Kein Visionär? Gabor Steingart übt in seinem "Pioneer-Briefing" schon mal den Abgesang auf Bertelsmann-Chef Thomas Rabe. Nach gescheiterten Fusionen und der unrund laufenden Zusammenlegung von Gruner + Jahr mit RTL müsse Rabe sich fragen, "ob er überhaupt noch der Richtige an der Spitze" des Konzerns sei. Rabes Stuhl "wackelt zwar nicht, aber er kippelt leicht". Steingarts Fazit: Rabe "liebt seine Zahlen, nicht das Publikum. Er besitzt viele Charts, aber keine Vision."
thepioneer.de (€)
Trügerische Zahlen? "Welt"-Chefreporter Axel Bojanowski wirft Medien vor, die jährlichen Schadenszahlen zu Wetter-Katastrophen des Rückversicherers Munich Re unkritisch zu übernehmen. Der Konzern begründet die gestiegenen Schäden mit dem Klimawandel, doch Studien würden das widerlegen. Von der Zunahme der Schadenssummen bliebe nach Abzug von Wertezuwachs und Inflation nichts übrig.
welt.de (€)
Video-Tipp: "Zapp" beleuchtet die wachsende Szene der Medfluencer, die Medizinberatung über Social Media machen – und mit ihrer Reichweite auch für Werbekunden lukrativ sind. Weil Ärztinnen und Ärzte aber nicht für Produkte werben dürfen, setzt die Pharmaindustrie bevorzugt auf Medizinstudierende, die weniger strengen Regeln unterliegen. Arzt Tobias Weigl (Foto) verdient mit seinen Videos als DoktorWeigl Geld durch YouTube-Werbung, lehnt direkte Kooperationen mit Pharma-Herstellern aber ab.
youtube.com (20-min-Video)
Nicht ganz so hart: Moderator Louis Klamroth bekommt für seine Premiere bei "Hart aber fair" gemischte bis aufmunternde Kritiken. Josef Nyary sieht bei "Bild" einen verkrampften "Jungkicker beim ersten Training mit den Profis", der zur Halbzeit die Kurve bekommt. Cornelius Pollmer vermisst in der "Süddeutschen" die Härte und urteilt angelehnt an den Titel der Sendung, dass einen Teil der Krisenrechnung "die Zuschauer mit ihrer Zeit" zahlen. Im "Spiegel" wünscht sich Christian Buß von Klamroth weniger Signatur-Moves von Vorgänger Frank Plasberg.
bild.de, sueddeutsche.de (€), spiegel.de (€)
Lese-Tipp: Die britische Monarchie hat vor sich allem deshalb bis in die heutige Zeit retten können, weil sie mit der "Zurschaustellung des eigenen Lebens" zu einem Medienphänomen geworden ist, schreibt der "Spiegel" in seiner Titelgeschichte. Prinz Harry mache in seinem Buch nicht nur seiner Familie Vorwürfe, sondern auch "den Medien", nutze diese für seine PR aber so "offensiv und offensichtlich, wie kein Mitglied seiner Familie jemals zuvor". Mit seiner Netflix-Doku verdiene Harry quasi "am Verrat der eigenen Familie". Es entlaste Menschen, "den Royals beim Scheitern zuzusehen". Auf diese "zutiefst zynische Weise" seien die Windsors der Öffentlichkeit nützlich.
spiegel.de (€)
Servus TV: Die österreichische Medienbehörde Komm Austria stellt in der Sendung "Der Wegscheider" einen Verstoß gegen das Objektivitätsgebot fest. In einer Ausgabe zu Corona-Maßnahmen der österreichischen Regierung habe Senderchef Ferdinand Wegscheider "grob verzerrende Formulierungen und Darstellungen ohne ausreichendes Tatsachensubstrat" verwendet. Dem Argument des Senders, es handele sich um Satire, widerspricht die Behörde. Sollte Servus TV keine Beschwerde einlegen, muss Wegscheider die Entscheidung dreimal im Programm verlesen.
derstandard.at, horizont.at
Umgedeutet? Der sprachkritische Blog Floskelwolke kürt das Wort "Freiheit" zur Floskel des Jahres. Der Begriff werde "entwürdigt von Egoman*innen, die rücksichtslos demokratische Gesellschaftsstrukturen unterwandern". Weitere kritisierte Floskeln sind "Sozialtourismus", "technologieoffen", "Klimakleber" und der von Kanzler Olaf Scholz geprägte "Doppel-Wumms".
