Tierfilmabend: Das "ZDF Magazin Royal" von Jan Böhmermann zeigt am 19. Januar den selbst produzierten Animationsfilm "Das Grundgesetz der Tiere". Zu hören sind u.a. Bastian Pastewka, Olli Dittrich, Uschi Glas und El Hotzo, die den Figuren ihre Stimmen leihen. Details zum Inhalt nennt das ZDF bisher nicht.
dwdl.de
Im falschen Film: Der Bundesverband Regie und der Deutsche Drehbuchverband fordern in einem gemeinsamen "Manifest" tiefgreifende Reformen bei ARD und ZDF, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". In dem Papier, das im Rahmen der "Televisionale" am Freitag in Baden-Baden vorgestellt werden soll, heißt es: "Obwohl die Zeichen auf Sturm stehen, bewegt sich in den Sendern wenig." Die Kreativen beklagen u.a., dass im "Zukunftsrat" für ARD und ZDF keine Regisseure und Autorinnen vertreten sind und die Sender Kulturschaffende "in enge, bevormundende Korsette" stecken würden. Die Verbände fordern die Schaffung eines quotenfreien Abends, der "keinerlei Quotendruck unterliegt" und dem "anspruchsvollen Fernsehen" gehöre sowie die Rückgabe der Programmverantwortung an die einzelnen Landesrundfunkanstalten. Die Zentralisierung der fiktionalen Produktionen auf die privatwirtschaftlich organisierte Tochterfirma Degeto widerspreche "dem föderalen Grundsatz der bundesdeutschen Medienordnung". Daneben wünschen sich die Kreativen von den Sendern eigentlich selbstverständlich geglaubte Dinge wie "klare Vorgaben" für die Abwicklung von Projekten sowie "verbindliche Termine für Projekteinreichungen und -entscheidungen".
sueddeutsche.de (€)
Berben wird erben: Der Vorstandschef von Constantin Film, Martin Moszkowicz (links), 65, tritt ab. Er lässt seinen Vertrag auf eigenen Wunsch Ende Februar 2024 auslaufen und übergibt die Leitung der Münchner Filmfirma an seinen bisherigen Vize Oliver Berben, 52. Der Sohn von Schauspielerin Iris Berben ist seit 2017 im Vorstand von Constantin, als Produzent hat er an mehr als 200 Kino- und Fernsehfilmen mitgewirkt. Nach dem plötzlichen Tod von Produzent Bernd Eichinger 2011 hatte Moszkowicz bei Constantin die Chefrolle übernommen. Er ist seit mehr als drei Jahrzehnten im Unternehmen. "Wir haben es lange geplant - jetzt ist die Zeit gekommen für Jüngere", kommentiert er seinen Abschied. Moszkowicz wird ab März 2024 wieder als Produzent für Constantin Film arbeiten, was er in seiner Führungsrolle vermisst habe: "Ich sehe mich als Coach von Künstlern. Ich habe mich immer mit der Frage beschäftigt, wie Kreativität entsteht und wie man ihr einen Rahmen gibt", sagt er im "FAZ"-Interview. Zu den Vorfällen beim Dreh des Til-Schweiger-Films "Manta Manta – Zwoter Teil" sagt Moszkowicz: "Auch wenn es nur einige wenige sind, die sich bei einer Produktion unwohl fühlen, muss man das ernst nehmen." Constantin Film arbeite an einer neuen Feedback-Kultur, um die Arbeitsbedingungen bei Produktionen zu verbessern. Die früher "sehr hierarchische Aufstellung" in der Film- und Fernsehwelt gehe "ihrem Ende entgegen".
presseportal.de, dwdl.de, sueddeutsche.de, faz.net (Interview mit Moszkowicz, €)
Foto: Mathias Bothor / Constantin Film; Montage: turi2
Übervorsichtig? Die ARD streicht den preisgekrönten palästinensischen Film "Wajib" aus dem Programm und der "Spiegel"-Autor Arno Frank versteht nicht wieso. Auch unter dem Mikroskop sei der Film "alles andere als ein Aufruf zur Gewalt" und keine "palästinensische Propaganda", so Frank. Die ARD teilt mit, "vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse in Nahost" sei der Film aktuell "nicht richtig im Programm platziert, da er aufgrund seiner Erzählperspektive missverstanden werden könnte".
