"Es ist gefährlicher geworden, Journalist zu sein in den letzten zehn Jahren."
Fabian Klaus, Politik-Reporter der "Thüringer Allgemeinen", berichtet beim 27. Forum Lokaljournalismus der Bundeszentrale für politische Bildung von seinen Erfahrungen mit Gewalt. Aus dem Westen gebe es oft Kommentare über die Entwicklung im Osten, woraufhin er entgegne: "Ihr merkt aber schon, dass das Problem auch bei euch ankommt?"
blog.drehscheibe.org
(Foto: Funke Medien)
"Eine Bundestagspräsidentin, die öffentlich applaudiert, wenn Pressevertreter 'fertig gemacht' werden, stellt sich implizit gegen die vierte Gewalt."
"Spiegel"-Kolumnistin Samira El Ouassil wirft Bundestagspräsidentin Julia Klöckner "einen fragwürdigen Umgang mit der erforderten Überparteilichkeit ihres Amtes" vor. Sie hatte ein Instagram-Reel eines rechtskonservativen Accounts darüber geteilt, wie Friedrich Merz Journalistin Dunja Hayali "fertig macht". Klöckner habe sich darauf berufen, auf Instagram als Privatperson zu agieren: "Wer aber Neutralität für eine Frage der Bürostunden hält, hat das Mandat missverstanden", kontert El Ouassil.
spiegel.de (€)
(Foto: Johannes Arlt)
"Für das Publikum ist eine Debatte gelungen, wenn es neue Perspektiven und Argumente gehört hat und reflektieren kann. Eine Talkshow soll den Horizont erweitern, nicht die Meinung verändern."
"Hart aber fair"-Moderator Louis Klamroth sagt im "Zeit Campus"-Interview, es brauche in Diskussionen am Ende "überhaupt keine Einigkeit".
presseportal.de (Vorabmeldung), shop.zeit.de (Heft oder E-Paper bestellen)
(Foto: WDR/Julia Sellmann)
"Wenn Donald Trump meint, der Golf von Mexiko soll 'Golf von Amerika' heißen, stellt Google am nächsten Tag alle Weltkarten um. Diese Machtfrage sind vorherige Bundesregierungen nicht angegangen."
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer sagt im Streitgespräch mit Publizistin Bascha Mika in der "Zeit", dass seinem Eindruck nach für seinen Plan einer Digitalabgabe der großen US-Plattform-Betreiber "eine breite Mehrheit" in den zuständigen Ministerien existiert.
zeit.de (€), turi2.de (Background)
(Foto: IMAGO / photothek / Florian Gaertner)
"Es geht vor allem darum, das größere Bild zu zeichnen und nicht tagesaktuell jeden Raketenalarm zu vermelden. Ich glaube, es gibt global keinen schwierigeren Konflikt, wenn man mit dem Anspruch antritt, nicht nur eine Sicht in die Welt zu tragen."
Der frühere "Tagesschau"-Sprecher Constantin Schreiber sagt im Interview mit der "Jüdischen Allgemeinen", dass er sich gerade "intensiv Gedanken darüber mache", wie er schaffe, in seinem neuen Job als Reporter für Springer in Israel, die "Inhalte in ihrer Komplexität zu vermitteln".
juedische-allgemeine.de, turi2.de (Wechsel zu Springer)
(Foto: Axel Springer)
"Manche Juristen wollen, dass man den Alltag abbildet. Aber der Alltag ist nicht sendefähig. Der kommt im Fernsehen an keiner Stelle vor. Das war immer der Hauptkritikpunkt."
Richterin Barbara Salesch sagt im "Teleschau"-Interview, sie habe das Comeback ihrer Gerichtsshow bei RTL "nicht eine Sekunde bereut". Kritik nimmt sie gelassen und betont, dass Fernsehen "das Besondere" zeige, "den Alltag hat man zu Hause".
showcase.teleschau.de
(Foto: IMAGO / Stephan Wallocha)
"Ich halte es für falsch zu glauben, dass das, was früher funktionierte und was man mochte, nach wie vor Bestand hat. Einfach auf Nostalgie zu setzen, das geht nicht auf."
