Hanseatische Genießerin: Das österreichische Genuss-Magazin "Falstaff" beruft Dagmar Hansen zur Geschäftsführerin und Publisherin von "Falstaff Deutschland". Sie fängt im Februar an und soll als International Brand Director zudem die Internationalisierung der Marke vorantreiben. Hansen kommt vom Hamburger Jahreszeiten Verlag, wo sie als Publishing Director Luxury die deutsche Ausgabe des Luxusmagazins "Robb Report" verantwortet.
presseportal.de
(Foto: Falstaff)
Emotionaler Verlust: 16 Monate nach der Insolvenz des Emotion-Verlags von Katarzyna Mol-Wolf (Foto) fürchten Gläubiger, ihre offenen Forderungen fast vollständig abschreiben zu müssen, berichtet "kress pro". Das Magazin hat mit einem halben Dutzend Gläubigern gesprochen, bei denen "der Unmut groß" sei. Laut Insolvenzbericht, der "kress pro" vorliegt, wurden 277 Forderungen mit einer Gesamtsumme von 4,42 Mio Euro zur Insolvenztabelle angemeldet. Viel zu verteilen gebe es nicht: "Auf die angemeldeten Forderungen wird keine bzw. allenfalls eine minimale Insolvenzquote entfallen", heißt es im Insolvenzbericht. Im November 2023 hat die Busch-Group von Verleger Timo Busch die Marke übernommen, alleinige Eignerin ist derzeit seine Ehefrau Patricia Busch.
kress.de (Auszug), shop.oberauer.com (€), turi2.de (Background)
(Foto: Michael Timm / Action Press / picturedesk.com)
Themenwoche Zeitschriften
Zeit für Zeitschriften: 3 von 10 Deutschen lesen wöchentlich mindestens eine von über tausend Zeitschriften – als Moment der Entschleunigung, der Entspannung und der Vertiefung. Und immer öfter auch digital. Die Verlage tun viel, um als analoger und digitaler Werbeträger einen Wertbeitrag für Marken zu liefern.
Wie Verlage, Vermarkter, Journalisten und Data-Expertinnen Zukunft für die Zeitschrift gewinnen, zeigt die turi2 Themenwoche Zeitschriften vom 11.-17. November. Weiterlesen >>>
Lese-Tipp: Die deutsche Ausgabe des Musik-Magazins "Rolling Stone" feiert ihr 30-jähriges Jubiläum. Im Interview bei Kress.de beschreibt Chefredakteur Sebastian Zabel sein Heft als "die Vinyl-Schallplatte unter den Musikmagazinen: Hochwertig, collectible und wunderschön". Die Abo-Zahlen seien seit drei Jahren stabil, die Vertriebserlöse machten einen "sehr gesunden Anteil" von mehr als 50 % aus. Auf eine IVW-Messung verzichtet "Rolling Stone" seit 2018, weil Gebühren und Verwaltungsaufwand zu hoch gewesen seien.
kress.de
(Foto: Hella Wittenberg / Rolling Stone; Montage: turi2)
Fleischeslust und Landfrust: Der "Playboy" verbucht im 3. Quartal einen Abo-Zuwachs um 15 % auf gut 49.000 Hefte. Rund die Hälfte der laut IVW gut 98.000 verkauften Exemplare kommt damit per Abo ins Haus. Die Zahl der Einzelverkäufe liegt 7,3 % über dem Vorjahreswert. Die harte Auflage aus Abos und Einzelverkäufen erreicht nun 83 %. Dagegen verliert "Landlust", einst der Auflagen-Überflieger, binnen Jahresfrist 18 % an verkaufter Auflage und verkauft nur noch rund 543.000 Hefte, ein Minus von 120.000 Exemplaren. Etwa die gleiche Zahl an Exemplaren verkauft auch "TV 14" weniger, rangiert mit 1,3 Mio verkaufter Auflage aber weiter an der Spitze. Bei den größten Gewinnern stehen sechs Yellow-Blätter vorne, von denen vier das Wort "Freizeit" im Titel haben.
