Hör-Tipp: Mit 52 Mio Followern ist Younes Zarou der erfolgreichste TikTok-Creator Deutschlands. Angefangen hat seine Karriere mit selbstgedrehten Comedy-Videos bei Vine – das Problem: "Die waren nicht lustig", erinnert er sich im OMR-Podcast mit Philipp Westermeyer. Bei TikTok setzt er auf kreative Videos, die mit Farben und Perspektiven spielen. Mit seiner Creator-Agentur Totally MGMT hilft er bereits erfolgreichen Talenten aufs "nächste Level" und ermutigt sie, "vielleicht auch einfach mal einen anderen Weg zu gehen".
omr.com (82-Min-Audio)
Hör-Tipp: Auf TikTok einen viralen Erfolg zu landen, ist ein bisschen, "wie in einem leeren Pool schwimmen zu lernen – man muss es einfach machen", sagt Karsten Samland, Head of Entertainment Operations bei TikTok, im Podcast der Medientage Mitteldeutschland. Er rät, statt mit ausgearbeitetem Konzept lieber mit einer Idee loszulegen und daraus zu lernen. Medienunternehmen und Marken empfiehlt Samland, mehr Zeit und Energie in den Einstieg zu investieren: TikTok-Videos seien wie ein Blind-Date – innerhalb von zwei Sekunden müsse klar werden, warum es für Nutzer relevant ist. Er warnt: "Auf gar keinen Fall langweilig sein", Werbespots wie im TV funktionierten bei TikTok gar nicht.
spotify.com (17-Min-Audio)
“Alles mit Live-Charakter ist On-Demand schwierig” – Kerstin Niederauer-Kopf über Streaming und TV als Second Screen.
Kontinuierliche Anpassung: Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäftsführung der AGF Videoforschung, sind die Herausforderungen eines sich stark wandelnden Bewegtbild-Marktes durchaus bewusst. Am Rande der Screenforce Days spricht sie über “relativ viel Druck”, eine crossmediale Messung zu etablieren. Auch die Nutzungszahlen der Streaming-Dienste bleiben eine Challenge, da Anbieter nur selten Einblicke in ihre Daten geben. Hoffnung mache ihr die Kooperation mit der Plattform Dazn. Über einen Verlust der Aufmerksamkeit durch TV als “Second-Screen” macht sich Niederauer-Kopf keine Sorgen: “Man kann wegschauen, aber nicht weghören.”
Weiterlesen >>>, turi2.tv (8-Min-Video auf YouTube)
Habets' Hiobsbotschaft: Der TV-Konzern ProSiebenSat.1 streicht mehrere Hundert Jobs, kündigt Konzernchef Bert Habets bei einem Mediengespräch in Frankfurt an. "Die Verkleinerung, auf die wir uns vorbereiten, ist signifikant umfangreicher als die früheren Umstrukturierungen, die wir in unserer Gruppe hatten", sagt er. Zuletzt waren 2019 etwa 120 Vollzeitstellen weggefallen. Die Streichung beträfe insbesondere die Verwaltung, in der Produktion solle es keine Einsparungen geben. Den Streaming-Dienst Joyn will Habets wie schon in Österreich zur "Super-Plattform" umbauen und die monatliche Nutzerzahl von derzeit 4 Mio innerhalb von 18 bis 24 Monaten verdoppeln. Mit ARD und ZDF gebe es bereits Gespräche, die Inhalte der öffentlich-rechtlichen Mediatheken bei Joyn einzubinden. Synergien mit den Großaktionären MFE aus Italien und PPF aus Tschechien sieht Habets bei Werbe- und Streamingtechnologie sowie teilweise beim Rechte-Einkauf. Gemeinsame Produktion sehe er skeptisch, da man "sehr fokussiert auf lokale Inhalte" sei.
manager-magazin.de, dwdl.de, handelsblatt.com (€)
“Es geht immer um Content” – Visoon-CEO Franjo Martinovic über Fernsehen als Medium, bei dem der Verbreitungsweg eine Nebenrolle spielt.
