Martina Stöcker und Henning Bulka werden Vize von “Rheinische Post”-Chef­redakteur Moritz Döbler.


Doppel-Vize: Die "Rheinische Post" macht Martina Stöcker (rechts) und Henning Bulka (links) zu Stell­vertretern von Chef­redakteur Moritz Döbler (Mitte). Sie folgen zum Jahres­wechsel auf den bisherigen Vize Horst Thoren, 66, der in den Ruhe­stand geht. Beide sind seit April bereits Mitglied der Chef­redaktion. Stöcker ist Leiterin des News­managements, Bulka Leiter des Digital­desks.
rheinischepostmediengruppe.de

(Foto: Andreas Krebs / Rheinische Post)

Schweizer Zeitung “20 Minuten” veröffentlicht KI-Fotos erfundener Leser.


Künstlich intelligente Leser: Die Schweizer Pendler­zeitung "20 Minuten" von Tamedia hat vor knapp zwei Wochen erfundene Leser-Statements samt KI-generierter Bilder veröffentlicht, berichtet das Branchen-Medium "Persoenlich.com". In der Ausgabe zum 25. Geburtstag der Zeitung gab es eine ganze Seite mit Testimonials von neun Leserinnen und Lesern, von denen zwei jedoch gar nicht existieren. Einen ersten Verdacht hatte vergangene Woche ein Nutzer bei X geäußert, dem die Bild­auflösung und ein "etwas komisches Ohr" einer der gezeigten Personen aufgefallen sind. Am Montag räumt Chef­redakteurin Désirée Pomper in der Zeitung und auf der Website eine "Fehl­leistung" ein: Zwei Mitglieder der Redaktion hätten "in Eigen­initiative zwei Fotos von vermeintlichen Lesern mit Künstlicher Intelligenz generiert" und diese publiziert. Eines der Zitate sei zudem nie von einem Community-Mitglied getätigt worden. "Weder die Chef­redaktion noch die Redaktions­leitung wurden über diese Handlungen informiert", schreibt Pomper und sieht darin einen "fundamentalen Verstoß" gegen die publizistischen Leit­linien der Zeitung, die einen "verantwortungs­vollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz" vorsehen. Besonders pikant: Gerade das Bild und das Zitat der zentral auf der Seite positionierten Person namens "Darrell" sind nicht echt. Auch das Bild der "Remo" genannten Person ist KI-generiert. Die Redaktion arbeite den Fall nun auf und werde "angemessene Maßnahmen ergreifen", schreibt Pomper, damit sich "dies nicht wiederholt".
persoenlich.com, 20min.ch (Stellung­nahme Pomper), epaper.20minuten.ch (Jubiläums­ausgabe)

(Bild: Screenshot E-Paper "20 Minuten" vom 11.9.2024; Hervorhebung durch turi2)

Zitat: “taz”-Geschäftsführer Andreas Marggraf schätzt große Leserbindung.


"Wir haben eine unglaublich eng an uns gebundene Leserinnenschaft, der es wichtig ist, dass die 'taz' weiter besteht. Das ist schon ein Vorteil gegenüber manch anderen Titeln, wo diese Bindung möglicherweise nicht so groß ist."

"taz"-Geschäfts­führer Andreas Marggraf zeigt sich im Interview mit dem "KNA-Mediendienst" zuversichtlich, dass die Abonnenten der Zeitung auch nach Einstellung der werk­täglichen Printausgabe im Oktober 2025 weitgehend treu bleiben.
meedia.de, mediendienst.kna.de (€), turi2.de (Background)

(Foto: Kathrin Leisch/taz/KNA)

“taz” stellt werktägliche Printausgabe im Oktober 2025 ein.


Abschied vom Papier: Die werktägliche Ausgabe der "taz" erscheint am 17. Oktober 2025 zum letzten Mal gedruckt. Bei der General­versammlung der Verlags­genossenschaft in Berlin haben 77 % der Genoss*innen dem Vorschlag der Geschäfts­führung zugestimmt, dass ab Mitte Oktober 2025 nur noch die "wochentaz" am Samstag auf Papier erscheint. 13 % stimmenten dagegen, weitere 10 % enthielten sich. Die Werktags­ausgabe gibt es dann nur noch digital als E-Paper, jedoch weiterhin als abgeschlossenes Zeitungs­produkt. Die Frage, ob die Ge­nos­s*in­nen auch "in den nächsten zwei Jahren" noch Abon­nen­tnen bleiben wollen, haben 69 % mit "Ja" beantwortet. Bereits 2018 hatte der damalige Geschäfts­führer Kalle Ruch die Vision ins Spiel gebracht, dass die "taz" eines Tages nur noch am Wochenende gedruckt erscheinen könnte.
taz.de, spiegel.de (€)

“Es besteht ein Bedarf an Formaten, die ein tägliches Update an Informationen anbieten” – Jens Lönneker über die Chancen für Zeitungen zwischen Overkill und Bashing.


Schwindende Medienakzeptanz: Wenn Zeitungen die Menschen nicht mehr erreichen, dann geht der gemeinsame Blick auf das Weltgeschehen und ein Konsens darüber in einer Gesellschaft verloren. Jens Lönneker, Gründer und Geschäftsführer des Markt- und Meinungs­forschers Rheingold Salon, hat für seine Studie Medien zwischen Achtung & Ächtung Erschreckendes festgestellt: So ist jeder vierte Studienteilnehmer “medienavers”, zwei Drittel fühlen sich von Politik und System alleingelassen. Wie Medien und Gesellschaft gegen­steuern können, verrät Lönneker im Gespräch mit Heike Turi. Weiterlesen >>>

Was passiert, wenn die Zeitung stirbt? Vier düstere Prognosen – und eine hoffnungsvolle.


