
Wechselt die Rhein-Seite: Der "Kölner Stadt-Anzeiger" schafft die neue Rolle des Chief Content Officers Digital und besetzt sie mit Peter Seiffert. Er wird zugleich Vize-Chefredakteur und soll die Print- und Digitalredaktion vernetzen sowie die Content-Strategien vorantreiben. Seiffert kommt von RTL News, wo er den digitalen Wandel in verschiedenen Funktionen mitgestaltet hat. Er hat u.a. die Videostrategie und den Aufbau von Traffic-Netzwerken für RTL+ verantwortet.
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(Foto: Franziska Fodor / KStA)
Eingebayert: Die Mediengruppe Bayern (MGB) in Passau übernimmt die Mediengruppe Oberfranken (MGO) in Bamberg. Zu den bestehenden Titeln wie der "Passauer Neuen Presse" und dem "Donaukurier" kommen nun der "Fränkische Tag" und dessen Schwesterzeitungen hinzu. Die MGB erwirbt auch das reichweitenstarke Onlineportal infranken.de sowie die Fachzeitschriften- und Druckgeschäfte der MGO. MGB-Geschäftsführerin Simone Tucci-Diekmann nennt den Kauf einen "wichtigen Meilenstein" für die zukunftssichere und breite Aufstellung des Unternehmens. Die Gesellschafter der MGO sehen den Verkauf als "langfristig besten und verantwortungsvollsten Weg, unseren Verlag unter ein sicheres Dach zu stellen". Die Kaufvereinbarung steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das Kartellamt. Mit dem Zusammenschluss steigt die verbreitete Auflage der Gruppe auf rund 350.000 Exemplare. Der Bayerische Journalisten-Verband warnt, die Übernahme dürfe "die Medienvielfalt in Bayern nicht noch weiter reduziere. Die redaktionelle Unabhängigkeit der MGO-Titel müsse "unbedingt erhalten bleiben".
meedia.de, br24.de, pnp.de, bjv.de

Zieht sich den Mantel an: Die "Rheinische Post" befördert Newsmanager Frank Kirschstein (links) zum Leiter des Printdesks. In dieser Rolle verantwortet er die Seiten des Mantelteils sowie des Düsseldorfer Lokalteils. Er folgt auf Martin Kessler (rechts), der in den Ruhestand wechselt. Kirschstein hat seine Karriere vor rund 30 Jahren als Volontär bei der "Rheinischen Post" begonnen. Er war. u.a. stellvertretender Redaktionsleiter der "Neuß-Grevenbroicher Zeitung" und Leitender Regionalredakteur. Zudem war er an der Entwicklung technischer Systeme und redaktioneller Workflows beteiligt.
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(Fotos: Rheinische Post Mediengruppe / Andreas Krebs)

"Die Lebenswirklichkeit der Menschen in Deutschland, die wird nicht von Berlin geprägt, die wird nicht von Brüssel geprägt und sie wird auch nur sehr eingeschränkt von Hannover geprägt. Die
Wirklichkeit der Menschen wird vor Ort geprägt."
Kanzleramtschef Thorsten Frei betont beim Festakt zum 150. Geburtstag des "Osterholzer Kreisblatts" die zentrale Rolle des Lokaljournalismus für die Gesellschaft. Die Zeitung vor Ort sei auch eine "Plattform für die gemeinsamen Themen".
per Mail, weser-kurier.de (€), bdzv.de
(Foto: IMAGO / teutopress)

Krönung: Verlagserbe Christoph Dichand darf alle Anteile der Funke Mediengruppe an der "Kronen Zeitung" übernehmen. Die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde und der Bundeskartellanwalt verzichten auf eine kartellrechtliche Prüfung der Übernahme. Damit kann Funke ihre 50 % an die Familie Dichand verkaufen – der Preis ist nicht bekannt. Vorausgegangen ist ein jahrzehntelanger Gesellschafterstreit. Die Familie Dichand hatte sich von Funke u.a. einen Garantiegewinn zusichern lassen. Funke hält auch knapp die Hälfte der Anteile am österreichischen Kurier, der zusammen mit der "Krone" den Konzern Mediaprint bildet. Auch hier will Funke aussteigen, ein Verkauf an Mehrheitseigentümer Raiffeisen ist bisher jedoch an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert.
derstandard.at, horizont.at, journalistin.at
(Foto: Roland Schlager / APA / picturedesk.com)

Unter einem Dach: Die Neue Pressegesellschaft ordnet nach der Übernahme der Medienholding Süd die redaktionellen Strukturen neu. Der Konzern schafft dafür einen Zentralbereich Redaktion. Ab 1. Dezember leitet Ulrich Becker als Sprecher der Chefredakteure das neue Redaktionsboard. Guido Bohsem übernimmt die Verantwortung für die überregionalen Mantelinhalte aller NPG-Titel. Johanna Bruckner wird gruppenweite Chefredakteurin für Digitales der NPG und wechselt dafür zur Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. Kirsten Wolf ist künftig für Organisation, Personal und zentrale Print-Automatisierung zuständig. Becker kommt auch im Regionalen zum Zuge: Er verantwortet alle Titel der "Südwest Presse" und zusätzlich den "Schwarzwälder Boten". Joachim Dorfs wird zusätzlich zur Chefredaktion der "Stuttgarter Zeitung" auch Chef der "Stuttgarter Nachrichten" und Claus Liesegang verantwortet weiter die "Märkische Oderzeitung" und die "Lausitzer Rundschau".
neue-pressegesellschaft.de

Klein, aber oho: Das "Schifferstadter Tagblatt", kleinste, unabhängige Tageszeitung Deutschlands, feiert seinen 120. Geburtstag am kommenden Wochenende mit einer 144-seitigen Sonderausgabe (Bild). Der Titel wurde von einem Künstler gestaltet. Das Blatt erinnert an die Gründung durch Emil Geier sen. im Jahr 1905, schaut auf die Weltkriege und den Wiederaufbau bis hin zur Digitalisierung. "120 Jahre Zeitungsgeschichte sind ein Beweis dafür, dass Idealismus, Ausdauer und eine enge Verbindung zur Leserschaft auch in Zeiten des digitalen Wandels Bestand haben können", sagt Verlegerin Susanne Geier, Urenkelin des Gründers. Sie will den Geburtstag nicht als Countdown des Älterwerdens verstanden wissen, sondern als "Meilenstein unserer Geschichte". Die Sonderausgabe geht an Abonnenten und liegt zudem an verschiedenen Orten in der Stadt sowie online kostenfrei aus.
per Mail, schifferstadter-tagblatt.de, turi2.de (Interview mit Geier, 2020)

Neue Osnabrücker Zeitungen: Die NOZ/mh:n plant, den "Ostfriesischen Kurier" und die Zustell-Firma Soltau-Kurier-Vertrieb von der SKN Mediengruppe zu kaufen. Die Beschäftigten beider Gesellschaften sollen übernommen werden. Thorsten Schulze, Geschäftsführer des "Delmenhorster Kreisblatts", das zu NOZ/mh:n gehört, übernimmt bereits die Leitung des operativen Geschäftsbetriebs des "Ostfriesischen Kuriers" und soll das nach erfolgter Übernahme dauerhaft tun. Allerdings steht die Zustimmung des Kartellamts noch aus. Zuletzt war die Übernahme der Nordwest Mediengruppe durch die Osnabrücker gescheitert. Zum Zuge gekommen war stattdessen Konkurrent Madsack. Der "Ostfriesische Kurier" und das Schwesterblatt "Norderneyer Badezeitung" kommen gemeinsam auf gut 8.500 Auflage. Unabhängig von der Übernahme vereinbaren SKN und NOZ/mh:n die Zusammenarbeit bei Zeitungsdruck, Buchhaltung und IT.
meedia.de