Dur statt Moll: Franjo Martinovic, CEO des Videovermarkters Visoon Video Impact von Axel Springer und Paramount, will nicht ins Klagelied der Werbekrise einstimmen. Im Video-Interview von “Horizont” und turi2.tv im Vorfeld der Screenforce Days vergleicht er die derzeitige Situation der Branche lieber mit einem Chanson: “Dieser besteht immer aus einem melancholischen Part, aber auch aus sehr viel Heiterkeit, Freude und Zuversicht. Und genauso sehe ich auch den Fernsehbereich”, sagt Martinovic im Gespräch mit turi2-Redakteur Björn Czieslik. Angst vor einem Bedeutungsverlust des Fernsehens hat Martinovic nicht. Fernsehen definiere sich für ihn schlicht über den Konsum von Bewegtbild: “Es geht immer um Content. Man will sich emotionalisieren und informieren lassen. Und die Verbreitungsform ist da egal.”
Weiterlesen >>>, turi2.tv (10-Min-Video bei YouTube)
Wie viel Brand darf Branded Entertainment haben, ohne zur Dauer-Werbesendung zu werden, Daniel Durst?
Markige Unterhaltung: Wenn Marken mit eigenen Bewegtbild-Formaten zum Sender werden, lautet die Prämisse “Du sollst nicht langweilen!”, schreibt Daniel Durst, Co-Geschäftsführer von Banijay Lab im Gastbeitrag für die turi2 Markenwochen. Bei Branded Entertainment, so Durst, verbieten sich “praktisch alle Techniken, die wir aus dem Regelbuch der klassischen Werbung kennen”. Produkt-Demos und Pack-Shots hätten “kaum eine Chance auf Beachtung”. Stattdessen zählten “Geschichten, die Zuschauer und User berühren und deren Absender Marken sind”. Eine Entwicklung, die Durst positiv sieht: “Das kreative Produkt erlebt eine Renaissance.” Weiterlesen >>>
Netflix will am Teilen von Accounts mitverdienen. Für jeden Nutzer, der nicht mit dem Account-Inhaber unter einem Dach wohnt, sollen künftig 4,99 Euro fällig werden. Wie Netflix das genau ermitteln will, hält der Streamingdienst bewusst geheim, um die Maßnahme nicht zu umgehen.
n-tv.de, spiegel.de
Zitat: Fast-Channels verlängern erfolgreiche Format nachhaltig, beobachtet Joyn-Chef Tassilo Raesig.
"Wir verlängern die Nutzung vieler Formate nachhaltig, bringen erfolgreiche Formate zurück ins Gedächtnis vieler Nutzer*innen und ermöglichen dadurch eine bestmögliche Verwertung unseres Contents und Inhalte-Angebots."
Joyn-Chef Tassilo Raesig erklärt im turi2-Interview zur Themenwoche TV & Streaming, wie lineare, werbefinanzierte Themen-Kanäle, so genannte Fast-Channels, eine "noch spezifischere Zielgruppenansprache" ermöglichen.
turi2.de (Interview), turi2.de/tv-und-streaming (alle Beiträge)
Amazon Prime Video bringt Joko Winterscheidt in Gefahr: Am 7. Juni startet "The World's Most Dangerous Show". In einem Trailer kündigt Winterscheidt "waghalsige Stunts, absurde Wettkämpfen und sinnlose Promi-Spiele" an. Der Clip zeigt, wie Regen, Sturm und Feuer das Studio verwüsten.
dwdl.de, youtube.com (70-Sek-Video)
“Noch nischiger als klassische Spartensender” – Joyn-Chef Tassilo Raesig über den Trend zu FAST-Channels.
