Die Zerschlagung der SWMH Ende Mai kam überraschend und war offenbar doch gut geplant, analysiert der Verlagsexperte Horst Röper. Im Interview mit Steffen Grimberg, Leiter des KNA-Mediendienstes, gibt er der Politik die Schuld, dass das Presse-Kartellrecht zunehmend an Wirkung verliert. Die Politik habe das Kartellamt mit der letzten Kartellrechts-Novelle "zu einem zahnlosen Tiger gemacht". Im Verkauf der "Neckar Chronik" durch die "Südwest Presse" an einen Dritten im Vorfeld des SWMH-Deals vermutet Röper ein "Strohmanngeschäft". Der Deal sei sehr lokal und sehr schnell zustande gekommen, was aus seiner Sicht nicht gerade dafür spreche, "dass da wirklich ein Unternehmer mit eigenständigem Interesse hinter steckt".
Vom Umbau der SWMH würden laut Röper "die beiden Großen" profitieren, "die immer schon in der SWMH das Sagen hatten". Damit meint er die Neue Pressegesellschaft Ulm mit ihrer "Südwest Presse" und der Familie Ebner, die hier den Ton angebe, und die Medien Union Ludwigshafen der Familie Schaub mit der Zeitung "Rheinpfalz".
Röper rechnet auch damit, dass sich die Neue Pressegesellschaft nicht dauerhaft zwei Hauptredaktionen in Stuttgart und Ulm leisten wird. "Da wird zusammengelegt", prognostiziert der Experte mit Blick auf "Stuttgarter Zeitung", "Stuttgarter Nachrichten" und "Südwest Presse". Der Verbund der unter dem Dach der SWMH verbleibenden Titel, bestehend aus der "Süddeutschen Zeitung" und der Verlagsgruppe Coburg-Hof-Suhl mit Titeln in Nordbayern und Thüringen, mache für Röper "auch nicht viel Sinn".
kress.de
(Foto: IMAGO / Günther Ortmann)
Wenns ums Geld geht: Die Gewerkschaften DJU und DJV rufen im Vorfeld der nächsten Verhandlungsrunde um einen neuen Tarifvertrag für Zeitungsredakteure zu weiteren Streiks auf. "Besonders im Süden der Republik wird es in dieser Woche zu mehrtägigen, spürbaren Streiks kommen", lässt die DJU wissen. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 18. Juli statt. Die Gespräche scheinen aktuell festgefahren: Die letzten Angebote der Verleger wertet die Gewerkschaft als "Missachtung der Redaktionsarbeit".
verdi.de
Neues aus dem Morgenland: Die Haas Mediengruppe macht Miriam Scharlibbe (Foto) zur Chefredakteurin vom "Mannheimer Morgen". Sie folgt ab August auf Karsten Kammholz, der den Verlag "auf eigenen Wunsch" verlässt. Scharlibbe war zuletzt Co-Chefredakteurin beim Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag sh:z. Spätestens zum 1. Januar 2026 wird sie zusätzlich Geschäftsführerin Redaktion beim "Bergsträßer Anzeiger" und der "Schwetzinger Zeitung", deren bisherige Geschäftsführer und Chefredakteure Michael Roth und Jürgen Gruler in den Ruhestand gehen. Beim Vermarkter Haas Media wird Franzisca Jaster zum Januar alleinige Geschäftsführerin, die bisherige Co-Geschäftsführerin Yvonne Wenzel geht nach 27 Jahren im Unternehmen "auf eigenen Wunsch".
mannheimer-morgen.de, turi2.de (Abschied sh:z)
(Foto: Privat)
Südwest-Klüngel? Der Verkauf der Südwest-Zeitungen der Medienholding Süd und der Fachtitel der SWMH, der Ende Mai für Schlagzeilen sorgte, soll im Geheimen schon vor rund einem halben Jahr vereinbart worden sein, berichtet Markus Wiegand in "Kress pro". Die kleinen SWMH-Gesellschafter fühlten sich von der Neuen Pressegesellschaft und der Medien Union "übergangen" und seien "stinksauer". Den Kleinaktionären soll zwar angeboten worden sein, sich an der NPG zu beteiligen, die Anteile sollen aber "derart teuer" gewesen sein, dass das Angebot wohl nur eine "Alibi-Übung" gewesen sei.
kress.de (Auszug), shop.oberauer.com (Heft oder E-Paper bestellen), turi2.de (Background)
Zähneknirschende Zusage: Das Bundeskartellamt genehmigt die Übernahme der SWMH-Anteile an der Medienholding Süd ("Stuttgarter Zeitung", Stuttgarter Nachrichten", "Schwarzwälder Bote") durch die Neue Pressegesellschaft in Ulm (u.a. "Südwest-Presse"). Insbesondere die Übernahme des "Schwarzwälder Boten" sieht Kartellamtspräsident Andreas Mundt jedoch "wettbewerblich bedenklich", weil beide Verlage in Teilen Baden-Württembergs die einzigen Wettbewerber im Markt regionaler Tageszeitungen sind. "Dennoch mussten wir den Zusammenschluss freigeben", so Mundt. Grund: Vor Freigabe des Zusammenschlusses hat "Südwest-Presse" eine Lokalausgabe im Großraum Horb, die "Neckar Chronik", an einen Dritten veräußert. Damit erreichten die verbleibenden "problematischen" Märkte nicht das erforderliche Marktvolumen, das eine Untersagung rechtfertigen würde. Mundt bedauert: "Einmal mehr zeigt sich, dass dem Bundeskartellamt beim Erwerb von Zeitungen trotz offensichtlicher Wettbewerbsbedenken nach heutiger Rechtslage oft die Hände gebunden sind." Die Übernahme der bisherigen SWMH-Sparte Fachinformation durch die Medien Union Ludwigshafen hat das Kartellamt bereits freigegeben.
