Ach Du lieber Pod: Die katholische Wochenzeitung "Tagespost" startet den Polit-Podcast "Sagen, wie es ist". "Focus"-Kolumnist Jan Fleischhauer und der frühere BR-Chefredakteur Sigmund Gottlieb diskutieren darin zweimal im Monat über politische und gesellschaftliche Themen, laut Ankündigung "unzensiert, tiefgründig und mit einer ordentlichen Portion Meinungsstärke". Die erste Folge erscheint morgen Früh, weitere kommen alle 14 Tage am Freitag.
per Mail, die-tagespost.de (Podcast ab Freitag, 7 Uhr)
Erneut infiziert: Der NDR reanimiert seinen Erfolgs-Podcast Coronavirus Update. Ab 28. Januar erscheinen zehn neue Folgen, jeweils zwei am Dienstag. Fünf Jahre nach dem ersten Corona-Fall in Deutschland sprechen die Wissenschaftsjournalistinnen Korinna Hennig (links) und Daniela Remus mit Epidemiologinnen und Veterinärmedizinern, Psychologinnen und Soziologen, auch mit Virologe Christian Drosten (rechts). Sie ziehen Bilanz und geben Einordnung, wie gut Deutschland auf eine weitere Pandemie vorbereitet ist.
presseportal.de
(Foto: NDR/ Christian Spielmann)
Kurz & KNAckig: TikTok, Trump und der Gummihammer – Amerikas Netzpolitik ist chaotischer denn je.
Die USA regulieren ihre Digitalwelt nach dem Prinzip “ganz oder gar nicht”, urteilt KNA-Medienjournalistin Jana Ballweber. In unserer Medienkolumne “Kurz und KNAckig” analysiert sie das Hin und Her rund um das TikTok-Verbot, das schon in Trumps erster Amtszeit eingefädelt und am Ende durch ihn wieder gekippt wurde. Für Ballweber ist dieses Chaos kein Zufall: Es spiegelt die planlose Netzpolitik eines Präsidenten, der weniger auf Strategie setzt als auf seine persönliche Laune. Dass Trump nun TikTok begnadigt, Meta aber unter Druck setzt, verkehrt die Verhältnisse noch weiter ins Absurde.
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Tech-Update: Die "NZZ" macht Volker Dietzel ab April zum Chief Technology & Innovation Officer und Mitglied der Geschäftsleitung. Er kommt von der "NZZ"-Beteiligung DAAily Platforms, wo er ebenfalls Technologie-Chef ist. Dietzel folgt auf Andreas Bossecker, der bis Ende 2025 als Senior Advisor an Bord bleibt.
unternehmen.nzz.ch
Reporter ohne Grenzen starten eine "Sensibilisierungskampagne" mit einem Kino-Spot, der bis zur Bundestagswahl laufen soll und zum Urnengang für die Pressefreiheit aufruft. Darin merkt die NGO an, dass die Benimmregeln des Kinobesuchs, die u.a. das Filmen und Sprechen untersagen, keinesfalls für die Medien gelten dürfen. Hinter der Kampagne steht die Agentur Innocean Berlin.
youtube.com (30-Sek-Video), reporter-ohne-grenzen.de
Lässt los: Die Medienholding Süd, u.a. Heimat der "Stuttgarter Zeitung" und der "Stuttgarter Nachrichten", streicht rund 15 % ihrer Redaktionsstellen bis 2027, meldet die dpa. Die betroffenen Redaktionen beschäftigen etwa 300 Menschen, bis zu 45 Jobs seien laut dem Unternehmen betroffen. Die Personal-Ausdünnung will die Verlagsgruppe mit einem Vorruhestandsmodell und einem Freiwilligenprogramm umsetzen. Stellen von Angestellten, die in Rente gehen, sollen teils unbesetzt bleiben. Als Grund für den Schritt führt die Medienholding rückläufige Print-Umsätze sowie höhere Kosten an. Es sei besonders zur Förderung des Digitalen wichtig, die Investitionsfähigkeit zu erhalten. Verdi übt Kritik an der Entscheidung und spricht von einem strategischen Fehler.
horizont.net (€), kress.de
(Foto: Foto: IMAGO / imagebroker)
Quoten-Minus: Der Frauenmachtanteil der deutschen Leitmedien ist im letzten Halbjahr um 0,7 % auf 38 % gesunken, meldet ProQuote Medien. Den stärksten Rückgang verbucht der um mehr als 5 % sinkende "Stern", dessen 38,4 % die "Bild" mit einem Plus von 1,8 % fast erreicht. Vorne thront wie üblich die "taz" mit einem Wert von 64,5 %. ProQuote-Vorständin Edith Heitkämper wertet den erneuten Gesamtrückgang als "alarmierendes Signal".
pro-quote.de
(Foto: Screenshot ProQuote)
Keeps riding: Die Unternehmensgruppe NOZ/mh:n übernimmt die "Rheiderland Zeitung" und die zugehörige Zustellgesellschaft rückwirkend zum 1. Januar. Seit 2005 beliefert die "Neue Osnabrücker Zeitung" das Blatt mit Mantelseiten, zudem wird es schon länger im Druckzentrum Osnabrück der Gruppe gedruckt. Mit der Übernahme seien "die Weichen für den Fortbestand der Rheiderland Zeitung" sowie ihrer Arbeitsplätze gestellt, heißt es in der Pressemitteilung.