Mag es speziell: “Manche Menschen fühlen sich von dem großen Inhalte-Angebot im VoD-Bereich überfordert und sehnen sich wieder nach klassischen Lean-Back-Möglichkeiten”, sagt Tassilo Raesig, Chef des Streamingdienstes Joyn im turi2-Interview zur Themenwoche TV & Streaming. Genau dort setzen FAST-Channels mit ihren linearen Ausspielwegen an. Joyn bietet z.B. Streams an, die nur Programme von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf zeigen oder einzelne Serien wie “Baywatch” in Dauerschleife. FAST-Channels ermöglichen eine “noch spezifischere Zielgruppenansprache” und verlängern nachhaltig die Nutzung von Formaten, sagt Raesig. Über die Strategie von Joyn spricht er auch im großen Streaming-Report von XPLR: MEDIA in Bavaria. Weiterlesen >>>
Zappn Duster: ProSiebenSat.1 macht die beliebte österreichische Streaming-App Zappn wie erwartet dicht und ersetzt sie mit der Streaming-Plattform Joyn. Zum Start sind alle relevanten österreichischen TV-Sender mit Live-Programm und Mediatheken vertreten – neben den Programmen der eigenen ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe sind auch der ORF und Servus TV sowie Lokal- und Spartenprogramme dabei, insgesamt mehr als 50 Kanäle. Dazu kommen über 30 Radiosender sowie Filme, Serien und Eigenproduktionen auf Abruf.
Auch die Mediatheken aller beteiligten Partner bündelt Joyn in Österreich auf einer Plattform. Manche Inhalte werden dabei eingebettet, die Reichweite wird jeweils dem Content-Owner zugerechnet. Werbung in Live-TV-Programmen ersetzt Joyn digital durch eigene Spots, die Erlöse gehen abzüglich einer Vermarktungsprovision an die Partner-Sender. Die Programme von RTL sind – wie beim deutschen Joyn – nicht dabei, spielen in Österreich laut DWDL aber "allenfalls eine Nebenrolle". Österreich könnte eine Blaupause für Deutschland sein: Auch hierzulande würde P7S1-Chef Bert Habets Joyn gerne zur zentralen Plattform ausbauen.
dwdl.de, derstandard.at, prosiebensat1puls4.com
Geld verbindet Generationen: Die altehrwürdige "FAZ" produziert ein Wirtschaftsformat für das ARD/ZDF-Jugendangebot Funk. In der Videoreihe Was kostet die Welt? erklären Jessica von Blazekovic, Felix Hoffmann und Alexander Wulfers aus der "FAZ"-Wirtschaftsredaktion Hintergründe und Zusammenhänge des Wirtschaftslebens. Geplant sind drei Folgen im Monat. Die erste Episode fragt: "Kann KI unseren Wohlstand retten?"
presse.funk.net, youtube.com (1. Folge, 23-Min-Video)
Video-Tipp: In Krisenzeiten ist es wichtig, weiter zu werben und den Zweck der Marke in den Mittelpunkt zu stellen, sagt Meinungsforscherin Ines Imdahl im Gespräch mit Tobias Lammert bei "20 Minuten mit...". Der Rückzug aus der Werbung sei einerseits ein schlechtes Signal an die Kunden, denn "die suchen nach Orientierung". Andererseits seien die Sichtbarkeits-Chancen in Krisenzeiten oft höher. Unternehmen mit klarem Unternehmenszweck, die nicht über Preis, sondern Haltung und Image kommunizieren, performten in schlechten Zeiten besser, so Imdahl.
youtube.com (19-min-Video)
Lief nicht nach Drehbuch: Online-Riese Amazon kürzt die ursprünglich sechsteilige Dokuserie über das Team des DFB bei der WM in Katar auf vier Episoden und verschiebt die Ausstrahlung von Frühling auf Sommer. "Als Folge der Ereignisse wurden Drehplan und Produktionsabläufe angepasst", sagt ein Amazon-Sprecher gegenüber "Bild". Die Nationalmannschaft war bereits in der WM-Vorrunde sang- und klanglos ausgeschieden.
bild.de
Spyware? Das Bundesamt für Verfassungsschutz warnt vor der Nutzung von TikTok. Die Datensammelwut der beliebten chinesischen Video-App und eine mögliche politische Einflussnahme, bereiten dem Vizepräsident des Inlandsgeheimdienstes, Sinan Selen, "Bauchschmerzen". Bundesinnenministerin Nancy Faeser sieht allerdings keine Grundlage für ein generelles Verbot der App, wie es in den USA diskutiert wird. Dort stieß Tiktok-Chef Shou Zi Chew am Donnerstag im US-Kongress bei dem Versuch, Sorgen über chinesische Spionage und Einflussnahme zu zerstreuen, auf Gegenwind.
