Kommt Kordik? Die Wirtschafts-Ressortleiterin der "Presse", Hanna Kordik, soll neue Chefredakteurin der österreichischen Tageszeitung werden, meldet "Der Standard". Als Vize-Chefs sollen Florian Asamer und Christian Ultsch fungieren. Der bisherige Chefredakteur Rainer Nowak war im November wegen zu großer Regierungsnähe zurückgetreten, Asamer ist seitdem interimistischer Chefredakteur.
standard.at, turi2.de (Background)
Wahl ohne Qual: Für seinen Auftritt bei der Digitalmesse Republica im Juni 2022 soll Kanzler Olaf Scholz Moderatorin Linda Zervakis als Interviewerin "ausgesucht und engagiert" haben, schreibt die "taz". Das Kanzleramt habe dies dem Veranstalter zur Bedingung gemacht. Zervakis lässt über ihr Management mitteilen, sie habe für den Auftritt kein Honorar erhalten. Das Podiumsgespräch wurde im Nachhinein u.a. von der "Wirtschaftswoche" als "inhaltsleer" beschrieben.
taz.de, spiegel.de
Kann auch abends: Dunja Hayali moderiert ab 20. Februar das "heute-journal" im ZDF, teilt der Sender mit. Sie werde künftig rund 40 Mal im Jahr für das Magazin vor der Kamera stehen. Haupt-Moderatorinnen bleiben Marietta Slomka und Christian Sievers. Hayali war von 2007 bis 2010 schon einmal beim "heute-journal". Sie moderiert zudem das "Morgenmagazin" und das "Aktuelle Sportstudio".
presseportal.de, dwdl.de
Altlast? ARD und ZDF pausieren ihre Programmanalyse 2023, erfährt epd. Demnach wollen beide beraten, ob sie die seit 1985 erhobene Beobachtung, die Inhalte und journalistische Angebote öffentlich-rechtlicher und privater TV-Sender vergleicht, 2024 fortführen. Das ZDF begründet den Schritt damit, im Non-Linearen stärker forschen zu wollen. Mit der ARD sei u.a. ein Forschungsprojekt zu den Angebotsstrukturen von Mediatheken und Streaming-Diensten in Auftrag gegeben worden.
"epd medien aktuell" vom 27.01.2023 (€)
Sparflamme: Der Streik wegen festgefahrener Tarif-Verhandlungen beim RBB macht sich im Programm bemerkbar. NDR Info sendet seit 10 Uhr auf der Frequenz von RBB24 Inforadio. Das vom RBB produzierte ARD-Mittagsmagazin ist ausgefallen. Intendantin Katrin Vernau äußert "Verständnis für die Forderungen der Gewerkschaften", man könne "in den laufenden Tarifverhandlungen aber nicht nur einfach Geld verteilen". Stattdessen wolle man etwa "strukturelle Ungleichbehandlungen" von Festen und Freien beseitigen. Der Streik soll noch bis 22.30 Uhr andauern.
digitalfernsehen.de, t-online.de, dwdl.de, dwdl.de (Vernau), turi2.de (Background)
Hinweis: Dieser Beitrag wurde aktualisiert.
Russland erklärt das unabhängige kremlkritische Online-Magazin Medusa, das von Lettland aus arbeitet, für "unerwünscht". Neben den Betreiberinnen können damit in Russland auch Journalistinnen der Seite strafrechtlich verfolgt werden. Auch das Teilen von Medusa-Inhalten ist nun verboten – selbst wenn dies schon Jahre zurückliegt. Die Redaktion kündigt an, trotz Angst weiterzumachen.
standard.at, faz.net, meduza.io (FAQ zum Verbot), meduza.io (Reaktion)
Mindestabstand: Linken-Chef Martin Schirdewan fordert im "Spiegel" eine "Abkühlungsphase" für Journalistinnen, die PR-Posten in der Regierung übernehmen. Hintergrund ist der Wechsel von ARD-Reporter Michael Stempfle in die Kommunikationsabteilung des Verteidigungsministeriums. Er hatte kurz zuvor noch in einem Beitrag ein Loblied auf den neuen Verteidungsminister Boris Pistorius gesungen. Das hat "mehr als ein Geschmäckle", findet Schirdewan. Stempfle sagt, die Gespräche über seinen Wechsel hätten erst nach Erscheinen des Artikels stattgefunden.
