Fleischhauer und Gottlieb machen Polit-Podcast für die “Tagespost”.


Ach Du lieber Pod: Die katholische Wochen­zeitung "Tages­post" startet den Polit-Podcast "Sagen, wie es ist". "Focus"-Kolumnist Jan Fleischhauer und der frühere BR-Chef­redakteur Sigmund Gottlieb diskutieren darin zwei­mal im Monat über politische und gesell­schaftliche Themen, laut An­kündigung "unzensiert, tief­gründig und mit einer ordent­lichen Portion Meinungs­stärke". Die erste Folge erscheint morgen Früh, weitere kommen alle 14 Tage am Freitag.
per Mail, die-tagespost.de (Podcast ab Freitag, 7 Uhr)

NDR veröffentlicht neue Staffel vom “Coronavirus Update”-Podcast.

Erneut infiziert: Der NDR reanimiert seinen Erfolgs-Podcast Coronavirus Update. Ab 28. Januar erscheinen zehn neue Folgen, jeweils zwei am Dienstag. Fünf Jahre nach dem ersten Corona-Fall in Deutschland sprechen die Wissen­schafts­journalistinnen Korinna Hennig (links) und Daniela Remus mit Epidemio­loginnen und Veterinär­medizinern, Psychologinnen und Soziologen, auch mit Virologe Christian Drosten (rechts). Sie ziehen Bilanz und geben Ein­ordnung, wie gut Deutschland auf eine weitere Pandemie vorbereitet ist.
presseportal.de

(Foto: NDR/ Christian Spielmann)

Kurz & KNAckig: TikTok, Trump und der Gummihammer – Amerikas Netzpolitik ist chaotischer denn je.


Die USA regulieren ihre Digital­welt nach dem Prinzip “ganz oder gar nicht”, urteilt KNA-Medien­journalistin Jana Ballweber. In unserer Medien­kolumne “Kurz und KNAckig” analysiert sie das Hin und Her rund um das TikTok-Verbot, das schon in Trumps erster Amtszeit ein­ge­fädelt und am Ende durch ihn wieder gekippt wurde. Für Ball­weber ist dieses Chaos kein Zufall: Es spiegelt die plan­lose Netz­politik eines Präsidenten, der weniger auf Strategie setzt als auf seine persön­liche Laune. Dass Trump nun TikTok begnadigt, Meta aber unter Druck setzt, ver­kehrt die Ver­hält­nisse noch weiter ins Absurde.
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Volker Dietzel wird Chief Technology & Innovation Officer der “NZZ”.

Tech-Update: Die "NZZ" macht Volker Dietzel ab April zum Chief Technology & Innovation Officer und Mitglied der Geschäfts­leitung. Er kommt von der "NZZ"-Beteiligung DAAily Platforms, wo er ebenfalls Technologie-Chef ist. Dietzel folgt auf Andreas Bossecker, der bis Ende 2025 als Senior Advisor an Bord bleibt.
unternehmen.nzz.ch

Reporter ohne Grenzen launchen Kampagne für Pressefreiheit zur Bundestagswahl.

Reporter ohne Grenzen starten eine "Sensibilisierungs­kampagne" mit einem Kino-Spot, der bis zur Bundes­tags­wahl laufen soll und zum Urnengang für die Presse­freiheit aufruft. Darin merkt die NGO an, dass die Benimm­regeln des Kino­besuchs, die u.a. das Filmen und Sprechen unter­sagen, keines­falls für die Medien gelten dürfen. Hinter der Kampagne steht die Agentur Innocean Berlin.
youtube.com (30-Sek-Video), reporter-ohne-grenzen.de

Medienholding Süd dünnt Redaktionen bis 2027 aus.

Lässt los: Die Medienholding Süd, u.a. Heimat der "Stuttgarter Zeitung" und der "Stuttgarter Nachrichten", streicht rund 15 % ihrer Redaktions­stellen bis 2027, meldet die dpa. Die betroffenen Redaktionen beschäftigen etwa 300 Menschen, bis zu 45 Jobs seien laut dem Unter­nehmen betroffen. Die Personal-Ausdünnung will die Verlags­gruppe mit einem Vor­ruhestands­modell und einem Frei­willigen­programm umsetzen. Stellen von Angestellten, die in Rente gehen, sollen teils un­besetzt bleiben. Als Grund für den Schritt führt die Medien­holding rück­läufige Print-Umsätze sowie höhere Kosten an. Es sei besonders zur Förderung des Digitalen wichtig, die Investitions­fähigkeit zu erhalten. Verdi übt Kritik an der Entscheidung und spricht von einem strategischen Fehler.
horizont.net (€), kress.de
(Foto: Foto: IMAGO / imagebroker)

Frauenmachtanteil in deutschen Leitmedien sinkt erneut leicht.

Quoten-Minus: Der Frauen­macht­anteil der deutschen Leit­medien ist im letzten Halb­jahr um 0,7 % auf 38 % gesunken, meldet ProQuote Medien. Den stärksten Rück­gang verbucht der um mehr als 5 % sinkende "Stern", dessen 38,4 % die "Bild" mit einem Plus von 1,8 % fast erreicht. Vorne thront wie üblich die "taz" mit einem Wert von 64,5 %. ProQuote-Vorständin Edith Heitkämper wertet den erneuten Gesamt­rückgang als "alarmierendes Signal".
pro-quote.de
(Foto: Screenshot ProQuote)

NOZ m:hn übernimmt die “Rheiderland Zeitung”.

Keeps riding: Die Unternehmens­gruppe NOZ/mh:n über­nimmt die "Rheider­land Zeitung" und die zugehörige Zustell­gesellschaft rück­wirkend zum 1. Januar. Seit 2005 beliefert die "Neue Osnabrücker Zeitung" das Blatt mit Mantel­seiten, zudem wird es schon länger im Druck­zentrum Osnabrück der Gruppe gedruckt. Mit der Über­nahme seien "die Weichen für den Fort­bestand der Rheiderland Zeitung" sowie ihrer Arbeits­plätze gestellt, heißt es in der Presse­mitteilung.
pressebox.de

Lese-Tipp: René Bosch rät Lokalmedien zu mehr Datensammlung und Markenbildung.