Betreutes Schreiben: Rund 9 % aller neu publizierten Zeitungsartikel in den USA sind teilweise oder vollständig KI-generiert, sagt eine Studie der Uni Maryland. Lokale Zeitungen mit geringer Auflage nutzen KI demnach mit einem Anteil von 9,3 % häufiger als überregionale Blätter (1,7 %). Besonders häufig kommt KI bei Wetter-, Technik- und Gesundheitsthemen zum Einsatz. Auch viele Gastautoren von Meinungstexten setzen auf KI, darunter auch Prominente. Die Forschenden bemängeln fast völlig fehlende Transparenz: Nur 5 von 100 geprüften Texten legen KI-Nutzung offen.
telepolis.de
(Foto: IMAGO / Newscom / Yonhap News)

Ost gegen West – oder doch nicht? Verleger Holger Friedrich will mit seinem Lokaljournalismus-Projekt für den Osten, "Projekt Halle", nicht weniger als der "Marktführer in Ostdeutschland für Medienangebote" werden, sagt er dem Magazin "Kultur Zeit" von 3sat. Der Besitzer von Berliner Verlag und "Berliner Zeitung" wolle der "ostdeutschen Perspektive eine Medienplattform zur Verfügung stellen, mit der der Osten dem Westen emanzipiert antworten kann", wenn man miteinander etwas zu verhandeln habe. Und davon gibt es, wenn man Friedrich glaubt, offenbar eine Menge. Er äußert etwa die Meinung, dass der Westen dem Osten nach der politischen Wende seine westliche Perspektive übergestülpt hat. Wäre das nicht passiert, "dann hätten wir heute, glaube ich, eine andere Situation in Europa".
Der Westen könne heute "diese Veränderungen, die um uns herum passieren, nicht konstruktiv aufgreifen", er versuche, "eher so autoaggressiv mit sich selber", "das festzuhalten, was mal irgendwann die Bundesrepublik Deutschland 1985 ausgemacht hat", sagt Friedrich. Nur reiche das heute nicht mehr. Davon löse sich der Osten nun, den Friedrich als "Avantgarde" bezeichnet. Mit seinem "Projekt Halle" wolle er nicht "Front" machen gegen westdeutsche Verlage. Er sehe es eher als inklusives Angebot.
3sat-Autor Frank Eggers spricht Friedrich auch auf sein Verhältnis zu Russland an. "Die Russen sind ein komplett freundliches Volk, solange man mit ihnen respektvoll umgeht", antwortet der Verleger. Wenn man das nicht tue, sei es "ein sehr kräftiges Volk". Er würde sich wünschen, "dass wir diesen Respekt, auch vor der Geschichte und unserer deutschen Schuld an dieser Stelle, etwas höher priorisieren als einen systemischen Wettbewerb". Russlands Angriffskrieg lasse Friedrich unerwähnt, so Eggers.
Als Gegenpart hat Jan Hollitzer, Chefredakteur der "Thüringer Allgemeine", die zum Essener Funke-Konzern gehört, einen kleinen Auftritt. Er warnt davor, mit einer romantischen Emotionalität auf die Sowjetunion von früher zu schauen. Sie sei nicht vergleichbar mit dem heutigen "Putin-Russland".
3sat.de (37-Min-Sendung, erste 9 Minuten)
(Foto: IMAGO / ari)

News vom Newsdesk: Die "Süddeutsche Zeitung" macht Karoline Meta Beisel zum Jahreswechsel zur Nachrichtenchefin und Leiterin des Newsdesks, den sie gemeinsam mit Jens Schneider führen wird. Beisel ist derzeit stellvertretende Ressortleiterin Politik. Die Juristin und ausgebildete Journalistin arbeitet seit 2011 bei der "SZ" und war u.a. Brüssel-Korrespondentin. Sie folgt auf Alexandra Föderl-Schmid, die für die Zeitung künftig als Wirtschaftskorrespondentin aus Paris berichten soll.
kress.de
(Fotos: SZ/Niklas Keller, Roman Zach-Kiesling / First Look / picturedesk.com, Montage: turi2)

Macht Druck: Der Erstling des gedruckten "Postillon" von Stefan Sichermann erscheint am Samstag mit einer Auflage von stolzen 25.000 Exemplaren, teilt der Gründer des Satire-Portals gegenüber "Horizont" mit. 20.000 Exemplare der Zeitung im Berliner Vollformat gehen an den Kiosk, 5.000 bleiben für Abonnenten und als Reserve für den Online-Shop. In der Erstausgabe werde es noch keine Werbung geben, in späteren Ausgaben des monatlich erscheinenden Blattes sei das aber vorstellbar, sagt Sichermann.
horizont.net (€), turi2.de (Background)

Kall me maybe: "Zeit"-Chef Rainer Esser übergibt seine Aufgabe als CEO der Zeit-Verlagsgruppe im Februar 2026 an Nils von der Kall, bisher Chief Commercial Officer und Mitglied der Geschäftsführung der "Zeit". Esser, der seit 27 Jahren an der Spitze der Verlagsgruppe steht, wird Executive Adviser der Holtzbrinck Publishing Group und Mitglied des Aufsichtsrats der "Zeit". Er bleibt zudem Geschäftsführer der DvH Medien GmbH. Stefan von Holtzbrinck, CEO der Holtzbrinck Publishing Group, nennt Esser einen "Ausnahmeunternehmer in der Medienbranche". Mit seiner "leidenschaftlichen Bereitschaft zu Innovation und zahlreichen neuen Geschäftsmodellen" habe er den Umsatz vervierfacht. Esser freut sich, "dass mit Nils von der Kall ein enger Kollege den Vorsitz der Geschäftsführung übernimmt und unsere einzigartige Erfolgsgeschichte fortschreiben wird". Von der Kall möchte "das Wachstum und den Wandel konsequent weiterführen".
zeit-verlagsgruppe.de
(Foto: Zeit-Verlag / Caren Detje)