Zombies statt Zusammenhalt: Zeitungssterben heißt das Gespenst, das umgeht im deutschen Blätterwald. Vor allem im Regionalen und Lokalen drohen blinde Flecken auf der Landkarte, Nachrichtenwüsten, die nicht mehr publizistisch beackert werden. In den USA ist es vielerorts schon so weit: In den vielen Landstrichen ohne Zeitung oder vergleichbares Lokalmedium lässt sich erforschen, welche Folgen es für eine Gesellschaft hat, wenn journalistische Informationsquellen fehlen. So weit muss man aber gar nicht in die Ferne schauen: Auch Studien aus dem deutschsprachigen Raum verheißen wenig Gutes. Anne-Nikolin Hagemann blickt auf fünf Vorhersagen für eine Zukunft ohne Zeitung. Weiterlesen >>>

Zitat: “Abendblatt”-Chefredakteur Lars Haider ist sich sicher, dass es seine Zeitung auch in 40 Jahren noch geben wird.

"Der einzige Niedergang, den wir sehen, ist der der Print-Auflage. Während die Print-Kurve nach unten geht, geht aber die der Digital-Abos nach oben."

Lars Haider, Chefredakteur des "Hamburger Abendblatt" ist sich sicher, dass es seine Zeitung auch in 40 Jahren noch gegen wird. Im Interview zur Themenwoche Zeitungen sagt er, dass sich die Redaktion allein über die Digital-Erlöse finanzieren könnte, er aber dennoch weiter drucken will.
turi2.de (Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)

“Ein Teil unseres Erfolgs ist, dass die Stimmung bei uns besser ist als anderswo” – “Abendblatt”-Chefredakteur Lars Haider über Zeitungen und Zukunft.


Hart am Wind: “Eine Redaktion, in der die Menschen einander vertrauen und gern zusammen­arbeiten, ist ein gutes Fundament für alles andere”, sagt Lars Haider, der seit 13 Jahren Chef­redakteur des “Hamburger Abend­blatts” ist. Im Interview zur Themenwoche Zeitungen mit turi2-Chef­redakteur Markus Trantow erklärt Haider, warum er trotz Zeitungs­krise positiv in die Zukunft blickt. Einen wichtigen Grund für den Erfolg des “Hamburger Abend­blatt” sieht er darin, “dass wir in den vergangenen Jahren nahezu alles verändert und viele Dinge ausprobiert haben”. Unter seiner Leitung stieg die Zeitung zum größten Podcast-Anbieter unter den Regional­zeitungen auf. Nun hat das “Abendblatt” seine erste Video-Doku-Serie veröffentlicht. Inzwischen könnte das Blatt ganz ohne Print-Erlöse leben – warum Haider trotzdem “für immer” eine gedruckte Zeitung anbieten will.
Weiterlesen >>>, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)

Zitat: Nicht der Ausspielkanal führt in die Zukunft, sondern der Journalismus, findet Denni Klein.

"Am Ende ist es der Journalismus, der uns in die Zukunft führt, und nicht der Ausspielkanal."

In der Themenwoche Zeitungen berichtet Denni Klein, bei Madsack zuständig für Editorial Developement, von den Erfahrungen bei der Umstellung von der Print-Zustellung des "Prignitz-Kurier" auf ein reines Digitalprodukt. 64 % der Abonnenten seien den Weg ins Digitale mitgegangen.
turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche Zeitungen)

“Journalismus, der uns in die Zukunft führt” – Welche Erfahrungen Funke und Madsack mit dem Umstieg von Print auf E-Paper gemacht haben.


Zeitung ohne Zellulose: Die Zeitungsverlage Funke und Madsack haben 2023 damit für Aufsehen gesorgt, dass sie die Zustellung gedruckter Zeitungen in einzelnen, unwirtschaftlichen Regionen eingestellt haben. Bei Funke war es die “Ostthüringer Zeitung” in Teilen des Landkreises Greiz. In Brandenburg hat Madsack den “Prignitz-Kurier” in gedruckter Form komplett beerdigt und macht Lokaljournalismus dort nur noch digital. Beide Verlage gehen ähnliche Wege und stehen vor den gleichen Herausforderungen, wird in Gesprächen mit Nils R. Kawig (links), Chefredakteur der “Ostthüringer Zeitung”, und Denni Klein, Leiter Editorial Development bei Madsack, klar. Doch die Ergebnisse unterscheiden sich.
weiterlesen >>>, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche Zeitungen)

Zitat: Carsten Dorn appeliert an die Verantwortung von Werbenden für den Journalismus.

"Für die Branche wünsche ich mir, dass ein Ruck durch alle Beteiligten geht. Wir alle haben hier Verantwortung. Media­agenturen und Werbung­treibende können ihren Beitrag leisten, indem sie Teile ihrer Media­budgets von der ein oder anderen sozialen Platt­form abziehen und in nationale Medien geben."

Carsten Dorn, Geschäftsführer von Score Media, spricht im Inter­view für die turi2 Themenwoche Zeitungen über die Verantwortung der Wirtschaft für die Gesellschaft und den Journalismus.
turi2.de (ganzes Interview)

“Der Zugang zu Qualitätsmedien muss niederschwellig sein” – Carsten Dorn über Zeitungen und deren Vermarktung.


