Spinnt: Die Stadt Hamburg mischt in ihrem neuen Werbefilm Fakt und Fiktion. Wer wissen will, ob die Hansestadt wirklich mehr Kanäle als Venedig, mehr Standup-Paddler als Fußgänger und einen reglmäßigen morgendlichen Regenbogen hat, solle einfach vorbeischauen. Das meiste Seemannsgarn im Stadtmarketing hat Hamburg damit auf jeden Fall.
youtube.com (2-Min-Video)
Problem bei der Wurzel: Die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag postet am Mittwochvormittag ein Video des "Welt"-Talks mit Friedrich Merz auf Social Media. Das kontroverse Zahn-Zitat des CDU-Chefs ist aber herausgeschnitten. Es folgen viele negative Kommentare – und später das gleiche Video mit Zitat. Keine Absicht, beteuern Fraktion und Partei. So oder so zeigt der Vorfall: Die professionelle Reinigung überlässt man immer besser der Zahnärztin als der PR-Abteilung.
spiegel.de, bild.de
Nicht mehr ganz kaufrisch: Seitdem Mars die Streifen-Kaugummis von Wrigley’s Anfang des Jahres vom Markt genommen hat, schießen die Preise für die Streifen in die Höhe. Online werden bis zu 60 Cent pro Stück aufgerufen – noch vor einem Jahr kostete ein Streifen umgerechnet 7 Cent im Laden. Wer der Kaugummi-Nostalgie trotzdem frönen will, kann alternativ unter Schulbänken nachschauen – da kleben noch geschätzte 5 Mio Stück.
spiegel.de
Marketing zum Speien: Die Brandenburger Bier-Botschafterin Steffi Landerer fragt auf dem Münchner Oktoberfest, wer Lust auf Kotzen hat. Sie meint jedoch nicht die reflexartige Magenentleerung nach übermäßigem Biergenuss, sondern den gleichnamigen Ort. Den bewirbt das Landesmarketing selbstbewusst mit dem Slogan: "Kotzen – Nirgendwo so schön wie in Brandenburg".
instagram.com
Sie darf so: "Tagesschau"-Sprecherin und Jugendwort-Expertin Susanne Daubner startet die 7:30-Uhr-Nachrichten im "Morgenmagazin" mit einem Lachanfall. Eine Meldung über Bundeskanzler Olaf Scholz unterbricht sie mehrfach gickelnd, sagt: "Das tut mir jetzt echt leid" und "Och Mann". Doch Daubner kriegt sich wieder ein und zieht die Schalte durch. Slay!
t-online.de, youtube.com (48-Sek-Video)
Flucht vor der Mausefalle: Das Erste verschiebt die zweite Ausgabe seiner Show "Frag doch mal die Maus" mit Moderatorin Esther Sedlaczek auf unbekannte Zeit. Grund ist das am 14. Oktober parallel bei RTL laufende Einstands-Länderspiel vom neuen Nationaltrainer Julian Nagelsmann. "Unsere Zuschauerinnen und Zuschauer sind uns sehr wichtig und die wollen wir nicht vor die Qual der Wahl stellen", sagt der verantwortliche WDR zu DWDL. Verständlich: Die ARD will halt nicht mit Frau und Maus untergehen.
dwdl.de
Protz-Profil: Die Dating-App Tinder launcht ein Abo für Liebessuchende mit besonders tiefen Taschen. Tinder Select kostet schlappe 499 Dollar im Monat und bietet neben einigen Gimmicks vor allem die Funktion, mit dem VIP-Abo auf der Plattform anzugeben. Damit lässt sich nun auch endlich die ewige Frage nach dem Preis der Liebe beantworten: So viel wie ein Kurztrip nach Malle oder ein mittelgutes Fahrrad im Baumarkt.
spiegel.de
Nicht zu glauben: Der Redaktionsausschuss des RBB kritisiert, dass Kirchen nach wie vor ihr eigenes Programm machen dürften, berichtet KNA. Das sei "ein Recht, was keiner anderen Gruppierung eingeräumt wird". Man solle entweder auch anderen gesellschaftlichen Gruppen diese Möglichkeit geben – oder alle journalistisch gleichbehandeln. Falls sich an dem Zustand nichts ändert, hilft wohl nur noch beten.
