IVW: Der bisherige Hauptgeschäftsführer Manfred Parteina geht in den Ruhestand. Kai Kuhlmann, bisher Co-Geschäftsführer, führt die Organisation künftig allein. Mit dem Ausscheiden von Parteina, der auch Geschäftsführer des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft ist, sollen beide Organisationen eigenständiger werden. Beim ZAW folgt ihm Bernd Nauen.
per Mail
- Anzeige -
Journalistische Glanzstücke gesucht: Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) schreibt den Theodor-Wolff-Preis 2020 aus. Die Auszeichnung würdigt Texte, die 2019 in einer deutschen Tages-, Wochen- oder Sonntagszeitung gedruckt oder digital erschienen sind. Autoren bewerben sich bis 31. Januar hier: www.bdzv.de/twp
Schweiz: Hannes Grassegger, Reporter beim Magazin des "Tages-Anzeiger", plant eine öffentlich-rechtliche Plattform für Schweizer Qualitätsmedien, schreibt die "Süddeutsche Zeitung". Das Generalabonnement spielt Nutzern mit einem Algorithmus personalisierte Inhalte verschiedener Medien zu. Die Infrastruktur der Plattform könnte von der SRG stammen.
sueddeutsche.de
Journalismus: Weniger ist oft mehr, kommentiert der Journalist Christian Lindner, Ex-Chef der "Rhein-Zeitung" und Ex-Vize bei der "Bild am Sonntag", im Fachmagazin "Journalist". Es sei ein Irrtum, wenn Journalisten glaubten, die Menschen würden Medien so viel nutzen wie die Medienmacher selbst. Die Konsumenten brauchten "Welterklärungsangebote", die mit ihrem "individuellen Leben" zu tun haben.
journalist-magazin.de
Grosso-Verband und die Verlags-Allianz von Springer, Burda, Gruner + Jahr, Bauer, Funke, Spiegel und Klambt streichen die Mindestumsatz-Regeln aus ihren Vertriebsverträgen. Die Großverlage hatten sich Anfang 2018 mit dem Grosso-Verband darauf geeinigt, dass die Grossisten eine höhere Marge für Titel erhalten, die einen gewissen Mindestumsatz nicht erfüllen. Kleinere Verlage sahen sich dadurch benachteiligt und klopften beim Bundeskartellamt an, das Bedenken äußerte. Nun läuft die Vereinbarung zum Jahresende aus.
horizont.net, dnv-online.net, turi2.de (Background)
Zeit Streit ist ein "wohltuendes Wiedersehen mit den Twitter-Tiraden der letzten Tage" samt Feststellung, dass alles doch "gar nicht so wild war", bilanzieren Erica Zingher und Peter Weissenburger nach drei Monaten. Im Streit-Ressort bringt die "Zeit" Menschen mit gegensätzlichen Ansichten zusammen. Die Diskutanten sind "sorgfältig ausgewählt und ziemlich divers", die Redaktion wünscht sich ein "argumentatives Tauziehen" ohne Unterstellungen oder persönliche Vorwürfe.
taz.de
Augsburger Allgemeine baut ihr Führungsteam um Chefredakteur Gregor Peter Schmitz (Foto) aus: Neu in der Chefredaktion sind Margit Hufnagel, Sarah Schierack, Michael Stifter, Rudi Wais und Tobias Schaumann. Sie sollen Print und Online koordinieren. Seit Anfang des Monats ist auch Neuzugang Yannick Dillinger als Vize-Chefredakteur an Bord.
augsburger-allgemeine.de
Vermuten viel, beweisen wenig: Die "Süddeutsche Zeitung" zitiert aus der bisher geheimen Klage der Bafin gegen die "Financial Times". Die Börsenaufsicht hat sie im März wegen des Verdachts der Marktmanipulation eingereicht. Es geht um die Berichterstattung der Zeitung in Bezug auf Wirecard, die einen Sinkflug der Aktie des Unternehmens nach sich zog. Laut "Süddeutscher Zeitung" zeigt das Dokument vor allem, dass fraglich ist, ob europäische Vorschriften zum Schutz des Aktienhandels auf die Arbeit von Journalisten anzuwenden sind.
