"Wir haben eine unglaublich eng an uns gebundene Leserinnenschaft, der es wichtig ist, dass die 'taz' weiter besteht. Das ist schon ein Vorteil gegenüber manch anderen Titeln, wo diese Bindung möglicherweise nicht so groß ist."
"taz"-Geschäftsführer Andreas Marggraf zeigt sich im Interview mit dem "KNA-Mediendienst" zuversichtlich, dass die Abonnenten der Zeitung auch nach Einstellung der werktäglichen Printausgabe im Oktober 2025 weitgehend treu bleiben.
meedia.de, mediendienst.kna.de (€), turi2.de (Background)
(Foto: Christian Mang / taz)
In Stein gemeißelt: Der NDR macht Ilka Steinhausen zur Programmdirektorin ab Januar 2025. Der NDR-Verwaltungsrat hat am Freitag dem Vorschlag von Intendant Joachim Knuth zugestimmt. Sie folgt auf Katja Marx, die ihre Tätigkeit zum Jahresende "auf eigenen Wunsch" beendet. Steinhausen verantwortet seit 2020 als Chefredakteurin und Vize-Direktorin die multimedialen Programmangebote des NDR-Landesfunkhauses Hamburg.
presseportal.de, turi2.de (Background Marx)
(Foto: NDR/Ralf Pleßmann)
“Miteinander gegeneinander sein” LfM-NRW-Chef Tobias Schmid über Lage und Zukunft der NRW-Lokalradios.
Gemischte Aussichten: Für den Chef der Landesanstalt für Medien NRW, Tobias Schmid, bietet sein Bundesland “den besten Radiomarkt in Mitteleuropa” – aber der Markt steht vor Problemen. Wirtschaftlich geht es einigen der 44 Lokal-Sender längst nicht mehr gut. Zwei vorliegende Vertragswerke, die den Sendern dabei helfen sollen, die Herausforderungen solidarisch zu meistern, sind noch nicht von allen Sendern unterzeichnet. Gleichzeitig rufen einige schon danach, den Lokalfunk mit dem Rundfunkbeitrag oder Staatsgeld zu retten. Für Schmid ein No-Go: “Wenn ich Redakteur wäre, Veranstaltergemeinschaft oder Verleger – da würde sich alles in mir sträuben.” Diemut Roether von EPD Medien dekliniert im Interview mit Schmid die Probleme und Lösungsansätze durch.
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KI-Kodex: Der Pressekodex gilt auch für journalistische Inhalte, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz entstanden sind, entscheidet das Plenum des Deutschen Presserats und ergänzt die Präambel um einen entsprechenden Zusatz. Die presseethische Verantwortung, etwa für die Einhaltung der journalistischen Sorgfaltspflicht, liege "weiter uneingeschränkt bei den Redaktionen", unabhängig von der Art der Erstellung, sagt Presseratssprecher Manfred Protze (Foto). Eine Kennzeichnungspflicht für KI-Inhalte dagegen hält der Presserat derzeit nicht für erforderlich.
newsroom.de, presserat.de
(Foto: Deutscher Presserat)
"Tödlich ist das Wall-Street-Geld vor allem dann, wenn man es nicht hat."
Pioneer-Gründer Gabor Steingart kommentiert in seinem "Morning Briefing" die Aufspaltung seines Aktionärs Springer. Finanz-Investor KKR habe sich nicht als "Totengräber des Journalismus" erwiesen, sondern habe Springer "ein zweites Leben eingehaucht", während Gruner + Jahr ohne Investoren-Geld gestorben sei.
thepioneer.de
(Foto: Holger Talinski für turi2)
Veränderungs-Kommunikation: Der Schweizer Verlag Tamedia macht Christoph Burbes interimistisch zum Kommunikationschef. Er folgt auf Philip Kuhn, der das Unternehmen zu Mitte Oktober verlässt, berichtet Persönlich.com. Der Posten werde wie üblich ausgeschrieben, sagt die Konzernmutter TX Group. Burbes war als Kommunikationsberater von CEO Jessica Peppel-Schulz zu Tamedia gekommen, die den Verlag derzeit grundlegend umbaut.
persoenlich.com, turi2.de (Background)
(Foto: Gert Krautbauer)
Verwaltet weiter: Der RBB-Rundfunkrat lehnt einen Beschlussvorschlag zur Abberufung von Verwaltungsrätin Juliane Schütt ab. Schütt war in den Fokus geraten, weil Ex-Verwaltungsratschef Benjamin Ehlers ihr den Rückzug aus dem Kontrollgremium wegen eines möglichen Interessenkonflikts nahegelegt hatte. Nach einem kolportierten Zerwürfnis mit seiner Stellvertreterin Dagmar Tille über eine Sondersitzung zu Schütt hatte Ehlers den Chefposten Anfang des Monats geräumt.