wdr.de
Nachhaltigkeitsbaustein: Der Spielzeug-Konzern Lego verabschiedet sich nach zwei Jahren von dem Versuch, seine Bausteine aus recycelten PET-Flaschen herzustellen und damit nachhaltiger zu machen. Grund: Auch mit diesem Material ließen sich die CO2-Emissionen nicht reduzieren. Nun sucht Lego nach anderen Materialien. Wichtigste Voraussetzung: Es muss höllisch weh tun, wenn man nachts mit nackten Füßen drauftritt.
spiegel.de, tagesschau.de
Nicht sein Bier: "Gute Stimmung, schlechtes Bier", postet Karl Lauterbach bei Instagram zu einem Foto vom Fest der Hamburger Landesvertretung. "Bild" fragt nach und entdeckt ein Kompetenzvakuum beim Gesundheitsminister, der zugibt: "Ich bin kein Biertrinker." Offenbar trinkt er sich Partei-Events lieber mit Wein schön.
bild.de, instagram.com
Auf der hohen Kante: Die Bundesministerien haben Probleme, ihre Budgets vollständig auszugeben. Laut "Spiegel" haben sich Ausgabereste von 31,1 Mrd Euro angesammelt. Spitzenreiter ist das Verkehrsministerium von Volker Wissing mit 8,2 Mrd Euro ungenutzten Mitteln. Das mag nach viel klingen – letztlich sind es aber gerade mal 33 Ausfallzahlungen für missglückte PKW-Maut-Projekte.
spiegel.de
Names are news: Das Querdenken-Magazin "Demokratischer Widerstand" hat Ärger mit Pink-Floyd-Gründer Roger Waters und Politikerin Sahra Wagenknecht. Über Wochen führte das Heft Waters als Herausgeber auf, Wagenknecht steht seit zwei Ausgaben in dieser Rolle auf dem Titel. Beide geben an, nichts von ihrem Glück zu wissen und wehren sich gegen die Nennung. Wir raten zu mehr Kreativität beim Herausgeber-Erfinden und empfehlen die Aluhut-Träger Oscar und Don Blech.
sueddeutsche.de, taz.de (Background)
Pfui Technik: Rettungskräfte mussten im US-Bundesstaat Michigan eine Frau aus einem Plumpsklo befreien, die darin nach ihrer verlorenen Apple Watch gesucht hatte. Mit einem Gurt konnten sie die feststeckende Frau schließlich herausziehen. Merke: Wer immer nur hinter dem neuesten Technik-Scheiß her ist, riskiert manchmal einen Griff ins Klo.
focus.de
Neue Masche? Olaf Scholz zeigt sich am Rande der UN-Generalversammlung mit einem kleinen Pflaster im Gesicht. Laut "Bild" habe sich der Kanzler allerdings "nur beim Rasieren" geschnitten. Nachdem sein Piraten-Look durch den Jogging-Unfall insbesondere bei Meme-Bastlern gut ankam, probiert Scholz nun offenbar jede Woche ein neues lädiertes Körperteil aus, um Plus-Punkte zu sammeln.
bild.de
Heimatkunde, sechs: Die CDU postet auf X ein Video ihres neuen Markenauftritts. Darin zu sehen ist neben Angela Merkel, einer Roboterhand und mehreren Kindern auch der Regierungspalast im georgischen Tiflis, der mit seiner Glaskuppel entfernt an den Reichstag in Berlin erinnert. Inzwischen ist der Spot korrigiert. Wir sagen es dennoch mit dem Claim einer großen Volkspartei: Das kann Deutschland aber besser.
spiegel.de, bild.de, turi2.de (Background)
Hör-Tipp: "Ich finde, einmal im Leben gnadenlos überschätzt zu werden, reicht", sagt Karl-Theodor zu Guttenberg im OMR-Podcast mit Philipp Westermeyer zur Frage, ob er in die Politik zurückkehren würde. Sein Anspruch sei immer gewesen, Politik verständlich zu kommunizieren. Zu einer Fehleranalyse "kommt man in der politischen Hamsterradtour gar nicht", er habe das nachgeholt.
omr.podigee.io (76-Min-Audio)
It’s not a Match: Influencerin Cathy Hummels erzählt ihrem Podcast bei Radio Energy von ihren schlechten Erfahrungen mit Online-Dating: "Es läuft absolut scheiße. Da sind lauter Lappen unterwegs, Männer, die mit 30 Frauen gleichzeitig schreiben." Bei so viel Lappen-Abneigung kommt es doch ganz gelegen, dass sie all die miesen Typen bei Apps wie Tinder auch ohne Lappen problemlos wegwischen kann.