spiegel.de, turi2.de
Fishing for Compliments: ARD-Chef Kai Gniffke lässt sich in PR-Dingen noch bis Ende März von der Agentur FischerAppelt beraten, meldet der "Spiegel". Der SWR begründet das mit einem "umfangreichen Reformprozess" im Verbund, zudem sei der ARD-Vorsitz "deutlich früher als vorgesehen" an Gniffke gegangen. Kosten nennt der Sender nicht. Die Autoren Alexander Kühn und Anton Rainer erinnern an eine Aussage Gniffkes aus dem Doppel-Interview mit Tom Buhrow Ende 2022. Darin hatte der Journalist prognostiziert, dass von der ARD-Reform Betroffene "jaulen und quieken" würden. Verdi hatte diese Wortwahl kritisiert. Bei FischerAppelt arbeitet inzwischen u.a. Ex-ARD-Sprecher Birand Bingül.
"Spiegel" 05/23, S. 57, turi2.de (Doppel-Interview), turi2.de (Kritik an Gniffke)
Foto: Picture Alliance / dpa / Bernd Weißbrod
Hör-Tipp: Zum Holocaust-Gedenktag hört Victoria Michalczak von NDR-Journalist Antonius Kempmann im "11KM"-Podcast der "Tagesschau" die Geschichte des KZ-Überlebenden Stanislaw "Shlomo" Szmajzner. Kempmann rekonstruiert eine Begegnung zwischen Opfer und Täter, Jahrzehnte nach Kriegsende: 1978 trifft Szmajzner auf einer Polizeistation in São Paulo die "Bestie von Sobibór", Oberscharführer Gustav Wagner, wieder. Wagner – weiter überzeugter Nazi – wird für seine Taten nie verurteilt. Mit 69 liegt er tot in seinem Badezimmer.
ardaudiothek.de (23-Min-Audio), audiothek.de (Podcast-Reihe über Shlomo), ardmediathek.de (Film)
Zu wenig Distanz? "Cicero"-Redakteur Ulrich Thiele wirft dem NDR vor, einen Interessenskonflikt der Journalistin Anette van Koeverden nicht transparent zu machen. Die landespolitische Berichterstatterin bei NDR 90,3 im Funkhaus Hamburg ist mit SPD-Politiker Andreas Rieckhof liiert, der als enger Vertrauter von Bundeskanzler Olaf Scholz gilt. Dennoch habe Van Koeverden im Wahljahr 2021 Scholz porträtiert und offenbar auch Anfragen zum Warburg-Skandal gestellt. Zudem habe sie die wirtschaftliche Lage des Hamburger Hafens kommentiert, "während ihr Lebensgefährte im Aufsichtsrat des Hafenbetreibers sitzt". Der NDR teilt mit, Van Koeverden habe den Sender Ende 2017 über ihre Beziehung zu Rieckhof informiert. Daraufhin habe man vereinbart, dass sie keine Zuständigkeit für die SPD Hamburg sowie die Ressorts Wirtschaft und Verkehrspolitik übernimmt.
cicero.de
RBB: Die Gewerkschaften DJV und Verdi rufen alle festen und freie Beschäftigten heute seit 4.30 und noch bis 22.30 Uhr zum Warnstreik auf. Um 13 Uhr ist eine Kundgebung vor den RBB-Fernsehzentrum in Berlin geplant. Grund sind festgefahrene Tarifverhandlungen: Die Verhandlungskommission des RBB habe zudem mitgeteilt, dass sie derzeit kein Verhandlungsmandat habe, da sich Intendantin Katrin Vernau noch ein Bild von der Lage des Senders machen müsse.
rbb24.de, t-online.de, bild.de
Wissen von nichts: Die "Welt"-Belegschaft äußert ihren Unmut über die Kommunikation von Mathias Döpfner in einem internen offenen Brief, der der "FAZ" vorliegt. Demnach heißt es in dem an den Springer-Boss gerichteten Schreiben, dass die "meisten Angestellten seit Jahren Reallohnverluste hinnehmen" müssten. Döpfner hatte in einem dpa-Interview von einem "außergewöhnlich erfolgreichen Jahr" für Springer gesprochen. Zudem haben seien Andeutungen einer "Digital only"-Zukunft und die "mögliche Trennung von Mitarbeitern" für Verunsicherung gesorgt. Auch die Geschäftsführung sei davon "augenscheinlich überrascht" gewesen. In einer E-Mail antwortet Döpfner, es bestehe ein Unterschied zwischen dem Unternehmenswachstum des Springer-Konzerns und den Erträgen der "Welt". Den Vorwurf, intern nicht ausreichend kommuniziert zu haben, wehrt er ab.