ProSieben-Senderchef Hannes Hiller sagt im Interview mit der "Augsburger Allgemeinen", dass das "große Geheimnis" von Retro-Shows wohl sei, einerseits auf ein "bestimmtes nostalgisches Grundgefühl zu setzen" und dem Publikum andererseits "genügend Anknüpfungspunkte an die Jetzt-Zeit" zu geben.
augsburger-allgemeine.de
(Foto: ProSiebenSat.1)
"Wir haben kein Produkt, das wir verkaufen wollen, wir haben keine versteckte Agenda."
Jim Sengl leitet das neue KI-Kompetenzzentrum Medien von BLM und Medien Bayern. Die Initiative unterstützt und berät Medienhäuser kostenlos und unabhängig dabei, ihre Ideen für KI-Anwendungen unter Realbedingungen zu testen.
turi2.de
(Foto: Björn Czieslik / turi2)
"Manchmal ist eine Schlagzeile die beste, wenn sie gar nicht erschienen ist."
Skirennsport-Legende Annemarie Moser-Pröll in ihrer Laudatio auf den Sportjournalisten und langjährigen "Krone"-Chefredakteur Michael Kuhn, der diese Woche in Wien für sein Lebenswerk geehrt wurde.
turi2 vor Ort, journalistin.at (alle Preisträger), on.orf.at (Video-Bericht zur Preisverleihung)
Transparenzhinweis: Die Preisverleihung ist eine Veranstaltung des Medienfachverlags Johann Oberauer, zu dem auch turi2 gehört.
(Foto: Oberauer)
"Ich konnte so viel lernen und ich habe auch viele tolle Menschen kennengelernt. Einige sind von beruflichen Kollegen zu privaten Freunden geworden. Manche haben sich anders entwickelt, manche habe ich nach Jahren wiedergefunden und manche habe ich auf dem Weg verloren. Auch das gehört dazu."
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann wurde diese Woche in Wien als österreichischer "Medienmanager des Jahres" ausgezeichnet. In seiner Dankesrede ging es u.a. um Karriere und Kollegen.
turi2 vor Ort
Transparenzhinweis: Die Preisverleihung ist eine Veranstaltung des Medienfachverlags Oberauer, zu dem auch turi2 gehört.
(Foto: APA-Fotoservice/Jacqueline Godan)
"Ich hoffe, ich verrate kein Geheimnis: Roland Weißmann geht jeden Samstag zum Boxen. Nicht in ein Fitnesscenter zum Schattenboxen, sondern in ein professionelles Box-Center, wo er mit Profi-Boxern trainiert und seine Aggressionen abbaut, um am Montag wieder freundlich seinen Mitarbeitern entgegenzutreten und sich den neuen Aufgaben zu stellen."
Filmproduzent Jan Mojto in seiner Laudatio auf ORF-Generaldirektor Roland Weißmann, der diese Woche in Wien als österreichischer "Medienmanager des Jahres" geehrt wurde.
turi2 vor Ort
(APA-Fotoservice/Jacqueline Godan)
"Man kann sich auf vieles vorbereiten, man kann hart an sich und an der Karriere arbeiten, man kann networken, lobbyieren, intrigieren, aber man muss auch zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Und man braucht ein Quäntchen Glück, ohne das geht es auch nicht. Dann muss man für sich eine Entscheidung treffen, wenn das Tor offen ist. Gehe ich durch oder nicht."
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann (links), im Bild mit Filmproduzent und Laudator Jan Mojto, ist Medienmanager des Jahres in Österreich. In seiner Dankesrede bei der Preisverleihung in Wien sagt er, dass man Entscheidungen nicht nur treffen, sondern auch durchziehen muss.
turi2 vor Ort, journalistin.at (alle Preisträger), on.orf.at (Video-Bericht zur Preisverleihung)
Transparenzhinweis: Die Preisverleihung ist eine Veranstaltung des Medienfachverlags Johann Oberauer, zu dem auch turi2 gehört.
