“Die Rosinen herausgepickt” – Zeitungsforscher Horst Röper analysiert die SWMH-Zerschlagung.


Die Zerschlagung der SWMH Ende Mai kam überraschend und war offenbar doch gut geplant, analysiert der Verlagsexperte Horst Röper. Im Interview mit Steffen Grimberg, Leiter des KNA-Mediendienstes, gibt er der Politik die Schuld, dass das Presse-Kartellrecht zunehmend an Wirkung verliert. Die Politik habe das Kartellamt mit der letzten Kartellrechts-Novelle "zu einem zahnlosen Tiger gemacht". Im Verkauf der "Neckar Chronik" durch die "Südwest Presse" an einen Dritten im Vorfeld des SWMH-Deals vermutet Röper ein "Strohmanngeschäft". Der Deal sei sehr lokal und sehr schnell zustande gekommen, was aus seiner Sicht nicht gerade dafür spreche, "dass da wirklich ein Unternehmer mit eigenständigem Interesse hinter steckt".

Vom Umbau der SWMH würden laut Röper "die beiden Großen" profitieren, "die immer schon in der SWMH das Sagen hatten". Damit meint er die Neue Pressegesellschaft Ulm mit ihrer "Südwest Presse" und der Familie Ebner, die hier den Ton angebe, und die Medien Union Ludwigshafen der Familie Schaub mit der Zeitung "Rheinpfalz".

Röper rechnet auch damit, dass sich die Neue Pressegesellschaft nicht dauerhaft zwei Hauptredaktionen in Stuttgart und Ulm leisten wird. "Da wird zusammengelegt", prognostiziert der Experte mit Blick auf "Stuttgarter Zeitung", "Stuttgarter Nachrichten" und "Südwest Presse". Der Verbund der unter dem Dach der SWMH verbleibenden Titel, bestehend aus der "Süddeutschen Zeitung" und der Verlagsgruppe Coburg-Hof-Suhl mit Titeln in Nordbayern und Thüringen, mache für Röper "auch nicht viel Sinn".
kress.de

(Foto: IMAGO / Günther Ortmann)

Gewerkschaften kündigen im Tarifstreit mit dem BDZV weitere Streiks an.


Wenns ums Geld geht: Die Gewerkschaften DJU und DJV rufen im Vorfeld der nächsten Verhandlungsrunde um einen neuen Tarifvertrag für Zeitungsredakteure zu weiteren Streiks auf. "Besonders im Süden der Republik wird es in dieser Woche zu mehrtägigen, spürbaren Streiks kommen", lässt die DJU wissen. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 18. Juli statt. Die Gespräche scheinen aktuell festgefahren: Die letzten Angebote der Verleger wertet die Gewerkschaft als "Missachtung der Redaktionsarbeit".
verdi.de

Miriam Scharlibbe folgt beim “Mannheimer Morgen” auf Karsten Kammholz.


Neues aus dem Morgen­land: Die Haas Medien­gruppe macht Miriam Scharlibbe (Foto) zur Chef­redakteurin vom "Mannheimer Morgen". Sie folgt ab August auf Karsten Kammholz, der den Verlag "auf eigenen Wunsch" verlässt. Scharlibbe war zuletzt Co-Chef­redakteurin beim Schleswig-Holsteinischen Zeitungs­verlag sh:z. Spätestens zum 1. Januar 2026 wird sie zusätzlich Geschäfts­führerin Redaktion beim "Bergsträßer Anzeiger" und der "Schwetzinger Zeitung", deren bisherige Geschäfts­führer und Chef­redakteure Michael Roth und Jürgen Gruler in den Ruhe­stand gehen. Beim Vermarkter Haas Media wird Franzisca Jaster zum Januar alleinige Geschäfts­führerin, die bisherige Co-Geschäfts­führerin Yvonne Wenzel geht nach 27 Jahren im Unter­nehmen "auf eigenen Wunsch".
mannheimer-morgen.de, turi2.de (Abschied sh:z)

(Foto: Privat)

SWMH-Kleinaktionäre fühlen sich bei Verkauf “übergangen”.


Südwest-Klüngel? Der Verkauf der Südwest-Zeitungen der Medienholding Süd und der Fach­titel der SWMH, der Ende Mai für Schlag­zeilen sorgte, soll im Geheimen schon vor rund einem halben Jahr vereinbart worden sein, berichtet Markus Wiegand in "Kress pro". Die kleinen SWMH-Gesellschafter fühlten sich von der Neuen Presse­gesellschaft und der Medien Union "übergangen" und seien "stinksauer". Den Klein­aktionären soll zwar angeboten worden sein, sich an der NPG zu beteiligen, die Anteile sollen aber "derart teuer" gewesen sein, dass das Angebot wohl nur eine "Alibi-Übung" gewesen sei.
kress.de (Auszug), shop.oberauer.com (Heft oder E-Paper bestellen), turi2.de (Background)

Kartellamt gibt trotz Bedenken grünes Licht für Übernahme von Südwest-Zeitungen.


Zähneknirschende Zusage: Das Bundeskartellamt genehmigt die Übernahme der SWMH-Anteile an der Medienholding Süd ("Stuttgarter Zeitung", Stuttgarter Nachrichten", "Schwarzwälder Bote") durch die Neue Presse­gesellschaft in Ulm (u.a. "Südwest-Presse"). Insbesondere die Übernahme des "Schwarzwälder Boten" sieht Kartellamts­präsident Andreas Mundt jedoch "wettbewerblich bedenklich", weil beide Verlage in Teilen Baden-Württembergs die einzigen Wettb­ewerber im Markt regionaler Tages­zeitungen sind. "Dennoch mussten wir den Zusammen­schluss freigeben", so Mundt. Grund: Vor Freigabe des Zusammen­schlusses hat "Südwest-Presse" eine Lokalausgabe im Großraum Horb, die "Neckar Chronik", an einen Dritten veräußert. Damit erreichten die verbleibenden "problematischen" Märkte nicht das erforderliche Marktvolumen, das eine Untersagung rechtfertigen würde. Mundt bedauert: "Einmal mehr zeigt sich, dass dem Bundeskartellamt beim Erwerb von Zeitungen trotz offensichtlicher Wett­bewerbs­bedenken nach heutiger Rechtslage oft die Hände gebunden sind." Die Über­nahme der bisherigen SWMH-Sparte Fach­information durch die Medien Union Ludwigshafen hat das Kartell­amt bereits frei­gegeben.
kress.de, bundeskartellamt.de, turi2.de (Background)

(Foto: Bundeskartellamt/Bernd Lammel, Montage: turi2)

Tarifvertrag für Zeitungsredakteure: Verleger und Gewerkschaften kommen erneut nicht zusammen.