kress.de, bundeskartellamt.de, turi2.de (Background)
(Foto: Bundeskartellamt/Bernd Lammel, Montage: turi2)
Sackgasse: Die Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Verlegern über einen neuen Gehaltstarifvertrag für Redakteure von Tageszeitungen enden erneut ohne Ergebnis. Der BDZV wirft den Gewerkschaften vor, "keine konstruktive Idee für eine Fortsetzung der bisherigen Verhandlungsgegenstände" zu haben und schlägt einen "Neustart" vor. DJV und Verdi sprechen von einem "Rückzieher" des Verbands. Die vom BDZV vorgeschlagene Erhöhung um einen Festbetrag von 100 Euro pro Monat sei "nicht akzeptabel".
dwdl.de, bdzv.de, djv.de, verdi.de
Die letzten 20 Minuten: Die Schweizer Pendler-Zeitung "20 Minuten" stellt zum Jahresende ihre Printausgabe ein. Grund seien die sich "rasch wandelnde Mediennutzung" sowie "sinkende Erträge im Printgeschäft". Stattdessen investiere der Verlag "substanzielle Mittel in die Weiterentwicklung des digitalen Produkts". Durch die Aufgabe der gedruckten Tageszeitung fallen bis zu 80 Vollzeitstellen weg. Die bisherigen Redaktionen in der Deutsch- und der Westschweiz werden zu einer nationalen Redaktion mit den Standorten Lausanne, Bern und Zürich zusammengeführt. Die Regionalbüros in Basel, Genf, Luzern und St. Gallen werden geschlossen.
kress.de, persoenlich.com, 20min.ch
Kunst-Druckwerke: Die japanische Malerin und Bildhauerin Leiko Ikemura (links) gestaltet die diesjährige Kunstausgabe der "Neuen Zürcher Zeitung", die am morgigen Samstag erscheint. Darin sucht sie den Kontrast zur Berichterstattung über das Weltgeschehen, ihre Werke können "als Fragen oder einfach als stille Begleitung betrachtet werden". Bereits heute ist die 16. Künstlerausgabe der "Welt" erschienen, die Pop-Art-Künstler KAWS gestaltet hat. Die Ausgabe zeige, "wie mühelos Qualitätsjournalismus und Pop-Art Hand in Hand gehen können", sagt "Welt"-Chefredakteurin Jennifer Wilton.
unternehmen.nzz.ch, axelspringer.com
(Bild Ikemura: Helge Mundt/ NZZ; Bild Welt: KWAS / Springer)
Ober-Franke: Die Mediengruppe Oberfranken befördert Thomas Zeller zum Chefredakteur ihrer Tageszeitungen "Fränkischer Tag", "Coburger Tageblatt", "Bayrische Rundschau" und "Saalezeitung". Er war zuletzt Chief Content Officer und Vize-Chefredakteur. Zeller folgt auf Boris Hächler, der sich auf seine Tätigkeit als Geschäftsführer der Tochter MGO Lokale Medien konzentrieren will.
meedia.de, fraenkischertag.de
(Foto: Frech / Mediengruppe Oberfranken)
PR-Rückkehrer: Die "Börsen-Zeitung" macht Daniel Schnettler (links) zum Leiter der Ressorts "Unternehmen" und "Kapitalmarkt". Er folgt auf Heidi Rohde (Mitte), die sich künftig auf ihre Aufgaben als Vize-Chefredakteurin neben Chefredakteur Sebastian Schmid (rechts) konzentriert. Schnettler war zuletzt CEO-Kommunikator bei der Commerzbank, davor verantwortete er das Tagesgeschäft im Newsroom der R+V Versicherung. Seine Wurzeln hat er im Journalismus, wo er u.a. für das "Handelsblatt" und die dpa gearbeitet hat.
kress.de
(Foto: Börsen-Zeitung)
Große Unsicherheit: Der Gesamtverband Pressegroßhandel sagt seine für September geplante Jahrestagung in Köln ab. Mitglieder und Marktakteure würden eine Durchführung der Veranstaltung "unter den aktuellen Rahmenbedingungen als nicht zielführend ansehen", heißt es. Der Verband nimmt konkret Bezug auf Pläne für einen "radikalen Umbau des Pressevertriebsystems", die auf "erhebliche Widerstände und Irritationen im Markt" stießen. Elf Verlage, darunter Burda, Funke und Springer planen eine Zentralisierung des Großhandelssystems, bei dem von aktuell elf Grossisten nur vier "System-Partner" übrigbleiben. Die anderen bisherigen Grossisten sollen nur als Logistiker mitwirken. Noch prüft das Bundeskartellamt das Vorhaben. Der Grosso-Verband hofft auf eine "rechtssichere und branchenverträgliche Lösung der bestehenden Konfliktlage".
