Zitat: Astrid Böhmisch, Chefin der Leipziger Buchmesse, will auch kleinen Verlagen eine Bühne geben.

"Nicht nur die Größten sollen die lauteste Stimme haben!"

Astrid Böhmisch, Chefin der Leipziger Buchmesse, verspricht im "Börsenblatt"-Interview, auch kleineren unabhängigen Verlagen eine Bühne zu geben. Auf klassischen Medien möchte sie aktiv zugehen, um mit neuen Kooperationsmodellen dem Strukturwandel Rechnung zu tragen.
boersenblatt.net

Medienhäuser starten Aufruf gegen rechts.

Druck auf rechts: "Zeit", "Handelsblatt", "Süddeutsche Zeitung", "Tagesspiegel", "Wirtschafts­woche" und Ströer starten eine gemeinsame Kampagne gegen Rechts­extremismus. An der Aktion mit dem Slogan "Zusammen­land – Vielfalt macht uns stark" nehmen auch rund 500 Unternehmen, Stiftungen und Verbände teil. Die Zeitungen schalten morgen in ihren gedruckten Ausgaben jeweils eine Doppel­seite zu der Kampagne. Parallel gibt es Anzeigen im öffentlichen Raum und in den sozialen Medien. Die Einnahmen werden für gemein­nützige Projekte oder unternehmens­interne Aktionen gespendet.
dwdl.de

Verleger befürchten Abo-Rückgang durch Post-Reform.

Verspätete Reform? Die Verleger­verbände MVFP und BDZV kritisieren die geplante Reform, die der Deutschen Post mehr Zeit für die Zustellung geben soll. Sie befürchten mehr Verspätungen und damit einhergehend einen Verlust an Abos. Schon jetzt "verlieren die Verlage bei verspäteter Zustellung Abonnements", sagt MVFP-Verbands­­geschäfts­­führer Stephan Scherzer der dpa – ohne Zahlen zu nennen. Die Post weist die Kritik als "nicht nachvollziehbar" zurück. Der Bundes­rat will heute über die Reform abstimmen.
horizont.net, turi2.de (Background)

Penguin Random House will 10 % der Stellen abbauen.

Penguin Random House will bis 2027 rund 100 Stellen in Deutschland abbauen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Das entspricht 10 % der Belegschaft. 60 Mitarbeitende sollen dieses Jahr auf "freiwilliger Basis" gehen. Der Rest der Stellen werde über Fluktuation abgebaut. Als Grund für die Einsparung nennt die Bertelsmann-Verlags­gruppe u.a. gestiegene Kosten.
sueddeutsche.de (€)

Zeitungsverleger beschweren sich bei der EU über ARD & ZDF.

Erhöhter Druck: Der BDZV rügt die Onlineangebote von ARD und ZDF bei der EU-Kommission als massive Wettbewerbsverzerrung. Der Verlegerverband argumentiert in einem Schreiben an die EU-Kommission, die öffentlich-rechtlichen Sender finanzierten auch ihre presseähnlichen Onlineaktivitäten aus Rundfunkbeiträgen - aus Sicht der Verleger ein Beihilfemissbrauch. Dies werde durch die mangelnde Aufsicht und Kon­trolle seitens der Rundfunkräte begünstigt. Die Verleger drohen ARD und ZDF mit der Eröffnung eines förmlichen Prüfverfahrens sowie einer formellen Beihilfebeschwerde.
faz.net (€)

turi2 edition #22: Müssen sich Medienmarken vom Screen emanzipieren, Jochen Wegner?


Eine Frage der Zeit: “Wir werden nie aufhören, auf Desktop- und Smart­phone-Bild­schirmen zu erscheinen”, schreibt Jochen Wegner, Chef­redakteur von Zeit Online im Gast­beitrag in der turi2 edition #22. Er glaubt nicht, dass ein Medium von einem anderen ersetzt wird. Das Problem liegt an anderer Stelle: “Wir müssen heraus­finden, wie wir diesen stetig wachsenden Klein­tier­zoo digitaler Angebote in Zukunft füttern sollen.”
Weiterlesen >>>, , turi2.de (kostenloses E-Paper der turi2 edition #22 bestellen)

Video-Tipp: Marie Todeskino erzählt, wie Ippen Künstliche Intelligenz einsetzt.

Video-Tipp: Künstliche Intelligenz findet bei Ippen Media nur statt, wenn sie auf die Ziele und Werte des Unternehmens einzahlt, erzählt Marie Todeskino, Leiterin digitale Strategie im Interview mit Stefan Wirner. Am Ende habe immer ein Redakteur die Prüfpflicht und Verantwortung für maschinell erstellte Inhalte. "Nicht die Maschine entscheidet", sagt Todeskino.
drehscheibe.org (4-min-Video)

Bertelsmann erzielt Rekordumsatz im 1. Halbjahr.

Bertelsmann_150Bertelsmann erzielt im 1. Halbjahr einen Rekord­umsatz von 9,7 Mrd Euro – 4,5 % mehr als im Vor­jahres­zeitraum. Das liege vor allem an BMG, Arvato Group und der Bertelsmann Education Group. Der Umsatz der RTL Group sinkt um rund 5 % von 3,3 Mrd Euro auf 3,1 Mrd Euro. Grund seien schwache TV-Werbe­märkte und höhere Streaming-Investitionen.
bertelsmann.de

Nach Relaunch: Reisemagazin “Merian” erscheint wieder am 20. Oktober.

