"Was viele unterschätzt haben, ist die Reformfähigkeit der TV-Anbieter. Wenn es um Events geht, ist TV nach wie vor einzigartig."
Hirschen-CEO Marcel Loko prophezeit dem Fernsehen im turi2-Interview noch eine lange Zukunft. Der Streit um die Definition der werberelevanten Zielgruppe zwischen RTL und ProSiebenSat.1 ist ihm im Alltag dennoch "ziemlich egal".
turi2.de
Bis zur Unendlichkeit: Ikea hat zusammen mit der Agentur Thjnk die wohl längsten Plakatflächen Deutschlands geschaffen. Sie zeigen in mehreren Großstädten aneinander gereiht bis zu 40 Ikea-Produkte, die einen vom ersten Babybrei bis zur letzten Kaffeefahrt begleiten. Inspiriert wurde die Aktion wohl durch Ikea-Bons, die komischerweise auch immer mehrere Meter lang sind, obwohl man doch nur Kerzen und eine Klobürste kaufen wollte.
horizont.net (€)
"Vielleicht sollten wir uns nicht fragen, warum Frauen davonlaufen, sondern warum Frauen über Jahre hinweg systematisch aus Agenturen vertrieben wurden."
Isabel Gabor, Gründerin des Ad Girls Clubs, sieht das Abwandern von Frauen als Resultat struktureller Probleme der Werbebranche.
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Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
turi2 edition #20: Warum laufen der Werbebranche die Frauen davon, Isabel Gabor?
Werden gegangen: Agenturen konkurrieren nicht mehr nur untereinander, sondern auch mit großen Unternehmen, die Frauen besser behandeln, schreibt Isabel Gabor in der turi2 edition #20. Mit “erschreckenden” Ergebnisse einer Umfrage unter Frauen im Werbe-Business wirft die Gründerin des Ad Girls Clubs der Branche in ihrem Gastbeitrag vor, Frauen jahrelang schlecht behandelt und dadurch vertrieben zu haben. Sie sieht zwar Licht am Ende des Tunnels, hat aber Verständnis für Kolleginnen, die auf einen langsam einkehrenden Wandel nicht warten möchten. Weiterlesen >>>, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)
Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
Notwendige Trennung: Werber Raphael Brinkert spricht im OMR-Podcast über die Trennung von seinem früheren Geschäftspartner, Ex-Fußballprofi Christoph Metzelder. Einen Tag nach der Entscheidung, wieder Sportmarketing zu machen, wurden Vorwürfe publik, Metzelder habe kinderpornografische Bilder verschickt. "Ich war natürlich schockiert", erinnert sich Brinkert im Gespräch mit Philipp Westermeyer. Die Partnerschaft mit Metzelder unmittelbar zu beenden, sei eine "betriebswirtschaftliche Notwendigkeit" gewesen. "Es hätte keinen Sinn gemacht, einen Prozess abzuwarten, der neun oder zwölf Monate dauert und die Agentur komplett lähmt." In solchen Fällen sei der mediale Schaden oft größer als die juristische Bestrafung. "Meine Hoffnung wäre gewesen, er hätte sofort klaren Tisch gemacht", sagt Brinkert und wünscht Metzelder, "dass er eine zweite Chance in der Gesellschaft bekommt".
Zum Vorwurf, seine Agentur BrinkertLück habe den Zuschlag für Corona-Kampagnen nur wegen seiner Nähe zur SPD bekommen, sagt Brinkert lediglich: "Das ist auch sehr viel Oppositionsarbeit." Im Podcast räumt er mit Gerüchten auf, er habe Innenministerin Nancy Faeser bei der WM in Katar zum Tragen der One-Love-Armbinde geraten und stecke hinter der Mund-Zu-Geste der Nationalelf. Aus der Tatsache, dass Faeser und er gleichzeitig im Stadion waren, zu schlussfolgern, er hätte ihr gesagt, was sie tun soll, "ist sehr viel Grimms Märchen und sehr wenig Verstand von Journalisten", sagt Brinkert. "Mit Frau Faeser habe ich bis heute kein einziges Mal gesprochen." Mit dem DFB gab es zwar Ideen für eine Kampagne, die jedoch verworfen wurden. Mit der Mund-zu-Geste habe Brinkert nichts zu tun gehabt: "Ich habe sie in der Sekunde gesehen, wo sie die Welt gesehen hat." (Archivfoto: Axel Heimken / dpa / Picture Alliance)
omr.com (78-Min-Audio), bild.de (zu Metzelder)
"Der durchgeknallte Werber der 80er-Jahre, der seine Arbeit im Drogenrausch macht, ist definitiv nicht mehr zeitgemäß."