Christian Granderath, der als Leiter der NDR-Abteilung für Fernsehfilm, Spielfilm und Theater den Film mitfinanziert hat, hält die Löschung des Films "auch im Hinblick auf die Freiheit der Kunst für falsch und nicht gerechtfertigt".
spiegel.de (€)
Foto: picture alliance/Amazon
Zahl des Tages: Stolze 300 Meter lang ist der Rote Teppich bei der Neuauflage der Bambi-Verleihung am Donnerstagabend, berichtet "Clap" und zeigt Bilder vom Aufbau. Insgesamt wurden im Außen- und Innenbereich 4.160 Quadratmeter Teppich verlegt. Nach mehrjähriger Pause geht der Burda-Preis zum 75. Mal über die Bühne – aus der Wolfgang-Petersen-Halle der Bavaria Studios und erstmals bei Sat.1.
clap-club.de, turi2.de (Background)
"Man erlebt zusammen die großen Gefühle, lacht miteinander, Tränen fließen, man hält den Atem an und, ja, ärgert sich auch mal über den käsigen Duft der Nachos vom Nachbarn. Kino ist mehr als Filmeschauen."
Angela Dorn, grüne Ministerin für Wissenschaft und Kunst in Hessen, antwortet in einem Gastbeitrag für die turi2 edition #22 auf die Frage, was Kino besser kann als ein Film oder eine Serie aus dem Stream. Auf dieselbe Frage reagieren auch Vermarkter Stefan Kuhlow, Journalistin Sabine Horst und Leonine-CEO Fred Kogel.
turi2.de, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen)
Alle Geschichten der turi2 edition #22 – direkt hier im Browser als E-Paper:
"Es gibt eine Erotik des Close-ups – schließlich erscheint uns der Mensch auf der Leinwand Wimper für Wimper und Pore für Pore so nah wie eine geliebte Person, in der Umarmung, im Bett. Mobile Screens verzwergen nicht nur die Schauspieler, sondern auch die Gefühle."
Journalistin Sabine Horst, Leitende Redakteurin von epd Film, antwortet in einem Gastbeitrag für die turi2 edition #22 auf die Frage, was Kino besser kann als ein Film oder eine Serie aus dem Stream. Auf dieselbe Frage reagieren auch Vermarkter Stefan Kuhlow, Politikerin Angela Dorn und Leonine-CEO Fred Kogel.
turi2.de, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen)
Alle Geschichten der turi2 edition #22 – direkt hier im Browser als E-Paper:
Kein Hero: Die Produktionsfirma von Robert De Niro muss der Ex-Assistentin des Hollywood-Superstars 1,2 Mio Dollar Schadenersatz zahlen, entscheidet eine Jury in New York. Graham Chase Robinson warf ihrem ehemaligen Chef in dem Verfahren vor, sie wegen ihres Geschlechts in dem Job benachteiligt sowie unangemessen bezahlt und beschimpft zu haben. Zuerst hatte De Niro Robinson verklagt, u.a. wegen angeblich gestohlener Flugmeilen.
tagesschau.de
Nächster Halt, Hogwarts: Der schottische Bahnbetreiber ScotRail lockt Lokführer-Azubis mit einer besonders pittoresken Strecke. Zum Schienennetz gehört das Glenfinnan-Viadukt, über das in den "Harry Potter"-Filmen der Hogwarts-Express rollt. Auch die echten Züge fahren mit Dampfantrieb. Offenbar hofft die schottische Bahn darauf, mit Harry-Potter-Fans im Triebfahrzeug den Fachkräftemangel einfach wegzaubern zu können.
faz.net
Werbe World: Eun-Ky Park, DACH-Chefin bei Disney, spricht im DWDL-Interview mit Thomas Lückerath über das neue werbefinanzierte Abo bei Disney+. Zum Start habe man "knapp 50 Werbekunden" an Bord und sei damit bis Jahresende ausgebucht. Dabei seien u.a. Lego, Mattel, L'Oréal und BMW. Die Akzeptanz von Werbung im Streaming schätz Park in Deutschland als hoch ein, "weil wir ein ausgeprägter FreeTV-Markt sind". Sie verkauft es so: "In wirtschaftlich schwierigen Zeiten geben wir eine neue Option, die Geld spart."
dwdl.de
Video-Tipp: Im neuen Werbespot von Uber UK lernen sich die beiden Schauspieler Robert De Niro und "Sex Education"-Protagonist Asa Butterfield am Set kennen und werden beste Freunde. Meist futtern sie im weiteren Verlauf des kuscheligen 3-Minüters aus Wegwerf-Geschirr und lassen sich per Uber-Taxi durch die Gegend fahren. Beworben wird das Uber-Abo One: "A membership for people who eat food and go places". Hinter dem Film steht die Kreativagentur Mother London.
