“Clap”: Porto-Kosten für Zeitschriften-Vertrieb steigen 2024 um bis zu 14 %.

Pressepost: Die Deutsche Post schraubt 2024 die Porto-Kosten für den Versand von Zeitungen sowie Wochen- und Monats­titeln weiter nach oben. Laut "Clap" steigen die Preise für sogenannte Post­vertriebs­stücke um 1,4 bis 14,1 %. Die Post argumentiert mit gestiegenen Kosten. Der Zeit­schriften-Verband MVFP findet derartige Erhöhungen "schlichtweg unangemessen und inakzeptabel".
clap-club.de

Kerstin Münstermann steigt bei der “Rheinischen Post” in die Chefredaktion auf.

Rheinische Post macht Kerstin Münstermann, 49, zum Mitglied der Chefredaktion. Sie kam im Oktober 2020 von Funke zur "Rheinischen Post" und leitet seitdem die Parlaments­redaktion in Berlin. Zusammen mit dem Team in Düsseldorf will Münstermann die Zeitung "zu einer unverzicht­baren Stimme in der Haupt­stadt machen".
rheinischepostmediengruppe.de

Früherer Radio-Hamburg-Chef Marzel Becker wird Audio-Chef beim “Hamburger Abendblatt”.

Hamburger Abendblatt verpflichtet Marzel Becker als Head of Audio. Er soll das Podcast-Geschäft der Zeitung mit bisher mehr als 30 Audio-Formaten weiter ausbauen. Becker war 22 Jahre lang Chef von Radio Hamburg, wo er auch volontiert hatte. Im Juli 2022 hatte er den Posten überraschend abgegeben.
kress.de, meedia.de (€), turi2.de (Background)

Studie attestiert Regionalzeitungen hohes Vertrauen für Bezahlinhalte.

Bezahltes Vertrauen: Kosten­pflichtige Inhalte regionaler News-Seiten genießen bei Lesenden ein höheres Vertrauen als Gratis­angebote, sagt die Studie "Zeitungs­facetten" des Regional-Vermarkters Score Media. 72 % der Befragten glauben, Bezahl­angebote geben Informationen richtig wieder, bei Gratisnews sind es nur 61 %. Binnen eines Jahres ist die Zahl derer, die mindesten wöchentlich Paid Content nutzen von 18 auf 26 % gestiegen. Unter Millennials ist die Nutzung von Bezahl­inhalten mit 41 % am höchsten.
score-media.de (PDF-Download der Studie)

Zitat: “taz”-Gründer wollten mit Zeitung kein Geld verdienen, erinnert sich Hans-Christian Ströbele.

"Es dachte niemand daran, Geld mit dieser Zeitung und der Arbeit für diese Zeitung zu verdienen; wir sahen eine solche Zeitungsgründung als politisches Projekt."

Heute vor einem Jahr ist Grünen-Urgestein Hans-Christian Ströbele gestorben. Kurz vor seinem Tod hat er mit dem früheren "taz"-Chef­redakteur Michael Sontheimer noch über die wilden Gründungs­jahre der Zeitung gesprochen. Zu Ströbeles erstem Todes­tag veröffentlicht die "taz" das Gespräch.
taz.de

Bistumszeitungen gehen in gemeinsamem Magazin auf.

Fusion mit Gottes­segen: Die Bistums­verlage von 14 Diözesen vereinbaren eine Kooperation und bringen ab Ostern 2024 ein gemeinsames Magazin mit Regional­teil heraus. Man wolle damit "ein hoch­wertiges neues Heft" bieten und gleich­zeitig "deutliche Einsparungen" erzielen. Das Blatt soll alle 14 Tage erscheinen und weit­gehend die Namen der bisherigen Bistums­zeitungen und -magazine tragen, die darin aufgehen. Gemeinsam kommen die Titel bisher auf 94.000 Auflage.
aussicht.online

Blendle verabschiedet sich vom deutschen Markt.