pressebox.de
Lese-Tipp: Der Lokaljournalismus braucht Formate, "die das Medium in den Mittelpunkt stellen", kommentiert Ex-"Bild"-Digitalchef René Bosch bei "Meedia". Nebst der Markenbildung rät er Medien dazu, ihre Inhalte per KI für Nischen-Zielgruppen aufzubereiten. Zudem sollten sie nicht nur Daten ihrer bisherigen Nutzenden, sondern möglicher weiterer Zielgruppen erfassen.
meedia.de
(Foto: Sharlie Degaa)
"Hätten wir jetzt ein mega erfolgreiches Format, das aber komplett entfernt von unseren Zielgruppen liegt, sollten wir es einfach nicht machen. Der 'ZDF Fernsehgarten' ist zum Beispiel ein tolles Format, aber passt nicht zu Funk."
Die stellvertretende Funk-Programmgeschäftsführerin Kristin Blum (links) erklärt im "Meedia"-Doppel-Interview mit ihrer Kollegin Franziska Kues (rechts), mit der sie sich die Stelle teilt, warum manche Funk-Formate trotz Erfolgs aus dem Angebot verschwinden.
meedia.de
(Foto: Funk)
Royale Einigung: Prinz Harry und die britische "Sun" schließen noch vor dem zweiten Prozesstag einen Vergleich im Streit um illegale Recherchemethoden. Der Verlag entschuldigte sich öffentlich und zahlt Harry eine "substanzielle Entschädigung". Der Prozess sollte ursprünglich zehn Wochen dauern und auch Harry als Zeugen hören. Der Abhörskandal kostete den Murdoch-Konzern bisher über 1 Mrd Euro, berichtet die BBC. Ein weiteres Verfahren gegen die "Daily Mail" ist anhängig.
sueddeutsche.de, dwdl.de
(Foto: IMAGO / ZUMA Press)
"Bild"-Vize Paul Ronzheimer und ORF-Moderator Armin Wolf streiten in der "Zeit" über den Verbleib bei X. Wolf hat die Plattform in einer konzertierten Aktion mit anderen österreichischen Medienschaffenden verlassen: "Es wurde einfach zu aufwendig, in dem ganzen Müll noch irgendetwas Interessantes zu finden", sagt er und wünscht sich einen Wechsel zu Bluesky auch von prominenten deutschen Kollegen. Ronzheimer findet das zwar eine "interessante Idee", um wirklich den Diskurs anzukurbeln, müssten aber auch mehr Politiker bei Bluesky sein. Er wolle X trotzdem nicht verlassen. Der Dienst sei für ihn "nach wie vor die beste Plattform, um sich zu informieren. Man muss nur unterscheiden zwischen Information und Meinungen." Ronzheimer findet es falsch, dass sich immer mehr Organisationen und staatliche Institutionen von X zurückziehen, wie zuletzt die Bundeswehr. Dadurch entstehe der "fatale Eindruck, dass unsere Armee vor bösen X-Kommentatoren wegläuft". Die Plattform verliere nicht an Bedeutung, weil die Bundeswehr dort nichts mehr postet.
"Zeit" 4/2025, S. 9
(Fotos: IMAGO / APress (Ronzheimer); IMAGO / Manfred Siebinger (Wolf))
Welterfolg: In einem Streitbeilegungsverfahren der Weltorganisation für geistiges Eigentum WIPO bekommt Springer die Domain welt.pm zugesprochen, die nun auf welt.de weiterleitet. Die Adresse mit der Endung des französischen Überseegebiets Saint-Pierre und Miquelon wurde im Januar 2024 registriert. Im Erscheinungsbild von welt.de war dort russische Propaganda zu lesen. Der bisherige Inhaber habe kein berechtigtes Interesse an der Domain und mit "böser Absicht" gehandelt, so die Entscheidung.
domain-recht.de
Fotogen: Die dpa befördert Fotoredakteurin Nicole Becker zur Leiterin der Fotoredaktion. Sie folgt auf Peer Grimm, der als Produktmanager Redaktionstechnologie künftig die technischen Prozesse der dpa vorantreibt. In ihrer neuen Funktion unterstützt Becker Vize-Chefredakteurin Silke Brüggemeier, die als Chefin Visuelles alle Bild- und Videoangebote sowie den Audiodienst der dpa steuert.
presseportal.de
(Foto: Michael Kappeler / dpa)
Faktenstern: Stern.de bietet zum TV-Duell zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz am 16. Februar bei RTL und ntv einen Live-Faktencheck, der die Aussagen der Kandidaten in Echtzeit überprüft und einordnet. Außer im TV läuft das Duell auch bei RTL+, auf Online und Social-Media-Kanälen sowie im Hörfunk bei RTL Radio, Antenne Niedersachsen und Antenne Thüringen. Nach dem Duell empfängt Frauke Ludowig Experten und Promis zur Nachlese-Sendung "Wer war besser?". Ab 30. Januar laufen donnerstags und samstags direkt nach "RTL Aktuell" Spots der Demokratie-Initiative "Geh wählen!".
