Stimme gibt.
youtube.com (3-Min-Video) via horizont.net (€), campaigngermany.de (frei nach Anmeldung)
(Bild: Disney)
Viererpack: Die Uefa schraubt an der Rechtevergabe ihrer Champions League der Männer. In der noch eine Woche laufenden Ausschreibung sind vier Pakete vorgesehen, erstmals auch eines für globale Senderechte eines Topspiel des Spieltages. Ausschreibungs-Organisator Relevent will damit internationale Streamer ansprechen. Drei weitere, nationale Pakete beinhalten ein Einzelspiel am Dienstag, ein weiteres am Mittwoch sowie schließlich die restlichen Partien. Zudem umfasst die Ausschreibung statt bisher drei nun vier Spielzeiten ab der Saison 2027/28.
digitalfernsehen.de, horizont.net

Gebeutelt: Zum heutigen Beginn der Karnevalssaison präsentiert die Getränkemarke Capri-Sun, früher bekannt als "Capri Sonne", ihren Trinkbeutel als Kostüm. Passend dazu gibt es eine Tasche und einen Hut. Der Capri-Sun-Trinkbeutel und Karnevalisten passen gut zusammen: Am Ende des Tages liegen beide oft leer und zerknittert danieder.
about-drinks.com, capri-sun.com
Hör-Tipp: Bei "Stimme wirkt" blicken Stimmcoach Arno Fischbacher und Andreas Giermaier in der 500. Episode zurück auf ihre Learnings. "Dialog findet vor allem in Fragen statt", sagt Giermaier. Fischbacher erzählt u.a., wie bewusste Körperwahrnehmung dabei helfen kann, Stress in Redesituationen zu kontrollieren. Giermaier erinnert sich, dass Fischbacher anfangs Schwierigkeiten mit dem lockeren Gesprächsformat Podcast hatte. Der Stimmcoach glaubt, dass ein zu hoher Anspruch bei der Soundqualität ihn lange davon abgehalten habe, überhaupt zu podcasten.
stimmewirkt.simplecast.com (45-Min-Audio)
(Bild: Foto Flausen)

Leichte Delle: Außen- und Digitalwerber Ströer verbucht im 3. Quartal einen leichten Umsatzrückgang auf rund 491 Mio Euro. Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen reduziert sich um fast 6 % auf gut 147 Mio Euro, das Konzernergebnis sinkt sogar um über ein Fünftel auf knapp 30 Mio Euro. Über die ersten neun Monate des Jahres gerechnet vermeldet Ströer beim Gesamtumsatz ein leichtes Wachstum auf 1,472 Mrd Euro, das Ebitda fällt mit 414 Mio Euro leicht geringer aus als in den ersten drei Quartalen 2024. Das Kerngeschäft Außenwerbung erreicht nach neun Monaten mit 691 Mio Euro ein Plus von rund 5 % und damit einen "neuen Höchstwert". Maßgebliche Treiber sind Digital OOH und Programmatic-DOOH.
meedia.de, horizont.net (€), stroeer.de

Junger Humor: Das NDR-Satiremagazin "extra 3" bekommt einen jungen Ableger in der Mediathek. In "extra 3 Takeover" befassen sich wechselnde, junge Hosts rund 20 Minuten lang mit je einem Thema. In der ersten Folge am 13. November thematisiert Komikerin und TikTok-Creatorin Maraam Tarraf Rassismus und sucht nach den im Alltag verankerten Mustern. In der zweiten Folge am 18. Dezember setzt sich Rapper Fatoni mit dem Thema Drogen auseinander. Moderator Christian Ehring sieht im "Takeover" die Chance, neue Perspektiven und Humorfarben einzubringen.
presseportal.de
(Bild: NDR)