Sackgasse: Die Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Verlegern über einen neuen Gehaltstarifvertrag für Redakteure von Tageszeitungen enden erneut ohne Ergebnis. Der BDZV wirft den Gewerkschaften vor, "keine konstruktive Idee für eine Fortsetzung der bisherigen Verhandlungs­gegen­stände" zu haben und schlägt einen "Neustart" vor. DJV und Verdi sprechen von einem "Rückzieher" des Verbands. Die vom BDZV vorgeschlagene Erhöhung um einen Festbetrag von 100 Euro pro Monat sei "nicht akzeptabel".
dwdl.de, bdzv.de, djv.de, verdi.de

“20 Minuten” stellt gedruckte Tageszeitung ein.


Die letzten 20 Minuten: Die Schweizer Pendler-Zeitung "20 Minuten" stellt zum Jahre­sende ihre Print­ausgabe ein. Grund seien die sich "rasch wandelnde Medien­nutzung" sowie "sinkende Erträge im Print­geschäft". Stattdessen investiere der Verlag "substanzielle Mittel in die Weiterentwicklung des digitalen Produkts". Durch die Aufgabe der gedruckten Tageszeitung fallen bis zu 80 Voll­zeit­stellen weg. Die bisherigen Redaktionen in der Deutsch- und der Westschweiz werden zu einer nationalen Redaktion mit den Standorten Lausanne, Bern und Zürich zusammengeführt. Die Regionalbüros in Basel, Genf, Luzern und St. Gallen werden geschlossen.
kress.de, persoenlich.com, 20min.ch

“NZZ” und “Welt” erscheinen mit Kunstausgaben.


Kunst-Druckwerke: Die japanische Malerin und Bildhauerin Leiko Ikemura (links) gestaltet die dies­jährige Kunst­ausgabe der "Neuen Zürcher Zeitung", die am morgigen Samstag erscheint. Darin sucht sie den Kontrast zur Bericht­erstattung über das Welt­geschehen, ihre Werke können "als Fragen oder einfach als stille Begleitung betrachtet werden". Bereits heute ist die 16. Künstler­ausgabe der "Welt" erschienen, die Pop-Art-Künstler KAWS gestaltet hat. Die Ausgabe zeige, "wie mühelos Qualitäts­journalismus und Pop-Art Hand in Hand gehen können", sagt "Welt"-Chef­redakteurin Jennifer Wilton.
unternehmen.nzz.ch, axelspringer.com

(Bild Ikemura: Helge Mundt/ NZZ; Bild Welt: KWAS / Springer)

Thomas Zeller ist neuer Tageszeitungs-Chefredakteur der Mediengruppe Oberfranken.


Ober-Franke: Die Mediengruppe Oberfranken befördert Thomas Zeller zum Chef­redakteur ihrer Tages­zeitungen "Fränkischer Tag", "Coburger Tageblatt", "Bayrische Rundschau" und "Saalezeitung". Er war zuletzt Chief Content Officer und Vize-Chef­redakteur. Zeller folgt auf Boris Hächler, der sich auf seine Tätigkeit als Geschäfts­führer der Tochter MGO Lokale Medien konzentrieren will.
meedia.de, fraenkischertag.de

(Foto: Frech / Mediengruppe Oberfranken)

Daniel Schnettler wechselt von der Commerzbank zur “Börsen-Zeitung”.


PR-Rückkehrer: Die "Börsen-Zeitung" macht Daniel Schnettler (links) zum Leiter der Ressorts "Unter­nehmen" und "Kapital­markt". Er folgt auf Heidi Rohde (Mitte), die sich künftig auf ihre Auf­gaben als Vize-Chef­redakteurin neben Chef­redakteur Sebastian Schmid (rechts) konzentriert. Schnettler war zuletzt CEO-Kommunikator bei der Commerzbank, davor verantwortete er das Tages­geschäft im News­room der R+V Versicherung. Seine Wurzeln hat er im Journalismus, wo er u.a. für das "Handelsblatt" und die dpa gearbeitet hat.
kress.de

(Foto: Börsen-Zeitung)

Wegen Umbau des Pressegrosso-Systems: Verband streicht Jahrestagung.


Große Unsicherheit: Der Gesamt­verband Presse­groß­handel sagt seine für September geplante Jahres­tagung in Köln ab. Mitglieder und Markt­akteure würden eine Durch­führung der Veranstaltung "unter den aktuellen Rahmen­bedingungen als nicht ziel­führend ansehen", heißt es. Der Verband nimmt konkret Bezug auf Pläne für einen "radikalen Umbau des Presse­vertrieb­systems", die auf "erhebliche Wider­stände und Irritationen im Markt" stießen. Elf Verlage, darunter Burda, Funke und Springer planen eine Zentralisierung des Großhandelssystems, bei dem von aktuell elf Grossisten nur vier "System-Partner" übrigbleiben. Die anderen bisherigen Grossisten sollen nur als Logistiker mit­wirken. Noch prüft das Bundes­kartell­amt das Vorhaben. Der Grosso-Verband hofft auf eine "rechts­sichere und branchen­verträgliche Lösung der bestehenden Konflikt­lage".
pressegrosso.de, turi2.de (Background)

(Foto: IMAGO / CHROMORANGE)

Zeitungsfacetten: Vor allem E-Paper-Nutzung wächst.