energy.de (Folge 2, 31-Min-Audio) via n-tv.de
Diskrete Vitamine: In den USA hat die Kaffeehaus-Kette Starbucks eine Sammelklage am Hals. Grund sind Limonaden mit Mango- und Drachenfrucht-Geschmack, die die Früchte überhaupt nicht enthalten. Starbucks sagt, die Produktnamen würden den Geschmack der Getränke, nicht deren Zutaten beschreiben. Diese Argumentation klappt vielleicht bei Kinder-Schokolade, nicht aber bei einem Früchte-Drink.
spiegel.de
Unsterblich? Der Sänger Udo Jürgens, seit 2014 tot, geht kommendes Jahr erneut auf Tournee. Möglich machen soll das eine digitale Aufarbeitung seiner letzten Live-Konzerte, die Jürgens auf LED-Wänden zum Leben erweckt, gepaart mit seinem live auf der Bühne performenden Orchester. Gesungen wird dann wohl: "Mit neunundachtzig Jahren, da fängt das Leben wieder an."
bild.de
Eng umschlungen: Der Ausflug mit seiner Haus-Python kostet einen Australier stolze 1.400 Euro Strafe. Der Mann war mit dem Reptil um den Hals Surfen gegangen – zum Ärger der Behörden. Die erlauben zwar das Halten der Schlange in den eigenen vier Wänden, nicht aber das Wellenreiten. Beim Surfen mit Google wäre das nicht passiert.
spiegel.de
Rollt raus: "Rolling Stone"-Mitbegründer Jann Wenner spricht in seinem Buch "The Masters" mit weißen Männern des Rock. Der "New York Times" sagt er, in Frage kommenden Frauen und schwarzen Musik-Größen fehle es u.a. an Wortgewandheit. Für diese wortgewandten rassistischen und sexistischen Worte hat sich Wenner entschuldigt – aus dem Vorstand der Stiftung Rock and Roll Hall of Fame fliegt er trotzdem.
variety.com, nytimes.com (€)
Royaler Biersuch: Der britische Prinz Harry und seine Ehefrau Meghan haben am Donnerstag unangekündigt eine Traditionsbrauerei in der Düsseldorfer Altstadt besucht. Beide sind anlässlich der Invictus Games in der Stadt. Zu Essen gab es Haxe, Wiener Schnitzel und Blutwurst, wie das Brauhaus stolz bei Instagram verkündet. Was mit Brauerei-Postings anfängt, endet für Promis auf dem absteigenden Ast oft mit der Möbelhaus-Eröffnung.
bild.de, wdr.de
Trümmerteil: Das 2021 enthüllte Reiterstandbild von Altkanzlerin Angela Merkel in der Oberpfalz ist plötzlich zerborsten, teilt der Künstler Wilhelm Koch mit. Die Figur habe wohl dem "inneren Druck und der Last trotz aller Rettungsversuche nicht mehr standgehalten". Das kann man als Warnung in Richtung Berlin deuten: Sind die goldenen Anfangszeiten erstmal rum, können politische wie künstlerische Gebilde jederzeit und über Nacht die Biege machen.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
Mit dem Zweiten ist man offline: Bauarbeiten in Mainz haben eine Hauptleitung gekappt, die das ZDF ans Internet anschließt. Webseiten und Mediathek sind nicht erreichbar, auch das TV-Programm war betroffen. Die größte Hoffnung ruht nun wohl darauf, dass bei "Bares für Rares" jemand vorbeikommt, der ein altes Modem loswerden will.
dwdl.de
Freiheitsberaubt? Wolfgang Kubicki hat das gesamte Bundestagspräsidium auf sein Motorboot "Liberty" eingeladen. Weil Algen und Seegras einen Wasserfilter verstopfen, muss der FDP-Mann zunächst langsamer fahren, die Wasserschutzpolizei holt bald seine Gäste ab. Klingt nach eine normalen Arbeitstag für Bärbel Bas & Co: Aus dunklen Tiefen wird das demokratische Parteienspektrum ausgebremst.