spiegel.de, floskelwolke.de (Begründungen)
Schiefes Bild? Die Bergwacht Bayern sieht ihre Arbeit im ARD-Zweiteiler Riesending falsch dargestellt. Der Spielfilm erzählt die wahre Geschichte einer Höhlenrettung bei Berchtesgaden im Jahr 2014, wirkt zuweilen wie eine Doku, weicht von der Realität aber teilweise deutlich ab. Ein Berwacht-Sprecher wirft den Filmemachern vor, dass "eine ganze Organisation diskreditiert wird, um Spannung zu erzeugen". Regisseur Jochen Alexander Freydank argumentiert, bei einem Spielfilm gehe es "auch um Überhöhung".
bgland24.de, pnp.de
Unklare Lage: Der "Spiegel" zieht seine Beiträge über den Tod eines syrischen Flüchtlings-Mädchens in Griechenland zurück und will sie auch in überarbeiteter Version nicht erneut veröffentlichen. "Zu vieles darin müsste korrigiert werden", schreibt die Redaktion nach erneuter, intensiver Recherche des Falls. Am Tod des Mädchens und seiner Existenz waren Zweifel aufgekommen, woraufhin der "Spiegel" die Beiträge zunächst offline genommen hatte. Unklar war auch, ob sich die Gruppe von Flüchtenden auf griechischem oder türkischen Boden aufhielt und welcher Staat in diesem Fall hätte helfen müssen. "Auch die Darstellung der griechischen Regierung bildet nicht korrekt ab, was passiert ist", heißt es in der Aufarbeitung. Zwar fehle ein "letztgültiger Beleg", jedoch deute "manches daraufhin, dass einige der Geflüchteten den Todesfall in ihrer Verzweiflung erfunden haben könnten". Angesichts der Quellenlage hätte der "Spiegel" seine Berichte "deutlich vorsichtiger formulieren müssen", so das Fazit.
spiegel.de, faz.net, turi2.de (Background)
"Wenn es nach Twitter geht, haben wir es verkackt."
Thomas Gottschalk resümiert am Ende der Show die Social-Media-Reaktionen auf seine Premiere des RTL-Jahresrückblicks "Menschen, Bilder, Emotionen" zusammen mit Co-Moderator Karl-Theodor zu Guttenberg.
spiegel.de, tvnow.de (€, 155-Min-Video)
Video-Tipp: Der RBB hat am Abend kurzfristig die Doku Senderstörung – Inside RBB ins Programm genommen. Der Film zeigt die Perspektive von RBB-Beschäftigten auf die Arbeit von Ex-Intendantin Patricia Schlesinger. Vor allem Schlesingers Ausrichtung auf die Hauptstadt kommt bei Beschäftigten in den Brandenburger Regionalstudios nicht gut weg.
ardmediathek.de (44-MIn-Video) via fernsehserien.de
"Wir haben in den vergangenen vier Monaten in der ARD gründlich aufgeklärt und aufgeräumt."
WDR-Intendant Tom Buhrow, bis Ende 2022 noch ARD-Vorsitzender, weist in der "FAZ" die Kritik der Länder an fehlender Transparenz zurück. Viele, wenn auch noch nicht alle Angaben zu Kosten und Strukturen seien schon heute auf der Webseiten der ARD-Anstalten einsehbar.
faz.net, turi2.de (Background)
"Das alles wirkt wie ein Stück aus Schlumpfhausen."
Medienforscher Lutz Hachmeister sagt im "Handelsblatt"-Interview, der kommissarische ARD-Vorsitzende Tom Buhrow habe sich mit seiner Reform-Rede als Privatmann "entschlossen hinter den fahrenden Zug geworfen". Es wirke "auch etwas komisch, wenn jemand sehr spät entdeckt, dass er selbstständig denken kann".
handelsblatt.com, turi2.de (Background)
"Man muss die Polizei nicht abschaffen, sondern schauen, was schlecht läuft, und es offen ansprechen. Strukturen müssen gewartet werden, genau wie ein Wasserwerfer."
Jan Böhmermann sieht im Interview mit dem RND Parallelen zwischen der Polizei und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Der Entertainer lobt den "Meinungspluralismus im ZDF und in der ARD".
rnd.de
"Wenn die Öffentlich-Rechtlichen dauernd erklären, die Menschen sollten sich nicht die Fußballspiele anschauen – warum übertragen sie sie dann noch?"
FDP-Vize Wolfgang Kubicki sagt im Interview bei Welt-TV, er fände es ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen in Katar, wenn ARD und ZDF den Bildschirm schwarz ließen.
welt.de (6-Min-Video, WM-Aussage ab 4:46 Min)
Lese-Tipp: Unter deutschen Experten scheint es "fast so etwas wie einen Überbietungswettbewerb zu geben, wer schneller die Positionen der ukrainischen Regierung übernimmt", schreibt Journalistin Sabine Rennefanz anlässlich des wohl versehentlichen Raketen-Einschlags in Polen. Eine "extrem verstandene Solidarität" führe zu "Blindheit und gefährlicher Zündelei". Englischsprachige Medien wie die BBC, Reuters oder die "New York Times" würden oft vorsichtiger, distanzierter und genauer berichten.