E-Paper im Aufwind: 62 % der Befragten der Studie "Zeitungsfacetten" vom Vermarkter Score Media Group nutzen mindestens einmal pro Woche Angebote regionaler Tageszeitungen. 43 % lesen die gedruckte Zeitung, ein Rückgang um 10 % verglichen mit 2020. 42 % nutzen die Online-Angebote, was 6 % mehr sind als vor fünf Jahren. Das größte Wachstum verzeichnen E-Paper, die 32 % der Befragten nutzen – im Fünfjahresvergleich ein Anstieg um 68 %. Die Akzeptanz für Online-Werbung steigt, insbesondere bei zahlenden Online-Nutzern.
meedia.de, horizont.net (€), score-media.de

NOZ/mh:n lagert Erstellung von Zeitungsseiten in Tochtergesellschaft aus.


Einheits­seiten: Die Medien­gruppe NOZ/mh:n bündelt die Seiten­produktion ihrer Tages­zeitungen in der neuen Tochter NOZ/mh:n PAGE. Damit will der Verlag die Grundlage dafür schaffen, sein "umfassendes Produktions-Know-how künftig auch externen Partnern als Dienst­leistung anzubieten". Geschäftsführer sind Jan Schönstedt, Chef­redakteur des Schleswig-Holsteinischen Zeitungs­verlags, sowie Burkhard Ewert, Chef­redakteur der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die operative Leitung über­nimmt Karsten Grosser, der zuvor die Seiten­erstellung bei der "NOZ" verantwortet hat.
presseportal.de

Kerstin Neuser wird Chefredakteurin von on “Solinger Tageblatt” und “Remscheider General-Anzeiger”.


Neues Bollwerk: Die B. Boll Medien­gruppe, Heraus­geber von "Solinger Tageblatt" und "Remscheider General-Anzeiger", befördert Kerstin Neuser zur Chef­redakteurin. Sie hat vor 25 Jahren als Volontärin in Remscheid angefangen und ist aktuell Leiterin Content Management. Ihre Stell­vertreter werden Björn Boch (rechts), 42, und Axel Richter (2.v.l.), 54, die beide seit vielen Jahren die lokalen Inhalte beider Blätter verantworten. Das neue Führungs­trio folgt auf den lang­jährigen Chef­redakteur und Verlags­leiter Stefan M. Kob (2.v.r.), 65, der nach über 40 Jahren im Verlag in den Ruhe­stand geht, der Zeitung aber als Kolumnist erhalten bleibt. Verleger und Geschäfts­führer Michael Boll (3.v.r.) bekommt Unterstützung von Manuel Böhnke (links), 28, der Leiter Unter­nehmens­entwicklung wird.
solinger-tageblatt.de, newsroom.de

(Foto: Michael Strahlen / Solinger Tageblatt)

SWMH verkauft Südwest-Zeitungen und Fachinformation.

Ausverkauf: Die Süd­west­deutsche Medien­holding will sich von ihren Regional­zeitungen im Süd­westen sowie der Sparte Fach­information trennen, teilt das Unternehmen mit. Demnach soll die Neue Presse­gesellschaft aus Ulm, die u.a. die "Südwest Presse" heraus­gibt, 82 % an der Medien­holding Süd übernehmen. Zur MHS gehören u.a. "Stuttgarter Zeitung", "Stuttgarter Nachrichten" und "Schwarzwälder Bote". Die Beschäftigten wurden darüber heute informiert. Die Unternehmen sollen dem Vernehmen nach bestehen bleiben, meldet "KNA". Die Fachmedien-Sparte soll an die Medien-Union Ludwigshafen gehen, die selbst Gesellschafterin der SWMH ist. Das Medienhaus, das u.a. die Zeitung "Rheinpfalz" verlegt, wolle die Sparte Fach­information "eigen­ständig weiter­führen". Das Bundes­kartell­amt muss beiden Deals noch zustimmen. Unter dem Dach der SWMH bleiben nach dem Ausverkauf noch die "Süddeutsche Zeitung" und die Verlagsgruppe Hof, Coburg, Suhl, Bayreuth, die u.a. die "Frankenpost" und "Nordbayerischen Kurier" herausgibt.
kress.de, meedia.de, newsroom.de, swr.de, zeit.de, swmh.de, neue-pressegesellschaft.de

Zitat: Madsack-CEO Thomas Düffert kann Print-Ende auch Gutes abgewinnen.


"Die Zwänge der Printproduktion werden wir vielleicht schon 2033 nicht mehr haben."

Madsack-CEO Thomas Düffert sieht im Ende von gedruckten Zeitungen "auch eine gute Nachricht". Beim Kongress The Future of German Media sagt er, dass Verlage "den Kern des Journalismus auf die Straße kriegen" müssten. Ohne Vertrauen und Relevanz gebe es "kein tragfähiges Geschäftsmodell".
madsack.de, turi2.de (Zusammenfassung der Podiumsdiskussion)

(Foto: Madsack / Wolfgang Köhler)

“Zeit” bringt Sonderausgabe mit “Kultur-Kanon” des 21. Jahrhunderts.


Kultur-Zeit: Die "Zeit" erscheint am morgigen Samstag mit einer 66-seitigen Sonder­ausgabe über "Die besten Einfälle des 21. Jahrhunderts". Das "Zeit Feuilleton" präsentiert "magische Momente, die unsere Welt veränderten". Der "Kultur-Kanon" reicht von Harry Potter und Big Brother über Steve Jobs und Minecraft sowie Beyoncé und #MeeToo bis zu ChatGPT. Die beigelegte Sonderausgabe des "Zeit-Magazins" befasst sich mit den beliebtesten Speisen und Getränken des 21. Jahrhunderts – von Frozen Yogurt bis Avocado­toasts. Die Sonder-"Zeit" ist für 6,95 Euro am Kiosk zu haben, Abonnenten bekommen sie kostenlos.
turi2 - eigene Infos

(Bilder: Zeit Verlag)

Guido Horst gibt Chefredaktion der “Tagespost” ab, Franziska Harter übernimmt.


Habemus Chefredakteurin: Die katholische Wochen­zeitung "Die Tagespost" macht Franziska Harter, 37, zur Chef­redakteurin – als erste Frau an der Spitze des Blattes. Die studierte Historikerin und Romanistin ist seit 2021 Redakteurin der "Tagespost" und verantwortet das Familien­ressort. Harter folgt auf Guido Horst, 69, der bereits von 1998 bis 2006 Chefredakteur war und seit 2021 wieder. Seit 2006 lebt er als Vatikan-Korrespondent in Rom, von wo aus er auch weiter berichten wird. Zudem agiert Horst ab Juli als Mitheraus­geber der Zeitung.
die-tagespost.de

IVW: “Zeit” und “Wochentaz” legen im 1. Quartal zu.