Denkt groß: Carsten Dorn, Geschäfts­führer und Schwung­rad bei Score Media, dem zentralen Vermarkter der wichtigsten deutschen Regional­zeitungen, macht sich Sorgen um Deutschland. Der diplomierte Betriebs­wirt und Vater dreier Söhne nimmt Media­agenturen, Werbung­treibende und Medien in die Verantwortung für eine funktionierende plurale Gesellschaft. Dorn leitet seit 2018 Score Media, mit mehr als 400 Tages­zeitungs­titeln und deren Portalen und E-Paper-Angeboten einer der größten Cross­media-Vermarkter in Deutschland. Welche guten Nach­richten er gern lesen würde, verrät Dorn im Auftakt-Interview der Themenwoche Zeitungen mit Peter Turi. Weiterlesen >>>

Adele veröffentlicht ihre Konzert-Zeitung bei Instagram.

Adelektüre: Popstar Adele hat zu ihren zehn Konzerten im August in München jede Woche eine neue Ausgabe der Mini-Klatsch­zeitung "Saturn Times" herausgebracht. Für alle, die nicht dabei waren, veröffentlicht sie die Cover nun bei Instagram und schreibt, es sei jeden Sonntag ein Highlight gewesen, die Zeitung zu erstellen. Sie habe wohl ihre "wahre Berufung verfehlt", denn es mache ihr so viel Spaß, "absoluten Unsinn zu schreiben".
instagram.com via n-tv.de

“Horizont”: Verlage denken über “radikale Szenarien” für Gross-System nach.

Grosso-Umstrukturierung: Dem deutschen Presse­vertrieb könnte eine weitere Markt­bereinigung bevor­stehen. "Horizont" berichtet von "radikalen Szenarien", wonach die großen Verlage auf eine weitere Reduzierung der aktuell bundes­weit noch 15 Presse-Grossisten drängten. Ein Szenario sehe nur noch fünf bis sieben Grossisten vor, die ihre kauf­männischen Funktionen in einer zentralen Service­firma bündeln sollen. Auch eine Zentralisierung mit mehreren Logistik-Stand­orten sei im Gespräch. Auf "Horizont"-Anfrage teilt das Verlags­bündnis "Fit for Future" nur allgemein mit, das bisherige Modell müsse "grund­legend und schneller als bisher reformiert werden".
horizont.net (€)

BDZV-Umfrage: Vertriebs- und Digitalerlöse retten Zeitungsverlagen 2023 die Bilanz.


Gedrucktes unter Druck: Die Zeitungsverlage in Deutschland haben 2023 insgesamt 6,68 Mrd Euro Umsatz gemacht, im Jahresvergleich ein Rückgang um 2 %, sagt der "Branchenbeitrag 2024 - Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Zeitungen" des BDZV. Demnach sanken die Anzeigen­umsätze zwar um knapp 7 % auf 1,66 Mrd Euro, die Vertriebs­umsätze blieben mit 5,02 Mrd Euro jedoch fast konstant. Hier konnten Preis­erhöhungen die anhaltenden Auflagen­rückgänge ausgleichen. Damit steuere der Lesermarkt erstmals 75 % zu den Gesamt­einnahmen bei, so der Bericht. Wachstum verzeichnen die Verlage im Digitalen: Mit einem Plus von 21 % erreichen E-Paper fast die Umsatz-Schwelle von 500 Mio Euro. Der Digital-Umsatz ohne E-Paper wächst um 14 % auf 823 Mio Euro. Bei regionalen Abo­zeitungen macht der Digital-Anteil 12,4 % der Gesamt­umsätze aus, bei über­regionalen Tages­zeitungen sind es inzwischen satte 49,9 %. Kauf­zeitungen liegen mit 37 % dazwischen. Fürs laufende Jahr erwarten die Verlage einen weiteren Rückgang bei Print- und Anzeigen­erlösen sowie weitere Zuwächse im Digitalen.
presseportal.de (Zusammenfassung), bdzv.de (Details und Grafiken)

“Hamburger Abendblatt” ändert Buchstruktur.

Hamburger Abendblatt A150Formatfolgen: Das "Hamburger Abendblatt" nutzt den Wechsel vom Nordischen aufs kleinere Rheinische Format für eine Neuordnung der Buchstruktur, berichtet Gregory Lipinski bei "Meedia". Statt bisher vier gibt es künftig sechs Zeitungsbücher. So bekommen Leser in Hamburg u.a. einen eigenen Teil mit Nachrichten aus den angrenzenden Regionen. Parallel zum Format-Wechsel startet das "Abendblatt" die Image-Kampagne "Hamburg für immer" von Jung von Matt:
meedia.de (Buch-Struktur, €), funkemedien.de (Image-Kampagne) turi2.de (Background Format-Wechsel)

IVW: Meistverkaufte Titel verlieren fast alle an verkaufter Auflage.