faz.net, youtube.com (Anhörung US-Kongress)
Entblößt: Der Start der vermeintlichen Sexdoku mit Michel Houellebecq verschiebt sich bis auf Weiteres. Der umstrittenene französische Bestsellerautor will den Streifen verbieten lassen. Der Filmtrailer zeigt Houellebecq im Bett mit einer jungen Frau. Regisseur Stefan Ruitenbeek kündigte auf Twitter an, weiter um die Filmrechte kämpfen zu wollen und den Streit darum zum Teil der Doku machen zu wollen. Der Start von "Kirac 27 Houellebecq" war ursprünglich für den 11. März geplant.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
Gegen den Trend: Netflix hat in den vergangenen Wochen in 36 Ländern die Abopreise teils drastisch gesenkt, berichtet das Wall Street Journal. Darunter sind vor allem Länder in Asien und Afrika aber auch Kroatien, Bulgarien und Slowenien. Der Streaming-Dienst will mit den Preissenkungen von bis zu 50 Prozent neue Abonnenten ködern. Netflix hatte kürzlich ein günstigeres Abo mit Werbung eingeführt, das bisher allerdings hinter den Erwartungen blieb und in den Ländern mit Preissenkung nicht verfügbar ist.
wsj.com (€), golem.de, turi2.de (Background)
Kommt zu Pod: YouTube Music will sein Angebot um Podcasts erweitern. Geplant seien sowohl eigene Audio- als auch Video-Podcasts , kündigte YouTube-Podcast-Chef Kai Chuk auf einer Veranstaltung an. Der Musikdienst setzt aber offenbar anders als Konkurrent Spotify nicht auf Exklusivverträge mit Podcastern sondern die Verschmelzung von Video- und Audio-Podcasts als barrierefreies Nutzererlebnis. YouTube ist bereits Brutstätte für Video-Podcasts und hat auch die Einführung von Tools zur Audiosynchronisierung angekündigt.
theverge.com, techcrunch.com
Video-Tipp: Der Unterhaltungskonzern Disney erweckt Firmengründer Walt Disney zum 100-jährigen Bestehen virtuell wieder zum Leben. In der Jubiläumsausstellung "Disney 100" begrüßt er die Besucherinnen als Hologramm – erstellt mit historischen Archivaufnahmen und künstlicher Intelligenz. In Deutschland ist die Ausstellung ab 18. April in München zu sehen.
twitter.com (45-Sek-Video Hologramm), youtube.com (3-Min-Video zur Ausstellung) via cnet.com
FIRST LOOK: Walt Disney greets guests of #Disney100: The Exhibition via the Disney MagicStage. pic.twitter.com/ZcxPHW4l9L
— Disney D23 (@DisneyD23) February 15, 2023
Dreht auf: Der frühere Funke-Manager Hans-Uwe Pöls hat in Hamburg die Video-Agentur Copa Medien gegründet, schreibt Kress. Sie beliefert Regionalmedien mit Bewegtbild-Inhalten und bietet außerdem Consulting, Markenkonzeption, Produktionen, Events und Ticketing. Pöls war 2021 aus der Geschäftsleitung des Verlags ausgetreten.
kress.de, turi2.de (Background)
Video-Tipp: Zapp rekonstruiert die Entstehung des "Angry German Kid"-Clips, in dem der damals 14-jährige Norman Kochanowski u.a. eine Computer-Tastatur zerschmettert. Kochanowski spielte die Szene nur und lud das Video nicht selbst hoch – trotzdem wurde es weltweit verbreitet und bekannt. Sogar Medien nutzten das gestellte Material in falschem Kontext, um damit den negativen Einfluss von Computerspielen zu "belegen".
youtube.com (23-Min-Video)
Der Harry-Effekt: Mitgründer und CEO Reed Hastings zieht sich bei Netflix aus dem Tagesgeschäft zurück und wechselt an die Spitze des Verwaltungsrats. Co-Chef Ted Sarandos und COO Greg Peters übernehmen die Konzernführung. Parallel dazu meldet der Streaming-Dienst für das 4. Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres 7,6 Mio neue Nutzer, vor allem dank der Doku "Harry & Meghan". Der Umsatz stieg um 1,9 % zu, der Gewinn brach dagegen von 607 Mio Dollar auf 55 Mio Dollar ein.