Textsicher: Die KI-Firma OpenAI darf Liedtexte von Gema-Künstlern ohne Lizenzvereinbarung nicht fürs Training von Chat GPT nutzen, entscheidet das Landgericht München. Die Verwertungsgesellschaft hatte geklagt, weil der KI-Chatbot die Texte neun exemplarischer Songs, u.a. "Atemlos" von Helene Fischer und "Männer" von Herbert Grönemeyer, weitgehend identisch wiedergegeben hat. Darin sieht die Gema eine Urheberrechtsverletzung und den Beleg dafür, dass die Texte zum KI-Training genutzt wurden. OpenAI bestreitet das und kündigt an, Rechtsmittel gegen die Entscheidung einlegen zu wollen.
Gema-CEO Tobias Holzmüller stellt fest: "Wir konnten heute die Lebensgrundlage Musikschaffender erfolgreich verteidigen". Man habe mit der Klage einen "Präzedenzfall" geschaffen, der bestätigt, dass auch Betreiber von KI-Tools sich an das Urheberrecht halten müssen. "Das Internet ist kein Selbstbedienungsladen und menschliche Kreativleistungen sind keine Gratisvorlage." Der DJV bewertet das Urteil als "Etappensieg des Urheberrechts", von dem eine "Signalwirkung" ausgehe, "die auch journalistische Texte umfasst". Als "bedauerlich für die Urheber" wertet es DJV-Chef Mika Beuster jedoch, dass sich an das Münchner Urteil wahrscheinlich ein langer Instanzenweg anschließen dürfte. "Es ist zu hoffen, dass die Mühlen der Justiz schneller mahlen als üblich", damit der "Diebstahl geistigen Eigentums" nicht unvermindert weiter gehe.
meedia.de, handelsblatt.com, sueddeutsche.de, gema.de, djv.de

Zieht sich den Mantel an: Die "Rheinische Post" befördert Newsmanager Frank Kirschstein (links) zum Leiter des Printdesks. In dieser Rolle verantwortet er die Seiten des Mantelteils sowie des Düsseldorfer Lokalteils. Er folgt auf Martin Kessler (rechts), der in den Ruhestand wechselt. Kirschstein hat seine Karriere vor rund 30 Jahren als Volontär bei der "Rheinischen Post" begonnen. Er war. u.a. stellvertretender Redaktionsleiter der "Neuß-Grevenbroicher Zeitung" und Leitender Regionalredakteur. Zudem war er an der Entwicklung technischer Systeme und redaktioneller Workflows beteiligt.
per Mail
(Fotos: Rheinische Post Mediengruppe / Andreas Krebs)

Heft der Ringe: Zu den Olympischen und Paralympischen Winterspielen im Februar 2026 in Italien veröffentlichen Carsten Oberhagemann und Oliver Wurm die erste von zwei Ausgaben des Magazins "Milano Cortina.26". Auf 164 Seiten finden Sportfans aufwändig produzierte Reportagen, Interviews und Fotostrecken rund um die deutschen Olympia-Stars. So rasen u.a. die Bobfahrerinnen Laura Nolte und Deborah Levi mit ihrem Sportgerät durch die Frankfurter Innenstadt. Chefredakteur ist Fred Grimm, Andreas Volleritsch verantwortet die Gestaltung. Das Heft erscheint mit sieben verschiedenen Covern und kostet fünf Euro.
per Mail, 2020magazin.de, youtube.com (1-Min-Video, Blick ins Heft)
(Bild: 2020Magazin | Oberhagemann Wurm GbR)

Bewegt Bilder: Amazon Ads führt seinen KI-gestützten Video-Generator für Werbetreibende in Deutschland ein. Das neue Tool erlaubt es Werbekunden, aus Produktbildern und vorhandenen Videos schnell und einfach Videoanzeigen zu generieren. Auf Knopfdruck erstellt das System sechs Videos, die die Produkte in Aktion zeigen, samt fließender Übergänge, Textanimationen und passender Musik. Das Tool ist für Sponsored-Brands-Videos verfügbar und soll besonders kleine und mittlere Unternehmen unterstützen, denen oft die Ressourcen für Videoproduktion fehlten.
meedia.de, horizont.net (€), youtube.com (1-Min-Video)
(Bild: Amazon Ads)

Hör-Tipp: Schauspielerin Annette Frier ist selbst davon überrascht, wie schnell ihre neue Serie Frier und Fünfzig umgesetzt wurde. "Vom Pitch über den Piloten bis zur Zusage – das ging in zwölf Monaten. So eine schnelle Umsetzung habe ich noch nie erlebt", erzählt sie im Podcast "Wolter Talks" von Banijay-Germany-Chef Marcus Wolter. In der Serie, die bei Sat.1 und Joyn läuft, spielt Frier sich selbst als Frau in den Wechseljahren. Dabei verwischen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität. "Für mich sind die Wechseljahre eine zweite Pubertät. Ich habe alles in Frage gestellt – Beziehung, Familie, Beruf", sagt sie und gibt zu Protokoll: "Mein Bock was zu machen, ist größer als die Angst vorm Scheitern."
open.spotify.com (57-Min-Audio)
(Foto: Timo Voß / Banijay Germany)
turi2 am Morgen: Mathias Döpfner, heute-journal, EU-Kommission.

