Causa Clownswelt: Das ZDF stellt sich nach Kritik an seiner Enthüllung des rechten YouTubers Clownswelt hinter Satiriker Jan Böhmermann. In einer Pressemitteilung heißt es: "Dass es bei Personen, die in der Öffentlichkeit agieren, kein allgemeines Recht auf Anonymität gibt, zeigt beispielsweise auch die gültige Impressumspflicht", gegen die der YouTuber verstoßen habe. Der Sender weist auch darauf hin, dass weder der volle Name noch der Wohnort genannt, oder ein Foto des YouTubers gezeigt wurde. Bei "Übermedien" kritisiert indes Lisa Kräher die Berichterstattung der "Zeit", die gemeinsam mit dem ZDF recherchiert hatte. Die Zeitung versuche, mit "banalen Details" die Radikalisierung des YouTubers zu erklären. Der Text lese sich, als hätten die Autoren "möglichst alles unterbringen wollen, was sie aufgeschnappt haben".
zdf.de, uebermedien.de (€), turi2.de (Enthüllung)
(Foto: Imago)
Lang ist’s her: Die ARD und Springer streiten weiter juristisch über die Übernahme von ARD-Inhalten bei Bild TV am Wahlabend 2021, meldet epd Medien. Demnach hat Springer Berufung gegen das Urteil in erster Instanz von Anfang 2024 eingelegt. Das Gericht hatte damals weitgehend zugunsten der ARD entschieden und die Übernahme von Hochrechnungen und Wahlprognosen als Urheberrechtsverletzung gewertet. Einen Streit um die Übernahme von Teilen der "Berliner Runde" mit dem ZDF verfolgt der Verlag dagegen nicht weiter. Auch hier war Springer unterlegen.
medien.epd.de (€)
Lese-Tipp: Der NDR blickt zurück auf den Rohrbombenanschlag auf den Springer-Verlag in Hamburg im Jahr 1972. Die RAF, die sich zu dem Anschlag bekannt hatte, wirft dem Verlag nach der Explosion vor, nicht rechtzeitig auf Warnungen reagiert zu haben. Der Verlag widerspricht. Der Text beleuchtet die Vorgeschichte der Feinschaft zwischen der Terrorgruppe und dem Verlag, die u.a. in der westdeutschen Studentenbewegung liegt.
ndr.de
"Wenn jemand Verleger ist, gehe ich mal davon aus, dass er ernst nimmt und weiß, was uns massivst beschäftigt und umtreibt."
Valdo Lehari, Verleger und Geschäftsführer des "Reutlinger General-Anzeigers", äußert sich im dpa-Interview enttäuscht über die Medienpläne der neuen Bundesregierung. Dass der neue Medienstaatsminister Wolfram Weimer selbst Verleger war, ist für ihn allerdings Grund für Hoffnung.
kress.de
(Foto: Uli Deck / dpa / picturedesk.com)
Medienanwalt Christian Schertz tritt zum großen Interview mit Nils Minkmar in der "Süddeutschen Zeitung" an. Der Jurist sieht u.a. die Persönlichkeitsrechte von Politikerinnen und Politikern in Deutschland zu schlecht geschützt: "Joschka Fischer musste es nach Auffassung der Rechtsprechung, auch nachdem er nicht mehr Außenminister war, noch hinnehmen, auf seinem Balkon beim Blumengießen fotografiert zu werden, Klaus Wowereit durch das Fenster einer Bar, andere, wie der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff, noch Jahre nach seinem Rücktritt beim Einkaufen." Politiker seien in ihrer Privatsphäre schlechter geschützt als andere Prominente, meint Schertz und fordert ein Umdenken. Er ist überzeugt, "wer in die Politik geht, leistet auch einen Dienst an der Allgemeinheit" und vergleicht die Volksvertreter mit Polizisten oder Soldaten: "Noch vor einigen Jahren wurden Menschen in Uniformen nicht selten verspottet, beleidigt oder ausgegrenzt. Heute ist man in großen Teilen der Bevölkerung froh und auch dankbar dafür, wenn sich Frauen und Männer um unsere Sicherheit kümmern."
Schertz sieht hier auch die Medien in der Pflicht und fordert "klare Grenzen". Auch Journalisten müssten Verantwortung tragen. Er fürchtet, wenn "Fehlervermeidung" in der Politik "zur wichtigsten Strategie wird", komme "der langweilige Wortsalat dabei heraus, den wir heute so oft hören". Profiteure seien die extremen Parteien, die sich "einen Dreck um Political Correctness" scheren und im "Wortsinne Unsägliches" formulieren würden.