Jahres­zeiten Verlag bringt am 20. Oktober das Reise­magazin "Merian" generalüberholt wieder auf den Markt. Die Neugestaltung kommt von Uwe C. Beyer, ebenfalls Creative Director von turi2. "Merian" ist nun multi­thematisch und erscheint nur noch sechsmal im Jahr statt monatlich. Die Auflage liegt bei 50.000. Verleger Sebastian Ganske übernimmt die Chef­redaktion, bis ein Nachfolger gefunden ist. Vorgänger Hansjörg Falz ist seit März Heraus­geber des Magazins.
horizont.net (€), turi2.de (Background Falz), turi2.de (Background Relaunch)

RTL stellt G+J-Magazin “Beef” ein.

Fleischunlust: RTL stellt das Fleisch-Magazin "Beef" ein. Der Verkauf des G+J-Titels sei "leider nicht geglückt", teilt eine Sprecherin mit. Am 5. Oktober soll die letzte Ausgabe erscheinen. Der Verlag verkaufte bisher eigenen Angaben zufolge alle zwei Monate 45.000 "Beef"-Hefte. Der Preis liegt bei 12,50 Euro.
horizont.net (€)

Hör-Tipp: Verleger Frank Werner würde auch die “taz” herausgeben.

Hör-Tipp: "Wie besetzen als Kleinst­verlag aus München die Lücken, sagt Verleger Frank Werner im Podcast "We like mags". Sein Unternehmen Holder­stock­­media gibt u.a. "Tichys Einblick" und das KI-Magazin "Human" heraus. Er würde aber auch die "taz" verlegen – "wenn man damit Geld verdienen kann", sagt Werner. Gerne wieder­beleben möchte er das Kunst-Magazin "Artcollector".
spotify.com (27-Min-Audio)

Dirk Trompetter wird Leiter für Digitale Projekte beim Nomos Verlag.

Nomos macht Dirk Trompetter zum Leiter für Digitale Projekte. Er folgt auf Niklas Kohlgraf, der dem Verlag nach zwei Jahren den Rücken kehrt. Trompetter arbeitete zuletzt als Chief Product Officer beim Kölner Beratungs- und IT-Unternehmen Crossbuilders. Zuvor verantwortete er u.a. die digitale Ausrichtung beim "Handelsblatt".
buchreport.de

Bauer verabschiedet sich aus dem Corporate Publishing und streicht Stellen im Medical-Health-Team.

Der Hamburger Patient: Die Bauer Media Group will Corporate Publishing nicht als eigen­ständiges Geschäfts­feld fort­führen und streicht in diesem Zuge 22 Stellen im Bereich "Medical Health", berichtet Meedia.de. Die Kooperation mit der Kranken­kasse AOK, der Bauer zusammen mit Serviceplan Content zuliefert, endet daher 2024. Der Verlag wolle sich auf eigene Magazine und Online-Portale konzentrieren. Zuletzt waren im Health-Team 90 Menschen beschäftigt, die Gesundheits-Inhalte für mehr als 30 Bauer-Marken erstellen.
meedia.de (€)

Weimer Media Group kauft “Business Punk” von Gruner + Jahr.

Weimer Media Group kauft das Wirtschafts­magazin "Business Punk" von Gruner + Jahr. Alle Mitarbeitenden würden übernommen, der Redaktions­sitz des Magazins bleibe in Berlin, teilt der Münchner Verlag von Wolfram Weimer und Christiane Goetz-Weimer mit. Über den Kaufpreis sei Still­schweigen vereinbart worden. Offiziell erfolgt die Übernahme zum 1. August. Die Vermarktung von "Business Punk" soll in der Hand von Ad Alliance bleiben. Die Weimer Media Group führt u.a. die Magazine "Markt und Mittelstand", den Wirtschaftskurier" und "Börse am Sonntag". Außerdem verantwortet der Verlag das Debattenportal "The European". Bertelsmann hatte im Februar angekündigt, die G+J-Magazine "11 Freunde", "Business Punk", "Art", "P.M.", "Salon" und "Beef" verkaufen zu wollen.
lifepr.de, turi2.de (Background)

Zitat: Christoph Mayer prophezeit das Ableben der Print-Abonnenten.


"In den kommenden Jahren werden etwa ein Drittel der Print-Abonnenten sterben."

Christoph Mayer, auf Verlage spezialisierter Partner bei der Unternehmensberatung Schickler, prophezeit Medienunternehmen zumindest im Print-Geschäft eine düstere Zukunft: Fans der gedruckten Zeitung segnen demnächst immer öfter das Zeitliche.
welt.de

Lidl bucht alle Werbeanzeigen in “Bild” und “Welt”.