Der langjährige "Bild"-Kolumnist Franz Josef Wagner, 82, ist tot, teil die Zeitung mit. Wagner hat seit fast 25 Jahren die tägliche "Bild"-Kolumne Post von Wagner geschrieben. Mit ihm verliere Axel Springer "einen seiner kreativsten Köpfe und einen einzigartigen Schreiber", schreibt "Bild". Der frühere Chefredakteur Kai Diekmann fragt bei X: "Was hättest Du in Deinem letzten Brief an Dich selbst geschrieben?". Wagners Stimme werde "fehlen, Du wirst dramatisch fehlen!". Diekmann dankt Wagner "für alles, was ich von Dir lernen durfte". "Bild"-Chefautor Norbert Körzdörfer schreibt in einem Nachruf, Wagner war der "Poet von 'Bild'". Seine Briefe "waren gedankliche Diamanten. Sie waren Dialog, Anklage, Flehen, Schmunzeln. Sie waren seine tägliche Wahrheit – wie er die Welt sah." "Bild"-Vize Paul Ronzheimer erinnert sich an einen Podcast mit Wagner Ende 2023: "Am Ende des Gesprächs waren wir beide angetrunken, aber glücklich." Moderator Micky Beisenherz, der Wagner in seinem Podcast täglich parodiert hat, verabschiedet sich von dem Autor bei X mit einem "Danke" und einem gerahmten Foto Wagners, das den Journalisten in einem Porsche-Cabrio sitzend vor der Paris Bar in Berlin zeigt.
Nach Gelegenheitsjobs in Genf und Paris absolvierte Wagner als junger Mann ein Volontariat bei der "Nürnberger Zeitung". Anfang der 1960er Jahre fing er als Reporter bei "Bild München" an, wurde später Kriegsberichterstatter und Chefreporter. 1988 wechselte Wagner zu Burda, war für "Bunte" tätig und zeitweise deren Chefredakteur. Zusammen mit Günter Prinz entwickelte Wagner für Burda die Zeitschriften "Elle" und "Superillu". 1991 folgte die Boulevardzeitung "Super!", deren erster Chefredakteur Wagner war. Das Blatt, das sich speziell an den Osten Deutschlands richtete und Konkurrenz zu "Bild" sein sollte, wurde nach einem Jahr wieder eingestellt. 1998 kehrte Wagner zu Springer zurück und wurde Chefredakteur von "B.Z." und "B.Z. am Sonntag". Er musste den Posten im Jahr verlassen, nachdem er eine ehrverletzende Titelseite über die Olympia-Schwimmerin Franziska van Almsick mit der Schlagzeile "Franzi van Speck – als Molch holt man kein Gold" verantwortet hatte. Seit Anfang 2001 war Wagner "Chefkolumnist". Seine letzte Post richtet er Anfang September an Bundeskanzler Friedrich Merz.
bild.de, horizont.net, x.com (Diekmann), bild.de (Körzdörfer), welt.de, x.com (Ronzheimer), meedia.de, kress.de (gesammelte Reaktionen)
(Foto: IMAGO / Strussfoto)

Hör-Tipp: "Süddeutsche"-Chefredakteur Wolfgang Krach sieht es als "eine besondere Verpflichtung", Meinungsfreiheit und Demokratie zu verteidigen, sagt er anlässlich des 80. Geburtstages der Zeitung im Interview mit "BR24 Medien". Chefredakteurin Judith Wittwer freut sich, dass es der "SZ" auch ökonomisch gut gehe. Man könne sich allein durch Verkäufe und Abos finanzieren, ohne Anzeigen – auch, weil die Zeitung sich verkleinert und "Dinge weggelassen" habe. Jüngste Einsparungen bei den Lokalausgaben hätten den Abozahlen kaum geschadet.
ardaudiothek.de (35-Min-Audio), br24.de (Zusammenfassung)

Entwicklungshilfe: Die Funke Mediengruppe richtet für ihre Regionalmedien eine titelübergreifende Chefredaktion Editorial Development ein. Die neue Einheit bündelt strategische Kernbereiche wie Audience Development, Social Media, Newsletter und KI. Chefin ist Anne Krum (links), zusätzlich zu ihrer bisherigen Aufgabe als Chefredakteurin Digitale Entwicklung der "WAZ" und "Westfalenpost". Vize wird Cordula Schmitz (rechts), die beim "Hamburger Abendblatt" Chefredakteurin Digital ist und bleibt.
kress.de, funkemedien.de
(Fotos: Funke / Nancy Ebert, Andrea Heinsohn)

ZMG-Erbe: Der Dienstleister Mediaservice Wasmuth übernimmt zum Jahreswechsel die weitverbreiteten Planungs- und Buchungstools der ZMG. Konkret geht es um das Planungs- und Kalkulationsprogramm ZIS, das kostenpflichtig werden soll, und den ZMG-Zeitungsatlas. Zudem erhält Wasmuth die Nutzungsrechte am Buchungsportal OBS der Medienverbände BDZV und MVFP. Die Zukunft der Tools war ungewiss geworden, nachdem der BDZV aus Kostengründen die Abwicklung seines Marktforschers ZMG verkündet hat. Wasmuth liefert künftig auch Marktdaten für Studien der Joint-Industry-Committees IVW und Agma zu.
meedia.de, horizont.net (€), turi2.de (ZMG-Abwicklung)

"In Ostdeutschland, wo Madsack viele große Titel hat, werden Themen anders gesehen als im Westen Deutschlands."
"LVZ"-Chefredakteurin Hannah Suppa stellt in der turi2 Themenwoche Zeitungen gemeinsam mit RND-Chefredakteur Sven Oliver Clausen das Projekt OneRND vor. Beiden geht es darum, regionale Perspektiven zu zeigen und sie in größere Zusammenhänge, die über das Regionale hinausgehen, einzuordnen.
turi2.de (ganzer Beitrag), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
Zusammenwachsen in Hannover: Wie Madsack sein Redaktionsnetzwerk Deutschland auf die nächste Stufe heben will.

Madsack-CEO Thomas Düffert hat für die digitale Transformation des Zeitungsriesen aus Hannover kürzlich die “Crunchtime” ausgerufen: Seiner Überzeugung nach sind die kommenden fünf Jahre entscheidend für die Zukunft des Journalismus. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland, RND, das alle Madsack-Titel und externe Partner vernetzt, soll sein Potenzial in diesem Zusammenhang besser nutzen. Gelingen soll das mit dem Projekt OneRND. Hannah Suppa, Chefredakteurin der “LVZ” und verantwortlich für die Koordination der regionalen Chefredaktionen, und Sven Oliver Clausen, seit gut einem Jahr Co-Chefredakteur des RND, setzen dafür auf Expertise und Zusammenarbeit regionaler Teams, von denen das gesamte Netzwerk profitieren soll. Der Beitrag von turi2-Chefredakteur Markus Trantow ist Teil unserer Themenwoche Zeitungen.
weiterlesen auf turi2.de, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)

"Für viele Verlage ist das E-Paper ein Wachstumsprodukt und ein wichtiger Umsatzbringer, was sich auch auf Sicht vieler Jahre nicht ändern wird."
Für Burkhard Ewert, "NOZ"-Chefredakteur und Chef des Seiten-Dienstleisters NOZ/mh:n Page, ist das E-Paper ein Teil der Zukunft des Lokaljournalismus. Im Interview zur Themenwoche Zeitungen sagt er: "Der Markt der gedruckten Zeitungsseiten schrumpft, der Markt der konfigurierten Seiten, die auch im E-Paper publiziert werden, schrumpft nicht."
turi2.de (ganzer Beitrag) turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
(Foto: NOZ/mh:n)
Moderieren oder blockieren? 8 Tipps für den Umgang mit Trollen auf Medienplattformen.