faz.net
Hör-Tipp: Die Buchautorin, Journalistin und Moderatorin Hadija Haruna-Oelker hat "viele Sprachen, mit denen ich spreche", sagt sie im "Zeit"-Podcast "Alles gesagt?". Sie störe in Rassismus- oder Sexismus-Debatten der Gedanke: "Wenn man die richtigen Wörter sagt, dann macht man alles richtig." Es gehe eher darum, "den Kontext zu verstehen" sowie eine entsprechende Haltung zu haben "und dann justiert sich die Sprache".
zeit.de (565-Min-Audio)
Lässt zu wünschen übrig: Reporter ohne Grenzen und die Gesellschaft für Freiheitsrechte kritisieren, dass Journalistinnen nicht ausreichend vor der Überwachung des Bundesnachrichtendienstes geschützt seien. Zum zweiten Mal reichen sie eine Verfassungsbeschwerde gegen ein BND-Gesetz ein. 2020 wurden weite Teile der Auslandsüberwachung bereits als rechtswidrig erklärt, die neue Version würde jedoch noch immer nicht den Anforderungen der Organisationen entsprechen.
tagesschau.de, turi2.de (Background)
Fischen im Trüben: Mithilfe einer Bewegungssensor-Software haben die Fische des japanischen YouTubers Mutekimaru online Pokémon Scarlet gespielt, als das Spiel abstürzte. Weil das System weiterhin die Bewegungen der Tiere registriert, kaufen sie mit der Kreditkarte des Besitzers im Nintendo-Shop ein. Den Betrag von 3,50 Euro bekommt Mutekimaru erstattet – scheinbar zählt die Ausrede, "Mein Fisch hat es gekauft", mehr als "Mein Hund hat es gefressen".
t-online.de
Machen sich dünne: Einige Zeitschriften der Verlage Klambt und Condé Nast erscheinen künftig seltener, berichtet Roland Pimpl bei "Horizont". Im Dezember war bekannt geworden, dass der Klambt-Titel "Grazia" satt wöchentlich nur noch alle zwei Wochen erscheint. Nun kommt auch das Gesundheitsmagazin "Vital" nur noch zweimonatlich. Das geht aus der Print-MA 2023 hervor. Klambt äußert sich dazu bisher nicht. Die "Glamour" von Condé Nast wird 2023 nur noch quartalsweise statt zweimonatlich veröffentlicht.
horizont.net (€), turi2.de (Background)
Spendet Aufklärung: Der niedersächsische Energieversorger Ewe muss der "taz" Auskunft über seine Spenden- und Sponsoring-Aktivitäten seit 2014 geben, urteilt das Landgericht Oldenburg. "taz"-Redakteur Felix Zimmermann hatte geklagt, weil das Unternehmen die Beantwortung eines Fragenkatalogs dazu verweigert hatte. Es sah sich als nicht auskunftspflichtig. Dieser Einschätzung widerspricht das Gericht, Ewe sei eine Behörde im Sinne des Niedersächsischen Pressegesetzes. Zudem bestehe an der Recherche ein öffentliches Interesse. "Mit dem Urteil hat das Gericht auch die Auskunftsrechte von Journalisten gestärkt", schreibt die "taz" in ihrem Hausblog. Unter Ex-Ewe-Vorstandschef Werner Brinker sollen u.a. Spendengelder versickert sein, sein Nachfolger Matthias Brückmann wurde 2022 wegen Untreue zu einer Haftstrafe verurteilt. (Foto: Soeren Stache / dpa / Picture Alliance)
blogs.taz.de
Too much: RTL hat vor der TV-Ausstrahlung von "Deutschland sucht den Superstar" am Mittwochabend einen Spruch von Dieter Bohlen rausgeschnitten. Der Juror hatte eine Kandidatin gefragt: "Hast du irgendwas Normales gemacht? Oder hast du nur Abi und dich durchnudeln lassen?" Die Episode lief zuvor ungeschnitten bei RTL+. Das bezeichnet RTL nun als "Fehler".
