Hör-Tipp: Hörspiel-Hexe Bibi Blocksberg gibt ihr erstes Interview überhaupt. In der 100. Folge des Podcasts "Bibi Blocksberg und die Generation Kassettenkinder" beantwortet Sprecherin Susanna Bonasewicz in ihrer Rolle Fanfragen. Dabei bleibt die ewig 13-Jährige in einer "spießigen Achtzigerjahre-Dauerschleife" gefangen, schreibt Stefan Fischer in der "Süddeutschen".
open.spotify.com (52-Min-Audio, Interview ab 39:30 Min) via sueddeutsche.de (€)
Das Märchen von der KI: Die P7S1-Podcast-Unit Seven.One Audio startet den Märchen-Podcast "Gebrüder Glittch", der von Storytelling über Sprecher bis Cover komplett KI-generiert ist. "Man merkt nicht nur an einer Stelle, dass hier keine menschliche Qualitätskontrolle stattgefunden hat", sagt Senior Vice President Alexander Krawczyk. Der Podcast sei als "Experiment" gedacht und ist deshalb auch nicht monetarisiert.
spotify.com (28-Min-Audio), presseportal.de
Neue Tonies-Figur: Audiobox-Anbieter Tonies bekommt mit Tobias Wann ab 2024 einen neuen CEO. Die Gründer und bisherigen Geschäftsführer Patric Faßbender und Marcus Stahl ziehen sich nach zehn Jahren aus dem operativen Geschäft zurück, bleiben dem mittlerweile börsennotierten Unternehmen aber beratend und als Anteilseigner erhalten. Tobias Wann war in der Vergangenheit u.a. CEO der Ferienhausvermittlung Leisure Group, die Axel Springer 2019 verkauft hat.
buchmarkt.de, turi2.de (Background Börsengang), turi2.de (Background Leisure-Verkauf)
Aufstiegsgeschichten: Die ARD startet zum Tag der Armut am 17. Oktober den fünfteiligen Podcast arm & trotzdem. Darin sprechen Steffi Kim und Falk Schacht mit Prominenten darüber, wie es ist, in Armut im reichen Deutschland aufzuwachsen. Zu Gast sind u.a. Moderatorin Janin Ullmann, Influencerin Hatice Schmidt und Ex-Fußballprofi Marcell Jansen.
ndr.de
Geschützte Stimmen: Die Audio-Agenturen German Wahnsinn und Massive Voices schließen sich zur KI-Allianz für Brand Voices zusammen. Gemeinsam wollen sie Leitlinien für den Umgang mit KI bei akustischer Markenkommunikation etablieren. Diese sollen Rücksicht "auf die Bedürfnisse aller Akteure" nehmen, damit "ein funktionierendes und faires Audio-Ökosystem sichergestellt und aufrechterhalten werden" kann.
openpr.de, ki-marketing.com (Background zu KI-Stimmen)
Hört Ihr's brutzeln? Das Genuss-Magazin "Falstaff" startet den Koch-Podcast Abgeschmeckt. Einmal im Monat besucht Deutschland-Chefredakteur Sebastian Späth (Foto) Spitzenköchinnen, um mit ihnen zu kochen, gutes Essen zu genießen und "ihnen das ein oder andere Geheimrezept zu entlocken". In der ersten Folge spricht er mit The Duc Ngo, einem der bekanntesten und kreativsten Köche Berlins.
abgeschmeckt.podigee.io (43-Min-Audio), twitter.com (1-Min-Teaser-Video)
Bayerischer Störfunk: 200 Kultur- und Medienschaffende haben heute vor dem BR-Hochhaus in München gegen die Programmreform des Senders demonstriert. Die Initiative "Störsender" kritisiert, dass "mehrere Stunden eigenständiges Kulturprogramm" gestrichen werden sollen. So sollen beispielsweise die "Kulturwelt" am Morgen und das Büchermagazins "Diwan" als eigenständige Sendungen bei Bayern2 wegfallen. Unterstützung bekommen die Demonstrierenden von Promis wie Konstantin Wecker, Michael Mittermeier und Doris Dörrie. BR-Intendantin Katja Wildermuth fordert "einen klaren Blick auf die Fakten". Literaturbeiträge würden in einer neuen Sendestrecke am Nachmittag bis zu siebenmal mehr Hörerinnen erreichen als bisher. Kulturthemen bekämen den ganzen Tag über feste Sendezeiten im Programm.