Für Hirschen-CEO Marcel Loko ist die Werbung heute eine "im besten Sinne seriöse Branche". Im turi2-Interview gibt er Tipps für den Nachwuchs, sagt aber auch, dass die Werbung das Versprechen, ihren Köpfen "Fame und Fortune" zu bescheren, heute nicht mehr geben kann.
turi2.de
Greenwerbing: Die Grünen in Niedersachsen stellen Strafanzeige wegen gefälschter Wahlplakate in Hannover, Osnabrück, Göttingen und Lüneburg. Auch eine Fake-Website des Landesverbands und eine falsche Pressemitteilung sind aufgetaucht. Die Seite sei auf den Namen Jan Böhmermann angemeldet, so ein Sprecher der Partei. Dafür sei die Aktion aber wohl "ein paar Nummern zu klein". Eines der Plakate zeigt Robert Habeck, der Volker Wissing mangelndes Engagement beim Klimaschutz vorwirft. Wer hinter der Aktion steht, ist bisher nicht klar. Ströer gibt an, die Werbeflächen seien nicht offiziell gebucht worden.
t-online.de, faz.net, landeszeitung.de (€)
Bringen den Storch: Der OWM-Vorsitzende und Head of Media beim Süßwaren-Hersteller Ferrero Uwe Storch ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der AGF Videoforschung. Mit Storch macht den Job erstmals ein Kundenvertreter, teilt AGF-Chefin Kerstin Niederauer-Kopf mit. Storch ist bereits seit einigen Jahren in dem Gremium. Der Werbe-Fachmann kommt für Ex-WeltN24-Chef Torsten Rossmann, der den Rat Ende 2022 verließ. Für Springer sitzt jetzt Rossmann-Nachfolger Frank Hoffmann im AGF-Aufsichtsrat.
agf.de
“Es wäre dumm, die 50- bis 59-Jährigen zu vernachlässigen” – Hirschen-CEO Marcel Loko über die Zukunft des Fernsehens und der Werbe-Branche.
Generationenfrage: RTL möchte die Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen etablieren, ProSiebenSat.1 hält dagegen. Marcel Loko, CEO der Hirschen Group, findet, dass eine Eingrenzung auf 14 bis 49 Jahre nicht mehr zeitgemäß ist. Im Interview mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow erklärt er, warum ihm das öffentliche Tauziehen der Sendergruppen um die Zielgruppen-Definition im Alltag trotzdem “ziemlich egal” ist. Außerdem spricht er darüber, warum die Arbeit in der Werbung heute komplexer ist als früher, und er sagt, was die Werbebranche jungen Menschen heute bieten kann – und was nicht. Weiterlesen >>>
"Ich bin noch heute stolz darauf, ohne Vitamin B oder finanzielle Unterstützung von zu Hause nach der Uni eine erfolgreiche journalistische Karriere gestartet zu haben."
ARD-Media-Chefin Elke Schneiderbanger blickt im Agenda-Fragebogen in der turi2 edition #20 auf die Anfänge ihrer beruflichen Laufbahn zurück. Die Zeit sei "nicht immer einfach" gewesen, "aber immer spannend und fordernd".