pressegrosso.de, turi2.de (Background)
(Foto: IMAGO / CHROMORANGE)
E-Paper im Aufwind: 62 % der Befragten der Studie "Zeitungsfacetten" vom Vermarkter Score Media Group nutzen mindestens einmal pro Woche Angebote regionaler Tageszeitungen. 43 % lesen die gedruckte Zeitung, ein Rückgang um 10 % verglichen mit 2020. 42 % nutzen die Online-Angebote, was 6 % mehr sind als vor fünf Jahren. Das größte Wachstum verzeichnen E-Paper, die 32 % der Befragten nutzen – im Fünfjahresvergleich ein Anstieg um 68 %. Die Akzeptanz für Online-Werbung steigt, insbesondere bei zahlenden Online-Nutzern.
meedia.de, horizont.net (€), score-media.de
Einheitsseiten: Die Mediengruppe NOZ/mh:n bündelt die Seitenproduktion ihrer Tageszeitungen in der neuen Tochter NOZ/mh:n PAGE. Damit will der Verlag die Grundlage dafür schaffen, sein "umfassendes Produktions-Know-how künftig auch externen Partnern als Dienstleistung anzubieten". Geschäftsführer sind Jan Schönstedt, Chefredakteur des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags, sowie Burkhard Ewert, Chefredakteur der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die operative Leitung übernimmt Karsten Grosser, der zuvor die Seitenerstellung bei der "NOZ" verantwortet hat.
presseportal.de
Neues Bollwerk: Die B. Boll Mediengruppe, Herausgeber von "Solinger Tageblatt" und "Remscheider General-Anzeiger", befördert Kerstin Neuser zur Chefredakteurin. Sie hat vor 25 Jahren als Volontärin in Remscheid angefangen und ist aktuell Leiterin Content Management. Ihre Stellvertreter werden Björn Boch (rechts), 42, und Axel Richter (2.v.l.), 54, die beide seit vielen Jahren die lokalen Inhalte beider Blätter verantworten. Das neue Führungstrio folgt auf den langjährigen Chefredakteur und Verlagsleiter Stefan M. Kob (2.v.r.), 65, der nach über 40 Jahren im Verlag in den Ruhestand geht, der Zeitung aber als Kolumnist erhalten bleibt. Verleger und Geschäftsführer Michael Boll (3.v.r.) bekommt Unterstützung von Manuel Böhnke (links), 28, der Leiter Unternehmensentwicklung wird.
solinger-tageblatt.de, newsroom.de
(Foto: Michael Strahlen / Solinger Tageblatt)
Ausverkauf: Die Südwestdeutsche Medienholding will sich von ihren Regionalzeitungen im Südwesten sowie der Sparte Fachinformation trennen, teilt das Unternehmen mit. Demnach soll die Neue Pressegesellschaft aus Ulm, die u.a. die "Südwest Presse" herausgibt, 82 % an der Medienholding Süd übernehmen. Zur MHS gehören u.a. "Stuttgarter Zeitung", "Stuttgarter Nachrichten" und "Schwarzwälder Bote". Die Beschäftigten wurden darüber heute informiert. Die Unternehmen sollen dem Vernehmen nach bestehen bleiben, meldet "KNA". Die Fachmedien-Sparte soll an die Medien-Union Ludwigshafen gehen, die selbst Gesellschafterin der SWMH ist. Das Medienhaus, das u.a. die Zeitung "Rheinpfalz" verlegt, wolle die Sparte Fachinformation "eigenständig weiterführen". Das Bundeskartellamt muss beiden Deals noch zustimmen. Unter dem Dach der SWMH bleiben nach dem Ausverkauf noch die "Süddeutsche Zeitung" und die Verlagsgruppe Hof, Coburg, Suhl, Bayreuth, die u.a. die "Frankenpost" und "Nordbayerischen Kurier" herausgibt.
kress.de, meedia.de, newsroom.de, swr.de, zeit.de, swmh.de, neue-pressegesellschaft.de
"Die Zwänge der Printproduktion werden wir vielleicht schon 2033 nicht mehr haben."
Madsack-CEO Thomas Düffert sieht im Ende von gedruckten Zeitungen "auch eine gute Nachricht". Beim Kongress The Future of German Media sagt er, dass Verlage "den Kern des Journalismus auf die Straße kriegen" müssten. Ohne Vertrauen und Relevanz gebe es "kein tragfähiges Geschäftsmodell".
madsack.de, turi2.de (Zusammenfassung der Podiumsdiskussion)
(Foto: Madsack / Wolfgang Köhler)
Kultur-Zeit: Die "Zeit" erscheint am morgigen Samstag mit einer 66-seitigen Sonderausgabe über "Die besten Einfälle des 21. Jahrhunderts". Das "Zeit Feuilleton" präsentiert "magische Momente, die unsere Welt veränderten". Der "Kultur-Kanon" reicht von Harry Potter und Big Brother über Steve Jobs und Minecraft sowie Beyoncé und #MeeToo bis zu ChatGPT. Die beigelegte Sonderausgabe des "Zeit-Magazins" befasst sich mit den beliebtesten Speisen und Getränken des 21. Jahrhunderts – von Frozen Yogurt bis Avocadotoasts. Die Sonder-"Zeit" ist für 6,95 Euro am Kiosk zu haben, Abonnenten bekommen sie kostenlos.
turi2 - eigene Infos
(Bilder: Zeit Verlag)
Habemus Chefredakteurin: Die katholische Wochenzeitung "Die Tagespost" macht Franziska Harter, 37, zur Chefredakteurin – als erste Frau an der Spitze des Blattes. Die studierte Historikerin und Romanistin ist seit 2021 Redakteurin der "Tagespost" und verantwortet das Familienressort. Harter folgt auf Guido Horst, 69, der bereits von 1998 bis 2006 Chefredakteur war und seit 2021 wieder. Seit 2006 lebt er als Vatikan-Korrespondent in Rom, von wo aus er auch weiter berichten wird. Zudem agiert Horst ab Juli als Mitherausgeber der Zeitung.