Auflagen-Absturz: Von den 15 meist­verkauften Zeitschriften und Zeitungen verzeichnet im 2. Quartal einzig Funkes "Nur TV Plus" einen leichten Zuwachs bei der verkauften Auflage. Die legt laut IVW um 2,8 % auf rund 810.000 zu, alle anderen Top-Titel rutschen im Jahres­vergleich ins Minus. Prozentual am härtesten trifft es "Bild am Sonntag" mit einem Rückgang um 21,2 % oder absolut 122.745 auf 457.256 verkaufte Exemplare. Für die "harte Auflage" aus Einzel­verkauf und Abos berechnet "DWDL" für "BamS" sogar ein Minus um 36 %. Bauers Programmie "TV 14" steht mit rund 1,33 Mio verkaufter Auflage zwar deutlich vorne vor allen anderen Titeln, verliert aber dennoch 9,6 % bzw. knapp 141.000 Verkäufe. Auf Platz 2 rangiert "Bild" mit rund 970.000 Verkäufen, ein Minus von 5,9 %. Bei den aktuellen Wochenmagazinen verliert der "stern" 6,3 % verkaufte und sogar 10 % harte Auflage. "Spiegel" und "Focus" sind bei der harten Auflage dagegen leicht im Plus, der "Focus" sogar bei der verkauften Auflage. "Cicero" wächst bei verkauften Exemplaren dagegen um 34,4 %.
dwdl.de (Zusammenfassung), dwdl.de (harte Auflage)

“Zeit” lebt weiterhin “Print first”, Zeitungs- und Online-Redaktion rücken aber zusammen.


Print-Primat: Die Redaktionen von "Zeit" und "Zeit Online" sollen in den kommenden zwölf Monaten unter ein gemeinsames Markendach rücken und unter einem Namen auftreten, berichtet "Horizont". Dennoch soll die gedruckte Zeitung auch in Zukunft Vorrang haben: "Wir leben 'Print First'. Die Wochen­ausgabe hat grund­sätzlich das Erst­zugriffs­recht auch für alle digitalen Inhalte", sagt "Zeit Online"-Chefredakteur Jochen Wegner (rechts) im "Horizont"-Doppel­interview mit "Zeit"-Chef­redakteur Giovanni di Lorenzo (links). Besondere Geschichten und exklusive Stücke halte die Online-Redaktion für Print zurück, damit "auch die Print-Ausgabe weiter glänzen kann", so di Lorenzo. Die Leserinnen hätten "feine Antennen" und würden wahrnehmen, wenn beim Erscheinen des Blattes alles Wichtige schon online zu lesen war. "Man muss den Leuten wirklich nicht mit dem nackten Hintern ins Gesicht springen", formuliert es di Lorenzo drastisch und ist überzeugt: "Wenn bei einer klassischen Medienmarke die gedruckte Ausgabe – fast unabhängig von ihrer Auflage – inhaltlich nicht mehr funktioniert, dann zerfasert auch der Rest." Das Blattmachen der Print-Ausgabe zwinge "zu permanenter Selbstreflexion". Die gedruckte "Zeit" sollte "mehr denn je eine eigene Handschrift haben" und müsse mehr sein als "ein 'Best of Online'".

Zugleich gewinne die "Zeit" "zwei Drittel bis drei Viertel" aller neuen Digital-Abos "aus Online-Stücken, die nie gedruckt werden", sagt Wegner. Auch die bisher kostenlosen "Zeit"-Podcast sollen künftig aufs Bezahl-Abo einzahlen: "Wir wollen im Herbst behutsam beginnen, neue, eigens produzierte Podcasts, kleine Teile unseres riesigen Archivs oder die jeweils neuste Folge einzelner Formate im Z+-Bezahlmodell anzubieten." Die reine Werbefinanzierung stoße bei manchen "Zeit"-Podcasts wegen ihrer großen Reichweiten an Grenzen. "Wir sind Marktführer hierzulande, spüren das aber noch nicht in unseren Erlösen", so Wegner. Über ein zusätzliches, günstigeres Podcast-only-Abo denke man zwar nach, das erklärte Ziel sei aber: "Wir wollen vor allem unser Voll-Abo Z+ noch attraktiver und haltbarer machen."
horizont.net (€)

(Fotos: Di Lorenzo: Thomas Bartilla/Geisler-Fotopres/ Picture Alliance; Wegner: Andreas Chudowski)

AWA-Analyse: Mediennutzung verändert sich stark.

Mediennutzung: Die Reichweite von TV und Radio ist seit 1961 zwar deutlich gestiegen, ihren Peak hatte sie aber 2011, seitdem sinkt die Nutzung wieder, geht aus Daten der AWA-Studie hervor. Bei Tages­zeitungen dagegen geht die Reichweite nur in eine Richtung: Von 70 % 1961 über 58 % 2011 auf 38 % heute. Zeitschriften hatten mit 90 % Reichweite 2011 ihren Höhepunkt, heute sind es 70 %.
horizont.net (€), turi2.de (Background)

VSZV-Chef Valdo Lehari knüpft Kooperation mit ÖRR an Bedingungen.

Erst die Hausaufgaben: Der Vorsitzende des Verbands der Südwest­deutschen Zeitungs­verleger, Valdo Lehari, schließt eine technische Kooperation mit den Öffentlich-Rechtlichen nicht aus, knüpft sie aber an Bedingungen. Erst müssten "alle anderen Baustellen" geklärt sein, sagt er im dpa-Interview und meint den Streit um "presse­ähnliche" Online-Texte von ARD und ZDF. Der Politik wirft er "unterlassene Hilfeleistung" vor.
ad-hoc-news.de (ÖRR), bdzv.de (Politik)

Zitat: “Zeit”-Journalist Heinrich Wefing über sein Einstellungsgespräch bei Helmut Schmidt.

