Guido Horst gibt Chefredaktion der “Tagespost” ab, Franziska Harter übernimmt.


Habemus Chefredakteurin: Die katholische Wochen­zeitung "Die Tagespost" macht Franziska Harter, 37, zur Chef­redakteurin – als erste Frau an der Spitze des Blattes. Die studierte Historikerin und Romanistin ist seit 2021 Redakteurin der "Tagespost" und verantwortet das Familien­ressort. Harter folgt auf Guido Horst, 69, der bereits von 1998 bis 2006 Chefredakteur war und seit 2021 wieder. Seit 2006 lebt er als Vatikan-Korrespondent in Rom, von wo aus er auch weiter berichten wird. Zudem agiert Horst ab Juli als Mitheraus­geber der Zeitung.
die-tagespost.de

IVW: “Zeit” und “Wochentaz” legen im 1. Quartal zu.

Zeit für Zahlen: "Die Zeit" schließt das 1. Quartal mit einem Plus von 4 % bei Abos und Einzel­verkäufen ab und kommt laut IVW auf mehr als 550.000 Exemplare. In absoluten Zahlen ist das ein Zuwachs um rund 21.000. Allerdings sind das über­wiegend E-Paper, schreibt "Meedia"-Chef­redakteur Jens Schröder und notiert einen Anstieg der Digital-Abos um fast 30.000. Die "Wochentaz" wächst um 4,5 % auf 57.500 Exemplare. Wohl beflügelt durch die Bundes­tagswahl legt "Das Parlament" um satte 7,1 % zu und verkauft knapp 7.400 Ausgaben. "Bild" und "BamS", "Handelsblatt" und "FAS" verlieren deutlich.
meedia.de

Ex-BDZV-Chefin Sigrun Albert wird Geschäftsführerin vom Verlag Nürnberger Presse.


Wieder da: Die frühere BDZV-Haupt­geschäfts­führerin Sigrun Albert heuert als Geschäfts­führerin beim Verlag Nürnberger Presse an, dem Heraus­geber der "Nürnberger Nachrichten" und der "Nürnberger Zeitung". Sie übernimmt den Posten am 12. Mai. Die bisherige Geschäfts­führerin Erika Gassner scheide laut Verlag "kurz­fristig aus der Geschäfts­führung aus". Albert hatte den BDZV im Herbst 2024 nach zwei­einhalb Jahren an der Spitze des Verbands über­raschend verlassen.
horizont.net (frei nach Anmeldung), turi2.de (Abschied vom BDZV)

(Foto: BDZV/Brundert)

Juliane Schäuble wird US-Korrespondentin der “Zeit”.


Gleicher Ort, neuer Arbeit­geber: Journalistin Juliane Schäuble, 49, wird ab August neue US-Korrespondentin der "Zeit" mit Sitz in Washington DC. Sie berichtet seit 2018 für den "Tagesspiegel" aus der US-Hauptstadt und schreibt seit 2020 den Newsletter Washington Weekly. Schäuble folgt auf Johanna Roth, die seit April 2022 für "Zeit Online" aus Washington berichtet und nach Deutschland zurückkehrt. Auch Amrai Coen, bisher US-Korrespondentin der "Zeit", kehrt im Sommer nach Deutschland zurück. Auf sie folgt im Januar 2026 Paul Middelhoff, bisher Vizechef des Politikressorts.
kress.de, zeit-verlagsgruppe.de

(Foto: Zeit / Dermot Tatlow)

Tarifverhandlungen für Tageszeitungen: BDZV und Gewerkschaften nähern sich an, erzielen aber kein Ergebnis.


Angenähert uneinig: Die siebte Tarifrunde zwischen Verleger-Verband BDZV und den Gewerkschaften DJV und Verdi endet nach neun­stündiger Verhandlung erneut ohne Einigung. Der BDZV sagt, man habe ein "deutlich verbessertes Angebot" vorgelegt und sei "bis an die Grenzen des wirtschaftlich Vertretbaren gegangen". Der DJV nennt die Gespräche "konstruktiv", auf beiden Seiten habe es eine "deutliche Annäherung" gegeben. "Die Tarifrunde biegt in die richtige Spur ein", sagt auch Verdi. Die Tages­zeitungs-Verleger bieten über alle Tarif­gruppen hinweg eine durch­schnittliche Erhöhung um 7,2 % bei einer Laufzeit von 30 Monaten. Die Gewerkschaften fordern ein Plus von 10,5 %.
bdzv.de, djv.de, verdi.de

Video-Tipp: “NZZ”-Chefredakteur Eric Gujer über Digitalisierung und vermeintliche AfD-Nähe.


Video-Tipp: "NZZ"-Chefredakteur Eric Gujer zieht im Video-Interview mit dem "Schweizer Monat" Bilanz seiner ersten zehn Jahre im Amt. Als Errungenschaften nennt er die finanzielle Stabilisierung der Zeitung sowie die digitale Transformation. "Die alte Tante ist unterdessen ziemlich schnell", sagt er mit Blick auf die digitale Präsenz, die er mit bezahlten Fach-Informationen weiter ausbauen will. Ein Erfolg sei auch die Expansion nach Deutschland. Dem Vorwurf einer vermeintlichen Nähe der "NZZ" zur AfD entgegnet Gujer: "Wir waren New Kid on the Block und alle dachten, wenn sie uns nur runter­schreiben, dann sind wir bald wieder weg." Der Versuch, nationalistische Parteien einfach komplett auszugrenzen, funktioniere nicht, sagt er mit Blick auf die Schweizer SVP.
schweizermonat.ch (40-Min-Video) via persoenlich.com

(Foto: NZZ)

Zeit für Zahlen: Der Zeitverlag steigert erneut Umsatz, Abos und Auflage.