Das Presseverständnis der Bafin sei schwierig, sie argumentiere in der Anzeige mit Formeln gegen Marktmissbrauch, die "mit der Arbeit der Presse wenig zu tun haben". Die Indizienlage gegen die "FT"-Journalisten sei indes dünn. Die Bafin unterstellt dem Journalisten Dan McCrum z.B., seinen Bericht über mehrere Tage gestreckt zu haben – laut Börsenaufsicht ein Anhaltspunkt dafür, die Aktie nachhaltig beeinflussen zu wollen. Wirecard selbst hat Anfang des Jahres vor dem Landgericht München eine Zivilklage auf Schadenersatz gegen die Zeitung und den Journalisten eingereicht.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
Verleger Eberhard Ebner könnte ohne Zeitung nicht leben, nicht nur ökonomisch, schreibt Kurt Kister in seinem Porträt der "Süddeutschen Zeitung" über den "Zeitungsmenschen". Ebner wird an diesem Donnerstag 90 Jahre. Als führender Gesellschafter der Südwestdeutsche Medienholding setzte er die Beteiligung am Süddeutschen Verlag mit durch - aus "Leidenschaft des lesenden Verlegers".
sueddeutsche.de
Bild steckt zum Nikolaus wieder ungefragt Zeitungen in die
Stiefel Briefkästen. Eine 20-seitige Sonderausgabe erscheint morgen als Beilage der "Bild"-Regionalausgaben und der "B.Z.", zudem verteilt Springer über 2 Mio Gratis-Exemplare an Haushalte in den Großstädten des Landes. Im Blatt sprechen u.a. Verlegerin Friede Springer und Schauspielerin Uschi Glas über ihr soziales Engagement, Moderatorin Verona Pooth und Sänger Heino backen Weihnachtsplätzchen.
axelspringer.com
Hauptstadt-Harmonie: Funkes "Berliner Morgenpost" und der "Tagesspiegel" von Holtzbrinck gehen auf Kuschelkurs, berichtet Ulrike Simon. Vertreter beider Verlage seien beim Bundeskartellamt vorstellig geworden, das klären soll, in welcher Form und in welchem Ausmaß ein Zusammenrücken möglich wäre.
Die Pläne seien schon recht konkret: Der "Tagesspiegel" soll entgegen seiner ursprünglichen Pläne sein nordisches Format behalten und voraussichtlich ab Frühjahr 2020 gegen eine Provision die regionale Vermarktung für die "Berliner Morgenpost" übernehmen. Auch Dienstleistungen im Vertrieb und im Lesermarketing seien im Gespräch. Umgekehrt sei der "Tagesspiegel" an den Callcenter-Aktivitäten der "Morgenpost" interessiert. (Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa)
horizont.net (Paid)
Italien: Die Unternehmerfamilie Elkann-Agnelli, Anteilseigner von Fiat und Ferrari, wird Mehrheitseigner des italienischen Verlags Gedi, Herausgeber der Tageszeitungen "La Stampa" und "La Repubblica". Die Familienholding Exor will der Familie De Benedetti für 102,4 Mio Euro einen Anteil von 43,78 % an Gedi abkaufen und den restlichen Aktionären ein Übernahmeangebot machen. Exor besitzt bereits Anteile am britischen Magazin "The Economist".
manager-magazin.de
Spiegel und Michaela Herold, Leiterin der Bild-Redaktion, gehen ab Juli 2020 getrennte Wege, schreibt Gregory Lipinski. Herolds Abgang könne an der Ernennung von Judith Mohr als Art Director liegen, mutmaßt Lipinski. Herold ist 2011 von Springer zum "Spiegel" gewechselt, sie gehe "auf eigenen Wunsch" und wolle sich "neuen beruflichen Herausforderungen" widmen.
meedia.de, turi2.de (Background)
Weser-Kurier befördert Philipp Jaklin, 45, bisher Leiter des Wirtschaftsredaktion, zum Head of Digital und Mitglied der Chefredaktion. Er folgt auf Marcel Auermann, der 2020 Chefredakteur der Verlagsgruppe Hof/Coburg/Suhl/Bayreuth wird.
