Bundesverband Musikindustrie schreibt einen Brandbrief an die Politik und fordert, einen deutschen Sonderweg bei der Europäischen Urheberrechtsrichtlinie zu stoppen. Würde das Gesetz in der aktuell vorliegenden Fassung tatsächlich umgesetzt, wären "Künstler*innen und Urheber*innen die großen Verlierer eines erschreckend realitätsfernen Gesetzesvorhabens", das Augenhöhe zwischen den Online-Plattformen und den Kreativen verhindern würde. Der deutsche Ansatz entzieht ihnen laut Brief "im digitalen Raum de facto die Kontrolle über ihre Werke." Anders als die EU-Richtlinie definiert der deutsche Gesetzentwurf eine bestimmte Länge, unter der eine Nutzung generell erlaubt sein soll.
fuerdiemusik.com
Brexit: Europa-Tourneen werden für britische Künstler*innen "zu einem zeitraubenden und womöglich zu teuren Hindernislauf", schreibt Jörg Schindler im "Spiegel". Durch aufwendige Visa-, Steuer- und Zollformulare stünden Musikschaffende vor einem "bürokratischen Albtraum". Größen wie Elton John, Ed Sheeran oder Joss Stone werfen der Regierung in einem offenen Brief "Verhandlungsversagen" vor. Sie fürchten, dass gerade kleineren Acts ihre Lebensgrundlage verlieren. Die Johnson-Regierung gibt der EU die Schuld: Sie habe ein "maßgeschneidertes Angebot" nicht annehmen wollen. Die EU-Kommission reagiert abwehrend: London habe Vertragsinhalte über Mobilität, die auch Reiseerleichterungen beinhaltet hätten, schon im März 2020 abgelehnt.
spiegel.de (Paid)
"Die Rechteinhaber müssen sich selbst darum kümmern, ihre Rechte durchzusetzen. Das ist in der Praxis schlicht und einfach nicht zu leisten."
"FAZ"-Herausgeber Carsten Knop streitet in der "Zeit" mit YouTuber und Musiker Rezo über das neue Urheberrecht. Knop hält "nichts" von der deutschen Umsetzung der EU-Richtlinie.
"Wir sind ja alle Rechteinhaber, wenn wir schon mal einen Schnappschuss mit dem Handy gemacht haben."
Rezo widerspricht Carsten Knop. Er findet es "absurd" anzunehmen, dass Plattformen wie Instagram allen Nutzer*innen einen Deal anbieten müssen. "Zitate" dürfen nicht gesperrt werden", fordert er.
"Zeit" 4/2021, S. 11 (Paid)
Happy Birthday: Thomas Gottschalk gratuliert Sängerin Caterina Valente in einem "FAZ"-Gastbeitrag zum 90. Geburtstag. Er habe den Text "mit Begeisterung" zugesagt: "Ich bin dankbar für jeden Star meiner Jugend, der noch lebt." Valente gehörte zu den Stars, mit denen er groß wurde, erinnert sich Gottschalk - auch wenn er als Teenager selbst lieber die Beatles hörte.
"FAZ", S. 13 (Paid)
Musik-Streaming legt 2020 im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel zu, errechnen GfK Entertainment und Bundesverband Musikindustrie. Demnach wurden 2020 139 Mrd Musik-Streams abgespielt - 2019 waren es 107 Mrd. Berücksichtigt wurden werbebasierte und kostenpflichtige Streams ab einer Dauer von 31 Sekunden.
musikindustrie.de
Deezer entdeckt Playlists als Werbeformat: Marken können Sponsor der redaktionell kuratierten Titel-Listen des Musik-Streamingdienstes werden – nach Frankreich, der Türkei und Ägypten nun auch international. Im Deezer-Mutterland Frankreich sponsert der Kopfhörer-Hersteller Marshall zwei der beliebtesten Pop-Playlists.
