Experten am Tag, großes Kino am Abend: Stefan Schönherr über den Einfluss von Kontext und Kreation auf die Werbewirkung.


Werbung und Wirkung: Der Marktforscher Eye Square untersucht im Auftrag der TV-Initiative Screenforce, wie sich die Werbewirkung von TV-Spots im Verlauf eines Tages entwickelt. Im Video-Interview mit turi2 und beim Werbewirkungsgipfel von "Horizont" stellt Stefan Schönherr die zum Teil überraschenden Ergebnisse der Studie "Mapping The Impact" vor. Die Erkenntnis des Vice President Brand & Media and Partner bei Eye Square: TV-Werbung erzeugt auch heute noch zu jeder Tageszeit eine gute Werbewirkung. Allerdings stellt das Publikum an die Spots unterschiedliche Anforderungen – abhängig von Tageszeit und Nutzungssituation. Laut Schönherr haben im Nachmittags-TV eher Spots Erfolg, die ein klares Branding und deutliche Botschaften senden, auch Experten wie der Carglass-Monteur oder die Apothekerin würden hier besonders gut wirken. Der Grund: Das Publikum schaut nicht nur in die Röhre, sondern steckt noch mitten im Alltag. Der Vorteil: Die Aktivierung der Zielgruppe und die Akzeptanz für Werbung ist besonders stark.



In der Prime-Time, wenn Freunde und Familie gemeinsam schauen, ist das anders: Hier sind Konzentration und Aufmerksamkeit größer, laut Schönherr der richtige Moment für emotionale Werbung, Humor und großes Kino. Expertinnen und Preis-Kommunikation seien hier weniger gefragt.



Für diese "Medien-Ethnografie" haben Schönherr und Kolleginnen das TV-Verhalten von 285 Testpersonen untersucht und 855 Stunden Medienverhalten analysiert. Herausgekommen sind vier Szenarien: Neben den schon beschriebenen Situationen am Nachmittag (Busy Day) und der Prime Time (Quality Time) sind das der Vorabend (Work is done) und der späte Abend (Dreaming Away). In Letzterem, der Zeit ab 22 Uhr, ist etwa die Einprägsamkeit von Werbung besonders stark.



Um aus der Studie Nutzwert für die werbetreibenden Unternehmen zu generieren, haben Eye Square und Screenforce ein Tool entwickelt, mit dem Firmen errechnen können, in welchem Szenario ihr Spot die beste Wirkung entfaltet. Laut Schönherr braucht es dafür nur 15 Klicks. Außerdem könnten Kreative mithilfe des Tool schon bei der Entstehung die Wirkung eines Spots prognostizieren.
 Bestellen können Werbekunden das Tool bei research@screenforce.de.
turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube), screenforce.de (Studie, PDF)



Dieses Video ist Teil der Screen-Wochen bei turi2: Bis 8. Oktober beschäftigen wir uns auf turi2.de mit Entwicklungen und Trends für Bildschirme – von der Smartwatch bis zum großen Werbescreen.

Drogenbeauftragter fordert strengere Grenzen für Alkohol-Werbung.

Nie wieder Alkohol? Der Drogen­beauf­tragte der Bundes­regierung, Burkhard Blienert, fordert strengere Grenzen für Alkohol-Werbung und -Verkauf. Im dpa-Interview sagt er, das Werbung, dort, wo sie Kinder und Jugend­liche erreiche, beschränkt werden müsse, etwa Online und in TV und Radio vor 23 Uhr. Auch die Alters­grenze für den Kauf von Alkohol solle ange­hoben, der Konsum für Jugendliche im Bei­sein der Eltern ver­boten werden.
zeit.de

AdScanner wird zu All Eyes on Screen und erweitert Portfolio.