meedia.de (Playboy), dwdl.de
Heißer Reifen: Verleger Christian Kallenberg bringt mit seinem Verlag WLM Publishing das Magazin "Porsche Youngtimer" an den Kiosk. Das Heft beschäftigt sich auf 116 Seiten mit Porsche-Modellen von den 1970er Jahren bis in die 2000er und verspricht Autos für Budgets von 5.000 bis 50.000 Euro. Kallenberg berichtet, dass er das Heft in Italien entdeckt und die Lizenz für Deutschland erworben hat. Autobauer Porsche ist mit einer Anzeige auf der U4 mit dabei. Das Magazin ist im Bahnhofsbuchhandel, in ausgewählten Grosso-Gebieten und online erhältlich, u.a. bei Readly.
clap-club.de, octane-magazin.de
Konstruierte Auflage: Der zu Burda gehörende Kinderverlag Blue Ocean bringt am 4. Oktober "Minecraft - das Magazin" heraus, das sich mit dem gleichnamigen Konstruktionsspiel befasst. In Deutschland, Österreich und der Schweiz erscheint eine deutschsprachige Ausgabe mit 80.000 Auflage, berichtet "Clap". In Italien, Spanien, Polen, Frankreich und Ungarn gibt es Ableger in den Landessprachen, in Großbritannien kommt eine Lizenzausgabe der Burda-Schwester Immediate Media auf den Markt. Europaweit kommt das Heft damit auf eine Auflage von 225.000.
clap-club.de
Freundin und Coachin: Der BurdaVerlag erweitert sein Frauenmagazin "Freundin" um den Ableger "Freundin Coaching". Das "Magazin für Persönlichkeitsentwicklung" erscheint heute mit 100.000 Auflage für 5,90 Euro. 30.000 Exemplare davon verkauft Burda im Bundle mit der "Freundin"-Ausgabe 21/2024. Das Heft will "Quelle der Inspiration" sein und mit praktischen Anleitungen dabei unterstützen, "sein Leben bewusst und erfüllend zu gestalten".
burda.com, clap-club.de
Multimedia-Nachwuchs: 92 % der Kinder zwischen 4 und 13 Jahren schauen mehrmals pro Woche Sendungen, Serien, Filme oder Videos an, 88 % hören Musik, Hörspiele, Hörbücher oder Podcasts, sagt der "Kinder-Medien-Monitor 2024". Dahinter folgen mit 64 % Videos oder Shorts bei YouTube sowie Zeitschriften, Comics und Bücher mit 63 %. Auffällig: Bei 10- bis 13-jährigen Jungen liegt YouTube mit 89 % auf Platz 1 der Mediennutzung. Bei gleichaltrigen Mädchen ist es mit ebenfalls 89 % Chatten, Schreiben oder Telefonieren. YouTube und YouTube Kids sind der Studie nach beim Bewegtbild die wichtigsten Anbieter, gefolgt von Kika und Toggo von Super RTL.
dwdl.de, presseportal.de, kinder-medien-monitor.de (Detail-Ergebnisse)
Grosso-Umstrukturierung: Dem deutschen Pressevertrieb könnte eine weitere Marktbereinigung bevorstehen. "Horizont" berichtet von "radikalen Szenarien", wonach die großen Verlage auf eine weitere Reduzierung der aktuell bundesweit noch 15 Presse-Grossisten drängten. Ein Szenario sehe nur noch fünf bis sieben Grossisten vor, die ihre kaufmännischen Funktionen in einer zentralen Servicefirma bündeln sollen. Auch eine Zentralisierung mit mehreren Logistik-Standorten sei im Gespräch. Auf "Horizont"-Anfrage teilt das Verlagsbündnis "Fit for Future" nur allgemein mit, das bisherige Modell müsse "grundlegend und schneller als bisher reformiert werden".