Zahl des Tages: Misstrauische 48 % der Deutschen fürchten bei Black-Friday-Angeboten "Fake-Rabatte", bei denen die Preise zuvor künstlich erhöht wurden, um hohe Rabatte anbieten zu können, sagt eine Civey-Umfrage im Auftrag von EBay Advertising. 30 % der Befragten geben an, vom Kauf eines Black-Friday-Angebots abzusehen, wenn die Preise trotz Rabattierung zu hoch bleiben. Schlechte Händlerbewertungen halten 19 % von einem Black-Friday-Kauf ab. Am kritischsten gehen die 30- bis 39-jährigen mit den Aktionsangeboten um, bei den 40- bis 64-Jährigen zweifelt mehr als die Hälfte an der Echtheit vieler Preisnachlässe.
per Mail
(Symbolbild: IMAGO / Christian Ohde)

"Die Lebenswirklichkeit der Menschen in Deutschland, die wird nicht von Berlin geprägt, die wird nicht von Brüssel geprägt und sie wird auch nur sehr eingeschränkt von Hannover geprägt. Die
Wirklichkeit der Menschen wird vor Ort geprägt."
Kanzleramtschef Thorsten Frei betont beim Festakt zum 150. Geburtstag des "Osterholzer Kreisblatts" die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Gesellschaft. Die Zeitung vor Ort sei auch eine "Plattform für die gemeinsamen Themen".
per Mail, weser-kurier.de (€), bdzv.de
(Foto: IMAGO / teutopress)

Teures Nachspiel: US-Präsident Donald Trump droht der BBC mit einer Klage auf "mindestens 1 Mrd Dollar" Schadenersatz. Anlass ist eine Doku, in der eine Rede Trumps sinnentstellend zusammengeschnitten wurde. Trumps Anwälte fordern in einem Schreiben an die BBC, einen "vollständigen und fairen" Widerruf der Doku sowie aller falschen und irreführenden Aussagen. Zudem solle der Sender eine sofortige Entschuldigung für die "verleumderischen Äußerungen" aussprechen und Trump zudem für den entstandenen Schaden "angemessen" entschädigen. Sollte der Sender nicht bis Freitagabend reagieren, bleibe Trump "keine andere Wahl" als eine Klage. Am Sonntag waren wegen der Doku bereits Senderchef Tim Davie und Nachrichtenchefin Deborah Turness zurückgetreten.
theguardian.com, edition.cnn.com, bbc.com, turi2.de (Background)

Oh Du Unperfekte: Versandhändler Otto setzt in seiner Weihnachtskampagne auf Bescheidenheit statt Perfektionismus und appelliert an Konsumenten, sich auf den wahren Wert von Geschenken zu besinnen. Der Spot zeigt bewusst unperfekte Momente, wie einen mickrigen Tannenbaum oder einen angegrauten Schneemann. Mit dem Slogan "Schenkt euch Freude, die bleibt" verweist Otto auf die Qualität seiner Produkte. Die Kampagne der Kreativagentur c/o Setzkorn Kemper startet zum "Singles' Day" und läuft im TV, Streaming und Radio, ergänzt durch Digital Out of Home, Social Media und Influencer-Kooperationen.
campaigngermany.de (frei nach Anmeldung), horizont.net (€),
otto.de
(Bild: Otto)