Ausgeblendlet: Blendle, Micropayment-Dienst für Presse­artikel, stellt seinen Betrieb in Deutschland zum 3. September ein. Seit 2015 war es möglich, Artikel verschiedener Publikationen einzeln zu kaufen. In seinem Heimatmarkt, den Niederlanden, hat Blendle den Einzelverkauf schon 2019 abgeschafft und auf ein Abo-Modell umgestellt, das weiterhin besteht.
heise.de, twitter.com

Flurfunk Dresden: Geschäftsführer Michael Tillian verlässt Chemnitzer “Freie Presse”.

Chemnitzer Freie Presse und Geschäftsführer Michael Tillian gehen offenbar getrennte Wege, berichtet Flurfunk Dresden. Er verlasse die Mutter Chemnitzer Verlag und Druck spätestens im Januar und könnte in seine Heimat Österreich zurückkehren. Schon im März hatte der "Standard" berichtet, Tillian werde als neuer Chef von Mediaprint gehandelt, dem Verlag, der u.a. die "Kronen Zeitung" herausgibt und zur Hälfte Funke gehört.
flurfunk-dresden.de, derstandard.at (Background)

Redaktion von französischer Sonntagszeitung streikt, weil Rechtsextremer Chefredakteur werden soll.

Frankreich: Die Sonntagszeitung "Journal du Dimanche" ist an diesem Sonntag nicht erschienen, weil die Redaktion seit Donnerstag streikt, schreibt Léonardo Kahn in der "Süddeutschen". Grund ist ein geplanter Wechsel in der Chefredaktion: Geoffroy Lejeune, zuletzt Chef der rechts­extremen Wochen­zeitschrift "Valeurs Actuelles", soll neuer Chef der bisher bürgerlichen Sonntags­zeitung werden. Beim rechten Wochenblatt musste er gehen, weil dem Besitzer seine Redaktions­linie zu "radikal" gewesen sei und Lejeune gemäßigte Positionen bewusst ausklammere.
sueddeutsche.de (€)

Zustellung von “Bild am Sonntag” endet diese Woche.

Sonntags­ruhe: Die Bild am Sonntag beendet die Haustür-Zustellung schon an diesem Sonntag, berichtet "Clap". Bisher war nur vage von "Mitte des Jahres" die Rede. Ab 2. Juli gibt es "BamS" dann nur noch an Verkaufs­stellen wie Kiosken, Tank­stellen und Bäckereien. Eine Gutschein-Aktion soll die Verkäufe ankurbeln. Lediglich in Berlin bleibt die Haustür-Zustellung vorerst bestehen.
clap-club.de, turi2.de (Background)

“Bild” kürzt in der Produktion, lässt KI das Layout machen und reduziert Regionalausgaben.


Regional wird egal: "Bild" stellt ein Drittel ihrer Regional­ausgaben ein, von bisher 18 bleiben nur 12 erhalten, teilt die Chef­redaktion in einer Mail an die Beschäftigten mit. Zehn der derzeit 15 Regionalbüros würden geschlossen. Springer trenne sich von "Produkten, Projekten und Prozessen, die wirtschaftlich nie wieder erfolgreich werden können". Laut Medienberichten fallen Arbeits­plätze im drei­stelligen Bereich weg, von 200 ist die Rede, der Großteil davon in der Produktion. Die gedruckte Zeitung solle sich künftig aus zuerst online veröffentlichten Artikeln speisen, Künstliche Intelligenz solle das Layout übernehmen. "Die Funktionen der Redaktions­leiter, Blattmacher, Korrektoren, Sekretariate und Foto-Redakteure wird es so wie heute nicht mehr geben", heißt es in dem Schreiben. Schon vor Information der Belegschaft fordert der DJV: "Hände weg von Redaktionsjobs". Verbandschef Frank Überall sagt: "Wenn Mathias Döpfner die Milchkuh des Konzerns schlachten will, ist das nicht nur unsozial gegenüber den Beschäftigten, sondern wirtschaftlich extrem dumm", da weniger Regional­berichterstattung zu weniger Leserinnen führe.