youtube.com (3-Min-Video) via horizont.net (€)
Popcorn-Maschine? Der Streaming-Dienst Prime Video von Amazon geht in Deutschland "von hoch budgetierten High-End-Serien hin zu etwas moderater budgetierten Inhalten, die gleichzeitig noch stärker den Mainstream bedienen", sagt Philip Pratt, Head of German Originals, bei DWDL. Ziel sei es, mit einem Format in die "deutsche Popkultur" einzugehen und "Talk of Town" zu werden – wie bei "Lol". Als nächstes verfilmt werde u.a. der Romans "Heimweg" von Sebastian Fitzek. Man werde künftig "ein bis zwei Dutzend Projekte pro Jahr" machen, mehr als bisher.
dwdl.de
Bricht sein Schweigen: Im Interview mit dem "stern" spricht Schauspieler und Regisseur Til Schweiger erstmals öffentlich über Gewalt- und Schikanevorwürfe am Set des Films "Manta Manta - Zwoter Teil" gegen ihn. Diese hätten ihn "schwer getroffen": "Niemand braucht vor mir Angst zu haben. Ich bin ein freundlicher Mensch." Zugleich sagt Schweiger, dass Filmemachen "keine Basisdemokratie" sei. Einer müsse "die Ideen filtern und entscheiden, was umgesetzt wird". Schweiger berichtet von einem Vorfall bei den Dreharbeiten zu "Manta Manta": Der Herstellungsleiter des Films habe ihn vom Drehen abhalten wollen, nachdem Schweiger getrunken hatte. Schweiger habe ihn daraufhin geohrfeigt: "Es war eine Katastrophe, für die ich mich heute noch schäme und für die ich allein verantwortlich bin." Wegen seiner Alkoholprobleme sei Schweiger nun in Therapie. Er wolle "ein besserer Mensch werden". Einen Beitrag über ihn im "Spiegel", in dem er sich in eine Ecke mit dem verurteilten US-Produzenten Harvey Weinstein gerückt sieht, kritisiert Schweiger als "perfide".
stern.de (€), turi2.de (Background)
Foto: Picture alliance / dpa / Christian Charisius
Eine Frage, vier Antworten: Was kann Kino besser als Netflix?
Bildermenschen: Filme und Serien überall und zu jeder Zeit, fast schon herrscht Content-Inflation. Warum sollte man sich da noch die Mühe machen, ins Kino zu gehen? Auf diese Frage antworten in der turi2 edition #22 zwei Frauen und zwei Männer. Aus ganz unterschiedlichen Perspektiven: Vermarktung, Politik, Journalismus und Produktion. Vier Meinungen und Stefan Kuhlow, Angela Dorn, Sabine Horst und Fred Kogel.
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The Big Berlusconi: Die Gebrueder Beetz arbeiten mit der italienischen Produktionsfirma B&B Films an einer dreiteiligen Doku-Serie über Silvio Berlusconi. "The Young Berlusconi" soll beim ZDF (Deutschland), auf Netflix (Italien) und Arte (Frankreich) laufen und Archivmaterial sowie bisher unveröffentlichte Interview-Aufnahmen zeigen. Sendetermine gibt es noch nicht. Regisseur ist Simone Manetti. Berlusconi starb im Juni.
dwdl.de, turi2.de (Background)
“Screeni versus Lichtspiel” – Charly Hübner schreibt eine Liebeserklärung ans Kino.
Der Geist guckt mit: Schauspieler und Regisseur Charly Hübner feiert in seinem Gastbeitrag für die turi2 edition #22 die große Leinwand. Nur dort erlebe er noch die “Wundergefühle”, die der Bildschirm ihm früher geboten habe. Streaming heiße heute vor allem Infotainment. Die “Ganz-Körper-Seelen-Kur” findet er im Lichtspielhaus. Hübner vergleicht das Kino-Gefühl mit einem Live-Konzert von Motörhead. Seine These: Das Medium ist etwas für Menschen, die bereit sind, ihr Leben für kurze Zeit “ganz zu vergessen”.