media.rtl.com
(Bild: RTL)
Deepes Trio: Die Funk-Talkshow "Deep und Deutlich" holt Lola Weippert (links) und Michel Abdollahi (rechts) ins Moderationsteam. Sie präsentieren die sechste Staffel der NDR-Sendung im Wechsel zusammen mit Aminata Belli (Mitte). Zuletzt hatte Belli "Deep und Deutlich" zusammen mit Aurel Mertz moderiert.
presse.funk.net, turi2.de (Background Mertz)
(Foto: Funk / NDR / Beba Lindhorst)
Streik-Auswirkungen: Die "Süddeutsche Zeitung" erscheint heute und am Donnerstag in reduziertem Umfang. Grund ist ein Warnstreik, der bis in die kommende Nacht dauert. Politik, Wirtschaft und Sport erscheinen eingeschränkt, Lokalteile fehlen komplett. DJV und DJU fordern bis zu 12 % mehr Geld für Beschäftigte, die Arbeitgeber bieten deutlich weniger.
newsroom.de
Mikro-Malheur: Simultan-Übersetzer Frank Deja nennt seinen Zwischenruf während einer Trump-Rede bei Phoenix "doppelt unprofessionell". Zusätzlich mit einer Wertung zu fragen, sei "einfach nicht gut" gewesen, sagt er ntv. Den Ausruf will er nicht als politisches Statement verstanden wissen: Er dolmetsche ständig Leute, mit denen er nicht einer Meinung sei. Trumps "wirren Gedankensprüngen" zu folgen, sei jedoch schwierig gewesen. Phoenix verweist gegenüber "T-Online" auf eine technische Panne, das Gesagte spiegele "selbstverständlich nicht die Meinung des Senders wider".
n-tv.de, t-online.de, turi2.de (Background)
Video-Tipp: Sogenannte "Medfluencer" geben mitunter gesundheitsschädliche Tipps oder teilen sogar Verschwörungsmythen, deckt die ARD-Doku-Reihe "Vollbild" auf. Zudem bewege sich die Mischung aus Gesundheitstipps und Werbung oft im "rechtlichen Graubereich". Einige Ratschläge seien kontraproduktiv, die Deutsche Diabetes-Gesellschaft etwa spricht in einem Fall von "einer Form von Gesundheitswahn".
ardmediathek.de (36-Min-Video), presseportal.de
(Foto: SWR)
Enthüllungen: Der WBD-Streaming-Dienst Discovery+ bringt die Doku-Serie "The Fall of Diddy" nach Deutschland, die Missbrauchsvorwürfe gegen den Musiker Sean 'Diddy' Combs beleuchtet. Betroffene und Insider kommen darin erstmals zu Wort. Die ersten beiden Folgen erscheinen wie in den USA am 28. Januar, Teil 3 und 4 am Folgetag. Produziert wurde die Reihe von den Machern von Quiet on Set: The Dark Side of Kids TV.
presse.wbd-deutschland.de, youtube.com (100-Sek-Trailer)
(Foto: Warner Bros. Discovery)
Gelbhaar siegt vor Gericht: Der RBB darf nicht mehr über Belästigungsvorwürfe gegen Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar berichten, urteilt das Landgericht Hamburg. Für die Verdachtsberichterstattung fehle die Grundlage, zudem würden Gelbhaars Persönlichkeitsrechte verletzt. Zwei eidesstattliche Versicherungen, die der Sender vorgelegt habe, nennen die Richter laut "Bild" "völlig inhaltsleer". Bereits am Freitag habe der RBB eine Unterlassungserklärung abgegeben – gegen den Gerichtsbeschluss wolle man keine Beschwerde einlegen, so der Sender. Der RBB hatte die Berichte Ende vergangener Woche offline genommen und sich für journalistische Fehler entschuldigt, eine in den Texten erwähnte Zeugin hat nie wirklich existiert.
rbb24.de, bild.de, spiegel.de, sueddeutsche.de (€), turi2.de (Background)
(Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur)
Zitate-Zuwachs: Den RTL-Medien, darunter "stern" und "Capital", gelingt nach der "NYT" das zweitstärkste Plus im Zitate-Ranking von Media Tenor 2024. Mit 539 Erwähnungen ist Platz 7 drin, 2023 reichte es nur für den 12. Rang und 364 Zitierungen. Die "Welt"-Gruppe kommt mit 530 Erwähnungen nicht über Platz 9 hinaus, trotz der viel diskutierten TV-Duelle etwa zwischen Weidel und Wagenknecht. In den Top-3 gab es keine Änderungen, hier bleibt die Rangfolge "Bild" (1.374), "Spiegel" (1.073) und "Handelsblatt" (924) unverändert. Bei den Regionalmedien verteidigt der "Tagesspiegel" die Spitzenposition, Funke und "Rheinische Post" liegen dahinter.
kress.de, media.rtl.com
Nächste Runde: Das ZDF legt Berufung gegen das Urteil des LG München zum "ZDF Magazin Royale" über Ex-BSI-Chef Arne Schönbohm ein, meldet der "KNA Mediendienst". Das Gericht hatte der Satiresendung im Dezember Äußerungen über den ehemaligen Leiter der IT-Sicherheitsbehörde untersagt, weil sie den Eindruck vermitteln könnten, Schönbohm hätte direkte Kontakte zu russischen Nachrichtendiensten gehabt. Das ZDF widerspricht: Man habe weder direkt noch indirekt bewusste Kontakte behauptet.