Nach außen kommuniziert Springer lediglich, dass die Bild-Gruppe ein "Management-Team für digitale Transformation" formiert. Nikolaus Glasmacher, bisher Managing Director Sport, wird Chief Digital Officer, Managing Director Andreas Conradt agiert künftig zusätzlich als Chief Transformation Officer. Der bisherige Managing Director Digital, Thorsten Wiesner, habe seine Funktion "in bestem Einverständnis beendet" und befinde sich "derzeit in Gesprächen für zukünftige Aufgaben". (Archivfoto: Picture Alliance)
dwdl.de, handelsblatt.com (€), sueddeutsche.de (€), djv.de, axelspringer.com (Transformationsteam), turi2.de (Background)

“Standard”: Schieds­gericht spricht Dichand-Familie im Streit mit Funke Gewinn-Aus­schüttung zu.

"Krone"-Streit: Im jahrelangen Gesellschafter-Streit zwischen Funke-Medien und der Eigentümer-Familie Dichand um die österreichische "Kronen-Zeitung" treffen sich die Kontrahenten heute vor Gericht in Wien. Funke will durch­setzen, dass nicht Schweizer Schieds­gerichte, sondern ordentliche Gerichte für den Streit zuständig sind. Ein Schieds­gericht hatte den Dichands laut "Standard" wohl zuletzt Gewinn-Ausschüttungen zugesprochen, die seit Ende 2018 aus­geblieben seien.
derstandard.at

“Liechtensteiner Volksblatt” stellt nach mehr als 140 Jahren den Betrieb ein.

Liecht aus: Das Liechtensteiner Volksblatt stellt mangels wirtschaftlicher Perspektiven seinen Betrieb ein. Das 1878 gegründete Blatt ist die älteste Zeitung des Fürstentums, zuletzt lag die Auflage bei nur noch 3.800 Exemplaren. Rund 30 Mitarbeitende verlieren ihren Job, für sie soll es einen Sozialplan geben. Das "Liechtensteiner Volksblatt" steht der christlich-konservativen Fortschrittlichen Bürgerpartei nahe, die mit der Einstellung ihr mediales Sprach­rohr verliert.
persoenlich.com, volksblatt.li

Tausende Personen werfen der “New York Times” Transfeindlichkeit vor.

USA: Tausende Personen werfen der "New York Times" in einem offenen Brief Transfeindlichkeit vor, weil die Zeitung in mehreren Artikeln der Frage nachgegangen ist, ob die medizinische Versorgung von Transgender-Kindern angemessen sei. Rund 1.000 Menschen, die etwa als Freie für die "NYT" gearbeitet haben, haben den kritischen Brief verfasst, unterzeichnet wurde er von weiteren 20.000 Leserinnen und Lesern. Die "NYT" nennt ihre Berichterstattung "nuanciert und fair".
welt.de

Zitat: Jörg Eggers hält Anzeigenblätter für “wichtig für den Erhalt der Demokratie”.

"Anzeigenblätter liefern auch positive Nachrichten und berichten über das, was funktioniert. Das macht sie für die Menschen zu einer wichtigen Ergänzung zu anderen Medien."

Jörg Eggers, Chef des Bundesverbands Deutscher Anzeigenblätter, hält die Gratis-Publikationen für eine Stütze der Demokratie.
uebermedien.de (€)

Bahn verteilt keine gedruckten Zeitungen mehr und schränkt Premium-Service ein.

