Angela Merkel spricht in ZDF-Doku über ihre ostdeutsche Identität.

Ost-Puls: Altkanzlerin Angela Merkel spricht im ersten TV-Interview seit dem Ende ihrer Kanzlerschaft über ihre ostdeutsche Identität. In der ZDF-Doku "Am Puls mit Mitri Sirin" sagt Merkel: "Ich habe immer dafür plädiert, dass unsere Stärke die Vielfalt ist". Es habe Menschen gegeben, "die sehr wütend auf mich waren". Es habe jedoch "etwas Bekümmerliches", dass "der Lauteste den letzten Eindruck hinterlässt". Die Sendung ist ab 2. Oktober um 19 Uhr in der Mediathek zu sehen und läuft am 3. Oktober um 19.20 Uhr im TV.
presseportal.de

Schweizer Blick TV stellt Nachrichtensendungen ein.

Weggeblickt: Der Schweizer Medienkonzern Ringier stellt die täglichen News­sendungen beim Online-Sender Blick TV nach dreieinhalb Jahren ein, sie laufen heute zum letzten Mal. Künftig wolle sich der TV-Ableger des Boulevard-Blatts auf Breaking News, Events und On-Demand-Videos konzentrieren. Die Beschäftigten wurden am Dienstag informiert. Ein ähnliches Schicksal hat schon Bild TV erlitten, dessen ursprünglich tages­füllendes Live-Programm inzwischen weit­gehend aus Dokus und Sport­sendungen besteht.
persoenlich.com

“Die Partei” kündigt weitere Störaktionen im “ZDF-Fernsehgarten” an.

Garten-Crasher: Die Witzbolde von "Die Partei" planen offenbar weitere Stör­aktionen im "ZDF-Fernseh­garten", kündigen sie bei Instagram an. Für die Live-Show am 1. Oktober habe man "wieder ein paar tolle Über­raschungen vorbereitet". Letztes Wochen­ende hatten rund 200 Partei­mitglieder die Sendung mehrfach gestört, Andrea Kiewel hatte sie daraufhin in die Schranken gewiesen.
t-online.de, turi2.de (Background)

Vom Bildschirm verschwunden.


Schwups, weg waren sie: Mutter Beimer, Trash-Talks am Nachmittag und ein erfolgloser deutscher YouTube-Konkurrent sind Geschichte, aber nicht vergessen. In den turi2 Screen-Wochen holen wir neun Bildschirm-Phänomene für kurze Zeit zurück in ihr natürliches Habitat. Dieser Text ist auch Teil der turi2 edition #22, die am 10. Oktober gedruckt und als kostenloses E-Paper erscheint.
weiterlesen >>>, turi2.de/screen-wochen, turi2.de (kostenloses E-Paper der turi2 edition #22 bestellen)

Tele 5 beendet nach elf Jahren “SchleFaZ”.


Schlechteste Entscheidung aller Zeiten? Der Nischensender Tele 5 zieht nach elf Jahren bei der Filmreihe "Schlechteste Filme aller Zeiten" von Oliver Kalkofe und Peter Rütten den Stecker. Bis 27. September läuft die aktuelle Staffel, weitere neue Ausgaben gibt es im Dezember und zu Silvester eine Art Best-of. Kalkofe und Rütten äußern sich in der Pressemitteilung "verständlicherweise betrübt", seien aber dennoch "dankbar für die vielen Momente kreativen Wahnsinns" und wollen eine neue Heimat für die Reihe finden. "Wir sind die Letzten und machen das Licht aus."

Kalkofe ist auch im aktuellen turi2 Podcast zu Gast, aufgezeichnet vor der Ankündigung der Absetzung. Darin spricht der TV-Terminator allerdings auch über Tele 5 und den Einfluss von Konzernen: Sender wie Tele 5 hätten immer Geld verdient – mal mehr mal weniger – "aber wenn ein großer Konzern dazustößt, dann ist das nie genug". Tele 5 hat seit 2019 mehrfach den Eigentümer gewechselt. Der Sender gehört inzwischen zu Warner Brothers Discovery.
presse.wbd-deutschland.de, spiegel.de, turi2.de (Podcast), dwdl.de (Interview)

Früherer Constantin-Geschäftsführer Jochen Köstler wechselt zu Leonine Studios.