presseportal.de, turi2.de (Background)
Zahl des Tages: Bei 53 von 60 Accounts, die sich unberechtigt als AfD-Seiten ausgeben, zieht TikTok den Stecker – allerdings erst, als "Correctiv Faktencheck" die Plattform mit ihnen konfrontiert. Die TikTok-Richtlinien verbieten das Vortäuschen einer anderen Identität. Das Medium betont in seiner Recherche, dass sein Datensatz nur eine Stichprobe ist, und die "Schatten-AfD" bei TikTok deutlich präsenter sei.
correctiv.org
Royale daneben? Der ehemalige BSI-Präsident Arne Schönbohm darf mit einem positiven Ausgang seiner Klage auf Entschädigung und Unterlassung gegen das ZDF rechnen. Die Pressekammer des Landgerichts München folgt in einer vorläufigen Einschätzung seiner Argumentation. Demnach habe das "ZDF Magazin Royale" fälschlicherweise suggeriert, dass Schönbohm russischen Geheimdiensten nahestünde. Auch einen Kommentar von Jan Böhmermann, laut dem Schönbohm ein Risiko für die Cybersicherheit Deutschlands sei, kritisiert der Vorstizende Richter und sagt, der Beitrag stelle eine "im schweren Maße herabwürdigende Tatsachenbehauptung" auf. Eine von ihm vorgeschlagene gütliche Einigung mitsamt einer Stellungnahme des ZDF kommt nicht zustande. Die ZDF-Seite verweist auf die Qualität der Recherche und sagt, dass Schönbohm nie ein bewusster Kontakt mit fremden Geheimdiensten unterstellt worden sei. Das Urteil wird für den 28. November erwartet. Schönbohm war nach einer kritischen "ZDF Magazin Royale"-Folge u.a. von der BSI-Spitze an die Bundesakademie für öffentliche Verwaltung versetzt worden. Er fordert 100.000 Euro Schadenersatz vom ZDF. Dieses Geld zu bekommen, dürfte schwierig werden, schreibt die "Süddeutsche".
focus.de, welt.de, sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
Hör-Tipp: Die meisten Migrantinnen vertrauen deutschen Medien mehr als denjenigen ihrer früheren Heimat, erzählt Rassismusforscher Karim Fereidooni auf einem Podium der SWR Zukunftstage "Migration und Medien" mit Intendant Kai Gniffke und Medienkritikerin Nadia Zaboura. Letztere fordert Diversität auch in den Chefetagen der Sender und per Direktive, "alles andere ist Kosmetik".
ardaudiothek.de (45-Min-Audio)
SpARD: Die Bundesländer planen bei der Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks drastische Einschnitte. 20 Hörfunkwellen und rund die Hälfte der zehn TV-Spartenkanäle sollen wegfallen, berichtet der "KNA-Mediendienst" nach der Sitzung der Rundfunkkommission der Länder. Welche Angebote gestrichen werden, könnten die Sender selbst bestimmen. Zudem sei geplant, den Sportrechte-Etat von ARD und ZDF zu begrenzen und abzusenken. Der Rundfunkbeitrag soll nach den Plänen der Länder ab Januar 2025 nicht steigen, sondern zunächst beim aktuellen Betrag von 18,36 Euro pro Monat bleiben. Der DJV kritisiert, dass Interessenverbände und die Öffentlichkeit in die Beratungen bisher nicht einbezogen wurden. Über die Vorschläge müssen noch die Ministerpräsidenten abstimmen.
mediendienst.kna.de (€), sueddeutsche.de (€), djv.de (Kritik)
(Foto: IMAGO / ITAR-TASS)
Finale Spaltung: Der Medienkonzern Axel Springer spaltet wie erwartet das Kleinanzeigen-Geschäft vom Unternehmen ab. Die Classifieds-Angebote wie Stepstone oder Immowelt werden zu eigenständigen Unternehmen, bei denen KKR und CPP Investments Mehrheitsaktionäre sind. Springer werde eine Minderheit halten, "ungefähr 15 %", schreibt Vorstandschef Mathias Döpfner in einer Mitteilung an die Beschäftigten. Das Mediengeschäft mit Marken wie "Bild", "Welt", "Business Insider" und "Politico", aber auch das Vergleichsportal Idelao und Prospekt-Anbieter Bonial sowie das Joint-Venture Ringier Axel Springer Polen bleiben bei Springer. Döpfner und Verlagserbin Friede Springer werden gemeinsam knapp 98 % des Unternehmens halten. Die restlichen Anteile behält Axel Sven Springer, ein Enkel von Axel Springer. Damit werde Springer "zum ersten Mal seit dem Börsengang im Jahr 1985 ein Familienunternehmen, vollständig in privater Hand", jubelt die Konzern-PR. Eine endgültige Vereinbarung werde in den kommenden Monaten erwartet. Wenn alle Aufsichts- und Wettbewerbsbehörden zustimmen, soll die Transaktion im 2. Quartal 2025 abgeschlossen werden.