deezer-brandsolutions.com, stadt-bremerhaven.de
Heart of Geld: US-Musik-Legende Neil Young veräußert die Hälfte seiner Musikverlagsrechte an den Investmentfonds Hipgnosis Songs Fund. Spekulationen zufolge liegt die Kaufsumme zwischen 50 und 150 Mio Dollar. Auch Bob Dylan und andere Musikgrößen haben in der jüngeren Vergangenheit die Rechte an ihrer Musik verkauft. "Variety" vermutet, dass sie damit einer möglichen Steuererhöhung unter der kommenden Biden-Regierung zuvorkommen wollen.
spiegel.de, variety.com, turi2.de (Background Dylan)
Schlager-Cut: Weil Michael Wendler auf seinem Telegram-Kanal den Holocaust verharmlost und damit für viel Empörung gesorgt hat, schneidet ihn RTL aus allen DSDS-Folgen heraus, berichtet DWDL. Der Sender bestätigt. Die Folgen der aktuellen Staffel waren vor Wendlers offiziellem Wandel zum Corona-Leugner abgedreht worden. Am Dienstag war die erste Episode mit dem Juror vor der Kamera im TV gelaufen – unkommentiert.
dwdl.de, bild.de
Klassik-Musikverlage verlieren durch die Corona-Krise 70 % ihrer Einnahmen, schreibt die "FAZ". Opernhäuser und Konzertsäle sind wegen des Lockdowns geschlossen, das Geschäft mit Noten und Aufführungsrechten liegt folglich brach. Staatliche Hilfen können die massiven Verluste nicht annähernd kompensieren. Die Musikverlage befürchten, dass angesichts der Finanzlöcher in den staatlichen Kassen die Subventionen für Orchester und Theater künftig geringer ausfallen könnten.
faz.net
Gerry Marsden, 78, ist tot. In den 60ern wurde er als Sänger der Gruppe Gerry and the Pacemakers bekannt. Ihr berühmtestes Lied "You'll Never Walk Alone" ist bis heute die Stadionhymne in seiner Heimatstadt Liverpool. Keine Frage, welcher Song auf seiner Beerdigung zu hören sein wird.
zeit.de
Musikindustrie: Der Streaming-Boom kann ausgefallene Konzerte und einbrechende CD-Umsätze 2020 nicht auffangen, berichtet die "Wirtschaftswoche". Die Deutschen geben in der Krise um die 80 % weniger für Live-Musik aus, CDs erlösen 25 % weniger. Allein das Streaming wächst um 22 %. Als zusätzliche Gefahr sehen Branchen-Lobbyisten wie BVMI-Chef Florian Drücke das neue Urheberrecht: Sollten künftig 20 Sekunden eines Musikstücks kostenlos nutzbar sein, ginge das Geschäft mit TikTok verloren.
wiwo.de (Paid)
Alle Jahre wieder: Bevor wir uns hier langweilen, stell' ich wieder mein Lieblings-Weihnachtsvideo online: George Michael mit "Last Christmas" und einem very special Text - für mich die beste Musikvideo-Parodie ever. Der Michael-Imitator singt, was der Zuschauer sieht: "We run through the snow and you can't tell what I wear. Is it a beavor or really my hear?" - göttlich. Bitte selbst angucken, auch wenn das Video nur in Kartoffeldruck-Qualität läuft. Allen Guckern: rohe Weihnachten!
Schnäppchen: Die Neverland-Ranch des verstorbenen Popstars Michael Jackson gehört jetzt dem US-Milliardär Ron Burkle (Foto). Der Geschäftsmann hat das Anwesen in der Nähe von Santa Barbara für 22 Mio Dollar übernommen und sieht darin eine Möglichkeit, ins Geschäft mit Bauland einzusteigen. Vorbesitzer Colony Capital wollte ursprünglich 100 Mio Dollar erlösen. Burkle steht hinter einem weit verzweigten Firmen-Imperium mit Investitionen u.a. in Food, Logistik und Live-Unterhaltung.
usatoday.com
ZDF sagt sein Silvester-Konzert mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden ab. Die Produktion sei wegen der aktuellen sächsischen Corona-Schutz-Verordnung nicht durchführbar, teilt der Sender mit. Geplant war die Aufzeichnung und Ausstrahlung am 30. Dezember. Als Ersatz läuft nun das Semperoper-Festkonzert von 2016.
digitalfernsehen.de
"An mir ist keine gute Schauspielerin verloren gegangen. Bei Elvis war das anders. Hätte man ihm erlaubt, sich nach besseren Drehbüchern umzuschauen, wäre sein Leben womöglich anders verlaufen."