AdScanner, TV-Daten-Dienstleister aus Österreich, benennt sich in All Eyes on Screen, kurz AEOS, um und bietet künftig auch die Aktivierung, Analyse und Planung von Werbe­kampagnen an. Kampagnen sollen mithilfe eines hausintern entwickelten AI-Tools in Echt­zeit analysiert werden können. Als Basis der Analyse dienen die Daten von knapp 1 Mio Haushalten aus dem Vodafone-Netz sowie TV-Analyse­daten der vergangenen Jahre.
quotenmeter.de

Meedia: Funke-Vermarktungschef Stephan Madel muss gehen.

Verglühter Funke: Funke trennt sich überraschend von Vermarktungschef Stephan Madel, berichtet Gregory Lipinski bei Meedia.de. Konzern­sprecher Tobias Korenke bittet auf Nachfrage um "Verständnis dafür, dass ich zu den Gründen nichts sage". Madel kam 2020 vom Springer-Vermarkter Media Impact zur Funke Mediengruppe, die zuletzt zusammen mit Burda und Klambt eine Vermarktungs­allianz gegründet hat.
meedia.de (€)

Attac startet Adbusting-Kampagne während IAA.

Überklebspur fürs Klima? Die Anti-Globalisierungs-Gruppe Attac hat vergangene Nacht während der IAA in München Adbusting-Plakate mit Klimakrise-Bezug angebracht. Neben dem Slogan "Die Freiheit, die ihr meint" sind etwa Autos im zur Wüste verkommenen Berlin oder einem versunkenen Hamburg zu sehen. Mit der Aktion will die Gruppe "Greenwashingversuche der Autoindustrie" kenntlich machen. Die Motive sind offensichtlich an die Ästhetik von Audi angelehnt.
br.de, zeit.de, attac.de

X erlaubt wieder politische Werbung.

PolitiX: Die Kurznachrichten-Plattform X, ehemals Twitter, erlaubt nach vier Jahren Pause wieder Werbung mit politischen Inhalten. Zunächst will X den Werbe-Bann in den USA aufheben und sich damit zur Rede­freiheit bekennen. Bei politischer Werbung soll u.a. verboten sein, falsche und irreführende Informationen oder falsche Darstellungen zu verbreiten. Seit der Übernahme durch Elon Musk kämpft X mit Erlös­problemen.
tagesschau.de, blog.twitter.com

Zahl des Tages: Marktforscher sieht globale Werbespendings 2024 bei mehr als 1 Billionen Dollar.

Zahl des Tages: Auf 1.042.931.800.000 Dollar könnten die globalen Werbe­ausgaben 2024 wachsen und damit erstmals die Marke von einer Billionen Dollar durch­brechen, prognostiziert der britische Markt- und Media­forscher WARC. Mehr als die Hälfte davon fließe an nur fünf Tech-Konzerne: die Google-Mutter Alphabet, Meta, Amazon, Alibaba und ByteDance.
horizont.net (€)

Umstrittene Lehrkräfte-Kampagne weckt großes Interesse.

Kontrovers, aber erfolgreich: Eine umstrittene Anwerbe-Aktion für Lehrkräfte des Kultus­ministeriums Baden-Württemberg erweist sich wider Erwarten als Erfolg, berichtet der "Spiegel". Mehr als 60.000 Menschen hätten innerhalb eines Monats auf die Kampagnen-Website zugegriffen, 32.000 hätten zum Einstellungsportal der Landesregierung weitergeklickt.
spiegel.de, turi2.de (Background)

Dentsu schluckt Kreativ-Agentur RCKT.

Dentsu verleibt sich die Berliner Kreativ-Agentur RCKT ein. Mit der Über­nahme der 80 Mit­arbeitenden will die japanische Holding den eigenen Kreativ-Bereich aus­bauen und die Marke mittel­fristig auf­lösen. RCKT war 2015 als Aus­gründung aus der PR-Abteilung von Rocket Internet der Samwer-Brüder ge­startet, seit einem Management-Buyout 2022 gehörte die Agentur u.a. den Chefinnen Nils Seger, Lisa Teicher und Karolin Hewelt, die nun ver­kaufen.
horizont.net (€)

Beschwerden an Werberat gehen zurück.