spiegel.de, bild.de
VIP-Job: Die US-Zeitungen "Tennessean" und "USA Today" suchen per Stellenausschreibung nach einer Taylor-Swift-Reporterin. Aufgabe sei, den musikalischen und kulturellen Einfluss der Pop-Sängerin einzufangen. Was nach einem Kinderspiel für Fans klingt, setzt jedoch auch Kenntnisse in Wirtschaft, Urheberrecht und Geologie voraus.
niemanlab.org
Setzt eine Duftmarke: Pay-TV-Sender Sky startet am 16. Oktober eine fünfteilige Reality-Soap über den umstrittenen Parfüm-Influencer Jeremy Fragrance. "Power, Baby!" soll Fragrance "zwischen Business Events, Content-Produktionen und seinen ganz privaten Momenten" begleiten. Bleibt zu hoffen für Sky, dass das Ganze am Ende nach einem Erfolg riecht – und nicht erneut nach plumper Prahlerei und Frauenfeindlichkeit stinkt …
presseportal.de, turi2.de (Background)
Zurück an die Arrrrbeit: Eine Woche nach seinem Sportunfall zeigt sich Bundeskanzler Olaf Scholz erstmals wieder ohne Augenklappe in der Öffentlichkeit. Die Spuren seines Sturzes sind gut verheilt. Die Piraten-Witze sind damit erstmal passé – und damit auch die Hoffnung der Piratenpartei, den nächsten Kanzler zu stellen.
t-online.de, turi2.de (Background)
Friedenspfeife: Ex-Kanzler Gerhard Schröder und Ex-Linken-Politiker Oskar Lafontaine haben ihre jahrzehntelange Fehde offenbar beendet. Laut "stern" kam es im Mai zu einem "Geheimtreffen" im Haus Lafontaines, bei dem sich die Männer ausgesprochen haben. Womöglich sind die beiden 79-Jährigen demnächst ja in Sturheit auch politisch wieder vereint – in der neuen Sahra-Wagenknecht-Partei.
stern.de
Haben’s satt: Gastronominnen in Amsterdam fühlen sich von Touristinnen genervt, die wegen Social-Media-Clips Imbiss-Buden stürmen – und teilweise Flashmobs veranstalten. Im Coffee Shop interessiert sich dann wohl auch niemand mehr für Hasch, sondern nur noch für den Fancy Triple Choc Latte Macchiato …
focus.de
Grusel-Musik: Horror-Autor Stephen King war geradezu besessen vom Welthit Mambo No. 5 von Lou Bega. Das Lied lief bei ihm so oft in Dauerschleife, dass Kings Frau sogar mit Scheidung drohte, verrät er dem "Rolling Stone". Wenn sein neues Buch mit den Worten beginnt: "Ladies and gentlemen, this is murder number five" – dann wissen wir, warum.
bild.de
Auf den Hund gekommen: Die US-Robotik-Firma Boston Dynamics gewinnt den Versandhändler Otto Group als größten Kunden, meldet das "Handelsblatt". Der Riesenarm "Stretch" soll künftig mit seinen Saugnäpfen Pakete aus Containern holen, der Hunde-Roboter "Spot" soll Logistik-Zentren inspizieren. Ein praktischer Vorteil: Egal, wie anstrengend die Arbeit sein mag – die Roboter können davon wohl niemals vor die Hunde gehen.
handelsblatt.com (€)
Kompetenzdschungelcamp: Die Bezirksvertretung der Kölner Innenstadt will einen öffentlichen Platz nach dem verstorbenen Komiker Dirk Bach benennen. Die Stadtverwaltung weigert sich, da der Stadtrat entscheiden müsse. Der stellt sich quer, die Verwaltung soll einen anderen Bach-Platz finden. Innenstadt-Bezirksbürgermeister Andreas Hupke verklagt nun die Stadt. So viel internes Drama zwischen uninteressanten D-Promis gibt's sonst nur an Bachs alter Wirkungsstätte.
t-online.de
Surprise Snack: Der Hersteller der Snack-Marke Chipsfrisch gibt eine dringende Warnung heraus. Durch einen Produktionsfehler haben sich in einige Tüten der Sorte "ungarisch" Chips mit der Geschmacksrichtung "Sour Cream" gemogelt. Knabber-Fans wird das wohl nicht groß stören. Die sind froh, wenn sich in der Chipstüte überhaupt etwas anderes befindet als Luft.