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Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
Gibt’s nicht, gibt’s doch: Die Deutsche Telekom wirbt für den Glasfaser-Ausbau in einem Stadtteil, den es gar nicht gibt. "Jetzt in Hannover-Vahrenfeld" prangt auf einem Plakat, doch der Ortsteil heißt Vahrenwald. Damit dürfte endlich geklärt sein, warum es in Deutschland noch immer in zu vielen Gegenden an schnellem Internet mangelt – angeschlossen werden offenbar nur ausgedachte Geisterstädte.
t-online.de
Liebe @deutschetelekom ich finds sehr gut dass Ihr in Hannover Glasfaser ausbaut aber der Stadtteil heißt Vahrenwald nicht Vahrenfeld noch habt Ihr den Wald nicht kleingeholzt also ändert bitte eure Wertetafeln😂 ( ist nur gut gemeint ) pic.twitter.com/QUshMTmpqF
— Bizarro Eljnoubi (@MEljnoubi) January 24, 2023
Hör-Tipp: Im Podcast der Medientage Mitteldeutschland sagt Olaf Peters-Kim, Geschäftsführer des Werbeunternehmens Welect, dass Choice-Driven-Advertising besser wirkt als andere datengetriebene Werbeformate. Es sei "nicht mehr zeitgemäß den Menschen, die Werbung aufzudrängen". Kampagnen, bei denen sich Nutzer aus mehreren Anzeigen eine bewusst auswählen, verminderten u.a. Streuverluste für die Werbetreibenden.
medientage-mitteldeutschland.de (13-min-Audio)
Auswechsel-Spielerin: Süßwaren-Hersteller Mars Wrigley nimmt seine Schokolinsen-Maskottchen bei M&Ms aus dem Rennen und macht Comedienne und Schauspielerin Maya Rudolph zum neuen Markengesicht. Der Konzern reagiert damit auf einen Shitstorm. Der rechte TV-Moderator Tucker Carlson hatte eine weibliche Schokolinse als "weniger sexy" bezeichnet, weil sie keine hochhackigen Schuhe mehr trägt.
spiegel.de
Kein Schonwaschgang: Die EU-Kommission will gegen falsche Werbeversprechen im Bezug auf Klimafreundlichkeit vorgehen. Entsprechende Angaben müssten künftig auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und internationalen Standards basieren und von unabhängigen Dritten überprüft werden. Zudem soll der gesamte Produktionszyklus in die Bewertung einfließen. Die EU-Kommission will das Gesetz im März vorstellen, dann müssen das EU-Parlament und die Mitgliedsländer darüber beraten.
horizont.net
Sparprogramm: Die Top-Player des deutschen Werbemarktes nehmen im Dezember 2022 deutlich weniger Geld in die Hand, sieht "Horizont" im Nielsen-Ranking. Procter & Gamble ist mit knapp 140 Mio Euro weiter auf Platz 1, kürzt seine Ausgaben aber um 30 % im Vergleich zum Vorjahr. Ebenso wie Ferrero, der vom 2. auf den letzten Platz abrutscht und nur noch 25 Mio Euro lockermacht. Hinter Procter folgen Aldi mit 65 Mio Euro und Lidl mit 59 Mio Euro. Am meisten sparen Amazon und Telefonica mit einem Minus von jeweils 46 % und 36 %.
horizont.net (€)
Talfahrt: Der deutsche Werbemarkt hat 2022 brutto 3,4 % verloren, bilanziert der Marktforscher Nielsen. Haben die Unternehmen 2021 noch 38 Mrd Euro für Werbung ausgegeben, waren es 2022 nur noch 36,7 Mrd. Größter Verlierer ist das Fernsehen, in das 5,5 % weniger Geld geflossen ist. Gleichzeitig bleibt TV mit 17,1 Mrd Euro das volumenstärkste Werbemedium. Die Brutto-Werbeausgaben im Print sind um 3,8 % auf knapp 7,9 Mrd Euro gesunken, online sind es 3,9 % weniger auf rund 4,5 Mrd Euro. Mehr Geld investiert wurde in Werbebriefe, Kataloge, Prospekte, Wurfzettel und Flyer. Hier registriert Nielsen einen Anstieg um 3,4 % auf knapp 2,6 Mrd Euro. Und auch Außenwerbung ist um 2,1 % auf 2,6 Mrd Euro gestiegen. Anders als Nielsen rechnet der ZAW für 2022 mit einem Plus des deutschen Werbemarkts und einem Volumen von 48,66 Mrd Euro.
