Fernostsehen: Streamingdienst Samsung TV Plus startet in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Schweden und den Niederlanden einen Fast Channel über K-Pop. Der Kanal ist eine Kooperation mit dem südkoreanischen Medienunternehmen CJ ENM und soll nur der Auftakt einer K-Content-Offensive sein. Die Rede ist von 4.000 Stunden Inhalten mit Südkorea-Bezug, neben Musik auch Drama, Krimi, Thriller und Romance. Damit will Samsung zu einem der größten Anbieter solcher Inhalte in Europa werden.
dwdl.de
AGFlix: Video-Marktforscher AGF startet eine Kooperation mit Netflix, um zu prüfen, wie sich Netflix ins AGF-System integrieren lässt. Ziel sei, die Nutzung von Netflix-Inhalten nach den gleichen Kriterien wie die lokaler Anbieter abzubilden, um eine Vergleichbarkeit über alle Kanäle hinweg zu ermöglichen. AGF-Chefin Kerstin Niederauer-Kopf nennt die Kooperation einen "wichtigen Schritt", um die Bewegtbildnutzung in Deutschland "noch umfassender und transparenter darzustellen".
meedia.de, presseportal.de
Spitze Gespräche: Der "Spiegel" macht das Talkformat "Spitzengespräch" von Markus Feldenkirchen im Vorfeld der Bundestagswahl zum "Spitzenkandidatengespräch". Ab 15. Januar will Feldenkirchen im Video- und Audio-Podcast wöchentlich "inhaltliche Prioritäten und Konzepte hinterfragen" sowie "die charakterlichen Stärken und Schwächen der Kandidaten beleuchten". Zugesagt haben Olaf Scholz (SPD), Robert Habeck (Grüne), Christian Lindner (FDP), Jan van Aken (Die Linke) und Sahra Wagenknecht (BSW). Anstelle von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz wird CSU-Chef Markus Söder teilnehmen.
gruppe.spiegel.de
Künstliche Realität: Der "stern" startet im Januar eine Kampagne, die mithilfe generativer KI das digitale Multimedia-Angebot bewirbt. Zentrales Element der Kampagne ist ein Video, das das Themenspektrum zeigt, über das "stern", "stern Crime", "Geo" und "Capital" berichten. Die "emotionalisierenden Bewegtbilder" sind überwiegend mithilfe der Text-to-Video-Technologie von Runway entstanden, teilt RTL mit. Die Kampagne läuft in mehreren Flights das ganze Jahr über im TV, Print, Digital, DOOH und Social Media. Nach eigenen Angaben steht für die Kampagne ein "zweistelliges Millionen Brutto-Media-Volumen" zur Verfügung.
meedia.de, media.rtl.com, youtube.com (60-Sek-Video)
(Bild: RTL)
Kinderkanal digital: Die ARD eröffnet in der Mediathek einen Kinderbereich, mit Kinder- und Familien-Content. Der MDR, der auch den Kika betreut, kuratiert die Inhalte. Eltern können PIN-geschützte Kinder-Profile anlegen, mit denen Kids spielerisch und selbstständig die Inhalte erkunden können, die für ihre Altersgruppe geeignet sind.
presseportal.de, ardmediathek.de
(Bild: MDR)
Bild dir dein TikTok: Springer Boulevard-Marke "Bild" startet ein tiktokiges Video-News-Angebot namens "BildShorts". Unter play.bild.de sind die Hochkant-Videos abrufbar. Es handelt sich zum Teil um kommentierte Foto-Storys, zum Teil Videos, u.a. vom hauseigenen Fame Fighting. Die Videos lassen sich – wie beim offensichtlichen Vorbild TikTok – swipen. "Mit unserem neuen Video-Angebot 'BildPlay' und unseren neuen 'BildShorts" schaffen wir genau das: schnelle Video-Inhalte, die überall und für jeden am Handy ganz einfach konsumierbar sind", sagt Chefredakteurin Marion Horn. Die Kurzvideos sollen das bisherige Video-Angebot "erheblich" erweitern. Unter der Marke "BildPlay" fasst die Redaktion künftig Talk-Formate wie "Ronzheimer", Events und "BildSpecials" wie "Reif ist live" mit Marcel Reif zusammen. "Bild" zählt nach eigenen Angaben schon heute 50 Mio Video-Abrufe pro Monat.