Der Zeitverlag, Mutter der Wochenzeitung "Die Zeit", legt erneut Rekordzahlen vor. Im vergangenen Jahr erzielte der Verlag einen Umsatz von 306 Mio Euro – ein Plus von 14 Mio Euro verglichen mit 2023 und ein Zuwachs von 5 %. Auch die Zahl der Abos steigt weiter. So meldet die Kernmarke "Zeit" 500.000 Abonnenten (Print und Digital), die Magazine, darunter "Zeit Verbrechen" und "Zeit Wissen", kommen zusammen auf 200.000 Abos. Weitere Abos entfallen auf Angebote wie Zeit Sprachen, die Zeit Akademie und Zeit Spiele. Unter dem Strich steht eine Zahl von 850.000 bezahlten Abos. Auch die Kurve der Auflage der Wochenzeitung zeigt weiter nach oben: Die verkaufte Auflage wird im 1. Quartal bei 630.000 Exemplaren liegen, was einem Zuwachs von 30.000 verglichen mit dem Vorjahr entspricht. Damit wachsen die "Zeit" und ihre Beiboote erneut deutlich und gegen den Branchentrend. Im großen Interview von turi2 und "Meedia" führt Geschäftsführer Rainer Esser die Erfolge auf "starkes Teamwork" zurück. Er betont auch "das Zusammenspiel von Verlag und Redaktion". Zwar laufe auch bei der "Zeit" das Werbegeschäft nicht mehr so gut wie früher, sagt Esser, das betreffe aber vor allem die Stellenanzeigen. Bei Markenwerbung steht der Verlag weiter gut da.

Für Nils von der Kall, der als Chief Commercial Officer für das Geldverdienen der "Zeit" zuständig ist, ist ein Ende des Wachstums nicht in Sicht. Er freut sich, dass sich gerade in der aktuell aufgeheizten Zeit viele Menschen für die Angebote des Zeitverlags entscheiden. turi2 spricht beim Video-Besuch in Hamburg außerdem mit Chief Product Officer Christian Röpke, der eine erste Bilanz des neuen Podcast-Bezahl-Abos zieht, und mit Chief Finance Officer Iris Ostermaier, die über den Unterschied zwischen der Verlags- und TV-Branche spricht.

Verlagschef Rainer Esser analysiert im Interview bei "Meedia" zudem die Lage des dualen Mediensystems in Deutschland. Zwar lobt er die Rolle des ÖRR als "ganz wichtige Säule" für unsere Demokratie. Im Zusammenspiel mit den Verlagen sieht er ARD und ZDF aber in der "Bringschuld" und fordert mehr Kooperation. "Klagen, um höhere Gebühren durchzusetzen, wie wir sie aktuell erleben, halte ich nicht für den richtigen Weg", so Esser. Weitere Themen sind das sich wandelnde Verhältnis zu den großen Tech-Plattformen, das TikTok-Engagement der "Zeit" und Essers Zukunft als Verlagschef.
youtube.com (6-Min-Feature-Video), meedia.de (€, großes Interview mit Esser)

Mehr zum Thema:
Der Medienfachverlag Oberauer, zu dem auch turi2 gehört, zeichnet "Die Zeit" in diesem Jahr als European Digital Publisher of the Year aus. Beim European Publishing Congress am 23. und 24. Juni 2025 stellt Christian Röpke die Lesermarkt-Strategie des Verlags vor.
publishing-congress.com

(Foto: turi2)

Hör- und Lese-Tipp: Wie die “FAZ” mit mehreren Apps experimentiert.


Hör- und Lese-Tipp: Erst vor einigen Wochen hat die "FAZ" ihre kuratierte Nachrichten-App "Der Tag" einem Relaunch unterzogen. Im "Subscribe Now"-Podcast erklärt Marina Sorg, Deputy Chief Product Officer, warum eine App der "FAZ" nicht reicht. So diene die "kleine" App u.a. als Spielwiese, um neue Ideen abseits des Kernprodukts auszuprobieren.
open.spotify.com (66-Min-Audio), subscribe-now.beehiiv.com (Learnings, nach Anmeldung frei), turi2.de (Relaunch)

(Foto: Michael Wolf / FAZ)

KU Eichstätt-Ingolstadt übernimmt Archiv von NS-Zeitung “Donaubote”.


Dunkle Geschichte: Die Bibliothek der Katholischen Uni Eichstätt-Ingolstadt übernimmt das Archiv der früheren NS-Lokal­zeitung "Donaubote". Die Bände sind eine Schenkung des "Donaukuriers", der 1945 Nachfolger des Blattes wurde. Ergänzt wird die Sammlung durch Bestände der Wissen­schaftlichen Stadt­bibliothek Ingolstadt. Angestoßen hat die Übernahme ein Student, der für seine Bachelor­arbeit in den historischen Ausgaben recherchiert hat. Um Missbrauch zu verhindern, bekommen in der Uni-Bibliothek nur Menschen Zugang zu ideologisch geprägten Medien aus der NS-Zeit, die ein wissen­schaftliches oder pädagogisches Interesse begründen können.
ku.de via mediendienst.kna.de (€)

(Foto: KU Eichstätt-Ingolstadt)

Andrea Rolfes wird Chefredakteurin der “Neuen Westfälischen”.


Im Westen was Neues: Die "Neue Westfälische" befördert Andrea Rolfes, 46, im Juni zur Chef­redakteurin, berichtet "Kress.de". Sie ist seit Anfang 2024 Vize von Chef­redakteur Thomas Seim, der im August nach 15 Jahren an der Spitze des Blattes in den Ruhestand geht. Rolfes übernimmt auch die Chefredaktion der Redaktions­gemeinschaft Ostwestfalen-Lippe, der Zentral­redaktion von "Neuer Westfälischer", "Lippischer Landes-Zeitung", "Mindener Tageblatt" und "Haller Kreisblatt".
kress.de

(Foto: Sarah Jonek/NW)

Video-Tipp: “Schwarzenbacher Amtsblatt” erscheint seit über 120 Jahren als Heimatzeitung im Familienbetrieb.


Video-Tipp: Seit 1903 erscheint einmal pro Woche das "Schwarzenbacher Amtsblatt" und ist seitdem ein inhaber­geführter Familien­betrieb. Nicolai Hauptmann hat die Heimat­zeitung von seinem Vater übernommen und agiert in Personal­union als Heraus­geber, Geschäfts­führer und Reporter. Um Korrektur und Anzeigen-Gestaltung kümmert sich seine Mutter Renate. Gedruckt wird die Zeitung im eigenen Haus mit einer Druckmaschine aus den 1950er Jahren – und nur in schwarz-weiß. Eine Digital-Ausgabe gibt es nicht.
ardmediathek.de (10-Min-Video)

(Bild: instagram.com/schwarzenbacher_amtsblatt)

Marketingchefin Vivian Hecker verlässt “Hamburger Abendblatt”.