horizont.net (€)
Hör-Tipp: "Wenn du das richtige Produkt tatsächlich gut in Szene setzt, dann wird das auch gekauft", freut sich Karsten Reißer, Sales Director beim Presse-Nationalvertrieb MZV. Zusammen mit seinem Kollegen Marc-Oliver Bender erzählt er im Podcast "We like Mags" davon, wie MZV die Auswahl der Zeitschriften ans Sortiment von Kiosken und Supermärkten anpasst und Non-Press-Produkte wie Sammelkarten auch den Nachwuchs an den Point of Sale locken. Mit ihrem Podcast "Under Cover - Print is not dead" wollen sie neue Zielgruppen für Zeitschriften begeistern.
spotify.com (33-Min-Audio)
Freitagsspiegel? Der "Spiegel" könnte seinen Erscheinungstag bald auf den Freitag vorziehen, so wie es bereits Konkurrent "Focus" macht. Aus Verlagskreisen hört turi2, dass Chefredakteur Dirk Kurbjuweit der Redaktion am Montag angekündigt haben soll, dass der gedruckte "Spiegel" ab dem Jahreswechsel bereits am Freitag erscheinen soll, das E-Paper schon am Donnerstag. Redaktion und Betriebsrat sollen davon überrascht worden sein, da Kurbjuweit bisher kein Konzept für den neuen Erscheinungstag präsentiert haben soll. Verlagssprecherin Anja zum Hingst lässt auf turi2-Anfrage wissen: "Wir prüfen seit einiger Zeit die Verlegung des 'Spiegel'-Erscheinungstages auf den Freitag", da das Wochenende "für viele Menschen immer öfter faktisch am Freitag" beginne. Die "Digital-first-Reformen der jüngsten Zeit eröffnen uns da Möglichkeiten", die Umsetzung sei "aber ein längerer Prozess".
turi2 - eigene Informationen
Luxusprobleme: Der Jahreszeiten Verlag sieht sich mit seiner Konzentration aufs Luxus-Segment auch ohne großen Digital-Anteil und Vermarktungsallianz gut aufgestellt, sagt Verleger Sebastian Ganske im "Horizont"-Interview. Mit seinen vier Marken "Feinschmecker", "Merian", "AW Architektur & Wohnen" und "Robb Report" stehe Jalag für "Qualität bei Inhalten und Zielgruppen". Dabei sei der Digital-Anteil bei Nutzung und Werbe-Buchungen "erstaunlich niedrig", was sich Ganske damit erklärt, dass es in den Magazinen um "Leidenschaft" gehe und Online "nicht so emotional" sei wie bedrucktes Papier. "Je mehr sich andere Verlage aus Print zurückziehen, desto besser können wir Print als Differenzierungsmerkmal ausspielen", freut sich Ganske. Das Resultat: Beim Anzeigenumsatz lägen alle Magazine "prozentual zweistellig über Vorjahr", manche sollen daher häufiger oder mit mehr Seiten erscheinen. Die Zielgruppe der Jalag-Titel sei für die Werbe-Wirtschaft "extrem relevant", weil "Geld für Konsum für sie kein limitierender Faktor ist". Beim Thema Werbe-Allianzen schließt Ganske zwar "prinzipiell nichts aus", macht aber deutlich: "Bei einem großen Portfolio-Vermarkter kann ich mir unsere Titel nicht vorstellen – der will und kann sich nicht um einzelne Titel kümmern, die als Solitäre besondere Aufmerksamkeit erfordern."