Zeit für Zahlen: "Die Zeit" schließt das 1. Quartal mit einem Plus von 4 % bei Abos und Einzel­verkäufen ab und kommt laut IVW auf mehr als 550.000 Exemplare. In absoluten Zahlen ist das ein Zuwachs um rund 21.000. Allerdings sind das über­wiegend E-Paper, schreibt "Meedia"-Chef­redakteur Jens Schröder und notiert einen Anstieg der Digital-Abos um fast 30.000. Die "Wochentaz" wächst um 4,5 % auf 57.500 Exemplare. Wohl beflügelt durch die Bundes­tagswahl legt "Das Parlament" um satte 7,1 % zu und verkauft knapp 7.400 Ausgaben. "Bild" und "BamS", "Handelsblatt" und "FAS" verlieren deutlich.
meedia.de

Ex-BDZV-Chefin Sigrun Albert wird Geschäftsführerin vom Verlag Nürnberger Presse.


Wieder da: Die frühere BDZV-Haupt­geschäfts­führerin Sigrun Albert heuert als Geschäfts­führerin beim Verlag Nürnberger Presse an, dem Heraus­geber der "Nürnberger Nachrichten" und der "Nürnberger Zeitung". Sie übernimmt den Posten am 12. Mai. Die bisherige Geschäfts­führerin Erika Gassner scheide laut Verlag "kurz­fristig aus der Geschäfts­führung aus". Albert hatte den BDZV im Herbst 2024 nach zwei­einhalb Jahren an der Spitze des Verbands über­raschend verlassen.
horizont.net (frei nach Anmeldung), turi2.de (Abschied vom BDZV)

(Foto: BDZV/Brundert)

Juliane Schäuble wird US-Korrespondentin der “Zeit”.


Gleicher Ort, neuer Arbeit­geber: Journalistin Juliane Schäuble, 49, wird ab August neue US-Korrespondentin der "Zeit" mit Sitz in Washington DC. Sie berichtet seit 2018 für den "Tagesspiegel" aus der US-Hauptstadt und schreibt seit 2020 den Newsletter Washington Weekly. Schäuble folgt auf Johanna Roth, die seit April 2022 für "Zeit Online" aus Washington berichtet und nach Deutschland zurückkehrt. Auch Amrai Coen, bisher US-Korrespondentin der "Zeit", kehrt im Sommer nach Deutschland zurück. Auf sie folgt im Januar 2026 Paul Middelhoff, bisher Vizechef des Politikressorts.
kress.de, zeit-verlagsgruppe.de

(Foto: Zeit / Dermot Tatlow)

Tarifverhandlungen für Tageszeitungen: BDZV und Gewerkschaften nähern sich an, erzielen aber kein Ergebnis.


Angenähert uneinig: Die siebte Tarifrunde zwischen Verleger-Verband BDZV und den Gewerkschaften DJV und Verdi endet nach neun­stündiger Verhandlung erneut ohne Einigung. Der BDZV sagt, man habe ein "deutlich verbessertes Angebot" vorgelegt und sei "bis an die Grenzen des wirtschaftlich Vertretbaren gegangen". Der DJV nennt die Gespräche "konstruktiv", auf beiden Seiten habe es eine "deutliche Annäherung" gegeben. "Die Tarifrunde biegt in die richtige Spur ein", sagt auch Verdi. Die Tages­zeitungs-Verleger bieten über alle Tarif­gruppen hinweg eine durch­schnittliche Erhöhung um 7,2 % bei einer Laufzeit von 30 Monaten. Die Gewerkschaften fordern ein Plus von 10,5 %.
bdzv.de, djv.de, verdi.de

Video-Tipp: “NZZ”-Chefredakteur Eric Gujer über Digitalisierung und vermeintliche AfD-Nähe.


Video-Tipp: "NZZ"-Chefredakteur Eric Gujer zieht im Video-Interview mit dem "Schweizer Monat" Bilanz seiner ersten zehn Jahre im Amt. Als Errungenschaften nennt er die finanzielle Stabilisierung der Zeitung sowie die digitale Transformation. "Die alte Tante ist unterdessen ziemlich schnell", sagt er mit Blick auf die digitale Präsenz, die er mit bezahlten Fach-Informationen weiter ausbauen will. Ein Erfolg sei auch die Expansion nach Deutschland. Dem Vorwurf einer vermeintlichen Nähe der "NZZ" zur AfD entgegnet Gujer: "Wir waren New Kid on the Block und alle dachten, wenn sie uns nur runter­schreiben, dann sind wir bald wieder weg." Der Versuch, nationalistische Parteien einfach komplett auszugrenzen, funktioniere nicht, sagt er mit Blick auf die Schweizer SVP.
schweizermonat.ch (40-Min-Video) via persoenlich.com

(Foto: NZZ)

Zeit für Zahlen: Der Zeitverlag steigert erneut Umsatz, Abos und Auflage.


Der Zeitverlag, Mutter der Wochenzeitung "Die Zeit", legt erneut Rekordzahlen vor. Im vergangenen Jahr erzielte der Verlag einen Umsatz von 306 Mio Euro – ein Plus von 14 Mio Euro verglichen mit 2023 und ein Zuwachs von 5 %. Auch die Zahl der Abos steigt weiter. So meldet die Kernmarke "Zeit" 500.000 Abonnenten (Print und Digital), die Magazine, darunter "Zeit Verbrechen" und "Zeit Wissen", kommen zusammen auf 200.000 Abos. Weitere Abos entfallen auf Angebote wie Zeit Sprachen, die Zeit Akademie und Zeit Spiele. Unter dem Strich steht eine Zahl von 850.000 bezahlten Abos. Auch die Kurve der Auflage der Wochenzeitung zeigt weiter nach oben: Die verkaufte Auflage wird im 1. Quartal bei 630.000 Exemplaren liegen, was einem Zuwachs von 30.000 verglichen mit dem Vorjahr entspricht. Damit wachsen die "Zeit" und ihre Beiboote erneut deutlich und gegen den Branchentrend. Im großen Interview von turi2 und "Meedia" führt Geschäftsführer Rainer Esser die Erfolge auf "starkes Teamwork" zurück. Er betont auch "das Zusammenspiel von Verlag und Redaktion". Zwar laufe auch bei der "Zeit" das Werbegeschäft nicht mehr so gut wie früher, sagt Esser, das betreffe aber vor allem die Stellenanzeigen. Bei Markenwerbung steht der Verlag weiter gut da.