Gegenseitig sprechen sich alle Beteiligten warme Worte zu: Mathias Döpfner lobt die "großartige und in jeder Phase verlässliche Partnerschaft mit KKR" und sieht "für eine gute Zukunft des Journalismus" in der "künftigen Struktur die allerbesten Voraussetzungen". Henry Kravis, Co-Gründer und Co-Executive Chairman von KKR lässt wissen: "Die Partnerschaft mit Friede und Mathias war immer etwas Besonderes und reflektiert die große Bewunderung von KKR für visionäre Unternehmer und familiengeführte Unternehmen wie Axel Springer." Friede Springer lässt sich mit den Worten zitieren: "In den vergangenen Jahrzehnten haben wir mit Axel Springer Außergewöhnliches erreicht. Dabei sind wir immer das geblieben, was uns ausmacht: ein journalistisches Haus mit klaren Werten."
axelspringer.com, axelspringer.com (Nachricht von Döpfner an Mitarbeiter), spiegel.de, handelsblatt.com (€)
(Foto: IMAGO / Future Image / F. Kern)
No News today: Wegen eines Warnstreiks beim ZDF gab es heute Früh kein Live-"Morgenmagazin" und keine "heute Xpress"-Nachrichten. Stattdessen lief im ZDF eine vorab aufgezeichnete Sendung mit zeitlosen Themen. Die ARD, die sich mit dem ZDF bei der "MoMa"-Produktion wochenweise abwechselt, hat eine "Tagesschau"-Ausgabe produziert und sie im Ersten in Wiederholung gesendet. Die Gewerkschaften DJV, Verdi und VRFF fordern u.a. mehr Gehalt und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit für alle Beschäftigten.
stern.de, watson.de
(Foto: ZDF /Marcus Höhn)
Freundin und Coachin: Der BurdaVerlag erweitert sein Frauenmagazin "Freundin" um den Ableger "Freundin Coaching". Das "Magazin für Persönlichkeitsentwicklung" erscheint heute mit 100.000 Auflage für 5,90 Euro. 30.000 Exemplare davon verkauft Burda im Bundle mit der "Freundin"-Ausgabe 21/2024. Das Heft will "Quelle der Inspiration" sein und mit praktischen Anleitungen dabei unterstützen, "sein Leben bewusst und erfüllend zu gestalten".
burda.com, clap-club.de
Fast wie früher: Entertainer Stefan Raab hat am Abend seine Show-Rückkehr bei RTL+ gegeben. Die Sendung "Du gewinnst hier nicht die Million" kommt als Mischung aus Late Night Show und "Schlag den Raab" daher. Als Showband traten die Heavytones auf, die vor einer Woche noch beim Konkurrenten "TV Total" zu sehen waren. Derweil stichelte Sebastian Pufpaff bei "TV Total" auf ProSieben gegen Raab, indem er dessen Auftritt beim Boxkampf gegen Regina Halmich vom Wochenende persiflierte. Als Ersatz für die Heavytones präsentiert der Sender die Klinken Supremes um den Musiker Jan Klinkenberg.
t-online.de (Raab-Show, Heavytones), t-online.de (TV Total)
(Fotos: Raab Entertainment, Imago / Panama Pictures / Christoph Hardt)
Kurzer Prozess: Die ARD zieht ihrer an Frauen gerichteten Nachmittags-Talkshow "Amado, Belli, Biedermann" nach drei gesendeten Ausgaben den Stecker. Ab Donnerstag laufen stattdessen Wiederholungen der Quizshow "Gefragt, Gejagt". Sämtliche geplanten Folgen des Talks mit Marijke Amado (links), Aminata Belli (Mitte) und Jeanette Biedermann (rechts) waren voraufgezeichnet und sollten eigentlich noch diese und nächste Woche laufen. Am Dienstag haben weniger als 200.000 Menschen eingeschaltet, die Quote lag unter 2 %.
dwdl.de, turi2.de (Background)
(Fotos: Imago / Star-Media, Marja, Marc John / Bonn.digital; Collage: turi2 mit Fotojet)
Hör-Tipp: "Nüchtern betrachtet sind wir Teil der Fachpresse", sagt Ole Jendis, Publishing Director Tagesspiegel Background bei "Subscribe Now". Er könne sich nicht vorstellen, dass es künftig bei Briefing-Angeboten zum selben Thema User geben wird, die mehr als eines der Angebote nutzen. Jendis sieht die "Personenfokussierung" bei den Wettbewerbern ausgeprägter als beim "Tagesspiegel"-Angebot.
open.spotify.com (79-Min-Audio)
Hilft dem Magen: In Berlin herrscht Chaos bei der Auslieferung von Schulessen und der Radiosender 104.6 RTL will dagegen etwas tun. "Arno und die Morgencrew" ruft Betroffene auf, sich per WhatsApp zu melden, um die Chance zu bekommen, dass ihre Schule mit Pizza beliefert wird. Wenn der Hörfunk jetzt die Politik bei der Zustellung von Essen unterstützt, kann die Politik sich ja endlich mit Zustellhilfen für Print revanchieren.