horizont.net (€), turi2.de (Background)
From the Funke to the Wall: Digital-Experte Björn Wendler ist seit Beginn des Jahres Leiter des Bereichs Digital Out of Home beim OOH-Vermarkter WallDecaux. Er hat damit den Social-Media-Publisher Media Partisans von Funke verlassen, bei dem er seit 2019 als Geschäftsführer tätig war. Bei WallDecaux verantwortet er die Teams für Programmatic, Digital Content, Digital Strategy, Campaign Management und Innovate.
wall.de
"In der Werbung wird auch mit Sprache gearbeitet, aber die Wahrheit spielt eben nur eine Statistenrolle."
Gabor Steingart glaubt, dass der 2018 beim "Spiegel" als professioneller Fälscher aufgeflogene Claas Relotius als Werbetexter bei Jung von Matt nun "endlich im richtigen Beruf gelandet" ist.
thepioneer.com (€), turi2.de (Background JvM/Relotius)
"Wir brauchen im Jahr 2023 das neue Media-Buzzword WiFiDuDaDe: Wie findest Du das denn? Fragt mit dem Entwurf einfach random fünf Leute, wie es denen gefällt – bezahlbare Marktforschung für jeden!"
Uwe Storch, Vorsitzender des Branchenverbands OWM und Media-Chef von Ferrero, fordert in der turi2 edition #20 eine größere Macher-Mentalität in Kommunikation und Werbung. In umbrüchigen Zeiten wie diesen würden "heute die Sieger, eben die Gewinner der nächsten Jahre geschmiedet".
turi2.de, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)
Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
"Anders als es Stephan Schmitter darstellt, kauft der Werbemarkt nicht 14-59 – und hat auch bisher nicht 14-49 gekauft."
SevenOne Media-Geschäftsführer Guido Modenbach liefert im DWDL-Interview "vehementen" Widerspruch gegen den Vorstoß von RTL-Programmgeschäftsführer Stephan Schmitter, die Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen zu etablieren. Werbekunden würden teils "sehr differenzierte" Zielgruppen nutzen.
dwdl.de, turi2.de (Background)
turi2 edition #20: Warum brauchen wir 2023 bessere Werbung, Uwe Storch?
Jahr-Versüßer: Uwe Storch, Vorsitzender des Branchenverbands OWM und Media-Chef von Ferrero, hält es mit Friedrich Schiller und bleibt auch in schweren Zeiten optimistisch. Er glaubt, dass in den Umbrüchen unserer Zeit einige Chancen stecken, schreibt er in der turi2 edition #20. Storch rät allen in Werbung und Kommunikation, 2023 öfter die “WiFiDuDaDe”-Frage zu stellen.
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Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
Schlankes Programm: Die Verbraucherorganisation Foodwatch fordert ein generelles Werbeverbot für Süßigkeiten zwischen 06.00 und 23.00 Uhr und geht dabei über ein geplantes Gesetz der Ampel-Regierung hinaus. Der Verband argumentiert mit einer neuen Studie der Universität Hamburg, wonach Kinder insbesondere im Abendprogramm viele Werbespots für ungesunde Zuckerbomben zu sehen bekommen.
spiegel.de, foodwatch.org
Bayerisch Botox: Der regionale Werbe-Vermarkter der "Süddeutschen Zeitung" verpasst sich ein Mini-Facelift. Statt SZ Media Regional heißt die Einheit seit 1. Januar SZ Media Bayern. Davon erhoffen sich die Vermarkterinnen eine klarere und ansprechendere Positionierung. Der Leitgedanke der Neuausrichtung laute: "Wir machen Marken in Bayern".
swmh.de
Tatjana Patitz, 56, ist tot: Das deutsche Model ist in seiner Wahlheimat Kalifornien gestorben. In den 1990er Jahren stand Patitz in einer Riege mit Super­models wie Claudia Schiffer, Naomi Campbell und Linda Evangelista. Sie zierte die Titelseiten großer Modemagazine und war im Musikvideo zum Hit Freedom von George Michael zu sehen. Bekannt wurde sie allem durch Bilder von Fotograf Peter Lindbergh.