rnd.de
Unter Tage: Ein T-Online-Reporter entdeckt Annalena Baerbock im Berufsverkehr der Münchener U-Bahn. Ihr Ministerium bestätigt dem Medium, dass sich die Außenministerin auf dem Weg zur Automesse IAA befindet. Wenn deren Aussteller von der Anreiseform Wind bekommen, stehen sie sicher Schlange, um Baerbock nach Hause zu chauffieren.
t-online.de
Verbotene Frucht: Chinas Regierung weist Mitarbeiter diverser Ministerien an, künftig keine iPhones mehr zu verwenden. Die Apple-Geräte stellten demnach ein Sicherheitsrisiko da. Und das, obwohl die meisten iPhones in chinesischen Fabriken produziert werden. Man könnte fast meinen, "Made in China" wäre kein Garant für ausgezeichnete Qualität.
faz.net (€)
Fragwürdiger Lauch-Verbrauch: "Horizont" prangert eine Marketing-Aktion von Aldi Süd und dessen Kreativagentur Dojo als Lebensmittelverschwendung an. Zur Aktion #1Like1Lauch mit Rapperin Nina Chuba hatte Dojo der Redaktion einen Agenten-Koffer mit einer Stange Lauch drin geschickt – leider schon verschimmelt, als er die Redaktion erreichte. Helena Birkner findet den PR-Gag "eher irritierend als lustig" und "sehr widersprüchlich" für ein Unternehmen, das sich Nachhaltigkeit so auf die Fahnen schreibt wie Aldi Süd. 1 Like mag bei Aldi vielleicht 1 Lauch bedeuten, aber 1 Lauch deswegen noch lange keinen Like.
horizont.net (€), turi2.de (Background)
Basta: Nancy Faeser meldet sich bei Innenausschuss zur Schönbohm-Affäre krank, gibt aber Interviews.
Macht blau: Innenministerin Nancy Faeser ließ sich aus offiziell "gesundheitlichen Gründen" von einer Ausschuss-Sitzung im Bundestag entschuldigen, in der es um die Aufklärung zum Rauswurf von Ex-Cybersicherheits-Chef Arne Schönbohm nach einer Böhmermann-Sendung ging. Trotz Krankmeldung hätte sie der dpa in Wiesbaden ein Wahlkampf-Interview gegeben, findet "Bild" heraus und macht daraus einen "Foto-Skandal". Vielleicht hat Faeser nur Bauchschmerzen vor unangenehmen Fragen gehabt ...
bild.de
Wortspielakrobatik: Der NDR kommuniziert Verbesserungen beim Digitalradio-Empfang mit knackigen Sprüchen wie "In den Röhren besser hören" und "Kein 'Watt?' mehr am Wattenmeer". Dabei sind schlechte Wortspiele doch eigentlich die Spezialität von turi2 – wir pitchen daher: "Ohren frei auf Norderney", "Hör' in Kiel jetzt extra viel" und "Dem Meeresrauschen besser lauschen".
presseportal.de (Röhren), presseportal.de (Watt)
Ich bin pleite, holt mich hier raus: Ex-Bundesverkehrsminister und eintägiger Dschungelcamp-Teilnehmer Günther Krause gibt zu, TV-Einnahmen während seines Insolvenzverfahrens verschleiert zu haben. Insgesamt über 370.000 Euro soll er dem Fiskus nicht gemeldet haben, darunter sind auch Vergütungen für z.B. Talkshows. Mehr Angst als vor einer Ekelprüfung im Dschungel dürfte Krause wohl lange vor einer Steuerprüfung gehabt haben.
n-tv.de
Falsch abgebogen: In Großbritannien ruft Lidl Snacks mit der Optik der Kindershow "Paw Patrol" zurück. Grund ist ein QR-Code auf der Packung: Dieser sollte eigentlich auf den Kindermode-Anbieter Appy Kids Co. leiten. Die URL wurde aber offenbar kompromittiert und verweist nun auf eine Porno-Website. Solch eine geballte Ladung sexueller Früherziehung ist dann doch zu viel des Guten.
chip.de
Teure Angelegenheit? Nach Kollegin Cardi B hat nun auch Rapper 50 Cent Probleme wegen eines Mikrofonwurfs. Wohl aus Frust, weil das Gerät nicht funktionierte, hat er es bei einer Show in Los Angeles weggeworfen und eine Radiomoderatorin dabei verletzt. TMZ zufolge hat diese nun Anzeige erstattet und wird wohl etwas mehr Geld vom Rapper haben wollen als sein Name suggeriert.