kress.de, turi2.de (Background)
Wir graturilieren: Michael Heun, News-Desk-Chef beim Berliner Verlag, feiert heute seinen 52. Geburtstag mit "ganz viel Nichtstun". Gemeinsam mit der Frau seines Herzens steht ein Abendessen im gemeinsamen Lieblingsrestaurant Ono von TV-Koch Steffen Henssler in Hamburg auf dem Programm. Das Beste im vergangenem Lebensjahr war für Heun der Aufstieg von Union Berlin in die 1. Bundesliga. Besonders freut ihn auch, "dass wir beim Berliner Verlag trotz aller Turbulenzen nie den Blick nach vorne verloren haben".
Mit seinem Team will Heun künftig "noch mehr und noch besseren digitalen Journalismus" machen, über den sich manche noch "sehr wundern werden". Drumherum dürfe es aber "gerne ein bisschen ruhiger sein". Über Glückwünsche freue sich Heun - so lange keine unmittelbare Reaktion erwartet wird - per E-Mail, Facebook, Twitter oder LinkedIn.
Westfalen-Blatt schließt Ende Februar in Gütersloh eine weitere Lokalredaktion. Zahlen über Entlassungen sind nicht bekannt, betriebsbedingte Kündigungen seien aber nicht ausgeschlossen, heißt es in einer internen Mitteilung, aus die der WDR zitiert. Die Lokalausgabe für Gütersloh solle bestehen bleiben, die Inhalte kommen künftig von der Tageszeitung "Die Glocke" aus Oelde. Diese bezieht im Gegenzug eine Seite der Bielefelder "WB"-Lokalausgabe. Anfang 2019 fusionierten "Westfalen-Blatt" und "Westfälische Nachrichten".
wdr.de, djv-nrw.de, turi2.de (Background)
Mein Homescreen: Susan Molzow.
Susan Molzow, Geschäftsführerin der Hamburger Morgenpost, hat auf dem Homescreen ihres iPhone 8 alles versammelt, was ihr Leben einfacher macht, ihr von Zeit zu Zeit die Laune hebt und fast täglich in Gebrauch ist. Weiterlesen …
DMGT, die Holding der "Daily Mail", kauft die Kompaktzeitung "i" inklusive der Digitalausgabe für knapp 50 Mio Pfund. Verkäufer Johnston Press macht Plus, der Verlag hatte die einstige Kompaktausgabe des "Independent" 2016 für die Hälfte von Evgeny Lebedev gekauft. Die britischen Kartellis müssen noch prüfen. Mark Sweney, der Medienbusiness-Korrespondent des "Guardian", hält Kürzungen bei der Redaktion für unwahrscheinlich, die DGMT-Chefetage beteuert, die unabhängige politische Linie der "i" nihct beeinflussen zu wollen.
theguardian.com
Fördergeld und Futterneid: Der Bundestag beschließt, die Zustellung von Abo-Zeitungen und Anzeigenblättern mit 40 Mio Euro zu subventionieren, temporär und als "Hilfe bei der digitalen Transformation". Dem BDZV reichen die Mittel nicht aus, und die Zeitschriften-Lobby VDZ ärgert sich, dass die Bundespolitik ihre Mitglieder vergisst. Der VDZ fordert eine "neutrale" Zustellförderung, denn eine "selektive Presseförderung" sei "eine falsche und gefährliche Weichenstellung".
Frühere Erleichterungen hätten schließlich auch für beide Segmente gegolten. Die reduzierte Mehrwertsteuer, den einstigen Postzeitungsdienst, die Erleichterung von Verlagskooperationen und den übergangsweise reduzierte Mindestlohn gab es für Zeitschriften wie für Zeitungen.
horizont.net, vdz.de, turi2.de (Background)
Funke lässt das "Hamburger Abendblatt" nicht mehr von der Springer-Druckerei in Ahrensburg drucken, schreibt Ulrike Simon. Der Verlag erwäge, die Regionalzeitung künftig im 200 Kilometer entfernten Braunschweig zu drucken. Dabei müsste zwangsläufig das Format verkleinert werden.
horizont.net (Paid)
Besser alleene: Berlin will die Hoheit über sein Stadtportal zurückerobern, momentan hält das Verlegerpaar Friedrich die Mehrheit an der Betreiberfirma. Holger Friedrich hatte in einem "NZZ"-Interview von seinen Ausbau-Plänen erzählt, er wollte Berlin.de u.a. für digitale Behördengänge nutzen. Die Stadtverwaltung lehnt das ab und will dem Berliner Verlag alle Anteile abkaufen.