Lidl lohnt sich – für Springer: Discounter Lidl belegt zu seinem 50. Geburtstag die gesamten Ausgaben von "Bild" und "Welt" mit Werbe­anzeigen. In der Samstags­ausgabe der "Bild" erscheinen insgesamt 15 Anzeigen. Am Freitag buchte der Discounter die komplette Ausgabe der "Welt". Laut Springer-Vermarkter Media Impact ist es das erste Mal, dass ein einziger Anzeigen­kunde eine Kampagne in "Bild" und "Welt" in Kombination exklusiv durchgängig schaltet.
per Mail

Zitat: Hubert Burda glaubt an bleibende Relevanz von Zeitschriften auch in Zukunft.

"Jeder kann sich heute auf Social Media selbst inszenieren, dennoch zeigt sich die Kraft eines Zeitschriften-Covers immer wieder – und zwar gerade in den sozialen Medien."

Verleger Hubert Burda hat keine Sorge um die Zukunft des Gedruckten. Im Gastbeitrag zum 75-jährigen Jubiläum der "Bunte" schreibt er, Zeitschriften würden "in dieser globalisierten Welt immer wichtiger, weil sie Geschehnisse einordnen, Menschen Relevanz verleihen, die Spielregeln der Gesellschaft erklären".
bunte.de

Basta: Fortuna Düsseldorf will Fans kostenlos ins Stadion lassen.

Fortunas Finanzen: Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf plant in der Saison 2023/24 die Ticket-Revolution. Im Rahmen eines Pilotprojekts sollen Fans bei zunächst drei Heimspielen kostenlos ins Stadion kommen, berichten WDR und "Rheinische Post". Sponsoren-Gelder sollen die Minder­einnahmen kompensieren. Das Produkt verschenken und auf Werbung setzen – manche Verlage wünschen sich heute, sie hätten dieses "Pilotprojekt" nie ins Leben gerufen.
sportschau.de, rp-online.de

Hacker-Gruppe veröffentlicht Lösegeldforderung an NZZ und CH Media im Darknet.

Neue Zürcher Zahlungsaufforderung: Die Hacker-Gruppe "Play", die den Schweizer Verlagen NZZ und CH Media im März massenhaft Daten gestohlen hat, veröffentlicht im Darknet eine Lösegeld­forderung, nennt aber keine Summe, berichtet Inside IT. Die Medien­häuser haben ein Ultimatum bis zum 24. April, danach würden Dateien und Dokumente wie Projekte, Gehalts­listen oder Mitarbeiter­informationen veröffentlicht. In Folge des Cyber-Angriff mussten die Zeitungen ihren Umfang zeitweise deutlich reduzieren.
inside-it.ch via faz.net, turi2.de (Background)

Willkommen im Club: Carolin Hulshoff Pol.

Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Carolin Hulshoff Pol ist CEO der "Welt"-Gruppe und Eigen­gewächs von Springer. Die gelernte Verlags­kauf­frau soll nach dem Willen von Springer-Chef Mathias Döpfner die Marke "eigen­ständiger und so schlank wie möglich organisieren". Hulshoff Pol ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungs­macherinnen in Deutschland.
turi2.de/koepfe (Profil Hulshoff Pol)

Lese-Tipp: Studie sieht in Journalismus-Plattformen Vorteile für Medienhäuser und die Gesellschaft.

Lese-Tipp: Journalismus-Plattformen im Stil von Spotify könnten Medien­häusern eine Steigerung der digitalen Abo-Umsätze um bis zu 40 % bringen, sagt die Studie "Coopetition is King" der Landesanstalt für Medien NRW. Mit einem geringen Pauschal-Preis von rund zehn Euro im Monat könnten Medien auch Bevölkerungs­gruppen erreichen, die sich vom Journalismus abzuwenden drohen sowie inhaltlichen "Verengungs­tendenzen" entgegen­wirken.
medienanstalt-nrw.de

“Horizont”: Kartellamt gibt grundsätzlich grünes Licht für Vermarktungs-Joint-Venture von Burda und Funke.

Go for it: Das Kartellamt gibt grundsätzlich grünes Licht für das geplante Vermarktungs-Joint-Venture von Burda und Funke, berichtet "Horizont". Die Behörde habe den Verlagen einen Entscheidungsentwurf übermittelt, einzelne Vertragsvereinbarungen müssten aber noch per Stellungnahmen geklärt werden. Weder Burda noch Funke äußern sich derzeit zur Sache.
horizont.net (€), turi2.de (Background)

turi2 edition #20: Wie viel Vielfalt kann sich die Buchbranche leisten, Mariam En Nazer?


Gutenberg 2.0: Wir müssen das Bücher­machen radikal neu denken, schreibt Mariam En Nazer in ihrem Gastbeitrag in der turi2 edition #20. Die Production and Sustainability Managerin bei Penguin Random House weiß, dass Papier und Druck große Mengen an Energie und Ressourcen fressen. Komplett auf E-Book umstellen ist für sie aber auch keine Lösung.
Weiterlesen >>>, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)

Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:

Tausende Personen werfen der “New York Times” Transfeindlichkeit vor.

USA: Tausende Personen werfen der "New York Times" in einem offenen Brief Transfeindlichkeit vor, weil die Zeitung in mehreren Artikeln der Frage nachgegangen ist, ob die medizinische Versorgung von Transgender-Kindern angemessen sei. Rund 1.000 Menschen, die etwa als Freie für die "NYT" gearbeitet haben, haben den kritischen Brief verfasst, unterzeichnet wurde er von weiteren 20.000 Leserinnen und Lesern. Die "NYT" nennt ihre Berichterstattung "nuanciert und fair".
welt.de

Nach Fall Roshani: Tamedia macht Raphaela Birrer zur “Tages-Anzeiger”-Chefin, Arthur Rutishauser verantwortet Sonntags-Ausgabe.