axelspringer.com
(Foto: Screenshot, Springer, Montage: turi2)
Adflix: Mehr als 50 % aller Netflix-Neukunden entscheiden sich für ein vergünstigtes Abo mit Werbung, sagt Susanne Aigner, Head of Advertising bei Netflix in Deutschland, im "DWDL"-Interview. Konkrete Zahlen für Deutschland nennt sie nicht, der deutsche Markt weiche jedoch "nicht stark von anderen ab". Perspektivisch sei Werbung für Netflix "kein Zubrot, sondern relevanter Revenue Stream".
dwdl.de
(Foto: Netflix / Sonja Herpich)
Mobiles Lokalfernsehen: Der BR startet die Videoreihe "BR24 vor Ort", die "relevante, aktuelle Geschichten mit Gesprächswert" aus der Region erzählen und damit verstärkt Menschen unter 50 erreichen will. Die Videos sind vor allem für die mobile Nutzung auf Smartphones und Tablets ausgerichtet, sie laufen in der BR24-App, bei YouTube und auf Social Media. Eine Zweitverwertung gibt es im BR Fernsehen sowie im Radio. Die Umsetzung der Themen liegt bei den BR-Regionalstudios.
dwdl.de, br.de, youtube.com (Pilotfolgen)
(Foto: BR)
Zeit fürs Fernsehen: Zeit Online geht zur US-Wahl 20 Stunden lang per Livestream auf Sendung. Aus einem Studio in Berlin begleitet das Team die Wahlnacht vom 5. November, 18 Uhr bis 6. November, 14 Uhr. Zu Gast sind u.a. Norbert Röttgen, Luisa Neubauer und Sigmar Gabriel. Der Stream läuft auf zeit.de, YouTube, Facebook und Linked-in.
zeit.de
Totgesagte senden länger: 81 % der Menschen in Deutschland schauen überwiegend lineares Fernsehen, sagt eine Studie von Deloitte. 2021 waren es mit 83 % nur geringfügig mehr. Die Zahl der Streamingnutzer dagegen stagniert bei 64 %, jeder Zweite gibt jedoch an, die Abos intensiver als noch vor einem Jahr zu nutzen. Zudem beobachtet Deloitte "Abo-Hopping": 10 % der Befragten hätten innerhalb der vergangenen zwölf Monate sowohl ein Abo abgeschlossen als auch eines gekündigt.
tagesschau.de, digitalfernsehen.de, deloitte.com
Täglicher Tiefgang: Der "Spiegel" schickt seinen täglichen Audio- und Video-Podcast Shortcut nach dreimonatiger Testphase in den Regelbetrieb. In 15 bis 20 Minuten vertiefen die Hosts Regina Steffens und Maximilian Sepp mit Gästen aus der Redaktion jeweils ein Thema mit aktuellem Gesprächswert. Highlights daraus spielt das Team auch auf TikTok und Instagram aus. Das Konzept erinnert an den "Tagesschau"-Podcast 11 KM, der auch täglich ein Thema vertieft.
gruppe.spiegel.de, devspiegel.medium.com (Hintergründe zur Entwicklung), turi2.de (Background)
(Foto: Spiegel)
Werbe-Wildnis: "Wir haben nichts vorgegeben. Das ist für Marktforscher eine sehr besondere Situation, auch ein bisschen risikoreich", sagt Stefan Schönherr, Executive Vice President Brand and Media beim Marktforschungsinstitut Eye-Square, im Video-Interview mit turi2-Redakteur Björn Czieslik über seine Studie Into the wild. Im Auftrag der TV-Gattungsinitiative Screenforce haben er und sein Team untersucht, wie Werbung in der echten Welt wirkt, wenn die Studienteilnehmer keine vorgefertigte Auswahl zu sehen bekommen, sondern Medien so nutzen, wie sie es auch ohne Studie tun würden. Ein überraschendes Ergebnis war für Schönherr u.a., dass BVOD, also die On-Demand-Angebote von TV-Sendern, bei Aufmerksamkeit und Werbeerinnerung sogar vor dem TV liegt. Bei Instagram und TikTok dagegen sei die Erinnerung an die gezeigte Werbung verschwindend gering. Mittels Eytracking hat die Studie auch untersucht, wie lange Produkte und Markenlogos im Fokus der Nutzer sind: Bei BVOD und TV deutlich länger als bei YouTube, Instagram und TikTok. Interessant auch: Bei YouTube ist der Werbedruck laut Studie geringer als subjektiv oft wahrgenommen, trotzdem sei die Werbeablehnung bei Googles Videodienst besonders hoch.