die-tagespost.de
Zeit für Zahlen: "Die Zeit" schließt das 1. Quartal mit einem Plus von 4 % bei Abos und Einzelverkäufen ab und kommt laut IVW auf mehr als 550.000 Exemplare. In absoluten Zahlen ist das ein Zuwachs um rund 21.000. Allerdings sind das überwiegend E-Paper, schreibt "Meedia"-Chefredakteur Jens Schröder und notiert einen Anstieg der Digital-Abos um fast 30.000. Die "Wochentaz" wächst um 4,5 % auf 57.500 Exemplare. Wohl beflügelt durch die Bundestagswahl legt "Das Parlament" um satte 7,1 % zu und verkauft knapp 7.400 Ausgaben. "Bild" und "BamS", "Handelsblatt" und "FAS" verlieren deutlich.
meedia.de
Wieder da: Die frühere BDZV-Hauptgeschäftsführerin Sigrun Albert heuert als Geschäftsführerin beim Verlag Nürnberger Presse an, dem Herausgeber der "Nürnberger Nachrichten" und der "Nürnberger Zeitung". Sie übernimmt den Posten am 12. Mai. Die bisherige Geschäftsführerin Erika Gassner scheide laut Verlag "kurzfristig aus der Geschäftsführung aus". Albert hatte den BDZV im Herbst 2024 nach zweieinhalb Jahren an der Spitze des Verbands überraschend verlassen.
horizont.net (frei nach Anmeldung), turi2.de (Abschied vom BDZV)
(Foto: BDZV/Brundert)
Gleicher Ort, neuer Arbeitgeber: Journalistin Juliane Schäuble, 49, wird ab August neue US-Korrespondentin der "Zeit" mit Sitz in Washington DC. Sie berichtet seit 2018 für den "Tagesspiegel" aus der US-Hauptstadt und schreibt seit 2020 den Newsletter Washington Weekly. Schäuble folgt auf Johanna Roth, die seit April 2022 für "Zeit Online" aus Washington berichtet und nach Deutschland zurückkehrt. Auch Amrai Coen, bisher US-Korrespondentin der "Zeit", kehrt im Sommer nach Deutschland zurück. Auf sie folgt im Januar 2026 Paul Middelhoff, bisher Vizechef des Politikressorts.
kress.de, zeit-verlagsgruppe.de
(Foto: Zeit / Dermot Tatlow)
Angenähert uneinig: Die siebte Tarifrunde zwischen Verleger-Verband BDZV und den Gewerkschaften DJV und Verdi endet nach neunstündiger Verhandlung erneut ohne Einigung. Der BDZV sagt, man habe ein "deutlich verbessertes Angebot" vorgelegt und sei "bis an die Grenzen des wirtschaftlich Vertretbaren gegangen". Der DJV nennt die Gespräche "konstruktiv", auf beiden Seiten habe es eine "deutliche Annäherung" gegeben. "Die Tarifrunde biegt in die richtige Spur ein", sagt auch Verdi. Die Tageszeitungs-Verleger bieten über alle Tarifgruppen hinweg eine durchschnittliche Erhöhung um 7,2 % bei einer Laufzeit von 30 Monaten. Die Gewerkschaften fordern ein Plus von 10,5 %.
bdzv.de, djv.de, verdi.de
Video-Tipp: "NZZ"-Chefredakteur Eric Gujer zieht im Video-Interview mit dem "Schweizer Monat" Bilanz seiner ersten zehn Jahre im Amt. Als Errungenschaften nennt er die finanzielle Stabilisierung der Zeitung sowie die digitale Transformation. "Die alte Tante ist unterdessen ziemlich schnell", sagt er mit Blick auf die digitale Präsenz, die er mit bezahlten Fach-Informationen weiter ausbauen will. Ein Erfolg sei auch die Expansion nach Deutschland. Dem Vorwurf einer vermeintlichen Nähe der "NZZ" zur AfD entgegnet Gujer: "Wir waren New Kid on the Block und alle dachten, wenn sie uns nur runterschreiben, dann sind wir bald wieder weg." Der Versuch, nationalistische Parteien einfach komplett auszugrenzen, funktioniere nicht, sagt er mit Blick auf die Schweizer SVP.
schweizermonat.ch (40-Min-Video) via persoenlich.com
(Foto: NZZ)
Der Zeitverlag, Mutter der Wochenzeitung "Die Zeit", legt erneut Rekordzahlen vor. Im vergangenen Jahr erzielte der Verlag einen Umsatz von 306 Mio Euro – ein Plus von 14 Mio Euro verglichen mit 2023 und ein Zuwachs von 5 %. Auch die Zahl der Abos steigt weiter. So meldet die Kernmarke "Zeit" 500.000 Abonnenten (Print und Digital), die Magazine, darunter "Zeit Verbrechen" und "Zeit Wissen", kommen zusammen auf 200.000 Abos. Weitere Abos entfallen auf Angebote wie Zeit Sprachen, die Zeit Akademie und Zeit Spiele. Unter dem Strich steht eine Zahl von 850.000 bezahlten Abos. Auch die Kurve der Auflage der Wochenzeitung zeigt weiter nach oben: Die verkaufte Auflage wird im 1. Quartal bei 630.000 Exemplaren liegen, was einem Zuwachs von 30.000 verglichen mit dem Vorjahr entspricht. Damit wachsen die "Zeit" und ihre Beiboote erneut deutlich und gegen den Branchentrend. Im großen Interview von turi2 und "Meedia" führt Geschäftsführer Rainer Esser die Erfolge auf "starkes Teamwork" zurück. Er betont auch "das Zusammenspiel von Verlag und Redaktion". Zwar laufe auch bei der "Zeit" das Werbegeschäft nicht mehr so gut wie früher, sagt Esser, das betreffe aber vor allem die Stellenanzeigen. Bei Markenwerbung steht der Verlag weiter gut da.