Das Portal sei ein "Schaufenster der Stadt", über das Berlin die volle Kontrolle haben müsse, sagt Medienstaatssekretär Christian Gaebler. Aktuell hält der Berliner Verlag 74,8 % der Anteile an der Betreiberfirma, die Investitionsbank Berlin hält 25,2 %. Der Senat hat den Vertrag bereits 2018 zum Dezember 2021 gekündigt. Gaebler sagt, es gebe "einen Zielkonflikt, wenn eine Gesellschaft Support leistet für ein öffentliches Portal, gleichzeitig aber Geld einnimmt durch Vermarktung, Werbung und ähnliches".
spiegel.de, turi2.de (Background)
"Idealerweise ist die Tageszeitung der Zukunft ein Medium des zweiten Gedankens. Sie macht Hintergründe auf entschleunigte Weise sichtbar."
Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen sagt im Interview mit dem "Reutlinger General-Anzeiger", Zeitungen seien ein von "Journalisten geschnürtes Materialbündel", mit Inhalten, die Lesern andere Perspektiven in ihre Blase liefern.
gea.de
Tamedia gibt sich im Rahmen einer Umstrukturierung einen neuen Namen und firmiert ab 2020 als TX Group. Die Marke Tamedia wird als eine der vier Säulen im Unternehmen bestehen bleiben und das Geschäft um Bezahlmedien bündeln.
persoenlich.com
- Anzeige -
Ob Facebook, Twitter, Instagram oder XING – die DHZ mit ihren Lesern, modernen, innovativen Handwerksunternehmern, ist in den sozialen Medien exzellent vernetzt. Welche Möglichkeiten das neue Design der DHZ und die Social-Media-Präsenz für Ihre crossmediale Werbung eröffnen, erfahren Sie hier.
Zeitungsverlage sollten sich um Fördergelder bewerben, über die Verteilung könnten in einer Wahl die Bürger entscheiden, regt Bremens neuer SPD-Bürgermeister Andreas Bovenschulte im Interview bei Radio Bremen an. Dabei geht es ihm nicht ausschließlich um eine Zustell-Förderung, wie sie der Bundestag plant. Der BDZV lehnt den Vorschlag ab, der DJV hält ihn für "unausgereift". Auch Bovenschultes grüner Koalitionspartner in der Bremer Bürgerschaft geht auf Abstand.
butenunbinnen.de (Interview Bovenschulte), meedia.de (Reaktionen), turi2.de (Background)
Süddeutsche Zeitung braucht ab Februar eine neue Ressortleitung für Innenpolitik, berichtet "kress". Ferdos Forudastan verlässt die Zeitung nach rund zwei Jahren und nimmt eine nicht genannte neue Tätigkeit in ihrer Heimatstadt Köln auf. Forudastan kam 2018 als Nachfolgerin von Heribert Prantl zur "SZ". Zuvor war sie Sprecherin von Joachim Gauck während dessen Zeit als Bundespräsident.
kress.de, turi2.de (Background)
"Es ist undankbar, in der Öffentlichkeit zu stehen."
Silke Friedrich, Neu-Verlegerin beim Berliner Verlag, ging mit dem Verlagskauf "explizit" in die Öffentlichkeit, sagt sie im "FAS"-Interview.