turi2.tv (9-Min-Video bei YouTube), screenforce.de (Studie zum Download)
Multimedia-Nachwuchs: 92 % der Kinder zwischen 4 und 13 Jahren schauen mehrmals pro Woche Sendungen, Serien, Filme oder Videos an, 88 % hören Musik, Hörspiele, Hörbücher oder Podcasts, sagt der "Kinder-Medien-Monitor 2024". Dahinter folgen mit 64 % Videos oder Shorts bei YouTube sowie Zeitschriften, Comics und Bücher mit 63 %. Auffällig: Bei 10- bis 13-jährigen Jungen liegt YouTube mit 89 % auf Platz 1 der Mediennutzung. Bei gleichaltrigen Mädchen ist es mit ebenfalls 89 % Chatten, Schreiben oder Telefonieren. YouTube und YouTube Kids sind der Studie nach beim Bewegtbild die wichtigsten Anbieter, gefolgt von Kika und Toggo von Super RTL.
dwdl.de, presseportal.de, kinder-medien-monitor.de (Detail-Ergebnisse)
Nachwuchsnutzer: Für 53 % der Kinder zwischen 3 und 13 Jahren ist Video-Streaming die beliebteste Form der Mediennutzung, sagt der "Kids-Medien-Kompass 2024" des Kinder-Verlags Blue Ocean Entertainment. 49 % geben den Audio-Konsum von Musik, Hörspielen oder Podcasts als Lieblingsbeschäftigung an, bei 47 % ist es Fernsehen. Zeitschriften, Comics und Bücher lesen 39 % gerne, bei Grundschulkindern zwischen 7 und 10 Jahren sind es 44 %. Deutlich vorne rangieren bei den Lieblingsbeschäftigungen jedoch Aktivitäten mit Freunden und Familie sowie Spielen im Freien.
meedia.de, kidsmedienkompass.de (komplette Studie, PDF)
Streaming-Tipp: Die ARD zeigt ab 19 Uhr erstmals einen Live-"Tatort" via Twitch. In dem Impro-Rollenspiel "Gaiglreuth – Tot klickt gut" ermitteln Baso, Florentin Will und Ferdinand Hofer in einem Mordfall im fiktiven bayerischen Örtchen Gaiglreuth. Mháire Stritter gibt als Spielleiterin Anweisungen. Wie der Fall ausgeht, ist offen.
daserste.de (Infos), twitch.tv/ard (Livestream ab 19 Uhr)
Werbeblocker: Der Verbraucherzentrale Bundesverband geht wegen der Einführung von Werbung bei Prime Video gerichtlich gegen Amazon vor. Ab kommender Woche müssen Nutzerinnen des Streamingdienstes in Deutschland für eine werbefreie Version 2,99 Euro monatlich draufzahlen, allen anderen werde ohne aktive Zustimmung Werbung aufgedrückt. Verbraucherschützerin Ramona Pop sieht darin "eine wesentliche Vertragsänderung" und damit eine Missachtung von Verbraucherrechten. Der Verbraucherverband hatte Amazon zunächst abgemahnt.
handelsblatt.com (€)
Aufholjagd: Der Streamingdienst AppleTV+ ist 2023 der am stärksten wachsende Videostreamer in Deutschland, geht aus einer Analyse von JustWatch hervor. AppleTV+ legt drei Prozentpunkte zu und kommt auf einen Marktanteil von 6 %. Konkurrent Netflix hat im Jahresverlauf zwei Prozentpunkte eingebüßt und kommt wie Amazon Prime Video auf einen Anteil von 30 %. Platz drei belegt Disney+ mit 20 %.
horizont.net (€)
Video-Tipp: Die dreiteilige Doku "Sex, Macht und Lügen" von 3sat und ZDF erinnern Sex-Skandale in Politik, Film und Sport. Der erste Teil der Film-Reihe zeigt u.a. am Beispiel der Lewinsky-Affäre und dem Bunga-Bunga-Skandal um Silvio Berlusconi, wie Affären und Machtmissbrauch zum politischen Skandal werden und warum für manche Politiker Skandale zum Erfolgsfaktor werden.