Leonine Studios engagieren Jochen Köstler als Executive Vice President Non-Fiction. In dieser Funktion leitet er zusammen mit CEO Fred Kogel das gesamte non­fiktionale Geschäft der Gruppe. Außerdem wird er zusätzlicher Geschäftsführer von i&u TV, wo er die Sparte Unterhaltung verantworten soll. Köstler war zuletzt Geschäftsführer bei Constantin Entertainment.
dwdl.de, presseportal.de

Sky-Chefin Dana Strong äußert sich positiv zur Zukunft des Deutschland-Geschäfts.

Schonfrist? Gut ein Jahr nach den Verkaufs­gerüchten um Sky Deutschland äußert sich nun Sky-Group-CEO Dana Strong vage zum Thema. Deutsch­land habe "eine Menge Potential", die Einsetzung des neuen CEO sei der Beweis, dass "wir dabei sind", sagt sie bei einer Konferenz in Cambridge. Es habe nie eine "größere und bessere Zeit für Pay-TV" in Deutsch­land gegeben als jetzt.
dwdl.de via hollywoodreporter.com, turi2.de (Background)

Sascha Schwingel ist neuer CEO der Ufa, Nico Hofmann wird Chairman.


Klappe, der Zweite: Die Ufa macht Sascha Schwingel ab sofort zum neuen CEO und damit Nach­folger von Nico Hofmann, der den Chef­posten bei Deutsch­lands größter Film- und TV-Produktion nach sechs Jahren abgibt. Der 63-jährige Hofmann bleibt als Chairman Teil der Geschäfts­führung. In der "FAZ" begründet er seinen Rücktritt mit einer "Balance zwischen den Generationen". Seine neue Aufgabe: "Ich gebe meine Berufs­erfahrung und meine Kontakte an meinen Nachfolger weiter." Sein lang­jähriger Kollege Schwingel war bisher stell­vertretender Chief Content Officer von RTL. Von 2019 bis 2022 war er Vox-Chef, davor war er längere Zeit bei der ARD Degeto tätig. Seine Laufbahn startete er als Produzent bei TeamWorx, heute Ufa Fiction. In seiner neuen Position berichtet er an Andrea Scrosati, Group COO und CEO Continental Europe von Fremantle, der Produktions­sparte von RTL.
faz.net (€), dwdl.de

(Foto: Ufa)

Sky-Sport-Chef Classen wünscht sich “Sportschau” am späten Abend.

An der Uhr drehen? Sky-Sport-Chef Charly Classen spricht sich gegen die zeitgleiche Ausstrahlung von Topspiel und "Sportschau" als "ausgesprochen unfreundlich" für deutsche Fußballfans aus. Es sei "vollkommen verrückt, dass die DFL zwei ihrer wichtigsten Produkte parallel laufen lässt", meint der Manager und wünscht sich eine "Sportschau" am späteren Abend nach dem britischen Modell.
dwdl.de

Deutschlandchef Hannes Heyelmann verlässt WarnerBros. Discovery.

Servus, Bros: Der Entertainment-Konzern WarnerBros. Discovery und Deutschlandchef Hannes Heyelmann gehen Ende Oktober getrennte Wege, berichtet DWDL. Gerhard Zeiler, der das internationale Geschäft verantwortet, habe die Belegschaft per Mail informiert, dass Heyelmann sich entschieden habe, seinen Posten abzugeben. Er war 22 Jahre für den Konzern und dessen Vorgänger tätig.
dwdl.de, turi2.de (Backgrond)

TV- und Video-Tipp: “WDR-Geschichte(n)” erinnern zum ersten Todestag an Ex-Intendant Fritz Pleitgen.