radioszene.de
Anders als gedacht? Die "Zeit" berichtet aus dem Innenleben der rechten Online-Plattform Nius. Demnach sollten hier ursprünglich zahlreiche prominente Köpfe auftreten, die nach dem Launch aber zurückzogen – auch wegen der Dominanz von Julian Reichelt. Neben den bekannten und gescheiterten Plänen eines Talks mit Jan Fleischhauer sei etwa eine Sendung mit Komiker Oliver Pocher ins Auge gefasst worden sein, berichtet Hannah Knuth. Auch Verona Pooth, Sportmoderator Kai Ebel und Schauspielerin Charlotte Würdig hätten Sendungen zuliefern sollen. Einige von ihnen hätten sich gewünscht, dass Reichelt "weder als Chefredakteur noch als Geschäftsführer des Senders firmiert". Der ehemalige "Bild"-Chef habe sein YouTube-Format "Achtung, Reichelt" "zur Überraschung mehrerer Beteiligter" Monate vor dem geplanten "Nius"-Start gelauncht. Heute führt er die Redaktion des Senders nach dem Abgang von Jan David Sutthoff und ist zudem Co-Geschäftsführer der Dachmarke Vius.
Zwischen Reichelt und Finanzier Frank Gotthardt herrsche ein Vater-Sohn-Verhältnis, schreibt die "Zeit" unter Berufung auf "Menschen, die die beiden zusammen erleben". Der Milliardär habe etwa 50 Mio Euro in das Projekt gesteckt, hört das Blatt aus dessen Umfeld. Mitarbeitenden würden bezweifeln, dass sich das Investment lohnt, sie sähen kein funktionierendes Geschäftsmodell.
Gefragt nach Parallelen zu Fox News und dessen Ex-Moderator Tucker Carlson sagt Reichelt der "Zeit": "Es geht darum, von der Formatierung, vom Design, vom Storytelling der erfolgreichsten Formate der Welt zu lernen."
zeit.de (€)
Luxus-Probleme: Luxus-Konzern LVMH, Mutter u.a. von Louis Vuitton und Dior, verbietet Angestellten anscheinend den Kontakt zu Medien. Das französische Investigativ-Magazin "La Lettre" veröffentlicht einen Brief, der Konzernchef Bernard Arnault zugeschrieben wird. Darin werde gedroht, dass Mitarbeitende, die sich Medien gegenüber äußern, ihre Jobs verlieren könnten. Der Brief beklagt die "oft negativ gefärbten, einseitigen Veröffentlichungen" insbesondere von "La Lettre", "Mediapart", "Le Canard Enchaîné" und weiteren kleineren Medien. Diesen Medien gegenüber gelte ein "absolutes Sprechverbot".
spiegel.de
(Foto: IMAGO / ABACAPRESS / Blondet Eliot)
Überspitzte Meinung: Der Deutsche Presserat sieht den umstrittenen "Bild"-Artikel "Die Universitäter" durch die Meinungsfreiheit gedeckt. "Bild" hatte ein Statement von Wissenschaftlern, das sich gegen die Räumung eines pro-palästinensischen Protestcamps (Foto) an der Freien Universität Berlin richtet, verurteilt und den Unterzeichnern vorgeworfen, es handele sich um einen "offenen Brief für Juden-Hass-Demos". Der Presserat bewertet diese Aussage als "zwar überspitzte, aber zulässige Meinung", da im Camp nachweislich antisemitische Äußerungen gefallen seien. Einen Hinweis, die schwächste Sanktion des Presserats, erhält "Bild" lediglich für eine falsche Bildunterschrift, weil die Zeitung ein Foto von Protesten an der Berliner Humboldt-Universität der FU Berlin zugeschrieben hatte.
presserat.de via medien.epd.de (€)
(Foto: Imago / Image Broker / Ben Kriemann)
Hallo, Deutschland: Das internationale Werbe- und Marketing-Magazin "Campaign" startet zum Jahreswechsel mit einer deutschen Ausgabe. Chefredakteurin des Online-Mediums wird Bärbel Egli-Unckrich. Sie kommt von "Horizont", wo sie im Jahr 2000 gestartet ist und seit 2015 als Leitende Redakteurin Kreation arbeitet. Im Rahmen einer Lizenzvereinbarung mit dem Londoner Verlag Haymarket wird die Oberauer Media Group, zu der auch turi2 gehört, zur verlegerischen Heimat von "Campaign Germany". "Wir werden Campaign Germany in einer Zweimarkenstrategie zusammen mit "Meedia" führen und uns damit noch stärker im Bereich Werbung und Marketing engagieren", sagen die Geschäftsführerinnen Dagny und Verena Oberauer. Egli-Unckrich sieht ihr Medium "als beobachtende, kritische und lobende Instanz" der Kreativbranche, die "Ideen Made in Germany in die Welt hinaustragen und inspirierende Vorbilder aus aller Welt hierzulande präsentieren" wolle.
news.campaigngermany.de (Newsletter-Anmeldung), sales@campaigngermany.de (für Kooperationspartner), redaktion@campaigngermany.de (redaktionelle Mitarbeit)
(Foto: Oberauer / Manuel Horn)
Alt und neu: Der MDR-Rundfunkrat winkt Pläne durch, laut denen die Landesfunkhäuser in Dresden, Magdeburg und Erfurt ab dem 2. Quartal 2025 ein gemeinsames auf Oldies ausgerichtetes Radio-Abendprogramm produzieren. Auch andere ARD-Sender sollen darauf zugreifen können, u.a. habe der RBB-Sender Antenne Brandenburg schon eine Übernahme angekündigt. Das Programm soll ganzjährig zwischen 20 und 23 Uhr laufen.