faz.net, vogue.de
Genderneutral: Meta verbietet auf Facebook und Instagram künftig Werbung, die Teenager aufgrund ihres Geschlechts adressiert. Werbetreibende sollen Jugendliche nur noch anhand ihres Alters und Standortes ansprechen dürfen. In Kraft treten sollen die neuen Targeting-Regeln ab Februar.
about.fb.com via basicthinking.de
Zucker-Diät: Der Discounter Lidl kündigt an, ab 1. März keine ungesunden Lebensmittel wie Schokolade oder überzuckerte Puddings mehr an Kinder zu bewerben. Ausnahmen will der Einzelhändler bei Aktionsware zu Weihnachten, Ostern und Halloween machen. Lidl gibt an, damit "als erster deutscher Lebensmitteleinzelhändler eine entsprechende Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO)" umzusetzen. Die WHO spricht sich gegen das Marketing von Lebensmitteln mit hohen Anteilen an gesättigten Fettsäuren, Zucker oder Salz im Umfeld von Kindern aus.
Bis Ende 2025 sollen die Verpackungen von Produkten der Lidl-Eigenmarken nur noch dann ansprechend für Kinder gestaltet sein, wenn der Inhalt nach WHO-Kriterien als gesund gilt. Luise Molling vom Verbraucher-Verein Foodwatch lobt die Entscheidung – und fordert Aldi dazu auf, nachzuziehen: "Angesichts grassierender Fehlernährung bei jungen Menschen mit zum Teil tödlichen Folgen ist der Vorstoß von Lidl ein wichtiger, aber auch längst überfälliger Schritt."
spiegel.de, zeit.de, horizont.net (€, "Lebensmittelzeitung"), foodwatch.org, unternehmen.lidl.de
Faktenbündelung: Die Hamburger Agentur-Gruppe Faktenkontor bündelt ihre Aktivitäten unter dem Namen PER Agency. Unter dieser Marke agieren künftig die PR-Agentur Faktenkontor, der Digitalspezialist Deep Digital sowie die Kreativ-Agentur Havana Orange. Geschäftsführer Roland Heintze verspricht sich von der Fusion eine größere Einheit, die "die Wertschöpfungskette noch besser abbildet".
horizont.net (€), new-business.de
Grill den Grill: Comedian Atze Schröder findet Grillen privat "einfach überflüssig", erzählt er der dpa. Er habe noch nie einen Grill gehabt: "Wenn jemand damit ankommt, frage ich nur: 'Sag mal, hast du keine Küche?'" Seine Bühnenfigur sieht das bekanntlich ganz anders – da geht es schließlich um Geld die Wurst.
sueddeutsche.de
Großspurig: Die Deutsche Bahn wirbt mit Grabarz & Partner in einer groß angelegten Arbeitgeber-Kampagne um 25.000 neue Beschäftigte. Nach Abzug der Abgänge soll es bei der Bahn bis Ende des Jahres 9.000 mehr Stellen als heute geben. Am Montagabend starten Spots im TV, dazu gibt es Plakate und Social-Media-Anzeigen. Der Krankenstand beim Staatskonzern ist hoch, viele Mitarbeiterinnen gehen bald in Rente – auch mit Blick auf das 49-Euro-Ticket braucht die Bahn mehr Leute.
handelsblatt.com, horizont.net (Motive + 30-Sek-Video, €)
Serviceplan will alle bisherigen Anteile von Sybille Stempel, der Tochter von Agentur-Mitgründer Rolf Stempel, übernehmen, berichtet "Horizont". Beim Bundeskartellamt habe die Agentur-Gruppe die Übernahme der Kommanditanteile in Höhe von 30,61 % angemeldet. Sybille Stempel wolle sich stärker auf ihre privaten Engagements konzentrieren und sich auch aus dem Aufsichtsrat von Serviceplan zurückziehen. 1970 hatte Rolf Stempel die Agentur zusammen mit Peter Haller, Vater des heutigen Gruppenchefs Florian Haller gegründet, 1998 zog er sich aus dem operativen Geschäft zurück, 2013 starb er.