Spar­schiene: Die Deutsche Bahn verteilt künftig keine gedruckten Zeitungen mehr in der Ersten Klasse. Diese gab es zuletzt teilweise noch als Bückware, jetzt nur noch in digitaler Form. Zudem beschränkt das Unternehmen den Zugang zu den Lounges, weil dieser wohl immer öfter missbraucht wird. Zum Zugang benötigt man eine gültige Fern­verkehrs-Fahr­karte und im Premium­bereich, wo es Alkohol und Snacks gibt, sind keine Gäste mehr zugelassen.
"Spiegel" 6/2023, S. 59

Print-MA: “Prisma” liegt vorne, “Bild am Sonntag” und “Sport Bild” werfen Fragen auf.

Reichweiten-Roulette? Das TV-Supplement "Prisma" hat mit insgesamt 6,85 Mio Lesern pro Ausgabe die größte Reich­weite der deutschen Zeit­schriften und Wochen­zeitungen, sagt das MA-Ranking. Auf Platz 2 folgt die "ADAC Motor­welt" mit insgesamt 6,63 Mio Lesern. Platz 3 belegt die "Bild am Sonntag" mit 6,2 Mio – das würde bei einer Auflage von rund 600.000 mehr als zehn "BamS"-Leser pro Ausgabe bedeuten. Auch die 3,2 Mio Leser der "Sport Bild" mit nur 160.000 verkaufter Auflage scheint Zahlen-Zar Jens Schröder von Meedia.de unrealistisch.
meedia.de

Murdoch sagt Fusion zwischen Fox und News Corp ab.

Kein Murdoch-Merger: Medien-Mogul Rupert Murdoch beerdigt seine Pläne zur Fusion von Fox News und News Corp. Grund sind Widerstände bei Investoren. Im Oktober hatte Murdoch dafür geworben, seine bei Fox News gebündelten TV-Sender und sein Zeitungsreich u.a. mit dem "WSJ" nach fast zehn Jahren Trennung wieder zu vereinen.
spiegel.de, mediapost.com, turi2.de (Background)

Urteil in Luxemburg: RTL durfte abfälligen Brief über rumänische Bettlerinnen publizieren.

Geschwätz von gestern: RTL Luxemburg durfte einen Leser­brief ver­öffent­lichen, in dem rumänische Bettler­innen u.a. als "Ab­schaum" bezeichnet werden, ent­scheidet ein Luxem­burger Gericht in zweiter Instanz. Das ab­fällige Schreiben eines Juristen, heute 85, war 2015 auf der RTL-Website und im "Lëtze­buerger Journal" erschienen. Die Menschen­rechts­liga klagte wegen Hass­rede. Für den Verfasser, für RTL und die Tages­zeitung endete das Verfahren nun in einem Freispruch. Hier gelte die Meinungsfreiheit, so das Gericht.
faz.net, wort.lu

Erzeugerpreise für Papier gehen erstmals wieder leicht zurück.

Wertpapier: Die Erzeuger­preise für Papier gehen wieder leicht zurück, berichtet die "FAZ". Nach mehr als einem Jahr, in dem die Preise nur gestiegen sind, verzeichnet die Branche im November bei Papier und Pappe sowie Zeitungs­papier erstmals wieder einen Rückgang. Dennoch liegen die Preise weiter deutlich über dem Vorjahres­niveau. Die Groß­handels­preise stagnieren, Toiletten­papier wird sogar noch teuer.
zeitung.faz.net (€)

Eva Hammel und Rainer Feuerstein leiten künftig den Mantel-Desk der Zeitungs­gruppe Stuttgart´.

Zeitungsgruppe Stuttgart befördert Eva Hammel, 37, und Rainer Feuerstein, 58, zur Leitung des Mantel-Desks. Sie folgen ab März auf Michael Maurer, 62, der in den Ruhestand geht. Hammel agiert bisher als Maurers Stell­vertreterin und rückt in die Chefredaktion auf. Feuerstein ist bisher Vize-Chefredakteur der "Stuttgarter Nachrichten". Der Manteldesk der Zeitungsgruppe Stuttgart erstellt die überregionalen Teile der "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter Zeitung".
kress.de

Der Geschäftsführer der Mediengruppe Allgäuer Zeitung, Rolf Grummel, 53, ist tot.