spiegel.de
Hör-Tipp: Das "SZ-Magazin" widmet Alice Schwazer zu ihrem 80. Geburtstag am 3. Dezember einen Podcast. In Who the f*** is Alice? begeben sich die Journalistinnen Susan Djahangard und Gabi Herpell auf die Suche nach Antworten, warum das Lebenswerk von Deutschlands bekanntester Frauenrechtlerin mittlerweile schwer angekratzt und Schwarzer heute umstrittener denn je ist. Die erste Folge ist gratis, fünf weitere Episoden erscheinen wöchentlich hinter "SZ"-Paywall.
sueddeutsche.de (35-Min-Audio)
Video-Tipp: Die NDR-Satirikerinnen von extra 3 persiflieren die Berichterstattung zur Weltklimakonferenz. Die sehe jedes Jahr gleich aus, während die Teilnehmerinnen jedes Jahr vor sich hin konferierten, ohne irgendetwas zu erreichen. Das extra-3-Rezept: ein paar Bilder aus Gängen und von Bühnen, O-Töne von Umweltaktivistinnen und Politikerinnen, ein rauchender Schornstein, dazu eine schicke Statistik – fertig ist der Beitrag vom Gipfel!
ardmediathek.de (2-Min-Video)
"Meine Befürchtung ist jedenfalls, dass der Journalismus, je massiver und mächtiger die populistische Medienkritik in der gesellschaftlichen Mitte wird, in Gefahr gerät, auf die Konsens-Skandalisierung und die Einseitigkeitsvorwürfe von Leuten hereinzufallen, die ihre eigene Agenda haben."
Bernhard Pörksen findet die Medienkritik von Richard David Precht und Harald Welzer in Die vierte Gewalt falsch, die Debatte über ihr Buch sei aber "auf erschütternde Weise lehrreich", schreibt er im "Spiegel".
spiegel.de (€)
Video-Tipp: Junge journalistische Format stehen unter dem Druck, junge Leute zu erreichen und setzen dafür nicht selten auf Influencerinnen und Content-Creator, die eine eigene Reichweite mitbringen. "Zapp"-Autorin Lea Eichhorn sieht darin eine Gratwanderung und beobachtet, dass auch Journalistinnen in Social Media aktiv sind – manchmal auch werblich. Wichtig sei, journalistische Standards dabei nicht zu verwässern. Berater Andreas Rickmann sagt: "Als Journalist nicht auf Social Media vertreten zu sein, muss man sich schon leisten können."
youtube.com (23-Min-Video)
Mehr Konservatives wagen: Moderator Frank Plasberg übt zum Abschied von "Hart aber fair" Kritik an ARD und ZDF. Im Interview mit Michael Bröcker warnt er vor "Übereifer" beim Bemühen um politische Korrektheit. Er wünsche sich, dass sich "junge Redakteure" nicht nur "gegenseitig versichern, auf der richtigen Seite zu stehen", sondern auch "unbequeme Themen ins Programm heben". Plasberg fragt: "Wo ist der Sigmund Gottlieb 4.0?" Im Gespräch mit Thomas Lückerath, das parallel erscheint, rät er ARD und ZDF, "die Reformdebatte selbst anzuführen" und glaubt, dass die Verantwortlichen durch den Schlesinger-Skandal "den Schuss gehört" haben.
thepioneer.de (mit 45-Min-Podast, €), dwdl.de, bild.de (Zusammenfassung)
"Das ZDF versucht, die Konkurrenz mit Krimis zu vernichten, und die ARD rettet sich mit 'Schlagershows', wenn den Programmverantwortlichen nichts Besseres einfällt. Der Gebührenzahler ist dabei der Dumme!"
Für Thomas Gottschalk ist die zeitgleiche Ausstrahlung von "Wetten, dass...?" im ZDF und der neuen Schlagershow von Florian Silbereisen im Ersten "nur ein weiterer Beweis dafür, dass wir keine zwei öffentlich-rechtlichen TV-Sender brauchen", sagt er der "Hörzu".
presseportal.de (Vorabmeldung)
System-Sprenger: Jan Böhmermann geht im ZDF Magazin Royale hart ins Gericht mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. In Anlehnung an die Reform-Rede des ARD-Vorsitzenden Tom Buhrow arbeitet er sich als "Privatmann" u.a. am Schlesinger-Skandal und dem Fall Sabine Rossbach ab. Böhmermann kritisiert die üppigen Intendanten-Zahlungen sowie die "miesen Arbeitsbedingungen" von freien Mitarbeitenden – und mahnt eine Reform von ARD und ZDF an: "Nur weil es politisch motivierte Kampagnen von Rechtspopulisten im Bundestag oder im Axel Springer Verlag gibt, heißt das nicht, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht dringend reformiert werden müsste." Er könne die "Systemerhaltungs-Reflexe" nicht mehr ertragen, sagt er "ganz privat" – und meint damit "diesen Struktur-Fetischismus, bei dem am Ende nichts rauskommt, außer massenweise verschlissene und frustrierte Talente, die zum fucking Privatfernsehen gehen".