Sängerin Nancy Sinatra sagt im "Spiegel", dass ihr Film Speedway "Schrott" gewesen ist.
"Spiegel" 53/2020, S. 138 (Paid)
turi2 edition #13: Thomas Chabin über Musik.
Helfende Musik: Für Deezer-Deutschland-Chef Thomas Chabin war Arbeiten im Home-Office kein Neuland. Dennoch habe ihm das reine Arbeiten von zu Hause samt Anwesenheit der Familie Geduld abverlangt. Musik habe ihm geholfen, die Situation zu überstehen, schreibt er in seinem Gastbeitrag für die turi2 edition #13. Sie können das Buch hier als kostenloses E-Paper lesen oder gedruckt bestellen. Weiterlesen …
Gotthilf Fischer, 92, ist tot. Der Gründer der Fischer-Chöre wirkte an zahlreichen Musik- und TV-Produktionen mit. Zu den Höhepunkten seiner Karriere zählen der Auftritt mit über 1.000 Sängern bei der Abschlussfeier der Fußball-WM 1974 und ein Auftritt vor US-Präsident Jimmy Carter.
faz.net
"Orchester sind für mich keine alten Zöpfe, wir sind auch eine Kulturinstitution."
RBB-Intendantin Patricia Schlesinger hält die Klangkörper der ARD für unverzichtbar. Im "Spiegel"-Interview sagt sie, es könne aber diskutiert werden, "wie sie angebunden und finanziert werden".
spiegel.de (Paid)
Pippis Vermächtnis: Die deutsche Version des Titelsongs der deutsch-schwedischen Kinderserie Pippi Langstrumpf verstößt gegen das Urheberrecht, entscheidet das Landgericht Hamburg. Die Erben von Autorin Astrid Lindgren gewinnen einen Rechtsstreit mit dem Münchner Filmkunst Musikverlag FKM, der die Rechte an der deutschen Version hält. Die Liedtexter Wolfgang Franke hatte das schwedische Original 1969 übersetzt und den Text verändert - und damit nach Ansicht des Musikverlags ein neues Lied geschaffen. Das Gericht sieht das anders und verbietet FKM nun die Weiterverbreitung des Liedes ohne Zustimmung von Lindgrens Erben, die bisher leer ausgehen. Alle Gespräche über eine Gewinnbeteiligung sind bis dato gescheitert.
Die Entscheidung des Landgerichts versetzt die Erben in eine bessere Verhandlungsposition: Sollte der Verlag nicht genug Geld bieten, könnten sie die Verbreitung komplett untersagen. CDs und Filme mit dem Lied dürften in Deutschland nicht mehr verkauft werden. Das wollen die Erben aber gar nicht: "Das Ziel ist nicht, das Lied zu verbieten", der Anwalt der Erbengemeinschaft. FKM muss zudem Auskunft über alle Einnahmen seit 2007 geben und nachträglich Schadensersatz für die entgangene Beteiligung zahlen. (Foto: dpa / Picture Alliance)
zeit.de, bild.de, t-online.de, ndr.de (2-Min-Video), turi2.de (Vorbild Astrid Lindgren)
Hör-Tipp: Matthias Distel (Foto), besser bekannt als Kunstfigur Ikke Hüftgold, wollte eigentlich Rockmusiker werden. Der Rat eines Freundes, "mal was Asoziales" zu machen, brachte ihn in die Party-Schlagerszene, die ihn zum Millionär machte, erzählt er im OMR-Podcast von Philipp Westermeyer. Zu Hoch-Zeiten hatte Distel als Ikke Hüftgold mehr als 200 Auftritte im Jahr. Inzwischen produziert und betreut er andere Künstler*innen, betreibt Mallorca- und Alpen-Portale im Netz. Dank seiner Teilnahme bei Promi Big Brother entwickelt er mit Endemol nun TV-Projekte und managt die Schulden von Camp-Kumpel Werner Hantsch.