horizont.net (€)
Auflagen-Absturz: Von den 15 meistverkauften Zeitschriften und Zeitungen verzeichnet im 2. Quartal einzig Funkes "Nur TV Plus" einen leichten Zuwachs bei der verkauften Auflage. Die legt laut IVW um 2,8 % auf rund 810.000 zu, alle anderen Top-Titel rutschen im Jahresvergleich ins Minus. Prozentual am härtesten trifft es "Bild am Sonntag" mit einem Rückgang um 21,2 % oder absolut 122.745 auf 457.256 verkaufte Exemplare. Für die "harte Auflage" aus Einzelverkauf und Abos berechnet "DWDL" für "BamS" sogar ein Minus um 36 %. Bauers Programmie "TV 14" steht mit rund 1,33 Mio verkaufter Auflage zwar deutlich vorne vor allen anderen Titeln, verliert aber dennoch 9,6 % bzw. knapp 141.000 Verkäufe. Auf Platz 2 rangiert "Bild" mit rund 970.000 Verkäufen, ein Minus von 5,9 %. Bei den aktuellen Wochenmagazinen verliert der "stern" 6,3 % verkaufte und sogar 10 % harte Auflage. "Spiegel" und "Focus" sind bei der harten Auflage dagegen leicht im Plus, der "Focus" sogar bei der verkauften Auflage. "Cicero" wächst bei verkauften Exemplaren dagegen um 34,4 %.
dwdl.de (Zusammenfassung), dwdl.de (harte Auflage)
Mediennutzung: Die Reichweite von TV und Radio ist seit 1961 zwar deutlich gestiegen, ihren Peak hatte sie aber 2011, seitdem sinkt die Nutzung wieder, geht aus Daten der AWA-Studie hervor. Bei Tageszeitungen dagegen geht die Reichweite nur in eine Richtung: Von 70 % 1961 über 58 % 2011 auf 38 % heute. Zeitschriften hatten mit 90 % Reichweite 2011 ihren Höhepunkt, heute sind es 70 %.
horizont.net (€), turi2.de (Background)
Nachwuchsnutzer: Für 53 % der Kinder zwischen 3 und 13 Jahren ist Video-Streaming die beliebteste Form der Mediennutzung, sagt der "Kids-Medien-Kompass 2024" des Kinder-Verlags Blue Ocean Entertainment. 49 % geben den Audio-Konsum von Musik, Hörspielen oder Podcasts als Lieblingsbeschäftigung an, bei 47 % ist es Fernsehen. Zeitschriften, Comics und Bücher lesen 39 % gerne, bei Grundschulkindern zwischen 7 und 10 Jahren sind es 44 %. Deutlich vorne rangieren bei den Lieblingsbeschäftigungen jedoch Aktivitäten mit Freunden und Familie sowie Spielen im Freien.
meedia.de, kidsmedienkompass.de (komplette Studie, PDF)
Pferde-Herde: Der Special-Interest-Verlag Jahr Media übernimmt zum September "Reiter Revue International" vom Landwirtschaftsverlag Münster. Jahr Media will das Magazin im Verbund mit den eigenen Reiter-Titeln "Mein Pferd" und "St. Georg" weiter ausbauen. Alle Beschäftigten wechseln zum neuen Verlag oder bekommen neue Aufgaben im Landwirtschaftsverlag.
lv.de
Kulinaritalia: Das österreichische Genussmagazin "Falstaff" erscheint ab Herbst mit einer italienischen Ausgabe. Das Heft ist ein Joint-Venture von Falstaff Wien mit dem bereits existierenden Redaktionsbüro in Meran. Zudem ist die Expansion nach Osteuropa geplant: Es gebe bereits unterzeichnete Absichtserklärungen mit Lizenzpartnern in Slowenien, Serbien, der Slowakei und Tschechien.
derstandard.at
Satirisch schwierisch: Die Satire-Seite Der Postillon bringt zusammen mit dem Leipziger Spieleverlag ein satirisches Rätselheft an den Kiosk. Die Rätselrakete erscheint erstmals am 8. Juni mit 23.000 Auflage für 5,99 Euro. Weitere Ausgaben sind vierteljährlich geplant.