newsroom.de, turi2.de (Urteil)
Abrechnung und Widerspruch: Der NDR wehrt sich gegen das Buch "Inside Tagesschau" des früheren ARD-Aktuell-Mitarbeiters Alexander Teske. Das Buch werde "derzeit auf mögliche Rechtsverletzungen geprüft", teilt eine NDR-Sprecherin auf Anfrage von "Focus Online" mit. Teskes Schilderungen seien "einseitig" und beruhten "auf den subjektiven Erinnerungen eines einzelnen, ehemaligen Mitarbeiters". Teske habe sich 2022 erfolglos auf eine unbefristete Stelle beworben, seine Klage dagegen wurde vom Arbeitsgericht Hamburg "vollumfänglich abgewiesen", so der NDR. Eine Einladung der Chefredaktion zur internen Diskussion seines Buchs habe Teske unbeantwortet gelassen. In seinem Buch wirft er der ARD-Nachrichtenredaktion u.a. tendenziöse Berichterstattung und fehlendes Gespür "für die Nöte der breiten Bevölkerung" vor. Besonders in rechtspopulistischen Medien stößt er damit offene Ohren.
focus.de
Abgesegt: Die katholische Kinderzeitschrift Pico wird nach mehr als 300 Ausgaben eingestellt, teilt das Medienapostolat der Steyler Missionare mit. Das Magazin, das 1990 erstmals erschienen ist, wurde Ende 2018 schon einmal eingestellt, im Herbst 2023 kam es mit einem Relaunch zurück. Zwar konnte "Pico" beim Neustart mehr als 1.000 Abos gewinnen, jedoch sei es auch in Zusammenarbeit mit katholischen und kirchlichen Verbänden nicht gelungen, die Nachfrage so weit zu steigern, um das Magazin weiter betreiben zu können, begründet Geschäftsleiterin Michaela Schneider-Mestrom (Foto) das Aus. Die März-Ausgabe ist damit die Letzte.
presseportal.de
(Bilder: Medienapostolat)
Duell um die Wahl: Mit einer Samstagabend-Primetime-Show wollen ProSieben, Sat.1 und Joyn Unentschlossenen am Abend vor der Bundestagswahl Entscheidungshilfe geben. Linda Zervakis und Paul Ronzheimer (Foto) moderieren am 22. Februar um 20.15 Uhr den "Wahl-Countdown: Die Kandidaten im Bürger-Speed-Dating". Zehn Menschen haben jeweils drei Minuten Zeit, den Kandidaten ihre persönlichen Fragen zu stellen. Eingeladen sind Olaf Scholz, Friedrich Merz, Robert Habeck und Alice Weidel. Im Sat.1-Format "Kannste (nochmal) Kanzler?" nehmen 18 Schülerinnen und Schüler Scholz und Merz im Klassenzimmer ins "Kreuzverhör". Daneben gibt es eine Scholz-Doku mit Katrin Bauerfeind sowie Reportagen von Ronzheimer und Jenke von Wilmsdorff.
presseportal.de
(Foto: ProSiebenSat.1 Media SE)
Opfer-Perspektive: Die Amazon-Tochter Wondery veröffentlicht zusammen mit Campside Media die sechsteilige Podcast-Serie "Land ohne Vater – Die Opfer des NSU". Journalistin Antonia Woloshyn (Foto) erzählt darin von den Ereignissen rund um die Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds. Die ersten beiden Folgen erscheinen am 27. Januar, die dritte am 30., weitere dann wöchentlich.
mailchi.mp, wondery.com (Trailer, 2-Min-Audio)
(Bilder: Wondery / Campside Media)
Five more Years: RTL Deutschland verlängert seinen Vertrag mit der Deutschen Telekom zur Integration von RTL+ in Magenta TV bis 2030, teilt RTL-CEO Stephan Schmitter im "DWDL"-Interview mit, das am Vormittag erscheint. Rund die Hälfte der RTL+-Abos kommt durch die Kooperation zustande. Auch Kunden von Magenta TV in Österreich erhalten nun bevorzugten Zugang zu RTL+, sagt Schmitter. Zudem wollen beide Unternehmen ihre Kooperation in Technologie und Vermarktung ausbauen.
dwdl.de
(Foto: RTL)
Meistgeklickter Kopf gestern war Philipp Westermeyer. Der OMR-Gründer hat mit Springer-Chef Mathias Döpfner u.a. über Elon Musk und dessen umstrittenen "Welt"-Gastbeitrag gesprochen. Döpfner ist der Zweite im Ranking. Der MVFP-Vorstandsvorsitzende Philipp Welte komplettiert die Runde, mit dem BDZV ruft er das Bündnis Zukunft Presse ins Leben.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 20.1.2025)
(Foto: IMAGO / Funke Foto Services)
Video-Tipp: "Zeit"-Osten-Redaktionsleiter Cornelius Pollmer hat im Rahmen des Reporter Slam die Stiftung Warentest beleuchtet, die seit ihrer Gründung 1964 schon "alles Mögliche" auf irrwitzige Aspekte getestet habe. Allein letztes Jahr seien 254 Familien in die Tests von Windeln involviert gewesen, sogar FKK-Urlaube und ganze Länder seien schon getestet worden. Seit der Recherche könne er mit seinen Haushaltsgeräten wieder in Frieden leben und sehe das Leben als "Dauerhaftigkeitsprüfung".