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Kobold-Kino: Die "Pumuckl"-Neuauflage kommt vor der Streaming-Auswertung bei RTL+ noch ins Kino. Constantin Film zeigt ab 26. Oktober drei Episoden auf großer Leinwand. Kabarettist Maxi Schafroth leiht dem Pumuckl seine Stimme. Eine KI verwandelt sie in die Pumuckl-Stimme von Hans Clarin. Im Kino ist die Clarin-Stimme zu hören, bei RTL+ gibt es beide Stimmversionen.
presseportal.de, youtube.com (47-Sek-Video)
"Rollen werden heute woke und politisch orientiert besetzt. Das führt dazu, dass wir Frauen über 50 noch unsichtbarer geworden sind."
Schauspielerin Tina Ruland, 56, fordert im T-Online-Interview, dass "wieder gute Geschichten im Vordergrund stehen, nicht politisch korrekte". Sie beobachte, dass in Filmen, Serien und Werbung "ein Bild wiedergegeben wird, dass überhaupt nicht die Demografie Deutschlands widerspiegelt".
t-online.de
Widerspruch: Schauspieler Gérard Depardieu wehrt sich in einem Gastbeitrag in der französischen Zeitung "Le Figaro" gegen Vorwürfe sexueller Übergriffe. Er schreibt von einem "Medientribunal" und einen "Lynchmord". Die Schauspielerin Charlotte Arnould beschuldigt ihn, sie zweimal vergewaltigt zu haben. Depardieu schreibt: "Zwischen uns hat es nie Zwang, Gewalt, oder Protest gegeben", der sexuelle Kontakt zwischen beiden sei einvernehmlich gewesen.
sueddeutsche.de, lefigaro.fr (€)
"Wenn wir von jüngeren Zielgruppen reden, denken wir an Menschen bis 50 Jahre."
Sophie Burkhardt, Vize-Programmchefin der ARD und Channel Managerin der Mediathek, übt im "DWDL"-Interview Selbstkritik und sagt, für "gewisse Altersgruppen" habe die ARD "noch nicht das passende Programm". Wichtig seien nicht nur die 20-Jährigen, sondern "eben auch die Gruppe der 30- bis 50-Jährigen".
dwdl.de
Einpaarkröten: Der Drehbuchautorin Anika Decker steht eine höhere Beteiligung aus den Einnahmen der Filme "Keinohrhasen" und "Zweiohrküken" von und mit Til Schweiger zu, urteilt das Berliner Landgericht. Ein Großteil der Ansprüche in Höhe von 183.000 Euro ist dem Urteil zufolge allerdings bereits verjährt. Decker hatte sich gegen Schweigers Barefoot Films und Warner Bros gewehrt und für mehr Geld gekämpft, weil die Filme an der Kinokasse sehr erfolgreich waren. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
sueddeutsche.de, bild.de, turi2.de (Background)
Happy End? Die Autorinnen-Gewerkschaft Writers Guild of America hat nach fast fünf Monaten Streik eine vorläufige Einigung mit den Studios erzielt. Die WGA bezeichnet den Deal als "außergewöhnlich, mit bedeutenden Errungenschaften und Schutzmaßnahmen für Autoren", ohne weitere Details zu nennen. Dennoch geht es für die Autorinnen vorerst nicht zurück an die Arbeit, der genaue Wortlaut der Vereinbarung müsse noch final abgestimmt werden, so die WGA. Bis dahin rät die Gewerkschaft ihren Mitgliedern, sich den streikenden Sag-Aftra-Schauspielerinnen anzuschließen.
businessinsider.com, zeit.de, turi2.de (Background)
I want you back: Die 90er-Jahre-Boyband *Nsync meldet sich nach 20 Jahren Pause mit einen neuen Song zurück. "Better Place" erscheint am 29. September und gehört zum Soundtrack des Animationsfilms Trolls 3. Band-Frontman Justin Timberlake beschreibt den neuen Song bei Instagram als "Liebesbrief an unsere Fans".
t-online.de, bild.de, instagram.com (Video Timberlake), youtube.com ("Trolls"-Trailer mit Song-Ausschnitt)
Tool-Tipp: Das KI-Startup HeyGen liefert eine Software, die Videos lippensynchron in andere Sprachen übersetzt. Das Ergebnis klingt erschreckend natürlich, wie ein Beispielvideo von Regisseur Jon Finger zeigt. Zwei Minuten sind gratis, weitere Übersetzungen kosten 29 Dollar im Monat. Das Tool ist derzeit noch in einer offenen Betaphase, weshalb die Server teilweise überlastet sind.