dwdl.de, t-online.de
Fährt ab: Der bisherige Chefredakteur Auto der "Bild"-Gruppe, Tom Drechsler, verlässt nach mehr als 30 Jahren den Spinger-Konzern "im gegenseitigen Einvernehmen". Seine Rolle übernimmt ab März Robin Hornig. Er ist seit 2016 stellvertretender Chefredakteur bei Auto Bild Digital und hat ab 2020 stellvertretend "Auto Bild" geleitet.
meedia.de
Hör-Tipp: Die gekonnte Kommunikation ist eine Fähigkeit, die in allen Lebensbereichen vorteilhaft ist, sagt Kommunikations-Trainer Florian Heyer im Podcast "How to Hack". Wer etwa sein Gehalt gut verhandeln könne, verdiene mehr Geld. Doch auch im Privatleben spielen Körpersprache, ein breiter Wortschatz und Smalltalk-Skills eine große Rolle: "Menschen, die kommunikativ gut sind, sind im Dating erfolgreicher."
podcast.apple.com (44-Min-Audio)
Gespalten: 46 % der Deutschen halten Medien für eine zuverlässige und vertrauenswürdige Informationsquelle, sagt das aktuelle Edelman Trust Barometer. 40 % finden hingegen, dass sie die Quelle falscher oder irreführender Infos sind. Besonders vertrauenswürdig sind demnach mit 60 % traditionelle Medien, gefolgt von Suchmaschinen. Nur 26 % halten Social Media für zuverlässig. Journalistinnen erhalten mit 47 % am meisten Vertrauen, gefolgt von CEOs mit 39 %. Nur 37 % der Befragten finden Regierungsvertreterinnen vertrauenswürdig.
kom.de
RND macht Denni Klein zum Leiter Editorial Development. In der neu geschaffenen Rolle soll er die Transformationsprojekte der regionalen und lokalen Madsack-Marken veratnworten und Newsletter-Formate vorantreiben. Klein kommt von Table.Media, wo er als Chief Development Officer tätig war.
per Mail
"Von den acht Milliarden Euro, die jedes Jahr in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk fließen, geht nur ein Bruchteil in die Recherche. Das muss sich ändern."
Daniel Drepper, Leiter der Recherchekooperation von NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung", schreibt im "journalist", dass ARD und ZDF zwar etwa die Hälfte der Investigativ-Teams in Deutschland stellen, dennoch sei häufig "nicht genug Zeit da, ein Thema bis zum Ende auszurecherchieren".
journalist.de
Posch-Back: Ulf Poschardt ist nur noch Chefredakteur und nicht mehr Geschäftsführer der Welt-Gruppe, entdeckt Medieninsider im Handelsregister. Durch das Ausscheiden von News-Vorständin Ulrike Handel und die Auflösung des Ressorts News Media National sei Poschardts zusätzlicher Posten obsolet geworden. Er soll sich nun auf die publizistische Entwicklung fokussieren.
medieninsider.com, turi2.de (Background)
Termine: Die Hamburg Media School lädt ab 18.30 Uhr zum Online-Infoabend über den Masterstudiengang Digitaler Journalismus ein. Interessierte können sich u.a. über die Studieninhalte, den Bewerbungsprozess sowie über die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten informieren. Der Termin ist kostenlos.
Termine für Journalistinnen – bequem vorsortiert unter turi2.de/termine
Stimmen von innen: Die in der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse (Agra) vertretenen Journalistinnen von ARD, ZDF, Deutschlandradio und Deutscher Welle fordern ein Mitspracherecht bei der Reform der Öffentlich-Rechtlichen. In einem Brief an die Rundfunkkommission der Länder schreiben sie, dass der vorgeschlagene "Zukunftsrat" nicht über ihre Köpfe hinweg diskutieren sollte.
epd.de (€)
Gratismentalität: 5,9 Mio Menschen in Deutschland sollen vergangenes Jahr regelmäßig illegale lineare TV-Streams genutzt haben, geht aus einer Untersuchung von Goldmedia in Auftrag des Privatsender-Verbands Vaunet hervor. Den Sendern entgingen dadurch jährliche Einnahmen von 1,1 Mrd Euro. Der Umsatzschaden soll sogar bei 1,8 Mrd Euro liegen.