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk brauche Strukturen, "bei dem am Ende ein gutes Programm rauskommt, und kein Programm, das irgendwie so mittelgut zu den mittelgut bestehenden Strukturen passt". Das "ZDF Magazin Royale" habe sich daher auch an die eigene Nase gefasst – und eine anonyme Befragung im Team durchgeführt. Dabei seien "Dinge rausgekommen, die auch bei uns nicht geil laufen". Im Anschluss an die Sendung werde eine Betriebsversammlung durchgeführt, bei der die Kritikpunkte besprochen würden, beschließt Böhmermann die Ausgabe. Interessanter Nebenaspekt: Wenige Stunden vor Ausstrahlung der Sendung war bekannt geworden, dass die Vertragsverlängerung mit dem ZDF bis Ende 2025 in trockenen Tüchern ist.
zdf.de (33-Min-Video)
(Foto: Screenshot ZDF)
Medialer Gegenwind: Die Klimaaktivisten-Gruppe Letzte Generation sieht sich "einer Welle der Vorwürfe, Unwahrheiten und Hetze" ausgesetzt, berichtet der "Spiegel". In einem Statement schreibt das Bündnis: "Dass ein ganzes Mediensystem sich gegen uns wenden würde, damit haben wir nicht gerechnet." Die mediale Öffentlichkeit instrumentalisiere den Unfall der Radfahrerin, "als sei endlich ein Aufhänger gefunden, unseren friedlichen Protest durch den Dreck zu ziehen". Die Aktivistinnen wollen ihre Protestaktionen dennoch fortsetzen.
spiegel.de
Twin Peaks in Bavaria: Alexander Matzkeit über den Journalismus-Thriller von Moritz Hürtgen.
Entgegen der Erwartungen: Der scheidende “Titanic”-Chefredakteur Moritz Hürtgen geht mit Der Boulevard des Schreckens unter die Thriller-Autoren. Doch obwohl das Buch einen jungen Journalisten als Hauptfigur hat und im Medien-Umfeld spielt, ist es entgegen der Erwartungen an Hürtgen “im Kern weder besonders satirisch noch besonders medienkritisch”, schreibt Medienjournalist Alexander Matzkeit (Foto) bei epd Medien. Das Buch sei “im Herzen ein Gruselthriller”. Hürtgens Vorhaben, eine Geschichte zu schreiben, die “fesselnd und unterhaltsam” ist, ist ihm gelungen, urteilt Matzkeit. turi2 publiziert die Rezension in der wöchentlichen Reihe Das Beste von epd Medien bei turi2. Weiterlesen >>>
Ein Spannungsfeld: Uwe Kammann fasst die Public-Value-Konferenz zusammen.
Konferenz-Kritik: Auf der Zweiten Europäischen Public-Value-Konferenz in Leipzig diskutieren Expertinnen, wie Medien Gemeinwohl durch Vielfalt erreichen können. Dass der Begriff Vielfalt “nicht auf einen einfachen Nenner” zu bringen ist und sich keine “einfachen Handlungsanweisungen ableiten” lassen, zieht sich “wie ein roter Faden durch die Tagung”, schreibt Grimme-Institut-Chef Uwe Kammann bei epd Medien. turi2 veröffentlicht den Beitrag in Kooperation mit epd Medien in der wöchentlichen Reihe Das Beste von epd Medien bei turi2.
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Niemandes Mädchen: Altbundeskanzlerin Angela Merkel hat beim 77. Jubiläum der Süddeutschen Zeitung am Donnerstagabend in ihrer Festrede den hohen Wert der Pressefreiheit und Meinungsvielfalt beschworen und für ihren Schutz geworben. Die "Süddeutsche Zeitung" bezeichnete sie als ihren "ständigen Begleiter" und als "Stachel im eigenen Fleisch" der Schwesterpartei CSU.
Merkel wurde in ihrer Rede auch persönlich und sagte, die Bezeichnung vieler Medien als "Kohls Mädchen" zu Beginn ihrer politischen Karriere habe sie als "jemand, der sich freute, erstmals im Leben eigenständig seine Meinung zu äußern, ohne mit staatlichen Institutionen in Schwierigkeiten zu kommen", als "ziemlich deprimierend" empfunden.