spiegel.de, br.de, turi2.de (Background)
(Foto: Matthias Balk / dpa / Picture Alliance)
Hör-Tipp: Der Radioszene-Podcast wirft einen Blick hinter die Kulissen des Deutschen Radiopreises, der heute im Hamburg verliehen wird. TV-Regisseurin Nadja Zonsarowa und Ablaufredakteur Andreas Ksionsek berichten von der Herausforderung, ein Radio-Event ins Fernsehen zu bringen. Gala-Moderatorin Katrin Bauerfeind erzählt, dass auch sie noch nicht weiß, wer gewinnt.
radioszene.de (18-Min-Audio)
Hör-Tipp: Podcast-Chefin Saruul Krause-Jentsch sieht Spotify als "Audio-Browser" für alles Hörbar – von Musik bis zum Hörbuch. Im MediaStories-Podcast erzählt sie, dass Spotify mit Eigenproduktionen den "Markt stimulieren" und Inspiration geben geben will. Kooperationen mit renommierten Medienhäusern wie der "Süddeutschen" oder dem "Spiegel" empfinde sie als "total befruchtend".
open.spotify.com (43-Min-Audio)
Hamburger Abendblatt verpflichtet Marzel Becker als Head of Audio. Er soll das Podcast-Geschäft der Zeitung mit bisher mehr als 30 Audio-Formaten weiter ausbauen. Becker war 22 Jahre lang Chef von Radio Hamburg, wo er auch volontiert hatte. Im Juli 2022 hatte er den Posten überraschend abgegeben.
kress.de, meedia.de (€), turi2.de (Background)
Radio-WG: Die landesweiten Privatradios NRW1 und Antenne NRW von Antenne Bayern ziehen unter ein Dach ins neue Audio Center NRW in Köln. Beide Programme wollen sich "gegenseitig ergänzen" und "die ganze Medienlandschaft in Nordrhein-Westfalen stärken". Fremd ist man sich nicht: Antenne NRW ist einer der Gesellschafter von NRW1.
radioszene.de
Reden sich ins Abseits: Mit Was geht'n Abseits? starten Podstars by OMR und Fußball MML den "ersten Fußball-Podcast von Fußball-Ahnungslosen". Die Hosts Julian Hutter und Jonathan Rink geben wöchentlich am Mittwoch Einblicke in das, was abseits des Platzes stattfindet: etwa Beziehungsgeflechte, Affären und lustige Anekdoten.
radioszene.de, radioszene.de (1. Folge, 33-Min-Audio)
Landeswelle Thüringen und Geschäftsführer Lars Gerdau gehen getrennte Wege. Er verlässt das Privatradio nach 16 Jahren "auf eigenen Wunsch" und wird Geschäftsführer von drei Lokalfunk-Betriebsgesellschaften in NRW. In Thüringen übernimmt Marco Kamphaus, 45, der seit 14 Jahren beim Sender ist, seit 2015 als Programmchef.
radiowoche.de
HingehHRt: Das Inforadio HR-Info sendet ab heute mit neuem Klang-Design, das nicht mehr "so technisch", sondern "organischer und wärmer" wirkt. Mit Moderatorin und Redakteurin Susan Kades (Foto) bekommt das Programm eine weibliche Station-Voice. Die neue Verpackung soll dem Eindruck entgegenwirken, Inforadios seien akustisch und inhaltlich "zu männlich".
per Mail
Eine Frage der Kultur: Ein Zusammenschluss der Kulturvertreter in den Rundfunkräten der ARD, des Deutschlandfunks und der Deutschen Welle fordert in einem Positionspapier mehr kulturelle Inhalte in den Programmen. Die Kulturvermittlung sei eine herausragende Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. "Kultur ist kein verzichtbares Luxusgut, sondern ein Lebenselixier der Demokratie", heißt es. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sollte "nicht nur Bedarfe decken, sondern vielmehr auch Bedarfe wecken und Vielfalt bieten". Gerade fiktionale Formate könnten einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs leisten. Die Tendenz zur Bildung zentraler Kompetenz-Zentren sehen die Kulturvertreter kritisch und setzen sich "mit Nachdruck für den Erhalt der Einzelredaktionen" in den Sendern ein, etwa bei den Hörspiel-Redaktionen. Diskussionen über eine Reduzierung der Klangkörper, etwa Orchester, seien "ein Lackmustest dafür, ob der Kulturauftrag ernst genommen wird". Insgesamt zeigen sich die Kulturrundfunkräte jedoch versöhnlich: "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat viele Gegner – die Kulturschaffenden sind es nicht." Man wende sich gegen "jede unberechtigte Kritik, die Fehlverhalten Einzelner zu verallgemeinern versucht". In den Sendern werde "gute Arbeit geleistet".
faz.net, kulturrat-nrw.de (Positionspapier), turi2.de (Background)
Fotos: SWR/Andrea Kremper (links), RBB/Oliver Ziebe (rechts)