digitalfernsehen.de
Juristen unter sich: Das Bundesjustizministerium von Marco Buschmann beauftragt den Berliner Staatsrechtler Christoph Möllers damit, das juristische Fachmedium Libra – Das Rechtsbriefing auf das Gebot der Staatsferne zu prüfen. Das Gutachten soll bis Ende Februar vorliegen. Der BDZV sieht in dem Angebot, das mehrheitlich zur in Staatshand befindlichen Juris GmbH gehört, einen "eklatanten Verfassungsverstoß", die "FAZ" bezeichnet es als "Verkündungsorgan" des Justizministers.
lto.de, turi2.de (Background)
Bonus-Paradies: Die RBB-Spitze um Ex-Intendantin Patricia Schlesinger hat neben Gehalt und Bonuszahlungen noch eine Zulage für den ARD-Vorsitz kassiert, die es in anderen Sendern zuvor nicht gegeben hat, berichtet Business Insider. Die Sender-Chefin, die damaligen vier Direktoren, die mittlerweile freigestellte Leiterin der Intendanz und der RBB-Pressesprecher haben demnach mindestens 1.700 Euro pro Monat zusätzlich erhalten. Produktionsdirektor Christoph Augenstein beispielsweise habe den Zuschlag zwischen 1. Juli 2021 und 30. Juni 2024 zugesichert bekommen und damit bereits sechs Monate, bevor der RBB den ARD-Vorsitz übernommen hat. Der Sender bestätigt, dass der Verwaltungsrat die Zahlung nicht genehmigt habe. Ex-Verwaltungsratschef Wolf-Dieter Wolf habe aber davon gewusst. RBB-Intendantin Katrin Vernau sagt zu BI, hier seien "Maß und Mitte völlig verloren gegangen". Der Sender lässt den Vorgang juristisch prüfen.
businessinsider.de
Uneinig: Eine Güteverhandlung vor dem Berliner Arbeitsgericht zwischen dem RBB und der gefeuerten Chefjuristin Susann Lange ist am Mittwoch gescheitert. Lange klagt gegen ihre außerordentliche Kündigung vom 2. Dezember 2022. Laut "B.Z." stehen ihr 1,8 Mio Euro Ruhegeld zu, die der Sender aber nicht zahlen will. Auch einen Vergleich lehnt der RBB ab. Die Verhandlung geht am 7. Juni in die nächste Runde.
tagesspiegel.de, bz-berlin.de, turi2.de (Background)
I want to ride my Binde: Die US-Skirennläuferin Mikaela Shiffrin spricht vor laufender Kamera von ihrem monatlichen Zyklus. Der ORF-Übersetzer interpretiert das Ganze aber als Fahrrad-Sportprogramm. Zu seiner Verteidigung: Die Periode ist auch ein wenig wie Fahrradfahren. Selbst wenn man den Dreh raus hat, bleibt es anstrengend – und Unfälle können jederzeit passieren.
twitter.com
"Auf Twitter aktiv zu sein löst dasselbe Dilemma in einem aus, in dem man sich befindet, wenn man einen Promi im Swingerclub trifft. Wie kann man die in den eigenen Augen absolut erzählenswürdige Anekdote verbreiten, wenn man gleichzeitig zugeben müsste, dass man auch im Swingerclub war?"
Sophie Passmann schreibt in der "Zeit", man könne sich nicht über die Enthemmtheit der Menschen auf Twitter echauffieren, wenn man selbst Teil davon ist. Sie hat ihren Account gelöscht.
zeit.de (€)
Video-Tipp: In der Reihe MedienWissen2go wirft Mirko Drotschmann einen Blick hinter den YouTube-Algorithmus. Die Video-Plattform schlage besonders gerne Inhalte vor, die "spaltend, sensationell oder verschwörerisch sind", zeige ein Experiment eines früheren Mitarbeiters. Den Algorithmus könne man aber beeinflussen, in dem man sich zum Beispiel öfter mal ausloggt.
youtube.com (11-Min-Video)
Jens Tschebull, 92, ist tot. 1969 wurde der Österreicher Chefredakteur des Magazins "Trend" sowie parallel 1970 für ein Jahr der erste Chefredakteur des Nachrichtenmagazins "Profil". 1975 ging er in die Selbstständigkeit, wurde 1995 aber noch einmal Herausgeber des "Wirtschaftsblattes". Zudem war er Gastgeber der ORF-Sendung "Club 2".
derstandard.at
"Sicherlich bemerken wir Kündigungswellen in Verlagen. Journalist:innen stehen aber auch nicht Schlange. Man muss diesen Wechsel auch wollen."