Rolf Grummel, 53, ist tot. Der Geschäfts­führer der Mediengruppe Allgäuer Zeitung ist am 9. Januar nach kurzer schwerer Krankheit gestorben, teilt sein Verlag mit. Grummel war im Dezember 2020 von Madsack zum Allgäuer Zeitungs­verlag nach Kempten gewechselt, um als Geschäfts­führer die digitale Transformation voranzutreiben. "Er war fröhlich, feierte gern und lachte laut, hatte einen kernigen norddeutschen Humor", schreibt sein Kollege Uli Hagemeier in einem Nachruf.
allgaeuer-zeitung.de, turi2.de (Background)

Lese-Tipp: Wie eine Künstliche Intelligenz ein Titelbild für den “Standard” erschaffen hat.

Lese-Tipp: Die österreichische Tages­zeitung "Standard" hat erstmals eine Titel­geschichte mit einem Bild illustriert, das die Künstliche Intelligenz Midjourney erzeugt hat. Blattmacher Philip Pramer schreibt, dass von der ersten Idee bis zum druck­fertigen Bild nur rund 15 Minuten vergangen sind. Zunächst musste die Redaktion aber lernen, dass Midjourney den abstrakten Begriff "AI" für "artificial intelligence" stets mit einem Roboter illustriert.
derstandard.at

Studie: ProQuote beurteilt den Aufstieg von Frauen in Print- und Onlinemedien als “mühsam”.

Kein leichter Weg: Laut dem Verein ProQuote sind die meisten deutschen Medien weit von einer fairen Verteilung von Macht zwischen Frauen und Männern entfernt. Eine Studie, die der Verein heute vorlegt, zeigt etwa, dass nur 9 von 97 Regionalzeitungen ausschließlich von Frauen geführt werden – reine Männer-Riegen gibt es dagegen bei 77 Zeitungen. Bei den Leitmedien liegt der Anteil der Frauen in den Chefetagen insgesamt bei 38,9 %. Nur bei der "taz" kann man mit 64,2 % Frauenanteil von einer Chefinnen-Etage sprechen. Bei der "FAZ" liegt mit 23,9 % Frauen das meiste Testosteron in der Luft. Auch alle anderen Mediengattungen wie Zeitschriften, Online und Nachrichten-Agenturen bleiben männerdominiert. Der Anteil der Frauen in Führungspositionen wächst aber fast überall. ProQuote kämpft sei zehn Jahren für ein ausgeglichenes Geschlechter-Verhältnis in den Medien.
pro-quote.de (Pressemitteilung), pro-qoute.de (78-Seiten-PDF)

Nach 134 Jahren: Deutschsprachige Zeitung “Argentinisches Tageblatt” stellt den Betrieb ein.

Argentinischer Abschied: Die letzte deutschsprachige Zeitung in Argentinien, das "Argentinische Tageblatt", hat am Freitag mit der 32.432. Ausgabe ihren Print-Betrieb eingestellt. Kurz zuvor war der langjährige Redaktionsleiter Stefan Kuhn gestorben. Grund für das Aus sind Personal­mangel und wirtschaftliche Probleme. 1889 erschien das Blatt zum ersten Mal, seit 1981 kam es nur noch wöchentlich statt täglich heraus. Zuletzt betrug die Auflage 10.000. Die Website soll vorerst bestehen bleiben.
sueddeutsche.de (€), deutschlandfunkkultur.de, twitter.com

Bonner “General-Anzeiger” holt Florian Ludwig in die Chefredaktion.