omr.com, omr.podigee.io (55-Min-Audio)
Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Judith Holofernes (eigentlich: Judith Holfelder-Roy) ist Musikerin und erhebt auch als Podcasterin ihre Stimme in gesellschaftlichen Diskussionen. Holofernes ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungsmacher*innen in Deutschland. Schon länger dabei im Köpfe-Index sind u.a. Melanie Büttner, Sabia Schwarzer und Peter Höpfner.
turi2.de/koepfe (Profil Holofernes)
Puppen-Pleite: Sat.1 bringt den Masked-Singer-Verschnitt Pretty in Plüsch eine Woche früher als geplant zu Ende. In der Sendung singen Promis Duette mit Puppen, hinter denen sich Gesangsprofis verstecken. Versteckt haben sich von Anfang an auch die Zuschauer*innen. Die Show kommt in den Giftschrank, die Puppen müssen zurück in die Mottenkiste.
dwdl.de
Universal Music sichert sich für geschätzt 300 Mio Dollar die Rechte an mehr als 600 Songs aus 60 Jahren von Bob Dylan, 79. Universal-Music-Chef Lucian Grainge bezeichnet den Deal in einer internen Email an die Mitarbeiter*innen als einen, der "das Erbe unseres Unternehmens für immer verwandelt". Dylan ist der erste Songwriter, der den Nobelpreis für Literatur bekam und schrieb Welthits wie Blowin’ in the Wind, Forever Young und Knockin’ On Heaven’s Door.
br.de, spiegel.de
Kulturbetriebe sollten ab der zweiten Jahreshälfte 2021 wieder Veranstaltungen planen, ermutigt Finanzminister Olaf Scholz im "Tagesspiegel"-Interview Theater und Konzertveranstalter. Sollten Events dann doch abgesagt werden müssen, übernehme der Bund die Ausfallkosten. "Sonst ist die Pandemie irgendwann vorbei, aber es finden keine Konzerte statt", sagt Scholz.
tagesspiegel.de, br24.de
Moodagent, Musikstreamingdienst aus Dänemark, startet in Deutschland und soll sich innerhalb der nächsten drei Jahre in zwanzig Ländern etablieren, sagt General Manager Malte Behrens. Moodagent bietet keine Podcasts und Hörspiele wie andere Audio-Wettbewerber, sondern konzentriert sich auf Musik. Die will der Dienst für Nutzer*innen anders auswählen: Eine KI analysiert den Musikgeschmack und erstellt ein individuelles Hörprofil, das nicht nur auf zuvor Gehörtem oder Charts basiert, sondern "Kriterien wie Stimmungen, Genre, Instrumentierung und Tempo" auswertet. Es gibt kein Freemium-Modell, das Abo kostet 9,99 Euro im Monat.
wuv.de (Paid)
Bedenkenloses Blechblasen: Musiker*innen verbreiten weniger Aerosole als vermutet, sagt eine Studie, für die Uni-Forsche*innen und die BR-Symphoniker zusammengearbeitet haben. Sie wollten herausfinden, welches Instrument für die Corona-Verbreitung am "gefährlichsten" ist. Größte Virenschleudern sind unerwarteterweise Querflöten, Trompeten hingegen tolerabel.
sueddeutsche.de
"Die Kunst hat eine korrektive Funktion. Darüber artikulieren sich ja Menschen, sie spiegeln wider, was um sie herum passiert. Auf all diese Qualität zu verzichten, das ist dumm."
Musiker Peter Maffay sagt im Morning-Briefing-Podcast von Gabor Steingart, dass die Politik die Kunst in der Pandemie stärker nutzen sollte, um die psychischen Auswirkungen zu bekämpfen.
thepioneer.de (33-Min-Audio, frei nach Registrierung)
The Masked Singer punktet beim Publikum mit Detail-Verliebtheit und Überraschungsgarantie, analysiert Peer Schader den Erfolg der Masken-Show zum Ende der dritten Staffel. Nach Vicky Leandros, Veronica Ferres und Dieter Hallervorden könnte inzwischen "wirklich (fast) jede bzw. jeder unter einem der Plüschköpfe stecken". Erfolgsfaktor sei auch die Begrenzung einer Staffel auf sechs Wochen, wodurch die Show vorbei ist, bevor das Interesse des Publikums nachlässt.