youtube.com (ab 2:10:54)
(Foto: Reporter Slam)
Will nicht mehr: Bei Phoenix hatte der Simultan-Dolmetscher während Trumps Antrittsrede offenbar irgendwann genug von Donalds Märchenstunde. Im versehentlich noch offenen Mikro fragt er: "Sag mal, wie lange wollt ihr bei dem Scheiß bleiben?" Er hat wohl einfach laut ausgesprochen, was alle anderen dachten.
x.com
Der Simultanübersetzer der #Trump Rede bei Phoenix hat vergessen sein Mikro auszuschalten: „Sag mal, wie lange wollt ihr bei dem Scheiß bleiben?“ Gibt es dazu eine Stellungnahme von @phoenix_de? #ReformOerr #Oerrblog pic.twitter.com/fvRzHpEk1d
— ÖRR Blog. (@OERRBlog) January 20, 2025
Ein Mensch, kein Wort? "Bild" wirft Robert Habeck vor, "Journalisten einen Maulkorb zu verpassen". Als Beleg dafür führt das Blatt einen RTL-Ausschnitt von Sonntag an, in dem Moderatorin Roberta Bieling sagt, im Gespräch mit Habeck seien Fragen zum Parteiskandal um Stefan Gelbhaar "ausdrücklich nicht erwünscht". Ein Sendersprecher sagt, Habecks Presseteam habe das "im Vorfeld deutlich gemacht". Man habe dies "im Sinne einer größtmöglichen Transparenz so auch eingeordnet". Das Büro des Vize-Kanzlers habe eine "Bild"-Anfrage bisher nicht beantwortet.
bild.de, turi2.de (Background)
(Foto: Marcus Brandt / dpa / picturedesk.com)
Klima-Integration: Aktivistin Luisa Neubauer fordert deutsche Medien im "Journalist"-Interview dazu auf, das Klima-Thema "integrativ" zu behandeln. "Solange das Klima um 23.45 Uhr auf 3sat besprochen wird, läuft etwas schief", kritisiert sie: "Es muss auf ProSieben genauso präsent sein wie auf RTL Zwei, morgens im Deutschlandfunk und abends nach Rosamunde Pilcher." Zudem müssten Medien anerkennen, dass "große, bedeutsame Themen gleichermaßen im Diskursraum existieren können". Sie verweist auf Zahlen der Initiative Klima vor acht, wonach die Klima-Berichterstattung "mit der Ausnahme von wenigen Peaks" wie zuletzt 2007 weniger als 5 % der Sendezeit von ARD und ZDF einnehme.
journalist.de
(Foto: IMAGO / Sven Simon)
Süddeutsche Streikung: Die Gewerkschaften DJV und DJU rufen alle journalistisch tätigen Beschäftigten der "Süddeutschen Zeitung" ab Mitternacht zum Warnstreik auf. Die Arbeitsniederlegung soll bis 23.59 Uhr am Mittwochabend dauern. Mit dem Streikaufruf wollen die Gewerkschaften den Druck im Tarifstreit mit dem BDZV erhöhen. Sie fordern eine Tariferhöhung von 12 % rückwirkend zum Mai 2024, das erste Angebot der Verleger liegt deutlich darunter.
bayern.verdi.de, bjv.de
(Foto: IMAGO / Revierfoto)
Für Nachwuchswähler: Das Kindermagazin "Geolino" widmet sich multimedial der Bundestagswahl. Ein siebenseitiges Wahl-Spezial erklärt kindgerecht die Bedeutung und den Ablauf der Wahl sowie die Parteien und ihre Spitzenkandidaten. Die nächste Ausgabe am 18. Februar liefert "spannende Facts zum Bundestag". Zudem liegt dem "stern" am 20. Februar ein 16-seitiges "Geolino"-Handbuch zur Wahl bei. Ein Online-Angebot und zwei Podcast-Folgen ergänzen die gedruckten Infos. Nach der Wahl erscheint unter dem Titel "Buntes Deutschland" ein monothematisches "Geolino Extra", das die Ergebnisse und deren Auswirkungen thematisiert.
media.rtl.com, geolino.de/wahl
(Bild: RTL)
Lobby-Bündnis: Die Verleger-Verbände MVFP und BDZV starten – wie erwartet – das gemeinsame "Bündnis Zukunft Presse", das ihre strategische und medienpolitische Arbeit unter einem Dach bündelt. Beide Verbände bleiben organisatorisch und kaufmännisch unabhängig, wollen mit dem Bündnis jedoch eine "schlagkräftige Interessenvertretung gegenüber Politik und Öffentlichkeit" schaffen. Sprecher sind der MVFP-Vorstandsvorsitzende Philipp Welte und BDZV-Vorstandschef Matthias Ditzen-Blanke. Zum Start des Bündnisses legen BDZV und MVFP eine gemeinsame Denkschrift vor, die u.a. eine Senkung der Mehrwertsteuer für Presseprodukte auf 0 % sowie einen "Belastungsstopp" für staatliche Regelungen wie Werbeverbote oder Marketing-Einschränkungen fordert.