labs.heygen.com, twitter.com (2-Min-Video), the-decoder.de, wuv.de
Pinke Übernahme: Mit 537,5 Mio Dollar Kino-Umsatz in den USA stößt der "Barbie"-Film das Action-Drama The Dark Knight als einnahmenstärksten Film von Warner Bros vom Thron. Der Film aus dem Jahr 2008 hatte in den US-Kinos 536 Mio Dollar eingespielt. Auch The Super Mario Bros Movie von Universal könnte "Barbie" als umsatzstärksten Inlandsfilm des Jahres 2023 bald einholen.
spiegel.de
Rendezvous mit Hindernissen: Die Produktionsfirma Constantin reagiert auf die Kritik von Autorin Rita Falk bezüglich der Verfilmung ihres Buchs "Rehragout-Rendezvous". Man schätze Falk und ihre Arbeit sehr, sagt Chef Martin Moszkowicz der Nachrichtenagentur dpa. Die aktuelle Berichterstattung sei "bedauerlich", da man "seit über zehn Jahren respektvoll und vertrauensvoll" zusammenarbeite. Als Produktionsfirma müsse Constantin jedoch "die Interessen aller an einer Verfilmung beteiligten Künstler respektieren und koordinieren".
spiegel.de, turi2.de (Background)
Rehvanche: Die Autorin der Eberhofer-Krimis, Rita Falk, ist unglücklich mit der Verfilmung ihres Buchs "Rehragout-Rendezvous", die heute im Kino anläuft. "Als Autorin muss ich mich distanzieren von diesem Film", sagt sie dem "Spiegel". Es gehe auch darum, ihren Ruf zu schützen. Nach der "viele Jahre lang großartigen" Zusammenarbeit seien ihre "Einsprüche irgendwann nicht mehr zur Kenntnis genommen" worden, inbesondere beim neuen Film. Das Drehbuch sei "unglaublich platt, trashig, stellenweise sogar ordinär", ihr sei "vieles an dem Film völlig fremd". Constantin habe noch eine Option auf zwei ältere Bücher, weiteren Verfilmungen stehe sie nun "sehr skeptisch gegenüber".
spiegel.de (€), dwdl.de
Pocketmoney: Der Spielzeug-Konzern Mattel fühlt sich durch den Barbie-Boom dazu berufen, weitere Figuren in Kinofilmen zum Leben zu erwecken. Insgesamt 14 Projekte seien in der Entwicklung, darunter auch weitere "Barbie"-Filme, berichtet der Entertainment-Fachdienst Variety. Am fortgeschrittensten sei ein Film über Polly Pocket, bei dem Lily Collins (Foto) die Hauptrolle spielt und Lena Dunham Regie führt.
variety.com via spiegel.de
Christian Quadflieg, 78, ist tot. Der Schauspieler starb am Sonntag nach langer schwerer Krankheit in Hamburg, teilt seine Familie mit. In der berühmten "Tatort"-Folge "Reifezeugnis" von 1977 spielte Quadflieg einen Lehrer, der ein Verhältnis mit einer Schülerin hat. Für die ZDF-Serie "Der Landarzt" übernahm er von 1986 bis 1992 die Hauptrolle des Dr. Karsten Mattiesen.
spiegel.de
Disney setzt bei Stars-Wars- und Marvel-Produktionen den Rotstift an, kündigt Konzernchef Bob Iger im CNBC-Interview an. Man habe zu viel Geld für Inhalte beim Streamingdienst Disney+ ausgegeben, ohne auf Profitabilität zu achten. Auch am klassischen TV-Geschäft wolle Disney nicht zwangsweise festhalten, der US-Sportsender ESPN solle zum Streamingdienst werden.
handelsblatt.com (€), cnbc.com (Marvel/ Star Wars, 4-Min-Video), cnbc.com (TV-Sender, 6-Min-Video)
Filmriss: Die US-Schauspieler-Gewerkschaft Screen Actors Guild ruft ihre Mitglieder zum Streik auf. Vorausgegangen sind gescheiterte Verhandlungen mit den großen US-Filmstudios und Streaming-Diensten. Bereits seit Mai streiken in Hollywood auch die Drehbuch-Autorinnen - es ist der erste Doppel-Streik seit mehr als 60 Jahren, der die US-Film- und TV-Industrie zum Stillstand bringen dürfte. Die Schauspielenden fordern aufgrund der Inflation höhere Honorare und Folgevergütungen. Zusätzlich soll es feste Regeln für den Einsatz Künstlicher Intelligenz geben. Außerdem stören sie sich daran, Casting-Videos selbst aufnehmen zu müssen. Diese Praxis wurde während der Corona-Pandemie eingeführt und oft beibehalten, bedeute aber einen höheren Aufwand, zudem fehle direktes Feedback. Sollte der Streik länger dauern, könnten sich auch bereits abgedrehte Filme und Serien verschieben, weil Gewerkschaftsmitglieder während eines Streiks auch keine Promo-Termine wahrnehmen dürfen. Bei der UK-Premiere des Hollywood-Streifens "Oppenheimer" am Abend in London haben Teile des Casts nach Bekanntgabe des Streiks bereits die Veranstaltung verlassen.