dwdl.de
NRJ-Gruppe startet im Januar den bundesweiten Digitalradio-Sender Nostalgie. Mit dieser Marke ist NRJ bereits in Frankreich, Belgien, Schweden, Finnland, dem Libanon und der Schweiz auf Sendung. Das deutsche Programm kommt aus Berlin und will mit Songs der 70er- bis 90er-Jahre die Altersgruppe bis 59 erreichen.
radioszene.de
Karsten Kiessling, 49, ist tot. Kiessling war von 2012 bis 2015 Programmchef beim Münchner Radiosender Radio Gong, wo er vorher bereits das Musikprogramm verantwortet hatte. Seit 2015 arbeitete Kiessling als DJ für den Sender, teils auf mehr als 100 Events pro Jahr. Er starb bereits am Dienstag an einem Gehirntumor.
sueddeutsche.de
Coca-Cola lässt Katy Perry für seine PR-Kampagne "Offen wie nie zuvor" trällern. Ihr Song "Resilient" erscheint dafür als Remix von Star-DJ Tiësto und der Newcomerin Aitana. Mit der Hymne will der Brausebrauer Hoffnung und Optimismus in Krisen-Zeiten verbreiten.
wuv.de, turi2.de (Background), youtube.com (3-Min-Musikvideo)
Verordnete Besinnlichkeit: Der Radiosender Hamburg Zwei spielt bis zum 26. Dezember ausschließlich Weihnachtslieder im Programm und startet damit bereits am kommenden Montag - womöglich aus Furcht, Weihnachten könnte noch abgesagt werden. Auf der Playlist stehen leicht abgewandelte Klassiker wie "Süßer die Drosten nie klingen", "Leise rieseln die Aerosole", "Covid, the red-nosed, infected reindeer" und "Ihr Kinderlein kommet dieses Jahr bitte nicht".
hamburg-zwei.de
Zahl des Tages: Rund 48 Mio Dollar hat der 2009 verstorbene Michael Jackson in den vergangenen zwölf Monaten verdient – und steht damit auf Platz 1 der "Forbes"-Liste toter Top-Verdiener*innen. Danach folgen Grinch-Erfinder Theodor Seuss Geisel und "Peanuts"-Zeichner Charles M. Schulz. Einzige Frau auf der Liste, auf Platz 10, ist Marilyn Monroe.
welt.de
Scheidungsgeld stinkt nicht: Musiker Phil Collins kämpft in einem Rosenkrieg mit seiner Ex-Frau Orianne Cevey, die behauptet: "Sein Gestank war nicht mehr auszuhalten". Collins kontert: "Ich stinke nicht", die Vorwürfe seien "substanzlos, unverschämt und skandalös". Seine unveröffentlichten Welthits "Stinky Lover", "Against all muds" und "A smelly kind of love" sind wohl kaum ein Gegenbeweis.
bild.de, t-online.de, tmz.com
ARD-Silvesterkonzert fällt 2020 in seiner gewohnten Form Corona zum Opfer. Statt des traditionellen Livekonzerts zeigt das Erste dieses Jahr zusammengestellte Konzertaufnahmen des SWR-Symphonieorchesters. Darauf haben sich ARD und SWR verständigt.
dwdl.de
Rolling Stone bringt im November seine zwölfte internationale Ausgabe heraus. "Rolling Stone Korea" setzt sich aus speziell für den koreanischen Markt produziertem Content und anderen "Rolling Stone"-Beiträgen zusammen. Magazinchef Gus Wenner sagt, dass die steigende internationale Popularität koreanischer Musik ein wichtiger Grund für die Entscheidung ist.
derstandard.at
Echter als die Polizei erlaubt: In Frankfurt rückt die Polizei aus, weil Passanten einen bewaffneten Überfall auf einen Juwelier melden. Statt einen Angriff auf das Geschäft erleben die Polizeikräfte jedoch nur einen auf den guten Geschmack: Rapper Kollegah dreht mit Waffenattrappen ein Musikvideo.