"Das Entscheidende bei der 'Zeit' war nicht das Studium oder der Auslandsaufenthalt, sondern das Einstellungsgespräch mit Helmut Schmidt. Er stellte Fragen und wenn man das bestanden hatte, dann war man dabei."

Heinrich Wefing, Politik-Chef der "Zeit", blickt im WDR-Podcast mit Jörg Thadeusz auf seinen geschichtsträchtigen Start bei der Hamburger Wochenzeitung zurück.
twitter.com

Lese-Tipp: Nordrhein-westfälischer Philologenverband will “Beratung” für Abi-Zeitungen.

Lese-Tipp: Der nordrhein-westfälische Philologenverband macht sich für eine "Beratung" für Abi-Zeitungen stark, um Absolventen zu erklären, "was im Rahmen einer Schülerzeitung erlaubt sei und was nicht". Grund seien u.a. Schmähungen in dort abgedruckten Artikeln über Lehrkräfte. Medienrechtler sehen die mögliche Regulierung skeptisch: Auch Abi-Zeitungen unterlägen dem Presserecht und gelten als vom Grundgesetz besonders geschützt.
faz.net

“Allgäuer Zeitung” erweitert Redaktionsleitung.

Allgäuer Zeitung befördert Aimée Jajes, 38, und Helmut Kustermann, 55, in die Redaktions­leitung. Als Vize-Redaktions­leiterin verantwortet Jajes, bisher Leiterin der Lokal­redaktion Kempten, künftig u.a. das redaktionelle Qualitäts­management und die Volo-Aus­bildung. Kustermann, bisher Leiter der "Allgäu-Rundschau", soll sich um Investigativ- und Live-Journalismus kümmern.
allgaeuer-zeitung.de

Verlegerin Franziska Sigg übergibt Führung der “Rems Zeitung” komplett an ihre Nichte Kerstin Sigg.

Generationswechsel: Die Verlegerin der Rems Zeitung, Franziska Sigg, Jahrgang 1939, zieht sich als Geschäfts­führerin und Gesell­schafterin der ältesten, noch erscheinenden Tages­zeitung in Baden-Württem­berg zurück. Sie kam 1983 ins Unter­nehmen und trat 1993 die Nachfolge ihrer verstorbenen Mutter an. Seit 2018 leitet sie den Verlag zusammen mit ihrer Nichte Kerstin Sigg, Jahrgang 1972, die das Medien­haus künftig allein führt.
remszeitung.de

Christoph Maier wechselt vom RND zu “OVB Heimatzeitungen”.

Bayer-Maier: Der Rosenheimer Verlag OVB Media macht Christoph Maier ab April zum Chef­redakteur der "OVB Heimat­zeitungen" wie "Ober­bayerisches Volks­blatt" oder "Chiemgau-Zeitung". Maier kommt von Madsack, wo er Mitglied der RND-Chef­redaktion war. In Rosenheim folgt er auf Carmen Krippl, die das Unternehmen "auf eigenen Wunsch" verlässt.
kress.de

“Bild” kommt künftig ohne TV-Beilage.

bildlogoBildstörung: "Bild" verzichtet künftig auf eine gedruckte Beilage mit TV-Programm, berichtet "Clap". Bisher lag "Bild" am Donnerstag das Programmie-Magazin "tvtv" der rtv Mediagroup bei, die Ende 2023 ihren Betrieb eingestellt hat. Ersatz habe Springer nicht gesucht. Das tages­aktuelle TV-Programm wird auch weiterhin in "Bild" abgedruckt.
clap-club.de

Media Tenor: “Bild” baut Abstand als meistzitiertes Medium aus.


Bild' dir dein Ranking: Springers "Bild"-Gruppe führt auch 2023 das Zitate-Ranking von Media Tenor mit 1.546 Zitaten an. Auch die Plätze zwei und drei werden unver­ändert von "Spiegel" (1.138) und "Handels­blatt" (939) belegt. Aller­dings baut "Bild" ihren Abstand etwas aus. Bei den TV-Sendern führen ARD (632) und ZDF (587), wobei sich das Erste vor das Zweite schiebt. Zu den Auf­steigern zählt die RTL-Gruppe (364), inklusive ntv, "stern" und "Capital", die sich von Position 15 auf 12 verbessern. Unter den Regional-Zeitungen hat der "Tages­spiegel" (416) die Nase vorn, vor Funke (394) und der "Rheinischen Post" (342). Media Tenor zählt seit 1994 Zitate ausgewählter Qualitätsmedien. Nach eigenen Angaben fließen in die Bewertung auch investigative Leistung, Nachrichten­wert und weitere Qualitäts­kriterien ein.
kress.de

Analyse: Paid-Content-Erlöse von Publikumsmedien wachsen um 14 %.

Digitales Geld: Deutsche Publikums­­medien erzielen mit Bezahl­inhalten 1,2 Mrd Euro pro Jahr, errechnet der Fachdienst PV Digest. Das sind 14 % mehr als im Januar 2023. Mehr als 70 % des Wachstums resultieren aus gestiegenen Abo-Zahlen, 29 % aus höheren Preisen. Den größten Einzel-Umsatz generiert die "Zeit", den meisten Leser­markt-Umsatz macht die "FAZ". Knapp zwei Drittel der Paid-Content-Umsätze entfallen auf Tages­zeitungen.
pv-digest.de

Schwäbischer Verlag übernimmt “Schweriner Volkszeitung”.