Für Nils von der Kall, der als Chief Commercial Officer für das Geldverdienen der "Zeit" zuständig ist, ist ein Ende des Wachstums nicht in Sicht. Er freut sich, dass sich gerade in der aktuell aufgeheizten Zeit viele Menschen für die Angebote des Zeitverlags entscheiden. turi2 spricht beim Video-Besuch in Hamburg außerdem mit Chief Product Officer Christian Röpke, der eine erste Bilanz des neuen Podcast-Bezahl-Abos zieht, und mit Chief Finance Officer Iris Ostermaier, die über den Unterschied zwischen der Verlags- und TV-Branche spricht.
Verlagschef Rainer Esser analysiert im Interview bei "Meedia" zudem die Lage des dualen Mediensystems in Deutschland. Zwar lobt er die Rolle des ÖRR als "ganz wichtige Säule" für unsere Demokratie. Im Zusammenspiel mit den Verlagen sieht er ARD und ZDF aber in der "Bringschuld" und fordert mehr Kooperation. "Klagen, um höhere Gebühren durchzusetzen, wie wir sie aktuell erleben, halte ich nicht für den richtigen Weg", so Esser. Weitere Themen sind das sich wandelnde Verhältnis zu den großen Tech-Plattformen, das TikTok-Engagement der "Zeit" und Essers Zukunft als Verlagschef.
youtube.com (6-Min-Feature-Video), meedia.de (€, großes Interview mit Esser)
Der Medienfachverlag Oberauer, zu dem auch turi2 gehört, zeichnet "Die Zeit" in diesem Jahr als European Digital Publisher of the Year aus. Beim European Publishing Congress am 23. und 24. Juni 2025 stellt Christian Röpke die Lesermarkt-Strategie des Verlags vor.
publishing-congress.com
(Foto: turi2)
Hör- und Lese-Tipp: Erst vor einigen Wochen hat die "FAZ" ihre kuratierte Nachrichten-App "Der Tag" einem Relaunch unterzogen. Im "Subscribe Now"-Podcast erklärt Marina Sorg, Deputy Chief Product Officer, warum eine App der "FAZ" nicht reicht. So diene die "kleine" App u.a. als Spielwiese, um neue Ideen abseits des Kernprodukts auszuprobieren.
open.spotify.com (66-Min-Audio), subscribe-now.beehiiv.com (Learnings, nach Anmeldung frei), turi2.de (Relaunch)
(Foto: Michael Wolf / FAZ)
Dunkle Geschichte: Die Bibliothek der Katholischen Uni Eichstätt-Ingolstadt übernimmt das Archiv der früheren NS-Lokalzeitung "Donaubote". Die Bände sind eine Schenkung des "Donaukuriers", der 1945 Nachfolger des Blattes wurde. Ergänzt wird die Sammlung durch Bestände der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Ingolstadt. Angestoßen hat die Übernahme ein Student, der für seine Bachelorarbeit in den historischen Ausgaben recherchiert hat. Um Missbrauch zu verhindern, bekommen in der Uni-Bibliothek nur Menschen Zugang zu ideologisch geprägten Medien aus der NS-Zeit, die ein wissenschaftliches oder pädagogisches Interesse begründen können.
ku.de via mediendienst.kna.de (€)
(Foto: KU Eichstätt-Ingolstadt)
Im Westen was Neues: Die "Neue Westfälische" befördert Andrea Rolfes, 46, im Juni zur Chefredakteurin, berichtet "Kress.de". Sie ist seit Anfang 2024 Vize von Chefredakteur Thomas Seim, der im August nach 15 Jahren an der Spitze des Blattes in den Ruhestand geht. Rolfes übernimmt auch die Chefredaktion der Redaktionsgemeinschaft Ostwestfalen-Lippe, der Zentralredaktion von "Neuer Westfälischer", "Lippischer Landes-Zeitung", "Mindener Tageblatt" und "Haller Kreisblatt".
kress.de
(Foto: Sarah Jonek/NW)
Video-Tipp: Seit 1903 erscheint einmal pro Woche das "Schwarzenbacher Amtsblatt" und ist seitdem ein inhabergeführter Familienbetrieb. Nicolai Hauptmann hat die Heimatzeitung von seinem Vater übernommen und agiert in Personalunion als Herausgeber, Geschäftsführer und Reporter. Um Korrektur und Anzeigen-Gestaltung kümmert sich seine Mutter Renate. Gedruckt wird die Zeitung im eigenen Haus mit einer Druckmaschine aus den 1950er Jahren – und nur in schwarz-weiß. Eine Digital-Ausgabe gibt es nicht.