Hör-Tipp: Das Vertrauen in den schwedischen Sozialstaat hat Spotify-Gründer Daniel Ek erst dazu ermutigt, zu gründen. Im Podcast von Springer-Chef Mathias Döpfner erzählt er: "Mein Grund, groß zu denken, war eigentlich, dass ich wusste – egal, was passiert –, ich lande nicht auf der Straße." Ein soziales Sicherungsnetz gebe vielen Menschen die Freiheit, "kreativ zu denken und ihre Leidenschaft zu verfolgen". Ek räumt jedoch ein, dass dies bei manchen auch das Gegenteil bewirken könne: "Wenn man das Gefühl hat, alles wird einem ohnehin bereitgestellt und es gibt keinen Anreiz, nach Höherem zu streben, warum sollte man dann etwas so Schmerzhaftes tun wie ein Unternehmen zu gründen?"
bild.de, open.spotify.com (62-Min-Audio), youtube.com (62-Min-Video)
(Bild: Screenshot MDmeets bei YouTube)

Digitale Meinungsbildung: Die EU-Kommission plant im Zuge der Reform der audiovisuellen Medienrichtlinie, Inhalte traditioneller Medien auf Social-Media-Plattformen sichtbarer zu machen. Diesen Vorstoß kündigt Renate Nikolay (Foto), stellvertretende Generaldirektorin der Direktion Connect der EU-Kommission, bei der "Global Media Law Konferenz" der Deutschen Welle an. Zudem wolle die EU einen Demokratie-Schutzschirm beschließen, der Desinformation bekämpft und Wahlen schützt. DW-Intendantin Barbara Massing fordert, die Algorithmen der großen Plattformen müssten transparent, überprüfbar und demokratisch kontrollierbar sein. Medienrechtler Dieter Dörr warnt, die Meinungsmacht weniger monopolartiger Digitalkonzerne bedrohe die parlamentarische Demokratie. Vertreter der Digitalkonzerne wie TikTok und YouTube verteidigen ihre Arbeit gegen den Vorwurf der mangelnden Regulierung.
corporate.dw.com
(Foto: Boris Geilert / DW)

Angehaiert: Der chinesische Haushaltsgeräte-Konzern Haier bewirbt seine Zwei-Kammer-Heißluftfritteuse mit einer Influencer-Kampagne unter dem Motto "Geniesse deine Haier Fry-Zeit". Etliche Micro- bis Macro-Creators aus verschiedenen Bereichen zeigen in ihren Videos, was sie tun, während der Airfryer das Essen zubereitet. Ein gutes Match, schließlich haben Airfryer und viele Influencer eines gemeinsam: Im Wesentlichen geht es um heiße Luft.
meedia.de, instagram.com (Creator-Videos)
(Bild: Haier Deutschland)

Krimi muss warten: Das ZDF will das "heute-journal" ab Januar am Samstagabend dauerhaft zur gewohnten Zeit um 21.45 Uhr ausstrahlen, meldet "DWDL". Bisher lief das Nachrichten-Magazin erst nach Samstagskrimi und Krimi-Wiederholung um 22.45 Uhr. Seit Oktober testet das ZDF den früheren Sendeplatz, der dem "heute-journal" mit rund 4 Mio Zuschauern deutlich mehr Publikum beschert als eine Stunde später. Nur an Samstagen mit Shows will das ZDF weiterhin vom 21.45-Sendeplatz abweichen.
dwdl.de, turi2.de (Background)
(Foto: ZDF / Klaus Weddig, Meike Wittenstein)
turi2 am Abend: Investitionsverpflichtung, Burda, Table.Briefings.