(Foto: Oberauer)
"Wir glauben an die Relevanz lokal anerkannter Standards und wollen als verlässlicher Partner wahrgenommen werden."
Susanne Aigner, Head of Advertising bei Netflix Deutschland, gibt im Interview mit "Horizont" einen Zwischenstand der Integration des Streamers in das Mess-System der AGF. Man verstehe sich als "lokaler Player" und wolle unter denselben Rahmenbedingungen wie andere Anbieter arbeiten.
horizont.net (€)
(Foto: Netflix / Sonja Herpich)
"Ich glaube, niemand im Raum würde der Aussage widersprechen, dass wir es mit einem Medien-Biotop (und einem Medien-Nutzungsverhalten) zu tun haben, dass Demokratie nicht eben begünstigt. Die Frage ist: Wollen oder dürfen wir uns das so weiter leisten?"
GWA-Präsidentin Larissa Pohl appelliert auf dem Digitalkongress #beBETA, Werbegelder nicht länger vor allem nach vermeintlich hoher Reichweite zu verteilen – angesichts von Fake News und zweifelhaftem Vertrauen in Social Media.
linkedin.com
(Foto: GWA / Cecil Arp)
"Da sitzt man auf einer spanischen Plaza, um einen herum tobt das Leben. … Wer wünscht sich so was nicht für zu Hause?"
"heute"-Anchor Christian Sievers hat für das ZDF eine Doku über verödende Innenstädte in Deutschland gedreht. Im Interview mit "Teleschau" erklärt er das Projekt.
teleschau.de, zdf.de (Doku-Trailer)
(Foto: ZDF / Jana Kay)
"Ich verstehe nicht, warum Phoenix in Frage gestellt wird."
Phoenix-Korrespondent Gerd-Joachim von Fallois sagt im Gespräch mit "DWDL"-Autorin Senta Krasser, Phoenix sei "der einzige Sender, der wirklich Synergieeffekte zwischen den beiden großen Anstalten schafft, so wie es die Politik von den Intendanten verlangt". Die Debatte um ÖRR-Einsparungen nennt er "völlig einseitig".
dwdl.de
(Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur)
"Man sollte nicht dem Irrglauben verfallen, dass man irgendwann mit KI fertig ist."
"T-Online"-Chefredakteur Florian Harms rät Redaktionen im "kress pro"-Interview dazu, Strukturen zu schaffen, um flexibel auf neue Entwicklungen reagieren zu können. Klar ist für ihn: "KI ist das wichtigste Instrument für den Journalismus seit der Erfindung des Computers."
"kress pro" 4/2025, S. 16/17 (Heft oder E-Paper bestellen)
(Foto: T-Online / Ströer)
"Als ich eine Nachricht erhielt, in der ich für meine 'dummen Aussagen zur Atomkraft' beschimpft wurde, war ich schon beinahe erleichtert, weil es mal nicht um mich als Person ging."
Moderatorin und Journalistin Carolin Matzko, neun Jahre Sidekick in der BR-Sendung "Ringlstetter", schreibt in einem Gastbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung" über die diversen Wege, in denen Sexismus Eingang in die Resonanz auf ihre Arbeit findet.
sueddeutsche.de (€)
(Foto: Florian Peljak / SZ-Photo / picturedesk.com)
"Die Zwänge der Printproduktion werden wir vielleicht schon 2033 nicht mehr haben."
Madsack-CEO Thomas Düffert sieht im Ende von gedruckten Zeitungen "auch eine gute Nachricht". Beim Kongress The Future of German Media sagt er, dass Verlage "den Kern des Journalismus auf die Straße kriegen" müssten. Ohne Vertrauen und Relevanz gebe es "kein tragfähiges Geschäftsmodell".
madsack.de, turi2.de (Zusammenfassung der Podiumsdiskussion)
(Foto: Madsack / Wolfgang Köhler)
"Kommunikation ist die Psychotherapie auf dem Weg in eine neue Welt."