Zeigt eine Beförderung an: Der Bonner "General-Anzeiger" holt Florian Ludwig in die Chefredaktion. Er kommt für Dietmar Kanthak, der in den Ruhestand gegangen ist. Neben Ludwig sind Chefredakteur Helge Matthiesen, Vize Sylvia Binner und Marcel Wolber in dem Führungsteam. Ludwig soll die Print-Produktion des "General-Anzeigers" leiten, außerdem das News-Management ausbauen. Ludwig startete 2003 als Volo bei der Tageszeitung, seit 2018 leitete er den Newsdesk.
rheinischepostmediengruppe.de

“Der Standard” kooperiert mit Obermayer und Obermaier.

Jetzt Standard: Die Investigativ-Journalisten Bastian Ober­mayer und Frederik Ober­maier (Foto) recherchieren in Öster­reich künftig für den "Standard", meldet die Zeitung in eigener Sache. Durch die Kooperation mit Paper Trail Media von Obermayer und Obermaier vertiefe man auch die Zusammen­arbeit mit dem "Spiegel", der bereits Partner der Firma ist. Indes wird Fabian Schmid, bisher Vize-Ressort­leiter Innen­politik & Chronik, Leitender Redakteur Investigativ beim "Standard".
derstandard.at

Analyse: Paid-Content-Erlöse von Publikumsmedien überschreiten Umsatzmarke von 1 Mrd Euro.

Paid-Content-Erlöse: Deutsche Publikums­medien erzielen mit Bezahl­inhalten aktuell 1,079 Mrd Euro pro Jahr, errechnet der Fachdienst PV Digest auf Grundlage der regulären Endkunden­preise. Das sind 23 % mehr als im Januar 2022. Über 90 % des Wachstums stammten aus der gestiegenen Anzahl an Digital-Abos, weniger als 10 % aus erhöhten Preisen. Knapp zwei Drittel der Paid-Content-Umsätze entfallen auf Tages­zeitungen, den größten Einzel-Umsatz macht die "Zeit".
pv-digest.de (€), horizont.net (€)

Zitate-Ranking 2022: “Spiegel” erneut vorne, “Handelsblatt” überholt “Bild”.

Handelsblatt verdrängt "Bild" im Zitate-Ranking von Media-Tenor 2022 von Platz 2. Insgesamt 845 Mal haben andere Medien das "Handelsblatt" zitiert, von "Bild" gab es nur 792 Zitate. An der Spitze steht erneut der "Spiegel" mit 1.096 Zitierungen. Interessanter Aspekt: 44 % der Zitate im "Handelsblatt" stammen von der Schwester-Zeitung "Tagesspiegel", die von Platz 16 im Jahr 2021 auf Platz 9 aufsteigt.
kress.de

“Welt am Sonntag” druckt Jahresrückblick in Brettspielform.

Spiel am Sonntag: Die "Welt am Sonntag" legt ihrer Silvester-Ausgabe einen Jahres-Rückblick in Brett­spiel­form zum Ausschneiden bei. Die Spielenden würfeln sich durch die Ereignisse des Jahres, müssen Fragen beantworten und Personenkarten ziehen. Wer die Elon-Musk- oder Deutsche-Bahn-Karte erwischt, muss eine Runde aussetzen, wer Patricia Schlesinger zieht, hat das Spiel sofort verloren.
"Welt am Sonntag", S. 11-14 (€)

Nürnberger Presse hatte ebenfalls Druckereiprobleme.

Ohne Druck: Der Verlag Nürnberger Presse meldet wie auch die "FAZ" Druckereiprobleme. Die Donnerstag-Ausgabe der "Nürnberger Zeitung" und der "Nordbayerischen Zeitung" konnte wegen technischer Probleme nicht gedruckt werden. Zahlreiche Lokalzeitungen waren von den Einschränkungen ebenfalls betroffen. Die "FAZ" hatte aufgrund einer technischen Störung in der Druckerei am Mittwochabend Lieferprobleme bei der gedruckten Ausgabe, weshalb die Digital-Ausgabe kostenlos abrufbar war.
nordbayern.de, turi2.de (Background)

Schwäbischer Verlag kauft “Zollern-Alb-Kurier”.