mdr.de
Christoph Müller, 86, ist tot. Der ehemalige Verleger und Chefredakteur des "Schwäbischen Tagblatts" starb am Dienstag nach einem Schlaganfall in Berlin. Müller, bis dahin "Tagesspiegel"-Redakteur, kam 1969 aus Berlin nach Tübingen, um die von seinem Vater mitaufgebaute Zeitung zu übernehmen. 2004 verkaufte er seine Anteile, zog nach Berlin und agierte als Kunstsammler.
tagblatt.de via t-online.de
(Foto: Jens Koehler / Imago)
Für die Lütten: Das Hamburger Straßenmagazin "Hinz & Kunzt" lanciert eine Kinder-Ausgabe. "Hinz & Kids" richtet sich an 6- bis 12-Jährige, befasst sich inhaltlich ebenfalls mit Obdachlosigkeit und bietet dazu Rätselseiten oder Lesegeschichten. Eine korrespondierende Kampagne mit echten Menschen, die das Magazin verkaufen und Grimassen schneiden, verantwortet KNSK. Chefin vom Dienst Annette Woywode bezeichnet das neue Heft als "Sondermagazin" mit fünf geplanten Ausgaben, die alle zwei bis drei Monate erscheinen. Anschließend "müssen wir gucken, ob wir weitermachen".
taz.de
Ernste Sache: Vor dem Oberlandesgericht München gewinnt Springer gegen einen Mann, der im Skandal-Sylt-Video Hitlergruß und -bart andeutet. "Bild" hatte unter Nennung seines Vornamens über ihn berichtet. Das Gericht sieht zwar seine allgemeinen Persönlichkeitsrechte verletzt, wertet das öffentliche Berichterstattungsinteresse jedoch höher. Auch geht es nicht davon aus, dass die Gesten, wie vom Betroffenen behauptet, parodistischer Natur seien. Seine Berufung ist damit erfolglos.
sueddeutsche.de
Lese-Tipp: Regionalsender Studio 47 aus Duisburg hat drei KI-Tools entwickelt, mit denen sich ganze Nachrichtensendungen automatisiert generieren lassen. Im Interview mit "Kresspro" erklärt Chefredakteur Sascha Devigne, sein nächsten Projekt: Er will KI-Avataren beibringen, echte Studiogäste zu interviewen. Aus einer Akzeptanz-Studie weiß er, dass Avatare bei Authentizität, Glaubwürdigkeit, Verständlichkeit und Sympathie besser abschneiden als menschliche Moderatoren.
"Kresspro" 7/2024, S. 38-42 (€, Oberauer-Shop)
(Foto: Studio 47)
Weniger Weniger: Der Schweizer Medienkonzern Tamedia streicht in seinen Redaktionen nur rund 55 statt der angekündigten 90 Vollzeitstellen. Möglich werde dies durch interne Wechsel in den Digital-Hub oder die Nichtbesetzung von Vakanzen, teilt der Verlag mit. Voraussichtlich 30 Stellen seien in der Deutschschweiz sowie 25 in der Westschweiz betroffen. Künftig gebe es vier Redaktionen in Zürich, der Romandie, Bern und Basel sowie übergreifende Digital- und Print-Desks.
kress.de, tamedia.ch, turi2.de (Background)
(Foto: Imago / Manuel Geisser)
"Leider ist die Art von Journalismus, den wir praktiziert haben – mit intensiver Recherche und origineller Sprache –, heute nicht mehr so gefragt am Markt."
Journalist und Berater Arno Balzer, bis 2019 Herausgeber des Wirtschaftsmagazins "Bilanz", hadert im Interview mit "Kresspro" mit der deutschen Wirtschaftspresse – auch mit Blick auf den Wirecard-Skandal.
"Kresspro" 7/2024, S. 82 (€, Oberauer-Shop)
(Foto: AC Asset Control AG)
Video-Tipp: Unternehmerin Tijen Onaran startet bei "Focus Online" den Video-Podcast "MUT – Der Deutschland-Talk", der sich "Lösungen widmet, die unsere Gesellschaft wieder einen und voranbringen können". In den Gesprächen mit ihren Gästen wolle sie "kein Blatt vor den Mund nehmen". Zum Auftakt der zehnteiligen Reihe ist Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang zu Gast. Weitere Gäste sind in den kommenden Wochen die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer, der ehemalige Siemens-CEO Joe Kaeser, BSW-Chefin Sahra Wagenknecht und Transformationsexpertin Maja Göpel.