TV- und Video-Tipp: Heute vor einem Jahr ist der frühere WDR-Intendant Fritz Pleitgen im Alter von 84 Jahren gestorben. Anlässlich des ersten Todestages wiederholt der WDR um 23.30 Uhr die Sendung "WDR-Geschichte(n)" von 2018, in der Filmemacher Klaus Martens mit Pleitgen dessen Karriere als Journalist und Medien­manager Revue passieren lässt. In der Mediathek ist der Film bereits abrufbar.
ardmediathek.de (59-Min-Video), presseportal.de, turi2.de (Background)

Zitat: Thomas Gottschalk versteht Mittelerde aka die Gegenwart nicht mehr.

"Da sind zwei Welten, die sich begegnen, und ich komme aus einer alten Welt und ihr alle aus Mittel­erde oder so. Ich habe Angst, dass man mir irgendwann die Gäste auf der Couch erklären muss."

Thomas Gottschalk erklärt bei "Bild", warum die "Wetten, dass..?"-Folge am 25. November seine letzte sein wird. "Ich muss einfach einsehen, dass meine Generation sich erledigt hat!"
bild.de

Mitarbeitende werfen US-Talkmaster Jimmy Fallon toxisches Verhalten vor.

Chaos-Chef: 16 aktuelle und ehemalige Mitarbeitende beschreiben im "Rolling Stone" die "Tonight Show" von US-Talk­master Jimmy Fallon als "toxischen" Arbeits­platz. Die Kritik richtet sich gegen das Produktions­team, aber haupt­sächlich gegen den Moderator. Dieser habe "unberechenbare" Wutanfälle, beleidige und unterdrücke seine Angestellten. Ein NBC-Sprecher verteidigt die Sendung, Fallon selbst aber nicht.
rollingstone.com (€), spiegel.de

Rechtsextremer Sender Auf 1 verbreitet Programm in Deutschland über Satellit.

Rechter Angriff: Der rechts­extreme öster­reichische Sender "Auf 1" verbreitet jetzt sein Programm im deutschen Fernsehen. Dafür nutzt er sechs Stunden am Tag den Sende­platz von SchwarzRotGold TV, der seit Juli 2021 Schwurbelei und AfD-Fan-Videos verbreitet. Die zuständige Landes­anstalt für Kommunikation Baden-Württemberg habe von der Änderung nichts gewusst.
rnd.de, taz.de

Hör-Tipp: Radioszene gibt Einblick in die Organisation des Deutschen Radiopreises.

Hör-Tipp: Der Radioszene-Podcast wirft einen Blick hinter die Kulissen des Deutschen Radiopreises, der heute im Hamburg verliehen wird. TV-Regisseurin Nadja Zonsarowa und Ablauf­redakteur Andreas Ksionsek berichten von der Heraus­forderung, ein Radio-Event ins Fernsehen zu bringen. Gala-Moderatorin Katrin Bauerfeind erzählt, dass auch sie noch nicht weiß, wer gewinnt.
radioszene.de (18-Min-Audio)

Hör-Tipp: Anja Rützel würde gerne Reality-TV aus bürgerlichem Milieu sehen.

Hör-Tipp: TV-Kritikerin Anja Rützel wünscht sich ein Reality-TV-Format mit Menschen aus dem bürgerlichen Milieu. Ihr "absoluter Traum" wäre eine Sendung wie "The Real Housewives of Prenzlauer Berg", sagt sie im Podcast "Läuft" von epd Medien. Rützel fände es spannend, Menschen zu beobachten, die auf Instagram eine "geschönte Bürgerlichkeits­fassade, dieses Neo­biedermeier" zeigen und dann durch das TV-Format unter Druck gerieten.
laeuft-programmschau.podigee.io (26-Min-Audio)

“heute-show” läuft künftig auch in Gebärdensprache.

