Termine: Um 17 Uhr veranstaltet die Hamburg Media School eine Open Session mit dem Investigativ-Journalist Frederik Obermaier, der über die Gründung von Paper Trail Media spricht. +++ Die Directors Academy lädt ab 17 Uhr zum Livestream mit Utz Claassen. Der Chef des Medizintechnikunternehmens Syntellix beantwortet Fragen zu Erwartungen des Vorstands an das Aufsichtsgremium. +++ Die Events sind online und kostenlos.
Die wichtigsten Termine der Branche – bequem sortierbar nach deinen Interessen: turi2.de/termine
Schnackt für den Norden: Der NDR macht Annette Leiterer zur Pressesprecherin. Sie übernimmt die Aufgabe zusätzlich zur Leitung des Presse- und Kommunikations-Teams. Leiterer folgt auf Barbara Jung, die "auf eigenen Wunsch" in den Programmbereich Gesellschaft wechselt. Von dort kommt auch Leiterer, zudem hat sie von 2016 bis 2021 das Medienmagazin "Zapp" verantwortet.
ndr.de
Top-Job des Tages: Die Personalberatung Hays sucht einen Referenten im Bereich Interne und Vorstandskommunikation (m/w/d) in Frankfurt oder Mannheim. Menschen mit Erfahrung in der Beratung von Vorständen und dem Senior Management sind erwünscht. +++ Alle Top-Jobs unter turi2.de/jobs. Trag deine offene Stelle kostenlos unter turi2.de/join ein.
Kühl genug: Der DJV hält eine "Abkühlungsphase" für Journalistinnen, die in die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wechseln für "wirklichkeitsfremd und nicht realisierbar". Sie könnten sich eine mehrmonatige Auszeit nicht leisten, zudem müssten PR-Abteilungen von Ministerien "meist sehr kurzfristig besetzt werden". Der DJV reagiert mit dem Statement auf die Forderung des Linken-Chefs Martin Schirdewan, der im "Spiegel", eine solche Auszeit für Journalistinnen gefordert hatte, die PR-Posten in der Regierung übernehmen.
djv.de, turi2.de (Background)
Mindestabstand: Linken-Chef Martin Schirdewan fordert im "Spiegel" eine "Abkühlungsphase" für Journalistinnen, die PR-Posten in der Regierung übernehmen. Hintergrund ist der Wechsel von ARD-Reporter Michael Stempfle in die Kommunikationsabteilung des Verteidigungsministeriums. Er hatte kurz zuvor noch in einem Beitrag ein Loblied auf den neuen Verteidungsminister Boris Pistorius gesungen. Das hat "mehr als ein Geschmäckle", findet Schirdewan. Stempfle sagt, die Gespräche über seinen Wechsel hätten erst nach Erscheinen des Artikels stattgefunden.
spiegel.de, turi2.de
Sexy Söder Clip: Die CSU hat ein TikTok-Video mit Markus Söder gelöscht, das zu einer Fragerunde mit dem Parteichef aufrufen sollte. In dem Video, das noch auf Twitter zu finden ist, sind überrascht dreinblickende Frauen zu sehen, dann ein harter Schnitt zu Söder. Im Hintergrund läuft "The Bad Touch" der Bloodhound Gang, ein Song, der mit seinem Text zur Begattung aufruft.
sueddeutsche.de, twitter.com (Video)
"Sicherlich bemerken wir Kündigungswellen in Verlagen. Journalist:innen stehen aber auch nicht Schlange. Man muss diesen Wechsel auch wollen."
Birand Bingül, gelernter Journalist und Geschäftsführer bei FischerAppelt Advisors, schreibt in der turi2 edition #20, dass die Annahme, die PR profitiere personell von Schrumpfkuren in Redaktionen, "nicht so ganz richtig" sei.
turi2.de, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)
Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
turi2 edition #20: Profitiert die PR von der Krise des Journalismus, Birand Bingül?