Schwäbriner Volkszeitung: Der Schwäbische Verlag übernimmt die "Schweriner Volkszeitung" und dessen Schwester-Blatt "Nord­deutsche Neueste Nachrichten" aus Rostock, berichten NDR und KNA. Bisher gehören beide Blätter zur Medien­gruppe NOZ/mh:n Medien. Das Kartellamt muss der Übernahme noch zustimmen. In Mecklenburg-Vorpommern gehört den Schwaben seit 2021 bereits der "Nordkurier" aus Neubrandenburg. Lediglich die Rostocker "Ostsee-Zeitung" von Madsack gehört noch zu einem anderem Medienhaus.
ndr.de, kna-news.de (€)

“SZ”-Vizechefin Alexandra Föderl-Schmid wehrt sich gegen Abschreib-Vorwürfe.

Stellt sich: Die stellvertretende Chefredakteurin der "Süddeutschen Zeitung", Alexandra Föderl-Schmid, wehrt sich in der "FAZ" gegen Plagiatsvorwürfe von Medieninsider. Bei den betreffenden Textpassagen gehe es nicht "um geistige Eigenleistungen anderer Autorinnen und Autoren wie bei Essays, Reportagen oder bei Kommentaren", sondern um Faktenbeschreibungen und Definitionen. Bei der Erklärung eines jüdischen Feiertags habe sie "möglicherweise aus einer Quelle zu viel wörtlich übernommen", gesteht Föderl-Schmid die Übernahme von Auszügen eines Lexikon-Textes ein und entschuldigt sich dafür. Plagiatsexperte Stefan Weber hält das Vorgehen für "unvereinbar" mit journalistischen Werten und kündigt gegenüber der "FAZ" eine umfassende Analyse der Schriften Föderl-Schmids an.
"FAZ" Nr. 296, S. 13 (€), medieninsider.com (€)

“Tagesspiegel” und “Berliner Morgenpost” beenden Zustellung am Sonntag.

Berliner Sonntagsruhe: Der "Tagesspiegel" und die "Berliner Morgenpost" stellen ab dem 2. Quartal 2024 die Haustür-Zustellung ihrer Sonntags­ausgaben über die Zustell-Organisation BLM ein, berichtet "Meedia". Die "Morgenpost" will ihre Samstagsausgabe dafür "deutlich aufwerten", zudem soll es sonntags weiterhin ein E-Paper geben. Der "Tagesspiegel" teilt mit, man prüfe "alle Optionen für unser zukünftiges Sonntags­angebot" und erarbeite "ein umfassendes Konzept für das ganze Wochenende". Auch "Bild am Sonntag" und "Welt am Sonntag" haben die Zustellung bereits beendet.
meedia.de (€)

“Horizont”: “Welt” legt Regionalredaktionen zusammen und verkleinert sie.


Die Welt rückt zusammen: Springers Welt-Gruppe legt ihre Regional­redaktionen in Hamburg und Düsseldorf organisatorisch zusammen, berichtet Roland Pimpl bei "Horizont". Die Redaktions­standorte an Rhein und Elbe blieben aber bestehen. Jörn Lauterbach, bisher Redaktions­leiter Hamburg, soll die Leitung der Gesamt-Regional­redaktion über­nehmen. Bisher arbeite "ein gutes Dutzend" Redakteurinnen für die beiden Regional­ressorts, künftig werde es "wohl ein Viertel weniger sein", schreibt Pimpl. Eine "Welt"-Sprecherin bestätigt die Zusammen­legung gegenüber "Horizont", nennt aber keine Details zur bisherigen und künftigen Personal­stärke. Man wolle "aus zwei kleinen Redaktionen eine größere schlag­kräftige" machen. In Hamburg und Düsseldorf erscheint die "Welt am Sonntag" mit einem Regional­teil, "wohl wegen höherer Anzeigen­umsätze aus Teilen des gehobenen Handels", schreibt Pimpl und denkt an Uhren und Schmuck. In Hamburg dürfte die "Welt" eine über­proportional große Leserschaft haben, die verlags­historisch zu erklären sei.
horizont.net (€)

Fotos: Ingeborg Knol / ImageBroker; Thomas Haesler / Eibner-Pressefoto / Picture alliance; Montage: turi2

“Bild” bringt Sonderausgabe zu Gottschalks Abschied von “Wetten, dass…?” heraus.

Thommy Total: "Bild" schenkt Thomas Gottschalk zum Abschied von "Wetten, dass...?" eine Sonder­ausgabe mit 3 Mio Auflage. Das 18-seitige Blatt liegt der heutigen "Bild" und "B.Z." bei, zudem werden 2 Mio Exemplare gratis an Haushalte in Groß­städten verteilt. Gottschalk gewährt ein großes Abschieds­interview, elf Politik-Profis geben "ihre persönliche Zukunfts­wette" ab. Chef­redakteurin Marion Horn will mit der "Drei-Millionen-Bild" ein "ähnliches Gemein­schafts­gefühl schaffen", wie es "Wetten, dass ..?" jahr­zehnte­lang geschafft hat.
per Mail

Die “Mitteldeutsche Zeitung” denkt darüber nach, Zusteller auch Lebens­mittel aus­liefern zu lassen.