Hamburger Abschiedsblatt: Das "Hamburger Abendblatt" und Marketingchefin Vivian Hecker gehen getrennte Wege. Sie verlässt die Zeitung im Sommer nach fast 20 Jahren "auf eigenen Wunsch", teilt Funke mit. Christian Siebert, Geschäfts­führer von Funke Regional­medien Hamburg, bedauert ihre Entscheidung und wünscht "alles Gute für ihre berufliche Zukunft". Chef­redakteur Lars Haider lobt Hecker als "exzellente Ideen­geberin und Netz­werkerin". Auch nach ihrem Abschied will Hecker der Marke treu bleiben und sich weiterhin als Vorständin des Vereins Abendblatt hilft engagieren.
kress.de

(Foto: Michael Rauhe / Funke Foto Services)

Erneuter Warnstreik schränkt “Süddeutsche Zeitung” ein.


Süddeutsche Streikung: Die Gewerk­schaften BJV und Verdi haben die Beschäftigten der "Süddeutschen Zeitung" erneut zum Warn­streik auf­gerufen, der seit 0 Uhr am Donnerstag läuft und noch bis Freitag, 24 Uhr dauert. Betroffen sind Online-Bericht­erstattung, Newsletter und Podcasts. In der Freitags- und Samstags­ausgabe erscheinen alle Ressorts "in reduziertem Umfang und ein­geschränkter Aktualität", Lokal­teile, TV-Programm und Börsen­teil fehlen ganz, teilt die "SZ" in eigener Sache mit. Anlass des Warnstreiks sind die Tarif­verhandlungen mit dem BDZV, bei dem Verleger und Gewerk­schaften noch keine Annäherung gefunden haben.
sueddeutsche.de, bjv.de, dju.verdi.de (Streikaufruf)

(Foto: Benedikt Frank / BJV)

Sonderausgabe “Trierische Volks­freundin” stellt Frauen und ihre Sicht­weisen in den Mittel­punkt.


Männer sind mitgemeint: Der "Trierische Volks­freund" erscheint am Samstag erstmals als "Trierische Volks­freundin". Die Sonder­aus­gabe zum Welt­frauen­tag stellt Frauen und ihre Sicht­weisen in den Mittel­punkt, alle Texte erscheinen im generischen Femininum. Die Idee stammt von Inge Kreutz, Mit­glied der Chef­redaktion, die auch künftig mehr Frauen­themen ins Blatt nehmen will: "Wir haben viel mehr tolle Geschichten über Frauen und ihre Perspektiven gefunden, als wir an diesem Wochen­ende erzählen können."
per Mail

“NZZ” baut in der Chefredaktion um und besetzt die Feuilleton-Spitze neu.


Zürcher Personal-Karussell: Die "NZZ" besetzt zentrale journalistische Führungs­positionen neu. Ivo Mijnssen übernimmt zum 1. Juli die Leitung des News­rooms und wird Vize-Chef­redakteur. Der bisherige Ukraine-Korrespon­dent folgt auf Nicole Anliker, die die Chef­redaktion ver­lässt und ab August als Korrespondentin für Süd­ost­europa und die Türkei aus Istanbul berichtet. Bereits zum 1. Mai wird Rico Bandle Feuilleton-Chef der "NZZ". Er kommt von der "Sonntags­Zeitung" und folgt auf Benedict Neff, der ins Aus­lands­ressort wechselt.
unternehmen.nzz.ch, persoenlich.com

(Foto: NZZ, Montage: turi2)

Verlage werben mit gemeinsamer Kampagne für Volontariat.


Wollen Volos: Sieben Medien­häuser starten zusammen mit der BDZV-Tochter jule : Initiative junge Leser eine verlags­über­greifende Image-Kampagne, die für journalistische Volon­tariate wirbt. Ziel sei es, junge Talente für den Journalismus zu begeistern und die Bedeutung eines "hoch­wertigen Volontariats" zu betonen. Die Landingpage volo-werden.de und ein Instagram-Kanal geben potentiellen Volos Einblicke in ihre künftige Arbeit. Beteiligt sind "Augsburger Allgemeine", Madsack, "Magdeburger Volks­stimme", "Main-Post", "Neue Osnabrücker Zeitung", "Süddeutsche Zeitung" und VRM. Weitere Verlage sind eingeladen, sich zu beteiligen.
volo-werden.de, bdzv.de

Tim Plachner verstärkt Chefredaktion der “Siegener Zeitung”.


In Siegerlaune: Die "Siegener Zeitung" holt Tim Plachner in die Chef­redaktion. Er verstärkt die Führungs­riege um Chef­redakteur Markus Vogt und seine Stell­vertreter Joachim Völkel und Christian Hoffmann. Plachner ist seit Mai 2021 für die Zeitung tätig und leitet seit Anfang 2022 die vier Lokal­redaktionen. Er bleibt weiterhin feder­führend für die regionale Bericht­erstattung verantwortlich, soll aber verstärkt die Content- und Format­entwicklung voran­treiben, insbesondere im Digitalen. Darüber hinaus fungiert er als Chef­autor der Zeitung.
per Mail

(Foto: Siegener Zeitung)

“FAZ” relauncht App “FAZ. Der Tag” und führt neues Preismodell ein.


Auswahl des Tages: Die "FAZ" über­arbeitet ihre kuratierte Nachrichten-App "FAZ. Der Tag". Die App erhält eine neue Navigation mit verbesserter Nutzer­führung sowie eine Vorlese­funktion. Zudem führt der Verlag ein neues Preis­modell ein, das vom Bezahl­angebot FAZ+ losgelöst ist: Nach einem Gratis-Testmonat und einem weiteren Monat für 99 Cent kostet die Nutzung danach monatlich 7,99 Euro. Dafür haben Nutzer Zugriff auf jeweils zehn ausge­wählte Beiträge in der App, nicht jedoch auf das gesamte Digital-Angebot.
faz.net, apps.faz.net

(Bild: FAZ)

Kolja Kleist wird Chief Commercial Officer beim “Tagesspiegel”.