Gegenspieler? Wenn Zeitungen sterben und Journalistinnen keine Zeit mehr zum Telefonieren haben, ist das schlecht für die PR, schreibt Birand Bingül in der turi2 edition #20. Der gelernte Journalist und ehemalige Leiter der ARD-Kommunikation führt inzwischen die Markenberatung FischerAppelt Advisors. In seinem Gastbeitrag beschreibt Bingül, dass nie nur eine Seite des Schreibtisches betroffen ist, wenn es kriselt – und hofft auf eine Stabilisierung der Medienwelt.
Weiterlesen…, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)
Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
Die Maske fällt: Die CSU-nahe Lobbyistin Andrea Tandler, die zu Beginn der Pandemie Millionen mit fragwürdigen Masken-Deals gemacht haben soll, sitzt laut "Welt" in Untersuchungshaft. Sie sei wegen "steuerrechtlichen Vorwürfen" einem Haftrichter vorgeführt worden. Die PR-Frau soll im April 2020 völlig überteuerte Masken-Verkäufe an die Bundesregierung eingefädelt haben.
welt.de, turi2.de (Background)
ÖRR goes BMVg: Der ARD-Journalist Michael Stempfle wird neuer Sprecher des Verteidigungsministeriums unter Boris Pistorius. Er ist bisher als SWR-Korrespondent im ARD-Hauptstadtstudio für die Themen Innere Sicherheit und Terrorismus zuständig. Letzte Woche hatte Stempfle seinen jetzigen Vorgesetzten noch in einer Analyse gelobt als "Vollblutpolitiker, der anpackt". Stempfle folgt auf Christian Thiels, der zuvor ebenfalls bei der ARD tätig war.
spiegel.de, tagesschau.de (Analyse)
Bild' dir dein Drehbuch: Marion Horn, 57, bis Ende 2019 Chefredakteurin der "Bild am Sonntag", will künftig Drehbücher schreiben, berichtet The Pioneer. Die Journalistin besuche dafür "mehrmals pro Woche einen speziellen Kurs". Ihren Job als Partnerin bei der Kommunikationsberatung Kekst CNC habe Horn nach einem Jahr an den Nagel gehängt.
thepioneer.com (€)
Piekst nach: Die "Welt am Sonntag" berichtet von weiteren Widersprüchen bei der Vergabe der Impfkampagne "Ich schütze mich" unter Karl Lauterbach an die Agentur BrinkertLück Creatives. SPD-Staatssekretärin Sabine Dittmar hatte im Dezember gegenüber der Zeitung ausgeführt, die Agentur von Raphael Brinkert habe als "Unterauftragnehmer" von Scholz & Friends agiert, die zu diesem Zeitpunkt per Rahmenvertrag für die Impf-Werbung der Bundesregierung zuständig war. Scholz & Friends weist das gegenüber der "WamS" nun zurück: "Zu keinem Zeitpunkt erfolgte eine Form der Unterbeauftragung durch Scholz & Friends an eine dritte Agentur", so eine Sprecherin. Es habe auch keine "mündliche Unterbeauftragung" gegeben. BrinkertLück betont hingegen, dass es sehr wohl "einen Schriftverkehr" gebe. Hanno Kautz, Sprecher des Gesundheitsministeriums, sage jetzt, die Zustimmung von Scholz & Friends für die Beauftragung von BrinkertLück sei gar nicht nötig gewesen. (Foto: Michael Kappeler / dpa / Picture Alliance)
welt.de (€), turi2.de (Background)
Querdenker-Lobby: Einträge zum Thema Corona sind auf Wikipedia unter Dauerbeschuss, berichtet die "FAZ". Bei Artikeln mit Covid-Bezug gebe es häufig Nutzer-Beschwerden und Überarbeitungen. Die "FAZ" vermutet Einflussversuche von Corona-Leugnern und Querdenkern hinter den "Editierkriegen". Der Artikel "Falschinformationen zur COVID-19-Pandemie" sei beispielsweise besonders oft von sogenannten Vandalismus-Meldungen betroffen. Einträge zu "Covid-19-Pandemie" und "Covid-19-Pandemie in der Schweiz" seien inzwischen sogar geschützt und nur noch von verifizierten Wikipedia-Usern editierbar.
faz.net (€)
Kommunikation auf Rezept: Der BKK Dachverband macht Stephanie Bosch zur neuen Leiterin Politik und Kommunikation beim BKK Dachverband. Sie folgt Anne-Kathrin Klemm nach, die in den Vorstand des BKK Dachverbandes wechselt. Bosch übernimmt die ab Februar und war zuvor persönliche Referentin des SPD-Bundestagsabgeordneten Dirk Heidenblut.
bkk-dachverband.de, pr-journal.de
"Was Harry betreibt, könnte man die 'Dschungelcampisierung des Königshauses' nennen."