Eikaufa ganga: Der Schwäbische Verlag übernimmt das Balinger Druck- und Verlagshaus Hermann Daniel, das die Tageszeitung "Zollern-Alb-Kurier" herausgibt. Schwäbisch-Chef Lutz Schumacher spricht von einer "Stärkung des lokalen Journalismus". Für die Mit­arbeiter­innen des "Zollern-Alb-Kuriers" werde "nach guten Lösungen gesucht". An den redaktionellen Strukturen der Zeitung werde sich nichts ändern. Der "ZAK" erscheint mit 20.000 Auflage.
swr.de, schwaebische.de

Hacker attackieren britischen “Guardian”.

Unguarded: Hacker haben die IT-Infrastruktur der britischen Zeitung "The Guardian" attackiert und Störungen im Betrieb verursacht. Der Verlag geht von einem Erpressungsversuch mit Ransomware aus. Die Veröffentlichung von Artikeln auf der Website und in der App seien jedoch nicht gefährdet. Auch bei der Produktion der gedruckten Donnerstagsausgabe erwartet das Blatt keine Probleme.
spiegel.de, theguardian.com

Eva Quadbeck wird RND-Chefredakteurin neben Marco Fenske.

RND macht Eva Quadbeck ab 1. Januar zur weiteren Chef­redakteurin neben Marco Fenske. In ihrer neuen Funktion soll sie "weitere Verantwortung für die überregionalen Inhalte des RND" übernehmen. Quadbeck ist seit zwei Jahren stell­vertretende Chef­redakteurin und Leiterin des RND-Haupt­stadt­büros. Die Leitung des Büros bleibt auch künftig in ihrer Hand.
madsack.de

“Bild”, “BamS” und “B.Z.” werden im nächsten Jahr klimaneutral.

bildlogoGrünes Label fürs rote Blatt: Springer verkauft "Bild", "Bild am Sonntag" und die "B.Z." ab Januar als "klimaneutrales Produkt" – so wie seit September bereits die "Auto Bild". Die Emissionen, die bei der Produktion der Zeitungen entstehen, gleicht Springer durch Kompensationszahlungen aus, u.a. für eine Solaranlage in Indien und ein Wasserkraftwerk in Nicaragua. Ab März sollen sich auf die gleiche Art auch "Welt" und "Welt am Sonntag" mit dem Tüv-zertifizierten "Klimaneutral"-Sticker schmücken dürfen.
axelspringer.com, turi2.de (Background)

Presserat erteilt 10 Rügen u.a. für “Bild” und “InTouch”.

Blaue Briefe: Der Presserat spricht drei Rügen gegen bild.de und "Bild am Sonntag" aus, da die Redaktion veröffentlichte Bilder und Darstellungen von Personen nicht ausreichend anonymisiert hatte. Das Magazin "InTouch" erhält zwei Rügen wegen irreführender Überschriften. Außerdem rügt der Presserat die "Stuttgarter Zeitung, die "Braunschweiger Zeitung", südkurier.de, "Zeit" und "stern". Insgesamt hat der Presserat 118 Fälle behandelt und dabei 10 öffentliche Rügen, 21 Missbilligungen und 19 Hinweise erteilt. In 48 Fällen hat das Gremium die Beschwerden als unbegründet erachtet, in weiteren 6 Fällen auf eine Maßnahme verzichtet, sowie 14 Fälle vertagt oder abgelehnt.
presserat.de, meedia.de

Andrea Kümpfbeck wird Chefredakteurin der “Augsburger Allgemeinen”.