horizont.net (€)
Twitter lockert in den USA sein Werbeverbot für politische Inhalte. Der Konzern will die 2019 eingeführten Regeln "an die des Fernsehens und anderer Medien angleichen". Seit der Übernahme durch Elon Musk laufen Twitter die Werbekunden weg, bisher gemiedene Geldgeber sollen nun die Einnahmen ankurbeln.
spiegel.de, theverge.com
Video-Tipp: In einem poppigen 45-Sekünder bewirbt die Agentur Ressourcenmangel das neue Angebot des "Tagesspiegels" und lässt darin u.a. Barack Obama und Klaus Wowereit sprechen. "Aus der Welt. Aus der Weltstadt." lautet der Claim der Kampagne, die in Print, OOH, Social Media und im Kino läuft. Der "Tagesspiegel" erscheint seit Ende November im Tabloid-Format mit überregionalen und regionalen Seiten.
youtube.com (45-Sek-Video) via meedia.de, turi2.de (Background)
Will weniger: Die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Ramona Pop, mahnt "eine deutlich strengere Regulierung der Werbung für Kinderprodukte" an, die nicht den Empfehlungen der WHO entsprechen. Der dpa gegenüber spricht sie sich u.a. für "Bannmeilen" um Kitas und Schulen sowie in Medien aus.
horizont.net
All die Unterschiede: Die Discounter-Ketten Aldi Nord und Aldi Süd gehen bei der Werbung wieder getrenntere Wege, berichtet die "Welt". Grund: Die Aldi-Führungskräfte in Nord und Süd hätten sich "nicht erneut auf eine einheitliche Stoßrichtung" einer gemeinsamen, großen Kampagne einigen können. So stellt Aldi Nord unter dem Slogan "Bewusst Preisbewusst" günstige Preise in den Mittelpunkt seiner aktuellen Werbung. Aldi Süd dagegen wirbt sechs Wochen im Rahmen einer "Veganuary"-Kampagne mit "Bewusste Ernährung – nur ohne den Hype" für den Verzicht auf tierische Produkte. Erst danach wolle auch Aldi Süd stärker auf den Preis eingehen. TV-Spots mit dem Slogan "Mit Aldi kannst du's dir leisten" würden beide Aldis entwickeln und nutzen, sagt eine Sprecherin von Aldi Süd. Erst seit 2016 machen Aldi Nord und Süd überhaupt gemeinsam TV-, Radio-, Plakat und Online-Werbung. Über Jahrzehnte war der wöchentliche Angebotsflyer Aldis einziges Kommunikationsmittel.
welt.de
(Fotos: Horst Galuschka / dpa, Thomas Dinges, Eibner-Pressefoto/ Picture Alliance)
Video-Tipp: VW bewirbt sein E-Auto ID.4 mit einer Seniorin, die ihrem alten Golf nachtrauert – und nur auf den ersten Blick altbacken ist. Im Autohaus überrascht sie nämlich Verkäufer und Zuschauerinnen mit ihrem Fahrstil. Der Film knüpft an einen niederländischen Kult-Spot von VW aus 2010 an. Darin spielt ebenfalls eine Golf-Oma die Hauptrolle.
youtube.com (1-Min-Video) via horizont.net, youtube.com (Spot von 2010)
Geld-Zurück-Garantie: Das kostengünstigere Netflix-Abo mit Werbung erreicht laut dem US-Portal Digiday nicht die erhofften Abrufzahlen. Demnach erreicht das Angebot, das hierzulande 4,99 Euro kostet, nur 80 % der erwarteten Zuschauer. Werbekunden könnten daher ihr Geld für gebuchte, noch nicht gezeigte Werbung zurückverlangen – bisher würden aber nur wenige Marken davon Gebrauch machen.