Birand Bingül, gelernter Journalist und Geschäftsführer bei FischerAppelt Advisors, schreibt in der turi2 edition #20, dass die Annahme, die PR profitiere personell von Schrumpfkuren in Redaktionen, "nicht so ganz richtig" sei.
turi2.de, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)
Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
Zweistellig: Das Journalismus-Startup Table Media startet mit Africa Table sein mittlerweile zehntes Briefing. Christian von Hiller übernimmt die Leitung des Projekts, das jede Woche wirtschaftliche Analysen und Orientierung bieten will. Chefredakteurin Antje Sirleschtov betont, man wolle auf "die großen Chancen" des Kontinents hinweisen.
table.media
Streitwillig: Nicole Diekmann und Publizist Stephan Anpalagan starten am 30. Januar den Podcast "Gegen jede Überzeugung" von SWR Kultur. Alle zwei Wochen verteidigen sie darin im Wechsel eine provokante These, von der sie selbst nicht überzeugt sind. Ziel ist es, eigene Überzeugungen in Frage zu stellen und zu zeigen, "dass Streit über die Lager hinweg möglich ist".
presseportal.de
Reichweiten-Roulette? Das TV-Supplement "Prisma" hat mit insgesamt 6,85 Mio Lesern pro Ausgabe die größte Reichweite der deutschen Zeitschriften und Wochenzeitungen, sagt das MA-Ranking. Auf Platz 2 folgt die "ADAC Motorwelt" mit insgesamt 6,63 Mio Lesern. Platz 3 belegt die "Bild am Sonntag" mit 6,2 Mio – das würde bei einer Auflage von rund 600.000 mehr als zehn "BamS"-Leser pro Ausgabe bedeuten. Auch die 3,2 Mio Leser der "Sport Bild" mit nur 160.000 verkaufter Auflage scheint Zahlen-Zar Jens Schröder von Meedia.de unrealistisch.
meedia.de
"Ich will Jan Böhmermann weder schlagen noch besser sein."
TV-Journalistin Anja Reschke sagt im "Zeit Magazin", sie möchte in Bezug auf ihre neue Sendung "Reschke Fernsehen" nicht mit Böhmermann verglichen werden: "Ich finde, es ist Platz für beides. Es gibt genügend Männer, die Late-Night moderieren."
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Wolfgang Draeger, 95, ist tot. Der Synchronsprecher ist u.a. aus der ARD-Kinderserie "Sesamstraße" bekannt, in der er dem gelben Vogel Bibo seine Stimme verlieh. Zudem hatte er Rollen in "TKKG", "Die drei ???" und war die deutsche Synchronstimme des US-Schauspielers Woody Allen. Als Schauspieler war Draeger in der ZDF-Serie "Das Erbe der Guldenburgs" zu sehen.
abendblatt.de
Öffentlichkeits-Offensive? Bundeskanzler Olaf Scholz gibt heute Abend um 19.25 Uhr ein halbstündiges Interview im ZDF. Im "Was nun?"-Gespräch mit Chefredakteurin Bettina Schausten und Nachrichtenchefin Anne Gellinek soll es um die nach langem Zögern beschlossene Lieferung von Kampfpanzern sowie weitere Entscheidungen und Fragen zum Krieg in der Ukraine gehen. Im Anschluss läuft ein "ZDF Spezial" mit Moderator Matthias Fornoff.
presseportal.de
Kein Murdoch-Merger: Medien-Mogul Rupert Murdoch beerdigt seine Pläne zur Fusion von Fox News und News Corp. Grund sind Widerstände bei Investoren. Im Oktober hatte Murdoch dafür geworben, seine bei Fox News gebündelten TV-Sender und sein Zeitungsreich u.a. mit dem "WSJ" nach fast zehn Jahren Trennung wieder zu vereinen.
spiegel.de, mediapost.com, turi2.de (Background)
turi2 edition #20: Profitiert die PR von der Krise des Journalismus, Birand Bingül?
Gegenspieler? Wenn Zeitungen sterben und Journalistinnen keine Zeit mehr zum Telefonieren haben, ist das schlecht für die PR, schreibt Birand Bingül in der turi2 edition #20. Der gelernte Journalist und ehemalige Leiter der ARD-Kommunikation führt inzwischen die Markenberatung FischerAppelt Advisors. In seinem Gastbeitrag beschreibt Bingül, dass nie nur eine Seite des Schreibtisches betroffen ist, wenn es kriselt – und hofft auf eine Stabilisierung der Medienwelt.