Lese-Tipp: Der Lokal­journalismus braucht Formate, "die das Medium in den Mittel­punkt stellen", kommentiert Ex-"Bild"-Digital­chef René Bosch bei "Meedia". Nebst der Marken­bildung rät er Medien dazu, ihre Inhalte per KI für Nischen-Ziel­gruppen aufzu­bereiten. Zudem sollten sie nicht nur Daten ihrer bisherigen Nutzenden, sondern möglicher weiterer Ziel­gruppen erfassen.
meedia.de
(Foto: Sharlie Degaa)

Zitat: Funk will keine Formate mehr machen, die nicht zur Zielgruppe passen.

"Hätten wir jetzt ein mega erfolg­reiches Format, das aber komplett entfernt von unseren Ziel­gruppen liegt, sollten wir es einfach nicht machen. Der 'ZDF Fernseh­garten' ist zum Beispiel ein tolles Format, aber passt nicht zu Funk."

Die stell­vertretende Funk-Programm­geschäftsführerin Kristin Blum (links) erklärt im "Meedia"-Doppel-Interview mit ihrer Kollegin Franziska Kues (rechts), mit der sie sich die Stelle teilt, warum manche Funk-Formate trotz Erfolgs aus dem Angebot verschwinden.
meedia.de

(Foto: Funk)

Prinz Harry einigt sich im Abhör-Prozess mit “Sun”.


Royale Einigung: Prinz Harry und die britische "Sun" schließen noch vor dem zweiten Prozess­tag einen Ver­gleich im Streit um illegale Recherche­methoden. Der Verlag ent­schuldigte sich öffent­lich und zahlt Harry eine "substanzielle Ent­schädigung". Der Prozess sollte ursprüng­lich zehn Wochen dauern und auch Harry als Zeugen hören. Der Abhör­skandal kostete den Murdoch-Konzern bisher über 1 Mrd Euro, berichtet die BBC. Ein weiteres Ver­fahren gegen die "Daily Mail" ist anhängig.
sueddeutsche.de, dwdl.de

(Foto: IMAGO / ZUMA Press)

Bleiben oder gehen? Paul Ronzheimer und Armin Wolf diskutieren über Abkehr von X.


"Bild"-Vize Paul Ronzheimer und ORF-Moderator Armin Wolf streiten in der "Zeit" über den Verbleib bei X. Wolf hat die Plattform in einer konzertierten Aktion mit anderen öster­reichischen Medien­schaffenden verlassen: "Es wurde einfach zu aufwendig, in dem ganzen Müll noch irgendetwas Interessantes zu finden", sagt er und wünscht sich einen Wechsel zu Bluesky auch von prominenten deutschen Kollegen. Ronzheimer findet das zwar eine "interessante Idee", um wirklich den Diskurs anzukurbeln, müssten aber auch mehr Politiker bei Bluesky sein. Er wolle X trotzdem nicht verlassen. Der Dienst sei für ihn "nach wie vor die beste Plattform, um sich zu informieren. Man muss nur unterscheiden zwischen Information und Meinungen." Ronzheimer findet es falsch, dass sich immer mehr Organisationen und staatliche Institutionen von X zurückziehen, wie zuletzt die Bundeswehr. Dadurch entstehe der "fatale Eindruck, dass unsere Armee vor bösen X-Kommentatoren wegläuft". Die Plattform verliere nicht an Bedeutung, weil die Bundeswehr dort nichts mehr postet.
"Zeit" 4/2025, S. 9

(Fotos: IMAGO / APress (Ronzheimer); IMAGO / Manfred Siebinger (Wolf))

Springer gewinnt Streit um Domain welt.pm.


Welterfolg: In einem Streit­beilegungs­verfahren der Welt­organisation für geistiges Eigentum WIPO bekommt Springer die Domain welt.pm zugesprochen, die nun auf welt.de weiter­leitet. Die Adresse mit der Endung des französischen Über­see­gebiets Saint-Pierre und Miquelon wurde im Januar 2024 registriert. Im Erscheinungs­bild von welt.de war dort russische Propaganda zu lesen. Der bisherige Inhaber habe kein berechtigtes Interesse an der Domain und mit "böser Absicht" gehandelt, so die Entscheidung.
domain-recht.de

Nicole Becker übernimmt Leitung der dpa-Fotoredaktion.


Fotogen: Die dpa befördert Foto­redakteurin Nicole Becker zur Leiterin der Foto­redaktion. Sie folgt auf Peer Grimm, der als Produkt­manager Redaktions­technologie künftig die technischen Prozesse der dpa voran­treibt. In ihrer neuen Funktion unter­stützt Becker Vize-Chef­redakteurin Silke Brüggemeier, die als Chefin Visuelles alle Bild- und Video­angebote sowie den Audiodienst der dpa steuert.
presseportal.de

(Foto: Michael Kappeler / dpa)

stern.de macht Live-Faktencheck zum TV-Duell.


Faktenstern: Stern.de bietet zum TV-Duell zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz am 16. Februar bei RTL und ntv einen Live-Fakten­check, der die Aus­sagen der Kandidaten in Echt­zeit über­prüft und einordnet. Außer im TV läuft das Duell auch bei RTL+, auf Online und Social-Media-Kanälen sowie im Hörfunk bei RTL Radio, Antenne Nieder­sachsen und Antenne Thüringen. Nach dem Duell empfängt Frauke Ludowig Experten und Promis zur Nach­lese-Sendung "Wer war besser?". Ab 30. Januar laufen donners­tags und samstags direkt nach "RTL Aktuell" Spots der Demokratie-Initiative "Geh wählen!".
media.rtl.com

(Bild: RTL)

Lola Weippert und Michel Abdollahi moderieren “Deep und Deutlich”.