Aber Schertz stellt auch Forderungen an die Politik. So müsse die neue Bundesregierung die amerikanischen Tech-Riesen zur Regulierung verpflichten. "Sobald die Plattformen wissen, dass ein Inhalt rechtswidrig ist – ob Fake-Anzeige oder Deepfake-Porno –, müssen sie sicherstellen, dass dieser Inhalt nicht noch mal hochgeladen werden kann", sagt Schertz. Wenn sie das nicht tun, müssten sie haften.
sueddeutsche.de (€)
(Foto: Till Brönner / Schertz Bergmann)
Der Schweizer Rundfunk SRG einigt sich mit dem Verlegerverband Schweizer Medien darauf, sein Online-Angebot einzuschränken. Im Gegenzug bekennen sich die Verleger zur Gebührenfinanzierung der SRG und lehnen die sogenannte "Halbierungsinitiative" ab, die die Gebühren von derzeit 335 auf maximal 200 Franken im Jahr reduzieren will. Als Teil der Vereinbarung dürfen SRG-Textbeiträge künftig maximal 2.400 Zeichen lang sein. Interaktive Online-Formate sollen die Ausnahme bleiben, ebenso Angebote bei "ausländischen Plattformen" wie YouTube oder Instagram. Im Sport soll die SRG sich auf Inhalte konzentrieren, die nicht von kommerziellen Anbietern abgedeckt werden und beim Rechtekauf "verstärkt Rücksicht auf private Anbieter" nehmen. Zudem verzichte der Sender auf textbasierte Liveticker bei exklusiv übertragenen Sportereignissen und will mehr auf Beiträge privater Medien verlinken. Zudem soll es Zusammenarbeit bei Streaminglösungen und einer Login-Allianz sowie eine gemeinsame Haltung zur Nutzung von Inhalten durch KI-Systeme geben.
derstandard.at, srgssr.ch
Ende in Sicht? Die gestrige Runde der Zeitungs-Tarifverhandlungen zwischen BDZV sowie Verdi und DJV ist zunächst ohne Ergebnis geendet. Verdi-Verhandlungsführer Matthias von Fintel spricht von einer Annäherung und sagt, dass eine "vertrauliche Beratung in den Tarifgremien vereinbart" wurde. Im Fall einer Übereinkunft werde am 30. Mai ein Gesamtergebnis vorgestellt.
verdi.de, djv.de
Licht und Schatten: Die RTL Group weist im 1. Quartal 2025 im Vergleich zu 2024 ein Umsatz-Minus von 2 % auf 1,29 Mrd Euro aus, das organisch sogar bei 5,6 % liegt. Das Werbegeschäft bleibt insgesamt stabil: Bewegung gibt es beim TV, das mit 507 Mio Euro 21 Mio weniger umsetzt, Digital-Werbung steigt dafür um 23 Mio auf 103 Mio Euro. Das Produktionsgeschäft sackt um 5,6 % auf 373 Mio Euro ab, Streaming steuert dagegen 111 Mio Euro bei – ein Plus von 29,1 %. Konzernmutter Bertelsmann kommuniziert indes einen Umsatz von 4,5 Mrd Euro, was einem Plus von 3 % (organisch: 1,8 %) entspricht. Als Treiber führt das Unternehmen Penguin Random House, Arvato Group, Bertelsmann Education Group und Bertelsmann Investments an.
dwdl.de, media.rtl.com, presseportal.de
Keine Eile: Die Neubesetzung der RBB-Programmdirektion wird wohl erst im Herbst erfolgen, erfährt Medienjournalist Volker Nünning auf Nachfrage fürs Verdi-Magazin "Menschen machen Medien". Der Sender wolle die Neubesetzung auf die laufenden Umstrukturierungen abstimmen. Erst "in den kommenden Monaten" werde der RBB die Stelle daher öffentlich ausschreiben. Bis dahin bleibt Katrin Günther, die den Posten im Zuge der Gelbhaar-Affäre abgegeben hatte, kommissarisch weiter für das Programm verantwortlich. Derweil fordert Verdi vom RBB angesichts höherer Beitragseinnahmen als erwartet, den geplanten Personalabbau zu überdenken.
mmm.verdi.de (Programmdirektion), bb.verdi.de (Personalabbau)
Kommentar-Konzentrat: Der BR lässt Nutzerkommentare ausgewählter Artikel seines Newsportals BR24 mithilfe Künstlicher Intelligenz zusammenfassen. Eine generative KI aggregiert inhaltliche Schwerpunkte und Hauptargumente der Diskussion, damit Nutzer "auf einen Blick die zentralen Debatten zu einem Thema erfassen und mitdiskutieren" können. Auf Wunsch lassen sich auch mehr Details und Beispielkommentare anzeigen.
dwdl.de, br.de
Haben wir nicht, reicht nicht: Die EU-Kommission hat den Antrag der "New York Times" auf Herausgabe von SMS-Nachrichten zwischen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Pfizer-Chef Albert Bourla zu Unrecht abgelehnt, entscheidet das Gericht der Europäischen Union. Die Kommission bestreitet die SMS-Konversation nicht, sagt jedoch, ihr lägen keine relevanten Nachrichten vor, die sie herausgeben könnte. Dem Gericht fehlt eine hinreichende Begründung dafür, warum die Kommission die Nachrichten nicht hat. Die "NYT" hat nun Anspruch auf eine erneute Prüfung der Offenlegung. Von der Leyen hatte mit Biontech/Pfizer milliardenschwere Verträge für Corona-Impfstoffe abgeschlossen.