Business, Baby: Bereits seit Monats­beginn wirkt Kolja Kleist beim "Tages­spiegel" in Berlin als Chief Commercial Officer. In seiner Position soll er die Ver­marktungs- und Business Develop­ment-Aktivi­täten der Verlags­gruppe leiten. Kleist kommt von Burda, wo er ver­schiedene Rollen im Bereich Monetarisierung digitaler Medien­inhalte inne­hatte. Zuletzt war er als Executive Director Core für digitale Produkt­entwicklung, Performance-Marketing und Marketing Intelligence bei Burdas Content-Marketing-Agentur C3 tätig.
meedia.de, tagesspiegel-gruppe.de

Freischreiber beklagen zu geringe Honorare für Freie bei Tageszeitungen.


Eingeschränkte Freiheit: Der Freien-Verband Freischreiber fordert eine deutliche Erhöhung der Honorare für freie Autoren bei Tages­zeitungen, berichtet "epd Medien". Dazu suche der Verband derzeit das Gespräch mit dem Verleger-Verband BDZV. Man kenne "keine einzige deutsche Tages­zeitung", die ihren Freien "wenigstens ein durch­schnitt­liches Ein­kommen in durch­schnitt­licher Arbeits­zeit ermöglicht", sagt Frei­schreiber-Vor­sitzende Eva Bodenmüller. Die durch­schnitt­lichen Zeilen­honorare spiegelten "in keiner Weise den Aufwand und das Wissen wider, das Freie in ihre Arbeit stecken". Laut aktuellem Frei­schreiber-Honorar­report erhielten freie Journalistinnen und Journalisten bei Tages­zeitungen 2024 im Durch­schnitt 18,10 Euro Stunden­lohn bzw. einen Tages­satz von 144,80 Euro.
medien.epd.de (€)

Johannes Simonsen wechselt von “Bild” zu Boyens.


Aufs flache Land zieht es "Bild"-Mann Johannes Simonsen, berichtet Kress.de. Er wird Chef­redakteur bei Boyens Medien in Heide, die in Dith­marschen fünf Tages­zeitungen her­aus­geben, darunter die "Dith­marscher Landes­zeitung". Simonsen war jahrelang in der Lokal­redaktion von "Bild Berlin-Branden­burg" und "B.Z." tätig, zuletzt als Ressort­leiter. Er folgt auf Stefan Carl, der seit 28 Jahren für Boyens arbeitet, seit 2020 als Chef­redakteur. Er werde sich "neuen beruf­lichen Heraus­forderungen" stellen.
kress.de

“Main-Post”-Medienmanager Peter Tischler, 63, ist tot.


Peter Tischler, 63, ist tot. Der Geschäfts­führer des "Obermain Tagblatts" in Lichtenfels, der auch Mitglied der Geschäfts­leitung der Mediengruppe Main-Post war, ist am Freitag über­raschend an einem Herz­infarkt gestorben, teilt der Verlag mit. Er war seit 2002 im Unter­nehmen, seit 2006 verantwortete Tischler die digitalen Medien der Gruppe.
kress.de

(Foto: Angie Wolf / Main-Post)

Oberpfalz Medien baut Chefredaktion aus.


Oberordnung: Der bayerische Regional­verlag Oberpfalz Medien (u.a. "Der neue Tag", "Amberger Zeitung") erweitert die Chef­redaktion um Kai Gohlke (Mitte). Der Führungs­riege gehören künftig auch Stefan Zaruba, Magdalena Raß, Simone Baumgärtner und Thomas Webel (v.l.n.r.) an, die alle seit vielen Jahren im Unter­nehmen tätig sind. Sie leiten neu aufgestellte zentrale Themen-Teams. Bei Planung, Umsetzung und Aus­spielung von Inhalten sollen künftig das gemessene Interesse der Leser und Abonnenten sowie deren Bedürfnisse im Mittel­punkt stehen.
kress.de

(Foto: Marco Meier)

BDZV fordert von Journalisten-Gewerkschaften Kompromissbereitschaft.


Fordert Kompromisse: Der BDZV erwartet von DJV und DJU im Tarif­konflikt die Bereit­schaft, über "Veränderungen in der Tarif­struktur" zu sprechen", sagt Verhandlungs­führer Georg Wallraf. Konkrete Vorschläge für "strukturelle Anpassungen" habe der Verleger­verband den Gewerk­schaften am Dienstag präsentiert, Details dazu sind nicht öffentlich bekannt. Die geforderten 10,5 bzw. 12 % Gehalts­plus nennt der BDZV jedoch "weit aus­ein­ander­liegende Verhandlungs­positionen". Am 20. März gehen die Gespräche weiter.
presseportal.de

Gewerkschaften rufen zum 48-Stunden-Warnstreik bei “Süddeutscher Zeitung” auf.


Süddeutsche Streikung: Die Gewerk­schaften DJV und DJU rufen alle journalistisch tätigen Beschäftigten der "Süddeutschen Zeitung" ab Mitter­nacht zum Warn­streik auf. Die Arbeits­nieder­legung soll bis 23.59 Uhr am Mittwoch­abend dauern. Mit dem Streikaufruf wollen die Gewerkschaften den Druck im Tarif­streit mit dem BDZV erhöhen. Sie fordern eine Tariferhöhung von 12 % rück­wirkend zum Mai 2024, das erste Angebot der Verleger liegt deutlich darunter.
bayern.verdi.de, bjv.de

(Foto: IMAGO / Revierfoto)

MVFP und BDZV machen mit “Bündnis Zukunft Presse” gemeinsam Lobby-Arbeit.