DPRG-Präsidentin Sabine Clausecker warnt die PR-Branche beim PR-Tag in Stuttgart davor, zu "Nörglern und Besserwissern" zu werden. "Veränderung und Transformation wird gelingen, wenn jeder von uns Verantwortung für sich selbst und die aktuellen Herausforderungen übernimmt", so Clausecker.
turi2 vor Ort
(Foto: Privat)
"Der einzige Weg, wie wir den Journalismus, insbesondere die kostenintensive Berichterstattung, gestalten können, ist, die Menschen dazu zu bringen, dafür zu bezahlen."
Jeffrey Goldberg, Chefredakteur von "The Atlantic", sagt der "Süddeutschen Zeitung", die mit dem US-Magazin jetzt kooperiert, dass er mit den "bestmöglichen journalistischen Geschichten" Menschen dazu bringen will, so selbstverständlich für Journalismus zu bezahlen wie fürs Essen im Restaurant oder einen Wagen beim Autohändler.
sueddeutsche.de (€), turi2.de (Kooperation)
(Foto: PATRICK T. FALLON / AFP / picturedesk.com)
"Unternehmen müssen wesentlich präziser werden in ihren Angaben. Wir gehen davon aus, dass bis zu 80 Prozent von den in der Vergangenheit üblichen Umwelt-Aussagen nicht mehr zulässig sein werden."
Meike Gebhard, CEO von Utopia.de und der Nachhaltigkeitsberatung Saim, spricht im Interview über die 2026 wirksam werdenden Anti-Greenwashing-Bestrebungen der EU. Sie glaubt: "Unternehmen, die sich wirklich substanziell für mehr Nachhaltigkeit einsetzen", sollten dies weiter kommunizieren und sich damit abheben.
campaigngermany.de (frei nach Anmeldung)
(Foto: SAIM)
"Für manche ist Herkunft immer noch ein Makel. Dabei ist es kein Verbrechen, Volontärin zu sein oder nicht aus Deutschland zu stammen – es ist eine Chance, sich einzubringen und unabhängig zu leben."
Roya Hedayati, Volontärin der "Thüringer Allgemeinen", beschreibt, "wie verletzend es sein kann", als junge Frau mit Migrationsgeschichte im Journalismus zu arbeiten. "Rassismus ist keine Randnotiz. Er steckt mitten im Alltag", viele verdrängten das oder wollten es nicht wahrhaben.
thueringer-allgemeine.de
(Foto: Thüringer Allgemeine)
"Ich glaube, das Berühmtsein, was Jugendliche vor Augen haben, ist Augenwäscherei. Klar hast du Privilegien. Aber das ist ja auch nur ein Prozentsatz."
Moderator Steven Gätjen spricht im Podcast "Deutschland 3000" mit Eva Schulz über die Schattenseiten des Berühmtseins: "Ich habe auch ganz viel in die Schnauze gekriegt. Ich bin von Menschen runtergemacht worden in bösartigster, demütigster, persönlichster Art und Weise."
ardaudiothek.de (73-Min-Podcast), presseportal.de
(Foto: Imago/APress)
"Mit diesem Text ist die völkische Ideologie wie durch ein Brennglas sichtbar und einsichtig geworden. Plötzlich riss der Schleier, der über der Erkenntnis lag – eine im wörtlichen Sinne 'Aufklärung' durch Journalismus."
Das "Medium Magazin" zeichnet "Correctiv" für die Recherche Geheimplan gegen Deutschland als "Journalistinnen und Journalisten des Jahres 2024" aus. Klaus Meier, Jury-Mitglied und Professor für Journalistik an der KU Eichstätt-Ingolstadt, führt in seiner Laudatio bei der Preisverleihung in Berlin aus, was die Recherche so besonders macht.
mediummagazin.de
(Foto: Wolfgang Borrs / Medium Magazin / Oberauer)
"Wenn ich mich nackt zeige, ist das meine Entscheidung. Wenn jemand daraus ableitet: 'Die hat’s nötig' oder 'Das ist doch reine Selbstausbeutung', dann liegt das Problem nicht im Bild, sondern in der Interpretation."