3sat.de (44-min-Video), presseportal.de
Video-Tipp: Das Moderations-Trio Collien Ulmen-Fernandes, Nilz Bokelberg und Markus Kavka erzählt in der dreiteiligen ARD-Dokuserie "Die Viva-Story – zu geil für diese Welt!" vom Aufstieg und Fall des einst beliebten Musiksenders. Viva sei "in vielen Situationen ziemlich sexistisch" gewesen, erinnert sich Ulmen-Fernandes und schwärmt gleichzeitig über die Einfach-Ausprobieren-Mentalität. Das Ende der Viva-Mania sei mit der Professionalisierung gekommen. "Das wilde Viva mit seinen Ecken und Kanten wurde zu Tode analysiert", resümiert die Moderatorin bei DWDL.
ardmediathek.de (33-min-Video), dwdl.de
Uneinig: Die ARD-Anstalten reagieren nach massiver Kritik an der umstrittenen Namibia-Doku Deutsche Schuld unterschiedlich, berichtet "Bild". Während RBB und NDR jeweils eine zehnminütige Kurzfassung des Films bei Youtube gelöscht haben, lässt der MDR einen Filmauszug mit Verweis auf einen Transparenzhinweis zum Film zunächst online. Kritiker, darunter u.a. der ehemalige deutsche Botschafter in Namibia, bemängeln an dem Film über den Völkermord und dessen Aufarbeitung in Namibia eine voreingenommene Story und Falschaussagen von Moderatorin Aminata Belli. Insgesamt hält die ARD an einer überarbeiten Version des Films aber fest.
bild.de
Internationale Stimme: Das Wirtschaftsministerium von Robert Habeck hat am Donnerstag dessen Videoansprache zu Antisemitismus in Deutschland und dem Israel-Gaza-Krieg mit Untertiteln in Englisch, Hebräisch und Arabisch auf X, ehemals Twitter, veröffentlicht. Der Wirtschaftsminister hatte für seine bisher nur auf Deutsch verfügbare Rede viel Lob erhalten. Nun will das Ministerium wohl ein internationaleres Publikum erreichen.
spiegel.de, twitter.com
Video-Tipp: Die Telekom wirft im diesjährigen Weihnachtsspot einen kritischen Blick auf das Weihnachtsfest im Kreise der Familie. Der von der Agentur MUW Saatchi & Saatchi Bratislava erdachte Werbefilm zeigt einen jungen Mann auf Weihnachtsbesuch, der von seiner Familie mit Fragen zu Karriere, Familie und Partnerschaft bombardiert wird. Bis ihn seine Großmutter vor dem Fragenmarathon rettet und ihm die "härteste" aller Fragen stellt: "Bist du glücklich?".
youtube.com (1-min-Video), wuv.de (€)
Video-Tipp: Podcaster Matthias Renger inszeniert sich einer Parodie als PR-Berater für die neue Partei von Sahra Wagenknecht. Im Video-Interview löchert er die ehemalige Linken-Politikerin mit Fragen zur inhaltlichen Positionierung ihrer Partei und findet in den Antworten erste Ideen für einen Wahl-Slogan.
twitter.com (96-Sekunden-Video)
Hör-Tipp: Mit 52 Mio Followern ist Younes Zarou der erfolgreichste TikTok-Creator Deutschlands. Angefangen hat seine Karriere mit selbstgedrehten Comedy-Videos bei Vine – das Problem: "Die waren nicht lustig", erinnert er sich im OMR-Podcast mit Philipp Westermeyer. Bei TikTok setzt er auf kreative Videos, die mit Farben und Perspektiven spielen. Mit seiner Creator-Agentur Totally MGMT hilft er bereits erfolgreichen Talenten aufs "nächste Level" und ermutigt sie, "vielleicht auch einfach mal einen anderen Weg zu gehen".
omr.com (82-Min-Audio)
Hör-Tipp: Auf TikTok einen viralen Erfolg zu landen, ist ein bisschen, "wie in einem leeren Pool schwimmen zu lernen – man muss es einfach machen", sagt Karsten Samland, Head of Entertainment Operations bei TikTok, im Podcast der Medientage Mitteldeutschland. Er rät, statt mit ausgearbeitetem Konzept lieber mit einer Idee loszulegen und daraus zu lernen. Medienunternehmen und Marken empfiehlt Samland, mehr Zeit und Energie in den Einstieg zu investieren: TikTok-Videos seien wie ein Blind-Date – innerhalb von zwei Sekunden müsse klar werden, warum es für Nutzer relevant ist. Er warnt: "Auf gar keinen Fall langweilig sein", Werbespots wie im TV funktionierten bei TikTok gar nicht.
spotify.com (17-Min-Audio)
“Alles mit Live-Charakter ist On-Demand schwierig” – Kerstin Niederauer-Kopf über Streaming und TV als Second Screen.