ardmediathek.de (10-Min-Video)
(Bild: instagram.com/schwarzenbacher_amtsblatt)
Hamburger Abschiedsblatt: Das "Hamburger Abendblatt" und Marketingchefin Vivian Hecker gehen getrennte Wege. Sie verlässt die Zeitung im Sommer nach fast 20 Jahren "auf eigenen Wunsch", teilt Funke mit. Christian Siebert, Geschäftsführer von Funke Regionalmedien Hamburg, bedauert ihre Entscheidung und wünscht "alles Gute für ihre berufliche Zukunft". Chefredakteur Lars Haider lobt Hecker als "exzellente Ideengeberin und Netzwerkerin". Auch nach ihrem Abschied will Hecker der Marke treu bleiben und sich weiterhin als Vorständin des Vereins Abendblatt hilft engagieren.
kress.de
(Foto: Michael Rauhe / Funke Foto Services)
Süddeutsche Streikung: Die Gewerkschaften BJV und Verdi haben die Beschäftigten der "Süddeutschen Zeitung" erneut zum Warnstreik aufgerufen, der seit 0 Uhr am Donnerstag läuft und noch bis Freitag, 24 Uhr dauert. Betroffen sind Online-Berichterstattung, Newsletter und Podcasts. In der Freitags- und Samstagsausgabe erscheinen alle Ressorts "in reduziertem Umfang und eingeschränkter Aktualität", Lokalteile, TV-Programm und Börsenteil fehlen ganz, teilt die "SZ" in eigener Sache mit. Anlass des Warnstreiks sind die Tarifverhandlungen mit dem BDZV, bei dem Verleger und Gewerkschaften noch keine Annäherung gefunden haben.
sueddeutsche.de, bjv.de, dju.verdi.de (Streikaufruf)
(Foto: Benedikt Frank / BJV)
Männer sind mitgemeint: Der "Trierische Volksfreund" erscheint am Samstag erstmals als "Trierische Volksfreundin". Die Sonderausgabe zum Weltfrauentag stellt Frauen und ihre Sichtweisen in den Mittelpunkt, alle Texte erscheinen im generischen Femininum. Die Idee stammt von Inge Kreutz, Mitglied der Chefredaktion, die auch künftig mehr Frauenthemen ins Blatt nehmen will: "Wir haben viel mehr tolle Geschichten über Frauen und ihre Perspektiven gefunden, als wir an diesem Wochenende erzählen können."
per Mail
Zürcher Personal-Karussell: Die "NZZ" besetzt zentrale journalistische Führungspositionen neu. Ivo Mijnssen übernimmt zum 1. Juli die Leitung des Newsrooms und wird Vize-Chefredakteur. Der bisherige Ukraine-Korrespondent folgt auf Nicole Anliker, die die Chefredaktion verlässt und ab August als Korrespondentin für Südosteuropa und die Türkei aus Istanbul berichtet. Bereits zum 1. Mai wird Rico Bandle Feuilleton-Chef der "NZZ". Er kommt von der "SonntagsZeitung" und folgt auf Benedict Neff, der ins Auslandsressort wechselt.
unternehmen.nzz.ch, persoenlich.com
(Foto: NZZ, Montage: turi2)
Wollen Volos: Sieben Medienhäuser starten zusammen mit der BDZV-Tochter jule : Initiative junge Leser eine verlagsübergreifende Image-Kampagne, die für journalistische Volontariate wirbt. Ziel sei es, junge Talente für den Journalismus zu begeistern und die Bedeutung eines "hochwertigen Volontariats" zu betonen. Die Landingpage volo-werden.de und ein Instagram-Kanal geben potentiellen Volos Einblicke in ihre künftige Arbeit. Beteiligt sind "Augsburger Allgemeine", Madsack, "Magdeburger Volksstimme", "Main-Post", "Neue Osnabrücker Zeitung", "Süddeutsche Zeitung" und VRM. Weitere Verlage sind eingeladen, sich zu beteiligen.
volo-werden.de, bdzv.de
In Siegerlaune: Die "Siegener Zeitung" holt Tim Plachner in die Chefredaktion. Er verstärkt die Führungsriege um Chefredakteur Markus Vogt und seine Stellvertreter Joachim Völkel und Christian Hoffmann. Plachner ist seit Mai 2021 für die Zeitung tätig und leitet seit Anfang 2022 die vier Lokalredaktionen. Er bleibt weiterhin federführend für die regionale Berichterstattung verantwortlich, soll aber verstärkt die Content- und Formatentwicklung vorantreiben, insbesondere im Digitalen. Darüber hinaus fungiert er als Chefautor der Zeitung.
per Mail
(Foto: Siegener Zeitung)
Auswahl des Tages: Die "FAZ" überarbeitet ihre kuratierte Nachrichten-App "FAZ. Der Tag". Die App erhält eine neue Navigation mit verbesserter Nutzerführung sowie eine Vorlesefunktion. Zudem führt der Verlag ein neues Preismodell ein, das vom Bezahlangebot FAZ+ losgelöst ist: Nach einem Gratis-Testmonat und einem weiteren Monat für 99 Cent kostet die Nutzung danach monatlich 7,99 Euro. Dafür haben Nutzer Zugriff auf jeweils zehn ausgewählte Beiträge in der App, nicht jedoch auf das gesamte Digital-Angebot.