Werbe-Veto: Die Zahl der Beschwerden beim Deutschen Werberat ist im 1. Halbjahr 2023 um 7 % auf 203 Fälle zurück­gegangen. In fünf Fällen hat das Gremium eine öffentliche Rüge ausgesprochen. Mit 93 Fällen ist Geschlechter­diskriminierung weiterhin der deutlich häufigste Beschwerde­grund. Jedoch verzeichnet der Werberat hier einen Rückgang um 18 % und schließt daraus eine höhere Sensibilisierung für Sexismus.
absatzwirtschaft.de, horizont.net (€)

“Horizont”: Media-Agenturen machen nicht mehr bei jedem Pitch mit.

Dabeisein ist nicht mehr alles: Im Kampf um Media-Etats verzichten selbst große Agenturen zunehmend auf die Teilnahme an Pitches, schreibt Juliane Paperlein in "Horizont". Gründe seien der Fachkräfte­mangel und hohe Kosten für die Erstellung von Vorschlägen, die oft "eher homöo­pathisch" bezahlt würden. Die Ablehnung aus Kapazitäts­gründen sei "nicht mehr die Ausnahme", sagt Mediaplus-Geschäfts­führer Oliver Hey. Statt Etats formal neu auszu­schreiben, würden immer häufiger Verträge verlängert und neu verhandelt, beobachtet Mindshare-Chefin Katja Brandt.
"Horizont" 34-35/2023, S. 1 (€)

Rolling Stones kündigen neues Album in Londoner Wochenblatt an.

Roh­diamanten: Die Rolling Stones nutzen offenbar die Londoner Hackney Gazette für eine ver­steckte An­kündigung ihres neuen Albums. Eine Print-Anzeige in dem Wochen­blatt wirbt augen­scheinlich für eine Glaserei, Fans er­kennen darin ver­steckte Hinweise auf das 31. Studio-Album der Band, u.a. in Bildern, Text-An­spielungen und Typo­grafie. Die AGB auf der Landing-Page hackneydiamonds.com ver­weisen auf Universal Music.
theguardian.com

Kita-Kampagne verordnet Berlin mehr Erziehung.

So schön kaputt: Die landes­eigenen Kitas in Berlin werben unter den Motto "Berlin braucht Erziehung" um Fachpersonal. Die Kampagne der Agentur Gud.Berlin hat einen sechs­stelligen Etat und zeigt die Hauptstadt von ihrer nicht so schönen Seite, um klarzumachen, wie wichtig Erziehung für den Zusammenhalt der Stadt ist. Auf der Kampagnen-Seite können sich Interessierte mit nur drei Klicks bewerben.
youtube.com (45-Sek-Video)

Klick-Tipp: “Clap” zeigt Ur-Version der Mainzelmännchen.

Klick-Tipp: "Clap" lässt den ursprünglichen Entwurf der Mainzelmännchen ausgraben, der vor 60 Jahren als Vorlage für die ZDF-Werbefiguren diente. Die kurzen Trickfilme entstehen bis heute als Hand­zeichnung, teils auf Papier, teils am Tablet. Für den "Witz und den Charme der ZDF-Ehren­mitarbeiter gibt es keine Algorithmen", sagt Hans-Joachim Strauch, Chef des ZDF-Werbe­fernsehen.
clap-club.de

Auf X erscheint Markenwerbung neben Nazi-Inhalten.

Kein gutes Umfeld: Auf dem Kurz­nachrichten­dienst X taucht Werbung von bekannten Marken neben Nazi-Content auf, berichten die NGO Media Matters for America und der Nachrichten­sender CNN. Ein Account, der entsprechende Inhalte verbreitet, sei inzwischen gelöscht worden. Erst vergangene Woche hatte X ein Tool vorgestellt, mit dem Werbe­kunden regulieren können, nicht neben kontroversen Inhalten aufzutauchen.
spiegel.de, cnn.com

Untersuchung findet Propaganda für Söldner-Gruppe Wagner bei Facebook und Instagram.