clap-club.de
Fachwerk: Mit 35,15 Mio Euro fährt das "Deutsche Ärzteblatt" 2023 den höchsten Brutto-Werbeumsatz deutscher Fachmedien ein, liest "Horizont" aus den Nielsen-Zahlen. Die "Lebensmittelzeitung" folgt dicht danach mit 35 Mio Euro. Die "Textilwirtschaft" erzielt 12,7 Mio Euro und "Horizont" 10,2 Mio Euro. Im Vergleich zu 2022 verzeichnen die Top-20-Titel ein Minus von 5,6 %.
horizont.net (€)
Lese-Tipp: Der nordrhein-westfälische Philologenverband macht sich für eine "Beratung" für Abi-Zeitungen stark, um Absolventen zu erklären, "was im Rahmen einer Schülerzeitung erlaubt sei und was nicht". Grund seien u.a. Schmähungen in dort abgedruckten Artikeln über Lehrkräfte. Medienrechtler sehen die mögliche Regulierung skeptisch: Auch Abi-Zeitungen unterlägen dem Presserecht und gelten als vom Grundgesetz besonders geschützt.
faz.net
Mode-Muskeln: Der Burda-Verlag bringt den Ableger "Instyle Sport" auf den Markt. Das erste Heft erscheint am 6. April und kostet 4,90 Euro. Auf dem Cover ist die Fitness-Influencerin Pamela Reif zu sehen. "Instyle Sport" erscheint zweimal jährlich in einer Auflage von 80.000. Die Chefredaktion übernimmt Bianka Morgen, stellvertretende Chefredakteurin bei "Instyle". "Instyle Sport" ist die fünfte Line Extension von Burdas Modemagazin "Instyle".
burda.com
Cap des guten Stylings: Das Modemagazin "Vogue" legt seinem Special zum 45-jährigen Jubiläum ein besonderes Goodie bei. Für 39 Euro gibt es neben dem Heft ein Cap mit "Vogue"-Schriftzug vor der Stirn. Einzeln kostet die Kappe 59 Euro. Der Run aufs Heft wird zeigen, ob typische "Vogue"-Leserinnen nicht nur gut behutet sind, sondern auch preisbewusste Käppchenjägerinnen.
clap-club.de
"Wir denken, dass die Leserin unsere Zeitschrift als bewusste Auszeit abseits vom Bildschirm nutzen wird, also, darin liest, während sie mit einer Tasse Kaffee am Tisch oder auf dem Sofa sitzt."
Nicola le Vourch, Chefredakteurin der Neuauflage des Frauenmagazins "Marie Claire", erzählt im "Clap"-Interview, wie sie sich ihre Leserinnen vorstellt. Mit vier Ausgaben pro Jahr soll das Blatt "Inspiration" bieten, ohne dass die Lektüre zusätzlich "stresst".
clap-club.de, turi2.de (Background)
Dabeisein ist alles: Der Verlagsvermarkter BCN von Burda, Funke und Klambt, verkauft künftig auch Anzeigen für das Fußball-Magazin "Kicker" und das Berg-Blatt "Alpin" des Nürnberger Olympia-Verlags. BCN agiert parallel zum eigenen Sales-Team, das der Verlag ausbauen will. Der Olympia-Verlag fährt zweigleisig, um "die Potentiale im Printmarkt bestmöglich zu nutzen und zu monetarisieren", sagt Vermarktungschef Martin Schumacher.
burda.com, horizont.net (€)
Klima-Comic: Der Panini Verlag bringt die deutsche Version des Umweltschutz-Comics "Der wichtigste Comic der Welt – Geschichten zur Rettung des Planeten" in die Läden. Über 300 Promis und Kunstschaffende, darunter Umweltschützerin Luisa Neubauer, Musiker Paul McCartney und Comedian Ricky Gervais, tragen Geschichten dazu bei, die von Comic-Größen gezeichnet wurden. Ein Teil der Erlöse kommt Umweltprojekten zu Gute.