Für Nils von der Kall, der als Chief Commercial Officer für das Geldverdienen der "Zeit" zuständig ist, ist ein Ende des Wachstums nicht in Sicht. Er freut sich, dass sich gerade in der aktuell aufgeheizten Zeit viele Menschen für die Angebote des Zeitverlags entscheiden. turi2 spricht beim Video-Besuch in Hamburg außerdem mit Chief Product Officer Christian Röpke, der eine erste Bilanz des neuen Podcast-Bezahl-Abos zieht, und mit Chief Finance Officer Iris Ostermaier, die über den Unterschied zwischen der Verlags- und TV-Branche spricht.

Verlagschef Rainer Esser analysiert im Interview bei "Meedia" zudem die Lage des dualen Mediensystems in Deutschland. Zwar lobt er die Rolle des ÖRR als "ganz wichtige Säule" für unsere Demokratie. Im Zusammenspiel mit den Verlagen sieht er ARD und ZDF aber in der "Bringschuld" und fordert mehr Kooperation. "Klagen, um höhere Gebühren durchzusetzen, wie wir sie aktuell erleben, halte ich nicht für den richtigen Weg", so Esser. Weitere Themen sind das sich wandelnde Verhältnis zu den großen Tech-Plattformen, das TikTok-Engagement der "Zeit" und Essers Zukunft als Verlagschef.
youtube.com (6-Min-Feature-Video), meedia.de (€, großes Interview mit Esser)

Mehr zum Thema:
Der Medienfachverlag Oberauer, zu dem auch turi2 gehört, zeichnet "Die Zeit" in diesem Jahr als European Digital Publisher of the Year aus. Beim European Publishing Congress am 23. und 24. Juni 2025 stellt Christian Röpke die Lesermarkt-Strategie des Verlags vor.
publishing-congress.com

(Foto: turi2)

Hör- und Lese-Tipp: Wie die “FAZ” mit mehreren Apps experimentiert.


Hör- und Lese-Tipp: Erst vor einigen Wochen hat die "FAZ" ihre kuratierte Nachrichten-App "Der Tag" einem Relaunch unterzogen. Im "Subscribe Now"-Podcast erklärt Marina Sorg, Deputy Chief Product Officer, warum eine App der "FAZ" nicht reicht. So diene die "kleine" App u.a. als Spielwiese, um neue Ideen abseits des Kernprodukts auszuprobieren.
open.spotify.com (66-Min-Audio), subscribe-now.beehiiv.com (Learnings, nach Anmeldung frei), turi2.de (Relaunch)

(Foto: Michael Wolf / FAZ)

KU Eichstätt-Ingolstadt übernimmt Archiv von NS-Zeitung “Donaubote”.


Dunkle Geschichte: Die Bibliothek der Katholischen Uni Eichstätt-Ingolstadt übernimmt das Archiv der früheren NS-Lokal­zeitung "Donaubote". Die Bände sind eine Schenkung des "Donaukuriers", der 1945 Nachfolger des Blattes wurde. Ergänzt wird die Sammlung durch Bestände der Wissen­schaftlichen Stadt­bibliothek Ingolstadt. Angestoßen hat die Übernahme ein Student, der für seine Bachelor­arbeit in den historischen Ausgaben recherchiert hat. Um Missbrauch zu verhindern, bekommen in der Uni-Bibliothek nur Menschen Zugang zu ideologisch geprägten Medien aus der NS-Zeit, die ein wissen­schaftliches oder pädagogisches Interesse begründen können.
ku.de via mediendienst.kna.de (€)

(Foto: KU Eichstätt-Ingolstadt)

Andrea Rolfes wird Chefredakteurin der “Neuen Westfälischen”.


Im Westen was Neues: Die "Neue Westfälische" befördert Andrea Rolfes, 46, im Juni zur Chef­redakteurin, berichtet "Kress.de". Sie ist seit Anfang 2024 Vize von Chef­redakteur Thomas Seim, der im August nach 15 Jahren an der Spitze des Blattes in den Ruhestand geht. Rolfes übernimmt auch die Chefredaktion der Redaktions­gemeinschaft Ostwestfalen-Lippe, der Zentral­redaktion von "Neuer Westfälischer", "Lippischer Landes-Zeitung", "Mindener Tageblatt" und "Haller Kreisblatt".
kress.de

(Foto: Sarah Jonek/NW)

Video-Tipp: “Schwarzenbacher Amtsblatt” erscheint seit über 120 Jahren als Heimatzeitung im Familienbetrieb.


Video-Tipp: Seit 1903 erscheint einmal pro Woche das "Schwarzenbacher Amtsblatt" und ist seitdem ein inhaber­geführter Familien­betrieb. Nicolai Hauptmann hat die Heimat­zeitung von seinem Vater übernommen und agiert in Personal­union als Heraus­geber, Geschäfts­führer und Reporter. Um Korrektur und Anzeigen-Gestaltung kümmert sich seine Mutter Renate. Gedruckt wird die Zeitung im eigenen Haus mit einer Druckmaschine aus den 1950er Jahren – und nur in schwarz-weiß. Eine Digital-Ausgabe gibt es nicht.
ardmediathek.de (10-Min-Video)

(Bild: instagram.com/schwarzenbacher_amtsblatt)

Marketingchefin Vivian Hecker verlässt “Hamburger Abendblatt”.