Wagner-Werbung: Bei Facebook und Instagram kursieren Hunderte Beiträge und Accounts, die für die russische Söldner-Gruppe Wagner werben, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Dabei will Meta Propaganda für Kriegs­verbrecher eigentlich keine Plattform bieten. Laut Untersuchung des Londoner Institute for Strategic Dialogue empfehle der Facebook-Algorithmus manchen Usern sogar Wagner-Inhalte. Ein Meta-Sprecher sagt, man entferne "regelmäßig Inhalte mit "klaren Verbindungen zu der Organisation".
sueddeutsche.de

Video-Tipp: Telekom-Kampagne zeigt Netz als Lebensader.

Video-Tipp: Die Deutsche Telekom stellt in einer Kampagne ihr Netz als "Betriebs­system des Lebens" in den Mittelpunkt. Unter dem Slogan "Netz ist alles. Wir sind das Netz" zeigt der Spot emotionale Momente, die erst durchs Netz möglich werden, etwa die Nachricht einer Geburt oder die Verabredung zum ersten Date. Der Spot stammt von der Berliner Agentur Adam & Eve.
youtube.com (1-Min-Video), telekom.com

Vermarktungschef Thomas Wagner verlässt P7S1, Nachfolger wird Ex-Springer-Mann Carsten Schwecke.

Ende der Wagner-Festspiele: Die Seven.One Entertainment Group und Vermarktungs­chef Thomas Wagner, 62, gehen getrennte Wege. Er verlässt ProSiebenSat.1 zum 15. Oktober nach 25 Jahren "auf eigenen Wunsch". Er habe sich "dazu entschieden 'Servus' zu sagen, um mich Themen zu widmen, die bisher zu kurz kamen". Konzernchef Bert Habets dankt Wagner für seinen "weg­weisenden Einsatz und die zukunfts­orientierte Führung". Nachfolger wird Carsten Schwecke, 47, der bis Ende 2022 Chef des Springer-Vermarkters Media Impact war. Schwecke wird den gesamten AdMonetization-Bereich der Seven.One Entertainment Group leiten und damit sämtliche Vermarktungs­themen verantworten. ProSiebenSat.1 adelt ihn als "ausgewiesenen Digital­vermarktungs-Experten".
presseportal.de, dwdl.de, turi2.de (Background Schwecke)

Aus dem Archiv von turi2.tv: "Der TV-Spot wird nie ausgedient haben" – Seven.One-Media-Chef Thomas Wagner über die Werbewirkung von TV. (6/2023)



Studio Gong stellt ersten Case für Programmatic Audio vor.

Radio­werbung: Ver­markter Studio Gong spielt im Juli erstmals auto­matisch gebuchte Radio-Spots bei Gong München aus. An der Kampagne für KFC, Galeria Kar­stadt Kauf­hof und GroupM waren Raudio.biz und Aprile Consulting beteiligt, die die Buchungs­platt­form Amy ent­wickelt haben. Mit der Lösung werde der Handel von Audio-Werbung schneller und effektiver, sagt Studio Gong.
horizont.net (€), studio-gong.de

Zitat: Vodafone-Deutschlandchef Philippe Rogge kritisiert Werbung der Telekom-Branche.

"Wir machen oft große Versprechen, halten diese aber zu selten ein."

Philippe Rogge, Deutschland­chef von Vodafone, äußert im dpa-Interview Selbst­kritik an der Werbe-Praxis der Tele­kommunikations­branche. Es gebe einen "großen Graben zwischen Werbung und Wirklichkeit", etwa bei Rabatten oder Über­tragungs­geschwindigkeit. Die Wahrheit werde oft "in Fußnoten versteckt".
augsburger-allgemeine.de

Umfrage: Mehrheit der Deutschen spricht sich für Werbebeschränkungen aus.