Die Altbundeskanzlerin lobte die "Süddeutsche Zeitung" u.a. für die "klare Unterscheidbarkeit von Sachverhaltsmeldungen, Reportagen und Meinungsartikeln" und sagte weiter: "Wenig ist aus meiner Sicht bei der Zeitungslektüre erfreulicher, als einen Meinungsartikel zu lesen, dessen Quintessenz man nicht schon kennt, wenn man nur die Zeitung aufschlägt oder den Namen des Autors oder Autorin liest."
Merkel wurde auch politisch und bezeichnete den russischen Angriffskrieg in der Ukraine als Zäsur und lobte die Entschlossenheit und Geschlossenheit des Westen. Im Hinblick auf die Drohgebärden aus Moskau empfahl sie, die "Worte ernst zu nehmen und sich ernsthaft mit ihnen auseinanderzusetzen und sie nicht von vornherein als Bluff einzustufen".
sueddeutsche.de, sueddeutsche.de (Rede-Manuskript), sueddeutsche.de (Insights zu 77 Jahren "SZ")
ARD = ZDF = RTL? Der Chef des Schweizer Medienanalysten Media Tenor, Roland Schatz, wirft ARD, ZDF und RTL vor, sich in Themenauswahl und -bewertung praktisch nicht zu unterscheiden. Als Beleg zieht er die eigene Studie heran. Schatz fragt sich u.a., wie ein Privatsender das gleiche zu liefern im Stande ist wie ARD und ZDF.
thepioneer.de (€)
"Was dem Mainstream nicht passt, wird zum Abschuss freigegeben."
Richard David Precht sagt im "stern"-Interview, Qualitätsmedien würden die Stilmittel aus digitalen Echokammern übernehmen, "extreme Personalisierung, bis hin zu Diffamierungen, Polarisierung". Zudem wäre es "ein Fehler, zu glauben, dass Sie Ihre Existenz retten können, indem Sie dem Wahnsinn, der im Netz tobt, immer ähnlicher werden."
stern.de (€)
NDR Kiel: Rund 100 Beschäftigte des Landesfunkhauses Schleswig-Holstein können sich eine "vertrauensvolle Zusammenarbeit" mit den bisherigen Führungskräften in Kiel "nicht mehr vorstellen", schreiben sie in einer zweiten E-Mail an NDR-Intendant Joachim Knuth, berichten "Zeit" und "Spiegel". Sie fordern personelle Konsequenzen, "unabhängig von den Ergebnissen der unterschiedlichen Untersuchungen" im Haus. Die Belegschaft spüren demnach teilweise ein "toxisches Arbeitsklima". Einzelne Führungskräfte hätten "über Jahre einen Führungsstil geprägt und gelebt, der zu viele Kolleg*innen in Angst versetzt, zu oft Wertschätzung, Fehlerkultur und schließlich inhaltliche Auseinandersetzung hat vermissen lassen".
Götz Haman schreibt in der "Zeit" jedoch auch, für die Vorwürfe politischer Einflussnahme und die Unterdrückung kritischer Recherchen "fehlen weiter Belege". Diese kommen in der E-Mail der Mitarbeitenden auch nicht zur Sprache. Hamann sieht "Wut und Frustration" in der Belegschaft, die er mit einer "Entfremdung zwischen einem Teil der Redaktion und ihren Führungskräften" begründet. Nach "Spiegel"-Informationen soll Knuth bereits auf die Mail geantwortet haben. Er könne gut verstehen, dass die Aufarbeitung die Belegschaft belaste, schreibt der Intendant, ohne konkret auf die Forderungen einzugehen. Die Aufklärungsarbeit werde Klarheit bringen: "Vertrauen Sie bitte darauf, dass ich an einem Neuanfang in Ihrem Landesfunkhaus Interesse habe", schreibt Knuth. Der jedoch sei nicht "über Nacht zu erreichen".
zeit.de (€), spiegel.de, turi2.de (Background)
“Beim RBB gab es ein Organversagen” – Medienwissenschaftler Otfried Jarren im epd-Interview.
Komplett-Ausfall: Die ARD und der RBB müssen einen “moderierten Prozess unter Einschluss der Belegschaft beginnen”, sagt Medienwissenschaftler Otfried Jarren von der Uni Zürich im Interview mit Diemut Roether bei epd Medien. Anwälte würden die Probleme nicht lösen und die staatsanwaltlichen Ermittlungen werden dauern: “So viel Zeit hat der RBB, auch die ARD, nicht.” turi2 veröffentlicht das Interview in der wöchentlichen Reihe Das Beste von epd Medien bei turi2.