Trolle, Bots und Fake-Accounts überlasten Moderationsteams, treiben Leserinnen und Leser aus Debatten und verzerren Umfragen oder Kennzahlen. Laut Weltwirtschaftsforum gilt Desinformation inzwischen als globales Risiko Nummer eins. Medienhäuser müssen mit gutem Journalismus dagegenhalten, aber auch ihre Plattformen schützen. Ludwig Thoma und Eva Roth kämpfen mit Trusted Accounts als externer Dienstleister gegen Bots. In unserer Themenwoche Zeitungen geben sie acht Tipps, mit denen Medien die Kontrolle behalten.
weiterlesen >>>, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)

Klima-Erklärerin kehrt zurück: Energieökonomin Claudia Kemfert findet bei der "Frankfurter Rundschau" eine neue Podcast-Heimat. Zusammen mit Journalistin Kristin Langen spricht sie künftig einmal monatlich "Klimaklartext". Der Podcast erscheint auch als Video und soll jeweils ein konkretes Thema wie das Heizungsgesetz, EU-Klimaziele oder Industriesubventionen behandeln. Ein fester Bestandteil ist der "Klima-Fail des Monats", für den Hörer Vorschläge einreichen können. "Mit dem Duo aus Kemfert und Langen haben wir die perfekte Kombination aus wissenschaftlicher Kompetenz und journalistischer Präzision für interessierte Zuhörer", sagt Ippen-Chefredakteur Markus Knall. Der Erstling erscheint am 28. September. Im Juli hatte der MDR einen erfolgreichen Klima-Podcast mit Kemfert abgesetzt.
ippen.media, turi2.de (MDR-Podcast)
(Foto: Ippen)
300 Seiten am Tag aus dem Norden: Wie die NOZ/mh:n die Zeitungs- und E-Paper-Produktion neu denkt.

Die Tageszeitung lebt – gedruckt und auch als E-Paper, davon ist man auf der Achse Flensburg – Osnabrück überzeugt. Der Zeitungsriese NOZ/mh:n hat für seine Seitenproduktion gerade eine eigene Tochtergesellschaft namens Page gegründet. Hier entstehen schon heute bis zu 300 Seiten pro Tag für über 30 Tageszeitungen sowie weitere externe Kunden – und man ist bereit für mehr. Der Page-Chef Burkhard Ewert und der operative Leiter der Firma, Karsten Grosser, erklären turi2-Chefredakteur Markus Trantow, warum sich die Produktion von Seiten auch in vielen Jahren noch lohnen wird und wie sich die NOZ/mh:n von ähnlichen Angeboten anderer Zeitungskonzerne abheben will. Dieser Beitrag erscheint im Rahmen unserer Themenwoche Zeitungen.
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Publikaturist und Gary-Glotz-Kreativchef Peter "Bulo" Böhling vermutet in seiner Kolumne an lässlich der Themenwoche Zeitungen keine große Zukunft für das Printprodukt Zeitung – allerdings so manche gewinn(zurück)bringende Chance für Verlage, die begreifen: Der Nutzer von heute will nicht nur informiert, sondern vor allem überrascht und unterhalten werden.
von Bulo
Eine Kolumne über Zeitungen mit den Worten zu beginnen „Die sind toll – damit bekommt man nasse Stiefel wieder trocken!“, wäre zwar trefflich aber irgendwie einfallslos. Darum habe ich mich jüngst an einer hochfrequentierten Kreuzung in der Nähe unserer Agentur neben ein paar Stummen Verkäufern positioniert, um dem erstbesten Käufer marktforsch zu entlocken, warum er denn gern zu gefaltetem Altpapier für unterm Arm greift. Problem: Nach einer guten halben Stunde musste ich die Pirsch mangels Probanden abbrechen. Darum an dieser Stelle leider kein Flammendes-Plädoyer-Zitat. Sorry, liebe Zeitungsverleger, ich hätte es gern geliefert.
Man muss nicht Statistik studiert haben, um zu wissen: eine völlig unsinnige wie -repräsentative Aktion, die nicht im Geringsten etwas über den Zustand der Branche belegt. Mehr Aussagekraft hat indes ein Blick auf die Seite des BDZV, dem ehemaligen Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger, der seine Abkürzung 2019 zum Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger modernisierte. Nicht nur diese vier Buchstaben galt und gilt es hochzubekommen! Denn die Verkaufszahlen sehen auf ihrem Talrutsch auch 2025 nicht wirklich vorteilhaft aus, und daran wird sich in den kommenden Jahren leider nichts ändern. Mit den Abonnenten sterben so langsam die letzten Zeitungszeugen.
Periodizität, Aktualität, Publizität und Universalität lauten die wesentlichen Eigenschaften, die eine Zeitung ausmachen. Mit anderen Worten: Inhalte, die regelmäßig und zeitnah für die breite Öffentlichkeit eine noch breitere Themenvielfalt bieten – tja, doof, das holen sich die meisten heute ganz selbstverständlich aus dem Internetz. Während der Geruch von Druckerschwärze bis vor kurzem noch den Duft der großen weiten (mindestens aber der regionalen) Welt versprühte, steht sie bei nachwachsenden Medienkonsumenten entweder für gar nix mehr, im schlimmsten Fall sogar für umweltschädliche Farb-, Binde- und Lösungsmittel.
Also volle Konzentration aufs Digitalgeschäft, oder? Doch da kommt sehr schnell die allesentscheidende Frage auf, ob der Nutzer den Weg durch die Bezahlschranke mitgeht oder doch vorher abbiegt. Klar ist er bereit zu blechen – aber eben nicht für austauschbare Belanglosigkeit, sondern nur für überraschende Angebote, redaktionelle Qualität, zielgruppenadäquate Ansprache, mehrwertvolle Geschichten, seriöses Storytelling und Lesespaß. Kurzum: für glaubwürdige Marken, wie schon so oft. Vermutlich nimmt er dabei auch digitale Werbung und Beilagen in Kauf, wenn sie unterhaltend gestaltet und nicht plump auf die Netzhaut up-gepoppt werden.
Es ist nicht nur der mediale Krieg gegen die Plattformen, den manch Vereinsmeier derzeit erklärt. Auch die eigene Bräsigkeit und Mutlosigkeit müssen bekämpft werden. Geeignete Waffen hierbei könnten das Veranstaltungsgeschäft sein, mit Messen oder Kongressen. Der Ausbau der Targeting-Optionen und des Bewegtbildangebots. Und natürlich spezielle Ableger für jüngere Zielgruppen. Ich wünsche Ihnen eine Restwoche mit der Versuchung, beim nächsten Zeitungskasten einfach mal stehenzubleiben, zuzugreifen und das soeben Erworbene genüsslich im Café durchzublättern … und das nicht nur auf dem Land, wo Zeitungen sicher noch länger die Informationsquelle Nummer eins bleiben!
Alle Bulo-Beobachtungen lesen

"Wir kriegen positiven Rückenwind, aber noch keine stürmische Liebe."
Michael Krechting, Vize-Chefredakteur Digital & Entwicklung der "WAZ", begleitet das digitale Lokaljournalismus-Projekt "WochenDOsis" in Dortmund. Im Beitrag für die turi2 Themenwoche Zeitungen räumt er ein, dass der Community-Aufbau schleppender läuft, als erwartet.
turi2.de (Beitrag), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
(Foto: Jakob Studnar / FUNKE Mediengruppe)
Lokales in Wochendosis: Wie die “WAZ” in Dortmund neue Formen des Lokaljournalismus erprobt.