Für Medienanalytiker Lothar Mikos ist Fremdscham ein Grund für das große Interesse an peinlichen und intimen Details aus dem Leben von Prinz Harry. In der "Süddeutschen Zeitung" sagt Mikos, das Publikum nehme die Royals wie Serienfiguren wahr.
sueddeutsche.de (€)
Keine Greta-Show? Der Polizeipräsident von Aachen, Dirk Weinspach, widerspricht dem Vorwurf der Inszenierung der Festnahme von Greta Thunberg am Tagebau Garzweiler. Bilder zeigen, wie Polizisten die lächelnde Klima-Aktivistin publikumswirksam wegtragen. "Wir würden uns nie dafür hergeben, solche Aufnahmen zu stellen", sagt Weinspach der "Welt" und ergänzt: "Wir sind nicht die Statisten für die Inszenierung einer Frau Thunberg".
welt.de (€, Weinspach), bild.de (€, Vorwurf der Inszenierung), rnd.de
Springt hervor: Der Co-Gründer der Hatespeech-NGO HateAid, Gerald Hensel, startet zusammen mit Fabian Roser und Tobias Weißenfels die Marketing-Beratung Superspring. Hensel initiierte 2016 bei Scholz & Friends die Aktion #KeinGeldFürRechts und verließ dann die Agentur nach Anfeindungen. Roser war Kreativ-Geschäftsführer bei Jung von Matt und DDB, Weißenfels war früher bei Ogilvy.
horizont.net (€), turi2.de (Background)
Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Juliane Schmitz-Engels verantwortet die Kommunikation von Mastercard in Deutschland und der Schweiz. In ihrem Gastbeitrag in der turi2 edition #20 macht sie sich gerade im Angesicht der Krise für Finanzplanung stark. Schmitz-Engels ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungsmacherinnen in Deutschland.
turi2.de/koepfe (Profil Schmitz-Engels)
Drei-Streifen-Fake: Das Künstlerkollektiv Yes Men kapert die Berliner Fashion Week für eine Aktion gegen Adidas. Per Pressemitteilung verkündet die Gruppierung, eine frühere kambodschanische Fabrikarbeiterin werde Co-CEO neben Geschäftsführer Björn Gulden, was Adidas dementiert. Bei einer Präsentation der vermeintlich neuen Kollektion "Own the Reality" laufen sichtlich mitgenommene Models in upgecycelten Adidas-Klamotten über den Laufsteg.
fashionunited.de, stylebook.de, cnbc.com
Polizeigewalt in Lützerath: Der Sprecher der Initiative "Lützerath lebt", Florian Özcan, revidiert die Aussage einer Aktivisten-Sanitäterin, es habe bei der Demo am Samstag auch "lebensgefährlich Verletzte" gegeben. Der "Süddeutschen Zeitung" sagt Özcan: "Es gibt zum Glück keine lebensgefährlich Verletzten. Es gehe nicht darum, "Sachen schlimmer darzustellen, als sie waren". Die Sanitäterin habe ihren subjektiven Eindruck wiedergegeben.
sueddeutsche.de via welt.de
"Die Demonstrierenden zeigen eine hohe Risiko­bereitschaft bei gleichzeitiger breiter Sichtbarkeit. Man lässt sich bestimmte Dinge einfallen, um die öffentliche und mediale Aufmerksamkeit zu erregen. Das ist auch das große Kapital."