"Playboy"-Chefin Myriam Karsch verteidigt im "Welt"-Interview Nackt-Fotos in ihrem Magazin. "Wenn es alle okay fänden, was wir machen, wäre der 'Playboy' wahrscheinlich irrelevant", findet sie.
welt.de
(Foto: Lea Schmitt für Kouneli Media)
"Wenn jemand Verleger ist, gehe ich mal davon aus, dass er ernst nimmt und weiß, was uns massivst beschäftigt und umtreibt."
Valdo Lehari, Verleger und Geschäftsführer des "Reutlinger General-Anzeigers", äußert sich im dpa-Interview enttäuscht über die Medienpläne der neuen Bundesregierung. Dass der neue Medienstaatsminister Wolfram Weimer selbst Verleger war, ist für ihn allerdings Grund für Hoffnung.
kress.de
(Foto: Uli Deck / dpa / picturedesk.com)
"Eine wichtige Aufgabe der Medien ist es, sich nicht nur an Fällen abzuarbeiten, bei denen es um einzelne Beschuldigte geht, sondern auch die Systeme dahinter in den Blick zu nehmen. Beim Fall Sean Combs sieht man ja: Es gibt ein großes Netzwerk, das diese mutmaßlichen Taten unterstützt, gedeckt oder verschwiegen hat."
"Spiegel"-Journalistin Juliane Löffler spricht mit dem "Standard" über den Status Quo der Berichterstattung über #MeToo-Fälle.
derstandard.at
(Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur)
"'Das Supertalent' leidet darunter, dass man kurze Auftritte spektakulärer Talente aus aller Welt jederzeit überall auf TikTok und YouTube abrufen kann. Und zugegebenermaßen ist es uns nicht gelungen, darauf eine zukunftsfähige Antwort zu finden."
RTL-Content-Chefin Inga Leschek erklärt im "DWDL"-Interview, warum der Sender die "Supertalent"-Show vorerst nicht fortführt.
dwdl.de
(Foto: RTL / Marina Rosa Weigl)
"Unsere Hörer müssen auch mal ertragen, dass Gäste nicht komplett ihr Weltbild vertreten. Wenn es in den Kommentaren heißt: 'Bei dem Gast habe ich nach fünf Minuten ausgeschaltet', motiviert mich das eher, den noch mal einzuladen. Das Publikum sollte man ab und zu liebevoll überfordern."
Seit rund fünf Jahren macht Micky Beisenherz den Morgen-Podcast Apokalypse & Filterkaffee. Im "FAZ"-Interview sagt er, dass er am liebsten Gäste empfängt, "die erzählfreudig sind und echtes Interesse an Dialog haben". Besonders beliebt bei den Hörern sei Politologe Albrecht von Lucke, quasi der "Harry Styles der Politologie".
faz.net (€)
(Foto: Johannes Arlt für turi2)
"Ich mache das nicht aus purem Idealismus. Gewinn ist zwar nicht das einzige Ziel, aber eine Bedingung, die erfüllt werden muss, sonst geht gar nichts."
Der Münchner Immobilienunternehmer Max Schlereth erklärt im Gespräch mit "DWDL" seine Beweggründe für den Kauf von drei Lokalsendern, zuletzt L-TV. Vor allem die Diskrepanz, dass Lokal-TV in allen Industrienationen das vertrauenswürdigste Medium sei, aber wenig geguckt werde, habe ihn fasziniert.
dwdl.de, turi2.de (Background)
(Foto: Living Hotels)
"Früher war ich kritischer bei sehr lebensnahen Geschichten. Heute würde ich sagen: Man muss im Alltag der Leserinnen und Leser eine Rolle spielen als Medium und ihnen ein Lebensbegleiter sein."