Kontinuierliche Anpassung: Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF Videoforschung, sind die Herausforderungen eines sich stark wandelnden Bewegtbild-Marktes durchaus bewusst. Am Rande der Screenforce Days spricht sie über “relativ viel Druck”, eine crossmediale Messung zu etablieren. Auch die Nutzungszahlen der Streaming-Dienste bleiben eine Challenge, da Anbieter nur selten Einblicke in ihre Daten geben. Hoffnung mache ihr die Kooperation mit der Plattform Dazn. Über einen Verlust der Aufmerksamkeit durch TV als “Second-Screen” macht sich Niederauer-Kopf keine Sorgen: “Man kann wegschauen, aber nicht weghören.”
Weiterlesen >>>, turi2.tv (8-Min-Video auf YouTube)
Habets' Hiobsbotschaft: Der TV-Konzern ProSiebenSat.1 streicht mehrere Hundert Jobs, kündigt Konzernchef Bert Habets bei einem Mediengespräch in Frankfurt an. "Die Verkleinerung, auf die wir uns vorbereiten, ist signifikant umfangreicher als die früheren Umstrukturierungen, die wir in unserer Gruppe hatten", sagt er. Zuletzt waren 2019 etwa 120 Vollzeitstellen weggefallen. Die Streichung beträfe insbesondere die Verwaltung, in der Produktion solle es keine Einsparungen geben. Den Streaming-Dienst Joyn will Habets wie schon in Österreich zur "Super-Plattform" umbauen und die monatliche Nutzerzahl von derzeit 4 Mio innerhalb von 18 bis 24 Monaten verdoppeln. Mit ARD und ZDF gebe es bereits Gespräche, die Inhalte der öffentlich-rechtlichen Mediatheken bei Joyn einzubinden. Synergien mit den Großaktionären MFE aus Italien und PPF aus Tschechien sieht Habets bei Werbe- und Streamingtechnologie sowie teilweise beim Rechte-Einkauf. Gemeinsame Produktion sehe er skeptisch, da man "sehr fokussiert auf lokale Inhalte" sei.
manager-magazin.de, dwdl.de, handelsblatt.com (€)
“Es geht immer um Content” – Visoon-CEO Franjo Martinovic über Fernsehen als Medium, bei dem der Verbreitungsweg eine Nebenrolle spielt.
Dur statt Moll: Franjo Martinovic, CEO des Videovermarkters Visoon Video Impact von Axel Springer und Paramount, will nicht ins Klagelied der Werbekrise einstimmen. Im Video-Interview von “Horizont” und turi2.tv im Vorfeld der Screenforce Days vergleicht er die derzeitige Situation der Branche lieber mit einem Chanson: “Dieser besteht immer aus einem melancholischen Part, aber auch aus sehr viel Heiterkeit, Freude und Zuversicht. Und genauso sehe ich auch den Fernsehbereich”, sagt Martinovic im Gespräch mit turi2-Redakteur Björn Czieslik. Angst vor einem Bedeutungsverlust des Fernsehens hat Martinovic nicht. Fernsehen definiere sich für ihn schlicht über den Konsum von Bewegtbild: “Es geht immer um Content. Man will sich emotionalisieren und informieren lassen. Und die Verbreitungsform ist da egal.”
Weiterlesen >>>, turi2.tv (10-Min-Video bei YouTube)
Wie viel Brand darf Branded Entertainment haben, ohne zur Dauer-Werbesendung zu werden, Daniel Durst?
Markige Unterhaltung: Wenn Marken mit eigenen Bewegtbild-Formaten zum Sender werden, lautet die Prämisse “Du sollst nicht langweilen!”, schreibt Daniel Durst, Co-Geschäftsführer von Banijay Lab im Gastbeitrag für die turi2 Markenwochen. Bei Branded Entertainment, so Durst, verbieten sich “praktisch alle Techniken, die wir aus dem Regelbuch der klassischen Werbung kennen”. Produkt-Demos und Pack-Shots hätten “kaum eine Chance auf Beachtung”. Stattdessen zählten “Geschichten, die Zuschauer und User berühren und deren Absender Marken sind”. Eine Entwicklung, die Durst positiv sieht: “Das kreative Produkt erlebt eine Renaissance.” Weiterlesen >>>
Netflix will am Teilen von Accounts mitverdienen. Für jeden Nutzer, der nicht mit dem Account-Inhaber unter einem Dach wohnt, sollen künftig 4,99 Euro fällig werden. Wie Netflix das genau ermitteln will, hält der Streamingdienst bewusst geheim, um die Maßnahme nicht zu umgehen.
n-tv.de, spiegel.de
Zitat: Fast-Channels verlängern erfolgreiche Format nachhaltig, beobachtet Joyn-Chef Tassilo Raesig.