Caja Thimm, Kommunikationswissenschaftlerin der Uni Bonn, sagt im Interview mit Netzpolitik.org, dass Protest-Aktionen – ob Lützerath oder Letzte Generation – ohne Social Media keinesfalls so wirksam wären. Ohne die immer wieder neue Aufmerksamkeit gingen die Anliegen der Bewegung im alltäglichen Klein-Klein allzu rasch wieder unter.
netzpolitik.org
Werbelyrisches Ich: Der frühere "Spiegel"-Reporter Claas Relotius hat offenbar einen neuen Job, berichtet "Bild". Der Ex-Journalist arbeitet demnach für die Werbe-Agentur Jung von Matt. Damit fällt der Mann, der mit Lügen und Fälschungen den "Spiegel" und den Journalismus als solchen in eine seiner größten Krisen gestürzt hat, vier Jahre nach Bekanntwerden des Skandals weich. Für die Agentur, die hinter ikonischer Werbe-Lyrik wie "Geiz ist geil" steht, soll Relotius als Werbetexter tätig sein. Kommentieren will JvM die Personalie gegenüber "Bild" nicht. Relotius hatte sich für den "Spiegel" aber auch bei der "NZZ" und in "Cicero" Reportagen und Interviews weitgehend ausgedacht und als Tatsachen verkauft. Für seine Texte erhielt er zahlreiche Preise. Womöglich heimst er künftig Werbe-Auszeichnungen ein. Jung von Matt gilt auf diesem Feld als erfolgreichste Agentur Deutschlands.
bild.de (€), turi2.de (Background)
Mitarbeit: Markus Trantow
Munich Re macht Christoph Zemelka ab März zum Leiter der Abteilung Strategic Communications und Public Relations. In seiner neuen Position bei dem Rückversicherer verantwortet er die interne und externe sowie die CEO-Kommunikation. Zemelka kommt von Thyssenkrupp, zuvor war er fünf Jahre lang Kommunikationschef bei Bosch.
pr-journal.de, turi2.de (Background)
Eigenes Universum: Das Springer-Beratungsunternehmen hy startet eine eigene Web3- und Metaverse-Business-Unit. Executive-Workshops, Strategie- und Umsetzungsprojekte sowie Netzwerktreffen sollen Kunden beim "Navigieren durch den Web3-Dschungel" unterstützen. "Die disruptiven Web3-Technologien werden die Wirtschaft grundlegend verändern", sagt Co-CEO Christoph Keese. Deutschland und Europa müsse dabei "Vorreiter" sein.
horizont.net (€), presseportal.de
Schlankes Programm: Die Verbraucherorganisation Foodwatch fordert ein generelles Werbeverbot für Süßigkeiten zwischen 06.00 und 23.00 Uhr und geht dabei über ein geplantes Gesetz der Ampel-Regierung hinaus. Der Verband argumentiert mit einer neuen Studie der Universität Hamburg, wonach Kinder insbesondere im Abendprogramm viele Werbespots für ungesunde Zuckerbomben zu sehen bekommen.
spiegel.de, foodwatch.org
MSL Deutschland befördert Julia Reisch (Foto), zuvor für Brand Communications verantwortlich und seit 15 Jahren dabei, zur Partnerin. Adriane Krizek übernimmt Reischs alten Job. Hans Burmeister, bisher Creative Director, wird ebenfalls Partner. Partner beraten "die wichtigsten MSL-Kunden" und steuern die strategische Ausrichtung der Agentur, erklärt MSL-CEO Wigan Salazar. Daneben leitet Dörte Lea Böker seit Ende 2022 die Unternehmenskommunikation, teilt die Agentur mit.
pr-journal.de
Personalunion: Serviceplan macht Markus Noder (Foto) zum Sprecher und Geschäftsführer der Serviceplan-Agenturen. Zusätzlich ist der Manager seit 2013 auf internationaler Ebene Geschäftsführer und Partner. Noder übernimmt die neue Rolle für den 2022 verstorbenen Vincent Schmidlin. International wird Noder künftig von Marcus Schnarr als COO unterstützt.
serviceplan.com, horizont.net (€), turi2.de (Background)
"Die größte Unsicherheit für Journalist*innen sind unqualifizierte Sicherheitsmitarbeiter von RWE und heiß gemachte Polizeieinheiten, die nach ein, zwei Tagen vor Ort den Frust rauslassen."