Schweizer Schönheits-OP: Nach den Sexismus-Vorwürfen der Journalistin Anuschka Roshani baut Tamedia um und macht Raphaela Birrer zur Chefredakteurin des "Tages-Anzeiger". Arthur Rutishauser, bisher Leiter der Tamedia-Mantelredaktion, verantwortet künftig nur noch die "SonntagsZeitung". Rutishauser war in seiner vorigen Position Vorgesetzter von Finn Canonica, gegen den sich Roshanis Vorwürfe richteten.
spiegel.de, turi2.de (Background Roshani)

Zitat: Jörg Eggers hält Anzeigenblätter für “wichtig für den Erhalt der Demokratie”.

"Anzeigenblätter liefern auch positive Nachrichten und berichten über das, was funktioniert. Das macht sie für die Menschen zu einer wichtigen Ergänzung zu anderen Medien."

Jörg Eggers, Chef des Bundesverbands Deutscher Anzeigenblätter, hält die Gratis-Publikationen für eine Stütze der Demokratie.
uebermedien.de (€)

Flug-Chaos durchkreuzt Party-Pläne von Hubert Burda.

Remote-Party: Das IT-Chaos bei der Lufthansa am Mittwoch hat auch die Pläne von Verleger Hubert Burda durchkreuzt. Der wollte eigentlich seinen 83. Geburtstag in seiner badischen Heimat Offenburg nachfeiern, blieb aber in München am Boden, notiert die "Badische Zeitung". Die wartende Feier-Gesellschaft in der Franzenstube habe den Jubilar letztlich per Video-Call zugeschaltet. Burda hatte sich "vor allem auch aufs Badisch reden" gefreut.
badische-zeitung.de, bo.de

Funke-Verlegerin Julia Becker will “Runden Tisch” der Verlage initiieren.


Vielleicht funkt's ja: Funke-Verlegerin Julia Becker fordert in einem Gastbeitrag in der "FAZ" einen "Runden Tisch" der deutschen Verlage, um "gemeinsam mit Journalistinnen und Journalisten, Managern, Verbandsvertretern und Wissenschaftlern Wege zu suchen, unabhängigen Journalismus zu retten". Zu ihrer Idee inspiriert hat sie "Bertelsmann unter Chefcontroller Rabe", die den Kampf "offensichtlich aufgegeben" haben. Becker verspricht, Funke "werde diese Initiative auf den Weg bringen". Um gegen die "Übermacht der Internet-Monopolisten" bestehen zu können, müssten die Verlage "kluge Kooperationen und gemeinsame Projekte" schmieden sowie "unkonventionelle Ideen für das Recruiting des journalistischen Nachwuchses" entwickeln.
faz.net (€)

Presse-Grosso-Boss Frank Nolte fürchtet Verluste durch Gruner + Jahr-Einstellungen.

Kahle Regale? Presse-Grosso-Vorsitzender Frank Nolte fürchtet den "Verlust eines stattlichen Rohertrags", der bisher zur "Finanzierung des Pressevertriebssystems in Deutschland" beiträgt, sollte Bertelsmann wie geplant 23 bisherige Gruner + Jahr-Magazine einstellen. Viele vom Streichkonzert bedrohte Marken gehören laut Nolte zu den "Top-Brands innerhalb ihrer Objektgruppe" und seien nach wie vor bei Kundinnen besonders beliebt. Möglicherweise könnte laut "Süddeutsche"-Informationen etwa "Geo Epoche" überleben.
sueddeutsche.de (€), turi2.de (Background "Geo Epoche")

Helmut Markwort attestiert Bertelsmann “unterentwickelten Respekt vor Fantasie und journalistischer Kreativität”.

Das Grauen von Gütersloh: "Focus"-Mitgründer Helmut Markwort, der selbst zweimal für Gruner + Jahr tätig war, attestiert Bertelsmann "unterentwickelten Respekt vor Fantasie und journalistischer Kreativität". Die "Controllerzentrale in Gütersloh" habe den "einst bedeutenden Verlag Gruner + Jahr vernichtet". Chefredakteur Henri Nannen habe zu seiner Zeit "zuerst nach der guten Geschichte gefragt" und sich erst danach für Kosten interessiert.
"Focus" 8/23, S. 106 (€)

Eva-Maria Bauch wird neue CEO der Mediengruppe Oberfranken.

Step by Step: Die frühere G+J-Managerin Eva-Maria Bauch wird ab Juli Geschäfts­führerin der Medien­gruppe Ober­franken und ab 2024 alleinverantwortliche CEO des Bamberger Unternehmens. Sie löst Walter Schweinsberg ab, der nach 22 Jahren als Geschäfts­führer altersbedingt abtritt. Bauch ist aktuell noch Managing Director von Deloitte Digital, davor war sie mehrere Jahre lang bei Gruner + Jahr sowie bei RTL, Bauer und Axel Springer.
new-business.de

Kress: Ex-Funke-Manager Hans-Uwe Pöls gründet Video-Agentur.