Seit Mitte Juli experimentiert die “WAZ” in Dortmund mit dem wöchentlichen Newsletter “WochenDOsis”, wie Lokaljournalismus abgekoppelt vom Produktionsdruck einer täglichen Zeitung funktionieren kann. Ein kleines Team bearbeitet fokussiert und nahbar Themen der Ruhr-Metropole abseits der Tagesaktualität. Zielgruppe sind insbesondere Menschen in der “Familienphase”, mit denen das “WochenDOsis”-Team auch in den Dialog treten will. Im Gespräch mit turi2-Redakteur Björn Czieslik zieht Michael Krechting, Vize-Chefredakteur Digital & Entwicklung der “WAZ”, eine erste Bilanz. Der Beitrag ist Teil der turi2-Themenwoche Zeitungen.
Weiterlesen >>>, turi2.de (Alle Beiträge der Themenwoche)

"Privat haben viele Menschen sehr klare Meinungen dazu, z.B. als Vater oder Mutter, die nicht wollen, dass ihre minderjährigen Kinder auf Social Media mit Verschwörungserzählungen und Fake News konfrontiert werden. Beruflich als Media-Entscheider ist die Lage oft anders."
"Werbegeld war noch nie neutral", ist Score-Media-Chef Carsten Dorn im turi2-Interview überzeugt. In der Themenwoche Zeitungen beschreibt er, wie der Zuspruch zu einer verantwortungsvollen Mediaplanung im Stillen wächst.
turi2.de (ganzes Interview), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)
“Masse und Klasse” – Wie Carsten Dorn mit Score Media Alternativen zu Big-Tech-Werbung schaffen will.

Agenturen und Werbekunden sind nicht “zwangsverheiratet” mit den Big-Tech-Konzernen, sagt Carsten Dorn, Chef des nationalen Zeitungsvermarkters Score Media Group. Im Interview mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow erklärt er, wie Score Media der Übermacht von Google, Meta und Co etwas entgegensetzen will. Bald sind etwa die Digital-Inventare von über 200 News-Seiten bequem in einem Zug buchbar. Zudem stellt Dorn spannende, neue Werbeformen vor und spricht über die Verantwortung der Werbekunden für den Erhalt medialer Vielfalt. Mit diesem Interview beginnt unsere Themenwoche Zeitungen.
weiterlesen >>>, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche)

Die Zeitungsverleger-Lobby BDZV sucht den Schulterschluss mit anderen Medien und deren Verbänden, um die Abhängigkeit von den großen Digitalkonzernen zu verringern. Ziel sei es, die Medienvielfalt und den freien Journalismus in Deutschland zu sichern. Auf seinem diesjährigen Kongress in Berlin diskutierten die Delegierten bei einer Zukunftswerkstatt am Dienstag unter dem Motto "Eine Stimme, eine Branche" über ein neues Narrativ für ihre Arbeit. Der BDZV-Vorsitzende und Verleger der "Nordsee-Zeitung", Matthias Ditzen-Blanke, forderte in diesem Zusammenhang auch die Redaktionen auf, Beiträge zu leisten. In diesem Punkt wolle er "die Trennung zwischen Redaktion und Verlag aufheben, es ist eine gemeinsame Aufgabe". Die Verlage hätten eine große Chance, in ihren Medienangeboten selbst Räume für die politische Debatte anzubieten, wenn diese nicht mehr in den Parlamenten stattfände oder in den Sozialen Medien ad absurdum geführt würde. Zuvor hatte er von Chefredaktionen berichtet, die sich im Kampf gegen die Plattformen "nicht vor den Karren" ihrer Verleger spannen lassen wollten.
Der BDZV hat sich nach eigenen Angaben in der vergangenen Woche mit anderen Medienverbänden, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und den Privatsendern getroffen und konstruktive Ergebnisse erzielt. "Es gibt bei allen ein klares Bewusstsein, was zu tun ist", sagte Ditzen-Blanke. Wichtig sei jetzt, "in den nächsten sechs bis neun Monaten einen gesellschaftlichen Diskurs zu organisieren, der die Politik zum Handeln bringt".
Auch die neu gewählte Verbands-Vorständin Stephanie von Unruh, Geschäftsführerin der "Nordwest-Zeitung", rief dazu auf, die Bundesregierung in die Pflicht zu nehmen. Man dürfe hier nicht allein auf die EU warten, so von Unruh: "Unabhängigkeit ist nur möglich, wenn wir uns zusammenschließen." Die Branche sollte dabei "nicht mehr nur mit Wattebäuschen werfen", sondern die Politik "härter angehen". BDZV-Geschäftsführer Jörg Eggers bekräftigte den neuen, gemeinsamen Kurs. "Wir sind in einem medialen Krieg gegen die Plattformen. Es wird hart, es wird heftig. Aber es muss sein", sagte Eggers. Rund 200 Führungskräfte aus den Verlagen haben auf der Jahrestagung in Berlin am Dienstag über den Kurs der Medienhäuser im digitalen Zeitalter diskutiert – über Haltung, digitale Souveränität und die Rückeroberung des digitalen Werbemarkts.
Mit Material des KNA-Mediendienstes, bdzv.de, turi2 vor Ort
(Foto: BDZV/Dallwitz)

Fairleger-Finanzierung: Der Verleger-Verband BDZV verabschiedet bei seiner Delegiertenversammlung in Berlin eine neue Beitragsordnung. Das neue "umsatzbasierte Finanzierungsmodell" soll "fair, transparent und zukunftsfähig" sein. In diesem Zuge wird auch die Organisation der Arbeitsgruppen des Verbands "neu zugeschnitten und deutlich gestrafft". Zudem will sich der Lobby-Verband "noch stärker" auf medienpolitische Themen konzentrieren. Neues Mitglied im geschäftsführenden Vorstand ist Stephanie von Unruh, Geschäftsführerin der "Nordwest-Zeitung" in Oldenburg. Vorstandschef bleibt Matthias Ditzen-Blanke.
bdzv.de

Im Nordwesten was Neues: Die Madsack Mediengruppe übernimmt zum Januar 2026 die Nordwest Mediengruppe in Oldenburg. Zum Deal gehören das Verlagsgeschäft der Tageszeitungen "Nordwest-Zeitung", "Emder Zeitung" und "Anzeiger für Harlingerland", das gesamte Wochenblatt-Geschäft und alle contentbezogenen Digitalangebote sowie die Aktivitäten in Druck, Logistik und die Beteiligungen an verlagsnahen Servicegesellschaften. Redaktionelle und administrative Prozesse sollen künftig "verstärkt gemeinsam" mit Madsack organisiert werden, Teil der Übernahme-Vereinbarung sei jedoch, dass der Standort Oldenburg "in den nächsten Jahren" sowohl als Sitz der Gruppe, als auch als Druckereistandort erhalten bleibt.
Geschäftsführerin Stephanie von Unruh und Druck-GeschäftsführerJan Fitzner setzen ihre Tätigkeit am Standort Oldenburg unter Madsack fort. Auch Thorben Meiners bleibt als Geschäftsführer der Nordwest Medien im Amt und verantwortet die Standortentwicklung sowie das Beteiligungsportfolio im Radio- und Digitalbereich. Mit der Übernahme "beschleunigen wir nochmals unseren eingeschlagenen Digitalisierungs- und Wachstumskurs und investieren weiter intensiv in die Zukunft von regionalem Qualitätsjournalismus", sagt Madsack-CEO Thomas Düffert. Stephan von Bothmer, der für die Nordwest-Gesellschafter spricht, teilt mit: "Die einzelnen Geschäftsbereiche werden von den umfangreichen Erfahrungen wie auch von den Synergien der Madsack Mediengruppe enorm profitieren."
meedia.de, madsack.de, nwzonline.de