digiday.com via meedia.de
Werbung für alle: Die SevenOne Entertainment Group startet auf ihren Sendern barrierefreie Werbung. Künftig können Werbetreibende Spots mit Gebärdensprache, Unterschriften und Audiodeskription buchen. Zudem macht die ProSiebenSat.1-Tochter am Freitag, 16. Dezember, mit einem Werbeblock auf das Thema Barrierefreiheit aufmerksam. Statt regulärer Clips sehen Zuschauer vier Spots so, wie sehbehinderte Menschen die Werbung wahrnehmen.
dwdl.de
Zahl des Tages: Genau 32.878.000 Euro hat die Bundesregierung bis Ende November für Aufrufe zum Energiesparen ausgegeben. Werbung für die Entlastungspakete schlägt mit noch mal 709.000 Euro zu Buche. Die CSU kritisiert, dass ein langfristiges Konzept fehle, um das Energieangebot zu erhöhen.
spiegel.de
Er kam, sah und siegte? Die Agentur McCann und ihr Kreativchef Götz Ulmer, 55, gehen nach zwei Jahren schon wieder getrennte Wege. Er habe seine Mission erfüllt, der Agenturgruppe "kreativ wieder Leben einzuhauchen", sagt Ulmer. Seine Nachfolge ist noch nicht bekannt. Ulmer war zuvor 25 Jahre bei Jung von Matt.
horizont.net (€), turi2.de (Background)
Deutscher Werbemarkt erreicht 2022 ein Volumen von 48,66 Mrd Euro und wächst damit über das Vorkrisen-Niveau von 2019, meldet der ZAW. Grund für das Wachstum ist ein überproportionales Plus der Digital-Werbung, von dem deutsche Player allerdings nur wenig profitieren. Die ZAW-Mitglieder rechnen angesichts von Budget-Kürzungen mit einem schwierigen 1. Halbjahr 2023.
meedia.de, horizont.net (€)
World Wide Werbung: Lebensmittel-Konzern Rewe wandert nach der Abkehr vom Papier-Prospekt weiter ins Digitale und startet einen Chat-Bot auf Instagram. Der Rewe Spar-Assistent kann Interessierte per Privatnachricht etwa auf Coupons hinweisen oder mit dem Kundenservice verbinden. Rewe verschickt bereits seinen Prospekt wöchentlich via WhatsApp.
rewe.de, turi2.de (Background)
Video-Tipp: Basismedia-Chef Andreas Kösling warnt in der "Werbesprechstunde" mit Tobias Lammert vor dem Bidding-Verfahren, also der Vergabe von Werbung an den günstigsten Anbieter, denn "je billiger es wird, desto mehr Müll bekommt man unter dem Strich". Auch zu viel Targeting berge eine Gefahr, weil Menschen außerhalb der eigentlichen Zielgruppe, die ein Produkt dennoch kaufen würden, nicht erreicht werden. Im Umgang mit Neukunden müsse er viel Transparenz bieten.
youtube.com (22-Min-Video)
"Die Menschen wollen zwar sparen, aber sie sind keine Konsumverweigerer und das reine Schnäppchen ist nicht alles. Der Konsum wird bewusster."
Carsten Dorn, Geschäftsführer der Score Media Group, sagt im turi2-Interview, dass Werbung in Tageszeitungen in der Krise "beim Sparen und beim Planen" hilft – und das wirkt auf viele Menschen "beruhigend".
turi2.de, turi2.de/agenda2023 (weitere Beiträge)
“Planbarkeit wirkt beruhigend” – Carsten Dorn über Zeitung und Werbung in der Krise.
Sichere Bank: Tageszeitungen und ihre Werbung können Leserinnen ein Gefühl von Sicherheit vermitteln, sagt Carsten Dorn, Geschäftsführer der Score Media Group im Interview mit Nancy Riegel. In der Studie “Deutschland, dein Zuhause” hat der Zeitungs-Vermarkter untersucht, welche Anzeigen in schwierigen Zeiten am besten funktionieren. Nicht nur Sonderangebote, sondern auch Imagewerbung sind jetzt gefragt. Und: Mehrere Branchen sollten jetzt in der Krise erst recht werben, nicht nur als “vertrauensbildende Maßnahme”. Weiterlesen >>>
Lineares TV ist in Europa weiterhin die meistgenutzte Quelle für Video-Inhalte, sieben von zehn Europäerinnen schauen täglich TV, sagt die internationale Studie TV Key Facts der RTL AdAlliance. Die tägliche Fernsehdauer in Europa liegt im Schnitt bei 220 Minuten, in Nordamerika sind es 185 Minuten, weltweit 156 Minuten. Mit einem Anteil von 46 % sind Nachrichten weiterhin das wichtigste Genre im TV, im Vergleich zu 2020 ist der Anteil aber um 8 % gesunken. Beliebtestes Unterhaltungsformat sind Talent-Shows.