Deepes Trio: Die Funk-Talkshow "Deep und Deutlich" holt Lola Weippert (links) und Michel Abdollahi (rechts) ins Moderations­team. Sie präsentieren die sechste Staffel der NDR-Sendung im Wechsel zusammen mit Aminata Belli (Mitte). Zuletzt hatte Belli "Deep und Deutlich" zusammen mit Aurel Mertz moderiert.
presse.funk.net, turi2.de (Background Mertz)

(Foto: Funk / NDR / Beba Lindhorst)

Wegen Warnstreiks: “Süddeutsche” erscheint in reduziertem Umfang.


Streik-Auswirkungen: Die "Süddeutsche Zeitung" erscheint heute und am Donners­tag in reduziertem Umfang. Grund ist ein Warn­streik, der bis in die kommende Nacht dauert. Politik, Wirt­schaft und Sport erscheinen einge­schränkt, Lokal­teile fehlen komplett. DJV und DJU fordern bis zu 12 % mehr Geld für Beschäftigte, die Arbeit­geber bieten deut­lich weniger.
newsroom.de

Phoenix-Dolmetscher Frank Deja erklärt Fauxpas bei Trump-Rede.


Mikro-Malheur: Simultan-Übersetzer Frank Deja nennt seinen Zwischenruf während einer Trump-Rede bei Phoenix "doppelt unprofessionell". Zusätzlich mit einer Wertung zu fragen, sei "einfach nicht gut" gewesen, sagt er ntv. Den Ausruf will er nicht als politisches Statement verstanden wissen: Er dolmetsche ständig Leute, mit denen er nicht einer Meinung sei. Trumps "wirren Gedanken­sprüngen" zu folgen, sei jedoch schwierig gewesen. Phoenix verweist gegenüber "T-Online" auf eine technische Panne, das Gesagte spiegele "selbst­verständlich nicht die Meinung des Senders wider".
n-tv.de, t-online.de, turi2.de (Background)

Video-Tipp: Über die Gefahr, die von unseriösen “Medfluencern” ausgeht.


Video-Tipp: Sogenannte "Medfluencer" geben mitunter gesundheits­schädliche Tipps oder teilen sogar Verschwö­rungs­­mythen, deckt die ARD-Doku-Reihe "Vollbild" auf. Zudem bewege sich die Mischung aus Gesundheits­tipps und Werbung oft im "rechtlichen Graubereich". Einige Ratschläge seien kontra­produktiv, die Deutsche Diabetes-Gesell­schaft etwa spricht in einem Fall von "einer Form von Gesund­heitswahn".
ardmediathek.de (36-Min-Video), presseportal.de

(Foto: SWR)

Discovery+ zeigt Investigativ-Doku “The Fall of Diddy”.


Enthüllungen: Der WBD-Streaming-Dienst Discovery+ bringt die Doku-Serie "The Fall of Diddy" nach Deutschland, die Missbrauchs­vorwürfe gegen den Musiker Sean 'Diddy' Combs beleuchtet. Betroffene und Insider kommen darin erstmals zu Wort. Die ersten beiden Folgen erscheinen wie in den USA am 28. Januar, Teil 3 und 4 am Folgetag. Produziert wurde die Reihe von den Machern von Quiet on Set: The Dark Side of Kids TV.
presse.wbd-deutschland.de, youtube.com (100-Sek-Trailer)



(Foto: Warner Bros. Discovery)

Landgericht Hamburg verbietet dem RBB Berichterstattung zu Grünen-Politiker Gelbhaar.


Gelbhaar siegt vor Gericht: Der RBB darf nicht mehr über Belästigungs­vorwürfe gegen Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar berichten, urteilt das Landgericht Hamburg. Für die Verdachts­bericht­erstattung fehle die Grundlage, zudem würden Gelbhaars Persönlich­keitsrechte verletzt. Zwei eides­stattliche Versicherungen, die der Sender vorgelegt habe, nennen die Richter laut "Bild" "völlig inhaltsleer". Bereits am Freitag habe der RBB eine Unterlassungs­erklärung abgegeben – gegen den Gerichtsbeschluss wolle man keine Beschwerde einlegen, so der Sender. Der RBB hatte die Berichte Ende vergangener Woche offline genommen und sich für journalist­ische Fehler entschuldigt, eine in den Texten erwähnte Zeugin hat nie wirklich existiert.
rbb24.de, bild.de, spiegel.de, sueddeutsche.de (€), turi2.de (Background)

(Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur)

RTL-Gruppe steigert sich im Zitate-Ranking von Media Tenor, auf dem Siegertreppchen gibt es keine Veränderungen.


Zitate-Zuwachs: Den RTL-Medien, darunter "stern" und "Capital", gelingt nach der "NYT" das zweitstärkste Plus im Zitate-Ranking von Media Tenor 2024. Mit 539 Erwähnungen ist Platz 7 drin, 2023 reichte es nur für den 12. Rang und 364 Zitierungen. Die "Welt"-Gruppe kommt mit 530 Erwähnungen nicht über Platz 9 hinaus, trotz der viel diskutierten TV-Duelle etwa zwischen Weidel und Wagenknecht. In den Top-3 gab es keine Änderungen, hier bleibt die Rangfolge "Bild" (1.374), "Spiegel" (1.073) und "Handelsblatt" (924) unverändert. Bei den Regionalmedien verteidigt der "Tagesspiegel" die Spitzenposition, Funke und "Rheinische Post" liegen dahinter.
kress.de, media.rtl.com

ZDF legt Berufung gegen Schönbohm-Urteil ein.