panininewsroom.de
Aufs rechte Abstellgleis: Der Schweizer Handelskonzern Valora, Betreiber der Presse- und Buchhandlungen der Marke Press & Books an Bahnhöfen und Flughäfen, nimmt das rechtsextreme und AfD-nahe Magazin Compact aus dem Verkauf, berichten "Correctiv" und "Spiegel". Die Pressefreiheit stehe für Valora zwar "an oberster Stelle", jedoch wolle man "denjenigen, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung Deutschlands verächtlich machen und darauf abzielen, sie zu überwinden, keine Plattform bieten", teilt das Unternehmen mit. Schon Ende 2021 hat der Verfassungsschutz das Magazin des rechten Publizisten Jürgen Elsässer als gesichert extremistisch eingestuft. Nach "intensiver Abwägung" sei Valora daher zu dem Schluss gelangt, das Magazin "unverzüglich" aus dem Sortiment zu nehmen. Die Entscheidung folgt auf eine Online-Petition, bei der fast 100.000 Menschen fordern, den Verkauf von "Compact" im Bahnhofsbuchhandel zu stoppen. Mit 157 "Press & Books"-Läden ist Valora hier in Deutschland Marktführer.
correctiv.org, spiegel.de
(Foto: Valora Holding AG)
Gedrucktes Accessoire: Zeitschriften bedeuten für junge Menschen Entschleunigung und Ausdruck einer Lebensweise, sagt die Gattungsstudie "Print Lovestory" der Ad Alliance. "Man kommt sich ein bisschen schlauer vor, wenn man eine Zeitschrift in der Hand hat". Für die GenZ sind gedruckte Magazine also wohl das, was die Bücherwand für Boomer ist: Nur Deko.
presseportal.de
Bild' dir dein Ranking: Springers "Bild"-Gruppe führt auch 2023 das Zitate-Ranking von Media Tenor mit 1.546 Zitaten an. Auch die Plätze zwei und drei werden unverändert von "Spiegel" (1.138) und "Handelsblatt" (939) belegt. Allerdings baut "Bild" ihren Abstand etwas aus. Bei den TV-Sendern führen ARD (632) und ZDF (587), wobei sich das Erste vor das Zweite schiebt. Zu den Aufsteigern zählt die RTL-Gruppe (364), inklusive ntv, "stern" und "Capital", die sich von Position 15 auf 12 verbessern. Unter den Regional-Zeitungen hat der "Tagesspiegel" (416) die Nase vorn, vor Funke (394) und der "Rheinischen Post" (342). Media Tenor zählt seit 1994 Zitate ausgewählter Qualitätsmedien. Nach eigenen Angaben fließen in die Bewertung auch investigative Leistung, Nachrichtenwert und weitere Qualitätskriterien ein.
kress.de
Digitales Geld: Deutsche Publikumsmedien erzielen mit Bezahlinhalten 1,2 Mrd Euro pro Jahr, errechnet der Fachdienst PV Digest. Das sind 14 % mehr als im Januar 2023. Mehr als 70 % des Wachstums resultieren aus gestiegenen Abo-Zahlen, 29 % aus höheren Preisen. Den größten Einzel-Umsatz generiert die "Zeit", den meisten Lesermarkt-Umsatz macht die "FAZ". Knapp zwei Drittel der Paid-Content-Umsätze entfallen auf Tageszeitungen.
pv-digest.de
What a Woman: Die Chefredakteurin und Herausgeberin des österreichischen Frauenmagazins Woman, Euke Frank, 55, tritt Ende des Jahres zurück. Ihr Abgang erfolge "aus persönlichen Gründen" und "auf eigenen Wunsch". Frank hat "Woman" 2001 mitgegründet. Seit 2006 war sie Chefredakteurin, seit 2015 auch Herausgeberin.