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Meinungsfreiheit: "Die Angst vor dem Shitstorm prägt längst auch die etablierten Medien", schreibt René Pfister im "Spiegel". Das habe den Effekt, dass sich "die Filterblasenlogik des Netzes auf den Journalismus überträgt". Lesende würden so den Eindruck bekommen, "die Berichterstattung und Kommentierung sei merkwürdig uniform". Hass und Dogmatismus seien die Feinde des liberalen Diskurses: "Er kann aber auch von der Empfindlichkeit der Wohlmeinenden erstickt werden."
spiegel.de (€)
Bild macht weiter Stimmung gegen die ARD - mit eher schwächeren Argumenten und hinter der Paywall: BR-Technik-Direktorin Birgit Spanner-Ulmer habe sich mit ihrem Dienstwagen zu Nebenjobs wie Aufsichtsratssitzungen und Uni-Vorlesungen fahren lassen. Laut Vertrag darf sie Dienstwagen und Fahrer auch privat nutzen.
bild.de (€), turi2.de (Background)
"In der Presse wurden mir Liebschaften und Schwangerschaften angedichtet, und ich hatte das Gefühl, alldem schutzlos ausgeliefert zu sein. Als meine sportlichen Leistungen nachließen, prügelte die Sportpresse auf mich ein."
Ulrike Nasse-Meyfarth hat 1972, damals war sie 16, überraschend olympisches Gold im Hochsprung gewonnen. In der "Süddeutschen Zeitung" erinnert sie sich daran, wie sie damals "ziemlich allein dem Rummel gegenüberstand".
sueddeutsche.de
Winnetou-Debatte: Die Werke von Karl May über den "Wilden Westen" unterscheiden sich von denen anderer Autorinnen darin, dass von Anfang an "die Sympathie des Erzählers der leidenden indigenen Bevölkerung" gilt, schreiben die Karl-May-Gesellschaft und die Karl-May-Stiftung in einem offenen Brief. May sei für seine großenteils jugendliche Leserschaft über Generationen hinweg "Erzieher zu Toleranz und Weltoffenheit" gewesen.
spiegel.de, turi2.de (Background)
“Die Klimakrise ist ein Querschnittthema” – ZDF-Wetter-Moderator Özden Terli im epd-Interview.
Existenzielle Frage: Der Meteorologe und ZDF-Wetter-Moderator Özden Terli weist seit Jahren in seinen Wetterberichten auf die Gefahren durch die Erderwärmung hin und wirft der Politik vor, dass sie nicht schnell genug handelt. Im Interview mit Thomas Gehringer bei epd Medien spricht er über seinen Umgang mit sozialen Medien und darüber, wie Medien über die Klimakrise berichten sollten. Außerdem sagt Terli, warum er das Wort “Grillwetter” in seinen Vorhersagen nicht nutzt. Weiterlesen >>>
Marktförmiger Extremismus: Historikerin Annika Brockschmidt wirft der "Welt" vor, rechte und extremistische Aussagen kommentar- und kontextlos abzudrucken. Der argentinische Rechtspopulist Javier Milei etwa werde als Anführer der "freiheitlichen Partei" La Libertad Avanza vorgestellt und nennt Staaten ohne Widerspruch "kriminelle Organisationen". Chefredakteur Ulf Poschardt und Anna Schneider, Chefreporterin "Freiheit", teilen die Aussagen begeistert. Brockschmidt findet es beunruhigend, dass solch radikale Ansichten in der "Welt"-Redaktion offenbar auf Zustimmung stoßen.
volksverpetzer.de
Keine privilegierte Quelle: Zu viele Medienschaffende übernehmen unkritisch, was die Polizei sagt, schreibt Markus Reuter. Vor allem bei politischen Protesten zeige sich, dass die Polizei nicht immer "sachlich kommuniziert, sondern selbst zum Akteur der öffentlichen Meinungsbildung wird". Medien müssten daher die "Plausibilität der polizeilichen Aussagen prüfen" und Polizeimeldungen behandeln "wie eine ganz normale Quelle".
netzpolitik.org
Panikmache? Late-Night-Legende Harald Schmidt wirft den Medien im Gespräch mit der dpa vor, die Gasknappheit-Thematik hochzukochen. Teilweise würde der Eindruck zu erweckt, als stünde ganz Deutschland kurz vor dem Abgrund. Die meisten Menschen hätten aber keine Angst vor dem Winter, sondern die entspannte Haltung: "Ich drehe halt ein bisschen das Gas runter. Verglichen mit anderen Ländern geht's uns ja noch prima."
zeit.de
Filz und Vorteil: Diemut Roether über die Affäre Schlesinger und die Folgen.