n-tv.de, dwdl.de, faz.net (Oppenheimer), cnn.com, variety.com
(Archivfoto: Chris Pizzello / AP / Picture Alliance – im Bild: Fran Drescher, Präsidentin der Schauspieler-Gewerkschaft SAG-AFTRA (links) und Meredith Stiehm, Präsidentin der Drehbuch-Autorinnen-Gewerkschaft Writers Guild of America West)
Stillstand: Die bei Publikum und Kritik beliebte sowie preisgekrönte RBB-Serie Tina mobil findet keine Fortsetzung, obwohl Drehbuchautorin Laila Stieler (Foto rechts) die zweite Staffel bereits fertig geschrieben hat. In der tragikomischen Miniserie geht es um eine resolute Frau, gespielt von Gabriela Maria Schmeide (Szenenbild links), die mit ihrem Bäckerei-Mobil über die Dörfer Brandenburgs fährt – allen Widrigkeiten zum Trotz. Im Interview mit Silke Burmester vom Portal Palais F*luxx sagt Stieler, sie habe von ihrem Produzenten Michael Polle erfahren, dass die Serie "nicht fortgesetzt wird, weil das Geld fehlt". Auch Gespräche mit der ARD-Produktionstochter Degeto sowie anderen ARD-Sendern hätten zu keinem Ergebnis geführt: Letztlich habe sich "niemand gefunden, der in 'Tina' investieren wollte".
Die Niederlage habe Stieler "schmerzlich bewusst" gemacht, "wie weit am Ende der Nahrungskette ich als Autorin sitze". Immerhin erhalte sie einen Teil des für die Serie vereinbarten Honorars und hoffe auf eine Fortsetzung bei anderen Sendern oder Plattformen. Kein Happy End gibt es übrigens für die echte Tina, die seit zwei Jahrzehnten in Stielers Heimatdorf kam und Vorlage für die Serien-Tina war: Ihr Bäckerei-Mobil sei kaputt, ihr fehle das Geld für Reparatur oder Neukauf, so dass sie nun nicht mehr komme.
Das Portal Palais F*luxx steht hinter der Aktion Let’s Change The Picture, die sich für mehr Sichtbarkeit von Frauen ab 47 in Medien und Gesellschaft einsetzt.
palais-fluxx.de, ardmediathek.de (1. Staffel, 6 Folgen à 45 Min)
(Fotos: RBB / Stefan Erhard, Christoph Hardt / Panama Pictures / Picture Alliance)
Ohne Happy End: Das Geschäft des Filmstudio-Betreibers Studio Babelsberg ist seit dem Einstieg des US-Finanzinvestors TPG Anfang 2022 deutlich eingebrochen, schreibt Chefkorrespondentin Angela Maier in der "Wirtschaftswoche". Schon 2022 sei das Studio schlecht ausgelastet gewesen, seit Anfang 2023 stehe es fast komplett leer, hört Maier aus dem Umfeld des Unternehmens. Gab es bisher pro Jahr rund fünf große Produktionen, stand im März für 2023 noch keine einzige fest. Der Generalstreik der amerikanischen Drehbuch-Autorinnen seit Anfang Mai mache keine Hoffnung auf schnelle Besserung, da ohne Drehbücher auch keine finanzstarken Hollywood-Produktionen nach Babelsberg kommen. Sollte sich nicht schnell etwas ändern, könnte der vorhergesagte Vorsteuer-Gewinn von 1,5 Mio Euro sich 2023 sogar in einen Verlust drehen, schreibt Maier. Dennoch stehe ein Verkauf derzeit nicht zu Debatte, sagt eine TPG-Sprecherin und dementiert auch Vermutungen, das Gelände in bester Potsdamer Lage wäre für den Finanzinvestor viel interessanter als der eigentliche Studiobetrieb: Es gebe aktuell keine Pläne für eine Immobilienverwertung.