handelsblatt.com, techcrunch.com
Zahl des Tages: Die Deutschen schauen 2022 im Schnitt 18 Minuten weniger Fernsehen als im Jahr 2021, erhebt die AGF Videoforschung. Bei der werberelevanten Zielgruppe zwischen 14 und 49 Jahren sinkt die Nutzung sogar um 20 Minuten. Mit 36 % dominieren Nachrichten auch 2022 die TV-Nutzung vor fiktionalen Programmen mit 35,1 %. News-Programme steigern ihre Marktanteile. Die durchschnittliche Sehdauer beim Videostreaming steigt um 4 Minuten.
agf.de
Bewegungsmelder: Der Anbieter des Sportstreaming-Portals sporttotal.tv angelt sich T-Mobile als Partner für die Expansion in die USA. Das Medienhaus aus Köln gründet dazu ein Joint Venture namens Staidium, dass in den USA mit der Übertragung von Eishockey startet. Später sind Live-Streams weiterer Sportarten wie Basketball, Volleyball, Fußball, Baseball und Football geplant. Sporttotal installiert automatisierte Kameras in Sportstätten und streamt mittels künstlicher Intelligenz. In Deutschland arbeitet Sporttotal mit dem T-Mobile-Mutterkonzern Deutsche Telekom zusammen.
digitalfernsehen.de
Video-Wellbeing: YouTube will sich verstärkt um die psychische Gesundheit seiner deutschsprachigen Creators kümmern, die immer häufiger von Überlastung und Burn-out berichten, kündigt Deutschland-Chef Andreas Briese im "stern" an. Das Unternehmen stellt ihnen eine Website mit Wellbeing-Tipps, Videos und Burnout-Kursen zur Verfügung, im Bedarfsfall soll es auch psychologische Coachings geben.
presseportal.de
Video-Tipp: Die Tierschutzorganisation Peta wirbt mit einem Weihnachtsspot für den Verzicht auf den Weihnachtsbraten. Der 2-minütige Spot erzählt die Geschichte eines jungen Truthahns, der in letzter Minute aus dem Tiertransporter fliehen kann und von Menschen aufgenommen wird.
peta.de, youtube.com (2-min-Video)
Das Auge hört mit: Das Klassik-Label Deutsche Grammophon startet einen Streamingdienst für klassische Musikkonzerte. Die Plattform Stage+ setzt auf technische Qualität und exklusive Inhalte. Klassik-Fans können sich für 14,99 Euro im Monat Aufführungen verschiedener Orchester, Dirigenten und Interpreten, Interviews und Dokus ansehen.
msn.com, deutschegrammophon.com
Video-Tipp: Das ukrainische Militär bedient sich für ein Video am "Supergeil"-Song von Friedrich Liechtenstein, mit dem Edeka 2014 einen Hit gelandet hatte. In dem Video zeigt das Militär Bilder von Leopard-Panzern und hofft dadurch, die Bundesregierung von Panzer-Lieferungen überzeugen zu können. Laut "Tagesschau" wusste Liechtenstein nichts von der Aktion.
twitter.com (43-Sek-Video, Militär), youtube.com (3-Min-Video, Edeka-Werbung), tagesschau.de
Werbefreie Weihnachten: Der TV-Konzern ProSiebenSat.1 senkt seine Prognose erneut und rechnet mit einem Umsatzrückgang von 4,5 Mrd Euro im Vorjahr auf rund 4,15 Mrd Euro in diesem Jahr. Grund sind miese Werbeaussichten im so wichtigen Weihnachtsquartal. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) liegt mit voraussichtlich 650 Mio Euro deutlich unter den 840 Mio Euro im Vorjahr.