Freitagsdoppel: Die linke Wochenzeitung "Der Freitag" befördert Elsa Koester zur Co-Chefredakteurin. Sie ist seit Mai 2024 Vize und bildet mit dem amtierenden Chefredakteur Philip Grassmann künftig eine Doppelspitze. Koester ist seit 2018 beim "Freitag" und verantwortet die redaktionellen Online-Kanäle des Blattes. Zudem ist sie als Schriftstellerin tätig. Mit der Ernennung einer Doppelspitze bilde der "Freitag" den "Ausbau seiner digitalen Formate und die Weiterentwicklung der Printausgabe konsequent in der Organisationsstruktur ab", teilt der Verlag mit.
evangelische-zeitung.de, verlag.freitag.de
(Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur)
Content nach Maß: Wie Ippen Media mit KI-Hilfe neue Produkte schafft.
“Ich kenne keine große journalistische Entwicklung, die Technologie verändert hat. Ich kenne nur Technologien, die danach Journalismus verändert haben”, sagt Markus Knall, Chefredakteur von Ippen Media im turi2-Podcast, der den Auftakt der Themenwoche KI & Innovation. Im Gespräch mit turi2-Redakteur Björn Czieslik erzählt Knall, wie Ippen mit KI-Unterstützung ganz neue, journalistische Produkte schafft, etwa 1.000 lokale Wahlberichte zur Bundestagswahl. “Der Megatrend, der auch nach zwei Jahren KI für mich bleibt, ist die Individualisierung von Content”, sagt Knall. Da letztlich alle Medienhäuser ähnliche KI-Toools nutzen, sei die Herausforderung, “Anwendungen so zu verkoppeln, dass man einen USP findet, mit dem ich mich unaustauschbar mache”. Welche Rolle Journalisten dabei noch spielen…
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Kein Ostfriesenwitz: Vier Lokalzeitungen aus Ostfriesland gehen als vorläufiger Sieger aus einem Streit mit den Kliniken in Aurich, Emden und Norden hervor. Der Geschäftsführer der Trägergesellschaft, Dirk Balster, hatte angeordnet, dass die Lokalzeitungen "Ostfriesische Nachrichten", "Ostfriesen-Zeitung", "Emder Zeitung" und "Ostfriesischer Kurier" nicht mehr in den Kiosken und Cafés der Kliniken verkauft werden dürfen. Nach einem Machtwort des Aufsichtsrats der Trägergesellschaft wird die Maßnahme nun zurückgenommen, die Zeitungen sind wieder im Verkauf.
Vorausgegangen war Ende Juli der Vorwurf von Balster, die ostfriesischen Tageszeitungen würden tendenziös berichten und stellten "immer wieder die Versorgungsqualität" seiner Kliniken infrage. Aus "ausgewählten, aus dem Zusammenhang des gesamten medizinischen Verlaufs gerissenen Einzelfällen" würden "strukturelle Qualitätsmängel beschworen", so Balster. Die Anfrage einer Journalistin der Zeitungen hatte der Klinik-Chef samt Fragenkatalog und seiner Antworten öffentlich gemacht. In einem offenen Brief haben die Chefredaktionen der Zeitungen die Vorwürfe zurückgewiesen. Es sei die "originäre und unverzichtbare Aufgabe" von Tageszeitungen, "Missstände und Kritikpunkte im öffentlichen Interesse zu recherchieren, zu hinterfragen und transparent zu machen", "auch und gerade dann, wenn es unbequem ist".
Zuletzt hatten die Kliniken den Verkauf der Zeitungen gestoppt. Ein Sprecher begründet die Maßnahme damit, dass man "verstärkt Rückmeldungen von Patienten erhalten" habe, die durch die Berichterstattung "sehr beunruhigt waren". Daher nehme man die Titel "zum Schutz unserer Patienten" aus dem Verkauf. "ON"-Chefredakteur Stephan Schmidt sieht den Fall anders: "Nach Gutsherrenart" habe Balster versucht, "die freie Presse mundtot zu machen". Auf Weisung des Auricher Landrats und des Emder Oberbürgermeisters, die abwechselnd Chefs des Aufsichtsrats der Trägergesellschaft sind, wurde das Verkaufsverbot nun aufgehoben, mit dem weiteren Vorgehen wird sich der Aufsichtsrat am 9. September befassen.
on-online.de (Kommentar Schmidt), on-online.de (Offener Brief der Chefredaktionen), nwzonline.de (€, Verkaufsverbot), oz-online.de (€, Aufhebung),, anevita.de (Vorwürfe von Balster)
(Bild: ZGO)

Zeitungswelt: Der Zeitungsverleger-Weltverband WAN-Ifra bekommt 2026 mit Stig Kirk Ørskov (links) einen neuen Chef. Der CEO des dänischen Medienunternehmens JP/Politiken Media Group folgt auf Vincent Peyrègne (rechts), der sich nach 13 Jahren als CEO des Verbands "neuen beruflichen Herausforderungen" widmen will. Ørskov ist seit 2019 bereits Vize-Präsident beim WAN-Ifra.
print.de, wan-ifra.org
(Bild: WAN-Ifra)
Themenwoche Zeitungen
Zeit für Zeitungen: 54,4 Millionen Menschen in Deutschland greifen mindestens einmal pro Woche – gedruckt oder digital – zu einer der 316 Tageszeitungen in Deutschland. In der Themenwoche Zeitungen blickt turi2 in den Maschinenraum von Verlagen, Vermarktern und Verbänden. Wir fragen nach dem Stand der digitalen Transformation, nach… Weiterlesen …

Zeit für Heimaturlaub: Die "Zeit" erscheint an diesem Samstag mit einer Sonderausgabe zum Thema "Reise durch Deutschland". Unter dem Titel "Hin und Weg!" führt die Ausgabe an 77 Orte am Meer und im Wald, in den Bergen, an Seen und Flüssen sowie in großen und kleinen Städten. Promis wie Schauspielerin Iris Berben, Regisseurin Doris Dörrie oder Musiker Marius Müller-Westernhagen berichten von ihren persönlichen Lieblingsorten. Das beiliegende "Zeit-Magazin" beschäftigt sich mit der Außenwahrnehmung Deutschlands. Alle Texte und Fotos erscheinen auch gesammelt als Buch.
zeit-verlagsgruppe.de