lto.de, medien.epd.de (€)
(Archivfoto von 2021: IMAGO / Photo News)
Leak-Trio: Der konservative "Cicero", das rechtspopulistische Portal "Nius" um Julian Reichelt und die rechte Wochenzeitung "Junge Freiheit" veröffentlichen das bisher geheimgehaltene Gutachten des Verfassungsschutzes zur AfD. Das mehr als 1.000 Seiten lange Dokument steht dort als PDF zum Download bereit – bei "Cicero" jedoch hinter der Paywall. Strafbar machen dürften sich die drei Medien damit nicht, da Journalisten vom Straftatbestand der Verletzung besonderer Geheimhaltungspflicht ausgenommen sind, schreibt das Rechtsportal "LTO". Zudem binde die Einstufung "VS – Nur für den Dienstgebrauch" nur Behörden, nicht aber Dritte. Bereits vergangene Woche hatte "Bild" Auszüge veröffentlicht. Innenminister Alexander Dobrindt hat angekündigt, zu prüfen, ob das Ministerium selbst eine Fassung des Gutachtens veröffentlichen kann.
sueddeutsche.de, beck.de, lto.de, medien.epd.de (€), turi2.de (Auszüge bei "Bild")
Hör-Tipp: 50 Jahre nach dem Stammheim-Prozess gegen RAF-Mitgründerin Gudrun Ensslin blickt die "Stuttgarter Zeitung" in einer Podcast-Serie auf eines der dunkelsten Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte. Die Hosts Felix Frey und Lea Krug sprechen mit Zeitzeugen und gehen u.a. der Frage nach, warum sich eine junge Frau, der viele Türen offenstehen, radikalisiert. Der Podcast will sich auch mit der politischen und gesellschaftlichen Stimmung jener Jahre auseinandersetzen und damit vor allem jüngeren Menschen, die bisher kaum Berührungspunkte mit der RAF-Geschichte hatten, einen Zugang zu dieser Zeit bieten. Neue Folgen erscheinen jeweils mittwochs.
stuttgarter-zeitung.de (22-Min-Audio), swmh.de
(Bild: Stuttgarter Zeitung)
Lese-Tipp: "Zeit"-Kolumnistin Ulrike Gastmann erinnert zum Tod von Nadja Abd el Farrag an die Verantwortung von Medien, Öffentlichkeit und Publikum. Es sei offenkundig gewesen, dass Abd el Farrag "psychisch und gesundheitlich schwer angeschlagen war", dennoch wurde sie immer wieder auf die Bildschirme gebracht. Gastmann urteilt, sie wurde "ausgestellt, benutzt, überfordert – und schließlich fallengelassen".
newsroom.de
(Foto: Imago)
Die nachfolgenden Sendungen: Die ARD arbeitet an einem größeren Umbau der "Tagesschau", meldet "Digitalfernsehen". Demnach erwäge der Sender, sein Nachrichtenflaggschiff, die 20-Uhr-Ausgabe", von 15 auf 30 Minuten zu verlängern. Bereits in dieser Woche würden erste Testsendungen aufgezeichnet. Ein Beginn der "Tagesschau" bereits um 19.45 Uhr könnte allerdings für den Vermarkter ARD Media teuer werden, denn direkt vor 20 Uhr erzielt der Sender die höchsten Werbeerlöse. Somit sei eine Verlängerung der Sendung bis 20.30 Uhr "die logische Konsequenz". Das wiederum hätte auch Folgen für alle anderen deutschen Sender: Bisher orientiert sich auch das Privatfernsehen am Ende der "Tagesschau" als Beginn ihrer Prime-Time. Ob die Verschiebung der Prime-Time tatsächlich kommt, ist laut "Digitalfernsehen" allerdings noch völlig unklar. Die ARD schreibt auf Anfrage des Branchendienstes: "Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns zu programmstrategischen Überlegungen sowie redaktionellen Planungen und internen Abstimmungsprozessen grundsätzlich nicht öffentlich äußern."
digitalfernsehen.de, meedia.de
Ausgesprochen: Die "Tagesschau" und Sprecher Constantin Schreiber gehen zum Monatsende getrennte Wege. Schreiber verlasse das ARD-Nachrichtenflaggschiff "auf eigenen Wunsch", um "künftig wieder inhaltlich journalistisch" zu Arbeiten. Er war seit 2017 bei der "Tagesschau", seit 2021 auch als Sprecher der 20-Uhr-Ausgabe.
kress.de, presseportal.de
(Foto: NDR/Thorsten Jander)
TV-Transfer: Die ARD verstärkt laut "Sport Bild" ihr "Sportschau"-Team um Alex Schlüter. Er steht aktuell in Diensten von Prime, wo er u.a. die "Champions League" moderiert. Im Ersten soll er Aufgaben von Alexander Bommes übernehmen, der seine Sport-Moderationen zugunsten von Unterhaltungs‑ und Informationsformaten reduziert. Das Moderatoren-Team besteht künftig aus Schlüter, Bommes sowie Esther Sedlaczek und Lea Wagner.