Nächste Runde: Das ZDF legt Berufung gegen das Urteil des LG München zum "ZDF Magazin Royale" über Ex-BSI-Chef Arne Schönbohm ein, meldet der "KNA Medien­dienst". Das Gericht hatte der Satire­sendung im Dezember Äußerungen über den ehemaligen Leiter der IT-Sicher­heits­behörde unter­sagt, weil sie den Eindruck ver­mitteln könnten, Schön­bohm hätte direkte Kontakte zu russischen Nachrichten­diensten gehabt. Das ZDF wider­spricht: Man habe weder direkt noch indirekt bewusste Kontakte behauptet.
newsroom.de, turi2.de (Urteil)

NDR prüft Abrechnungsbuch von Ex-“Tagesschau”-Mitarbeiter.


Abrechnung und Widerspruch: Der NDR wehrt sich gegen das Buch "Inside Tagesschau" des früheren ARD-Aktuell-Mit­arbeiters Alexander Teske. Das Buch werde "derzeit auf mögliche Rechts­verletzungen geprüft", teilt eine NDR-Sprecherin auf Anfrage von "Focus Online" mit. Teskes Schilderungen seien "ein­seitig" und beruhten "auf den subjektiven Erinnerungen eines einzelnen, ehemaligen Mit­arbeiters". Teske habe sich 2022 erfolg­los auf eine unbefristete Stelle beworben, seine Klage dagegen wurde vom Arbeits­gericht Hamburg "voll­umfänglich abgewiesen", so der NDR. Eine Einladung der Chef­redaktion zur internen Diskussion seines Buchs habe Teske unbe­antwortet gelassen. In seinem Buch wirft er der ARD-Nachrichten­redaktion u.a. tendenziöse Bericht­erstattung und fehlendes Gespür "für die Nöte der breiten Bevölkerung" vor. Besonders in rechts­populistischen Medien stößt er damit offene Ohren.
focus.de

Medien­apostolat der Steyler Missionare stellt Kindermagazin “Pico” ein.


Abgesegt: Die katholische Kinder­zeit­schrift Pico wird nach mehr als 300 Ausgaben eingestellt, teilt das Medien­apostolat der Steyler Missionare mit. Das Magazin, das 1990 erstmals erschienen ist, wurde Ende 2018 schon einmal eingestellt, im Herbst 2023 kam es mit einem Relaunch zurück. Zwar konnte "Pico" beim Neustart mehr als 1.000 Abos gewinnen, jedoch sei es auch in Zusammen­arbeit mit katholischen und kirchlichen Verbänden nicht gelungen, die Nach­frage so weit zu steigern, um das Magazin weiter betreiben zu können, begründet Geschäfts­leiterin Michaela Schneider-Mestrom (Foto) das Aus. Die März-Ausgabe ist damit die Letzte.
presseportal.de

(Bilder: Medienapostolat)

ProSieben und Sat.1 zeigen am Samstagabend vor der Wahl Politiker-Speed-Dating.

Duell um die Wahl: Mit einer Samstag­abend-Primetime-Show wollen ProSieben, Sat.1 und Joyn Unentschlossenen am Abend vor der Bundes­tags­wahl Entscheidungs­hilfe geben. Linda Zervakis und Paul Ronzheimer (Foto) moderieren am 22. Februar um 20.15 Uhr den "Wahl-Countdown: Die Kandidaten im Bürger-Speed-Dating". Zehn Menschen haben jeweils drei Minuten Zeit, den Kandidaten ihre persönlichen Fragen zu stellen. Eingeladen sind Olaf Scholz, Friedrich Merz, Robert Habeck und Alice Weidel. Im Sat.1-Format "Kannste (nochmal) Kanzler?" nehmen 18 Schülerinnen und Schüler Scholz und Merz im Klassen­zimmer ins "Kreuzverhör". Daneben gibt es eine Scholz-Doku mit Katrin Bauerfeind sowie Reportagen von Ronzheimer und Jenke von Wilmsdorff.
presseportal.de

(Foto: ProSiebenSat.1 Media SE)

Wodery-Podcast thematisiert NSU-Morde aus Sicht der Opfer-Angehörigen.


Opfer-Perspektive: Die Amazon-Tochter Wondery veröffentlicht zusammen mit Campside Media die sechs­teilige Podcast-Serie "Land ohne Vater – Die Opfer des NSU". Journalistin Antonia Woloshyn (Foto) erzählt darin von den Ereignissen rund um die Mord­serie des National­sozialistischen Unter­grunds. Die ersten beiden Folgen erscheinen am 27. Januar, die dritte am 30., weitere dann wöchentlich.
mailchi.mp, wondery.com (Trailer, 2-Min-Audio)

(Bilder: Wondery / Campside Media)

“DWDL”: RTL verlängert Zusammenarbeit mit Magenta TV und sichert sich Reichweite bis 2030.


Five more Years: RTL Deutsch­land ver­längert seinen Ver­trag mit der Deutschen Telekom zur Integration von RTL+ in Magenta TV bis 2030, teilt RTL-CEO Stephan Schmitter im "DWDL"-Interview mit, das am Vor­mittag erscheint. Rund die Hälfte der RTL+-Abos kommt durch die Kooperation zustande. Auch Kunden von Magenta TV in Öster­reich erhalten nun bevor­zugten Zugang zu RTL+, sagt Schmitter. Zudem wollen beide Unter­nehmen ihre Kooperation in Techno­logie und Ver­marktung aus­bauen.
dwdl.de

(Foto: RTL)

Meistgeklickter Kopf gestern war Philipp Westermeyer.


Meistgeklickter Kopf gestern war Philipp Westermeyer. Der OMR-Gründer hat mit Springer-Chef Mathias Döpfner u.a. über Elon Musk und dessen umstrittenen "Welt"-Gastbeitrag gesprochen. Döpfner ist der Zweite im Ranking. Der MVFP-Vorstands­vorsitzende Philipp Welte komplettiert die Runde, mit dem BDZV ruft er das Bündnis Zukunft Presse ins Leben.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 20.1.2025)

(Foto: IMAGO / Funke Foto Services)

Video-Tipp: Cornelius Pollmer über irrwitzige Tests der Stiftung Warentest.