Stuttgart-Ulm-Konnäktschn: Die Neue Pressegesellschaft aus Ulm schickt Manager Tilo Schelsky (links) als Statthalter nach Stuttgart. Dort übernimmt er den Vorsitz der Geschäftsführung der zugekauften Medienholding Süd und führt zusammen mit den bisherigen Geschätsführern Herbert Dachs (Mitte) und Carsten Groß die "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten". Bisher verantwortet Schelsky die Brandenburger NPG-Titel wie "Lausitzer Rundschau" und "Märkische Oderzeitung". Dachs verstärkt zudem die NPG-Geschäftsführung an der Seite des Vorsitzenden Andreas Simmet (rechts) und Matthias Bikowski, auch Schelsky gehört zur Führungsriege. Bei einer Betriebsversammlung in Stuttgart hat Simmet die Belegschaft derweil auf den neuen Kurs eingestimmt und sich verwundert über den bisherigen Eigner SWMH geäußert, schreibt die "Kontext Wochenzeitung". Er sei "keine Dampfwalze", die über die neuen Stuttgarter Kollegen hinwegfege, sondern einer, der ihre Ängste verstehe. Gleichwohl machte Simmet mit einem Kutschen-Vergleich klar, dass wohl nicht alle mitfahren können.
kress.de, kontextwochenzeitung.de (Betriebsversammlung)
(Fotos: NPG, Julian Baumann; Montage: turi2)

Der Mitbegründer der Initiative 18 zur Stärkung der Medienvielfalt, Omnicom-Chairman Manfred Kluge, bringt einen neuen Vorschlag zur Journalismus-Förderung auf den Tisch: "Wie wäre es, wenn jeder Abonnent und jede Abonnentin das Zeitungsabo als eine Art Weiterbildung im Sinne von seriöser Meinungsbildung und Medienkompetenz von der Steuer absetzen könnte?", fragt er im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Das wäre ein "sehr smarter Anreiz", glaubt er und appelliert an die Bundesregierung, "Qualitätsmedien im Wettbewerb mit den Plattformen ein gleichberechtigtes Spielfeld" zu garantieren, wie es im Koalitionsvertrag festgehalten ist. "Das sollte die Regierung durchaus als Arbeitsauftrag verstehen", sagt Kluge. Die von Medienstaatsminister Wolfram Weimer angeregte Digital-Abgabe für große Tech-Konzerne hält Kluge "für einen guten Ansatz – zumal ja alle wissen, dass die Digitalgiganten in Deutschland so gut wie keine Steuern zahlen". Auch den Journalismus sieht er in der Pflicht, sich weiterzuentwickeln: "Am Ende hat es immer mit Relevanz zu tun, wofür der Bürger sein Geld ausgeben möchte." Seriöser Journalismus dürfe sich nicht "in der Verstärkung schlechter Nachrichten erschöpfen". Deshalb halte er einen "zuhörenden, lösungsorientierten und unterstützenden Journalismus für unerlässlich", der für Zuversicht stehe, die Themen der Menschen aufgreife und ihnen Mut mache.
noz.de via regionalheute.de, turi2.de (Background Initiative 18)
(Bild: Omnicom)

Politischer Richter: Die "Süddeutsche Zeitung" befördert Nicolas Richter, 51, zum Politikchef. Er leitet das Politik-Ressort der Zeitung ab November zusammen mit Katharina Riehl, die seit 2021 im Amt ist. Richter ist bisher Leiter der Parlamentsredaktion in Berlin und folgt auf Stefan Kornelius, der seit Mai Sprecher der Bundesregierung ist. "Seine analytische Schärfe, seine nationale wie internationale Perspektive und seine investigative Kraft" machen Richter zur "idealen Besetzung", sagen die "SZ"-Chefredakteure Judith Wittwer und Wolfgang Krach.
swmh.de
(Foto: SZ / Friedrich Bungert)

Die Auflagenbilanz der überregionalen Tages- und Wochenzeitungen sieht im 2. Quartal "sehr durchmischt aus", analysiert "Meedia"-Chefredakteur Jens Schröder. Zuwachs bringen allen Medien nur die Digital-Abos mit E-Paper-Zugriff, die in die IVW-Statistik reinzählen. Mit knapp 650.000 verkaufter Auflage liegt "Bild" zwar mit deutlichem Abstand an der Spitze der Tageszeitungen, verliert im Jahresvergleich aber 13,5 % der Käufer, in absoluten Zahlen mehr als 100.000. Dahinter rangiert die "Süddeutsche", die mit einem Minus von 4,7 % gedruckt und digital noch rund 215.000 Ausgaben verkauft, gefolgt von der "FAZ" mit rund 146.000 (-7,5 %). Die "Welt" legt leicht zu (+0,8%), die "taz" etwas stärker (+4,5 %). Bei den Wochen- und Sonntagszeitungen steht die "Zeit" mit 5,6 % Zuwachs und rund 550.000 Verkäufen deutlich vorne. "Bild am Sonntag" rutscht um 14,8 % auf rund 271.000 ab. Auch "WamS" und "FAS" verlieren. Die "wochentaz" legt um 6,5 % auf 59.000 Verkäufe zu.
meedia.de

Nach der angekündigten Übernahme von "Stuttgarter Zeitung", "Stuttgarter Nachrichten" und "Schwarzwälder Bote" durch die Neue Pressegesellschaft in Ulm geht der Betriebsrat in Stuttgart davon aus, dass es zu Stellenstreichungen in einem "bisher nie dagewesenen Ausmaß" kommen werde, berichtet Josef-Otto Freudenreich in der "Kontext Wochenzeitung". Die Beschäftigten in landes- und bundespolitischen Redaktionen sowie Spezialisten für gesellschaftliche Großthemen, aber auch "Führungskräfte, die nichts mehr zu führen haben" würden "demnächst zu Einzelgesprächen geladen". NPG-Geschäftsführer Andreas Simmet soll in einer internen Mail angekündigt haben, man wolle den Beschäftigten "in Kürze" mitteilen, wie man die bisherigen SWMH-Titel in "unsere NPG-Familie zu integrieren" gedenke. Verlagsexperte Horst Röper hatte im "KNA"-Interview kürzlich schon prognostiziert, dass sich der neue Eigner wohl nicht dauerhaft zwei Hauptredaktionen in Stuttgart und Ulm leisten werde.
In Stuttgart soll die Chefredaktion bereits eine "Neuausrichtung" im Lokalen angekündigt haben, die die neuen Thementeams "Stadtgespräch", "Stadtkultur & Events", "Politik für Menschen in Stuttgart" sowie "Wirtschaft für Menschen in Stuttgart" hervorbringe. Für die Zusammenarbeit solle es demnächst "Teambuilding-Seminare" geben.
kontextwochenzeitung.de, turi2.de (Röper)
(Foto: IMAGO / Arnulf Hettrich)

Mit Niedersachsen verwachsen: Die Funke Mediengruppe holt Gordon Firl als Vermarktungsleiter der Funke-Regionalmedien in Niedersachsen an Bord, deren Flaggschiff die "Braunschweiger Zeitung" ist. Er folgt auf Philipp Stöhr, der Funke im "bestem gegenseitigen Einvernehmen" verlässt, um "neue berufliche Herausforderungen" anzunehmen. Firl kommt von Madsack, wo er seit 2023 Geschäftsführer der Rostocker "Ostsee-Zeitung" ist. Davor war er Geschäftsführer von Madsack Medien Ostniedersachsen, die u.a. die "Wolfsburger Allgemeine" und die "Peiner Allgemeine" herausgeben.
funkemedien.de
(Foto: Funke Mediengruppe)