Liefert den Kaffee gleich mit: Die "Mittel­deutsche Zeitung" denkt darüber nach, mit den eigenen Zustell­fahr­zeugen künftig auch Lebens­mittel oder Medikamente aus­zuliefern, sagt "MZ"-Geschäfts­führer Marco Fehrecke. Schon heute liefere die haus­eigene Logistik auch Briefe, Päckchen und Anzeigen­blätter aus. Durch eine breitere Auf­stellung sei es trotz Kosten­druck auch weiter­hin möglich, die Print­aus­gabe im gesamten Verbreitungs­gebiet zuzu­stellen.
mz.de via epd.de (€)

“Harz Kurier”-Redaktions­leiterin Svenja Paetzold-Belz übernimmt zusätzlich Geschäftsführung.

Harz aber geschäfts­führend: Funke macht Svenja Paetzold-Belz, 35, zur Geschäfts­führerin der Regional­zeitung "Harz Kurier" – zusätzlich zu ihrer Position als Redaktions­leiterin. Sie folgt auf Bernd Spieß, der in den Ruhestand geht. Paetzold-Belz leitet den Verlag gemeinsam mit Tatjana Biallas, die alle Funke-Regional­medien in Niedersachsen verantwortet.
funkemedien.de

Aufruf: “Jüdische Allgemeine” soll in neutralen Umschlägen zu versendet werden.

Inkognito: Die Israelitische Kultus­gemeinde München ruft dazu auf, die "Jüdische Allgemeine" nur noch in neutralen Umschlägen zu versenden. Nachbarn und Zusteller sollten "aus Sicher­heits­gründen" nicht wissen, dass es sich bei den Abonnentinnen um Juden handelt. Chef­redakteur Philipp Peyman Engel sagt T-Online, der Verlag nehme den Wunsch sehr ernst und kläre nun die Modalitäten.
t-online.de

Lese-Tipp: Wie Verlage Leserinnen und Abos vom Print ins Digitale mitnehmen.

Lese-Tipp: Der schrittweise Abschied von Print gelingt denen am besten, die früh und konsequent auf Digitalisierung gesetzt haben, analysiert Henning Kornfeld im "Journalist". Funke etwa habe gelernt, wie wichtig es ist, auch eingefleischte Print-Abonnenten parallel ans E-Paper heranzuführen. Madsack fahre gut damit, für Jüngere Digital-Angebote jenseits des E-Papers anzubieten. Beide Verlage hätten festgestellt, dass ein subventioniertes Tablet die Umstiegs­bereit­schaft vom Print- zum E-Paper-Abo fördere.
journalist.de

Score Media Group steigt in programmatische Print-Vermarktung ein.

Score Media Group startet programmatische Print-Vermarktung für regionale Tages­zeitungen. Werbe­kunden und Agenturen können zentral und automatisiert Standard-Werbe­formate in mehr als 420 Titeln belegen, zunächst mit festem Preis und Datum. Weitere Deal-Formen sollen folgen. Score-Media-Geschäfts­führer Carsten Dorn sieht in dem Angebot den Weg zur "weiteren Reduktion der Komplexität des Werbe­trägers regionale Tages­zeitung".
meedia.de, score-media.de

Susan Molzow wird Geschäfts­führerin der “Kieler Nachrichten”.

Von der Elbe an die Förde: Die langjährige Geschäfts­führerin der "Hamburger Morgenpost", Susan Molzow, wird Geschäfts­führerin der "Kieler Nachrichten". Sie folgt auf Sven Fricke, der den Verlag nach 21 Jahren "auf eigenen Wunsch" verlässt, um sich "einer neuen beruflichen Heraus­forderung" zu stellen. Nach ihrem Abschied von der "Mopo" war Molzow Publisherin bei Delius Klasing und CEO des Jahreszeiten-Verlags.
madsack.de

DuMont schließt Kölner Druckzentrum und lagert Zeitungsdruck nach Koblenz aus.

Ausgedruckt: Das Kölner Medienhaus DuMont schließt mit sofortiger Wirkung sein Druckzentrum in Köln. "Kölner Stadt-Anzeiger", "Kölnische Rundschau" und der "Express" werden ab sofort beim Mittelrhein-Verlag in Koblenz gedruckt. Betroffen sind rund 200 Beschäftige. DuMont begründet das Aus mit der "gesamt­wirt­schaftlichen Situation" sowie Preis­erhöhungen für Papier, Strom und Gas.
dwdl.de, verdi.de, horizont.net

“Clap”: Porto-Kosten für Zeitschriften-Vertrieb steigen 2024 um bis zu 14 %.

Pressepost: Die Deutsche Post schraubt 2024 die Porto-Kosten für den Versand von Zeitungen sowie Wochen- und Monats­titeln weiter nach oben. Laut "Clap" steigen die Preise für sogenannte Post­vertriebs­stücke um 1,4 bis 14,1 %. Die Post argumentiert mit gestiegenen Kosten. Der Zeit­schriften-Verband MVFP findet derartige Erhöhungen "schlichtweg unangemessen und inakzeptabel".
clap-club.de

Kerstin Münstermann steigt bei der “Rheinischen Post” in die Chefredaktion auf.

Rheinische Post macht Kerstin Münstermann, 49, zum Mitglied der Chefredaktion. Sie kam im Oktober 2020 von Funke zur "Rheinischen Post" und leitet seitdem die Parlaments­redaktion in Berlin. Zusammen mit dem Team in Düsseldorf will Münstermann die Zeitung "zu einer unverzicht­baren Stimme in der Haupt­stadt machen".
rheinischepostmediengruppe.de

Früherer Radio-Hamburg-Chef Marzel Becker wird Audio-Chef beim “Hamburger Abendblatt”.