focus.de (30-Min-Video), focus.de (Launch-Event)
(Foto: Burda Forward)
Einlass-Alianz: Mehr als ein Dutzend Chefredakteure überregionaler deutscher Medien fordern in einem offenen Brief an die Regierungen von Israel und Ägypten ungehinderten Zugang zum Gazastreifen. Seit fast einem Jahr würden beide Staaten verhindern, dass Medienschaffende sich "unbegleitet und unabhängig" ein Bild über die Situation vor Ort machen könnten. Wer unabhängige Berichterstattung über diesen Krieg unmöglich mache, "beschädigt die eigene Glaubwürdigkeit". Unterzeichnet haben den Brief u.a. Giovanni di Lorenzo ("Zeit") und Jochen Wegner (Zeit Online), Dirk Kurbjuweit ("Spiegel"), Gregor Peter Schmitz ("stern"), Marion Horn ("Bild"), Sven Gösmann (dpa), Judith Wittwer und Wolfgang Krach ("Süddeutsche"), Ulf Poschardt ("Welt"), Bettina Schausten (ZDF), Sebastian Matthes ("Handelsblatt"), Peter Limbourg (Deutsche Welle), Kai Gniffke (ARD) und Mika Beuster (DJV).
zeit.de
(Foto: IMAGO / Xinhua, Ägyptische Seite des Grenzübergangs Rafah zum Gazastreifen)
O'gsprochen is: Der Münchner Radiosender Gong 96.3 gibt Cathy Hummels zum Oktoberfest eine eigene Sendung. "Auf ein Date mit Cathy Hummels" wird immer samstags live aus der Gondel eines Riesenrades auf der Wiesn gesendet. Hummels soll mit Promis und Fest-Gästen sprechen.
t-online.de
(Foto: IMAGO / Panama Pictures / Christoph Hardt)
Umzug ohne Karneval: Der Sender Radio Köln zieht von seinem bisherigen Standort an der Schanzenstraße in Mülheim in das Neven DuMont Haus an der Amsterdamer Straße. Mit der Ortsveränderung will sich der Sender "noch weiter für die digitale Zukunft aufstellen". Chefredakteurin Claudia Schall spricht von einer "engeren Vernetzung und damit verbundenen Synergien".
presseportal.de
Macht ihr mal: RTL-Chef Stephan Schmitter ist mäßig interessiert am Plan des ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke, der perspektivisch ein gemeinsames Streaming-Angebot deutscher Player unter öffentlich-rechtlicher Flagge anstrebt. RTL verfolge derzeit eigene Pläne, sagt er im Deutschlandfunk. Es werde sicher dauern, bis ARD und ZDF sich organisiert hätten, und so lange könne man nicht "Däumchen drehen". Er regt zudem eine Sportrechte-Obergrenze für ARD und ZDF an, die bei 5 % der Rundfunkbeitrags-Einnahmen liegen solle.
deutschlandfunk.de via dwdl.de, turi2.de (Background)
Großbritannien: Der ehemalige BBC-Moderator Huw Edwards ist wegen der "Herstellung unzüchtiger Bilder von Kindern" zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der ehemals bestbezahlte Journalist der BBC hatte sich Ende August bereits des Besitzes von 41 entsprechenden Bildern schuldig bekannt. Edwards muss nun ein Behandlungsprogramm für Sexualstraftäter durchlaufen.
edition.cnn.com, sueddeutsche.de (€), turi2.de (Background)
Desinfo-Info: Ein Leak, den WDR, NDR und "Süddeutsche Zeitung" und das estnische "Delfi" ausgewertet haben, liefert "zahlreiche Belege" dafür, dass eine russische Agentur namens "Social Design Agency" hinter der "Doppelgänger"-Kampagne zur Verbreitung von Desinformation steckt. Die Firma führe u.a. auch eine mehr als 1.000 Personen umfassende Datenbank, die öffentliche Äußerungen von deutschen TV- und Politik-Persönlichkeiten beobachte. SDA-Chef Ilya Gambashidze arbeite Geheimdienstkreisen zufolge "im Auftrag der russischen Präsidialverwaltung". In einem geleakten internen Firmenvideo heiße es wörtlich, dass man das Ziel habe, "Informationen aus dem westlichen Medienbereich zu sammeln und zu analysieren, eigene Narrative zu entwickeln und diese in Content zu verpacken". Aus einer Präsentation gehe zudem hervor, dass die Agentur sich u.a. explizit eine Erhöhung des Stimmenanteils der AfD und eine Zunahme der Zukunftsangst unter der Bevölkerung in Aufgabenbuch geschrieben habe. Auch eine Aktion gegen etablierte Kräfte der EU-Politik und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zur Unterstützung rechter politischer Kräfte vor der EU-Wahl soll auf die Agentur zurückgehen.
tagesschau.de, sueddeutsche.de (€), turi2.de (Background)
Over and out: Der MDR ist nicht länger Teil des Podcasts OK, America?, den der Sender gemeinsam mit der "Zeit" produziert hat, bestätigt eine Sprecherin der "Mitteldeutschen Zeitung". Beide Seiten hätten die Kooperationsvereinbaerung "einvernehmlich Ende Mai beendet", die Produktion habe die "Zeit" ohnehin allein verantwortet. Auf den ARD- und MDR-Seiten ist "OK, America?" nicht mehr zu finden. Hosts des Projekts sind Rieke Havertz und Klaus Brinkbäumer, der bis April 2024 Programmdirektor des MDR war.