"Wir verlängern die Nutzung vieler Formate nachhaltig, bringen erfolgreiche Formate zurück ins Gedächtnis vieler Nutzer*innen und ermöglichen dadurch eine bestmögliche Verwertung unseres Contents und Inhalte-Angebots."
Joyn-Chef Tassilo Raesig erklärt im turi2-Interview zur Themenwoche TV & Streaming, wie lineare, werbefinanzierte Themen-Kanäle, so genannte Fast-Channels, eine "noch spezifischere Zielgruppenansprache" ermöglichen.
turi2.de (Interview), turi2.de/tv-und-streaming (alle Beiträge)
Amazon Prime Video bringt Joko Winterscheidt in Gefahr: Am 7. Juni startet "The World's Most Dangerous Show". In einem Trailer kündigt Winterscheidt "waghalsige Stunts, absurde Wettkämpfen und sinnlose Promi-Spiele" an. Der Clip zeigt, wie Regen, Sturm und Feuer das Studio verwüsten.
dwdl.de, youtube.com (70-Sek-Video)
“Noch nischiger als klassische Spartensender” – Joyn-Chef Tassilo Raesig über den Trend zu FAST-Channels.
Mag es speziell: “Manche Menschen fühlen sich von dem großen Inhalte-Angebot im VoD-Bereich überfordert und sehnen sich wieder nach klassischen Lean-Back-Möglichkeiten”, sagt Tassilo Raesig, Chef des Streamingdienstes Joyn im turi2-Interview zur Themenwoche TV & Streaming. Genau dort setzen FAST-Channels mit ihren linearen Ausspielwegen an. Joyn bietet z.B. Streams an, die nur Programme von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf zeigen oder einzelne Serien wie “Baywatch” in Dauerschleife. FAST-Channels ermöglichen eine “noch spezifischere Zielgruppenansprache” und verlängern nachhaltig die Nutzung von Formaten, sagt Raesig. Über die Strategie von Joyn spricht er auch im großen Streaming-Report von XPLR: MEDIA in Bavaria. Weiterlesen >>>
Zappn Duster: ProSiebenSat.1 macht die beliebte österreichische Streaming-App Zappn wie erwartet dicht und ersetzt sie mit der Streaming-Plattform Joyn. Zum Start sind alle relevanten österreichischen TV-Sender mit Live-Programm und Mediatheken vertreten – neben den Programmen der eigenen ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe sind auch der ORF und Servus TV sowie Lokal- und Spartenprogramme dabei, insgesamt mehr als 50 Kanäle. Dazu kommen über 30 Radiosender sowie Filme, Serien und Eigenproduktionen auf Abruf.
Auch die Mediatheken aller beteiligten Partner bündelt Joyn in Österreich auf einer Plattform. Manche Inhalte werden dabei eingebettet, die Reichweite wird jeweils dem Content-Owner zugerechnet. Werbung in Live-TV-Programmen ersetzt Joyn digital durch eigene Spots, die Erlöse gehen abzüglich einer Vermarktungsprovision an die Partner-Sender. Die Programme von RTL sind – wie beim deutschen Joyn – nicht dabei, spielen in Österreich laut DWDL aber "allenfalls eine Nebenrolle". Österreich könnte eine Blaupause für Deutschland sein: Auch hierzulande würde P7S1-Chef Bert Habets Joyn gerne zur zentralen Plattform ausbauen.
dwdl.de, derstandard.at, prosiebensat1puls4.com
Geld verbindet Generationen: Die altehrwürdige "FAZ" produziert ein Wirtschaftsformat für das ARD/ZDF-Jugendangebot Funk. In der Videoreihe Was kostet die Welt? erklären Jessica von Blazekovic, Felix Hoffmann und Alexander Wulfers aus der "FAZ"-Wirtschaftsredaktion Hintergründe und Zusammenhänge des Wirtschaftslebens. Geplant sind drei Folgen im Monat. Die erste Episode fragt: "Kann KI unseren Wohlstand retten?"