Lobby-Bündnis: Die Verleger-Verbände MVFP und BDZV starten – wie erwartet – das gemeinsame "Bündnis Zukunft Presse", das ihre strategische und medien­politische Arbeit unter einem Dach bündelt. Beide Verbände bleiben organisatorisch und kauf­männisch unabhängig, wollen mit dem Bündnis jedoch eine "schlagkräftige Interessen­vertretung gegen­über Politik und Öffentlichkeit" schaffen. Sprecher sind der MVFP-Vorstands­vor­sitzende Philipp Welte und BDZV-Vorstands­chef Matthias Ditzen-Blanke. Zum Start des Bündnisses legen BDZV und MVFP eine gemeinsame Denk­schrift vor, die u.a. eine Senkung der Mehrwert­steuer für Presse­produkte auf 0 % sowie einen "Belastungs­stopp" für staatliche Regelungen wie Werbeverbote oder Marketing-Einschränkungen fordert.
presseportal.de, buendniszukunftpresse.de, turi2.de (Background)

Laura Ihme wird Leitende Regional­redakteurin der “Rheinischen Post” in Krefeld.


Rheinische Post macht Laura Ihme, 33, zur Leitenden Regional­redakteurin in Krefeld. Sie folgt im Februar auf Jens Voss, der in den Ruhestand geht. Ihme ist Absolventin der RP-Journalisten­schule, war Reporterin in Düsseldorf und hatte ab 2019 erste Leitungsrollen in der Zentralredaktion inne. Seit Juni ist sie Vize der Lokalredaktion in Krefeld.
rheinischepostmediengruppe.de

(Foto: Thomas Lammertz / Rheinische Post)

Stephan Sohr wird Chefredakteur der Verlags­gruppe Hof / Coburg / Suhl / Bayreuth.


Sohr für Suhl: Die Südwestdeutsche Medienholding macht Stephan Sohr zum Multi-Chef­redakteur der Verlags­gruppe Hof / Coburg / Suhl / Bayreuth, die u.a. "Frankenpost" und "Nord­bayerischen Kurier" heraus­gibt. Er folgt auf Marcel Auermann, der das Unternehmen Ende Oktober verlassen hat und nach eigenen Angaben im Januar eine neue journalistische Funktion in Berlin beginnt. Sohr kommt vom Verlag Nürnberger Presse, wo er zuletzt Mitglied der Chef­redaktion und Chef­redakteur der "Nürnberger Zeitung" war.
kress.de, swmh.de

(Foto: Verlag Nürnberger Presse)

Wim und Donata Wenders gestalten “Guest Edition” der “Welt am Sonntag”.


Wims WamS: Die "Welt am Sonntag" gibt die Gestaltung der Ausgabe vom kommenden Wochen­ende in die Hand von Filme­macher und Fotograf Wim Wenders sowie seiner Ehefrau, der Fotografin Donata Wenders. Statt aktueller Pressefotos sind die Beiträge der Redaktion in Fotografien des Künstler­paars eingebettet. Im zweiten Zeitungs­buch geben sie ein vier­seitiges Interview u.a. über die Farben des Westens, Liebes­erklärungen an Orte und den Deutschland­begriff in einer globalisierten Welt. Die "Guest Edition" kommt mit einer erhöhten Auflage von 750.000 Exemplaren in den Handel. Die von der IVW gemessene verkaufte Auflage lag zuletzt bei 461.720.
axelspringer.com

(Foto: Springer)

gik-Studie: Mediennutzer vertrauen Regionalzeitungen am meisten.

Vertrauensbeweis: Regionale Tages­zeitungen genießen von allen Medien­gattungen in der Bevölkerung das größte Vertrauen, sagt eine Umfrage für die Studie "best for planning trends" der Verlags-Allianz gik, der Gesell­schaft für integrierte Kommunikations­forschung. 69 % der Befragten halten die gedruckten Regional­zeitungen und ihre E-Paper-Ableger für sehr oder eher vertrauenswürdig. Dahinter folgen öffentlich-rechtliche TV- und Radio­sender mit jeweils 66 % Zustimmung. Wochen­zeitungen wie "Zeit" oder "Bild am Sonntag" vertrauen über­raschender­weise nur 49 % der Befragten. Sozialen Netzwerken, Video-Portalen sowie Bloggern und Influencern misstrauen dagegen rund zwei Drittel. Beim Thema Fake News wissen zwar 82 % der Befragten mit dem Begriff etwas anzufangen, nur 29 % trauen sich dagegen zu, Fake News "über­wiegend" zu erkennen. Jeder Zweite gleicht verdächtige Meldungen mit "vertrauens­würdigen Nachrichten­quellen" ab. Medien­angebote, die regel­mäßig KI-erstellte Inhalte veröffentlichen, würden 59 % der Befragten meiden.
gik.media, horizont.net (€)

Andreas Gruhn wird bei der “Rheinischen Post” Leitender Regional­redakteur in Kleve.


Kleverer Schachzug: Die "Rheinische Post" befördert Andreas Gruhn, bisher Vize-Chef der Lokal­redaktion Mönchen­gladbach, zum Leitenden Regional­redakteur in Kleve. Gruhn folgt auf Ludwig Krause, der Leitender Regional­redakteur in Düsseldorf wird.
rheinischepostmediengruppe.de

(Foto: Rheinische Post Mediengruppe)

Laura Himmelreich und Sidney Gennies ergänzen als Vize Chefredaktion des “Tagesspiegels”.

Christian und seine VerTretbar: "Tagesspiegel"-Chef­redakteur Christian Tretbar ordnet nach dem angekündigten Rückzug von Lorenz Maroldt die Chef­redaktion um. Neue stell­vertretende Chef­redakteurin wird ab Februar Laura Himmelreich (rechts), bisher Vize-Chefredkteurin der Berliner Zentral­redaktion von Funke. Weiterer Vize wird Sidney Gennies (links), der bereits seit 2023 Mitglied der erweiterten Chef­redaktion ist. Anke Myrrhe und Stephan Haselberger, die beide seit April 2021 Stell­vertreter sind, bleiben weiterhin im Amt.
tagesspiegel-gruppe.de, kress.de, turi2.de (Background)

(Fotos: Tagesspiegel / Nassim Rad (Gennies) und Anna Schäflein (Himmelreich); Montage: turi2)

“Main-Post” übernimmt Tageszeitung “Die Kitzinger” von Mediengruppe Oberfranken.