mz.de (€)
Medienvertrauen: 77 % der Befragten einer Allensbach-Studie für den MVFP halten die TV-Programme von ARD und ZDF für vertrauenswürdige Quellen, 65 % nennen die regionale Tageszeitung. Überregionale Titel liegen mit 57 % deutlich dahinter. In den ostdeutschen Bundesländern vertrauen überregionalen Zeitungen nur 29 % der Befragten, auch "Spiegel" und "Focus" liegen mit 33 % deutlich unter dem gesamtdeutschen Wert von 48 %. Soziale Medien finden nur 12 % zuverlässig, 57 % halten "viele Informationen, die man dort findet, für unglaubwürdig".
mediendienst.kna.de (€)
(Foto: IMAGO / Michael Gstettenbauer)
Schwangerschaftscast: Autorin und Influencerin Marie von den Benken startet bei RTL+ den Podcast "Ich bin dann mal preg", der sich mit Kinderwunsch und Wirklichkeit beschäftigt. Mit Experten, Freunden und ihrem Partner Alexander Diekmann spricht sie darin über ihren "langen, schwierigen und sehr emotionalen Weg", bis sie endlich schwanger wurde. Leitfaden für den Podcast ist ihr Tagebuch, das sie seit acht Jahren führt. Mit dem Podcast will sie Frauen und Paaren die Unterstützung und Hilfestellung geben, die ihr selbst gefehlt hat.
plus.rtl.de (58-Min-Audio), open.spotify.com
KI am Steuer, das wird teuer: Der "Der KI-Podcast" von BR24 und SWR schickt ChatGPT 4.o zur theoretischen Führerscheinprüfung und der Chat-Bot besteht – allerdings nicht fehlerfrei. Ein Fahrlehrer vergleicht ChatGPT mit einem Autofahrer, der in der Theorie gut wäre, in der Praxis aber Schwierigkeiten hätte. Wenn man bedenkt, dass die KI bisher ohne Hände und Füße ausgeliefert wird, liegt diese Einschätzung quasi auf der Hand.
per Mail, ardaudiothek.de (Führerschein-Folge ab 17. September)
Jungbrunnen: Der "Spiegel" will insgesamt 30.000 Menschen unter 30 Jahren mit einem kostenfreien Digitalabo beglücken. Das Blatt verschenkt dafür 15.000 Duo-Zugänge an junge Menschen. Wer die Kriterien erfülle und bereits ein Abo nutze, erhalte ein kostenloses Upgrade. Die Abos seien ein Jahr lang gültig und endeten anschließend automatisch. "Die junge Zielgruppe ist für Gegenwart und Zukunft des 'Spiegel' extrem wichtig", lässt Dirk Kurbjuweit via Verlagsmitteilung wissen. Der Chefredakteur hatte jüngst im Interview mit dem "Journalist" die Initiative "Neo" als "wichtigstes Projekt" vorgestellt. Damit sucht das Nachrichten-Magazin neue Wege, junges Publikum zu erreichen und an sich zu binden. Die Aktion wir mit einer Social-Media-Kampagne begleitet.
meedia.de, gruppe.spiegel.de, turi2.de (Background "Neo")
(Foto: Marcus Brandt / dpa Picture Alliance)
Lese-Tipp: Steady-Chef Sebastian Esser bringt in seinem "Blaupause"-Newsletter das Comeback von Stefan Raab mit dem nahenden Ende des linearen TV in Zusammenhang. Da seine neue, wöchentliche Sendung bei RTL+ statt im linearen TV laufe, solle sie den Umstieg vom TV zum Bezahl-Streamingdienst beschleunigen. Zudem stellt er infrage, ob Raab der Richtige für den Job ist: "Die Macher:innen setzen viel Geld auf einen Mann, dessen beste Ideen lang her sind, damit ihnen nicht wirtschaftlich die Luft ausgeht." Esser erinnert sich beim Blick auf alte Clips, dass Raabs Sendungen früher "überraschend homophob, frauenfeindlich und schlichtweg gemein" waren, findet aber auch lobende Worte für Raabs ESC-Moderation 2011.
steadyhq.com, turi2.de (Raab-Comeback)
(Fotos: Steady, Raab Entertainment/RTL)
Neuer Glanz: Der turi2 Newsletter erscheint ab Montag in einer neuen, frischeren Optik. Wir setzen auf höher aufgelöste, größere Bilder und eine klare, moderne Gestaltung. Damit erfüllen wir den Wunsch vieler Leserinnen und Leser, die im Sommer an unserer Zukunftsumfrage teilgenommen haben. Die Optik mag sich ändern, unsere Mission bleibt: Morgens um 7 und abends um 17 Uhr liefert turi2 die wichtigsten News und Hintergründe aus Medien, Marketing und PR. Du hast Feedback zum Relaunch? post@turi2.de.