Sozialarbeiter: Die Agentur Saint Elmo’s schafft die neue Position Director Social & SEO und besetzt sie mit Karó Oganesian. Er kommt von der Publicis-Agentur Digitas, wo er zuletzt Director Social war und Marken wie Nissan, Crocs, Volvo und Ikea betreut hat. Bei Saint Elmo’s verantwortet er den Ausbau der Social-Media-Strategien sowie die stärkere Integration von Social in SEO und Content. Er will bei der Serviceplan-Tochter Social Media als "Growth Driver" und festen Bestandteil moderner Markenführung etablieren.
meedia.de, horizont.net (€)
(Foto: Saint Elmo's)
turi2 am Morgen: Burkhard Ewert, Norbert Himmler, ProQuote Medien.
Geschichten schreiben, die die KI nicht kann: “NOZ”-Chefredakteur Burkhard Ewert über digitale Erfolge, politische Vorwürfe und historische Vergleiche.
Die “Neue Osnabrücker Zeitung” und die Blätter der Medienholding Nord schaffen es inzwischen, ihre Redaktionen durch die Einnahmen aus digitalen Abo-Modellen zu finanzieren, freut sich Chefredakteur Burkhard Ewert im turi2 Podcast. Für ihn ist das ein “wichtiger Meilenstein” und Beleg für die Zukunftsfähigkeit des digitalen Lokaljournalismus. Unsicher äußert er sich im Gespräch mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow darüber, ob sich ausschweifende politische Kommunikation als Chance oder Bedrohung für den Lokaljournalismus entpuppt. Er wundere sich etwa darüber, dass es hingenommen werde, dass Rathäuser, Behörden und Verbände steuerfinanziert für ihre Positionen werben. Dazu warnt er vor einem Szenario, dass künftig womöglich AfD-Bürgermeister von den gleichen Mitteln Gebrauch machen könnten. Was Ewert dem entgegensetzt, was er zum Vorwurf sagt, die “NOZ” nach rechts zu treiben, wie er zu KI-Zusammenfassungen und historischen Vergleichen steht…
weiterlesen und Podcast hören…, turi2.tv (46-Min-Podcast auf YouTube hören), open.spotify.com, podcast.apple.com
MagDebuRg: Der MDR und die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg verkünden eine Kooperation, die "neue Impulse für die crossmediale Vermittlung von Forschungsthemen" setzen soll. Ziel sei es, "komplexe Themen aus Forschung und Wissenschaft" verständlich aufzubereiten. Teil der Vereinbarung seien auch gemeinsame Forschungsprojekte.
presseportal.de
(Foto: MDR/Thomas Ahrens)
Armee will mehr: Die Bundeswehr startet die neue Kampagne "70 gute Gründe" anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Streitkräfte. Im dazugehörigen Clip werden Vorurteile gegenüber der Truppe aufgeführt mit der Konklusion "Fest steht: Wir sichern den Frieden". Für die Image- und Rekrutierungsmaßnahme hat die Agentur Castenow nach einem Aufruf Feedback von tausenden Bundeswehrangehörigen bekommen. Die Kampagne läuft über vier Wochen in Print, Social Media, OOH, im TV und im Streaming.
campaigngermany.de (frei nach Anmeldung), youtube.com (30-Sek-Video)
(Foto: Bundeswehr/Castenow)
Katapultiert sich über den Teich: Das Magazin "Katapult" kündigt eine Kooperation mit der "New York Times" an. Man verbinde "das Beste aus beiden Welten" mit den analytischen Reportagen der amerikanischen Zeitung und den Detailkarten des Geopolitik-Ablegers "Pultu", schreibt Gründer Benjamin Fredrich. Er begründet den Schritt damit, die "Qualität um jeden Preis erhöhen" und "von den Besten lernen" zu wollen. Fredrich verweist auf einen Plan, der die nächsten Schritte für "Katapult" kommuniziert. Ziele seien eine größere Qualitätssicherung sowie die Gründung einer Wissenschafts- und einer Big-Data-Redaktion.