Neue Mutter fürs Kitz: Die Medien­gruppe Ober­franken verkauft ihre Tages­zeitung "Die Kitzinger" an den Verlag der "Main-Post" aus Würzburg, die damit rund 2.200 zahlende Leser in ihrem Kern­gebiet Unter­franken gewinnt. Alle Redaktions­mitglieder werden über­nommen, der Titel soll erhalten bleiben. Die Mediengruppe Oberfranken will sich stärker auf ihre anderen Titel wie "Fränkischer Tag" oder"Coburger Tageblatt" konzentrieren.
mainpost.de, mediengruppe-oberfranken.de (PDF)

(Bild: Mediengruppe Oberfranken)

David Lämmel wechselt vom Europa-Park als Geschäftsführer zum “Südkurier”.


Achterbahn-Karriere: Das Südkurier Medienhaus in Konstanz macht David Lämmel zum Geschäfts­führer. Er kommt vom Europa-Park, wo er Direktor Marketing, Sales & Digital sowie Mitglied der Geschäfts­leitung war. Davor war er in leitenden Vertriebs- und Marketing-Positionen u.a. bei Springer und Burda tätig. Beim "Südkurier" folgt Lämmel auf Björn Jansen, der das Unter­nehmen seit November 2023 interimistisch geleitet hat.
kress.de

“Süddeutsche”: BDZV und MVFP wollen mit “Bündnis Zukunft Presse” gemeinsam Lobbyarbeit machen.


Gemeinsam stark: Die schon im Juli von Burda-Vorstand Philipp Welte ins Spiel gebrachte engere Kooperation der Verleger-Verbände BDZV und MVFP wird offenbar konkreter, berichtet Hans-Jürgen Jakobs in der "Süddeutschen Zeitung". Am Donnerstag habe der Gesamt­vorstand des BDZV eine weit­reichende Zusammen­arbeit mit dem MVFP in Sachen Medien­politik beschlossen. Ein neues "Bündnis Zukunft Presse" soll in Berlin und Brüssel mehr erreichen als die Verbände allein. Man diskutiere in den Gremien, wie BDZV und MVFP zusammen "noch effektiver zukunfts­orientierte Rahmen­bedingungen für die Presse­branche erreichen können", hört Jakobs aus dem Umfeld des BDZV. Öffentlich äußern wolle man sich, "sobald die Diskussion abgeschlossen ist".

Für die Zusammen­arbeit könnte eine gemeinsame Holding entstehen, für die beide Verbände je fünf Vertreter entsenden. Gleich­berechtigte Sprecher sollen voraus­sichtlich Welte selbst und Matthias Ditzen-Blanke, Verleger der "Nordsee-Zeitung", werden. Die gemeinsame Kommunikation nach außen solle "grund­sätzlich abgestimmt" werden, die eigen­ständigen Verbands­strukturen blieben erhalten. Starten solle das Bündnis möglichst gleich Anfang 2025.
sueddeutsche.de (€), turi2.de (Background)

Johanna Bruckner ergänzt Chefredaktion der Zeitungsgruppe Stuttgart.


Zeitungs­gruppe Stuttgart befördert Johanna Bruckner, bisher Head of Digital, in die Chef­redaktion. Sie agiert dort zusammen mit Joachim Dorfs und Christoph Reisinger. Seit Januar verantwortet Bruckner sämtliche digitalen Kanäle des Presse­hauses sowie die digitale Transformation der Redaktionen der Medien­holding Süd. Davor war sie u.a. Leiterin der dpa-Digital­redaktion sowie Korrespondentin der "Süddeutschen Zeitung" in New York.
kress.de, swmh.de

(Foto: Caroline Wimmer)

Zahl des Tages: Zahl der Presseverkaufsstellen sinkt um rund 5 %.


Zahl des Tages: Insgesamt 77.590 Verkaufs­stellen in Deutschland beliefern die Presse­großhändler werktäglich mit Zeitungen und Zeit­schriften, teilt deren Gesamt­verband mit. Bis Ende September konnten 2024 mehr als 1.400 neue Verkaufs­stellen gewonnen werden, Zuwachs gibt es u.a. bei Bio-Super­märkten, gleich­zeitig wurde bei 5.600 Einzel­händlern die Presse-Belieferung eingestellt. In der Summe ein Rückgang um 5,1 %.
presseportal.de

(Foto: IMAGO / CHROMORANGE)

“NZZ” plant internationalen Geopolitik-Titel.


InterNaZZionalisierung: Die "NZZ" will über den deutsch­sprachigen Raum hinaus expandieren und plant einen Titel mit internationaler Ausrichtung sowie Fokus auf Geo­politik. Die Leitung des Projekts über­nimmt Peter Rásonyi, bisher Chef der "NZZ"-Aus­lands­redaktion. Diesen Posten gibt er ab, bleibt aber als Autor und Kommentator tätig. Rásonyi kam 1997 als Wirt­schafts­redakteur zur "NZZ", er war u.a. Korrespondent in London und auch am Aufbau der Deutschland-Redaktion beteiligt.
persoenlich.com, unternehmen.nzz.ch

Gericht lehnt Verleger-Klage gegen SWR-App “Newszone” ab.


Streitzone: Das Landgericht Stuttgart weist die Klage einer Gruppe von 16 Verlagen gegen die SWR-App Newszone ab. Anders als die Verlage sieht das Gericht darin kein presse­ähnliches Angebot, da die App im Wesentlichen die Inhalte der Website des SWR-Jugend­radios Das Ding abbilde. Die Verlage stufen die App als eigen­ständiges Angebot ein und wollen in Berufung gehen. Der Verleger-Verband BDZV nimmt die Entscheidung "mit Verwunderung zur Kenntnis".
t-online.de, medien.epd.de (€), presseportal.de (BDZV)

Neue Aufgaben für Rainer Leurs und Frank Kirschstein bei der “Rheinischen Post”.