"Zeit"-Wirtschaftschef Roman Pletter spricht im "Wirtschaftsjournalist:in"-Interview darüber, was er aus der Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen des Online-Ressorts gelernt hat.
shop.oberauer.com (€), wirtschaftsjournalistin.com (Auszug)
(Foto: IMAGO / teutopress)
"Möglicherweise haben wir die Gatekeeper-Funktion durch die Einführung sozialer Medien verloren. Unsere Funktion als die Vierte Gewalt im demokratischen System aber dürfen wir nicht aufgeben, egal, wie sehr interessierte Kreise uns dafür als Zensurorgane delegitimieren wollen."
Radiojournalist Stephan Karkowsky, u.a. Deutschlandfunk Kultur und Radioeins, sieht es im "Journalist" als Aufgabe von Journalismus, vor Meinungsmanipulationen deutlich zu warnen. Als Journalist könne man nicht neutral sein, wenn Rechtsstaat und Demokratie angegriffen werden.
journalist.de
(Foto: radioeins/Saupe)
"Ich muss mich immer fragen, bleibe ich einen ganzen Tag im Weißen Haus, um dann vielleicht für eine halbe Stunde mit ins Oval Office zu dürfen, oder gehe ich raus und mache ganz andere Geschichten."
"Tagesspiegel"-Korrespondentin Juliane Schäuble spricht bei einem Roundtable des International Press Institutes in Berlin über die Schwierigkeiten, die die Unsicherheit ihres Zugangs zum Weißen Haus in Trumps zweiter Amtszeit auch für ihre weitere Arbeit mit sich bringt.
mediendienst.kna.de (€)
(Foto: Zeit / Dermot Tatlow)
"Wir sind weit weg vom Bildungsfernsehen der Siebzigerjahre, wo jemand an der Tafel stand und die Welt erklärte. Aber bestimmte Lebenswelten gezielt und organisch in die Fiktion einzubinden, ist eine Möglichkeit, Themen zu setzen, die die Gesellschaft ohnehin diskutiert."
ZDF-Intendant Norbert Himmler wehrt sich im "Journalist"-Interview gegen den Vorwurf, dem Publikum u.a. Klimathemen in Spielfilmen unterzujubeln: Man orientiere sich "an gesellschaftlichen Wirklichkeiten, nicht an Traumwelten". Dabei lege man Wert auf "Diversität und Diskurs".
journalist.de
(Foto: ZDF/Markus Hintzen)
"Das Massenmedium Radio kann sich im intensiven Plattformwettbewerb keine vermeidbaren Reichweitenverluste leisten, wenn es seine über hundertjährige Erfolgsgeschichte in die Zukunft verlängern will."
Transformations-Berater Bertold Heil sammelt bei "Meedia" die Learnings aus den UKW-Ausstiegen der Schweizer SRG und des Rundfunks in Norwegen. Er ist überzeugt, dass Sender in Deutschland massiv in die Beziehungen zu ihren Hörerinnen und Hörern investieren müssen.
meedia.de, turi2.de (Zusammenfassung)
(Foto: Bertold Heil)
"Richtige Don'ts gibt es nicht. Das ist das Schöne an Kreativität. Es gibt keine Grenzen – oder besser: Es darf keine Grenzen geben."
Hip-Hop-Journalist und Chief Cultural Officer von Serviceplan Culture Niko Backspin hat die Suche nach dem "Beat Bayerns" begleitet. Im Interview mit "Meedia"-Redakteurin Svenja Kordmann erklärt er, wie er die Aufgabe angegangen ist.
turi2.de (Kurzfassung), turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche Audio)
(Foto: ServieplanCulture)
"Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, der durch Gebühren gut finanziert ist, hat eine Bringschuld denjenigen gegenüber, die auch im Boot der Qualitätsmedien sitzen. Der ÖRR muss dafür sorgen, dass das Medienumfeld stark ist."