hessenschau.de
Detektor.fm startet den Musik-Podcast Plattenkoffer. Es ist der erste Podcast, der ganze Musikstücke enthält und Musik nach dem neuen Gema-Podcast-Tarif lizensiert. Detektor.fm hat die Gema bei der Entwicklung des Tarifs beraten. In der ersten Episode stellt das House-Duo Session Victim seine Lieblingstracks vor.
detektor.fm
Avatar Marketing: Musiker*innen, die krisenbedingt nicht live spielen können, experimentieren mit der Erstellung und Vermarktung von Avataren, beobachtet Roland Eisenbrand. Die digitalen Abbilder performen zum Beispiel interaktive Shows oder lassen sich in die Videos von Fans einbetten. Mehrere Startups versuchen, daraus Geschäftsmodelle zu entwickeln. Die US-Firma Wave hat sich auf digitale Konzerte spezialisiert. In das Startup haben Justin Bieber und Twitch-Mitgründer Kevin Lin investiert.
omr.com
Der Kehrtwendler: Michael Wendler entschuldigt sich in seiner Instagram-Story bei RTL. Der Begriff "Gleichschaltung" sei der "falsche Ausdruck" gewesen. Er sei kein Verschwörungstheoretiker oder Corona-Leugner. In seiner Telegram-Gruppe hat er aber laut "Bild" zuletzt am Montag Verschwörungsvideos gepostet.
bild.de (Paid), instagram.com (Wendler-Story) turi2.de (Background)
TikTok schließt einen neuen Lizenzvertrag mit Sony ab. Der Deal sichert TikTok weiter den Zugriff auf zahlreiche Musiktitel des Labels. Im Gegenzug zahlt die chinesische Plattform offenbar deutlich höhere Lizenzgebühren als bisher und will mit Sony auch für Marketingaktionen kooperieren.
techcrunch.com
Pfadfinderin und Sexualtherapeutin: "Jeden Tag eine gute Tat", mit dem Pfadfinder-Motto hält Sexualtherapeutin Melanie Büttner es auch heute noch – jedenfalls an den meisten Tagen. Im Vorbilder-Fragebogen zur turi2 edition #12 nennt sie die Sängerin Madonna als ihr großes Vorbild, weil sie "eine sehr starke weibliche Identifikationsfigur" für Büttner ist. Madonna begreife Widerstände als Herausforderung, außerdem bewundert die Sex-Podcasterin den "unbedingten Fleiß" und das karitative Engagement der Queen of Pop. Büttner selbst will vor allem für ihre Tochter ein Vorbild sein – sie soll später sagen, dass sie sich von ihrer Mutter immer ernstgenommen fühlte.
turi2.tv (7-Min-Video auf YouTube), turi2.de (Vorbilder-Text), turi2.de/koepfe (Profil Büttner)
Spotify zählt im 3. Quartal weltweit rund 320 Mio monatlich aktive Nutzer*innen, über 20 Mio mehr als im Vorquartal. Bei den Premium-Abos beläuft sich die Zahl auf 144 Mio, ein Plus von rund 6 Mio. Die Kündigungsrate lag mit knapp 4 % so niedrig wie nie. Mit Abo-Gebühren macht Spotify rund 1,8 Mrd Euro Umsatz, nur 185 Mio wurden durch Werbung erreicht. Insgesamt schließt der Streaming-Dienst das Quartal mit einem Verlust in Höhe von 40 Mio Euro ab, im Vorjahr wurde ein Gewinn von 54 Mio Euro erzielt.
theverge.com, dwdl.de
"Wir sind ein digitaler Mittelständler, kein Riesenkonzern. Wir können es uns gar nicht leisten, aus dem App-Store zu fliegen."
Hans-Holger Albrecht, Chef des französischen Musik-Streamingdienstes Deezer, kämpft gegen Apples Marktmacht und intransparente Gebühren. Im "Zeit"-Interview sagt er, Deezer dränge mit anderen Entwicklern darauf, "dass regulatorisch etwas passiert".