Hamburger Abschiedsblatt: Das "Hamburger Abendblatt" und Marketingchefin Vivian Hecker gehen getrennte Wege. Sie verlässt die Zeitung im Sommer nach fast 20 Jahren "auf eigenen Wunsch", teilt Funke mit. Christian Siebert, Geschäfts­führer von Funke Regional­medien Hamburg, bedauert ihre Entscheidung und wünscht "alles Gute für ihre berufliche Zukunft". Chef­redakteur Lars Haider lobt Hecker als "exzellente Ideen­geberin und Netz­werkerin". Auch nach ihrem Abschied will Hecker der Marke treu bleiben und sich weiterhin als Vorständin des Vereins Abendblatt hilft engagieren.
kress.de

(Foto: Michael Rauhe / Funke Foto Services)

Erneuter Warnstreik schränkt “Süddeutsche Zeitung” ein.


Süddeutsche Streikung: Die Gewerk­schaften BJV und Verdi haben die Beschäftigten der "Süddeutschen Zeitung" erneut zum Warn­streik auf­gerufen, der seit 0 Uhr am Donnerstag läuft und noch bis Freitag, 24 Uhr dauert. Betroffen sind Online-Bericht­erstattung, Newsletter und Podcasts. In der Freitags- und Samstags­ausgabe erscheinen alle Ressorts "in reduziertem Umfang und ein­geschränkter Aktualität", Lokal­teile, TV-Programm und Börsen­teil fehlen ganz, teilt die "SZ" in eigener Sache mit. Anlass des Warnstreiks sind die Tarif­verhandlungen mit dem BDZV, bei dem Verleger und Gewerk­schaften noch keine Annäherung gefunden haben.
sueddeutsche.de, bjv.de, dju.verdi.de (Streikaufruf)

(Foto: Benedikt Frank / BJV)

Sonderausgabe “Trierische Volks­freundin” stellt Frauen und ihre Sicht­weisen in den Mittel­punkt.


Männer sind mitgemeint: Der "Trierische Volks­freund" erscheint am Samstag erstmals als "Trierische Volks­freundin". Die Sonder­aus­gabe zum Welt­frauen­tag stellt Frauen und ihre Sicht­weisen in den Mittel­punkt, alle Texte erscheinen im generischen Femininum. Die Idee stammt von Inge Kreutz, Mit­glied der Chef­redaktion, die auch künftig mehr Frauen­themen ins Blatt nehmen will: "Wir haben viel mehr tolle Geschichten über Frauen und ihre Perspektiven gefunden, als wir an diesem Wochen­ende erzählen können."
per Mail

“NZZ” baut in der Chefredaktion um und besetzt die Feuilleton-Spitze neu.


Zürcher Personal-Karussell: Die "NZZ" besetzt zentrale journalistische Führungs­positionen neu. Ivo Mijnssen übernimmt zum 1. Juli die Leitung des News­rooms und wird Vize-Chef­redakteur. Der bisherige Ukraine-Korrespon­dent folgt auf Nicole Anliker, die die Chef­redaktion ver­lässt und ab August als Korrespondentin für Süd­ost­europa und die Türkei aus Istanbul berichtet. Bereits zum 1. Mai wird Rico Bandle Feuilleton-Chef der "NZZ". Er kommt von der "Sonntags­Zeitung" und folgt auf Benedict Neff, der ins Aus­lands­ressort wechselt.
unternehmen.nzz.ch, persoenlich.com

(Foto: NZZ, Montage: turi2)

Verlage werben mit gemeinsamer Kampagne für Volontariat.


Wollen Volos: Sieben Medien­häuser starten zusammen mit der BDZV-Tochter jule : Initiative junge Leser eine verlags­über­greifende Image-Kampagne, die für journalistische Volon­tariate wirbt. Ziel sei es, junge Talente für den Journalismus zu begeistern und die Bedeutung eines "hoch­wertigen Volontariats" zu betonen. Die Landingpage volo-werden.de und ein Instagram-Kanal geben potentiellen Volos Einblicke in ihre künftige Arbeit. Beteiligt sind "Augsburger Allgemeine", Madsack, "Magdeburger Volks­stimme", "Main-Post", "Neue Osnabrücker Zeitung", "Süddeutsche Zeitung" und VRM. Weitere Verlage sind eingeladen, sich zu beteiligen.
volo-werden.de, bdzv.de

Tim Plachner verstärkt Chefredaktion der “Siegener Zeitung”.


In Siegerlaune: Die "Siegener Zeitung" holt Tim Plachner in die Chef­redaktion. Er verstärkt die Führungs­riege um Chef­redakteur Markus Vogt und seine Stell­vertreter Joachim Völkel und Christian Hoffmann. Plachner ist seit Mai 2021 für die Zeitung tätig und leitet seit Anfang 2022 die vier Lokal­redaktionen. Er bleibt weiterhin feder­führend für die regionale Bericht­erstattung verantwortlich, soll aber verstärkt die Content- und Format­entwicklung voran­treiben, insbesondere im Digitalen. Darüber hinaus fungiert er als Chef­autor der Zeitung.
per Mail

(Foto: Siegener Zeitung)

“FAZ” relauncht App “FAZ. Der Tag” und führt neues Preismodell ein.


Auswahl des Tages: Die "FAZ" über­arbeitet ihre kuratierte Nachrichten-App "FAZ. Der Tag". Die App erhält eine neue Navigation mit verbesserter Nutzer­führung sowie eine Vorlese­funktion. Zudem führt der Verlag ein neues Preis­modell ein, das vom Bezahl­angebot FAZ+ losgelöst ist: Nach einem Gratis-Testmonat und einem weiteren Monat für 99 Cent kostet die Nutzung danach monatlich 7,99 Euro. Dafür haben Nutzer Zugriff auf jeweils zehn ausge­wählte Beiträge in der App, nicht jedoch auf das gesamte Digital-Angebot.
faz.net, apps.faz.net

(Bild: FAZ)

Kolja Kleist wird Chief Commercial Officer beim “Tagesspiegel”.