"FAS", S. 43 (Paid)
Berliner Zeitung: Herausgeber Michael Maier mutiert nach den Stasi-Enthüllungen über Holger Friedrich zum "erfolgreichen Krisenmanager", kommentiert die "taz". Friedrichs "BRD-Biografie" müsse bei einer Bewertung miteinbezogen werden, verteidigt Maier seinen Verleger. 1997 entließ Maier Ex-Stasi-Mitarbeiter, die für das Blatt schrieben.
taz.de, turi2.de (Background)
Wer bin ich und wie viele? Der "Spiegel" legt nach und findet weitere Interessenskonflikte des Neuverlegers der "Berliner Zeitung", Holger Friedrich. So habe die Zeitung auf Vermittlung Friedrichs einen Gastbeitrag über bargeldloses Bezahlen gedruckt, ein Feld in dem sich eine Firma des Verlegers engagiere. Der Gastautor stamme aus einem Team, das zuvor bei einer Fachtagung von Firmen Friedrichs gesponsert worden sei. Der nächste Konflikt drohe um das Portal Berlin.de, an dem der Verlag Haupteigner sei. Hier könnten sich lukrative Optionen für Friedrich-Firmen öffnen. Derzeit berate der Berliner Senat, ebenfalls Anteilseigner, ob er seine Anteile verkauft oder das Portal wieder vollständig selbst kauft.
Vergangene Woche hatte der "Spiegel" bereits berichtet, dass die "Berliner Zeitung" positiv über die Rostocker Medizinfirma Centogene berichtet hatte, ohne zu erwähnen, dass Friedrich Aktionär sei und im Aufsichtsrat sitze. Den Aufsichtsratposten lässt Friedrich mittlerweile ruhen. Auch seine Stasi-Vergangenheit sorgt aktuell für Diskussionen.
"Spiegel", S. 62 (Paid), turi2.de (Centogene), turi2.de (Stasi)
Berliner Zeitung: Herausgeber Michael Maier will aus seinem Blatt noch immer eine deutsche "Washington Post" machen, sagt er im Interview mit dem "Standard". Dies sei mit Gruner + Jahr nicht möglich gewesen, die Neu-Verleger Silke und Holger Friedrich seien hingegen "totale Zeitungsfanatiker". So könne er "das damals unterbrochene Projekt heute fortsetzen".
derstandard.at
Berliner Verlag: Neu-Eigentümer Holger Friedrich lässt seinen Aufsichtsratsposten bei der Firma Centogene vorerst ruhen. Er wolle abwarten, "bis die vollständigen Unterlagen der Stasi-Unterlagenbehörde vorliegen und von Experten ausgewertet wurden", sagte er der dpa. Die "Berliner Zeitung" hatte einen Bericht über das Unternehmen veröffentlicht, Friedrichs Beteiligung jedoch nicht erwähnt.
handelsblatt.com, turi2.de (Centogene), turi2.de (Stasi-Akten)
Weser-Kurier schließt Ende 2020 seine Druckerei im Bremer Stadtteil Woltmershausen. Von der Schließung sind 80 Vollzeitmitarbeiter und 40 bis 50 Teilzeitkräfte betroffen. Den "Weser-Kurier" sowie die "Bremer Nachrichten" und "Verdener Nachrichten" druckt künftig das Druckhaus Delmenhorst. Die Bremer Tageszeitungen AG begründet die Schließung mit rückläufigen Auflagen, Überkapazitäten und Preisverfall, weshalb der Neubau einer Druckerei "wirtschaftlich nicht sinnvoll" sei.
butenunbinnen.de, weser-kurier.de
Berliner Zeitung plant ein Redaktionsstatut und einen Redaktionsbeirat als Reaktion auf die Ereignisse um Neuverleger Holger Friedrich, berichtet Gregory Lipinski. Das Statut soll "Grundlinien für die Arbeit zwischen Redaktion und Verlag" enthalten. Eine Arbeitsgruppe aus 16 Redakteurinnen und Redakteuren soll das Statut entwickeln.
meedia.de, turi2.de (Centogene), turi2.de (Stasi-Akten)
Süddeutsche Zeitung angelt sich Investigativ-Mann Jörg Schmitt vom "Spiegel". Bei der "Süddeutschen Zeitung" übernimmt er Ende April als Leitender Redakteur im Investigativressort. Er verlässt die Ericusspitze nach fast 17 Jahren.