adzine.de, youtube.com (70-Minuten-Video, Präsentation der Ergebnisse)
Xmas ohne x: Der Ad Girls Club startet eine Kampagne gegen sexuelle Belästigung bei Firmen-Weihnachtsfeiern. Der Zusammenschluss von Mitarbeiterinnen aus rund 50 Werbeagenturen klärt unter dem Motto "All we want for Christmas is a Party without sexism" u.a. mit einem Leitfaden mit konkreten Tipps über Sexismus-Fails bei Weihnachtsfeiern auf.
horizont.net (€)
Fetter Fail: Der Abnahme-Konzern Weight Watchers tritt mit einer Marketing-Kampagne mit Fotograf Paul Ripke ins Fettnäpfchen. WW hatte für Ripke ein Profil bei Tinder angelegt. Frauen, die mit ihm ein Match hatten, bekamen die Empfehlung, sich bei Weight Watchers anzumelden – ohne, dass die Botschaft eindeutig als Werbung zu erkennen war. Als erste hat Künstlerin und Podcasterin Kim Hoss schon vor zwei Wochen auf die Kampagne aufmerksam gemacht. Nun entschuldigt sich Ripke via Instagram und kündigt an, seine Zusammenarbeit mit Weight Watchers zu beenden. Ihm sei als Werbe-Idee vorgeschlagen worden, dass "Paul, 41, einen Koch-Buddy sucht" – diese habe er auch freigegeben. In der Kampagne kamen jedoch ein anderer Text und ein anderes Foto von ihm zum Einsatz. Im Nachhinein sei die Werbung "eine dumme Idee" gewesen und wurde auf seine Bitte nach drei Tagen gestoppt. Auch Weight Watchers bittet in einem Statement um Entschuldigung. Das Unternehmen habe mit dieser Werbung "einen neuen Kanal ausprobieren" wollen – und musste feststellen, "wie unsensibel unser Verhalten war".
bild.de, ksta.de, stern.de
(Archivfoto: HOCH ZWEI / Imago Images; Montage: turi2)
Video-Tipp: Der Tech-Konzern Meta wirbt am Piccadilly Circus in London dreidimensional für seine VR-Brille Meta Quest 2. Die Videowerbung sieht für Zuschauende so aus, als würden Objekte und Menschen aus der Werbefläche herauskommen.
twitter.com/MattNavarra (35-Sek-Video)
This new @MetaQuestVR ad in Piccadilly Circus, London is unreal! 😲
— Matt Navarra (@MattNavarra) November 22, 2022
Watch to the end for 3D Spaceman! 🧑🏻🚀🚀#MetaQuest2 #ad pic.twitter.com/I2ciHnh2Yi
Looping Group befördert Anja Suren zur Unternehmenssprecherin. Sie verantwortet die externe Medienarbeit und strategische Kommunikation der Gruppe und berichtet an Mitgründer Rüdiger Barth. Suren wirkt seit 2017 im Kommunikations-Team der Münchner Agentur, zuvor war sie u.a. bei Burda, Springer und dem DLD tätig.
turi2 – eigene Infos
Video-Tipp: Die Tierschutzorganisation Peta wirbt mit einem Weihnachtsspot für den Verzicht auf den Weihnachtsbraten. Der 2-minütige Spot erzählt die Geschichte eines jungen Truthahns, der in letzter Minute aus dem Tiertransporter fliehen kann und von Menschen aufgenommen wird.
peta.de, youtube.com (2-min-Video)