Business, Baby: Bereits seit Monats­beginn wirkt Kolja Kleist beim "Tages­spiegel" in Berlin als Chief Commercial Officer. In seiner Position soll er die Ver­marktungs- und Business Develop­ment-Aktivi­täten der Verlags­gruppe leiten. Kleist kommt von Burda, wo er ver­schiedene Rollen im Bereich Monetarisierung digitaler Medien­inhalte inne­hatte. Zuletzt war er als Executive Director Core für digitale Produkt­entwicklung, Performance-Marketing und Marketing Intelligence bei Burdas Content-Marketing-Agentur C3 tätig.
meedia.de, tagesspiegel-gruppe.de

Freischreiber beklagen zu geringe Honorare für Freie bei Tageszeitungen.


Eingeschränkte Freiheit: Der Freien-Verband Freischreiber fordert eine deutliche Erhöhung der Honorare für freie Autoren bei Tages­zeitungen, berichtet "epd Medien". Dazu suche der Verband derzeit das Gespräch mit dem Verleger-Verband BDZV. Man kenne "keine einzige deutsche Tages­zeitung", die ihren Freien "wenigstens ein durch­schnitt­liches Ein­kommen in durch­schnitt­licher Arbeits­zeit ermöglicht", sagt Frei­schreiber-Vor­sitzende Eva Bodenmüller. Die durch­schnitt­lichen Zeilen­honorare spiegelten "in keiner Weise den Aufwand und das Wissen wider, das Freie in ihre Arbeit stecken". Laut aktuellem Frei­schreiber-Honorar­report erhielten freie Journalistinnen und Journalisten bei Tages­zeitungen 2024 im Durch­schnitt 18,10 Euro Stunden­lohn bzw. einen Tages­satz von 144,80 Euro.
medien.epd.de (€)

Johannes Simonsen wechselt von “Bild” zu Boyens.


Aufs flache Land zieht es "Bild"-Mann Johannes Simonsen, berichtet Kress.de. Er wird Chef­redakteur bei Boyens Medien in Heide, die in Dith­marschen fünf Tages­zeitungen her­aus­geben, darunter die "Dith­marscher Landes­zeitung". Simonsen war jahrelang in der Lokal­redaktion von "Bild Berlin-Branden­burg" und "B.Z." tätig, zuletzt als Ressort­leiter. Er folgt auf Stefan Carl, der seit 28 Jahren für Boyens arbeitet, seit 2020 als Chef­redakteur. Er werde sich "neuen beruf­lichen Heraus­forderungen" stellen.
kress.de

“Main-Post”-Medienmanager Peter Tischler, 63, ist tot.


Peter Tischler, 63, ist tot. Der Geschäfts­führer des "Obermain Tagblatts" in Lichtenfels, der auch Mitglied der Geschäfts­leitung der Mediengruppe Main-Post war, ist am Freitag über­raschend an einem Herz­infarkt gestorben, teilt der Verlag mit. Er war seit 2002 im Unter­nehmen, seit 2006 verantwortete Tischler die digitalen Medien der Gruppe.
kress.de

(Foto: Angie Wolf / Main-Post)

Oberpfalz Medien baut Chefredaktion aus.


Oberordnung: Der bayerische Regional­verlag Oberpfalz Medien (u.a. "Der neue Tag", "Amberger Zeitung") erweitert die Chef­redaktion um Kai Gohlke (Mitte). Der Führungs­riege gehören künftig auch Stefan Zaruba, Magdalena Raß, Simone Baumgärtner und Thomas Webel (v.l.n.r.) an, die alle seit vielen Jahren im Unter­nehmen tätig sind. Sie leiten neu aufgestellte zentrale Themen-Teams. Bei Planung, Umsetzung und Aus­spielung von Inhalten sollen künftig das gemessene Interesse der Leser und Abonnenten sowie deren Bedürfnisse im Mittel­punkt stehen.
kress.de

(Foto: Marco Meier)

BDZV fordert von Journalisten-Gewerkschaften Kompromissbereitschaft.


Fordert Kompromisse: Der BDZV erwartet von DJV und DJU im Tarif­konflikt die Bereit­schaft, über "Veränderungen in der Tarif­struktur" zu sprechen", sagt Verhandlungs­führer Georg Wallraf. Konkrete Vorschläge für "strukturelle Anpassungen" habe der Verleger­verband den Gewerk­schaften am Dienstag präsentiert, Details dazu sind nicht öffentlich bekannt. Die geforderten 10,5 bzw. 12 % Gehalts­plus nennt der BDZV jedoch "weit aus­ein­ander­liegende Verhandlungs­positionen". Am 20. März gehen die Gespräche weiter.
presseportal.de

Gewerkschaften rufen zum 48-Stunden-Warnstreik bei “Süddeutscher Zeitung” auf.


Süddeutsche Streikung: Die Gewerk­schaften DJV und DJU rufen alle journalistisch tätigen Beschäftigten der "Süddeutschen Zeitung" ab Mitter­nacht zum Warn­streik auf. Die Arbeits­nieder­legung soll bis 23.59 Uhr am Mittwoch­abend dauern. Mit dem Streikaufruf wollen die Gewerkschaften den Druck im Tarif­streit mit dem BDZV erhöhen. Sie fordern eine Tariferhöhung von 12 % rück­wirkend zum Mai 2024, das erste Angebot der Verleger liegt deutlich darunter.
bayern.verdi.de, bjv.de

(Foto: IMAGO / Revierfoto)

MVFP und BDZV machen mit “Bündnis Zukunft Presse” gemeinsam Lobby-Arbeit.


Lobby-Bündnis: Die Verleger-Verbände MVFP und BDZV starten – wie erwartet – das gemeinsame "Bündnis Zukunft Presse", das ihre strategische und medien­politische Arbeit unter einem Dach bündelt. Beide Verbände bleiben organisatorisch und kauf­männisch unabhängig, wollen mit dem Bündnis jedoch eine "schlagkräftige Interessen­vertretung gegen­über Politik und Öffentlichkeit" schaffen. Sprecher sind der MVFP-Vorstands­vor­sitzende Philipp Welte und BDZV-Vorstands­chef Matthias Ditzen-Blanke. Zum Start des Bündnisses legen BDZV und MVFP eine gemeinsame Denk­schrift vor, die u.a. eine Senkung der Mehrwert­steuer für Presse­produkte auf 0 % sowie einen "Belastungs­stopp" für staatliche Regelungen wie Werbeverbote oder Marketing-Einschränkungen fordert.
presseportal.de, buendniszukunftpresse.de, turi2.de (Background)

Laura Ihme wird Leitende Regional­redakteurin der “Rheinischen Post” in Krefeld.