twitter.com
Verzerrte Wahrnehmung: Funke-Geschäftsführer Andreas Schoo kämpft gegen die Vorurteile der Werbewirtschaft über Regionalzeitungen. "Das Klischee einer mainstreamigen und eher einfach gestrickten Taubenzüchter- oder Taxifahrer-Klientel lebt hier und da noch fort. Das müssen wir korrigieren", sagt Schoo im "Horizont"-Interview. Zeitungen wie das "Hamburger Abendblatt" seien mit fast 50 Euro pro Monat "absolut hochpreisige Produkte mit einer Top-Zielgruppe", sagt er, und auch die "WAZ" habe überwiegend Leser "in den bürgerlichen und in den besten Wohngebieten" des Ruhrgebiets. Das Image der Regionalblätter auffrischen sollen Supplements wie die saisonale Zeitung Monocle - The Winter Weekly, die Ende November erstmals dem "Hamburger Abendblatt", der "Berliner Morgenpost" und der "WAZ" beiliegt. Das Magazin bekommen aber "mittels Geo-Targeting nur unsere 100.000 Top-Abonnenten".
Schoo sieht Funke "im Zeitungsgeschäft verwurzelt" und weiterhin als "einen der Marktkonsolidierer", wenn sich "gute Opportunitäten" zu "realistische Konditionen" ergeben. An den zum Verkauf stehenden DuMont-Titeln habe Funke jedoch kein Interesse: "Wir sehen derzeit keine Veranlassung, uns näher damit zu befassen." Geld will er bei sinkenden Auflagen und Werbeumsätzen u.a. mit Paid Content verdienen. In NRW habe Funke sich zum Ziel gesetzt, im Dezember pro Tag 150 Digital-Abos zu gewinnen.
"Horizont" 47/2019, S. 12/13 (Paid)
Madsack bereitet die Zusammenarbeit mit dem Berliner Verlag unter dem neuen Verleger-Paar Friedrich Bauchschmerzen, schreibt Ulrike Simon. Geschäftsführer Thomas Düffert sagt "Horizont", Madsack beobachte die Entwicklungen "mit Sorge" und frage sich, "ob eine redaktionelle Zusammenarbeit mit den neuen Verlegern in Berlin richtig ist". Seit Herbst 2018 beliefert Madsacks RND den Berliner Verlag mit überregionaler Politik und Wirtschaft. Vertragspartner und Junior-Gesellschafter der eigens gegründeten Tochter RND Berlin ist jedoch Ex-Besitzer DuMont, nicht der Berliner Verlag selbst.
"Horizont" 47/2019, S. 8 (Paid), turi2.de (Background)
NOZ Medien erweitern ihre Vermarktungsgemeinschaft mit der Zeitungsgruppe Südwest-Niedersachen ab 2020 um die ZGO Zeitungsgruppe, dem SKN-Verlag und dem Hermann-Imsiecke-Verlag. Damit gehören künftig auch Titel wie die "Ostfriesen-Zeitung", die "Ostfriesischen Nachrichten" und die "Münsterländische Tageszeitung" zum Portfolio. Die Verkaufte Gesamtauflage steigt von rund 255.000 Exemplare auf rund 340.000.
per Mail
Staatliche Förderung: Die Bundesregierung will ab 2020 nicht nur die Zustellung gedruckter Zeitungen mit 40 Mio Euro fördern, sondern eine "kombinierte Förderung der Zustellung und von digitalen Innovationen" einführen. Das Schreibt das Arbeitsministerium in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Margit Stumpp.
twitter.com, turi2.de (Background)
"Ich glaube, Plattformen sollten auf die eine oder andere Weise dazu beitragen, dass unser Geschäftsmodell funktioniert. Ein offensichtlicher Weg ist, dafür zu bezahlen, und daran ist nichts auszusetzen."
Mark Thompson, Chef des Verlags der "New York Times", sagt der indischen "Economic Times" bei seinem Mumbai-Besuch, dass er kein Problem mit Geld von Facebook und Co hat. Das Print-Geschäft der "NYT" sei hochprofitabel und werde es noch mindestens eine Jahrzehnt bleiben.
economictimes.indiatimes.com via talkingbiznews.com
Aktenkundig: Der Berliner Verlag stellt ein fünfköpfiges Reporter-Team auf, das geschäftliche Verstrickungen und die Stasi-Vergangenheit von Neu-Besitzer Holger Friedrich (Foto) aufarbeiten soll. Unterstützung bekommen die Journalisten von Marianne Birthler, der früheren Leiterin der Stasi-Unterlagen-Behörde, und dem Historiker Ilka-Sascha Kowalczuk, die helfen sollen, Friedrichs Stasi-Akten zu sichten. Den zugänglichen Teil der Täter-Akte habe die Stasi-Unterlagen-Behörde der "Berliner Zeitung" bereits zur Verfügung gestellt. Mit Friedrichs Zustimmung hat der Verlag nun auch die Opfer-Akte angefordert.