Weniger Werbung: Eine Mehr­heit der Deutschen stellt sich hinter die Forderung vom Cem Özdemir nach Werbe­beschränkungen für un­gesunde Lebens­mittel für Kinder, sagt eine Um­frage von Food­watch. Demnach befür­worten 66 % der Be­fragten Verbote. Geht es nach dem Ernährungs­minister, würde die Werbung für Süßes, Salziges und Fettiges in für Kinder relevanten Medien am Abend und am Wochenende ein­ge­schränkt.
welt.de

Meta muss Fake-Anzeigen mit Hendrik Streeck proaktiv unterbinden.

Vollstreeckungsbescheid: Virologe Hendrik Streeck gewinnt im Eilverfahren gegen Meta, berichtet die "FAZ" – es geht um Fake-Anzeigen bei Facebook, die mit seinem Gesicht für Medizin- und Pharma-Produkte werben. Das Landgericht Bonn urteilt, dass Meta die Fake-Anzeigen nicht nur nach Hinweisen löschen, sondern proaktiv dafür sorgen muss, dass weitere Anzeigen gleicher Art gar nicht erst zur Veröffentlichung kommen.
faz.net (€)

CO2-Ausgleich reicht nicht – Media-Legende Thomas Koch gibt fünf Tipps, die jeden Mediaplan nachhaltiger machen.


Nur noch kurz die (Media-)­Welt retten: Das Thema Nach­haltig­keit ist in deutschen Unter­nehmen und deren Marketing-Abteilungen “mit einem Ruck” ange­kommen, konstatiert Thomas Koch. Der Media-Experte weiß aber auch: Nach­haltig­keits­richt­linien für Media-Agenturen, die für den Werbe-Mix und die Aus­lieferung der Kampagnen zu­ständig sind, fehlen. Jeden­falls dann, wenn es über die reine Kompensation an­fallender Emissionen hin­aus­gehen soll. In seinem Gast­beitrag für turi2 gibt er 5 Tipps, die jeden Media­plan nach­haltiger machen. Eine Prise gesunden Menschen­verstand ein­zu­setzen, ist einer davon. Weiterlesen >>>

Neue Twitter-Chefin will Werbekunden zurückgewinnen.

Twitter will mit Video-Werbung und persönlicher Betreuung Werbekunden zurückgewinnen. Die neue Twitter-Chefin Linda Yaccarino habe den Beschäftigten laut "Financial Times" die Devise ausgegeben, sie müssten Werbe­kunden in persönlichen Gesprächen im "Nahkampf" überzeugen. Geplant seien u.a. Vollbild-Werbeanzeigen mit Ton sowie Kooperationen mit Promis. Zudem stehe Twitter in Verhandlungen über eine umfassende Werbe-Partnerschaft mit Google.
handelsblatt.com, businessinsider.com, ft.com (€)

Medieninsider startet Vermarktungs-Netzwerk für Newsletter und Podcasts.

Vermarktungsinsider: Das Fachportal Medieninsider von Marvin Schade und Matthias Bannert gründet ein Netzwerk zur Vermarktung themen­verwandter Newsletter und Podcasts. Im Boot sind u.a. die Newsletter TextHacks von Anne-Kathrin Gerstlauer, Blaupause von Sebastian Esser und Wittkamps Woche von Peter Wittkamp. Erster gemeinsamer Anzeigen-Kunde ist die Hamburg Media School.
medieninsider.com

Für Foodwatch sind Pom-Bär Ofen-Minis die “dreisteste Werbelüge des Jahres”.

Süßes Geheimnis: Die Verbraucher-Organisation Foodwatch vergibt den Negativpreis "Goldener Windbeutel" für die "dreisteste Werbelüge des Jahres" an die Pom-Bär Ofen-Minis, berichtet das RND. Der Hersteller Intersnack werbe mit "50 % weniger Fett" und erwecke damit den Eindruck, es handle sich um einen gesunden Snack. Jedoch enthielten die Chips etwa sechsmal so viel Zucker wie die Original-Pom-Bären.
rnd.de

Cem Özdemir bessert bei Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel nach.