faz.net, apps.faz.net
(Bild: FAZ)
Business, Baby: Bereits seit Monatsbeginn wirkt Kolja Kleist beim "Tagesspiegel" in Berlin als Chief Commercial Officer. In seiner Position soll er die Vermarktungs- und Business Development-Aktivitäten der Verlagsgruppe leiten. Kleist kommt von Burda, wo er verschiedene Rollen im Bereich Monetarisierung digitaler Medieninhalte innehatte. Zuletzt war er als Executive Director Core für digitale Produktentwicklung, Performance-Marketing und Marketing Intelligence bei Burdas Content-Marketing-Agentur C3 tätig.
meedia.de, tagesspiegel-gruppe.de
Eingeschränkte Freiheit: Der Freien-Verband Freischreiber fordert eine deutliche Erhöhung der Honorare für freie Autoren bei Tageszeitungen, berichtet "epd Medien". Dazu suche der Verband derzeit das Gespräch mit dem Verleger-Verband BDZV. Man kenne "keine einzige deutsche Tageszeitung", die ihren Freien "wenigstens ein durchschnittliches Einkommen in durchschnittlicher Arbeitszeit ermöglicht", sagt Freischreiber-Vorsitzende Eva Bodenmüller. Die durchschnittlichen Zeilenhonorare spiegelten "in keiner Weise den Aufwand und das Wissen wider, das Freie in ihre Arbeit stecken". Laut aktuellem Freischreiber-Honorarreport erhielten freie Journalistinnen und Journalisten bei Tageszeitungen 2024 im Durchschnitt 18,10 Euro Stundenlohn bzw. einen Tagessatz von 144,80 Euro.
medien.epd.de (€)
Aufs flache Land zieht es "Bild"-Mann Johannes Simonsen, berichtet Kress.de. Er wird Chefredakteur bei Boyens Medien in Heide, die in Dithmarschen fünf Tageszeitungen herausgeben, darunter die "Dithmarscher Landeszeitung". Simonsen war jahrelang in der Lokalredaktion von "Bild Berlin-Brandenburg" und "B.Z." tätig, zuletzt als Ressortleiter. Er folgt auf Stefan Carl, der seit 28 Jahren für Boyens arbeitet, seit 2020 als Chefredakteur. Er werde sich "neuen beruflichen Herausforderungen" stellen.
kress.de
Peter Tischler, 63, ist tot. Der Geschäftsführer des "Obermain Tagblatts" in Lichtenfels, der auch Mitglied der Geschäftsleitung der Mediengruppe Main-Post war, ist am Freitag überraschend an einem Herzinfarkt gestorben, teilt der Verlag mit. Er war seit 2002 im Unternehmen, seit 2006 verantwortete Tischler die digitalen Medien der Gruppe.
kress.de
(Foto: Angie Wolf / Main-Post)
Oberordnung: Der bayerische Regionalverlag Oberpfalz Medien (u.a. "Der neue Tag", "Amberger Zeitung") erweitert die Chefredaktion um Kai Gohlke (Mitte). Der Führungsriege gehören künftig auch Stefan Zaruba, Magdalena Raß, Simone Baumgärtner und Thomas Webel (v.l.n.r.) an, die alle seit vielen Jahren im Unternehmen tätig sind. Sie leiten neu aufgestellte zentrale Themen-Teams. Bei Planung, Umsetzung und Ausspielung von Inhalten sollen künftig das gemessene Interesse der Leser und Abonnenten sowie deren Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen.
kress.de
(Foto: Marco Meier)
Fordert Kompromisse: Der BDZV erwartet von DJV und DJU im Tarifkonflikt die Bereitschaft, über "Veränderungen in der Tarifstruktur" zu sprechen", sagt Verhandlungsführer Georg Wallraf. Konkrete Vorschläge für "strukturelle Anpassungen" habe der Verlegerverband den Gewerkschaften am Dienstag präsentiert, Details dazu sind nicht öffentlich bekannt. Die geforderten 10,5 bzw. 12 % Gehaltsplus nennt der BDZV jedoch "weit auseinanderliegende Verhandlungspositionen". Am 20. März gehen die Gespräche weiter.
presseportal.de
Süddeutsche Streikung: Die Gewerkschaften DJV und DJU rufen alle journalistisch tätigen Beschäftigten der "Süddeutschen Zeitung" ab Mitternacht zum Warnstreik auf. Die Arbeitsniederlegung soll bis 23.59 Uhr am Mittwochabend dauern. Mit dem Streikaufruf wollen die Gewerkschaften den Druck im Tarifstreit mit dem BDZV erhöhen. Sie fordern eine Tariferhöhung von 12 % rückwirkend zum Mai 2024, das erste Angebot der Verleger liegt deutlich darunter.
bayern.verdi.de, bjv.de
(Foto: IMAGO / Revierfoto)
Lobby-Bündnis: Die Verleger-Verbände MVFP und BDZV starten – wie erwartet – das gemeinsame "Bündnis Zukunft Presse", das ihre strategische und medienpolitische Arbeit unter einem Dach bündelt. Beide Verbände bleiben organisatorisch und kaufmännisch unabhängig, wollen mit dem Bündnis jedoch eine "schlagkräftige Interessenvertretung gegenüber Politik und Öffentlichkeit" schaffen. Sprecher sind der MVFP-Vorstandsvorsitzende Philipp Welte und BDZV-Vorstandschef Matthias Ditzen-Blanke. Zum Start des Bündnisses legen BDZV und MVFP eine gemeinsame Denkschrift vor, die u.a. eine Senkung der Mehrwertsteuer für Presseprodukte auf 0 % sowie einen "Belastungsstopp" für staatliche Regelungen wie Werbeverbote oder Marketing-Einschränkungen fordert.