Eine bleibt, einer geht: Die "Augsburger Allgemeinen" macht Andrea Kümpfbeck dauerhaft zur Chef­redakteurin. Sie hatte die Leitung Anfang 2022 bereits kommissarisch gemeinsam mit Yannick Dillinger übernommen, nachdem Gregor Peter Schmitz zu RTL gewechselt war. Dillinger hat die Zeitung jedoch inzwischen "auf eigenen Wunsch" verlassen. Die Mediengruppe Pressedruck kündigt an, die Chefredaktion künftig wieder mit einer Doppelspitze zu besetzen. Wer die Zeitung zusammen mit Kümpfbeck leiten soll, steht aber noch nicht fest.
meedia.de, turi2.de (Background)

Zitat: Welt-Digital-Chefredakteur Oliver Michalsky erinnert sich an Einführung der Paywall vor 10 Jahren.

"Uns war klar, dass Qualitäts­journalismus im Netz langfristig nicht allein mit Hilfe von Werbung finanzierbar sein wird, dass wir als zweite wesentliche Ertrags­säule Vertriebs­erlöse bräuchten."

Oliver Michalsky, Chef­redakteur von Welt Digital, erinnert sich, wie die "Welt" heute vor 10 Jahren eine Paywall eingeführt hat. "Das Risiko des Reichweiten­verlusts war uns bewusst", sagt er. Die Entscheidung sei von dem Gedanken getragen gewesen, "dass eine noch stärkere Fokussierung auf Leser­bedürfnisse bei unserer täglichen Arbeit dies kompensieren würde".
turi2 – eigene Informationen

Zitat: Die Menschen kaufen in der Krise nicht nur Schnäppchen, sagt Carsten Dorn.

"Die Menschen wollen zwar sparen, aber sie sind keine Konsumverweigerer und das reine Schnäppchen ist nicht alles. Der Konsum wird bewusster."

Carsten Dorn, Geschäfts­führer der Score Media Group, sagt im turi2-Interview, dass Werbung in Tages­zeitungen in der Krise "beim Sparen und beim Planen" hilft – und das wirkt auf viele Menschen "beruhigend".
turi2.de, turi2.de/agenda2023 (weitere Beiträge)

“Planbarkeit wirkt beruhigend” – Carsten Dorn über Zeitung und Werbung in der Krise.


Sichere Bank: Tageszeitungen und ihre Werbung können Leserinnen ein Gefühl von Sicherheit vermitteln, sagt Carsten Dorn, Geschäftsführer der Score Media Group im Interview mit Nancy Riegel. In der Studie “Deutschland, dein Zuhause” hat der Zeitungs-Vermarkter untersucht, welche Anzeigen in schwierigen Zeiten am besten funktionieren. Nicht nur Sonderangebote, sondern auch Imagewerbung sind jetzt gefragt. Und: Mehrere Branchen sollten jetzt in der Krise erst recht werben, nicht nur als “vertrauensbildende Maßnahme”. Weiterlesen >>>

Schneider, Würzbach und Strunz bilden künftige “Bild”-Chefredaktion.

Bild' dir dein Trio: Die künftige "Bild"-Chef­redaktion besteht aus Alexandra Würzbach, Claus Strunz und dem Neu­zugang Robert Schneider, verkündet Johannes Boie der Belegschaft. "Bild am Sonntag"-Chef­redakteurin Würzbach und Bild-TV-Chef Strunz bleiben also entgegen ersten Spekulationen beim Springer-Blatt. Die Berichte haben laut "Spiegel" intern ein "Macht­vakuum" und "Führungs­chaos" ausgelöst.
spiegel.de, turi2.de (Background)

Die “Mitteldeutsche Zeitung” holt Anna Petersen in die Chefredaktion.

Mitteldeutsche Zeitung holt Anna Petersen, 28, in die Chefredaktion. Petersen kommt von der "Landeszeitung für die Lüneburger Heide" und soll künftig neue Formate in der lokalen und regionalen Berichterstattung entwickeln. Der bisherige stellvertretende Chefredakteur Digitales bei der "Volksstimme", Gert Glowinski, 45, übernimmt künftig die Chefredaktion Digitale Transformation für "MZ" und "Volksstimme".
kress.de