Werbe­verbot: Die geplanten Werbe-Beschränkungen für ungesunde Lebens­mittel sollen nun weniger streng aus­fallen, sagt Minister Cem Özdemir der "Rheinischen Post". Demnach soll das Werbe­verbot nur zu Zeiten gelten, wenn besonders viele Kinder fern­sehen, etwa werk­tags zwischen 17 und 22 Uhr. Bisher war von einem Verbot von 6 bis 23 Uhr die Rede.
rp-online.de (Interview), augsburger-allgemeine.de (Zusammenfassung)

Medienanstalten kritisieren geplantes Werbeverbot.

Medienvielfalt vs. Werbeverbot: In der Diskussion um ein Werbe­verbot für ungesunde Lebens­mittel, die sich an Kinder richtet, appellieren nun die Medien­anstalten an die Politik. Der Schutz von Kindern vor über­mäßigem Konsum von ungesunden Lebens­mitteln sei "ein wichtiges Ziel", gleiches gelte jedoch für die "Medien- und Meinungs­vielfalt auf Basis des Grund­rechts der Rundfunk­freiheit", sagt Wolfgang Kreißig, Vorsitzender der Direktoren­konferenz der Landes­medien­anstalten. Die aktuellen Pläne des Ernährungs­ministeriums würden zu "erheblichen Werbe­einbußen" führen und damit die Vielfalt der Medien im Rundfunk gefährden.
dwdl.de, turi2.de (Background)

Zitat: Keine Studie beweist, dass Süßigkeiten-Werbung Kinder dick macht, sagt Statistik-Professorin Katharina Schüller.

"Es geht nicht darum, was irgendwie logisch erscheint, sondern ob die Politik eine evidenz­basierte Entscheidung für weit­reichende Maßnahmen trifft. Und das ist hier nicht der Fall."

Statistik-Professorin Katharina Schüller findet in einem Gutachten für den Lebensmittel­verband keinen Zusammenhang zwischen Werbung für ungesunde Lebens­mittel und Fett­leibigkeit bei Kindern. Diese Kausalität lasse sich "in keiner Studie belegen", sagt sie im Pioneer-Interview.
thepioneer.de (€), turi2.de (Background)

EU-Kommission wirft Google Bevorzugung eigener Werbedienste vor und fordert Teilverkauf.

Gegen Googles Gelddruckmaschine: Die EU-Kommission fordert Google auf, Teile seiner Werbe­dienste zu verkaufen. Wettbewerbs­kommissarin Margrethe Vestager befürchtet, "dass Google seine Marktstellung genutzt haben könnte, um seine eigenen Vermittlungs­dienste zu begünstigen." Google wider­spricht den Vorwürfen, sie bezögen sich auf einen "eng ein­gegrenzten Aspekt des Werbe­geschäfts".
faz.net

“Der TV-Spot wird nie ausgedient haben” – Seven.One-Media-Chef Thomas Wagner über die Werbewirkung von TV.


Butter bei die Werbung: TV-Werbung bleibt für ProSiebenSat.1 das “Brot- und Butter-Geschäft, weil es immer noch wahnsinnig gut funktioniert”, sagt Thomas Wagner, Geschäftsführer des Vermarkters Seven.One Media im Video-Interview von “Horizont” und turi2.tv im Umfeld der Screenforce-Days. “TV hat nach wie vor den größten Impact und den wird es auch zukünftig behalten”, zeigt sich Wagner im Gespräch mit turi2-Redakteur Björn Czieslik überzeugt. Zwar gingen die Reichweiten des linearen Fernsehens zurück, “aber wir haben die Zuschauer ja auf anderen Devices, auf anderen Plattformen, die unseren Content zeitunabhängig und Device-unabhängig dort konsumieren”. Dabei sieht Wagner TV-Sender und deren Bewegtbildangebote gegenüber anderen Video-Plattformen im Vorteil: “Es geht um das Thema Premium, Umfeld-Qualität, Messbarkeit und großer Screen” – und auch um die Nutzungssituation: “Wenn man sich bei uns Videos anschaut, ist das in der Regel lean back und Ton an.”
Weiterlesen >>>, turi2.tv (10-Min-Video bei YouTube)

“Ich habe heute den Optimisten dabei.” AdAlliance-Chef Frank Vogel über das RTL-Programm und die Werbe-Aussichten für das 2. Halbjahr.