presseportal.de, buendniszukunftpresse.de, turi2.de (Background)
Meistgeklickter Kopf gestern war Dagmar Rosenfeld. Die "Pioneer"-Co-Herausgeberin hatte Markus Söder im Talk, der sich als das "größte Bollwerk gegen die AfD" sieht. Sonntags-Talkerin Caren Miosga und DLD-Mitgründerin Steffi Czerny, jüngst mit dem Orden Pro Meritis ausgezeichnet, folgen im Ranking.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 19.1.2025)
(Foto: IMAGO / Sven-Simon)
Debatte: "NZZ Deutschland"-Vize Morten Freidel arbeitet sich an Faktenchecks und Faktencheckern ab. Letztere würden häufig "keine Tatsachen prüfen, sondern Meinungen bewerten". Als Beispiel zieht er jeweils Faktenchecks von "Correctiv" und der dpa heran, die Texte des Blogs "Achse des Guten" kritisierten und im Nachhinein gerichtlich untersagt wurden. Als Kronzeuge kommt u.a. Anwalt Joachim Steinhöfel zu Wort, der erfolgreich gegen die Facktenchecks vorgegangen war. Er "möchte nicht", dass "staatlich unterstützte ideologisch kontaminierte Wahrheitsfinder darüber befinden, was richtig oder falsch ist".
nzz.ch (€), newsroom.de (Zusammenfassung)
"Es gibt einen großen Unterschied zwischen der veröffentlichten Meinung schwer atmender Journalisten und der öffentlichen Meinung. Wenn ich außerhalb der Blase angesprochen wurde, fanden es eigentlich alle selbstverständlich, dass wir das publiziert haben."
"Welt"-Herausgeber Ulf Poschardt darf in der "NZZ" Promo für sein Buch "Shitbürgertum" machen – und abermals darlegen, weshalb er die Entscheidung, den Musk-Text zur AfD zu veröffentlichen, unproblematisch findet.
nzz.ch (€), turi2.de (Background)
(Foto: Mirjam Reither / picturedesk.com)
Alles richtig gemacht? Springer-CEO Mathias Döpfner hält die Entscheidung der "Welt", den Musk-Gastbeitrag zu drucken, für "vollkommen richtig", sagt er im OMR-Podcast mit Philipp Westermeyer. Bisher hatte sich der Springer-Lenker nicht konkret zu dem umstrittenen Pro-AfD-Text geäußert, allerdings die rechte Partei im Allgemeinen kritisiert. "Unsere Wette ist: Wenn die meisten Medien sich in Lager begeben, die meisten berechenbar werden, die meisten parteipolitisch festgelegt sind, dann sind die wenigen, die es genau anders machen, vielleicht besser unterwegs", sagt Döpfner mit Blick auf die Strategie, ein breites Meinungsspektrum in den Springer-Medien abbilden zu wollen.
Döpfner streitet ab, mit Musk befreundet zu sein und beobachte den Weg des Tech-Milliardärs "mit der Neugier des Journalisten, aber nicht mit der kumpelhaften Verbundenheit eines Freundes". Kritik an Musk lässt Döpfner dennoch nur mit angezogener Handbremse anklingen: Der Tesla-Chef sei "ohne jede Frage eines der prägenden Genies unserer Zeit". Trotzdem sei es denkbar, dass er sich zu einer "sehr, sehr problematischen und vielleicht für die Demokratie gefährlichen Figur entwickeln" könne.
omr.com (91-Min-Audio), turi2.de (Background)
(Foto: IMAGO / Chris Emil Janßen)
Klischeehaft: Medien thematisieren die familiäre Situation von Frauen in Führungspositionen deutscher Dax-Unternehmen doppelt so häufig wie die ihrer männlichen Kollegen, zeigt das "Managerinnen-Barometer" des DIW. Die Forscherinnen haben dazu tausende Artikel aus den Jahren 2010 bis 2022 von drei überregionalen Zeitungen ausgewertet. Bei Managerinnen würden oft "familienbezogene Begriffe" wie "Mutter" oder "Erbin" verwendet, bei Männern eher karrierebezogene. Das führe zu einer irreführenden Wahrnehmung und wirke sich negativ auf den Karrierewege von Frauen aus.
diw.de via tagesschau.de
(Foto: IMAGO / Depositphotos)
Alternativ-Idee: "Katapult" will sein "echtes AfD-Wahlprogramm" nach Kritik von Experten und in Social Media überarbeiten. Man wolle das Wahlheft "von einem Anti-AfD- zu einem Pro-Demokratie-Programm" umgestalten und den Fokus u.a. darauf legen, "wie man mit der Radikalisierung umgehen kann", schreibt Verleger Benjamin Fredrich. Die AfD-Zitatesammlung soll einen "kontextualisierenden Begleittext" bekommen. Zudem plant "Katapult" ein kostenloses Online-Buch über den "aktuellen Stand der Forschung".