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"Bestimmte Medien werden ihrer Verantwortung nicht gerecht. Sie verzerren, skandalisieren und glauben auch noch, im Recht zu sein. Nein, das seid ihr nicht, und es ist der Versuch, für Klickzahlen und Schlagzeilen die Leser für dumm zu verkaufen."
Meteorologe und ZDF-Moderator Özden Terli fordert andere Journalistinnen in der turi2 edition #20 dazu auf, die menschengemachte Klimakrise "endlich" zu "durchdringen" und entsprechend zu berichten. Verharmlosung sei nicht angebracht und "unsäglich naiv und infantil".
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Top-Job des Tages: Das Gemeinschaftswerk der evangelischen Publizistik sucht zum 1. Oktober 2023 Volontäre (m/w/d) für eine multimediale Ausbildung bei "Chrismon", "epd", dem Hessischen Rundfunk und externen Medien. Die Ausbildung findet in 5 Blöcken an der Katholischen Journalistenschule ifp in München statt. +++ Alle Top-Jobs unter turi2.de/jobs. Trag deine offene Stelle kostenlos unter turi2.de/join ein.
Termine: Um 10.30 Uhr veranstaltet Table Media ein kostenloses Webinar zum Interessenkonflikt im Indopazifik. Redakteurin Nana Brink nimmt die deutsche Perpektive auf das Geschehen ein, Rachel Tausendfreund vom German Marshall Fund und Redakteur Finn Mayer-Kuckuk vermitteln die US- sowie die chinesische Sicht.
Die wichtigsten Termine der Branche – bequem sortierbar nach deinen Interessen: turi2.de/termine
Wut auf den WDR: Die CDU-Mitglieder im WDR-Rundfunkrat wenden sich wegen eines freien Mitarbeiters in einem Brandbrief an Intendant Tom Buhrow. Sie kritisieren darin, dass der Sender die "antidemokratischen Hassbotschaften" des Satirikers Jean-Philipp Kindler dulde. Er hatte der CDU in einem Video auf seinem privaten Instagram-Profil nach den Silvester-Krawallen in Berlin u.a. Rassismus vorgeworfen und die Partei zum Feind erklärt. NRW-Vizefraktionschef Gregor Golland, die Landtags-Abgeordneten Florian Braun und Jan Heinisch sowie die Ex-Abgeordneten Kirstin Korte und Eva Vogt fordern Buhrow auf, "die Handlungsfähigkeit der WDR-Spitze gegenüber derartigen Vorkommnissen und Personen" anzutreten. Auch bemängeln sie die Pädophilen-Witze im vom WDR übertragenen Programm von Moritz Neumeier und die Berichterstattung des Senders bei vergangenen Hochwasser-Ereignissen. (Foto: Henning Kaiser / dpa / Picture Alliance)
focus.de, instagram.com (Video Kindler), turi2.de (Background Neumeier)
"Der Rundfunkbeitrag ist ein bisschen wie eine Krankenversicherung. Die zahlt man auch, wenn man quietschgesund ist."
In einem Live-Talk bei Instagram muss ARD-Chef Kai Gniffke mehrfach den Rundfunkbeitrag verteidigen. Eine Staffelung nach Einkommen kann er sich wegen des bürokratischen Aufwands nicht vorstellen.
turi2 – eigene Infos
Familienbesuch: Die Nachrichtenmarke Politico will ins Heimatland ihrer Mutter Springer expandieren, sagt Chefin Goli Sheikholeslami in einem internen Podcast. Politico sei sehr präsent in Washington und Brüssel, wolle nun nach Kalifornien, Großbritannien sowie "schließlich auch nach Frankreich und Deutschland" gehen. Springer-Chef Mathias Döpfner hatte zuletzt ebenfalls davon gesprochen, dass Politico neue Märkte erobern solle.
meedia.de (€), turi2.de (Background)
Klick-Tipp: ARD-Chef Kai Gniffke geht ab 18 Uhr auf dem Instagram-Kanal des Senderverbundes live. Unter dem Motto "Fragt, was ihr wollt!" stellt er sich dort Publikumsfragen. Die Moderation macht Constantin Zöller von SWR3, deren Instagram-Kanal das Live-Gespräch ebenfalls überträgt.
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