Job swap: Die leitenden Redakteure der "Rheinischen Post", Rainer Leurs und Frank Kirsch­stein, tauschen die Tätig­keiten. Leurs wirkt künftig als Leiter der Lokal­redaktion der "Neuß-Greven­broicher Zeitung", Kirsch­stein, der den Job sieben Jahre lang gemacht hat, wechselt als News­manager ins Mutter­haus in Düsseldorf. Leurs hatte diesen Job zuvor vier Jahre lang inne.
rheinischepostmediengruppe.de

(Fotos: Rheinische Post)

Französische Zeitungen begehren gegen X auf.


Französische Revolution: Große französische Zeitungen, darunter "Le Monde", "Le Figaro" und "Le Parisien", verbünden sich gegen X und wollen rechtliche Schritte gegen die Kurz­nachrichten-Platt­form von Elon Musk einleiten. Grund: X verwende ihre Inhalte ohne Bezahlung und zeige – anders als Google – auch keine Bereitschaft dazu. Auch einer vom Pariser Gerichtshof erlassenen Anordnung zur Herausgabe von Informationen zur Berechnung des geschuldeten Betrags sei X nicht nachgekommen.
derstandard.at, reuters.com, techcrunch.com

Umfrage: Mehrheit sieht “Schwäbische Zeitung” in der politischen Mitte.

Stimme der Mitte: Die "Schwäbische Zeitung" wehrt sich mit einer repräsentativen Umfrage gegen den Vorwurf eines Rechts­rucks. Im Auftrag der Zeitung hat Meinungs­fortscher Insa Consulere rund 2.000 Menschen aus Baden-Württemberg befragt, 826 davon stammen aus dem Verbreitungs­gebiet. 45 % der Befragten sehen das Blatt in der "politischen Mitte" verortet. Für 14 % ist die Zeitung eher oder stark rechts geprägt, für 13 % stark oder eher links ausgerichtet. 24 % der Befragten konnte die politische Verortung der Zeitung nicht einschätzen, 4 % wollten dies nicht tun. Chefredakteur Gabriel Kords (Foto) sieht sich in seinem Kurs bestätigt, auch künftig "eine Plattform für alle legitimen Standpunkte" zu sein.
per Mail, turi2.de (Background)

Denni Klein ergänzt Geschäfts­führungen von “MAZ” und “LVZ”.


Verbindend: Der Leiter Editorial Development beim Redaktions­netzwerk Deutschland, Denni Klein, bekommt bei Madsack weitere Aufgaben. Seit Monats­beginn ergänzt er die Geschäfts­führungen der "Märkischen Allgemeinen" und der "Leipziger Volks­zeitung", entdeckt "Medieninsider" bei Linked-in. Klein soll als Binde­glied zwischen den Regional­verlagen und dem zentralen RND wirken.
medieninsider.com, turi2.de (Denni Klein über Umstieg von Print auf E-Paper)

(Foto: Madsack / Franziska Kestel)

Kai Diekmann unterstützt österreichischen “Kurier” bei neuer Strategie.


Swifties: Die öster­reichische Tages­zeitung "Kurier" holt sich die Expertise von Kai Diekmann und seiner Beratungs­firma Storymachine New Classic. Im Rahmen des Strategie­prozesses "Swift" unter­stützen Diekmann und sein Geschäfts­partner Christian Stenzel den Verlag bei "Analyse und Entwicklung" aller mit der Redaktion in Zusammen­hang stehenden Themen. Diekmann freue sich, den "Kurier" für eine Zukunft fit zu machen, "die mit ihren digitalen Technologien vor allem uns Journalisten atem­beraubende Möglichkeiten bietet". Für Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung sowie Struktur- und Prozess­fragen engagiert der "Kurier" die Hamburger Medien-Beratung Highberg, die bis Februar noch als Schickler firmierte. Die neue Strategie des Medien­hauses soll "straff innerhalb weniger Wochen entwickelt werden".
ots.at

(Foto: IMAGO / epd / Hans Scherhaufer)

Nach Verzicht auf Wahlempfehlung: “Washington Post” verliert offenbar mehr als 200.000 Abos.

Teurer Verzicht: Die Washington Post verliert infolge ihres Verzichts auf eine Empfehlung für die US-Wahl mehr als 200.000 Abonnenten, berichtet der Sender NPR unter Berufung auf Insider. Das entspreche rund 8 % aller Abos. Besitzer Jeff Bezos verteidigt den Schritt und verweist auf gesunkenes Vertrauen der Bevölkerung in die Medien.
npr.org, washingtonpost.com (Bezos), faz.net

“Nicht um den Bart des Kaisers streiten” – Warum “Zeit”-Chef Rainer Esser lieber mit dem ÖRR zusammenarbeiten statt streiten würde.


Vom Kopf auf die Füße? Rainer Esser, Chef des Zeit-Verlags, schlägt im Streit um Presseähnlichkeit ganz neue Töne an. "Ich halte diesen Streit zwischen Öffentlich-Rechtlichen und Verlegern für irrelevant und überflüssig", sagt er im Gespräch mit dem Deutschlandfunk Kultur. In Zeiten, in denen die Kräfte, die die Demokratie zerstören wollen, an Zustimmung gewinnen, sollten sich Qualitätsmedien "nicht um des Kaisers Bart streiten". Wenn ARD und ZDF verschwänden oder es kein Digital-Angebot gäbe, würde die "Zeit" deswegen kein Abo mehr verkaufen, ist der Manager überzeugt und glaubt, dass das auch auf den "Südkurier" in Konstanz oder die "Lausitzer Rundschau" in Cottbus zuträfe. Die Gesellschaft würde ohne den ÖRR aber "einen starken Mitspieler im Qualitätsjournalismus verlieren". Das wäre eine Situation, die nur "Alice Weidel und ihre Freunde" freuen würde.