Fränkischer Abschied: Die Mediengruppe Oberfranken in Bamberg hat intern das Ausscheiden von Boris Hächler, Geschäftsführer der MGO Lokale Medien, mitgeteilt. Das berichtet turi2-Schwester kress.de und beruft sich auf eine Mitteilung von Ende Juni. Eine offizielle Stellungnahme des Verlags, der von CEO Eva-Maria Bauch geführt wird, gibt es bisher nicht. Hächler arbeitet seit 2018 bei der MGO, zunächst als Leiter redaktionelle Inhalte, seit 2019 als alleiniger Chefredakteur und seit Anfang 2024 auch als Co-Geschäftsführer der MGO Lokale Medien. Zuvor war Hächler u.a. für Bauer und Burda tätig.
kress.de
(Foto: MGO/Michael Hümmer, Ausschnitt)

Berliner Radioluft schnuppert "Tagesspiegel"-Redakteur Robert Ide seit Ende Juni einmal pro Woche. Die Hauptstadtzeitung und der Stadtsender Berliner Rundfunk 91.4 starten die Radiokolumne "Berlin kommentiert". Ide ist jeden Donnerstag ab 6 Uhr in der Morningshow von Simone Panteleit zu Gast, spricht über aktuelle Geschichten aus der Stadt und dem "Tagesspiegel". Anschließend ist die Kolumne auch online abrufbar.
radioszene.de, berliner-rundfunk.de (bisherige Kommentare)
(Foto: Berliner Rundfunk)

Die Zerschlagung der SWMH Ende Mai kam überraschend und war offenbar doch gut geplant, analysiert der Verlagsexperte Horst Röper. Im Interview mit Steffen Grimberg, Leiter des KNA-Mediendienstes, gibt er der Politik die Schuld, dass das Presse-Kartellrecht zunehmend an Wirkung verliert. Die Politik habe das Kartellamt mit der letzten Kartellrechts-Novelle "zu einem zahnlosen Tiger gemacht". Im Verkauf der "Neckar Chronik" durch die "Südwest Presse" an einen Dritten im Vorfeld des SWMH-Deals vermutet Röper ein "Strohmanngeschäft". Der Deal sei sehr lokal und sehr schnell zustande gekommen, was aus seiner Sicht nicht gerade dafür spreche, "dass da wirklich ein Unternehmer mit eigenständigem Interesse hinter steckt".
Vom Umbau der SWMH würden laut Röper "die beiden Großen" profitieren, "die immer schon in der SWMH das Sagen hatten". Damit meint er die Neue Pressegesellschaft Ulm mit ihrer "Südwest Presse" und der Familie Ebner, die hier den Ton angebe, und die Medien Union Ludwigshafen der Familie Schaub mit der Zeitung "Rheinpfalz".
Röper rechnet auch damit, dass sich die Neue Pressegesellschaft nicht dauerhaft zwei Hauptredaktionen in Stuttgart und Ulm leisten wird. "Da wird zusammengelegt", prognostiziert der Experte mit Blick auf "Stuttgarter Zeitung", "Stuttgarter Nachrichten" und "Südwest Presse". Der Verbund der unter dem Dach der SWMH verbleibenden Titel, bestehend aus der "Süddeutschen Zeitung" und der Verlagsgruppe Coburg-Hof-Suhl mit Titeln in Nordbayern und Thüringen, mache für Röper "auch nicht viel Sinn".
kress.de
(Foto: IMAGO / Günther Ortmann)

Wenns ums Geld geht: Die Gewerkschaften DJU und DJV rufen im Vorfeld der nächsten Verhandlungsrunde um einen neuen Tarifvertrag für Zeitungsredakteure zu weiteren Streiks auf. "Besonders im Süden der Republik wird es in dieser Woche zu mehrtägigen, spürbaren Streiks kommen", lässt die DJU wissen. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 18. Juli statt. Die Gespräche scheinen aktuell festgefahren: Die letzten Angebote der Verleger wertet die Gewerkschaft als "Missachtung der Redaktionsarbeit".
verdi.de

Neues aus dem Morgenland: Die Haas Mediengruppe macht Miriam Scharlibbe (Foto) zur Chefredakteurin vom "Mannheimer Morgen". Sie folgt ab August auf Karsten Kammholz, der den Verlag "auf eigenen Wunsch" verlässt. Scharlibbe war zuletzt Co-Chefredakteurin beim Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag sh:z. Spätestens zum 1. Januar 2026 wird sie zusätzlich Geschäftsführerin Redaktion beim "Bergsträßer Anzeiger" und der "Schwetzinger Zeitung", deren bisherige Geschäftsführer und Chefredakteure Michael Roth und Jürgen Gruler in den Ruhestand gehen. Beim Vermarkter Haas Media wird Franzisca Jaster zum Januar alleinige Geschäftsführerin, die bisherige Co-Geschäftsführerin Yvonne Wenzel geht nach 27 Jahren im Unternehmen "auf eigenen Wunsch".
mannheimer-morgen.de, turi2.de (Abschied sh:z)
(Foto: Privat)

Südwest-Klüngel? Der Verkauf der Südwest-Zeitungen der Medienholding Süd und der Fachtitel der SWMH, der Ende Mai für Schlagzeilen sorgte, soll im Geheimen schon vor rund einem halben Jahr vereinbart worden sein, berichtet Markus Wiegand in "Kress pro". Die kleinen SWMH-Gesellschafter fühlten sich von der Neuen Pressegesellschaft und der Medien Union "übergangen" und seien "stinksauer". Den Kleinaktionären soll zwar angeboten worden sein, sich an der NPG zu beteiligen, die Anteile sollen aber "derart teuer" gewesen sein, dass das Angebot wohl nur eine "Alibi-Übung" gewesen sei.
kress.de (Auszug), shop.oberauer.com (Heft oder E-Paper bestellen), turi2.de (Background)

Zähneknirschende Zusage: Das Bundeskartellamt genehmigt die Übernahme der SWMH-Anteile an der Medienholding Süd ("Stuttgarter Zeitung", Stuttgarter Nachrichten", "Schwarzwälder Bote") durch die Neue Pressegesellschaft in Ulm (u.a. "Südwest-Presse"). Insbesondere die Übernahme des "Schwarzwälder Boten" sieht Kartellamtspräsident Andreas Mundt jedoch "wettbewerblich bedenklich", weil beide Verlage in Teilen Baden-Württembergs die einzigen Wettbewerber im Markt regionaler Tageszeitungen sind. "Dennoch mussten wir den Zusammenschluss freigeben", so Mundt. Grund: Vor Freigabe des Zusammenschlusses hat "Südwest-Presse" eine Lokalausgabe im Großraum Horb, die "Neckar Chronik", an einen Dritten veräußert. Damit erreichten die verbleibenden "problematischen" Märkte nicht das erforderliche Marktvolumen, das eine Untersagung rechtfertigen würde. Mundt bedauert: "Einmal mehr zeigt sich, dass dem Bundeskartellamt beim Erwerb von Zeitungen trotz offensichtlicher Wettbewerbsbedenken nach heutiger Rechtslage oft die Hände gebunden sind." Die Übernahme der bisherigen SWMH-Sparte Fachinformation durch die Medien Union Ludwigshafen hat das Kartellamt bereits freigegeben.
kress.de, bundeskartellamt.de, turi2.de (Background)
(Foto: Bundeskartellamt/Bernd Lammel, Montage: turi2)