Im Schatten des Glamours: Ex-RBB-Intendantin Patricia Schlesinger hat einen “Hauch von Glamour” in den “früher ziemlich piefig wirkenden RBB” einziehen lassen, mit den Vorwürfen der Vorteilsnahme und Vetternwirtschaft hat sie das öffentlich-rechtliche System insgesamt “in den Grundfesten erschüttert”, schreibt Diemut Roether (links im Bild) bei epd Medien. Für die Gegner dieses Systems seien die Schlagzeilen von der “hemmungslosen Luxusgier” der “unersättlichen RBB-Chefin” natürlich ein gefundenes Fressen. Weiterlesen >>>
Hör-Tipp: Die Vorwürfe gegen Ex-RBB-Intendantin Patricia Schlesinger kamen für die breite Senderöffentlichkeit "wirklich aus heiterem Himmel", sagt Freienvertreterin Dagmar Bednarek (Foto) im Übermedien-Podcast "Holger ruft an". Nicht mal im Flurfunk habe es Hinweise gegeben. Die Medienschaffenden fühlten sich "in Geiselhaft genommen, für eine Sache, die wir nicht zu verantworten haben". Bei der Berichterstattung in eigener Sache hätten die Kolleginnen nun "absolut freie Hand", es nehme "keiner mehr ein Blatt vor den Mund".
uebermedien.de (14-Min-Audio)
"Alles, wofür die festen und freien Mitarbeitenden im öffentlich-rechtlichen Rundfunk engagiert arbeiten – nämlich für ein gutes Programm und glaubwürdigen Journalismus – wird mit einem Schlag in Frage gestellt."
Manfred Kloiber, Bundesvorsitzender der Fachgruppe Medien bei Verdi, nennt die Vorgänge um Ex-RBB-Intendantin Patricia Schlesinger "eine Katastrophe". Dadurch werde der öffentlich-rechtliche Rundfunk "von außen und von innen demontiert".
mmm.verdi.de
Den Rat neu erfinden: Die Rundfunkräte von ARD und ZDF sind nur "ulkige Vereine mit wichtig wirkendem Brimborium" und für eine wirksame Kontrolle "völlig falsch aufgestellt", urteilt DWDL-Chef Thomas Lückerath. Die ehrenamtlichen "Hobby-Gremien" könnten gar nicht leisten, "was manche fälschlicherweise von ihnen erwarten". Stattdessen brauche es für wirtschaftliche Aspekte "eine kompetente externe Kontrolle" und für die Auswahl neuer Führungskräfte ein internes Gremium, damit Führungspersonalien nicht zum "Spielball externer Interessengruppen" werden.
dwdl.de
Zeigt Flagge: "FAZ"-Autor Philip Plickert profiliert sich als Twitter-Troll. Der Journalist greift das ZDF per Tweet wegen eines Fotos der Regenbogen-Flagge vor dem Kanzleramt an. Weil diese sich stärker im Wind hebt als die Deutschland- und EU-Flaggen daneben, erhebt er den Verdacht, der Sender könne das Bild manipuliert haben: "Unser geliebter ÖRR würde doch niemals Bilder manipulieren, oder doch?" Bild-Urheber dpa widerspricht, andere Twitter-User zeigen das Originalbild aus der dpa-Fotodatenbank. Bei seiner Korrektur findet Plickert die Aufregung beim ZDF "etwas künstlich", beim "ÖRR" habe es schließlich "schon mehrfach Fälle von Photoshop" gegeben. dpa-Nachrichtenchef Froben Homburger bedauert bei Meedia.de: "Bereits jetzt steht fest, dass der durch die Tweets vermittelte falsche Eindruck selbst mit einer transparenten Klarstellung sich nicht mehr wird einfangen lassen."
twitter.com/PhilipPlickert, meedia.de
Zeilen-Kritik: "Süddeutsche"-Autor Ronen Steinke kritisiert die Wortwahl "Mauschel-Vorwürfe" auf der "Bild"-Titelseite von Samstag in Zusammenhang mit dem Porsche-Gate. In einem Twitter-Thread erklärt er den antisemitischen Ursprung des Wortes "mauscheln", das im 17. Jahrhundert als Spottwort für jüdische Geschäftsleute von der jiddischen Form des Namens "Moses" abgeleitet wurde. Steinke rät, das Wort nicht zu verwenden.
twitter.com
Lese-Tipp: Streiks werden von Medien mit "Desinteresse gestraft", sagt Samira El Ouassil in ihrer Deutschlandfunk-Kolumne. Sie kritisiert, obwohl Streiks "als gesellschaftliche Ereignisse ideal für die Berichterstattung" sind, wird streikenden Beschäftigten nur bei besonderen Begebenheiten oder persönlicher Betroffenheit der Autorinnen Aufmerksamkeit geschenkt.
deutschlandfunk.de via bildblog.de
Kein gutes Haar: Bild TV ist "auf dem besten Wege" das deutsche Fox News zu werden, schreibt Autorin und Influencerin Marie von den Benken in ihrer Kolumne auf web.de. Das schaffe der Sender mit "schlechten Moderatoren", die "grottenschlechte Texte" lesen. Damit werde Bild TV zu einem personifizierten "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen" und erreicht damit vor allem das "deutsche Selbstdenker-Lager, in dem konsequent intellektuelle Nebensaison herrscht".