kress.de, bild.de
(Foto: ARD/Dirk Bruniecki)
Quoten-Kick: TV-Sender Sat.1 erwirbt eine Sub-Lizenz für die Ausstrahlung der Klub-WM von Dazn. Der Sender zeigt alle Spiele mit deutscher Beteiligung im Free-TV und bei Joyn. Auch bei Dazn sind die Spiele kostenlos zu sehen. Borussia Dortmund und Bayern München sind die beiden deutschen Mannschaften im Wettbewerb.
bild.de
Ohne Emotion: Katarzyna Mol-Wolf, langjährige Verlegerin der Zeitschrift "Emotion" und aktuell Herausgeberin, zieht sich zurück. Zwei Jahre nach der Insolvenz und der anschließenden Übernahme durch den Verleger Timo Busch es Zeit "durchzuatmen und zur Seite zu treten", sagt sie im "Horizont"-Interview von Roland Pimpl. Angesprochen auf Kritik an ihrem Führungsverhalten während der Insolvenz sagt sie u.a.: "Ich kann da ehrlich in den Spiegel schauen und weiß, dass ich wirklich alles versucht habe." Sie selbst und ihre Familie hätten "durch diese Insolvenz das meiste Geld verloren".
horizont.net (€)
(Foto: IMAGO / BREUEL-BILD)
Burda setzt bei seinem News-Angebot Focus Online bisher auf Reichweite statt Abo-Finanzierung – das ändert sich jetzt. Der Verlag bringt die App "Focus+" an den Start – unter der Verantwortung von Digital-Chefredakteur Carsten Fiedler. Er verspricht Abonnenten "ein Vielfaches mehr an Inhalten aus Politik und Wirtschaft, Wissenschaft und Finanzen, Kultur und Gesellschaft". Dafür bietet die App Artikel aus dem gedruckten "Focus" und von "FocusMoney", inklusive der E-Paper. Dazu kommen Reportagen, Interviews, Kommentare und Video-Inhalte, wie der Vodcast "Der Schwarze Kanal" von Jan Fleischhauer und Carolin Blüchel, der künftig zuerst in der App erscheint. In den ersten vier Wochen gibt es "Focus+" für 1 Euro, anschließend steigt der Preis auf 4,29 Euro pro Woche.
meedia.de, focusplus.de
Seine Sicht der Dinge: Im NDR-Medienmagazin "Zapp" spricht Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar erstmals öffentlich über die Vorwürfe sexueller Belästigung gegen sich und den Skandal um die falsche Berichterstattung des RBB in seinem Fall. "Es ist ein Break in meinem Leben erfolgt, und das ist auch nicht reversibel", sagt er über die Berichterstattung. Gleichzeitig widerspricht er dem Vorwurf, seine Macht missbraucht zu haben: "Die Unterstellung, dass jetzt quasi alle Menschen, nur weil sie jung sind, per se ganz schüchtern sind – die trifft bei den Grünen Gott sei Dank nicht zu." Im Rahmen der Doku, die am Abend bei YouTube erscheint, äußert sich auch RBB-Intendantin Ulrike Demmer: "Wir haben da einen gravierenden Fehler gemacht, der so nicht hätte passieren dürfen." Eine angebliche Hauptzeugin, auf deren Aussagen sich die RBB-Berichterstattung stützte, existierte offenbar gar nicht.
presseportal.de, youtube.com (Kanal von "Zapp")
(Foto: IMAGO / Bernd Elmenthaler)
Hör-Tipp: "Wenn du irgendwie wirken willst als Journalist, dann im Lokalen", sagt "Correctiv.Lokal"-Leiter Jonathan Sachse im "Druckausgleich"-Podcast auf die Frage, weshalb junge Medienschaffende ausgerechnet im krisengebeutelten Lokaljournalismus anfangen sollten. Zudem könne man einfacher neue Begegnungsformate schaffen, die andere Medien in Form von Podcast-Tourneen oder ähnlichem eher "künstlich aufbauen müssen". Die Probleme wie etwa Kosten- und Reichweiten-Druck wolle Sachse aber nicht kleinreden.
druckausgleich.podigee.io (66-Min-Audio)
(Foto: Ivo Mayr/Correctiv)
Streik-Welle: Noch bis Donnerstagmorgen streiken Redakteure der "Neuen Westfälischen" und dem "Haller Kreisblatt". In Köln gab es am Dienstag u.a. bei der "Kölnischen Rundschau" und dem "Kölner Stadt-Anzeiger" einen Warnstreik. Zu dem Ausstand hatten der DJV mit der DJU in Verdi aufgerufen. Auch die "Süddeutsche"-Redaktion hatte von Montag- bis Dienstagnacht erneut ihre Arbeit niedergelegt. Die nunmehr sechste Verhandlungsrunde mit dem BDZV findet am Mittwoch statt.