Dreht auf: Der frühere Funke-Manager Hans-Uwe Pöls hat in Hamburg die Video-Agentur Copa Medien gegründet, schreibt Kress. Sie beliefert Regional­medien mit Bewegt­bild-Inhalten und bietet außerdem Consulting, Marken­konzeption, Produktionen, Events und Ticketing. Pöls war 2021 aus der Geschäfts­leitung des Verlags ausgetreten.
kress.de, turi2.de (Background)

“Es ist ein Hammer, ein Schock” – Reaktionen zur Zerschlagung von Gruner + Jahr.


Seitenhieb: Der Kahlschlag und der geplante Stellenabbau beim Traditionsverlag durch RTL-CEO Thomas Rabe ruft Kritik von vielen Seiten hervor. Nicht nur die Gewerkschaften sprechen von einer "fehlgeleiteten Strategie", auch die Politik stellt sich auf die Seite der Beschäftigen. Am Mittag versammelten sich rund 250 Mitarbeitende zu einer Demonstration vor dem Hamburger Rathaus. Für sie seien die Einsparungen "ein Hammer, ein Schock". Sie überreichten Kultur- und Mediensenator Carsten Brosda eine Resolution gegen die geplante Spaltung von Gruner + Jahr, unterschrieben von mehr als 1.000 Angestellten. Brosda, früher selbst Journalist, mache die Ankündigung "sehr betroffen". Er habe sich "mehr Kreativität und Fantasie beim Umgang mit der Zukunft des Medienhauses" gewünscht.

Joachim Telgenbüscher, Redaktionsleiter bei "Geo Epoche", macht es "fassungslos", dass nun "ausgerechnet ein Magazin eingestampft wird, das historisches Wissen vermittelt, das erklärt und einordnet". Für Ex-"Geo"-Chefredakteur Peter-Matthias Gaede ist die Entscheidung der RTL-Spitze, 23 Magazine zu killen, so etwas "wie der Sieg des Mainstreams über die Liebhabereien vieler kleiner Communities of Interest", sagt er gegenüber turi2. Es sei ein gutes Zeichen, dass der Baumwall "doch nicht gänzlich in einen Friedhof der Mediengeschichte verwandelt" würde. Doch müssten viele der Übriggebliebenen befürchten, "Zombies im RTL-Reich" zu werden. Meedia-Chefredakteur Stefan Winterbauer geht noch einen Schritt weiter. Er glaubt, bei "Brigitte", "Capital" und Co sei "Verkauf oder Einstellung eher aufgeschoben als aufgehoben". Er vermutet, Rabe habe erst mal nur eine bittere Pille verabreicht, damit "der schwächliche Patient" nicht sofort stirbt.

Es gibt auch Stimmen, die der Abbau der kleinen Titel nicht sonderlich überrascht. "FAZ"-Redakteur Jakob Eich schreibt bei Twitter, dass das "fünfte Stern-Spin-off und das dritte Brigitte-Spin-off vielleicht einfach eine Schnapsidee" waren, die wirtschaftlich wenig Sinn ergeben haben.

Der DJV sieht in der Entscheidung "einen verheerenden Aderlass für den renommierten Medienstandort Hamburg" und spricht von einer "Abwicklung". "Diese Entscheidung ist durch nichts begründet als durch gewissenlose Profitmaximierung", kommentiert DJV-Chef Frank Überall. Verdi wolle sich mit den Beschäftigten gegen diese Entwicklung wehren und regt an, in Hamburg "nach Alternativen für dieses vom Bertelsmann-Konzern angerichtete Desaster zu suchen, mit dem Ziel, Magazin-Vielfalt und Arbeitsplätze zu erhalten". Die DJU-Vorsitzende Tina Groll hält den Kahlschlag für "pure Unfähigkeit, absolut kurzsichtig und rücksichtslos".

Katrin Ansorge überlegt unterdessen bei "Horizont", was der Umbau bei RTL für das TV-Geschäft bedeutet. Die Integration von Marken wie "stern" und "Capital" in den Bereich RTL News schaffe eigentlich "passende Synergien mit dem TV-Geschäft". RTL stehe aber immer noch "vor allem für den Dschungel und DSDS, nicht für Bildungsfernsehen". Diese Wahrnehmung lasse sich nicht so einfach umkehren. (Foto: Jonas Walzberg / dpa / Picture Alliance)
abendblatt.de (€), handelsblatt.com, twitter.com (Telgenbüscher), meedia.de, twitter.com (Eich), dwdl.de, twitter.com (Groll), horizont.net (€), turi2.de (Background)

RTL will offenbar doch den Großteil der G+J-Zeitschriften behalten.