Prinzip Hoffnung: AdAlliance-Chef Frank Vogel gibt sich am Rande der Screenforce Days optimistisch beim Blick auf die TV-Werbung. Der Markt bleibe zwar “anspruchsvoll”, die Zahlen würden aber von Monat zu Monat besser, sagt er im Video-Interview von “Horizont” und turi2.tv. Mit Blick auf das Gesamtjahr rechnet er damit, dass die Bilanz des RTL-Vermarkters mindestens stabil ausfällt, und hofft sogar auf ein kleines Plus, verglichen mit dem Vorjahr und über “mehr oder weniger alle Gattungen” hinweg.

Einen Beitrag dazu soll die “Cross Over Evolution” der AdAlliance leisten. “Wir werden in fünf Jahren weniger über Einzelgattungen sprechen”, ist Vogel überzeugt. Künftig gehe es um eine Reise und darum, den Kunden und Agenturen eine Nettoreichweite aus TV, Digital und Adressable TV auszuweisen. Mit dem “Cross-Contact-Report” sei die AdAlliance schon weit auf diesem Weg, sagt Vogel. Er sieht bei den werbenden Unternehmen aber den Wunsch, eine solche Reichweite über alle Vermarkter hinweg auszuweisen. Daran müssten die Vermarkter nun im Rahmen der AGF arbeiten.
weiterlesen >>>, turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube)

Lebensmittel-Industrie kämpft mit Gutachten gegen Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel.

Lebens­mittel-Werbung: Im Streit um ein Werbe­verbot für Süßig­keiten legt der Deutsche Lebens­mittel­verband ein neues Gutachten vor. Demnach zeige keine Studie einen Zusammen­hang zwischen Süßig­keiten-Werbung und fett­leibigen Kindern. Die Autorinnen des Gutachtens werfen der "großen Mehrheit der Studien" methodische Mängel vor. Zudem würden die Unter­suchungen von Verbots-Befür­wortern falsch inter­pretiert.
thepioneer.de (€)

Video-Tipp: Telekom wirbt mit Rapperin Badmómzjay um die Gen-Z.

Video-Tipp: Die Telekom will mit ihrer Kampagne "Check das nochmal" gegen ihr Image werben, teuer zu sein. Die deutsche Rapperin Badmómzjay greift in dem Clip Vorurteile auf: "Wer so aussieht, kann kein Vorbild sein?" Als Frau im Hiphop-Business habe Badmómzjay auch mit Voreingenommenheit zu kämpfen, begründet die Telekom die Wahl ihres Testimonials.
youtube.com (20-Sek-Video) via wuv.de

“Es geht immer um Content” – Visoon-CEO Franjo Martinovic über Fernsehen als Medium, bei dem der Verbreitungsweg eine Nebenrolle spielt.


Dur statt Moll: Franjo Martinovic, CEO des Videovermarkters Visoon Video Impact von Axel Springer und Paramount, will nicht ins Klagelied der Werbekrise einstimmen. Im Video-Interview von “Horizont” und turi2.tv im Vorfeld der Screenforce Days vergleicht er die derzeitige Situation der Branche lieber mit einem Chanson: “Dieser besteht immer aus einem melancholischen Part, aber auch aus sehr viel Heiterkeit, Freude und Zuversicht. Und genauso sehe ich auch den Fernsehbereich”, sagt Martinovic im Gespräch mit turi2-Redakteur Björn Czieslik. Angst vor einem Bedeutungsverlust des Fernsehens hat Martinovic nicht. Fernsehen definiere sich für ihn schlicht über den Konsum von Bewegtbild: “Es geht immer um Content. Man will sich emotionalisieren und informieren lassen. Und die Verbreitungsform ist da egal.”
Weiterlesen >>>, turi2.tv (10-Min-Video bei YouTube)

Hurtigruten Expeditions wirbt erstmals im TV.