djv-nrw.de, sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
(Foto: Susanne Lahr)
Bleibt außen vor: Medien haben keinen Anspruch darauf, an Hintergrundgesprächen von Bundesbehörden teilnehmen zu dürfen, entscheidet das Bundesverwaltungsgericht. Der "Tagesspiegel" hatte im Eilverfahren gegen den BND versucht, Zugang zu erzwingen. DJV-Chef Mika Beuster kritisiert die Entscheidung, die "intransparente Auswahl der Pressevertreter durch den BND" erinnere an "Trumps Ausschluss renommierter Medien von seinen Pressekonferenzen". Der BND beteuert, es erfolge eine "pluralistische Auswahl nach sachlichen Kriterien". Schon in der Vergangenheit hatte der "Tagesspiegel" mehr Transparenz über vertrauliche Gespräche mit Journalisten eingeklagt, u.a. muss der BND seit November 2023 Themen und Teilnehmer offenlegen.
tagesspiegel.de, djv.de
(Foto: IMAGO / Jürgen Ritter)
Aschendorff und Anne Eckrodt gehen nach 30 Jahren getrennte Wege. Die Chefredakteurin für die Verlage der Zeitungsgruppe Münsterland, ein Zusammenschluss der "Westfälischen Nachrichten" und anderen Regional-Titeln, wolle sich "beruflich neuen Herausforderungen stellen". Ihre Aufgaben würden künftig "in einer neuen Form der Zusammenarbeit" von Carsten Voß, Chefredakteur Digitale Medien und Ulrich Windolph, Chefredakteur "Westfalen-Blatt" sowie Geschäftsführer Marc Zahlmann übernommen.
per Mail
(Foto: Aschendorff Medien GmbH & Co. KG)
Unverdickt: 95 % der größten deutschen Frauen- und Lifestylemagazine haben 2024 schlanke Frauen auf dem Cover gezeigt, sagt eine Auswertung von Readly. Auf nur 4,7 % der ausgewerteten Titelseiten waren Frauen mit "Mid-Size-Körper" zu sehen, Models jenseits der Mid-Size auf keinem einzigen Cover. Laut einer Ipsos-Umfrage für Readly sagen 62 % der Befragten, dass ihnen die Body-Positivity-Bewegung wichtig sei. 63 % wünschen sich eine größere Vielfalt unter öffentlichen Persönlichkeiten, etwa in Medien, Werbung, Politik oder Popkultur.
news.cision.com via horizont.net (€)
(Bild: Readly, KI-generiert)
Vertreter von Medien, Fachverbänden und Werbewirtschaft reagieren auf einen anhaltenden Vertrauensverlust in gesellschaftliche Institutionen und rufen das "Projekt Zuversicht" ins Leben. Ihr Ziel sei es, "das von den Menschen herbeigesehnte Gemeinschafts- und Wirksamkeitsgefühl wieder entstehen zu lassen", teilen die Initiatoren mit, zu denen die Initiative 18, #UseTheNews und Rheingold Salon gehören. Drei Arbeitsgruppen aus der Kreativ-Wirtschaft, dem Journalismus und der Politik sollen dafür Konzepte entwickeln und im zweiten Halbjahr erste Ergebnisse vorstellen.
Grundlage des Projekts ist eine Studie, die von Verbänden, Agenturen, Vermarktern und Medienhäusern unterstützt wurde. Demnach stimmen 78 % der Befragten der Aussage zu "Wir fahren das Land vor die Wand, wenn wir weiter so machen wie bisher." 67 Prozent fühlen sich von Gesellschaft und Politik alleingelassen. Gleichzeitig geben 85 % der Befragten an, dass es ihnen und ihren Familien gut geht. Laut der Studie, die auf 87 tiefenpsychologischen Interviews beruht, wünschen sich die Menschen mehr Wirksamkeit – 82 % glauben etwa, sie wären zuversichtlicher, "wenn sich die Gesellschaft gegen die großen Bedrohungen unserer Zeit vereinen würde". Zwei Drittel würde es zuversichtlicher stimmen, "wenn die Medien nicht immer alles so negativ berichten würden".
Jens Lönneker, Gründer und Geschäftsführer von Rheingold Salon sagt, es sei das erklärte Ziel, "etwas in Bewegung zu setzen – und das auf den drei verschiedenen Ebenen, die diese Studie anspricht: Medien, Werbung und Politik". Meinolf Ellers, Geschäftsführer von #UseTheNews, hofft auf "neue Formen der gesellschaftlichen Beteiligung und des Gehört-Werdens" insbesondere bei unter 30-Jährigen, um Frustration, Passivität und Demokratie-Verdrossenheit" entgegenzuwirken. Manfred Kluge, Vorsitzender der Initiative 18, betont die Rolle des Lokaljournalismus als "Korrektiv gegen Desinformation und als Seismograph, was die Menschen vor Ort umtreibt".
presseportal.de
Seitenwechslerin: Journalistin Sarah Frühauf, seit 2020 Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio, wird Sprecherin von Innenminister Alexander Dobrindt und Leiterin des Pressereferats im Bundesinnenministerium, berichtet "Table Media" und zählt sie zu den "profiliertesten Unions-Kennerinnen in Berlin". Frühauf folgt auf BMI-Sprecher Maximilian Kall, der als Sprecher von Vize-Kanzler und Finanzminister Lars Klingbeil ins Finanzministerium wechselt.