Kommando zurück? Bei der morgigen Ansprache der RTL-Führungs­spitze wird CEO Thomas Rabe offenbar doch keinen großen Ausverkauf vieler ehemaliger Titel von Gruner + Jahr verkünden. Wie Gregory Lipinski bei "Meedia" aus internen Kreisen hört, will das Medien­haus nur kleinere Blätter veräußern, Titel wie "Geo" und "Brigitte" sollen im Port­folio bleiben. "Offenbar hat der öffentliche Druck gewirkt", schreibt Lipinski. Mehrere Verlage hatten zuletzt Interesse an den Bertelsmann-Magazinen gezeigt, darunter Bauer, Klambt und Funke. Das hatte zu Protesten der Beschäftigten und Einspruch der Gewerkschaften geführt. Zugleich steht noch immer der Stellen­abbau in dreistelliger Höhe bei RTL im Raum, den Thomas Lückerath bei DWDL bereits vergangene Woche prophezeit hat. Der "Townhall Hamburg" bei G+J am Baumwall startet am Dienstag um 9 Uhr, danach folgt ein "All Hands RTL Deutschland"-Termin als Videocall für die RTL-Belegschaft, in dem Thomas Rabe, Stephan Schmitter, Xenia Meuser, Matthias Dang, Andreas Fischer und Ingrid Heisserer das "Project One" kommunizieren wollen.
meedia.de, newsroom.de, turi2.de (Background)

Kritik an ehemaliger BDZV-Führung: Julia Becker beklagt ein “unerträglich lautes Schweigen”.


Nachtrag zum Austritt: Funke-Verlegerin Julia Becker kritisiert in einem "Süddeutsche"-Gastbeitrag ein "unerträglich lautes Schweigen" beim BDZV nach der Reichelt-Affäre. "Die Herren an der Spitze" hätten sich "nicht so gerne in ihrer routinierten Tagesordnung stören lassen", schreibt Becker. Im vergangenen Jahr habe man den "Versuch des kollektiven Beschweigens eines brutalen Machtmissbrauchs gegenüber Frauen in der Medienbranche erlebt", spielt sie auf den Umgang von Mathias Döpfner mit den Machtmissbrauchs-Vorwürfen gegen Julian Reichelt bei "Bild" an. Dies habe die "Leiden der betroffenen Frauen noch vergrößert" und "unsere Branche beschmutzt". Unterm Strich hätte Funke sich zudem "ein paar größere Schritte" in der Reform des Verbandes gewünscht. Im November 2022 war Funke nach Reform-Forderungen und Kritik an dem damaligen Vorsitzenden Döpfner aus dem Zeitungsverleger-Verband ausgetreten.

Becker beklagt außerdem, dass es generell zu wenig weibliche Führungskräfte in der Branche gibt: Es brauche "deutlich mehr weibliche Perspektiven und eine geschlechtergerechte Berichterstattung". Frauen würden "gewiss keinen besseren Journalismus machen", aber "einen anderen": Frauen "blicken anders auf die Welt als Männer, schreiben und reden anders über sie, machen sich und uns andere Bilder von ihr". Becker selbst habe sich in Meetings "manchmal wie ein Alien gefühlt", so sei sie auch behandelt worden: "Mit übertriebener, fast devoter Höflichkeit. Mit Nichtachtung."
sueddeutsche.de (€), turi2.de (Background)
(Foto: Selina Pfrüner)

DWDL wittert Stellenabbau “in dreistelliger Höhe” bei RTL Deutschland.


Großes Streichkonzert? Im Zuge der Zusammenführung aller bisheriger Gruner+Jahr-Aktivitäten mit dem RTL-Deutschland-Geschäft wittert DWDL einen möglichen Stellenabbau in "dreistelliger Höhe", der das gesamte RTL-Universum betreffen könnte. Bei allen Abteilungen seien via Unternehmensberatung "Vorschläge zu Einsparmöglichkeiten" angefordert worden. Ob es dazu beim geplanten "Townhall Hamburg" am Baumwall kommenden Dienstag Informationen gibt, sei noch nicht klar. Stattdessen ist sich DWDL sicher, dass von den ehemaligen G+J-Titeln nicht nur der "stern" im Bertelsmann-Portfolio bleibt, sondern auch weitere Magazine vom Verkauf verschont werden.
dwdl.de, turi2.de (Background)

Michael Kipp wird Chefreporter der “Saarbrücker Zeitung”.

Saarbrücker Zeitung macht Michael Kipp, 47, (Foto) zum Chefreporter. Kipp kennt das Blatt bereits seit seinem Volontariat; zuletzt hatte er sich vermehrt um investigative Recherchen gekümmert. Kipp folgt auf Tobias Fuchs, der die Zeitung im Herbst aus "familiären Gründen" verlassen hat und mittlerweile für Business Insider arbeitet.
newsroom.de

Zahl des Tages: “Apotheken Umschau” veröffentlicht 200 Artikel in Einfacher Sprache.

Zahl des Tages: Exakt 200 Ratgeber-Beiträge in Einfacher Sprache hat die "Apotheken Umschau" von Wort & Bild auf ihrer Website veröffentlicht und damit die nach eigenen Angaben umfassendste Sammlung dieser Art geschaffen. Die Texte informieren über Themen wie Adipositas oder Erste Hilfe und sind in Zusammen­arbeit mit der Forschungs­stelle Leichte Sprache der Uni Hildes­heim entstanden. Die Artikel sind kostenlos und werbefrei.
apotheken-umschau.de

Willkommen im Club: Elisabeth Varn.

Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Elisabeth Varn ist Operativ- und Finanz-Chefin des Burda Verlags. Seit Ende 2022 bildet sie mit Manuela Kampp-Wirtz und Oliver Eckert auch dessen Geschäfts­führungs-Trio. Varn ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungs­macherinnen in Deutschland.
turi2.de/koepfe (Profil Varn)

Meistgeklickter Kopf gestern war Julia Jäkel.