katapult-magazin.de, turi2.de (Background)
(Foto: Jens Büttner / dpa / picturedesk.com)
Frei erfunden? Der RBB hat Beiträge über Belästigungsvorwürfe gegen den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar offline genommen. Eine angeblich Betroffene namens "Anne K." habe offenbar nie existiert, gegen eine grüne Bezirkspolitikerin habe der Sender Strafanzeige gestellt. Damit seien zwar "nicht alle Vorwürfe gegen Gelbhaar automatisch nichtig, ein wesentlicher Vorwurf allerdings schon", so der RBB. Chefredakteur David Biesinger spricht von einem journalistischen Fehler. Man wolle den Recherche-Ablauf intern analysieren und daraus "notwendige Ableitungen aus der Nichteinhaltung journalistischer Standards" ziehen. Der "Tagesspiegel" nennt den Namen einer Berliner Grünen-Politikerin, die hinter der falschen Identität stecken und nun aus der Partei ausgetreten sein soll.
rbb24.de, rbb24.de (Statement), sueddeutsche.de (€), tagesspiegel.de
(Foto: Schoening / imageBROKER / picturedesk.com)
"Tagesspiegel"-Herausgeber Lorenz Maroldt plädiert für mehr Dialog zwischen Journalismus und Leserschaft, berichtet der "KNA-Mediendienst". Bei einer Konferenz der Stiftung Gesellschaft für Rechtspolitik in Trier beklagt Maroldt am Freitag Fehlentwicklungen, die im Journalismus nach in den vergangenen Jahren zugenommen hätten. "Der Ton der Kommunikation uns gegenüber hat sich enorm verschärft in den letzten Jahren", sagt Maroldt. Die klassische Reaktion von stolzen Journalistinnen und Journalisten sei, jede Leser-Mail, die auch nur einen Anflug von Beleidigungen aufweise, sofort in den Mülleimer zu befördern. "Ich habe vor vielen Jahren angefangen, mir anzugewöhnen - und das kostet Überwindung -, sehr, sehr freundlich auf solche Mails zu antworten", so Maroldt. Wenn man freundlich und sachlich antworte, komme in zwei Dritteln aller Fälle, bei denen man vorher sage, dieser Mensch sei für die Demokratie verloren, eine eher kleinlaute Mail. Darin lese er dann etwa: "Lieber Herr Maroldt, wenn ich gewusst hätte, dass meine Mail überhaupt gelesen wird, hätte ich mich selbstverständlich von Anfang an anders ausgedrückt." So komme man mit den Menschen in die Diskussion und "das ist wahnsinnig wichtig", so Maroldt weiter.
Von Reporterinnen und Reportern wünscht sich Maroldt mehr Transparenz, mehr eigene Recherche und weniger oberflächliche Arbeit: "Ich stelle fest, dass hier viele nicht ganz faktensicher sind und manchmal auch voreingenommen." Daher plädiere er auch für eine Entschleunigung des Journalismus: "Wer ständig mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs ist, ermüdet sich und ermüdet auch andere und macht natürlich auch Fehler", sagt Maroldt.
Den sogenannten Haltungsjournalismus sieht Maroldt kritisch: "Wer sich über jeden Spruch erregt, beispielsweise von Trump, der übersieht das Wesentliche." Statt zu versuchen, zu verstehen, warum sich in den USA so viele klassische Wählergruppen der Demokraten von der Partei abgewendet hätten, sei in den Nachrichten vor allem Hoffnung zu vernehmen gewesen, dass Kamala Harris es vielleicht doch schaffen könnte. "Ent-pört euch", fordert Maroldt von seinen Kolleginnen und Kollegen. Das gelte auch für die Berichterstattung des Recherchenetzwerks Correctiv über die Konferenz in Potsdam: "Ich fand das eine sehr wichtige journalistische Arbeit, aber was daraus passiert ist, war extrem kontraproduktiv, weil natürlich im Nachgang jede Unklarheit und jede Übertreibung komplett ins Gegenteil umschlägt und die ganze Arbeit diskreditiert." Dies sei völlig überflüssig gewesen.
Umgekehrt brauche aber auch der Journalismus Unterstützung: "Mir begegnen zunehmend Menschen, die ich eigentlich ernst nehme, die mir allen Ernstes wahr machen wollen, sie bräuchten für Informationen kein Geld auszugeben." Wer glaube, es genüge, sich über kostenlose Portale oder soziale Medien zu informieren, unterliege einem Irrtum. "Meine Bitte: Unterstützen Sie diese Menschen, die diese Arbeit tun", sagt Maroldt.
mediendienst.kna.de (€), kress.de
Dieser Text ist eine leicht bearbeitete Übernahme eines Beitrags des KNA-Mediendienstes.
Foto: Tagesspiegel / Nassim Rad
"Wieder einmal schwächt sich die Medienbranche selbst. Die einen kämpfen um Vergütung, die anderen nicht. Das untergräbt die Verhandlungsposition gegenüber OpenAI und Co."