Rheinische Post macht Laura Ihme, 33, zur Leitenden Regional­redakteurin in Krefeld. Sie folgt im Februar auf Jens Voss, der in den Ruhestand geht. Ihme ist Absolventin der RP-Journalisten­schule, war Reporterin in Düsseldorf und hatte ab 2019 erste Leitungsrollen in der Zentralredaktion inne. Seit Juni ist sie Vize der Lokalredaktion in Krefeld.
rheinischepostmediengruppe.de

(Foto: Thomas Lammertz / Rheinische Post)

Stephan Sohr wird Chefredakteur der Verlags­gruppe Hof / Coburg / Suhl / Bayreuth.


Sohr für Suhl: Die Südwestdeutsche Medienholding macht Stephan Sohr zum Multi-Chef­redakteur der Verlags­gruppe Hof / Coburg / Suhl / Bayreuth, die u.a. "Frankenpost" und "Nord­bayerischen Kurier" heraus­gibt. Er folgt auf Marcel Auermann, der das Unternehmen Ende Oktober verlassen hat und nach eigenen Angaben im Januar eine neue journalistische Funktion in Berlin beginnt. Sohr kommt vom Verlag Nürnberger Presse, wo er zuletzt Mitglied der Chef­redaktion und Chef­redakteur der "Nürnberger Zeitung" war.
kress.de, swmh.de

(Foto: Verlag Nürnberger Presse)

Wim und Donata Wenders gestalten “Guest Edition” der “Welt am Sonntag”.


Wims WamS: Die "Welt am Sonntag" gibt die Gestaltung der Ausgabe vom kommenden Wochen­ende in die Hand von Filme­macher und Fotograf Wim Wenders sowie seiner Ehefrau, der Fotografin Donata Wenders. Statt aktueller Pressefotos sind die Beiträge der Redaktion in Fotografien des Künstler­paars eingebettet. Im zweiten Zeitungs­buch geben sie ein vier­seitiges Interview u.a. über die Farben des Westens, Liebes­erklärungen an Orte und den Deutschland­begriff in einer globalisierten Welt. Die "Guest Edition" kommt mit einer erhöhten Auflage von 750.000 Exemplaren in den Handel. Die von der IVW gemessene verkaufte Auflage lag zuletzt bei 461.720.
axelspringer.com

(Foto: Springer)

gik-Studie: Mediennutzer vertrauen Regionalzeitungen am meisten.

Vertrauensbeweis: Regionale Tages­zeitungen genießen von allen Medien­gattungen in der Bevölkerung das größte Vertrauen, sagt eine Umfrage für die Studie "best for planning trends" der Verlags-Allianz gik, der Gesell­schaft für integrierte Kommunikations­forschung. 69 % der Befragten halten die gedruckten Regional­zeitungen und ihre E-Paper-Ableger für sehr oder eher vertrauenswürdig. Dahinter folgen öffentlich-rechtliche TV- und Radio­sender mit jeweils 66 % Zustimmung. Wochen­zeitungen wie "Zeit" oder "Bild am Sonntag" vertrauen über­raschender­weise nur 49 % der Befragten. Sozialen Netzwerken, Video-Portalen sowie Bloggern und Influencern misstrauen dagegen rund zwei Drittel. Beim Thema Fake News wissen zwar 82 % der Befragten mit dem Begriff etwas anzufangen, nur 29 % trauen sich dagegen zu, Fake News "über­wiegend" zu erkennen. Jeder Zweite gleicht verdächtige Meldungen mit "vertrauens­würdigen Nachrichten­quellen" ab. Medien­angebote, die regel­mäßig KI-erstellte Inhalte veröffentlichen, würden 59 % der Befragten meiden.
gik.media, horizont.net (€)

Andreas Gruhn wird bei der “Rheinischen Post” Leitender Regional­redakteur in Kleve.


Kleverer Schachzug: Die "Rheinische Post" befördert Andreas Gruhn, bisher Vize-Chef der Lokal­redaktion Mönchen­gladbach, zum Leitenden Regional­redakteur in Kleve. Gruhn folgt auf Ludwig Krause, der Leitender Regional­redakteur in Düsseldorf wird.
rheinischepostmediengruppe.de

(Foto: Rheinische Post Mediengruppe)

Laura Himmelreich und Sidney Gennies ergänzen als Vize Chefredaktion des “Tagesspiegels”.

Christian und seine VerTretbar: "Tagesspiegel"-Chef­redakteur Christian Tretbar ordnet nach dem angekündigten Rückzug von Lorenz Maroldt die Chef­redaktion um. Neue stell­vertretende Chef­redakteurin wird ab Februar Laura Himmelreich (rechts), bisher Vize-Chefredkteurin der Berliner Zentral­redaktion von Funke. Weiterer Vize wird Sidney Gennies (links), der bereits seit 2023 Mitglied der erweiterten Chef­redaktion ist. Anke Myrrhe und Stephan Haselberger, die beide seit April 2021 Stell­vertreter sind, bleiben weiterhin im Amt.
tagesspiegel-gruppe.de, kress.de, turi2.de (Background)

(Fotos: Tagesspiegel / Nassim Rad (Gennies) und Anna Schäflein (Himmelreich); Montage: turi2)

“Main-Post” übernimmt Tageszeitung “Die Kitzinger” von Mediengruppe Oberfranken.


Neue Mutter fürs Kitz: Die Medien­gruppe Ober­franken verkauft ihre Tages­zeitung "Die Kitzinger" an den Verlag der "Main-Post" aus Würzburg, die damit rund 2.200 zahlende Leser in ihrem Kern­gebiet Unter­franken gewinnt. Alle Redaktions­mitglieder werden über­nommen, der Titel soll erhalten bleiben. Die Mediengruppe Oberfranken will sich stärker auf ihre anderen Titel wie "Fränkischer Tag" oder"Coburger Tageblatt" konzentrieren.
mainpost.de, mediengruppe-oberfranken.de (PDF)

(Bild: Mediengruppe Oberfranken)