table.media (€) via x.com/sara__si
(Foto: WDR/Oliver Ziebe)
Meistgeklickter Kopf gestern war Jörg Schönenborn. Der WDR-Programmdirektor freut sich über die leicht wachsenden Vertrauenswerte zum ÖRR, die aus einer neuen Studie im Auftrag des Senders hervorgehen. Im Ranking folgen ZDF-Satiriker Jan Böhmermann sowie ProSiebenSat.1-CEO Bert Habets.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 12.5.2025)
(Foto: WDR / Annika Fußwinkel)
Debatte: Jurist und "Tagesspiegel"-Redakteur Jost Müller-Neuhof beschreibt die "Unter-Drei"-Praxis in einem "Journalist"-Beitrag als "Demokratieproblem". Was nach unabhängiger Recherche aussehe, sei "in Wahrheit eine amtliche Zulieferung gewesen" – es hätten sich "Vertraulichkeitskartelle" gebildet. "Unter drei" schädige den "Anspruch der Bürger, über Staatshandeln zutreffend informiert zu werden".
journalist.de
(Foto: Hendrik Schmidt / dpa / picturedesk.com)
Seitenwechsel: Der frisch ins Amt gekommene Regierungssprecher Stefan Kornelius, zuvor Politik-Ressort-Leiter der "Süddeutschen", hat sich im Haus der BPK den Medien vorgestellt. Er stehe nun "auf der anderen Seite", kenne aber die journalistischen Bedürfnisse und versuche sie zu erfüllen, verspricht er. Fragen wolle er nach "bestem Wissen und Gewissen" beantworten und "selbstverständlich nicht lügen".
horizont.net, turi2.de (Background)
(Foto: Johannes Simon / SZ-Photo / picturedesk.com)
Zahl des Tages: Rund 250.000 neue Abonnenten gewinnt die "New York Times" im 1. Quartal dazu, meldet "Horizont". Der sogenannte "Trump-Bump" sei damit deutlich geringer ausgefallen. In Trumps erster Amtszeit betrug das Plus in ersten drei Monaten 2017 noch 60 % im Vergleich zum Vorjahr, nun liegt es bei nur noch 10 %. Umsatz, Gewinn und die Einnahmen aus Abos sind dennoch gestiegen.
horizont.net (€)
(Foto: CHARLY TRIBALLEAU / AFP / picturedesk.com)
Leos Lektionen: Der neue Papst Leo XIV. fordert in seiner ersten Medienaudienz die Freilassung inhaftierter Journalisten und betont die Solidarität der Kirche mit Medienschaffenden, die im Gefängnis sitzen, "weil sie die Wahrheit suchen und berichten". Zudem appelliert er, "Nein" zum "Krieg der Worte und Bilder" zu sagen. Im Umgang mit dem "immensen Potenzial" von Künstlicher Intelligenz sieht er die Herausforderung darin, "sicherzustellen, dass sie zum Wohle aller eingesetzt werden kann".
katholisch.de, vaticannews.va (Ansprache im Wortlaut mit Video)
Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire / Stefano Costantino
Neuer netter Doktor: Der COO und Chefredakteur von Netdoktor, Jens Richter (links), 62, verlässt den BurdaVerlag Ende Mai "auf eigenen Wunsch". Er wird Landesgeschäftsführer beim NABU Sachsen-Anhalt. Bei Burda folgt ihm in der neu geschaffenen Position als "Digital Director Health" Philipp Winkens, 34. Winkens hat Pflegewissenschaft studiert, war Lehrbeauftragter für Pflegeberufe und im Produktmanagement einer Berliner Software-Firma tätig. Bei Burdas Netdoktor ist er seit Anfang 2022, zuletzt im Business Development.
burda.com
(Fotos: Marek Beier und Burda)
Video-Tipp: In der MDR-Mockumentary "Kosmos Chemnitz" landet ein Zeitreisender, der eine verblüffende Ähnlichkeit mit Karl Marx hat, nach einem Systemabsturz in voller Weltraum-Montur in der europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz. Dort trifft Kosmonaut "KM-02" auf Kunst- und Kulturschaffende und erfährt, dass die Stadt auf dem Weg vom alten Karl-Marx-Stadt in das Chemnitz der Nachwendejahre auch einen "Systemabsturz" überstehen musste.
ardmediathek.de (45-Min-Video), presseportal.de
(Foto: MDR/SW-Film/André Straub)
Westdiffferenter Rundfunk: Die Strategieberatung Diffferent erforscht gemeinsam mit dem WDR Innovation Hub die Zukunft der Mediennutzung. Dazu entwickelt Diffferent für den WDR "fundierte und konsistente Zukunftsszenarien", die als Basis für eine langfristige Programmstrategie dienen. Diese soll dem WDR helfen, "auch in Zukunft relevant zu bleiben und die Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen" abzudecken.
diffferent.de
(Bild: Diffferent)
"Unsere Hörer müssen auch mal ertragen, dass Gäste nicht komplett ihr Weltbild vertreten. Wenn es in den Kommentaren heißt: 'Bei dem Gast habe ich nach fünf Minuten ausgeschaltet', motiviert mich das eher, den noch mal einzuladen. Das Publikum sollte man ab und zu liebevoll überfordern."