sueddeutsche.de, prosiebensat.1.com
Hört und schaut hin: Die Umsätze der Audio- und audiovisuellen Medien in Deutschland werden 2022 wohl erstmals über 15 Mrd Euro liegen, prognostiziert der Verband Vaunet. Laut Geschäftsführer Frank Giersberg gehe man zwar von einem Umsatzrückgang der Werbeerlöse von 6 % bei TV und 3 % bei Radio aus. Die Abo- und Werbeerlöse der Streaming-Portale glichen das aber wieder aus. Voriges Jahr haben Audio und Video einen Umsatz von 14,8 Mrd erreicht.
presseportal.de, turi2.de (Background)
Ohne Risiken und Nebenwirkungen: YouTube will künftig Videos mit besonders zuverlässigen Gesundheitsinformationen mit einem Health-Label hervorheben. Das Programm soll Anfang 2023 starten, Gesundheitseinrichtungen, Ämter, staatliche Organisationen und medizinische Fachzeitschriften können sich jetzt dafür bewerben. Die Plattform sammelt die Videos dann im "Infobereich".
t-online.de
Adflix: Der Streamingdienst Netflix bietet ab November in Deutschland ein werbefinanziertes Abo zum montalichen Kampfpreis von 4,99 Euro an. Netflix reagiert damit auf Nutzerschwund und starken Wettbewerb. Billig-Abonnenten müssen bis zu 5 Werbeminuten pro Stunde und den Wegfall der Download-Funktion in Kauf nehmen. Auch die Konkurrenz experimentiert mit Werbe-Abos - so z.B. Amazon mit Gratis-Abo Freevee.
spiegel.de
Haar in der Suppe: Der BR streicht Steuersünder Alfons Schuhbeck aus dem Programm. Der Fernsehkoch hätte am Sonntag mit einer neuen Kochshow auf Sendung gehen sollen, die nach dessen Geständnis der Steuerhinterziehung abgesetzt wird. Christoph Paulus urteilt bei T-Online, der BR gebe mit seiner zögerlichen Haltung in der Causa Schuhbeck, der bereits 2021 angeklagt wurde, ein blamables Bild ab.
t-online.de
Workfluencer: Die Beschäftigten von TikTok Germany haben nach jahrelangem Hin und Her einen Betriebsrat gegründet. Das 11-köpfige Gremium nimmt kommende Woche seine Arbeit auf und vertritt die Interessen von rund 450 Mitarbeitenden, von denen ein Teil wegen schlechter Bezahlung und stark belastender Arbeitsbedingungen unzufrieden ist. Die Gewerkschaft Verdi hofft, dass das Beispiel Verdi auf die Social-Media-Konkurrenz abfärbt.
verdi.de
Auf Spotifys Pfaden: Die Video-App TikTok will sein Musikstreaming-Angebot erweitern und weltweit verfügbar machen, berichtet das "Wall Street Journal". Die Verhandlungen zwischen TikTok-Mutter Bytedance und einem Musik-Label stocken allerdings. Das Unternehmen betreibt in Indien, Indonesien und Brasilien einen mittelmäßig erfolgreichen Streaming-Dienst namens Resso und prüft neben der Expansion auch die Integration in die TikTok-App.
wsj.com (€)
Meistgeklickter Kopf gestern war Social-Media-Journalistin Lisa Altmeier, die in ihrem Nackt-Experiment für das BR-Format Puls sieben Tage die Hüllen fallen lässt und dabei der Frage nachgeht, ob Nacktsein das eigene Körperbewusstsein stärkt. Weitere Frauen in den Top Ten sind Marieke Reimann, Julia Jäkel und Aline von Drateln.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 6.10.2022)
Lückenfüller mit Auszeichnung: Hollywood-Star Christian Bale verdankt seine Karriere im Wesentlichen Leonardo DiCaprio, berichtet das Magazin "GQ". Wirklich jede Hauptrolle, die Bale letztendlich gespielt hat, sei zuvor von DiCaprio abgelehnt worden. Einmal war Bale aber erste Wahl - beim Gewinn des Oscars.
n-tv.de
Leonine steigt in die Vermarktung von YouTube-Kanälen ein. Die hauseigene Agentur "Home of Talents" betreut künftig die Channels der Eigenproduktionen Stern TV, Hyperbole und Breaking Lab. Als erster Vermarktungspartner ist Mediaplus an Bord.