DJU-Gewerkschafter Jörg Reichel beklagt im "taz"-Interview die Arbeitsbedingungen für Medienschaffende bei der Räumung von Lützerath. Pressemitteilungen der Polizei hält er für nicht vertrauenswürdig.
taz.de, turi2.de (Background)
Löst ab: Bei der Produzentenallianz rückt Myriam Zschage in den geschäftsführenden Vorstand auf und wird Sprecherin des Verbands der Werbefilmproduzenten. Sie übernimmt das Amt von Tony Petersen, der in den Ruhestand geht. Zschage hat bereits in den vergangenen neun Jahren eng mit Petersen zusammengearbeitet, der die Rolle elf Jahre lang inne hatte.
horizont.net (€)
Neuer Mann: Der MDR macht Michael Naumann, Abteilungsleiter Presse und Information, zusätzlich zum Interims-Chef seiner Kommunikation. Als Stellvertreter unterstützt ihn Marketing-Abteilungsleiter Michael Gentsch. Nach Klärung der Nachfolge von Intendantin Karola Wille zum November 2023 soll es eine Dauerlösung für die Kommunikations-Leitung geben. Die Neubesetzung war wegen des Abgangs von Anika Giese notwendig geworden.
presseportal.de, turi2.de (Background)
Faktenbündelung: Die Hamburger Agentur-Gruppe Faktenkontor bündelt ihre Aktivitäten unter dem Namen PER Agency. Unter dieser Marke agieren künftig die PR-Agentur Faktenkontor, der Digitalspezialist Deep Digital sowie die Kreativ-Agentur Havana Orange. Geschäftsführer Roland Heintze verspricht sich von der Fusion eine größere Einheit, die "die Wertschöpfungskette noch besser abbildet".
horizont.net (€), new-business.de
"Privat ist nichts, wenn es erst mal hochgeladen oder vor Publikum ausgesprochen wurde."
"SZ"-Autorin Laura Hertreiter beobachtet den Trend, dass sich Funktionsträgerinnen wie Christine Lambrecht oder Tom Buhrow öffentlich "privat" äußern, auch wenn es in ihren Aussagen meist dennoch um ihren Beruf geht. Hertreiter hofft, dass weder Lambrechts Leute im Ministerium noch Buhrows Redenschreiber wirklich glauben, "dass das Argument der Privatheit im Ernstfall hilft".
"Süddeutsche Zeitung am Wochenende", S. 40 (€)
Saudipedia? Die NGOs Dwan und Smex werfen Saudi-Arabien vor, Autorinnen von Wikipedia als Agentinnen rekrutiert und die Plattform "infiltriert" zu haben. Ziel der Regierung in Riad sei es gewesen, Inhalte kontrollieren zu können. Wikimedia, die Stiftung hinter Wikipedia verweist auf eine eigene Untersuchung von Dezember, die keine Hinweise auf einen saudischen Einfluss gegeben habe. Mit insgesamt 16 Autorinnen aus dem Nahen Osten und Nordafrika sei die Zusammenarbeit wegen Interessenskonflikten beendet worden.
taz.de, netzpolitik.org, dawnmena.org
Lese-Tipp: Die britische Monarchie hat vor sich allem deshalb bis in die heutige Zeit retten können, weil sie mit der "Zurschaustellung des eigenen Lebens" zu einem Medienphänomen geworden ist, schreibt der "Spiegel" in seiner Titelgeschichte. Prinz Harry mache in seinem Buch nicht nur seiner Familie Vorwürfe, sondern auch "den Medien", nutze diese für seine PR aber so "offensiv und offensichtlich, wie kein Mitglied seiner Familie jemals zuvor". Mit seiner Netflix-Doku verdiene Harry quasi "am Verrat der eigenen Familie". Es entlaste Menschen, "den Royals beim Scheitern zuzusehen". Auf diese "zutiefst zynische Weise" seien die Windsors der Öffentlichkeit nützlich.
spiegel.de (€)
Das M steht für Mauss: Das Kölner Rheingold Institut holt Johannes Mauss als CMO in die Geschäftsführung. Er soll sich um "Marketing, PR sowie Vertrieb und strategische Markenberatung" kümmern, heißt es aus dem Unternehmen. Mauss war vorher vor allem in der Lebensmittel-Branche unterwegs: zuletzt als Chef der Bio-Zentrale, davor als Marketing-Leiter bei der Restaurant-Kette Vapiano sowie dem Saft-Hersteller Haus Rabenhorst.