Seit rund fünf Jahren macht Micky Beisenherz den Morgen-Podcast Apokalypse & Filterkaffee. Im "FAZ"-Interview sagt er, dass er am liebsten Gäste empfängt, "die erzählfreudig sind und echtes Interesse an Dialog haben". Besonders beliebt bei den Hörern sei Politologe Albrecht von Lucke, quasi der "Harry Styles der Politologie".
faz.net (€)
(Foto: Johannes Arlt für turi2)
Fakten, Fakten, Fakten: Die GPRA Young Professionals und der DJV fordern in einem gemeinsamen Positionspapier "faktenbasierte Kommunikation" sowie "respektvolle und inklusive Sprache". Angesichts "zunehmender Desinformation, gesellschaftlicher Polarisierung und sprachlicher Verrohung" sei es das Ziel, "das Vertrauen in öffentliche Kommunikation zu stärken". Kommunikationsprofis wolle man damit ermutigen, "ihrer Verantwortung bewusst nachzukommen". Begleitet werden soll die Initiative mit Aufklärungsarbeit über Desinformation und Förderung von Medienkompetenz.
gpra.de, djv.de
(Bild: DJV)
Die Glaubwürdigkeit der Angebote des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks wächst nach einem Tief 2022 und 2023 wieder etwas, sagt eine Studie von Infratest Dimap im Auftrag des WDR. An die sehr hohen Vertrauenswerte vor und zu Beginn von Corona von um die 80 % reichen die Werte aber nicht wieder heran. Demnach halten 65 % der Befragten ÖRR-Fernsehen für glaubwürdig – genauso viele wie Ende 2023. Das Vertrauen ins Radio wächst leicht um 3 %-Punkte auf 69 %, genauso ÖRR-Online-Angebote, die 55 % erreichen. 67 % der Befragten halten den ÖRR für "nicht verzichtbar", 27 % nennen die Angebote "verzichtbar".
Besonders gering ist das Vertrauen in den ÖRR bei Anhängern der AfD. Entsprechend liegt der Zuspruch für die gebührenfinanzierten Sender im Westen höher als im Osten. WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn nennt die Zustimmungswerte zum ÖRR "ein großes gesellschaftliches Kapital, um das uns andere Länder beneiden. Wir müssen aber zugleich sehr ernst nehmen, dass Menschen, die radikale und extreme Parteien wählen, uns und unsere Arbeit seit einigen Jahren zunehmend kritisch sehen".
Der WDR fragt in seiner Studie auch das Vertrauen in Politik, gesellschaftliche Institutionen und private Medien ab. Die besten Werte erreicht demnach die Polizei (81 %), gefolgt von der Stiftung Warentest (78 %), und der Verbraucherzentrale (72 %). Der ÖRR belegt Platz 5.
presseportal.de (Zusammenfassung, Link zu ausführlichen Auswertung)
Meistgeklickter Kopf gestern nach Jan Böhmermann war Katherina Reiche. Die neue Bundeswirtschaftsministerin und ehemalige Westenergie-Chefin hat kürzlich ihre Pläne für ein Ankurbeln der Wirtschaft vorgestellt. "Welt"-Herausgeber Ulf Poschardt folgt im Ranking – die "Zeit" hat ihn als jemanden porträtiert, "der das Land retten will, indem er die linke Hegemonie zerbricht".
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 11.5.2025)
(Foto: IMAGO / Manngold)
Blut-Bewerbung: Die "Apotheken Umschau" vom Wort & Bild Verlag will Awareness für Blutspenden schaffen und hat u.a. mit einem LED-Truck in Berlin für das Thema geworben. Begleitend zum Heft-Titelthema läuft noch bis zum 15. Mai die Social-Media-Kampagne #BlutrettetLeben, in der u.a. Moderatorin Milka Loff Fernandes und Viva-con-Agua-Gründer Michael Fritz zu Wort kommen.
per Mail
(Foto: F. Budich - Agentur LOOPING ONE)
Lese-Tipp: "RND"-Redakteur Imre Grimm schreibt der "alten Tante ARD" zum 75-Jährigen einen "versöhnlichen Brief". Der Senderverbund sei zwar im 21. Jahrhundert angekommen, biete "Menschen außerhalb städtischer Bildungsbiotope" jedoch "zu selten eine mediale Heimat". Zudem sei die ARD Meisterin darin, Programm-Perlen zu verstecken. Dennoch resümiert Grimm: "Das Land braucht eine smarte, unbestechliche, gemeinnützige, ballastfreie ARD."
rnd.de
Demaskiert: Die "Zeit" und das "ZDF Magazin Royale" decken die Identität des rechten YouTubers "Clownswelt" auf. Jan Böhmermann nennt in seiner Sendung den Vornamen und das Bundesland, in dem der YouTuber lebt. Außerdem enthüllt er berufliche Hintergründe des 29-Jährigen. Wer im Internet vor 227.000 Abonnenten die Wahrheit sage, "der kann doch auch sein Gesicht zeigen", begründet Böhmermann die Offenlegung. Kritiker, vor allem aus der rechten Bubble, werfen Böhmermann Doxing vor.