horizont.net (€)
Justiz-Schelle: Der Rapper Fat Comedy muss vor Gericht, weil er Comedian Oliver Pocher (Foto) am Rande eines Boxkampfs geohrfeigt hat. Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat die Klage wegen vorsätzlicher Körperverletzung zugelassen, der Fall geht in den kommenden Monaten vor das zuständige Amtsgericht. Fat Comedy soll das aus dem Vorfall resultierende Watschn-Video benutzt haben, um Aufmerksamkeit im Internet zu erhalten; Pocher fordert 100.000 Euro Schadensersatz.
bild.de (€), turi2.de (Background)
Läuft wieder: Die deutsche Entertainment- und Medienindustrie legt 2021 um 10,7 % im Vergleich zum Vorjahr zu, ergibt eine PwC-Studie. Der Gesamtumsatz beläuft sich auf 63,5 Mrd Euro. Die höchsten Wachstumsraten verzeichnen neben Online-Werbung die Bereiche Internetvideo, Kino sowie Augmented und Virtual Reality.
horizont.net, derstandard.at
Aufmarsch: Der österreichische rechtsextreme TV-Sender Auf1 kündigt seine Expansion nach Deutschland an. Demnach soll es künftig eine feste Redaktion in Berlin geben. Deutschland-Korrespondent ist Martin Müller-Mertens, der zuvor TV-Chef des rechtsextremen Magazins "Compact" war. In einem Interview mit Senderchef Stefan Magnet erklärt Müller-Mertens, dass er nicht nur aus dem Bundestag berichten, sondern den "Druck der Straße" widerspiegeln will. Für seine Inhalte betreibt Auf1 keinen eigenen Kanal, sondern veröffentlich auf Portalen der verschwörungsideologischen Szene und auf YouTube. In den Videos ist u.a. von "den öko-kommunistischen linken Globo-Homo-Eliten" und einer "neuen Weltordnung" die Rede. Auf dem Telegram-Kanal der Plattform mit mehr als 205.000 Abonnenten finden sich Stichpunkte wie "Asyl-Tsunami" oder "Corona-Diktatur". Magnet soll laut österreichischen Medien Mitglied des nationalsozialistischen Bundes freier Jugend gewesen sein. Zudem stehe er mit dem russlandtreuen Magazin "Info Direkt" in Verbindung. Die Medienbehörde in Österreich hatte die Programme des Senders Anfang 2022 wegen möglicher Verstöße untersucht.
Seit einigen Monaten ist in Berlin und Norddeutschland bereits ein "Impfbus" des Senders unterwegs, "um mit der Wahrheit zu impfen" – heißt es von Auf1. Es handelt sich dabei um einen blauen Kastenwagen mit der Aufschrift "Nein zum Impfzwang", der u.a. bei einer Demo von Verschwörungsgläubigen Ende Juni in Berlin zum Einsatz kam. Auf1 ist "Teil eines rechten Propagandaclusters aus Oberösterreich", sagt Rechtsextremismus-Experte Markus Sulzbacher. Dazu gehören auch Report 24 und Wochenblick. Sie "kommen als vermeintliche Nachrichtenseiten daher und verbreiten exzessiv Desinformation und Verschwörungsmythen".
taz.de, zeit.de
"Wenn Plattformen wie Amazon Prime in die Champions League einsteigen und Rechte erwerben, dann folgt der Fußball-Liebhaber seinem Content."
Kerstin Niederauer-Kopf, Vorsitzende der Geschäftsführung bei der AGF Videoforschung, sagt im turi2 Clubraum, sie beobachtet einen "deutlichen Move der mittelalten Zielgruppe" hin zu Streaming-Plattformen.
turi2.de (Zusammenfassung), youtube.com (46-Min-Audio)
Adflix: Der Streaming-Gigant Netflix hat laut "Wall Street Journal" Gespräche mit Hollywood-Studios aufgenommen, um bald ein werbefinanziertes Abo einführen zu können. Der Streamer, der bei seinem Start 2007 den Verzicht auf Werbeunterbrechungen versprochen hatte, erklärt auf Anfrage von Reuters, die Entwicklung der günstigeren Abo-Option sei noch in einer frühen Phase. Laut "WSJ" verhandle Netflix aktuell u.a. mit Warner, Universal und Sony.