Derweil beleuchtet Uwe Vorkötter bei "Horizont" und das "manager magazin" die Rolle von Friedrichs Software-Firma Core bei der maßgeblich von Springer initiierten Identitätsplattform Verimi. Holger Friedrich war via Core nicht nur Gesellschafter, sondern zeitweise auch Geschäftsführer von Verimi – als Dienstleister jedoch zugleich maßgeblicher Auftragnehmer. Die Entwicklung eines Generalschlüssels für verschiedene Online-Dienste sei ohne Ausschreibung an Core gegangen. Die Firma habe habe mit Verimi-Aufträgen bisher mindestens einen zweistelligen Mio-Betrag eingenommen.
berliner-zeitung.de, meedia.de, horizont.net, manager-magazin.de (Paid)turi2.de (Background)
Berlin erteilt dem Plan der Neu-Verleger Silke und Holger Friedrich, gemeinsam das Portal Berlin.de zu einer "zentralen Plattform" auch für Behördengänge auszubauen, eine klare Absage. Den Vertrag mit einer Tochter des Berliner Verlags habe die Stadt schon 2018 gekündigt. Laut Sabine Smentek, Staatssekretärin für Informations- und Kommunikationstechnik, sei die Stadtverwaltung zudem "weit davon entfernt, einem privaten Unternehmen tiefere Einblicke in die sensiblen Daten der Berliner zu gewähren". Den kommerziellen Hintergedanken der Friedrichs, die Berlin.de als "eigentlichen Schatz unseres Deals" bezeichnet haben, lehnt sie ab.
meedia.de
Zustellung: Die vom Bund geplanten Subventionen können nicht verhindern, dass Verlage immer mehr Redaktionen zusammenlegen, sagt Medienforscher Horst Röper im Medienpolitik.net-Interview. Der zeitlich befristete Fördertopf sei zu klein. Er fordert eine Einzelfallprüfung für jeden Verlag, weil die Zustellkosten je nach Besiedelung und Auflage schwanken.
medienpolitik.net, turi2.de (Background)
Politik und Presse: Donald Trump gefährdet das Leben von Journalisten, die er namentlich anfeindet, sagt "NYT"-Chefredakteur Dean Baquet, 63, im "Guardian"-Interview. Er werde auch aus dem linken Lager angefeindet, weil die Zeitung Trump nicht als Rassist oder Sexist bezeichnet. Laut Baquet sollen Journalisten berichten, was Personen sagen, damit die Leser sich selbst ein Bild machen können.
theguardian.com via spiegel.de
"Jetzt steht der Verdacht im Raum, ein ehemaliger Stasi-Genosse habe sich der 'Berliner Zeitung' bemächtigt, aus übersteigertem Geltungsbedürfnis und mit der Absicht, seine sonstigen Geschäfte zu befördern."
Uwe Vorkötter, Chefredakteur bei "Horizont" und früher auch bei der "Berliner Zeitung", hält den Zauber des Anfangs zwischen der Redaktion und den Verlegern für verflogen.
horizont.net
Lese-Tipp: Michael Maier, Herausgeber der "Berliner Zeitung", warnt im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" nach der Stasi-Enthüllung über Verleger Holger Friedrich vor einer Vorverurteilung. Es sei "verstörend, wie weit die Schatten der Vergangenheit in eine Gegenwart reichen".