Video-Tipp: "Zeit"-Osten-Redaktions­leiter Cornelius Pollmer hat im Rahmen des Reporter Slam die Stiftung Warentest beleuchtet, die seit ihrer Gründung 1964 schon "alles Mögliche" auf irrwitzige Aspekte getestet habe. Allein letztes Jahr seien 254 Familien in die Tests von Windeln involviert gewesen, sogar FKK-Urlaube und ganze Länder seien schon getestet worden. Seit der Recherche könne er mit seinen Haushalts­geräten wieder in Frieden leben und sehe das Leben als "Dauerhaftig­keitsprüfung".
youtube.com (ab 2:10:54)



(Foto: Reporter Slam)

Basta: Trump-Dolmetscher erträgt “den Scheiß” offenbar nicht mehr.


Will nicht mehr: Bei Phoenix hatte der Simultan-Dol­metscher während Trumps Antrittsrede offenbar irgendwann genug von Donalds Märchen­stunde. Im versehent­lich noch offenen Mikro fragt er: "Sag mal, wie lange wollt ihr bei dem Scheiß bleiben?" Er hat wohl einfach laut ausge­sprochen, was alle anderen dachten.
x.com

“Bild” wirft Habeck vor, Fragen zum Gelbhaar-Fall zu verbieten.


Ein Mensch, kein Wort? "Bild" wirft Robert Habeck vor, "Journalisten einen Maulkorb zu verpassen". Als Beleg dafür führt das Blatt einen RTL-Ausschnitt von Sonntag an, in dem Moderatorin Roberta Bieling sagt, im Gespräch mit Habeck seien Fragen zum Parteiskandal um Stefan Gelbhaar "ausdrücklich nicht erwünscht". Ein Sender­sprecher sagt, Habecks Presseteam habe das "im Vorfeld deutlich gemacht". Man habe dies "im Sinne einer größt­möglichen Transpa­renz so auch eingeordnet". Das Büro des Vize-Kanzlers habe eine "Bild"-Anfrage bisher nicht beantwortet.
bild.de, turi2.de (Background)

(Foto: Marcus Brandt / dpa / picturedesk.com)

Luisa Neubauer fordert Medien dazu auf, Klima-Themen “integrativ” anzugehen.


Klima-Integration: Aktivistin Luisa Neubauer fordert deutsche Medien im "Journalist"-Interview dazu auf, das Klima-Thema "integrativ" zu behandeln. "Solange das Klima um 23.45 Uhr auf 3sat besprochen wird, läuft etwas schief", kritisiert sie: "Es muss auf ProSieben genauso präsent sein wie auf RTL Zwei, morgens im Deutsch­landfunk und abends nach Rosamunde Pilcher." Zudem müssten Medien anerkennen, dass "große, bedeutsame Themen gleichermaßen im Diskursraum existieren können". Sie verweist auf Zahlen der Initiative Klima vor acht, wonach die Klima-Bericht­erstattung "mit der Ausnahme von wenigen Peaks" wie zuletzt 2007 weniger als 5 % der Sendezeit von ARD und ZDF einnehme.
journalist.de

(Foto: IMAGO / Sven Simon)

Gewerkschaften rufen zum 48-Stunden-Warnstreik bei “Süddeutscher Zeitung” auf.


Süddeutsche Streikung: Die Gewerk­schaften DJV und DJU rufen alle journalistisch tätigen Beschäftigten der "Süddeutschen Zeitung" ab Mitter­nacht zum Warn­streik auf. Die Arbeits­nieder­legung soll bis 23.59 Uhr am Mittwoch­abend dauern. Mit dem Streikaufruf wollen die Gewerkschaften den Druck im Tarif­streit mit dem BDZV erhöhen. Sie fordern eine Tariferhöhung von 12 % rück­wirkend zum Mai 2024, das erste Angebot der Verleger liegt deutlich darunter.
bayern.verdi.de, bjv.de

(Foto: IMAGO / Revierfoto)

“Geolino” erklärt Kindern die Bundestagswahl.


Für Nachwuchs­wähler: Das Kinder­magazin "Geolino" widmet sich multi­medial der Bundes­tags­wahl. Ein sieben­seitiges Wahl-Spezial erklärt kind­gerecht die Bedeutung und den Ablauf der Wahl sowie die Parteien und ihre Spitzen­kandidaten. Die nächste Ausgabe am 18. Februar liefert "spannende Facts zum Bundes­tag". Zudem liegt dem "stern" am 20. Februar ein 16-seitiges "Geolino"-Handbuch zur Wahl bei. Ein Online-Angebot und zwei Podcast-Folgen ergänzen die gedruckten Infos. Nach der Wahl erscheint unter dem Titel "Buntes Deutschland" ein mono­thematisches "Geolino Extra", das die Ergebnisse und deren Aus­wirkungen thematisiert.
media.rtl.com, geolino.de/wahl

(Bild: RTL)

MVFP und BDZV machen mit “Bündnis Zukunft Presse” gemeinsam Lobby-Arbeit.


Lobby-Bündnis: Die Verleger-Verbände MVFP und BDZV starten – wie erwartet – das gemeinsame "Bündnis Zukunft Presse", das ihre strategische und medien­politische Arbeit unter einem Dach bündelt. Beide Verbände bleiben organisatorisch und kauf­männisch unabhängig, wollen mit dem Bündnis jedoch eine "schlagkräftige Interessen­vertretung gegen­über Politik und Öffentlichkeit" schaffen. Sprecher sind der MVFP-Vorstands­vor­sitzende Philipp Welte und BDZV-Vorstands­chef Matthias Ditzen-Blanke. Zum Start des Bündnisses legen BDZV und MVFP eine gemeinsame Denk­schrift vor, die u.a. eine Senkung der Mehrwert­steuer für Presse­produkte auf 0 % sowie einen "Belastungs­stopp" für staatliche Regelungen wie Werbeverbote oder Marketing-Einschränkungen fordert.
presseportal.de, buendniszukunftpresse.de, turi2.de (Background)

Meistgeklickter Kopf gestern war Dagmar Rosenfeld.