marktforschung.de
Top-Job des Tages: Das Verlagshaus GeraNova Bruckmann sucht eine Teamleitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Die Stelle kümmert sich u.a. um die Präsenz des Verlagsprogrammes in Print, Hörfunk, TV und Online-Medien. +++ Alle Top-Jobs unter turi2.de/jobs. Trag deine offene Stelle kostenlos unter http turi2.de/join ein.
Kein Haufen Arbeit: Kommunikator Christian Garrels ist nicht mehr bei Haufe, meldet "Clap". 2021 hatte der Ex-ADAC-Sprecher als Leiter Marke, Kommunikation und Nachhaltigkeit bei dem Freiburger Anbieter für digitale Lösungen am Arbeitsplatz angefangen. Wie es für ihn genau weitergeht, werde er "in Kürze entscheiden". Nun ziehe es ihn nach München. Nach seinem Abschied vom ADAC war Garrels 2020 kurzzeitig für den Tabak-Konzern Philip Morris aktiv.
clap-club.de, turi2.de (Background)
Seitenwechsel: Das Grünen-geführte Wirtschafts- und Klimaschutz-Ministerium in NRW hat die Journalistin Charlotte Schröder von RTL abgeworben. Seit 1. Januar ist sie Pressesprecherin des Ministeriums. Ihr Vorgänger Matthias Kietzmann wechselt innerhalb des Ministeriums den Job. Schröder war mehr als zehn Jahre beim Sender, zuletzt bei "RTL Aktuell".
kom.de
Ministerin ohne Verteidigung: Die Bundesregierung und das Verteidigungsministerium wollen das verunglückte Silvester-Video von Ministerin Christine Lambrecht nicht kommentieren. "Ich sehe jetzt keinen Anlass, das hier zu bewerten"“, sagt Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann. Ein Ministeriumssprecher erklärt: "Es handelt sich um einen privaten Post, da ist nichts aufzuarbeiten", für das Video habe Lambrecht "keine dienstlichen Ressourcen" genutzt. In der Opposition und in Kommentaren werden die Rufe nach einem Rücktritt lauter.
welt.de, zdf.de, bild.de (Kommentar), tagesschau.de (Kommentar), turi2.de (Background)
Fehlzündung: Der Feuerwerk-Hersteller Weco bittet um Entschuldigung für frauenfeindliche Sprüche in Silvester-Knallbonbons. Als Erster hatte Musiker Jan Delay sich darüber bei Twitter empört. Schon vor fünf Jahren habe Weco alle Texte einer "umfangreichen Überarbeitung unterzogen", jedoch könne es sein, dass Produkte aus älteren Chargen erst jetzt verkauft wurden. Die Knallbonbons müssen viele Jahre rumgelegen haben – schließlich sind solche Sprüche schon länger kein Knaller mehr.
spiegel.de, bild.de
Kein frohes Neues: Verteidigungsministerin Christine Lambrecht zieht mit einer Neujahrsrede Kritik auf sich. In dem Clip auf ihrem privaten Instagram-Account steht Lambrecht an Silvester am Frankfurter Tor in Berlin, während Böller und Raketen explodieren. Sie spricht u.a. über den Ukraine-Krieg und "viele Begegnungen mit interessanten, tollen Menschen". Kritikerinnen bezeichnen das Video als unprofessionell und unsensibel.
welt.de
"Anstatt sich zum Beispiel gegen gendersensible Sprache quer zu stellen, sollte gefragt werden, wieso so eine Sprache überhaupt gefordert wird und wie es sich für einen selbst anfühlen würde, ausgeschlossen zu werden."