Meistgeklickter Kopf gestern war Julia Jäkel. Sie war von 2013 bis 2021 CEO von Gruner + Jahr – jenem Verlag, der inzwischen zu RTL gehört und bei dem bis auf den "stern" etliche Titel zur Disposition stehen. Am Freitag war bekannt geworden, dass Bertelsmann wohl bis zum 15. Februar darüber entscheiden will.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 27.1.2023)

Langjähriger “Geo”-Chefredakteur Peter-Matthias Gaede kritisiert den Umgang von Thomas Rabe mit den G+J-Titeln.


Abrechnung von einem alten Hasen: In einem offenen Brief geht Peter-Matthias Gaede, von 1994 bis 2014 Chefredakteur der "Geo", hart mit dem Bertelsmann-Chef Thomas Rabe ins Gericht. Vor der Fusion von Gruner + Jahr und RTL habe Rabe zunächst alles Mögliche versprochen, doch "nicht einmal einen Wimpernschlag" später sei davon keine Rede mehr gewesen, heißt es darin laut der "FAZ". Es gebe "keine Synergien zwischen 'Bauer sucht Frau' und 'art', zwischen 'Bachelor in Paradise' und '11 Freunde'". Bei Bertelsmann sei zudem in Vergessenheit geraten, was auf CEO-Ebene noch als Verantwortlichkeit für eine "vierte Gewalt" im Staat verstanden werde. Gaede engagiert sich bei Unicef Deutschland, bis 2022 war er dort stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Komitees. 1983 kam Gaede zu “Geo”, 1994 bis 2014 war er Chefredakteur. Bis auf den "stern" stehen alle G+J-Titel auf dem Prüfstand, bis spätestens 15. Februar sollen laut "Hamburger Abendblatt" Entscheidungen fallen. Auf "FAZ"-Anfrage sagt RTL, dass es zurzeit keinerlei Gespräche oder Verhandlungen mit Interessenten gebe.
faz.net, turi2.de (Background)
(Foto: IMAGO / epd)

Zitat: Für Peter Lewandowski wäre der Verkauf von G+J-Titeln eine “verlegerische Sünde”.

"Diese starken Marken anderen zu überlassen, sehe ich als verlegerische Sünde."

Peter Lewandowski, ehemals Chefredakteur und Mitherausgeber bei Gruner + Jahr, wünscht sich im "Clap"-Interview, dass Bertelsmann die G+J-Printtitel statt abzustoßen "konstruktiv wieder mit Leben füllt". Nicht alles müsse "mit dem Fernsehen synchronisiert werden".
clap-club.de

Zeitschriften der Verlage Klambt und Condé Nast erscheinen seltener.

Machen sich dünne: Einige Zeitschriften der Verlage Klambt und Condé Nast erscheinen künftig seltener, berichtet Roland Pimpl bei "Horizont". Im Dezember war bekannt geworden, dass der Klambt-Titel "Grazia" satt wöchentlich nur noch alle zwei Wochen erscheint. Nun kommt auch das Gesundheits­magazin "Vital" nur noch zweimonatlich. Das geht aus der Print-MA 2023 hervor. Klambt äußert sich dazu bisher nicht. Die "Glamour" von Condé Nast wird 2023 nur noch quartals­weise statt zwei­monatlich veröffentlicht.
horizont.net (€), turi2.de (Background)

CEO Susan Molzow: Jalag interessiert sich für RTL-Magazine.

Beef-Freunde: Der Hamburger Jahreszeiten Verlag hat an der Übernahme einzelner Gruner + Jahr-Magazine "Interesse bekundet", sagt CEO Susan Molzow bei "Meedia" zu Gregory Lipinski. Auf die Frage, ob das Fleisch-Magazin "Beef" nicht gut in das Portfolio des Hauses passe, sagt Molzow: "Ja, das könnte sein." Es gebe "die ein oder andere Zeitschrift von G+J", auf die dies zutreffe. Entscheidend für das Medienhaus sei, ob sich ein Titel in das "Premium- und Luxussegment" einfüge, auf den sich der Verlag konzentriere. Auch "Häuser" und "Salon" habe Jalag im Blick, hört Lipinski "aus Branchenkreisen". Jalag verlegt u.a. den "Feinschmecker", "Merian" und "Architektur & Wohnen". Chefin Molzow war vor ihrer Zeit bei Jalag und der "Hamburger Morgenpost" als Verlagsleiterin bei G+J. Nach der RTL-Übernahme stehen laut Medienberichten zig G+J-Titel vor dem Verkauf, RTL selbst dementiert das jedoch konsequent.
meedia.de (Molzow, €), meedia.de (Überblick, €), turi2.de (Background)

IVW: Springer dominiert bei Digital-Abos, “FAZ” wächst deutlich.