Meistgeklickter Kopf gestern war Dagmar Rosenfeld. Die "Pioneer"-Co-Heraus­geberin hatte Markus Söder im Talk, der sich als das "größte Bollwerk gegen die AfD" sieht. Sonntags-Talkerin Caren Miosga und DLD-Mitgründerin Steffi Czerny, jüngst mit dem Orden Pro Meritis ausge­zeichnet, folgen im Ranking.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 19.1.2025)

(Foto: IMAGO / Sven-Simon)

Debatte: “NZZ”-Deutschland-Vize Morten Freidel findet, dass Faktenchecks die öffentliche Diskussion gefährden.


Debatte: "NZZ Deutsch­land"-Vize Morten Freidel arbeitet sich an Fakten­checks und Fakten­checkern ab. Letztere würden häufig "keine Tat­sachen prüfen, sondern Meinungen bewerten". Als Beispiel zieht er jeweils Faktenchecks von "Correctiv" und der dpa heran, die Texte des Blogs "Achse des Guten" kritisierten und im Nach­hinein gericht­lich unter­sagt wurden. Als Kron­zeuge kommt u.a. Anwalt Joachim Stein­höfel zu Wort, der erfolg­reich gegen die Fackten­checks vor­ge­gangen war. Er "möchte nicht", dass "staat­lich unter­stützte ideo­logisch konta­minierte Wahrheits­finder darüber befinden, was richtig oder falsch ist".
nzz.ch (€), newsroom.de (Zusammenfassung)

Zitat: Wie Ulf Poschardt die Veröffentlichung von Musks Pro-AfD-Text verteidigt.


"Es gibt einen großen Unterschied zwischen der veröffentlichten Meinung schwer atmender Journalisten und der öffentlichen Meinung. Wenn ich außerhalb der Blase angesprochen wurde, fanden es eigentlich alle selbstverständlich, dass wir das publiziert haben."

"Welt"-Herausgeber Ulf Poschardt darf in der "NZZ" Promo für sein Buch "Shitbürgertum" machen – und abermals darlegen, weshalb er die Entscheidung, den Musk-Text zur AfD zu veröffentlichen, unproblematisch findet.
nzz.ch (€), turi2.de (Background)

(Foto: Mirjam Reither / picturedesk.com)

Döpfner verteidigt die Entscheidung der “Welt”, Musks AfD-Wahlaufruf zu bringen.


Alles richtig gemacht? Springer-CEO Mathias Döpfner hält die Entscheidung der "Welt", den Musk-Gastbeitrag zu drucken, für "voll­kommen richtig", sagt er im OMR-Podcast mit Philipp Westermeyer. Bisher hatte sich der Springer-Lenker nicht konkret zu dem umstrittenen Pro-AfD-Text geäußert, allerdings die rechte Partei im Allge­meinen kritisiert. "Unsere Wette ist: Wenn die meisten Medien sich in Lager begeben, die meisten berechenbar werden, die meisten parteipolitisch festgelegt sind, dann sind die wenigen, die es genau anders machen, vielleicht besser unterwegs", sagt Döpfner mit Blick auf die Strategie, ein breites Meinungsspektrum in den Springer-Medien abbilden zu wollen.

Döpfner streitet ab, mit Musk befreundet zu sein und beo­bachte den Weg des Tech-Milliardärs "mit der Neugier des Journalisten, aber nicht mit der kumpelhaften Verbun­denheit eines Freundes". Kritik an Musk lässt Döpfner dennoch nur mit angezogener Handbremse anklingen: Der Tesla-Chef sei "ohne jede Frage eines der prägenden Genies unserer Zeit". Trotzdem sei es denkbar, dass er sich zu einer "sehr, sehr proble­matischen und vielleicht für die Demokratie gefährlichen Figur entwickeln" könne.
omr.com (91-Min-Audio), turi2.de (Background)

(Foto: IMAGO / Chris Emil Janßen)

DIW Berlin: Medien berichten geschlechterstereotyp über Managerinnen.


Klischeehaft: Medien thematisieren die familiäre Situation von Frauen in Führungspositionen deutscher Dax-Unternehmen doppelt so häufig wie die ihrer männlichen Kollegen, zeigt das "Managerinnen-Barometer" des DIW. Die Forscherinnen haben dazu tausende Artikel aus den Jahren 2010 bis 2022 von drei überregionalen Zeitungen ausgewertet. Bei Manager­innen würden oft "familienbezogene Begriffe" wie "Mutter" oder "Erbin" verwendet, bei Männern eher karrierebezogene. Das führe zu einer irreführenden Wahrnehmung und wirke sich negativ auf den Karrierewege von Frauen aus.
diw.de via tagesschau.de

(Foto: IMAGO / Depositphotos)

Nach Kritik: “Katapult” gibt Änderungen am “echten AfD-Wahlprogramm” bekannt.


Alternativ-Idee: "Katapult" will sein "echtes AfD-Wahlprogramm" nach Kritik von Experten und in Social Media überarbeiten. Man wolle das Wahlheft "von einem Anti-AfD- zu einem Pro-Demokratie-Programm" umgestalten und den Fokus u.a. darauf legen, "wie man mit der Radikalisierung umgehen kann", schreibt Verleger Benjamin Fredrich. Die AfD-Zitatesammlung soll einen "kontextualisierenden Begleit­text" bekommen. Zudem plant "Katapult" ein kostenloses Online-Buch über den "aktuellen Stand der Forschung".
katapult-magazin.de, turi2.de (Background)

(Foto: Jens Büttner / dpa / picturedesk.com)

RBB zieht Berichte über Belästigungsvorwürfe gegen Grünen-Politiker zurück und stellt Strafanzeige.