Inessa Brauer, die bei der Agentur Syzygy Marketing und PR verantwortet, gibt in ihrem Gastbeitrag in den turi2 Agenda-Wochen Tipps für die Krisen-Kommunikation. Einer davon: Fragen stellen.
turi2.de, turi2.de/agenda2023 (alle Beiträge)
Meistgeklickter PR-Kopf gestern war Jörg Eigendorf. Der Chief Sustainability Officer der Deutschen Bank hat vor wenigen Tagen Geburtstag gefeiert und ist einer der Protagonisten der kommenden turi2 edition #20. Ihm folgt Audio-Managerin Ina Tenz, die zuletzt Oliver Kahn im Podcast zum Thema Depression zu Gast hatte.
turi2.de (meistgeklickte PR-Köpfe 30.12.2022)
Neujahrs-Wumms: Bundeskanzler Olaf Scholz stellt den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und seine Auswirkungen auf Deutschland in den Mittelpunkt seiner zweiten Neujahrsansprache. "Unser Zusammenhalt ist unser größtes Pfund", sagt Scholz und dankt für freiwilliges Engagement und fürs Energiesparen. Trotz Gasmangels habe sich Deutschland von Putin "nicht erpressen lasen". Das ZDF zeigt die Ansprache um 19.15 Uhr, das Erste um 20.10 Uhr.
spiegel.de, bild.de, tagesschau.de
Schiefes Bild? Die Bergwacht Bayern sieht ihre Arbeit im ARD-Zweiteiler Riesending falsch dargestellt. Der Spielfilm erzählt die wahre Geschichte einer Höhlenrettung bei Berchtesgaden im Jahr 2014, wirkt zuweilen wie eine Doku, weicht von der Realität aber teilweise deutlich ab. Ein Berwacht-Sprecher wirft den Filmemachern vor, dass "eine ganze Organisation diskreditiert wird, um Spannung zu erzeugen". Regisseur Jochen Alexander Freydank argumentiert, bei einem Spielfilm gehe es "auch um Überhöhung".
bgland24.de, pnp.de
"Aus Krisenkommunikation ist Kommunikation in Krisenzeiten geworden. Der Notfallkoffer liegt permanent offen auf dem Tisch, aber die altbewährten Methoden allein reichen nicht mehr aus."
Inessa Brauer von der Agentur Syzygy schreibt in einem Gastbeitrag für die turi2 Agenda-Wochen, dass sich die Krisenkommunikation in den vergangenen drei Jahren "radikal" geändert hat und gibt Tipps, wie sich Kommunikatorinnen anpassen können.
turi2.de, turi2.de/angend2023 (alle Agenda-Beiträge)
MDR und Sender-Sprecherin Anika Giese gehen ab Ende Januar getrennte Wege. Sie war erst Anfang August nach Leipzig gewechselt. Damals kam sie von Springer, wo sie digitale Transformation, Leadership, New Work und Business Strategie bei "Welt" und "Bild" verantwortet hatte. Bei ihrem Amtsantritt beim MDR wurde die ARD gerade durch den Skandal um die damalige ARD- und RBB-Chefin Patricia Schlesinger erschüttert. "Es war eine intensive Zeit, die ich nicht missen möchte. Dennoch habe ich mich entschlossen, eine neue Herausforderung anzugehen", kommentiert Anika Giese ihren Rückzug vom MDR.
presseportal.de, turi2.de (Background)
Zu Risiken und Nebenwirkungen: Gesundheitsminister Karl Lauterbach plädiert für eine Abkehr von der rein männlichen Formulierung "fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker" in der Arzneimittel-Werbung. "Ich wäre sehr dafür, wenn Ärztinnen ausdrücklich genannt würden. Es entspricht der Realität der Versorgung", sagt Lauterbach zu "Bild". Die Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, Christiane Groß, schlägt als geschlechtsneutralen Ersatz "fragen Sie in Ihrer ärztlichen Praxis oder Apotheke nach" vor.
bild.de, welt.de
Es ist eine Ananas entsprungen: Den Instagram-Account von Olaf Scholz schmückt am ersten Weihnachtstag das Bild einer halben Ananas, umstellt von Teelichten – vermutlich der verirrte Post eines Social-Media-Mitarbeiters. Das Kanzleramt spricht von einem "technischen Versehen". Nun würden die Abläufe überprüft, um solche Fehler künftig zu vermeiden.
bild.de, twitter.de (Ananas-Baum)