Zeitverlagschef Rainer Esser hält nichts von den Klagen des ÖRR, um eine Beitrags-Erhöhung durchzusetzen. Im großen Interview mit turi2 fordert er von den Sendern, deutlich aktiver als bisher auf kleinere Zeitungshäuser zuzugehen und Kooperationen anzubieten.
turi2.tv (44-Min-Interview auf YouTube), turi2.de (Text-Zusammenfassung und klickbares Video-Inhaltsverzeichnis)
(Foto: turi2)
"Wir rennen seit Jahren dem Phantom der Objektivität hinterher, das würde ich gern sein lassen."
Barbara Junge, Chefredakteurin der "taz, ist der Meinung, dass niemand den Medien mehr Objektivität abnehme. Sie glaubt, "dass man Menschen heutzutage stärker erreicht, wenn man auch emotionalisiert". Beim Medien Camp des Medienfachverlags Oberauer hat sie mit Bayer-Kommunikator Christian Maertin und Table-Herausgeberin Antje Sirleschtov über persönliche Agenda im Journalismus diskutiert. turi2 veröffentlicht die Diskussion als Podcast.
turi2.tv (49-Min-Podcast auf YouTube), podigee.io, open.spotify.com, podcasts.apple.com, deezer.com, plus.rtl.de
(Foto: Pedro Becerra / Oberauer)
"Es geht darum, den User im ganz persönlichen Micro-Moment zu erreichen und die Werbung inhaltlich so nah an den Inhalt des Podcasts zu bringen, wie es nur möglich ist."
Frank Nolte, Director Product & Inventory Management Audio bei der Ad Alliance, erklärt im Beitrag zur Themenwoche Audio, wie der RTL-Vermarkter mit eigens erstellten KI-Briefings, Inhalt und Werbung in Podcasts miteinander synchronisiert. Spezifische Media-Zielgruppen stünden "nicht mehr so sehr im Vordergrund, sondern der Kontext".
turi2.de, turi2.de (alle Beiträge zur Themenwoche)
(Foto: Ad Alliance)
"Als Vorsitzender von Mediahuis bin ich nicht immer mit Allem einverstanden, was in 'De Standaard', 'NRC' oder 'De Telegraaf' oder in anderen unser Titel erscheint, aber es ist wichtig, dass dieser Journalismus existiert und unabhängig arbeiten kann."
Mediahuis-Vorstandsvorsitzender Thomas Leysen, Eigentümer von u.a. der "Aachener Zeitung", sieht Europa durch die jüngsten Entwicklungen, vor allem in den USA, bedroht. "Ich finde es wichtig, Verantwortung zu übernehmen", sagt er im Interview mit "De Standaard".
wort.lu
(Foto: IMAGO / Photo News)
"Instagram gaukelt uns die allgemeingültige vollkommene Familienidylle vor, mit der wir uns ständig messen wollen. Das ist ein Spiel, bei dem es nur Verliererinnen gibt."
Entertainerin Carolin Kebekus beklagt im dpa-Interview, dass Instagram einem als Mutter ständig das Gefühl gebe, "zu versagen". Wer mit den Insta-Mamis nicht Schritt halten könne, müsse sich schuldig fühlen, dass sein Kind "leider sehr dumm" und "nicht hochbegabt" werde.
spiegel.de
(Foto: WDR / Ben Knabe)
"Weite Teile des Fußballestablishments haben für unabhängigen Journalismus nicht einmal mehr Verachtung übrig."
"11 Freunde"-Chefredakteur Philipp Köster ärgert sich darüber, dass journalistische Medien aus der Perspektive vieler Fußball-Funktionäre, Berater und Manager "nur noch schnöde Abwurfplätze für platte PR-Botschaften" seien. Kritische Nachfragen und unabhängige Berichterstattung seien unerwünscht.
11freunde.de (€)
(Foto: IMAGO / teutopress)
"Als ich 2013 mit dem Streamen angefangen habe, waren Leute mit komplett verzogenen Meinungen vorsichtiger. Das hat sich verändert: Viele junge Männer finden es wieder normal, sich homophob und rassistisch zu äußern. Die Stimmung kippt."