Hamburger Abendblatt verpflichtet Marzel Becker als Head of Audio. Er soll das Podcast-Geschäft der Zeitung mit bisher mehr als 30 Audio-Formaten weiter ausbauen. Becker war 22 Jahre lang Chef von Radio Hamburg, wo er auch volontiert hatte. Im Juli 2022 hatte er den Posten überraschend abgegeben.
kress.de, meedia.de (€), turi2.de (Background)

Studie attestiert Regionalzeitungen hohes Vertrauen für Bezahlinhalte.

Bezahltes Vertrauen: Kosten­pflichtige Inhalte regionaler News-Seiten genießen bei Lesenden ein höheres Vertrauen als Gratis­angebote, sagt die Studie "Zeitungs­facetten" des Regional-Vermarkters Score Media. 72 % der Befragten glauben, Bezahl­angebote geben Informationen richtig wieder, bei Gratisnews sind es nur 61 %. Binnen eines Jahres ist die Zahl derer, die mindesten wöchentlich Paid Content nutzen von 18 auf 26 % gestiegen. Unter Millennials ist die Nutzung von Bezahl­inhalten mit 41 % am höchsten.
score-media.de (PDF-Download der Studie)

Zitat: “taz”-Gründer wollten mit Zeitung kein Geld verdienen, erinnert sich Hans-Christian Ströbele.

"Es dachte niemand daran, Geld mit dieser Zeitung und der Arbeit für diese Zeitung zu verdienen; wir sahen eine solche Zeitungsgründung als politisches Projekt."

Heute vor einem Jahr ist Grünen-Urgestein Hans-Christian Ströbele gestorben. Kurz vor seinem Tod hat er mit dem früheren "taz"-Chef­redakteur Michael Sontheimer noch über die wilden Gründungs­jahre der Zeitung gesprochen. Zu Ströbeles erstem Todes­tag veröffentlicht die "taz" das Gespräch.
taz.de

Bistumszeitungen gehen in gemeinsamem Magazin auf.

Fusion mit Gottes­segen: Die Bistums­verlage von 14 Diözesen vereinbaren eine Kooperation und bringen ab Ostern 2024 ein gemeinsames Magazin mit Regional­teil heraus. Man wolle damit "ein hoch­wertiges neues Heft" bieten und gleich­zeitig "deutliche Einsparungen" erzielen. Das Blatt soll alle 14 Tage erscheinen und weit­gehend die Namen der bisherigen Bistums­zeitungen und -magazine tragen, die darin aufgehen. Gemeinsam kommen die Titel bisher auf 94.000 Auflage.
aussicht.online

Blendle verabschiedet sich vom deutschen Markt.

Ausgeblendlet: Blendle, Micropayment-Dienst für Presse­artikel, stellt seinen Betrieb in Deutschland zum 3. September ein. Seit 2015 war es möglich, Artikel verschiedener Publikationen einzeln zu kaufen. In seinem Heimatmarkt, den Niederlanden, hat Blendle den Einzelverkauf schon 2019 abgeschafft und auf ein Abo-Modell umgestellt, das weiterhin besteht.
heise.de, twitter.com

Flurfunk Dresden: Geschäftsführer Michael Tillian verlässt Chemnitzer “Freie Presse”.

Chemnitzer Freie Presse und Geschäftsführer Michael Tillian gehen offenbar getrennte Wege, berichtet Flurfunk Dresden. Er verlasse die Mutter Chemnitzer Verlag und Druck spätestens im Januar und könnte in seine Heimat Österreich zurückkehren. Schon im März hatte der "Standard" berichtet, Tillian werde als neuer Chef von Mediaprint gehandelt, dem Verlag, der u.a. die "Kronen Zeitung" herausgibt und zur Hälfte Funke gehört.
flurfunk-dresden.de, derstandard.at (Background)

Redaktion von französischer Sonntagszeitung streikt, weil Rechtsextremer Chefredakteur werden soll.

Frankreich: Die Sonntagszeitung "Journal du Dimanche" ist an diesem Sonntag nicht erschienen, weil die Redaktion seit Donnerstag streikt, schreibt Léonardo Kahn in der "Süddeutschen". Grund ist ein geplanter Wechsel in der Chefredaktion: Geoffroy Lejeune, zuletzt Chef der rechts­extremen Wochen­zeitschrift "Valeurs Actuelles", soll neuer Chef der bisher bürgerlichen Sonntags­zeitung werden. Beim rechten Wochenblatt musste er gehen, weil dem Besitzer seine Redaktions­linie zu "radikal" gewesen sei und Lejeune gemäßigte Positionen bewusst ausklammere.
sueddeutsche.de (€)

Zustellung von “Bild am Sonntag” endet diese Woche.

Sonntags­ruhe: Die Bild am Sonntag beendet die Haustür-Zustellung schon an diesem Sonntag, berichtet "Clap". Bisher war nur vage von "Mitte des Jahres" die Rede. Ab 2. Juli gibt es "BamS" dann nur noch an Verkaufs­stellen wie Kiosken, Tank­stellen und Bäckereien. Eine Gutschein-Aktion soll die Verkäufe ankurbeln. Lediglich in Berlin bleibt die Haustür-Zustellung vorerst bestehen.
clap-club.de, turi2.de (Background)