Einfach machen lassen, will Esser die Öffentlich-Rechtlichen aber auch nicht. Die Verlage müssten ihr Geld "draußen erwirtschaften", die Refinanzierbarkeit über Anzeigen werde immer schwieriger. Deswegen schlägt Esser vor, dass der ÖRR überlegen könnte, wie er den Zeitungen helfen kann. Links aus dem Öffentlich-Rechtlichen Kosmos auf Verlagsinhalte – wie jüngst von Kai Gniffke vorgeschlagen – seien eine Idee. Esser geht aber noch weiter und denkt an Bildmaterial, das der ÖRR mit den Verlagen teilen könnte. Außerdem nennt er eine dpa-Zusammenarbeit als Beispiel, in der die Verlage der Nachrichtenagentur lokale Inhalte liefern. Auch die Landesstudios der Öffentlich-Rechtlichen könnten sich für die Inhalte der Print-Kollegen öffnen. Eine solche Zusammenarbeit würde mehr helfen als eine Verschärfung der Regeln zur Presseähnlichkeit.

Esser sieht etwa in tagesschau.de ohnehin keine Konkurrenz für das eigene Angebot oder andere überregionale Verlagsangebote wie spiegel.de oder sueddeutsche.de oder die Angebote der Regionalzeitungen. Man habe den Anspruch, mehr zu bieten als die reine Nachricht und begleite seine Zielgruppe "von der Wiege bis zur Bahre". Umgekehrt widerspricht Esser auch der These, dass Verlage mit ihren Podcast-Angeboten dem Rundfunk Konkurrenz machen würden.

Rainer Esser hat schon früher beliebte Dauerstreits, die Verlage und ihre Lobby-Verbände führen, gegen den Strich gebürstet. 2018 und 2019 wollte er etwa nicht in die Klagen vieler anderer Verlage über die Übermacht von Facebook und Google einstimmen.
deutschlandfunkkultur.de (10-Min-Interview), kress.de

(Foto: Johannes Arlt für turi2)

Heike Raab und Julia Jäkel diskutieren bei ARD-Inforadios über ÖRR-Reform.

ÖRR-Reform: Die Medien­beauftragte der Staats­kanzlei Rheinland-Pfalz, Heike Raab (links), ist zuversichtlich, im Streit um Presse­ähnlichkeit einen Kompromiss zwischen Sendern und Zeitungs­verlegern zu erreichen. "Manchmal muss man eine scharfe Formulierung finden, damit sich an anderer Stelle etwas bewegt", sagt sie im Talk "Mitreden! Deutschland diskutiert" der ARD-Info­radios. Die Vorsitzende des Zukunfts­rats, Julia Jäkel (rechts), wünscht sich eine Diskussion darüber, wie öffentlich-rechtliche und private Medien sich gegen­seitig stärken könnten. Dazu müssten aber beide Seiten "neu denken" und "raus aus diesen Gräben kommen". Zudem sieht Jäkel die Öffentlich-Rechtlichen in der Verantwortung, mehr als bisher Zugewanderte anzusprechen, die noch keine deutsche Staats­bürger­schaft haben, aber eine Perspektive darauf. Diesen Menschen könne man eine mediale Heimat bieten, so Jäkel.
youtube.com (106-Min-Video, Raab ab 16:00 Min, Jäkel ab 33:50 Min)

(Fotos: IMAGO / dts Nachrichtenagentur; Montage: turi2)

Mediengruppe Attenkofer vergibt nationale Vermarktung an Score Media Group und wird Gesellschafter.


All in: Die Straubinger Mediengruppe Attenkofer wird Gesell­schafter der Score Media Group. Ab Januar übernimmt die Regional­zeitungs­allianz die nationale Vermarktung für alle regionalen Medienmarken des Unternehmens, zu dem u.a. "Münchner Abend­zeitung", "Straubinger Tagblatt" und "Landshuter Zeitung" gehören. Der Verlag ist seit zwei Jahren bereits Vermarktungs­mandant bei Score Media. Verleger Martin Balle gibt sich überzeugt, "gemeinsam die Gattung als leistungs­starken Werbeträger" voranzubringen.
score-media.de, horizont.net (€)

Presseähnlichkeit: Kai Gniffke bietet Verlagen Selbstverpflichtung für Textangebote an.


Kompromissbereit: Der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke bringt eine Selbst­verpflichtung der Sender ins Gespräch, um im Streit um Presse­ähnlichkeit mit den Verlagen Frieden zu schließen. Im dpa-Interview schlägt er vor, dass die Bezugs­größe für die Über­prüfung, ob etwas presse­ähnlich ist, nicht mehr das Gesamt­angebot sei, "sondern jedes Teil­angebot, also jede einzelne App". Daneben könnte die Verlinkung auf Presse­angebote zum Standard werden, ebenso kürzere Fristen für den Sendungs­bezug. Eine solche Selbst­verpflichtung komme für Gniffke jedoch nur infrage, falls die Länder keine gesetzliche Regelung treffen. "Aber nicht beides."

Mögliche Beschränkungen für Social-Media-Aktivitäten sieht Gniffke mit Sorge: Die "Tagesschau" sei die erfolg­reichste Medien­marke bei TikTok und Instagram. "Das würde ich ungern beschädigen, weil es unserem Auftrag entgegen­laufen würde, der Dominanz von polarisierenden und von emotionalisierenden Inhalten etwas entgegen­zusetzen." Auch würden Online-Beschränkungen für die Öffentlich-Rechtlichen den Verlagen wenig bringen, so Gniffke. Die Menschen "würden eben nicht Regional­zeitungen abonnieren. Das ist die traurige Erkenntnis". Daher sei aus Gniffkes Sicht der "Preis zu hoch", zu sagen: "Jetzt löten wir das Internet für die Öffentlich-Rechtlichen zu."
spiegel.de, kress.de

(Foto: SWR / Patricia Neligan)

Dachstuhl-Brand im Medienhaus der “Schwäbischen Post”.


Großbrand: Im Medien­haus der "Schwäbischen Post" in der Innen­stadt von Aalen hat in der Nacht zum Dienstag der Dach­stuhl gebrannt. Die Ursache ist noch unklar, der Sach­schaden wird aktuell auf bis zu 1 Mio beziffert. Verlag und Redaktion waren erst im Sommer nach zwei­jähriger Sanierung in das Gebäude eingezogen, das extra für die Bedürfnisse cross­medialer Arbeit umgebaut und modernisiert wurde.
schwaebische-post.de, schwaebische-post.de (mit Fotos und Videos)

(Foto: Sandra Küchler / Oberauer)