Twitch-Streamer Kevin Teller alias Papaplatte sagt im "Spiegel"-Interview, dass er sich Sorgen um die Entwicklung von Social Media macht: "Vor allem TikTok ist ein ganz, ganz großer Booster für Populismus und Fake News."
spiegel.de (€)
(Foto: IMAGO / BREUEL-BILD)
"Wir ballern nicht einfach nur unsere Markenbotschaft über sämtlichen Kanäle in die Welt mit dem Risiko Pop-Kultur mit Werbung zu unterbrechen, sondern wollen mit unseren Marken kulturelle Trends aufgreifen - mit dem Ziel, relevante Markenerlebnisse rund um 'Consumer Passion Points' zu gestalten und anzubieten."
Philip Hartmann ist als Senior Director Sports & Entertainment Marketing bei Coca-Cola für das europäische Cultural Marketing verantwortlich. Im Interview mit "Campaign Germany" erzählt er, wie der Getränke-Konzern beim Marketing eine 180-Grad-Wendung gemacht hat.
campaigngermany.de (€)
(Foto: Coca-Cola Company / Lina Grün)
"Wir sind durch unseren Partner RTL gezwungen, an die Quote zu denken."
Marc Neller, "stern"-Ressortleiter Recherche, Report & Crime, erklärt beim Medien Camp 2025 in Berlin, wie "stern" und RTL versuchen, großen Recherchen auf besondere Weise crossmedial aufzuziehen, um ein breites Publikum zu erreichen.
turi2 vor Ort
(Foto: Gisela Gürtler)
"Journalismus ist (k)eine Plattform."
Peter Schink, Chefredakteur der "Berliner Morgenpost", ruft beim Medien Camp 2025 in Berlin dazu auf, den Journalismus "jetzt erst recht" neu zu denken und sich u.a. die Frage zu stellen, womit klassische Medien in Zeiten des "Info-Überflusses und News Avoidance" Aufmerksamkeit erzeugen können.
turi2 vor Ort
(Foto: Funke)
"Meine Erwartung an Journalismus ist, dass er objektiv ist. Objektiv heißt, das gleiche aufrichtige und unvoreingenommene Interesse an den Positionen aller zu haben, die Gegenstand einer Recherche sind."
Christian Maertin, Pressesprecher von Bayer, teilt beim Medien Camp 2025 in Berlin seine Sicht auf die Medienbranche.
turi2 vor Ort
"Ich möchte nicht rausfinden müssen, was die Leute sehen wollen und das dann bedienen. Das würde mich langweilen. Mir geht es darum, etwas Neues zu erschaffen, was mich interessiert und dann zu hoffen, dass es genügend Menschen gibt, die das ähnlich sehen."
"Stromberg"-Autor Ralf Husmann sagt im "DWDL"-Interview, dass er "nicht für Zielgruppen" schreibe und Marktforschung "immer schon bescheuert" fand. Er glaubt, dass der neue "Stromberg"-Film, der im Dezember erst ins Kino kommt und dann bei Prime Video und ProSieben läuft, "auch diesmal 20-Jährige erreicht".
dwdl.de
(Foto: IMAGO / Future Image)
"Journalismus war noch nie ein Massenprodukt für alle."
Alev Doğan, stellvertretende Chefredakteurin bei "The Pioneer", äußert sich zum Auftakt des Medien Camps 2025 zu den wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Medien.
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Weitere Zitate:
Über Themen, die weniger Freude machen: "Politik ist nicht meine Leidenschaft. Dazu frustriert sie mich zu sehr."
Über Besonderheiten im Journalismus: "Dass man Geld dafür bekommt, dass man Fragen stellt, ist doch der Hammer."
Über fehlende Neugierde. "Satt sein ist im Journalismus ein großer Killer."
Über den journalistischen Zugang zur AfD: "Was nie, nie, nie funktionieren kann, Alice Weidel vorzuwerfen, dass sie Alice Weidel ist."
Über die Work-Life-Balance im Journalismus: "Wir sind alle keine Schneeflöckchen."