Welke Gebärden: Das ZDF zeigt die "heute-show" ab Freitag auch in Gebärden­sprache – zusätzlich zur bereits bestehenden Unter­titelung. Auf Smart-TVs und in der Mediathek machen Gebärden­dolmetschende die Witze von Oliver Welke und Co für Gehör­lose verständlich. Im Vorfeld gab es mehrere Tests, um heraus­zufinden, inwieweit sich Gags und Wort­witz durch Gebärden­sprache transportieren lassen.
dwdl.de

Hör-Tipp: Anja Rützel und Giulia Becker sprechen über “Big Brother”.

Hör-Tipp: In ihrem Podcast erinnert sich Anja Rützel mit "Drinnie" Giulia Becker an die goldene Zeit des Trash-TVs: "Big Brother – Das Dorf". Bei ikonischen Kandidaten wie Motzi der Bürger­meister, Wellen­sittichen und Unterhalts­forderungen, die in die Sendung flattern, müsse man die "Wohligkeit" anerkennen, die die Sendung ausgelöst hat. Am Ende der Folge zeigt Rützel Becker noch die sexistische Info-Sendung "Der 7. Sinn".
spotify.com (62-Min-Audio)

Boris Becker zieht wegen Spendensatire erneut gegen Oliver Pocher vor Gericht.

Runde zwei: Am 13. November zieht Boris Becker erneut wegen eines satirischen TV-Beitrags gegen Comedian Oliver Pocher vor Gericht. Pocher hatte 2020 in der RTL-Sendung "Pocher – gefährlich ehrlich" einen Spenden­aufruf für den Ex-Tennisprofi gestartet. Den Beitrag wollte Becker 2022 per Unterlassung löschen lassen, was das Gericht damals abwies.
bild.de, turi2.de (Background)

Eigenbilanz: Katrin Vernau hinterlässt “Anstalts­tanker” RBB als “Reform­schnell­boot”.


Vernaus Vermächtnis: Die scheidende RBB-Interims­intendantin Katrin Vernau bilanziert in einem Gast­beitrag in der "FAZ" ihre Amtszeit. Anders als im Business-Insider-Interview von Dienstag, bleiben ihr kritische Fragen dabei erspart. Vernau schreibt, der RBB habe "unter dem Brennglas der Öffentlichkeit bewiesen", dass es möglich sei, in kürzester Zeit in den "Reformmodus" zu kommen. Auch durch das Mitwirken der Beschäftigten sei aus dem "scheinbar trägen Anstalts­tanker ein Reform­schnell­boot" geworden. Gemeinsam sei es gelungen, "die schwierige Situation in etwas Konstruktives zu verwandeln". Eine positive Folge daraus sei, dass wieder über Programm geredet werde. Um die Akzeptanz der Bevölkerung zu gewinnen, sei es wichtig, einen "relevanten Anteil am täglichen zeitlichen Medien­nutzungs­budget" der Beitrags­zahlerinnen zu erreichen. Mit knapper werdenden Mitteln komme es darauf an, möglichst relevantes Programm zu produzieren, "Heraus­ragendes statt im 'Inhalte­meer des Internets' Unter­gehendes". Zugleich wirbt Vernau um Verständnis, dass alle Bereiche im RBB "gleicher­maßen bedeutsam sind, um letztlich Programm machen zu können". Ohne Lohnbuch­haltung gebe es für Programm­macherinnen keine Gehälter und Honorare: "Eine ordnungs­gemäße Verwaltung ist kein Programm­verhinderer", schreibt Vernau, sondern trage "wesentlich zur Legitimation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bei". (Foto: Fabian Sommer / dpa / Picture Alliance)
zeitung.faz.net (Gastbeitrag, €), turi2.de (Background Business Insider)

Birte Meier einigt sich im Streit um Lohnungleichheit mit dem ZDF.