Nathanael Liminski, Chef der Staatskanzlei in NRW, kritisiert, dass öffentlich-rechtliche Sender ihre Inhalte kostenlos für KI-Training bereitstellen. Er wünscht sich, dass Presse und ÖRR "an einem Strang ziehen".
medienpolitik.net
(Foto: IMAGO / Future Image)
Frauen-Duo: Die Talkshow "Kölner Treff" wird bis Mitte Februar von zwei Frauen moderiert. Anna Planken übernimmt an der Seite von Stamm-Moderatorin Susan Link für Micky Beisenherz. Der Moderator und Podcaster ist laut WDR bis Mitte Februar "aufgrund anderer Verpflichtungen" verhindert. Link und Planken moderieren sonst u.a. das "ARD-Morgenmagazin", gemeinsam stehen sie laut Sender das erste Mal vor der Kamera.
dwdl.de, presseportal.de
(Foto: NDR/Hendrik Lüders, WDR/Herby Sachs, Montage: turi2)
Gekaufte Wahrheit? Facebook-Mutter Meta will anscheinend bezahlte Inhalte von den geplanten Community Notes ausschließen, berichten das "WSJ" und Reuters. Nutzende könnten dann Falschaussagen nicht korrigierend kommentieren. Auch bestimmte organische Inhalte großer Marken oder Influencer könnten von den Community Notes, die Faktenchecks ersetzen sollen, ausgenommen werden.
handelsblatt.com (€)
Ende nach 8: "Zeit Online" beendet die feministische Kolumne "10 nach 8" nach fast zehn Jahren. Die Online-Redaktion habe "seine eigene Berichterstattung in diesen Bereichen erheblich ausgebaut, in die Redaktion investiert und die Vielfalt an Themen sowie Stimmen erweitert, zuletzt etwa durch Neugründungen wie das Politische Feuilleton oder das Ressort Familie", teilt eine Verlagssprecherin auf Nachfrage von turi2 mit.
Für das Format haben innerhalb des Kulturressorts bis zu zehn Frauen als autonome "Redaktion in der Redaktion" gearbeitet. Zuletzt waren Historikerin Marion Detjen, Unternehmerin Heike-Melba Fendel, Soziologin Hella Dietz, Schriftstellerin Annika Reich, Autorin Caroline Kraft, Schriftstellerin Annett Gröschner, Journalistin Catherine Newmark, Publizistin Elisabeth Wellershaus und Verlegerin Lina Muzur in der Redaktion tätig. Heike-Melba Fendel lobt die Zusammenarbeit mit "Zeit Online" gegenüber turi2 als "durchweg positiv und fair". Die Texte der Frauen erschienen mehrfach pro Woche und gehörten regelmäßig zu den meistgelesenen und -kommentierten Texten auf Zeit.de. Insgesamt seien 2.000 Texte von knapp 600 Autorinnen entstanden, sagt Fendel.
Gestartet war die Initiative 2013 bei der "FAZ" unter Herausgeber Frank Schirrmacher. Er verstand sie als Antwort auf das Frühblog "5 vor 8" der "Zeit", das damals mehrheitlich von Männern verfasst worden war. 2015 holte Chefredakteur Jochen Wegner das Frauen-Blog zu "Zeit Online". Die "Zeit"-Sprecherin ergänzt, die Entscheidung, die Kolumne in ihrer jetzigen Form auslaufen zu lassen, bedeute lediglich, "dieses regelmäßige publizistische Format nicht fortzuführen". Die Inhalte und Stimmen von '10 nach 8' "bleiben uns jedoch wichtig und willkommen". Man freue sich darauf, auch künftig Beiträge der Autorinnengruppe zu veröffentlichen. Darüber, wie sich diese Zusammenarbeit gestalten soll, gibt es allerdings noch keine Infos.
turi2 – eigene Infos, turi2.de (Blog-Umzug, 2015), zeit.de/10nach8
(Foto: Screenshot "Zeit Online")
Schleichwerbe-Motor? Die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg prüft nach einem epd-Hinweis einen "Anfangsverdacht auf Werbeverstöße" beim Electro-Radiosender Sunshine Live. Es geht um zwei Ausgaben der Autosendung Motors: In einer Sendung sprach ein Angestellter des TÜV Süd über Job-Perspektiven beim Prüfdienstleister, in einer anderen Ausgabe pries ein Mitarbeiter eines Herstellers von Autopflegeartikeln seine Produkte an. Beide Firmen waren jeweils Sponsor der Sendung. Die LFK prüft nun, ob ein Verstoß gegen das Schleichwerbeverbot vorliegt und ob die Sponsoren die redaktionelle Unabhängigkeit beeinträchtigt haben. Eine Anfrage von "epd Medien" ließ Sunshine Live bisher unbeantwortet.
medien.epd.de (€)
Faktische Fehler: Die Redaktion von "Katapult" hat im vorgeblich "echten" AfD-Wahlprogramm auch Zitate von Personen veröffentlicht, die keine aktiven AfD-Mitglieder mehr sind, schreibt die "Süddeutsche". In einer überarbeiteten Version stehen nun Zusätze wie "Ex-AfD-Mitarbeiter", "ausgetreten" oder "ausgeschlossen". Einige Zitate wurden komplett gestrichen. In der ersten Fassung fehlten zudem die Quellenangaben, die sich nun in einem Quellenverzeichnis am Ende finden. Ein großer Teil der gelisteten Links sei jedoch nicht mehr abrufbar.
sueddeutsche.de (€), turi2.de (Background)