spiegel.de, tmz.com
Pamphlet-Pause: Trotz Stress findet Markus Söder noch Zeit für die wirklich wichtigen Dinge – ein Treffen mit den "wahrscheinlich jüngsten Journalisten Bayerns". Kinder zwischen 6 und 12 Jahren durften den Regierungschef am Mittwoch interviewen. Ein Termin nach Söders Geschmack: Viele Kameras, keine Flugblätter und weniger als 25 Fragen.
twitter.com
Umgedrehter Gender-Pay-Gap: Mädchen bekommen in diesem Jahr erstmals mehr Taschengeld als Jungs, sagt der Kids-Medien-Kompass von Blue Ocean Entertainment. Demnach erhalten Mädchen zwischen 3 und 13 Jahren durchschnittlich 17,01 Euro im Monat, gleichaltrige Jungs 78 Cent weniger. Einem Leben als Kapitalistin stünde nichts im Weg – gäbe es nicht die Pink Tax, die Mädchenprodukte oft teurer macht.
focus.de, blue-ocean.de
Sterben macht Spaß: Das könnte man beim Blick auf Stock-Fotos meinen, die Hospize und Heime für Werbung nutzen. Der Schweizerische Nationalfonds kritisiert, dass meist junge, attraktive Pflegerinnen zu sehen sind, die sich um fröhliche und gut gekleidete Menschen kümmern. Trauer, Schmerzen und harte Arbeitsbedingungen werden ausgeblendet. Wer realistische Fotos von Senioren aufnehmen will, sollte wohl besser beim "ZDF-Fernsehgarten" knipsen.
persoenlich.com
Fakten, Fakten, Fakten: "Focus"-Gründer und FDP-Politiker Helmut Markwort fischt beim rechtspopulistischen Portal Nius nach Wählerstimmen. Im Talk mit Ex-"Bild"-Mann Ralf Schuler wirft Markwort Medien vor, zu viel zu verschweigen – und meint die Herkunft von Straftätern. Sollten er und seine FDP es bei der Bayern-Wahl doch nicht in den Landtag schaffen, mindestens eine Schafkopf-Show bei Nius wäre ihm nach diesem Auftritt wohl sicher.
nius.de
Liebe geht durch den Magen: Sänger und Moderator Oli P ist neuer Co-Host der RTL2-Datingshow "Love Island" an der Seite von Sylvie Meis. Er soll die digital geäußerten Meinungen und Fragen des Publikums in das Format tragen. Mal gucken, wie oft die Menschen am heimischen Bildschirm glauben, Flugzeuge in den Bäuchen der Liebessuchenden zu sehen.
presseportal.de
US Closed: Für Sportdeutschland.TV soll Tennis-Legende und Werbe-Star Boris Becker die US Open eigentlich aus New York kommentieren, doch die USA lassen ihn nicht einreisen. Schon "vor langer Zeit" habe er ein Visum beantragt, bisher aber keine Einreiseerlaubnis bekommen – "wegen meiner Vorgeschichte", erzählt Becker zugeschaltet aus Deutschland. So einfach wie damals bei AOL, ist es bei den USA eben nicht, drin zu sein.
bild.de, t-online.de
Diagnose Fanboy: Die Punk-Band Die Ärzte gehören zum "demokratischen Kulturgut in Deutschland" – findet "Tagesthemen"-Urgestein Ulrich Wickert. In einem Text vergleicht er die Band gar mit dem Lyriker Christian Morgenstern oder auch mit Siegmund Freud. Der 80-Jährige Wickert ist wohl doch nicht so unrockbar, wie man vermuten würde.
sueddeutsche.de (€)
Hat 'ne Fahne: Die britische Sängerin Rita Ora, die aus dem Kosovo stammt, hat bei einem Konzert in Ungarn versehentlich eine serbische Flagge geschwenkt. Ein Fan habe sie ihr vor dem Auftritt in die Hand gedrückt, geblendet vom Scheinwerferlicht habe sie nicht erkannt, dass es keine ungarische Flagge ist. Ihr Learning: Es bleibt nie ohne Risiko, Flagge zu zeigen.
faz.net