Medien-Krieg: Russland droht den USA mit Vergeltung, weil die US-Regierung die kremlnahe Medienholding RT als "Arm des russischen Geheimdienstapparates" einstuft und sanktioniert. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, wirft den USA Zensur und einen Angriff auf die Pressefreiheit vor und kündigt an: "Die Handlungen der US-Regierung bleiben nicht unbeantwortet." Die Drohung könnte sich auf US-Journalisten in Russland beziehen.
n-tv.de, n-tv.de (Background)
Studio-Protest: Zwei bisher unbekannte Frauen haben am Sonntagabend die Talkshow von Caren Miosga im Ersten gestört. 20 Minuten nach Beginn der Sendung holen sie Stofftransparente heraus und schreien durchs Studio. Die Transparente zeigen zwei kurdische Journalistinnen, die im August durch einen Luftangriff des türkischen Militärs getötet wurden. Auf Miosgas Aufforderung, ihr Anliegen zu formulieren, ruft eine der Frauen: "Wir fordern, dass die deutsche Medienlandschaft ihr Schweigen bricht." Miosga bittet die Aktivistinnen, das Studio zu verlassen, was sie in Begleitung von Sicherheitspersonal tun. Im TV ist dies nicht zu sehen.
bild.de, t-online.de, ardmediathek.de (60-Min-Video, ab 20:15 Min)
(Foto: NDR/Philipp Rathmer)
Hör-Tipp: Burda-Vorstand und MVFP-Chef Philipp Welte wirft der Politik vor, sich nicht für die Belange der Presse zu interessieren. Im Podcast von "Abendblatt"-Chefredakteur Lars Haider sagt Welte, er habe das Gefühl, dass die Politik "nicht annähernd versteht, welche Relevanz der unabhängige, verantwortliche Journalismus der Verlage für die Stabilität unserer Demokratie und den Pluralismus einer offenen Gesellschaft hat". Zudem kritisiert Welte die Macht der Öffentlich-Rechtlichen, die "presseidentische Produkte in alle digitalen Kanäle" drückten und damit den privaten Unternehmen "die Luft zum Atmen" nähmen.
abendblatt.de (45-Min-Audio), abendblatt.de (€, Interview in schriftlicher Form) via medien.epd.de (€)
(Foto: IMAGO / Sven Simon)
"Es mag vielleicht hart klingen, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass Politiker zwar gern betonen, wie wichtig ihnen die Pressefreiheit und die lokale Berichterstattung sind. Tatsächlich ist es einigen aber mindestens gleichgültig, wenn Medien verschwinden."
Lars Haider, Chefredakteur des "Hamburger Abendblatt", sagt im Interview zur Themenwoche Zeitungen, dass es in Hamburg wichtige Politiker gebe, "die es eigentlich ganz komfortabel finden", dass es in der Hansestadt neben dem "Abendblatt" und dem NDR keine großen regionalen Medien mehr gibt.
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
Abschied vom Papier: Die werktägliche Ausgabe der "taz" erscheint am 17. Oktober 2025 zum letzten Mal gedruckt. Bei der Generalversammlung der Verlagsgenossenschaft in Berlin haben 77 % der Genoss*innen dem Vorschlag der Geschäftsführung zugestimmt, dass ab Mitte Oktober 2025 nur noch die "wochentaz" am Samstag auf Papier erscheint. 13 % stimmenten dagegen, weitere 10 % enthielten sich. Die Werktagsausgabe gibt es dann nur noch digital als E-Paper, jedoch weiterhin als abgeschlossenes Zeitungsprodukt. Die Frage, ob die Genoss*innen auch "in den nächsten zwei Jahren" noch Abonnentnen bleiben wollen, haben 69 % mit "Ja" beantwortet. Bereits 2018 hatte der damalige Geschäftsführer Kalle Ruch die Vision ins Spiel gebracht, dass die "taz" eines Tages nur noch am Wochenende gedruckt erscheinen könnte.
taz.de, spiegel.de (€)
"Immer mehr Medienangebote konkurrieren mit immer größerer SEO-Lautstärke um die Aufmerksamkeit - ein Teil der Menschen reagiert mit Medienverweigerung."
Jens Lönneker, Gründer und Geschäftsführer des Markt- und Meinungsforschers Rheingold Salon, spricht im Interview zur Themenwoche Zeitungen über die Ergebnisse seiner Studie "Medien zwischen Achtung & Ächtung".
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
Qualitätskontrolle: Der Bürgerrat "Forum gegen Fakes" plädiert für die Einführung eines freiwilligen Gütesiegels für qualitativen Journalismus. Demnach sollte eine unabhängige Stelle das Siegel an Medienhäuser vergeben. Bei der Wahl der Kriterien schlägt der Bürgerrat vor, Rügen durch den Presserat zu berücksichtigen, sowie interne Faktenchecks der Medienunternehmen und deren Umgang mit Quellen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser äußerte sich skeptisch zu dem Vorschlag. Die Pressefreiheit sei ein hohes Gut der Verfassung. Der Bürgerrat "Forum gegen Fakes" ist ein Projekt von der Bertelsmann Stiftung in Kooperation mit dem Innenministerium. Ziel ist die Einschränkung von Desinformation.
horizont.net, forum-gegen-fakes.de