katapult-magazin.de
Online ist Steinzeit? Nur 22 % der Chefredaktions-Stellen bei Regionalmedien sind mit Frauen besetzt, bemängelt ProQuote Medien. Die 30 reichweitenstärksten Onlinemedien kommen gar nur auf einen Frauenmachtanteil von nur 16,7 %. Beim ÖRR liegen acht von dreizehn Sendern bei fast 50 % oder mehr Frauenanteil in den oberen zwei Hierarchiestufen, insgesamt kommen sie auf 53 % Frauenanteil. RTL liegt mit 33 % dahinter, ProSiebenSat.1 hat derzeit keine Frau in der Spitze. Der regelmäßig erhobene Frauenmachtanteil in neun von ProQuote ausgemachten Leitmedien war zuletzt auf 37,8 % zurückgegangen.
pro-quote.de, medien.epd.de (€)
Zahl des Tages: Über 7,2 Mio Deutsche haben schon Cybermobbing erlebt, sagt eine Studie des Bündnisses gegen Cybermobbing. Damit ist der Wert seit 2021 um 20 % angestiegen. 62 % der Fälle sind im privaten Kreis verortet. Mobbingerfahrungen, ob online oder nicht, haben schon 37 % der Bevölkerung gemacht. Bei Frauen ist das Risiko gemobbt zu werden 1,3-fach erhöht verglichen mit Männern.
medien.epd.de (€)
(Foto: Michael Bihlmayer / ChromOrange / picturedesk.com)
Grundsatz-Diskussion: Der ZDF-Intendant Norbert Himmler verteidigt im Podcast "Table Today" mit Michael Bröcker Shows wie "Bares für Rares" und fiktionale ÖRR-Stoffe. Daily- oder Weekly-Serien würden "zeigen, wie Menschen miteinander interagieren, wie Soziales verhandelt wird". Das passiere in seinen Augen "auf anständigere Weise als wenn ich mir Dating-Shows anschaue bei RTL2". Politische Schlagseite sieht er im ÖRR nicht. Er hält den Begriff "Objektivität" zur Definition der Arbeit des ZDF "in Teilen für ungeeignet" und fordert von seinen Leuten stattdessen "Unvoreingenommenheit" ein. Müsste er den ÖRR heute neu erfinden, würde er die Sender "komplementärer aufstellen", will jedoch keine Fusion ins Spiel bringen. Er würde mehr Dialogfunktionen und Interaktion mit dem Publikum wollen und dafür beim linearen Fernsehen sparen.
open.spotify.com (42-Min-Audio), table.media
(Foto: ZDF / Tim Thiel)
Lese-Tipp: Das "Manager Magazin" porträtiert Unternehmer Hans Schöpflin, dessen Stiftung u.a. "Correctiv", "HateAid" und "Lobbycontrol" unterstützt. Für ihn sind "die Zeiten der Wohlfühlphilanthropie vorbei", man müsse "aufrührerisch und unbequem" sein. Deutschland sei für ihn noch "konsensfähig“, doch ihm mache die "braune Soße echte Sorgen". Er will "die Demokratie über Medien am Leben erhalten". Das "Manager Magazin" schätzt sein Vermögen auf einen dreistelligen Millionenbetrag.
manager-magazin.de (€)
(Foto: Soeren Stache / dpa / picturedesk.com)
Alle von Bord: Bei der RTL-Show "Denn sie wissen nicht, was passiert" nimmt nicht nur Thomas Gottschalk den Hut, berichtet "Bild" zuerst. Auch seine Co-Stars Barbara Schöneberger und Günther Jauch werden demnach das Format verlassen. RTL und I&U Studios planen aber einen Neustart mit "ebenfalls Samstagabendshow-erprobtem Personal", so "DWDL". Klingt nach Arbeitstitel: "Denn wir wissen nicht, wer passiert".
bild.de (€), dwdl.de
(Foto: Simon Pfaff / Action Press / picturedesk.com)
Neue Nummer: Telko-Konzern Telefónica Deutschland macht Santiago Argelich Hesse ab 2026 zum CEO. Er folgt auf Markus Haas, der dem "Handelblatt" zufolge auf Bestreben des neuen Chefs der spanischen Muttergesellschaft Marc Murtra gehen muss. Das Medium schreibt, dass sich mehrere Aufsichtsratsmitglieder gegen Argelich Hesse ausgesprochen haben.
handelsblatt.com (€), telefonica.de
(Foto: Quirin Leppert / Telefónica)