web.de
Bild muss 20.000 Euro Entschädigung an eine Österreicherin zahlen, deren Ehemann im Urlaub tödlich verunglückt ist, urteilt das Wiener Landesgericht. "Bild" hatte u.a. ein Foto veröffentlicht, das die weinende Frau über den halboffenen Leichensack gebeugt zeigt, und argumentiert, man sei davon ausgegangen, sie habe den Aufnahmen zugestimmt. Das österreichische Boulevard-Blatt "Heute" muss für die Verbreitung der gleichen Geschichte 18.000 Euro zahlen.
derstandard.de
Hör-Tipp: In sozialen Medien thematisieren Menschen öffentlich ihre Behinderungen und Krankheiten, Kimberly Waldhoff etwa ihre Magersucht. DLF-Autor Serafin Dinges sieht das Netz als Raum für Aufklärung und Gemeinschaft, fernab von Klischees. Inszenierung nähmen Followerinnen in Kauf. Die Gefahr sei, dass Behinderungen auf eine "reine Inspirationsquelle für andere" reduziert und Notlagen romantisiert würden. Der Tourette-YouTube-Kanal Gewitter im Kopf vermittle zudem ein teils falsches Bild der Krankheit.
deutschlandfunkkultur.de (28-Min-Audio)
Aufgebrachte Ansage: Der Unternehmer und Influencer Fynn Kliemann macht seinem Ärger über die Berichterstattung der vergangenen Wochen bei Instagram Luft – und veröffentlicht in einer Story eine mehrminütige Wutrede, in der er sich u.a. über eine "woke, linke Szene", die Redaktion des "ZDF Magazin Royale" und "wildgewordene Reporter" auslässt. Letztere würden es sich zur Aufgabe machen, jede Aussage derart zu verunstalten, "dass du es am Schluss alles warst". Den Medien sei es egal, wie die Sachlage zu der Masken-Affäre sei: "Die Wut an sich macht genug Spaß." Man werde seinen Fall noch das ganze Sommerloch über ausschlachten: "Aber am Ende, wenn das Ding eingestellt wird, wird da keiner mehr drüber berichten." Auch das Team des "ZDF Magazin Royale" bekommt sein Fett weg: Kliemann wirft der Redaktion vor, sie glaube, "etwas Besseres" zu sein. Kliemann spielt wohl u.a. auf die Böhmannsland-Satire an, die das Kliemannsland auf die Schippe nimmt. Das suggeriere, es gebe eine falsche Art, sich gegenseitig zu motivieren oder zu freuen.
Zudem würden "Teile der woken, linken Szene" nicht akzeptieren, wenn irgendeiner Erwartung nicht entsprochen werde: "Die wollen, dass wir uns dafür schämen, dass wir nicht ihren Normen entsprechen." Außerdem sei er niemals angetreten, "um perfekt zu sein, das geht überhaupt nicht". Kliemann betont mehrmals, dass er zu seinen Fehlern steht. Zum Ende des Rants verweist Kliemann auf das YouTube-Video Das Kliemannsland hat sich von Fynn Kliemann distanziert, das belegen soll, dass das Kreativprojekt mehr ist, als Kliemann selbst. Darin kommen etliche Mitwirkende zu Wort, eine klassische Distanzierung von Kliemann erfolgt nicht – an einer Stelle heißt es sogar, man stehe hinter ihm. Zudem wirbt das Video für ein Event am kommenden Samstag, zu dem jeder willkommen sei: "Du musst nix mitbringen außer Bock auf Action und viele geile Leute", heißt es auf der Website.
Bei Twitter fallen die Reaktionen auf den Kliemann-Rant negativ aus: "Spiegel"-Redakteur Anton Rainer merkt an, dass die Reue nicht lange gehalten habe. "Zeit"-Feuilleton-Redakteur Martin Eimermacher kommentiert: "Hätte er seinen Meltdown aufgeschrieben und nicht in die Kamera gestammelt, hätte es die 'Welt' sicher gerne als Gastbeitrag abgedruckt." Und Journalist Gavin Karlmeier twittert: "Fynn Kliemann braucht neue Zielgruppen und fängt ausgerechnet inhaltlich irgendwo bei Julian Reichelt an."
instagram.com, twitter.com (2-Min-Ausschnitt), kliemannsland.de, youtube.com (28-Min-Video), turi2.de (Background)
Die Reue hielt nicht lange: Fynn Kliemann hat gerade einen langen, wütenden Instagram-Rant veröffentlicht - gegen Medien, „wildgewordene Reporter“ und die „woke linke Szene“, die ihn kaputtmachen wolle, nur weil er „anders“ sei. 🚩 pic.twitter.com/3ELqhWRs4c
— Anton Rainer (@antonrainer) June 19, 2022