Eine Frage des Geldes: Die Journalistin Birte Meier einigt sich im Rechts­streit mit dem ZDF auf einen Vergleich, teilt die Gesellschaft für Freiheits­recht mit, die Meier bei ihrer Klage unterstützt hat. Details zum Abkommen nennt sie nicht. Die Journalistin hatte ursprünglich 80.000 Euro Schaden­ersatz gefordert, weil sie schlechter bezahlt wurde als männliche Kollegen.
sueddeutsche.de (€), freiheitsrechte.org, turi2.de (Background)

Kein Deal für Tijen Onaran in ihrer ersten “Höhle der Löwen”.

Neue Löwin brüllt noch nicht: Unternehmerin Tijen Onaran beendet ihren ersten Auftritt in der "Höhle der Löwen" ohne Investment. Zusammen mit Dagmar Wöhrl wollte sie bei einer Firma einsteigen, die eine Pflege­creme gegen Scheiden­trockenheit herstellt. Der Deal ging aber an Nils Glagau, der sich mit den Gründerinnen nach der Aufzeichnung laut "Gründerszene" jedoch nicht handels­einig wurde. Für einem Gründer aus Benin, der den Saft der Cashew-Frucht in Deutschland salon­fähig machen will, gibt es von Onaran zwar kein Investment, sie verspricht aber Unter­stützung bei der Suche nach einem Partner aus der Getränke­industrie.
turi2 - eigene Beobachtung, businessinsider.de (Glagau-Deal), bild.de

Basta: Boris Becker darf nicht zu US Open einreisen.

US Closed: Für Sport­deutschland.TV soll Tennis-Legende und Werbe-Star Boris Becker die US Open eigentlich aus New York kommentieren, doch die USA lassen ihn nicht einreisen. Schon "vor langer Zeit" habe er ein Visum beantragt, bisher aber keine Einreise­erlaubnis bekommen – "wegen meiner Vorgeschichte", erzählt Becker zugeschaltet aus Deutschland. So einfach wie damals bei AOL, ist es bei den USA eben nicht, drin zu sein.
bild.de, t-online.de

Lese-Tipp: Quizmaster Thomas Hackenberg spricht über die gute alte “Quiz Taxi”-Zeit.

Lese-Tipp: Nach 15 Jahren wieder ins "Quiz Taxi" zu steigen, fühlt sich für Quizmaster Thomas Hackenberg "absolut surreal" an, erzählt er im Interview mit der Teleschau. Er sei 2008 "nicht ganz unglücklich" gewesen, als die Sendung endete, weil er und sein Team damals "gerockt" hätten "wie die Blöden". Auch beim Comeback der Show werden keine Kandidaten gecastet: "Das wäre ein No-Go!"
showcase.teleschau.de

Zitat: Klaas Heufer-Umlauf zweifelt an seiner früheren Bewunderung für Harald Schmidt.

"Er adelt den ganzen Laden, indem er da der Einäugige unter den Blinden ist."

Moderator Klaas Heufer-Umlauf wundert sich im Podcast "Apokalypse & Filterkaffee" von Micky Beisenherz über den Besuch seines einstigen Lehr­meisters Harald Schmidt beim Sommer­fest der rechts­populistischen Schweizer "Weltwoche". Er zweifele "an sich selbst, dass man mal eine Art Bewunderung hatte".
apokalypse-und-filterkaffee.podigee.io (39-Min-Audio ab 31:10) via t-online.de, turi2.de (Background)

Prager Finanzinvestor PPF drückt bei ProSiebenSat.1-Umbau aufs Tempo.