Hinter den Kulissen der Macht: "Focus"-Chefredakteurin Franziska Reich geht unter die Podcasterinnen. Im wöchentlichen Talk-Podcast "Machtmenschen" spricht sie mit mächtigen Persönlichkeiten, Abgeordneten und politischen Insidern über deren Haltung und Motivation. Damit möchte Reich die "echten", oft unsichtbaren Hintergründe für politische Entscheidungen sichtbar machen. In der ersten Episode spricht sie mit CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann über den Zustand der Demokratie und aktuelle Probleme.
burda.com, spotify.com, podcasts.apple.com
(Foto: Focus / Markus C. Hurek; Montage: turi2)
turi2 am Abend: ZDF, Spiegel, stern.

DJV fordert Kultusminister auf, Journalismus und Medien in Lehrplänen der Schulen zu verankern. djv.de
ARD-Kinderradionacht am 28. November thematisiert Eis und Schnee. presseportal.de
OpenAI-Rivale Anthropic eröffnet Büros in Paris und München. de.nachrichten.yahoo.com
Sky UK will britischen Sender ITV kaufen. digitalfernsehen.de

Lautstarker Protest: Pro-Palästinensische Aktivisten haben am Freitagmittag versucht, das ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin zu besetzen. Laut Polizei haben etwa 10 bis 15 Demonstranten im öffentlich zugänglichen Eingangsbereich lautstark Parolen gerufen und Flyer verteilt. Im Foyer ließen sie laut "Focus" mithilfe von Helium-Ballons einen Lautsprecher aufsteigen, über den Kinderschreie abgespielt wurden. Nach eigenen Aussagen wollten sie den Sendebetrieb des ZDF stören und damit ein politisches Zeichen setzen. Gesprächsangebote der Redaktion hätten die Aktivisten abgelehnt. Die Polizei hat sie aus dem Gebäude geleitet. Anschließend hielten sie vor dem Gebäude eine Kundgebung ab. Gegen die Teilnehmer wird nun wegen Hausfriedensbruchs ermittelt.
bild.de, focus.de, n-tv.de
(Foto: IMAGO / Funke Foto Services / Jörg Carstensen)

Mythos und Wahrheit: Startup-Unternehmer und Investor Josef Brunner wehrt sich gegen einen "Spiegel"-Bericht, der ihm u.a. vorwirft, "seine Biografie aufgehübscht" zu haben. Das Magazin mutmaßt, dass "der selbst erschaffene Gründermythos" Brunner "wohl häufig Türen bei Geschäftspartnern und Medien" öffnete. Brunner widerspricht. Sein Anwalt Nicolas Jim Nadolny von der Kanzlei Schertz Bergmann schreibt in einer Erklärung: "In tendenziöser Art und Weise wird sodann versucht, vermeintliche Widersprüche meines Mandanten im Hinblick auf seine Lebensgeschichte aufzudecken." Er kündigt an, "rechtliche Schritte gegen den 'Spiegel' zu prüfen und einzuleiten". Strittig ist u.a., ob Brunners rund 40 km entfernter Heimatort Hausham ein "Münchner Vorort" ist und wann er die Schule abgebrochen habe.
spiegel.de (€), presseportal.de (Erklärung Anwalt)
Trump-Watch: Die News-Plattform T-Online von Ströer schickt David Schafbuch als Korrespondenten nach New York. Ab Februar soll er aus der US-Metropole über politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen während Donald Trumps zweiter Präsidentschaft berichten. “T-Online” ist damit neben Washington D.C. und Los Angeles in einer dritten US-Stadt vertreten. Schafbuch... Weiterlesen ...

Hör-Tipp: Die ARD begleitet das Doku-Drama Nürnberg 45 - Im Angesicht des Bösen, das am Sonntag im Ersten läuft, mit einer vierteiligen Podcast-Reihe. "Der Nürnberger Prozess – Die Täter und ihr Psychologe" erzählt von US-Offizier und Psychologe Gustave M. Gilbert, der die Angeklagten in den Prozesspausen, beim Mittagessen und in ihren Zellen begleitet und mit ihnen gesprochen hat. Sein "Nürnberger Tagebuch" gibt Einblick in die Gedankenwelt der Täter.
ardaudiothek.de (4 Episoden à ca. 25 Min), daserste.de (Infos und Trailer zum Film)

Verbotsvorstoß: Eine NDR-Recherche veranlasst Niedersachsens Justizministerin Kathrin Wahlmann dazu, eine Verschärfung des Strafrechts in Bezug auf Vergewaltigungsvideos von Erwachsenen zu fordern. "Ich möchte, dass der Besitz und die Verbreitung von Vergewaltigungsvideos bestraft wird", sagt sie dem NDR. Bisher steht nur der Besitz von Missbrauchsaufnahmen von Kindern unter Strafe. In der Podcast-Serie "Rape Tapes" von "11KM Stories" decken die Journalistinnen Isabell Beer und Isabel Ströh ein internationales Netzwerk von Vergewaltigern auf, in dem Frauen unter Betäubung vergewaltigt, die Taten gefilmt und anschließend online verbreitet wurden.
tagesschau.de, presseportal.de, ardaudiothek.de (5 Episoden à ca 25 Minuten)