presseportal.de, buendniszukunftpresse.de, turi2.de (Background)
Rheinische Post macht Laura Ihme, 33, zur Leitenden Regionalredakteurin in Krefeld. Sie folgt im Februar auf Jens Voss, der in den Ruhestand geht. Ihme ist Absolventin der RP-Journalistenschule, war Reporterin in Düsseldorf und hatte ab 2019 erste Leitungsrollen in der Zentralredaktion inne. Seit Juni ist sie Vize der Lokalredaktion in Krefeld.
rheinischepostmediengruppe.de
(Foto: Thomas Lammertz / Rheinische Post)
Sohr für Suhl: Die Südwestdeutsche Medienholding macht Stephan Sohr zum Multi-Chefredakteur der Verlagsgruppe Hof / Coburg / Suhl / Bayreuth, die u.a. "Frankenpost" und "Nordbayerischen Kurier" herausgibt. Er folgt auf Marcel Auermann, der das Unternehmen Ende Oktober verlassen hat und nach eigenen Angaben im Januar eine neue journalistische Funktion in Berlin beginnt. Sohr kommt vom Verlag Nürnberger Presse, wo er zuletzt Mitglied der Chefredaktion und Chefredakteur der "Nürnberger Zeitung" war.
kress.de, swmh.de
(Foto: Verlag Nürnberger Presse)
Wims WamS: Die "Welt am Sonntag" gibt die Gestaltung der Ausgabe vom kommenden Wochenende in die Hand von Filmemacher und Fotograf Wim Wenders sowie seiner Ehefrau, der Fotografin Donata Wenders. Statt aktueller Pressefotos sind die Beiträge der Redaktion in Fotografien des Künstlerpaars eingebettet. Im zweiten Zeitungsbuch geben sie ein vierseitiges Interview u.a. über die Farben des Westens, Liebeserklärungen an Orte und den Deutschlandbegriff in einer globalisierten Welt. Die "Guest Edition" kommt mit einer erhöhten Auflage von 750.000 Exemplaren in den Handel. Die von der IVW gemessene verkaufte Auflage lag zuletzt bei 461.720.
axelspringer.com
(Foto: Springer)
Vertrauensbeweis: Regionale Tageszeitungen genießen von allen Mediengattungen in der Bevölkerung das größte Vertrauen, sagt eine Umfrage für die Studie "best for planning trends" der Verlags-Allianz gik, der Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung. 69 % der Befragten halten die gedruckten Regionalzeitungen und ihre E-Paper-Ableger für sehr oder eher vertrauenswürdig. Dahinter folgen öffentlich-rechtliche TV- und Radiosender mit jeweils 66 % Zustimmung. Wochenzeitungen wie "Zeit" oder "Bild am Sonntag" vertrauen überraschenderweise nur 49 % der Befragten. Sozialen Netzwerken, Video-Portalen sowie Bloggern und Influencern misstrauen dagegen rund zwei Drittel. Beim Thema Fake News wissen zwar 82 % der Befragten mit dem Begriff etwas anzufangen, nur 29 % trauen sich dagegen zu, Fake News "überwiegend" zu erkennen. Jeder Zweite gleicht verdächtige Meldungen mit "vertrauenswürdigen Nachrichtenquellen" ab. Medienangebote, die regelmäßig KI-erstellte Inhalte veröffentlichen, würden 59 % der Befragten meiden.
gik.media, horizont.net (€)
Kleverer Schachzug: Die "Rheinische Post" befördert Andreas Gruhn, bisher Vize-Chef der Lokalredaktion Mönchengladbach, zum Leitenden Regionalredakteur in Kleve. Gruhn folgt auf Ludwig Krause, der Leitender Regionalredakteur in Düsseldorf wird.
rheinischepostmediengruppe.de
(Foto: Rheinische Post Mediengruppe)
Christian und seine VerTretbar: "Tagesspiegel"-Chefredakteur Christian Tretbar ordnet nach dem angekündigten Rückzug von Lorenz Maroldt die Chefredaktion um. Neue stellvertretende Chefredakteurin wird ab Februar Laura Himmelreich (rechts), bisher Vize-Chefredkteurin der Berliner Zentralredaktion von Funke. Weiterer Vize wird Sidney Gennies (links), der bereits seit 2023 Mitglied der erweiterten Chefredaktion ist. Anke Myrrhe und Stephan Haselberger, die beide seit April 2021 Stellvertreter sind, bleiben weiterhin im Amt.
tagesspiegel-gruppe.de, kress.de, turi2.de (Background)
(Fotos: Tagesspiegel / Nassim Rad (Gennies) und Anna Schäflein (Himmelreich); Montage: turi2)
Neue Mutter fürs Kitz: Die Mediengruppe Oberfranken verkauft ihre Tageszeitung "Die Kitzinger" an den Verlag der "Main-Post" aus Würzburg, die damit rund 2.200 zahlende Leser in ihrem Kerngebiet Unterfranken gewinnt. Alle Redaktionsmitglieder werden übernommen, der Titel soll erhalten bleiben. Die Mediengruppe Oberfranken will sich stärker auf ihre anderen Titel wie "Fränkischer Tag" oder"Coburger Tageblatt" konzentrieren.
mainpost.de, mediengruppe-oberfranken.de (PDF)
(Bild: Mediengruppe Oberfranken)