Prager Ultimatum: Seit gut einem halben Jahr ist der tschechische Finanz­investor PPF von Milliardärin Renáta Kellnerová Groß­aktionär bei ProSiebenSat.1. Im ersten Interview in der "FAZ" macht Investment-Vorstand Didier Stoessel deutlich, dass PPF sich zwar als "geduldigen Langzeit­investor" sehe, aber dennoch klare Erwartungen habe: "Jetzt kommt es auf die nächsten fünf, sechs Monate an", sagt Stoessel. Die Digitalisierung bei ProSiebenSat.1 sei "in den letzten fünf Jahren nicht besonders weit voran­gekommen", dies müsse "jetzt in einer extrem hohen Geschwindigkeit nachgeholt werden". Entscheidend sei, "mit den Inhalten über alle Kanäle Geld zu verdienen. Das passiert nicht, indem man wartet und zuschaut." Die Schwäche der Streaming­dienste und die Not­wendigkeit, bald die Preise zu erhöhen, sieht Stoessel als Chance: "Ich bin sicher, dass es im traditionellen, linearen Fernsehen ein großes Markt­potential gibt, Inhalte zu monetarisieren." CEO Bert Habets habe dafür von PPF "100 % Unter­stützung". Dem Finanz­investor sei es wichtig, mit allen Beteiligten gut auszukommen: "Wir sind nicht da, um zu stören, sondern zu helfen."
zeitung.faz.net (€)

Basta: Kritische Haltung befreit nicht vom Rundfunkbeitrag.

Kein Erlass: Eine kritische Haltung zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk reicht nicht aus, um von der Beitrags­pflicht befreit zu werden, entscheidet der Bayerische Verwaltungs­gerichtshof. Eine Frau hatte wegen "mangelnder Meinungs­vielfalt" geklagt. Der Beitrag werde "als Gegen­leistung für die Möglichkeit des Empfangs erhoben", sagt das Gericht. Auf Schmerzensgeld zu klagen wegen des versehentlichen Anschauens von "ZDF Fernsehgarten" oder Regional­krimis, ist damit wohl auch obsolet.
welt.de

DWDL: Ufa-Chef Nico Hofmann bereitet Beschäftigte auf Kürzungen vor.

Hofmanns Hoffnungen: Die Produktions­firmen­gruppe Ufa plant offenbar einen "umfassenden Restrukturierungs­prozess", der im Herbst konkret werden soll, berichtet DWDL. Firmenboss Nico Hofmann habe die Beschäftigten bei einer Betriebs­versammlung im Juni darauf vorbereitet. Die Firma wolle sich um "einen sozial­verträglichen Stellen­abbau" bemühen. Auch eine mögliche Verkleinerung der Büro­flächen in Babelsberg stehe im Raum. Problematisch seien die wegen Inflation und Preis­anstiegen sinkenden Margen. Aufwind bringe die Neuauflage vom "Supertalent" für RTL sowie eine deutsche Serie, die Ufa für Apple TV+ produzieren soll.
dwdl.de

Korrekturhinweis: Diese Meldung wurde nach der Veröffentlichung angepasst.

Hör-Tipp: Marcus Englert rät deutschen Sendern zu gemeinsamer Plattform.

Hör-Tipp: Dem deutschen Streaming-Markt fehlt eine europäische oder national einheitliche Plattform, sagt der ehemalige ProSiebenSat.1-Vorstand Marcus Englert. Im MediaStories-Podcast beschreibt er Deutschland als "portalseitig schwierig" aber "inhaltsseitig starkes Land". Statt einzelne Marken anzubieten, sollten die Sender eine gemeinsame Plattform schaffen.
open.spotify.com (46-Min-Audio)

RTL und MagentaTV teilen sich zur EM2024 Studio und Produktionstechnik.

Teamleistung: Die Deutsche Telekom und RTL gehen zur Fußball-EM 2024 eine Produktions­partnerschaft ein. Zusammen nutzen beide das gleiche Studio und weite Teile der Produktions­infra­struktur bei RTL in Köln. RTL zeigt zwölf Spiele im Free-TV und hat umfassende Highlight-Rechte für alle 51 Partien. Fünf Partien sind aus­schließlich bei MagentaTV zu sehen, ARD und ZDF zeigen 34 Spiele.
sportbuzzer.de, telekom.com, turi2.de (Background)

Alfons Schuhbeck engagiert neuen Anwalt.