wiwo.de (€)
Spinnen-Phobie: Mehrere arabische Länder zeigen den neuen Spider-Man-Film Across the Spider-Verse nicht im Kino, u.a. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, der Libanon und Kuwait. Grund ist offenbar eine kurze Szene, in der eine Regenbogen-Flagge zu sehen ist.
spiegel.de
Hör-Tipp: Schauspielerin und Stuntfrau Marie Mouroum gibt im Podcast "Tomorrow" mit Tom Junkersdorf Einblicke in ihren actionreichen Job. Für manche Stunt-Szenen probe sie bis zu zehn Stunden am Tag, einen besonderen Hang hat sie zu Kampf-Choreographien. Am gefährlichsten war ihre Arbeit laut Mouroum am Set von "James Bond", als sie mit einer Harpune in der Hand von Haus zu Haus springen musste.
open.spotify.com (94-Min-Podcast)
Falscher Film? Regisseur Detlev Buck äußert sich im Podcast von "TV Digital" über Machtmissbrauch an Filmsets: "Ein Rainer Werner Fassbinder würde heutzutage nicht mal mehr einen Fuß auf die Erde kriegen, bei dem Machtsystem, das Rainer damals hatte – und bei dem Drogenkonsum." Und weiter: "Es gehörte eben zum Dasein eines Künstlers." Er empfinde die Hysterisierung "als katastrophal" und plädiert für die Freiheit der Kunst. Auf Nachfrage räumt er ein, dass die Freiheit der Kunst auch Freiheit von Angst für das Team bedeute.
open.spotify.com (Direktlink zum Interview, Min 42), presseportal.de (Zusammenfassung)
Wilde Wildnis: Tierfilmer Andreas Kieling ist bei Dreharbeiten in den Hochkarpaten von einem Bären angegriffen worden, teilt er bei Facebook mit. Ein Foto zeigt ihn blutüberströmt. Der Angriff habe sich bereits vor einer Woche ereignet. "Dem Bären geht es gut, er ist nur seinem Instinkt gefolgt", schreibt Kieling.
bild.de, t-online.de
BMW inszeniert sich zum zweiten Mal in Folge als Sponsor des Filmfestivals ins Cannes. Der bayerische Autobauer stellt eine Flotte von mehr als 200 Elektro- und weiteren Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen zur Verfügung. In einem "actiongeladenen" Kurzfilm präsentiert BMW sein "innovatives Wasserfahrzeug" The Icon.
fundscene.com, mediapost.com
Schreib-Blockade: Mehr als 11.000 Drehbuch-Autorinnen in den USA streiken seit heute für mehr Gehalt und eine größere Gewinnbeteiligung. Sechs Wochen Verhandlungen mit Streaming-Plattformens und Filmstudios haben laut Gewerkschaft Writers Guild of America zu keiner Einigung geführt. Unmittelbar betroffen sind Late-Night-Shows und Daily Soaps, sollte der Streik länger dauern, könnten sich auch Serien oder Kinofilme verschieben.
sueddeutsche.de, derstandard.at, businessinsider.com
Stopp and Go: Die Anklage gegen Hollywood-Star Alec Baldwin wegen fahrlässiger Tötung wird fallen gelassen. Laut Sonderermittlern sind neue Sachverhalte bekannt geworden. Die Ermittlungen gehen weiter. Baldwin hatte die Kamerafrau Halyna Hutchins mit einer Requisitenwaffe erschossen, die mit echter Munition geladen war.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
Magisches Remake: Der US-Medienriese Warner Bros Discovery kündigt für seinen Streamingdienst Max eine Neuauflage der "Harry Potter"-Geschichten als Serie an. Die soll über zehn Jahre laufen, sich eng an die Buchvorlage von J.K. Rowling halten und mit neuem Cast eine "neue Generation an Fans" begeistern.
spiegel.de, press.wbd.com, youtube.com (41-Sek-Video)
"Monatlich werden derzeit etwa 30 ältere Ziegler-Produktionen in den dritten Programmen gezeigt, und ich würde gerne an die eine oder andere dranschreiben, dass sie in einer anderen Zeit entstanden ist."