Frei erfunden? Der RBB hat Beiträge über Belästigungsvorwürfe gegen den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar offline genommen. Eine angeblich Betroffene namens "Anne K." habe offenbar nie existiert, gegen eine grüne Bezirkspolitikerin habe der Sender Strafanzeige gestellt. Damit seien zwar "nicht alle Vorwürfe gegen Gelbhaar automatisch nichtig, ein wesentlicher Vorwurf allerdings schon", so der RBB. Chefredakteur David Biesinger spricht von einem journalistischen Fehler. Man wolle den Recherche-Ablauf intern analysieren und daraus "notwendige Ableitungen aus der Nichteinhaltung journalistischer Standards" ziehen. Der "Tagesspiegel" nennt den Namen einer Berliner Grünen-Politikerin, die hinter der falschen Identität stecken und nun aus der Partei ausgetreten sein soll.
rbb24.de, rbb24.de (Statement), sueddeutsche.de (€), tagesspiegel.de

(Foto: Schoening / imageBROKER / picturedesk.com)

Dialogbereit: Lorenz Maroldt plädiert für freundliche Antworten auf beleidigende Leserpost.


"Tagesspiegel"-Herausgeber Lorenz Maroldt plädiert für mehr Dialog zwischen Journalismus und Leserschaft, berichtet der "KNA-Mediendienst". Bei einer Konferenz der Stiftung Gesellschaft für Rechts­politik in Trier beklagt Maroldt am Freitag Fehl­entwicklungen, die im Journalismus nach in den vergangenen Jahren zugenommen hätten. "Der Ton der Kommunikation uns gegenüber hat sich enorm verschärft in den letzten Jahren", sagt Maroldt. Die klassische Reaktion von stolzen Journalistinnen und Journalisten sei, jede Leser-Mail, die auch nur einen Anflug von Beleidigungen aufweise, sofort in den Müll­eimer zu befördern. "Ich habe vor vielen Jahren angefangen, mir anzugewöhnen - und das kostet Über­windung -, sehr, sehr freundlich auf solche Mails zu antworten", so Maroldt. Wenn man freundlich und sachlich antworte, komme in zwei Dritteln aller Fälle, bei denen man vorher sage, dieser Mensch sei für die Demokratie verloren, eine eher klein­laute Mail. Darin lese er dann etwa: "Lieber Herr Maroldt, wenn ich gewusst hätte, dass meine Mail über­haupt gelesen wird, hätte ich mich selbst­verständlich von Anfang an anders ausge­drückt." So komme man mit den Menschen in die Diskussion und "das ist wahnsinnig wichtig", so Maroldt weiter.

Von Reporterinnen und Reportern wünscht sich Maroldt mehr Transparenz, mehr eigene Recherche und weniger ober­flächliche Arbeit: "Ich stelle fest, dass hier viele nicht ganz fakten­sicher sind und manchmal auch vorein­genommen." Daher plädiere er auch für eine Entschleunigung des Journalismus: "Wer ständig mit Höchst­geschwindigkeit unter­wegs ist, ermüdet sich und ermüdet auch andere und macht natürlich auch Fehler", sagt Maroldt.

Den sogenannten Haltungs­journalismus sieht Maroldt kritisch: "Wer sich über jeden Spruch erregt, beispiels­weise von Trump, der über­sieht das Wesentliche." Statt zu versuchen, zu verstehen, warum sich in den USA so viele klassische Wähler­gruppen der Demokraten von der Partei abgewendet hätten, sei in den Nachrichten vor allem Hoffnung zu vernehmen gewesen, dass Kamala Harris es vielleicht doch schaffen könnte. "Ent-pört euch", fordert Maroldt von seinen Kolleginnen und Kollegen. Das gelte auch für die Berichterstattung des Recherche­netzwerks Correctiv über die Konferenz in Potsdam: "Ich fand das eine sehr wichtige journalistische Arbeit, aber was daraus passiert ist, war extrem kontra­produktiv, weil natürlich im Nachgang jede Unklarheit und jede Über­treibung komplett ins Gegen­teil umschlägt und die ganze Arbeit diskreditiert." Dies sei völlig über­flüssig gewesen.

Umgekehrt brauche aber auch der Journalismus Unter­stützung: "Mir begegnen zunehmend Menschen, die ich eigentlich ernst nehme, die mir allen Ernstes wahr machen wollen, sie bräuchten für Informationen kein Geld auszugeben." Wer glaube, es genüge, sich über kosten­lose Portale oder soziale Medien zu informieren, unter­liege einem Irrtum. "Meine Bitte: Unter­stützen Sie diese Menschen, die diese Arbeit tun", sagt Maroldt.
mediendienst.kna.de (€), kress.de

Dieser Text ist eine leicht bearbeitete Über­nahme eines Beitrags des KNA-Mediendienstes.

Foto: Tagesspiegel / Nassim Rad

Zitat: Nathanael Liminski, Chef der NRW-Staatskanzlei, kritisiert ARD und ZDF für Umgang mit KI-Trainings.


"Wieder einmal schwächt sich die Medien­branche selbst. Die einen kämpfen um Ver­gütung, die anderen nicht. Das unter­gräbt die Ver­handlungs­position gegenüber OpenAI und Co."

Nathanael Liminski, Chef der Staats­kanzlei in NRW, kritisiert, dass öffent­lich-recht­liche Sender ihre Inhalte kosten­los für KI-Training bereit­stellen. Er wünscht sich, dass Presse und ÖRR "an einem Strang ziehen".
medienpolitik.net

(Foto: IMAGO / Future Image)

Anna Planken vertritt Micky Beisenherz beim “Kölner Treff”.