wsj.com (Paid), sueddeutsche.de
Plattform-Beliebtheit: Die Nutzung von YouTube ist in Deutschland wieder auf das Vor-Corona-Niveau gesunken, sagt die AGF-Plattformstudie. Knapp die Hälfte der Befragten ab 14 Jahren geben an, den Videodienst in den vergangenen vier Wochen genutzt zu haben. Die öffentlich-rechtlichen Sender legen dagegen auf 28,1 % zu. Netflix wächst auf 33,3 %, Amazon Prime Video auf 23,9 %. Disney+ verliert erneut und liegt nun bei 7,6 %.
presseportal.de
Video-Tipp: Für "Spiegel"-Kriegsberichterstatter Christoph Reuter ist es Typsache, ob man durch die Arbeit als Frontreporter traumatisiert wird oder nicht. Bei Jung & Naiv erzählt er vom Kriegsreporterdasein, den Schlachtfeldern in Syrien, Afghanistan und der Ukraine und lebensgefährliche Situationen.
jungundnaiv.de (203-min-Video)
Lese-Tipp: Mit seinen Kurzvideos "Shorts" ist YouTube innerhalb eines Jahres zum ärgsten TikTok-Konkurrenten geworden, schreibt Angela Göpfert auf tagesschau.de. Das liege u.a. daran, dass die Video-Plattform aus den Fehlern seiner gescheiterten Vorgänger lerne und die Funktion etwa "kommerziell attraktiver" gestalte. Doch auch TikTok lasse sich nun von YouTube inspirieren und die Plattformen "gleichen sich immer mehr an".
tagesschau.de
Video-Tipp: Philosoph und Autor Richard David Precht spricht im TV-Talk mit Osteuropa-Experte Ivan Krastev wie der Ukraine-Krieg wichtige Themen wie Klimarettung oder soziale Gleichheit aus der öffentlichen Debatte verdrängt und welche Folgen das z.B. für die Bekämpfung des Klimawandels hat. Precht befürchtet nachdem Kriegsschock eine globale Zeitenwende und den Rückfall in die Logik des 20. Jahrhunderts, während Krastev die Rückkehr zur Normalität erwartet.
zdf.de (43-min-Video)
Zu divers: Der Streamingdienst Netflix ist mit immer mehr Inklusion und Diversität im Programm auf dem Holzweg, geht aus einer Befragung des Marktforschers Civey für die "Wirtschaftswoche" hervor. Demnach halten gerade einmal 30 % der Befragten die Wokeness-Offensive des Streamingdienstes für richtig. 35 % sind dagegen, dem Rest ist's schlichtweg egal. Zuschauerinnen achten laut Marktforschung auf Aktualität, ein vielfältiges Genre-Angebot und Benutzerfreundlichkeit statt auf Diversität. Netflix hat im ersten Quartal 2022 erstmals seit zehn Jahren Nutzerinnen verloren.
wiwo.de, turi2.de (Background)
Video-Tipp: Das Browser Ballett thematisiert Doomscrolling und beschreibt die Spirale der Sucht nach schlechten Nachrichten. In dem Zweiminüter beginnt die Sucht vergleichsweise harmlos mit dem Konsum der täglichen Corona-Fallzahlen und steigert sich dann zu täglichen Kriegsnachrichten, bis nur noch Fake News zum richtigen Kick führen.
youtube.com (2-min Video)
Zweites Ukrainisches Fernsehen: Das ZDF bietet ab kommender Woche die Nachrichtensendungen "heute" und "heute journal" mit ukrainischen Untertiteln in der ZDF-Mediathek und auf dem Youtube-Kanal ZDFheute an. Auch das "auslandsjournal", "frontal" und die Doku-Reihe "ZDFzoom" stellen künftig ausgewählte Beiträge mit Untertiteln für Geflüchtete aus der Ukraine bereit. Die Kindernachrichtensendung "logo!" plant zudem ein Angebot in ukrainischer Sprache.
presseportal.de