"Zeit" 45/2020, S. 26 (Paid)
Ärzte in den "Tagesthemen": Dass die Band "ausgerechnet an dem Tag im gebührenfinanzierten Studio" stand, an dem ihr neues Album erschient, war ein "Fehlton in einer ansonsten großartigen Performance", kommentiert Claudia Fromme. Davon abgesehen nehme man der Band ihr Engagement für die Branche ab und ihr Auftritt habe die Lage für rund 1,4 Mio Menschen besser zum Thema gemacht als ein einfacher Bericht.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
turi2 edition #12: Judith Holofernes über Held*innen und Neuanfänge.
Poetisch, albern, anarchistisch: Judith Holofernes wird Anfang der 2000er mit der Band “Wir sind Helden” und schlauen, gesellschaftskritischen Texten bekannt, feiert Charterfolge, spielt vor Millionenpublikum. Heute hat sie sich von der großen Bühne verabschiedet, finanziert ihre Kunst über Crowdfunding. Im Interview mit Anne-Nikolin Hagemann erzählt sie von ihrer Überzeugung, dass man sich als Held*in ab und zu selbst vom Sockel stoßen muss. Lesen Sie jetzt den ganzen Text kostenlos hier als Online-Text oder im E-Paper der turi2 edition #12.
turi2 edition #12, 50 Vorbilder: Judith Holofernes schreibt über Amanda Palmer.
Kunst als Ritual: Punk-Frontfrau Amanda Palmer ist im Herzen ein Hippie. Und weist Musikerin Judith Holofernes den Weg, als die sich im Popbusiness verläuft. Holofernes erzählt in der turi2 edition #12, wie aus Fan und Vorbild Freundinnen werden. Lesen Sie jetzt den ganzen Text kostenlos hier als Online-Text oder im E-Paper der turi2 edition #12.
Arztbesuch: Die "Tagesthemen" brechen am Freitagabend mit der Form und lassen ihr Intro im Studio von der Punkband Die Ärzte einspielen. Die Bandmitglieder stellen zudem Moderator Ingo Zamperoni vor und sprechen in Abwandlung des Originaltextes "Hier ist das Ärzte deutsche Fernsehen". Im späteren Verlauf der Sendung gibt die Band ein Interview, in dem sie die Situation von Menschen in der Kunst- und Kulturszene in der Coronapandemie kommentiert und gespickt von einigen kritischen Anspielungen auf Automobilindustrie und Lufthansa die Politik auffordert, mehr für die Kultur zu tun.
"Wir nehmen Kultur oft als gegeben hin", sagt Farin Urlaub und verweist auf die vielen Personen hinter den Kulissen: "Die werden gerade schon ein bisschen ignoriert". Die Ärzte fordern jedoch nicht, Beschränkungen zwingend aufzuheben: "Wie müssen uns wahrscheinlich damit abfinden, dass solange Corona so wütet wie jetzt gerade, dass die Art Konzerte, die wir gerne spielen, nicht möglich sind", so Urlaub. Gleichzeitig zeigen die Musiker Verständnis für feierwütige Jugendliche. Als 19-Jährige wären sie vermutlich nicht anders gewesen.
Laut Zamperoni gab es einen vergleichbaren Stilbruch wie durch das Ärzte-Intro noch nicht bei den "Tagesthemen". Mitte September hatte das "Heute-Journal" an einer Aktion des Künstlers Christian Jankowski teilgenommen, der Menschen, die in systemrelevanten Berufen arbeiten, eine Stimme geben will. Der Stilbruch innerhalb der Nachrichtensendung sorgte dabei auch für Kritik und Verwirrung.
tagesschau.de (inkl. 13-Min-Interview), youtube.com (Into, 43-Sek-Video), turi2.de (Background)
Bertelsmann steigt ins Event-Geschäft ein: Die Musiksparte BMG übernimmt knapp mehr als die Hälfte am Braunschweiger Konzertveranstalter Undercover. Die Firma mit 30 Mitarbeiter*innen hat vor Corona nach eigenen Angaben mehr als 200 Events im Jahr veranstaltet. Die Gespräche über eine Partnerschaft hätten schon schon lange vor der Corona-Pandemie begonnen.
handelsblatt.com, undercover.de