TV ahoi! Die Kreuzfahrt-Marke Hurtigruten Expeditions schaltet erstmals TV-Werbung. Der Spot läuft bei ARD und ZDF und ist Teil einer integrierten Kampagne, die auch Print, digital und Social Media umfasst. Die Reederei will damit Reisende darauf aufmerksam machen, dass sie auch Expeditions­reisen anbietet – und nicht nur Touren auf der bekannten Postschiff­linie entlang der norwegischen Westküste.
wuv.de (€)

Auch GGPoker trennt sich von Till Lindemann und löscht Kampagnen-Spots.

Zu hoch gepokert: Auch der Online-Glücksspiel­anbieter GGPoker beendet die Zusammen­arbeit mit Rammstein-Sänger Till Lindemann. Grund sind die aktuellen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs. GGPoker hatte erst im April eine große Kampagne mit Lindemann gestartet und hat die Spots nun von allen Digital- und Social-Media-Kanälen entfernt. Zuvor hatte bereits Rossmann ein Rammstein-Parfum aus dem Sortiment genommen.
horizont.net (€)

Video-Tipp: Heinz Ketchup nutzt Fan-Posts für Werbekampagne.

Video-Tipp: Ketchup-Hersteller Heinz nutzt Geschichten, die Fans der Marke auf Reddit, TikTok oder Instagram gepostet haben für seine erste weltweite Kampagne. In dem Spot lässt sich u.a. eine Frau das Marken­logo tätowieren und ein Mann schmuggelt eine Packung Ketchup in ein nobles Restaurant. Die Kampagne ist die bisher größte Medien­investition des Unternehmens.
adweek.com (mit 1-Min-Video)

Lidl wird Hauptsponsor des Profi-Radsport-Teams Lidl-Trek.

Radl lohnt sich: Der Discounter Lidl wird Hauptsponsor im Profi-Radsport. Der Rennstall, der mit US-Lizenz bisher als Trek-Segafredo fährt, heiß künftig Lidl-Trek. Das Sponsoring umfasst das Männer- und Frauen-Team. Premiere unter neuem Namen ist am 30. Juni beim Giro d'Italia der Frauen sowie bei der Tour de France der Männer am 1. Juli. Lidl war bereits in der Vergangenheit beim belgischen QuickStep-Team engagiert.
express.de, unternehmen.lidl.de

Lidl bucht alle Werbeanzeigen in “Bild” und “Welt”.

Lidl lohnt sich – für Springer: Discounter Lidl belegt zu seinem 50. Geburtstag die gesamten Ausgaben von "Bild" und "Welt" mit Werbe­anzeigen. In der Samstags­ausgabe der "Bild" erscheinen insgesamt 15 Anzeigen. Am Freitag buchte der Discounter die komplette Ausgabe der "Welt". Laut Springer-Vermarkter Media Impact ist es das erste Mal, dass ein einziger Anzeigen­kunde eine Kampagne in "Bild" und "Welt" in Kombination exklusiv durchgängig schaltet.
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Umweltministerin Steffi Lemke will Greenwashing durch Regeln und Standards eindämmen.

Rote Karte fürs Greenwashing: Umweltministerin Steffi Lemke will gegen falsche Versprechen in Bezug auf Umwelt­verträglichkeit und angebliche Klima­neutralität vorgehen. "Wir erleben seit einiger Zeit eine regelrechte Flut an Greenwashing", sagt sie im Zeit-Online-Interview. Die Politik müsse dafür Regeln und Standards setzen. Lemke hofft vor allen auf die Green-Claims-Richtlinie der EU-Kommission, die vorschreibt, dass Werbe­aussagen spezifisch sein und auf wissen­schaftlichen Fakten basieren müssen. Unabhängige "Verifizierer" sollen die Aussagen prüfen.
zeit.de