presse.funk.net, youtube.com (1. Folge, 23-Min-Video)
Video-Tipp: In Krisenzeiten ist es wichtig, weiter zu werben und den Zweck der Marke in den Mittelpunkt zu stellen, sagt Meinungsforscherin Ines Imdahl im Gespräch mit Tobias Lammert bei "20 Minuten mit...". Der Rückzug aus der Werbung sei einerseits ein schlechtes Signal an die Kunden, denn "die suchen nach Orientierung". Andererseits seien die Sichtbarkeits-Chancen in Krisenzeiten oft höher. Unternehmen mit klarem Unternehmenszweck, die nicht über Preis, sondern Haltung und Image kommunizieren, performten in schlechten Zeiten besser, so Imdahl.
youtube.com (19-min-Video)
Lief nicht nach Drehbuch: Online-Riese Amazon kürzt die ursprünglich sechsteilige Dokuserie über das Team des DFB bei der WM in Katar auf vier Episoden und verschiebt die Ausstrahlung von Frühling auf Sommer. "Als Folge der Ereignisse wurden Drehplan und Produktionsabläufe angepasst", sagt ein Amazon-Sprecher gegenüber "Bild". Die Nationalmannschaft war bereits in der WM-Vorrunde sang- und klanglos ausgeschieden.
bild.de
Spyware? Das Bundesamt für Verfassungsschutz warnt vor der Nutzung von TikTok. Die Datensammelwut der beliebten chinesischen Video-App und eine mögliche politische Einflussnahme, bereiten dem Vizepräsident des Inlandsgeheimdienstes, Sinan Selen, "Bauchschmerzen". Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht allerdings keine Grundlage für ein generelles Verbot der App, wie es in den USA diskutiert wird. Dort stieß Tiktok-Chef Shou Zi Chew am Donnerstag im US-Kongress bei dem Versuch, Sorgen über chinesische Spionage und Einflussnahme zu zerstreuen, auf Gegenwind.
faz.net, youtube.com (Anhörung US-Kongress)
Entblößt: Der Start der vermeintlichen Sexdoku mit Michel Houellebecq verschiebt sich bis auf Weiteres. Der umstrittenene französische Bestsellerautor will den Streifen verbieten lassen. Der Filmtrailer zeigt Houellebecq im Bett mit einer jungen Frau. Regisseur Stefan Ruitenbeek kündigte auf Twitter an, weiter um die Filmrechte kämpfen zu wollen und den Streit darum zum Teil der Doku machen zu wollen. Der Start von "Kirac 27 Houellebecq" war ursprünglich für den 11. März geplant.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
Gegen den Trend: Netflix hat in den vergangenen Wochen in 36 Ländern die Abopreise teils drastisch gesenkt, berichtet das Wall Street Journal. Darunter sind vor allem Länder in Asien und Afrika aber auch Kroatien, Bulgarien und Slowenien. Der Streaming-Dienst will mit den Preissenkungen von bis zu 50 Prozent neue Abonnenten ködern. Netflix hatte kürzlich ein günstigeres Abo mit Werbung eingeführt, das bisher allerdings hinter den Erwartungen blieb und in den Ländern mit Preissenkung nicht verfügbar ist.
wsj.com (€), golem.de, turi2.de (Background)
Kommt zu Pod: YouTube Music will sein Angebot um Podcasts erweitern. Geplant seien sowohl eigene Audio- als auch Video-Podcasts , kündigte YouTube-Podcast-Chef Kai Chuk auf einer Veranstaltung an. Der Musikdienst setzt aber offenbar anders als Konkurrent Spotify nicht auf Exklusivverträge mit Podcastern sondern die Verschmelzung von Video- und Audio-Podcasts als barrierefreies Nutzererlebnis. YouTube ist bereits Brutstätte für Video-Podcasts und hat auch die Einführung von Tools zur Audiosynchronisierung angekündigt.
theverge.com, techcrunch.com
Video-Tipp: Der Unterhaltungskonzern Disney erweckt Firmengründer Walt Disney zum 100-jährigen Bestehen virtuell wieder zum Leben. In der Jubiläumsausstellung "Disney 100" begrüßt er die Besucherinnen als Hologramm – erstellt mit historischen Archivaufnahmen und künstlicher Intelligenz. In Deutschland ist die Ausstellung ab 18. April in München zu sehen.