Neues Haft-Rezept: TV-Koch Alfons Schuhbeck nimmt sich kurz vor seinem Haft­antritt einen neuen Anwalt, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Tobias Pretsch von der Anwalts­kanzlei Ufer und Scharf sei ein Fachmann für Straf­vollzug und Haft­angelegen­heiten. Er war früher Abteilungs­leiter der Justiz­voll­zugs­anstalt München und hat auch FC-Bayern-Funktionär Uli Hoeneß vertreten.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)

RTL kündigt “Supertalent”-Comeback mit Dieter Bohlen und Bruce Darnell an.

Mach's noch einmal, Dieter: RTL holt seine Casting- und Kuriositäten-Show "Das Supertalent" 2024 nach mehr als zweijähriger Pause zurück auf den Bildschirm. Die Jury besteht aus bewährtem Personal: Dieter Bohlen und Bruce Darnell. Unter­stützung bekommen sie von Profi­tänzerin Ekaterina Leonova und "Let's Dance"-Siegerin Anna Ermakova, der Tochter von Boris Becker.
dwdl.de

MDR stellt eigenes Gesundheitsmagazin ein und will ARD-Inhalte übernehmen.

Gesund schrumpfen: Der MDR stellt sein TV-Magazin Hauptsache Gesund zum Jahresende ein und will Gesundheits­inhalte stattdessen aus dem ARD-Angebot übernehmen, kündigt Programmdirektor Klaus Brinkbäumer an. So liefen etwa Gespräche mit dem NDR zur Übernahme der Sendung Visite. Die MDR-Redaktion Wirtschaft und Ratgeber wolle ihre Ressourcen auf "Formate mit Allein­stellungs­merkmal" konzentrieren, etwa das Erfinder­magazin Einfach genial.
presseportal.de

Bayerische Rundfunkanbieter fordern “weniger Kommerz” beim BR.

Privates Murren: Die Vereinigung Bayerischer Rundfunk­anbieter kritisiert das Sport­sponsoring des Bayerischen Rundfunks. Der Sender Bayern 3 etwa bezeichne sich als "offizieller Radio­partner" des FC Bayern München, mache Eigen­werbung im Stadion und lade seine Hörer­schaft als VIP's in die Allianz-Arena ein. "Dieses Sponsoring ist bislang eine Black Box", sagt der VBRA-Vorsitzende Felix Kovac. Kritisch sieht der Verband zudem, dass der BR als "Veranstalter von zahlreichen Groß-Events" auftrete, einen eigenen Online-Shop sowie mit auch ein Reisebüro betreibe. Die kommerziellen Aktivitäten des BR "verzerren zusätzlich den ohnehin unfairen Wettbewerb zwischen den beitrags­­finanzierten öffentlich-rechtlichen und den werbe­­finanzierten privaten Anbietern", so Kovac.
horizont.net

ORF zeigt Ukraine-Videos im falschen Zusammenhang.

ORF 150Im falschen Film: Der ORF hat in einen Nachrichten­beitrag über Zwangs­rekrutierung in der Ukraine Videos gezeigt, die aus einem anderen Zusammen­hang stammen, deckt das Fakten­check-Portal Mimikama auf. Zu sehen seien die Verhaftung eines russischen Agenten sowie die Abführung eines Demonstranten. Der ORF bedauert den Fehler und will ihn zum Anlass nehmen, sich im Programm dem Thema "Fake-News im Informations­krieg" zu widmen.
derstandard.at, puls24.at

Lese-Tipp: DFB-Funktionäre waren anfangs gegen Bundesliga im TV.

Lese-Tipp: Die TV-Gelder sind für die Fußball-Bundesliga heute die wichtigste Einnahme­quelle, doch bis in die 1980er waren DFB-Funktionäre der Auffassung, zu viel Bundesliga im TV würde die Fans aus den Stadien fernhalten, erinnert ein dpa-Beitrag zum 60. Jubiläum. Erst mit dem Geld der Privatsender wurde das Fernsehen für den Fußball lukrativ, der Wettstreit unter den Anbietern treibt die TV-Einnahmen heute in Milliardenhöhe.
horizont.net