Plus fürs Plus: "Bild" und "Welt" führen 2022 weiterhin die meisten Digital-Abos unter den Tageszeitungen, besagen die aktuellen IVW-Zahlen. Bei "Bild" verringert sich das Wachstum allerdings im Vergleich zum Vorjahr und liegt nun bei 650.669 Abos. "Welt" verzeichnet 211.541 Stück, dahinter folgt die "Süddeutsche" mit 151.910. Die "FAZ" wächst deutlich um 45 % auf 114.240. Das größte Wachstum verzeichnet das Online-Angebot der "Nordwest-Zeitung" mit einem Plus von fast 50 %.
dwdl.de

Uli Sommer wird im Februar Geschäftsführer von Zeit Sprachen.

Umstellung auf Sommer­zeit: Ab Februar wird Uli Sommer Geschäfts­führer von Zeit Sprachen, das bis vor Kurzem noch als Spotlight Verlag unter dem Dach des Zeit Verlags firmierte. Er war zuletzt für unterschiedliche Digital­projekte u. a. bei Thoughtworks Deutschland, ProSiebenSat.1 und Société Générale Securities Services tätig. Sommer ersetzt Gosia Schweizer, die das Unternehmen seit 2020 leitet und es nun verlässt.
zeit-verlagsgruppe.de, turi2.de (Background)

Zitat: Paul Remitz sieht im Verlagssterben auch Chancen.

"Ich mag den Begriff 'Sterben' nicht. Ich bevorzuge 'Trans­formation'."

Omnicom-CEO Paul Remitz sieht im langsamen Verschwinden von Medien­marken wie Gruner + Jahr auch eine Chance, sagt er im großen Interview in der turi2 edition #20. Man müsse nur erkennen, "wo die Potenziale im Neuen liegen".
turi2.de, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)

Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:

“Eklatanter Verfassungsverstoß”: Auch die Zeitungsverleger stören sich an Libra-Rechtsbriefing.


Justiz-Fall: Der BDZV sieht in dem juristischen Fachmedium Libra – Das Rechtsbriefing einen "eklatanten Verfassungsverstoß", meldet die "FAZ". Die Zeitungsverleger fordern den Bundesjustizminister Marco Buschmann dazu auf, unverzüglich dagegen vorzugehen. Libra verbreite "unter Verletzung des für staatliche Medien geltenden Neutralitätsgebots" Fremdnachrichten und substituiere "die von der Verlagswirtschaft vorgehaltenen vergleichbaren Angebote für den Bereich 'Recht'". Die "FAZ" hatte erst in der vergangenen Woche behauptet, dass die Newsletter das "Verkündungsorgan von Marco Buschmann" seien und der Vermarktung von FDP-Politik dienen würden. Hinter dem Libra-Rechtsbriefing steht die mehrheitlich in Staatshand befindliche Juris GmbH. Nicht ganz uneigennützig dürfte die "FAZ" daher also das Thema so energisch verfolgen, mit FAZ Einspruch bietet man schließlich selbst einen Fachdienst für Juristen an.
faz.net, turi2.de (Background)

Deutsche Medien-Manufaktur stellt das Magazin “Hygge” ein.

Ende der Gemütlichkeit: Nach fünf Jahren ist im November die letzte Ausgabe des Magazins "Hygge" erschienen. Die RTL-Tochter Deutsche Medien-Manufaktur stellt den Lebens­gefühl-Titel wegen "immens gestiegener Produktions- und Herstellungs­kosten" ein. Auch die Philosophie-Zeitschrift "Hohe Luft" von Inspiring Network und die Frauen-Titel "Shape" und "Joy" von Ocean Global/Bauer wurden kürzlich eingestellt.
horizont.net (€), turi2.de (Background "Hohe Luft"), turi2.de (Background "Shape" und "Joy")

“Horizont”: Bauer schießt beim Kartellamt gegen Vermarktungs-Joint-Venture von Burda und Funke.


Was der Bauer nicht mag...: Das geplante Vermarktungs-Joint-Venture von Burda und Funke bekommt Gegenwind von Bauer, berichtet Roland Pimpl in "Horizont". Das Bundes­kartellamt befragt zur Fusion seit November Markt­teilnehmer wie Werbe­kunden und Agenturen, aber auch andere Verlage. In einem knapp 20-seitgen Frage­bogen gehe es u.a. um Werbe­märkte für Gesundheits­präparate und für den Versand­handel sowie um Billig-Frauentitel, TV-Magazine und Apotheken­zeitschriften. Pimpl macht mindestens fünf Verlage aus, die ein Vermaktungs­zusammen­schluss von Burda und Funke demnach tangieren würde: Springer, rtv und Prisma sowie Wort & Bild und Bauer. Konkret äußern will sich gegenüber "Horizont" nur Bauer-Vermarktungs­chef Frank Fröhling, der die Gefahr sieht, dass das Joint-Venture "seine Größe zulasten der übrigen Verlage, die nicht Teil des Zusammen­schlusses sind, ausspielen wird". Insbesondere kleinere Verlage würden es dann "noch schwerer haben, mit ihren Angeboten bei den Werbungtreibenden Gehör zu finden", so das Argument des Großverlags. Fröhling plädiert statt­dessen für eine Art "Plattform, die diskriminierungs­frei allen Publishern offen­steht" und "den Wettbewerb zwischen den Verlagen nicht ausschließt". Eine Entscheidung soll des Bundeskartellamt bis März fällen.
"Horizont" 1/2023, S. 1 (Paid), turi2.de (Background)