Filmproduzentin Tanja Ziegler freut sich im "Zeit"-Doppelinterview mit ihrer Mutter Regina Ziegler, dass ARD und ZDF für die Mediatheken inzwischen innovative Formate produzieren lassen. "In den vergangenen Jahren hatten wir doch schon viel bereits Gesehenes."
zeit.de (€)
Mürber Michel: Der Schriftsteller Michel Houellebecq bereut die Mitarbeit an einem Sex-Film über ihn zutiefst, sagt er der "Süddeutschen Zeitung". Dass er einen Vertrag mit dem Filmemacher unterschrieben habe, war "vielleicht das Dümmste, was ich je in meinem Leben getan habe". Gegen das Urteil eines niederländischen Gerichts, das die Veröffentlichung des Films erlaubt, werde Houellebecq "wahrscheinlich" Berufung einlegen.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
Abstieg vom Berg: Bei Paramount geht Deutschland-Chef Till Weidemüller von Bord, teilt er via Linked-in mit. Der Manager kam vor zehn Jahren zu Paramount, damals noch ViacomCBS, zunächst als Finanzchef für den Kindersender Nickelodeon in Nordeuropa. Weidemüller kündigt eine Karriere außerhalb des Konzerns an. Vorher wolle er aber eine berufliche Auszeit nehmen.
linkedin.com via dwdl.de, turi2.de (Background)
Entblößt: Der Start der vermeintlichen Sexdoku mit Michel Houellebecq verschiebt sich bis auf Weiteres. Der umstrittenene französische Bestsellerautor will den Streifen verbieten lassen. Der Filmtrailer zeigt Houellebecq im Bett mit einer jungen Frau. Regisseur Stefan Ruitenbeek kündigte auf Twitter an, weiter um die Filmrechte kämpfen zu wollen und den Streit darum zum Teil der Doku machen zu wollen. Der Start von "Kirac 27 Houellebecq" war ursprünglich für den 11. März geplant.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
Hör-Tipp: Im Fernsehen gelten Frauen schon ab 35 als alt, mit zunehmendem Alter verengt sich die Rollen-Vielfalt, sagt Silke Burmester im epd-Medien-Podcast "Läuft". Die Rollen älterer Frauen seien oft "verlassen, betrogen und vom Leben enttäuscht". Burmester wundert sich über "Frauen ohne Unterleib" und ein Rollenbild bei TV-Redaktionen, das "so anders ist als in der Realität". Als Grund vermutet sie eine "Angst vor der Frau mit Macht" und setzt auf Gespräche mit Entscheiderinnen in den Sendern, die den "Leuten den mittleren Etagen" sagen: "Wir wollen Veränderung."
laeuft-programmschau.podigee.io (22-Min-Audio, ab 9:20 Uhr), turi2.de (Background)
Hör-Tipp: Klaas Heufer-Umlauf hatte eigentlich nie vor, als Produzent unternehmerisch tätig zu werden, erzählt er in "Eine Stunde Film" bei Deutschlandfunk Nova. Die Produktionsfirma Florida Entertainment sei mehr ein Gefäß, damit die Leute, die sich mögen und schätzen, zusammenarbeiten können. Die Firma wachse nur deshalb, "weil wir Lust haben, noch andere Dinge zu machen". Zur Zukunft des linearen Fernsehens sagt er: "Ich glaube, die Gleichzeitigkeit wird überleben, aber sie wird nicht mehr das Maß der Dinge sein." Einen Platz für Unterhaltungsfernsehen werde es jedoch immer geben.
deutschlandfunknova.de (51-Min-Audio, ab Min 11:38)
Heinz Baumann, 95, ist tot. Der vor allem aus TV-Krimis bekannte Schauspieler ist am Samstag in München "friedlich eingeschlafen". Baumann spielte u.a. im "Tatort" und bei "Derrick" mit. In der Serie Adelheid und ihre Mörder bildete er mit Evelyn Hamann von 1992 bis 2006 ein Traumpaar. Seinen letzten großen Auftritt hatte er 2012 im Spielfilm Die letzte Fahrt.
faz.net, spiegel.de, sueddeutsche.de
Walter Mirisch, 101, ist tot. Der Filmproduzent und mehrfache Oscar-Preisträger starb bereits am vergangenen Freitag in Los Angeles. Mirisch drehte mit seinen beiden Brüdern zahlreiche Klassiker, etwa den Krimi In der Hitze der Nacht und die Komödie Manche mögen's heiß mit Marilyn Monroe.
t-online.de, sueddeutsche.de
MeToo: Ex-Filmmogul Harvey Weinstein muss weitere 16 Jahre in Haft. Ein Gericht in Los Angeles hat den ehemaligen Filmproduzenten in einem weiteren Vergewaltigungsprozess für schuldig gesprochen und nun das Strafmaß verkündet. Er war bereits 2020 zu 23 Jahren Haft verurteilt worden.
spiegel.de, turi2.de (Background)