twitter.com (45-Sek-Video Hologramm), youtube.com (3-Min-Video zur Ausstellung) via cnet.com
FIRST LOOK: Walt Disney greets guests of #Disney100: The Exhibition via the Disney MagicStage. pic.twitter.com/ZcxPHW4l9L
— Disney D23 (@DisneyD23) February 15, 2023
Dreht auf: Der frühere Funke-Manager Hans-Uwe Pöls hat in Hamburg die Video-Agentur Copa Medien gegründet, schreibt Kress. Sie beliefert Regionalmedien mit Bewegtbild-Inhalten und bietet außerdem Consulting, Markenkonzeption, Produktionen, Events und Ticketing. Pöls war 2021 aus der Geschäftsleitung des Verlags ausgetreten.
kress.de, turi2.de (Background)
Video-Tipp: Zapp rekonstruiert die Entstehung des "Angry German Kid"-Clips, in dem der damals 14-jährige Norman Kochanowski u.a. eine Computer-Tastatur zerschmettert. Kochanowski spielte die Szene nur und lud das Video nicht selbst hoch – trotzdem wurde es weltweit verbreitet und bekannt. Sogar Medien nutzten das gestellte Material in falschem Kontext, um damit den negativen Einfluss von Computerspielen zu "belegen".
youtube.com (23-Min-Video)
Der Harry-Effekt: Mitgründer und CEO Reed Hastings zieht sich bei Netflix aus dem Tagesgeschäft zurück und wechselt an die Spitze des Verwaltungsrats. Co-Chef Ted Sarandos und COO Greg Peters übernehmen die Konzernführung. Parallel dazu meldet der Streaming-Dienst für das 4. Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres 7,6 Mio neue Nutzer, vor allem dank der Doku "Harry & Meghan". Der Umsatz stieg um 1,9 % zu, der Gewinn brach dagegen von 607 Mio Dollar auf 55 Mio Dollar ein.
handelsblatt.com, techcrunch.com
Zahl des Tages: Die Deutschen schauen 2022 im Schnitt 18 Minuten weniger Fernsehen als im Jahr 2021, erhebt die AGF Videoforschung. Bei der werberelevanten Zielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren sinkt die Nutzung sogar um 20 Minuten. Mit 36 % dominieren Nachrichten auch 2022 die TV-Nutzung vor fiktionalen Programmen mit 35,1 %. News-Programme steigern ihre Marktanteile. Die durchschnittliche Sehdauer beim Videostreaming steigt um 4 Minuten.
agf.de
Bewegungsmelder: Der Anbieter des Sportstreaming-Portals sporttotal.tv angelt sich T-Mobile als Partner für die Expansion in die USA. Das Medienhaus aus Köln gründet dazu ein Joint Venture namens Staidium, dass in den USA mit der Übertragung von Eishockey startet. Später sind Live-Streams weiterer Sportarten wie Basketball, Volleyball, Fußball, Baseball und Football geplant. Sporttotal installiert automatisierte Kameras in Sportstätten und streamt mittels künstlicher Intelligenz. In Deutschland arbeitet Sporttotal mit dem T-Mobile-Mutterkonzern Deutsche Telekom zusammen.
digitalfernsehen.de
Video-Wellbeing: YouTube will sich verstärkt um die psychische Gesundheit seiner deutschsprachigen Creators kümmern, die immer häufiger von Überlastung und Burn-out berichten, kündigt Deutschland-Chef Andreas Briese im "stern" an. Das Unternehmen stellt ihnen eine Website mit Wellbeing-Tipps, Videos und Burnout-Kursen zur Verfügung, im Bedarfsfall soll es auch psychologische Coachings geben.
presseportal.de
Video-Tipp: Die Tierschutzorganisation Peta wirbt mit einem Weihnachtsspot für den Verzicht auf den Weihnachtsbraten. Der 2-minütige Spot erzählt die Geschichte eines jungen Truthahns, der in letzter Minute aus dem Tiertransporter fliehen kann und von Menschen aufgenommen wird.
peta.de, youtube.com (2-min-Video)
Das Auge hört mit: Das Klassik-Label Deutsche Grammophon startet einen Streamingdienst für klassische Musikkonzerte. Die Plattform Stage+ setzt auf technische Qualität und exklusive Inhalte. Klassik-Fans können sich für 14,99 Euro im Monat Aufführungen verschiedener Orchester, Dirigenten und Interpreten, Interviews und Dokus ansehen.
msn.com, deutschegrammophon.com