youtube.com (21-Min-Video), zeit.de (€), tagesspiegel.de
Korrektur:
In einer früheren Version dieses Textes hatten wir fälschlicherweise geschrieben, dass Böhmermann den Wohnort und den vollen Klarnamen des YouTubers nennt. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
(Foto: IMAGO / Horst Galuschka)
Lokales Defizit: 63 % der deutschen Unternehmer äußern sich "zufrieden" oder "sehr zufrieden" mit der Wirtschaftsberichterstattung überregionaler Medien, sagt eine Forsa-Befragung zum Informationsverhalten der Unternehmerschaft im Auftrag des IHK-Preises für Wirtschaftsjournalismus "Ernst Schneider". Allerdings bewerten demnach nur 47 % der Befragten auch die Berichterstattung in lokalen Medien positiv, 44 % seien "weniger" oder "gar nicht zufrieden".
dihk.de
(Symbolfoto: IMAGO / Bihlmayerfotografie)
Lese-Tipp: Journalist und Autor Peter Littger erinnert sich in der "Süddeutschen", wie er im Sommer 2003 zusammen mit Wolfram Weimer das Magazin "Cicero" entwickelt hat. Weimer wollte damit eine Bühne schaffen, "eine Art gedrucktes 'deutsches Davos'". Zugleich förderte er mit der Präsenz im TV und Gastvorträgen die Marke "Wolfram Weimer". Zeitweise habe sogar der Vorschlag im Raum gestanden, das Magazin "Weimer" zu nennen. Zum Vorwurf, er habe kein Verständnis für Kunst, erinnert sich Littger an Weimers damaliges Haus in Potsdam, an dessen Wänden "fast ausschließlich Bilder, die er selbst gemalt hatte", hingen.
sueddeutsche.de (€)
(Foto: IMAGO / photothek / Florian Gaertner)
Haiders Geheimnisse: "Abendblatt"-Chefredakteur und Podcaster Lars Haider startet einen weiteren Podcast. Zusammen mit seinem Vize Matthias Iken blickt er ab heute in "040 Streng vertraulich" hinter die Kulissen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Hamburg. Sie versprechen "Hintergrund-Informationen, die es nirgendwo sonst gibt". Zur Premiere geht es u.a. um Friedrich Merz, der fast mal Hamburger Bürgermeister geworden wäre. Der Podcast erscheint jeden Freitag und bei Bedarf auch häufiger.
abendblatt.de (39-Min-Audio)
Gut geraifft: Die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien übernimmt 25,1 % der Anteile am Verlag des Gourmet- und Lifestyle-Magazins "Falstaff". Mit dem Geld will der Verlag sein Geschäft weiter internationalisieren. Neben Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es bereits eine italienische Ausgabe, noch im Mai will "Falstaff" in der Slowakei starten. In Schweden, Dänemark und dem Baltikum gibt es bereits einen Restaurant-Guide. Die nächsten avisierten Märkte sind Spanien, Serbien und der südliche Balkan.
derstandard.at, falstaff.com
Unter neuen Sternen: Der langjährige Chef von "stern TV"-Produzent i&u TV, Andreas Zaik (links), gibt sein Amt zum 1. Juli ab und zieht sich nach mehr als 30 Jahren als Chefredakteur und Geschäftsführer aus dem operativen Geschäft zurück. Ihm folgt als Vorsitzender der Geschäftsführung Jochen Köstler (Mitte), der seit Januar 2024 Geschäftsführer für den Bereich Unterhaltung ist, zu dem Shows wie "Klein gegen Groß" oder "Denn sie wissen nicht was passiert" gehören. Neuer Chefredakteur wird Vincenz Deckert (rechts), der bereits den Bereich Information leitet.
dwdl.de
(Fotos: i&u TV / Katja Broemer)
Good Bye, Germany: Investigativ-Journalist Daniel Drepper gibt seinen Posten als Leiter der Recherche-Kooperation von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" ein Jahr früher als geplant ab. Grund: Die Niemann Foundation hat ihn, neben 21 anderen Medienschaffenden, für ihr Fellowship-Programm an der Harvard University ausgewählt. Daher geht Drepper ab Mitte August für zehn Monate in die USA. Dies sei eine "einmalige Gelegenheit", schreibt er. Sein Schwerpunkt werde die investigative Recherche zu Klima- und Umweltproblemen sein.
linkedin.com, nieman.harvard.edu (Liste aller Fellows)
(Foto: Bastei Lübbe / Friedrich Bungert)
Effilee-Stücke: Der "Spiegel" macht die Inhalte des im Januar übernommenen Kulinarik-Magazins "Effilee" online sichtbarer. Unter dem Titel Spiegel Extra Genuss bekommen sie einen prominenten Platz auf spiegel.de. Zudem bietet ein neuer Rezept-Slider direkt auf der Startseite Zugriff auf rund 1.600 Rezepte, die sich thematisch sortieren lassen. "Effilee" selbst erhält gedruckt und online ein neues Design.
gruppe.spiegel.de, spiegel.de (Extra Genuss), effilee.de (neue Website),
turi2.de (Übernahme)
(Bilder: Spiegel Gruppe; Montage: turi2)