Frauen-Duo: Die Talk­show "Kölner Treff" wird bis Mitte Februar von zwei Frauen moderiert. Anna Planken über­nimmt an der Seite von Stamm-Moderatorin Susan Link für Micky Beisenherz. Der Moderator und Pod­caster ist laut WDR bis Mitte Februar "aufgrund anderer Ver­pflichtungen" ver­hindert. Link und Planken moderieren sonst u.a. das "ARD-Morgen­magazin", gemeinsam stehen sie laut Sender das erste Mal vor der Kamera.
dwdl.de, presseportal.de

(Foto: NDR/Hendrik Lüders, WDR/Herby Sachs, Montage: turi2)

Meta schließt wohl bezahlte Inhalte von Community Notes aus.


Gekaufte Wahr­heit? Facebook-Mutter Meta will anscheinend bezahlte Inhalte von den geplanten Community Notes aus­schließen, berichten das "WSJ" und Reuters. Nutzende könnten dann Falsch­aus­sagen nicht korrigierend kommentieren. Auch bestimmte organische Inhalte großer Marken oder Influencer könnten von den Community Notes, die Fakten­checks ersetzen sollen, aus­ge­nommen werden.
handelsblatt.com (€)

“Zeit Online” zieht feministischer Kolumne “10 nach 8” den Stecker.


Ende nach 8: "Zeit Online" beendet die feministische Kolumne "10 nach 8" nach fast zehn Jahren. Die Online-Redaktion habe "seine eigene Bericht­erstattung in diesen Bereichen erheblich aus­ge­baut, in die Redaktion investiert und die Viel­falt an Themen sowie Stimmen erweitert, zuletzt etwa durch Neu­gründungen wie das Politische Feuilleton oder das Ressort Familie", teilt eine Verlags­sprecherin auf Nach­frage von turi2 mit.

Für das Format haben inner­halb des Kultur­ressorts bis zu zehn Frauen als autonome "Redaktion in der Redaktion" gearbeitet. Zuletzt waren Historikerin Marion Detjen, Unter­nehmerin Heike-Melba Fendel, Soziologin Hella Dietz, Schriftstellerin Annika Reich, Autorin Caroline Kraft, Schrift­stellerin Annett Gröschner, Journalistin Catherine Newmark, Publizistin Elisabeth Wellers­haus und Ver­legerin Lina Muzur in der Redaktion tätig. Heike-Melba Fendel lobt die Zusammen­arbeit mit "Zeit Online" gegen­über turi2 als "durch­weg positiv und fair". Die Texte der Frauen erschienen mehr­fach pro Woche und gehörten regel­mäßig zu den meist­gelesenen und -kommentierten Texten auf Zeit.de. Ins­gesamt seien 2.000 Texte von knapp 600 Autorinnen ent­standen, sagt Fendel.

Gestartet war die Initiative 2013 bei der "FAZ" unter Heraus­geber Frank Schirrmacher. Er ver­stand sie als Antwort auf das Früh­blog "5 vor 8" der "Zeit", das damals mehr­heitlich von Männern ver­fasst worden war. 2015 holte Chef­redakteur Jochen Wegner das Frauen-Blog zu "Zeit Online". Die "Zeit"-Sprecherin ergänzt, die Ent­scheidung, die Kolumne in ihrer jetzigen Form aus­laufen zu lassen, bedeute ledig­lich, "dieses regelmäßige publizistische Format nicht fort­zu­führen". Die Inhalte und Stimmen von '10 nach 8' "bleiben uns jedoch wichtig und will­kommen". Man freue sich darauf, auch künftig Beiträge der Autorinnen­gruppe zu ver­öffent­lichen. Darüber, wie sich diese Zusammen­arbeit gestalten soll, gibt es allerdings noch keine Infos.
turi2 – eigene Infos, turi2.de (Blog-Umzug, 2015), zeit.de/10nach8

(Foto: Screenshot "Zeit Online")

LFK Baden-Württemberg prüft Autosendung von Sunshine Live auf mögliche Werbe-Verstöße.


Schleichwerbe-Motor? Die Landes­anstalt für Kommunikation Baden-Württemberg prüft nach einem epd-Hinweis einen "Anfangs­verdacht auf Werbe­verstöße" beim Electro-Radio­sender Sunshine Live. Es geht um zwei Ausgaben der Auto­sendung Motors: In einer Sendung sprach ein Angestellter des TÜV Süd über Job-Perspektiven beim Prüf­dienst­leister, in einer anderen Ausgabe pries ein Mitarbeiter eines Herstellers von Auto­pflege­artikeln seine Produkte an. Beide Firmen waren jeweils Sponsor der Sendung. Die LFK prüft nun, ob ein Verstoß gegen das Schleich­werbe­verbot vorliegt und ob die Sponsoren die redaktionelle Unab­hängigkeit beein­trächtigt haben. Eine Anfrage von "epd Medien" ließ Sunshine Live bisher unbeantwortet.
medien.epd.de (€)

AfD-Zitate im “echten Wahlprogramm” von “Katapult” stammten auch von Ex-Mitgliedern.


Faktische Fehler: Die Redaktion von "Katapult" hat im vorgeblich "echten" AfD-Wahl­programm auch Zitate von Personen veröffentlicht, die keine aktiven AfD-Mitglieder mehr sind, schreibt die "Süddeutsche". In einer über­arbeiteten Version stehen nun Zusätze wie "Ex-AfD-Mitarbeiter", "ausgetreten" oder "ausgeschlossen". Einige Zitate wurden komplett gestrichen. In der ersten Fassung fehlten zudem die Quellen­angaben, die sich nun in einem Quellen­verzeichnis am Ende finden. Ein großer Teil der gelisteten Links sei jedoch nicht mehr abrufbar.
sueddeutsche.de (€), turi2.de (Background)