"Süddeutsche Zeitung", S. 23 (Paid)
Berliner Verlag: Die "Welt am Sonntag" veröffentlicht ihre von Holger Friedrich gespoilerte Recherche zur Stasi-Vergangenheit des Neu-Verlegers und zeigt Auszüge aus der Akte. Friedrich habe Kameraden bei der NVA denunziert und damit für Bestrafung gesorgt. Die Akte erwähnt, dass Friedrich "nicht freiwillig" spioniert, zeigt aber auch, dass er als Spitzel kreativ ist bei der Vertuschung der Treffen mit seinen Führungsoffizieren.
"Welt am Sonntag", S. 36 (Paid), turi2.de (Background)
Berliner Verlag: Neu-Eigentümer Holger Friedrich veröffentlicht ein "Welt am Sonntag"-Interview zu seiner Akte des Ministeriums für Staatssicherheit vorab. Friedrich gibt zu, der Stasi geholfen zu haben, er habe aber in einer Notsituation gehandelt, bei Verweigerung hätte ihm "eine mehrjährige Haftstrafe im Militärgefängnis Schwedt" gedroht. Später habe er sich der weiteren Kooperation verweigert. Die "Berliner Zeitung" hat sich 1996 von allen Mitarbeitern mit einer Stasi-Akte getrennt, da "die Arbeit als Redakteur in einer den freiheitlichen Werten der Presse verpflichteten Zeitung" nicht mit der Tätigkeit als IM der Stasi vereinbar gewesen sei, schreibt Verleger Michael Maier.
berliner-zeitung.de, berliner-zeitung.de (Stellungnahme Maier)
Tatort Küchentisch: Carsten Dorn führt die Geschäfte des Zeitungsvermarkters Score Media, am Rande der Launchparty der turi2 edition #9 in Köln bei RTL spricht er im TV-Fragebogen über vergangene und aktuelle Fernsehleidenschaften. In seiner Studentenzeit schaltete er etwa gerne bei der Comedy-Serie Mash ein, heute ist der "Tatort" ein fest gesetzter Termin, wenn nicht gerade ein Essen mit der Familie ansteht. Dem gibt Dorn, der im Alltag viel unterwegs ist, immer den Vorzug.
turi2.tv (2-Min Video auf YouTube)
Berliner Zeitung: Der Spiegel sieht bei Besitzer Holger Friedrich einen Interessenskonflikt zwischen seinen Rollen als Verleger und Investor. Vor einer Woche meldete die Zeitung auf dem Titel den Börsengang der Rostocker Medizinfirma Centogene, nach Angaben des Blattes "Weltmarktführer in der gentechnischen Analyse seltener Krankheiten". Unerwähnt blieb, dass Friedrich Aktionär ist und 3,27 % der Anteile hält sowie im Aufsichtsrat sitzt. Über seinen Medienanwalt teilt Friedrich mit, er sehe "gegenwärtig keine Veranlassung", sich zu "geschäftlichen Interna zu äußern".
spiegel.de
Geld-Zustellung: Deutschlands Zeitungsverlage bekommen 2020 Zuschüsse für ihre Zusteller. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat 40 Mio Euro Förderung für die Zustellung von Abo-Zeitungen und Anzeigenblättern beschlossen, berichtet die dpa. Der Bundestag muss noch zustimmen, folgt aber in der Regel den Empfehlungen des Ausschusses. Die Gelder sollen gesperrt bleiben, bis das Bundesministerium für Arbeit und Soziales ein Gesamtkonzept zur Förderung vorlegt. Dieses soll u.a. eine zeitliche Begrenzung der Subventionen auf fünf Jahre beinhalten.
BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff mag sich auf dpa-Nachfrage nicht wirklich freuen: "Eine so geringe Förderung löst kein einziges Problem", sagt er und rechnet einen Betrag von "weniger als einem Cent" pro ausgeliefertem Zeitungsexemplar vor. In die gleiche Kerbe schlägt der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter, der die Förderung prinzipiell zwar begrüßt, die Höhe aber "von der Realität überholt" sieht. Die Entlastung bleibe "deutlich hinter den notwendigen finanziellen Erfordernissen" zurück. Die Verlage erwarten laut BDZV durch die Einführung des Mindestlohns für ihre Zusteller jährliche Mehrkosten von rund 400 Mio Euro. (Foto: Soeren Stache / dpa / picture alliance)
horizont.net, bvda.de, turi2.de (Background)