derstandard.at
Print-Verfechter: Im Januar starten Burda, Funke und Klambt die gemeinsame Vermarktung unter dem Dach von BCN, im Antrittsinterview bei "Horizont" steckt Geschäftsführer Tobias Conrad das Feld ab und äußert Kritik an den Versäumnissen der Branche. Manche Verlagsleute würden "ihre Gattung gerne mal totreden", beklagt Conrad. Er beobachte aber, dass Print weiterhin sehr wirkungsstark sei, "allerdings in seiner Selbstdarstellung viel zu wenig daraus" mache. Mit BCN will Conrad "ein wahrnehmbares und selbstbewusstes Gattungsmarketing" anschieben. Ein wichtiger Baustein sollen dabei Events sein, auf denen "Werbekunden die Leistung und Stärken der Gattung erleben können". Wenn jemand ins Suchfeld bei Amazon oder Google eine bestimmte Marke eintippe, habe die Werbeleistung, also die Awareness-Bildung für diese Marke, schon vorher stattgefunden, "meist durch analoge und digitale Werbung in klassischen Medien", argumentiert Conrad. Im Mediamix sei Print dennoch "nicht in dem Maße repräsentiert, wie es der Gattung aufgrund ihrer Reichweite und ihrer zigfach nachgewiesenen Werbewirkung gebührt". Auch wenn Conrad, der selbst aus der Digital-Welt kommt, Print hochhält, ist ihm klar: "Das Wachstum von BCN liegt klar im Digitalen." Den Schulterschluss mit anderen Publishern sieht er als Notwendigkeit an: "Wenn wir uns jetzt nicht konsolidieren, dann gibt es uns bald nicht mehr." Es gehe darum, "die Werbekrümel zu verteidigen, die uns die großen Internetplattformen aus den USA und China übriglassen". Er erwartet, dass es in Deutschland perspektivisch "am Ende nur noch drei oder vier große Vermarkter" geben wird, von denen BCN einer sein will.
"Horizont" 48-49/2023, S. 10/11 (€)
Relativierende Berichterstattung? Der "FAZ"-Autor Nikolai Klimeniouk wirft dem "Spiegel" vor, durch seine "israelkritische Berichterstattung" zur Ausbreitung von Antisemitismus in Deutschland beizutragen. Im Archiv des Blattes fänden sich zahlreiche Artikel, in denen Täter-Opfer-Umkehr stattfinde, so Klimeniouk, der selbst Jude ist.
Der aktuelle "Spiegel"-Titel "Judenhass in Deutschland" sei "Panikmache" und "heuchlerisch". Der "Spiegel" mache mit seinem Cover "die Angst Einzelner zu einem gesamtgesellschaftlichen Phänomen" und wälze die Angst der Nation vor Antisemitismus und Unruhen in Deutschland auf jüdische Menschen ab. Er ermutige die Täter und entmutige die Juden von jedem Zeitungskiosk in Deutschland aus. (Bild: Spiegel / Nikolai Klimeniouk / Fotomontage: turi2)
faz.net
turi2 edition #22: Warum verkauft sich das TV-Programm mit blonder Frau auf dem Titel noch immer, Philipp Schulze?
Blondinen bevorzugt: “Menschen suchen auch in Programmzeitschriften nach Verlässlichkeit”, schreibt Philipp Schulze, Editorial Director für die TV-Titel von Bauer, im Gastbeitrag für die turi2 edition #22. Wenn eine blonde Frau auf dem Cover sich am besten verkauft, “dann tragen wir dieser Tatsache Rechnung”. Dennoch müssten auch TV-Zeitschriften sich weiterentwickeln – Männer haben als Covermodels aber schlechte Karten.
Weiterlesen >>>, turi2.de/bestellen (kostenloses E-Paper abonnieren)
Pressepost: Die Deutsche Post schraubt 2024 die Porto-Kosten für den Versand von Zeitungen sowie Wochen- und Monatstiteln weiter nach oben. Laut "Clap" steigen die Preise für sogenannte Postvertriebsstücke um 1,4 bis 14,1 %. Die Post argumentiert mit gestiegenen Kosten. Der Zeitschriften-Verband MVFP findet derartige Erhöhungen "schlichtweg unangemessen und inakzeptabel".
clap-club.de
Am Eisberg vorbei: Die Rettungsaktion für das von der Insolvenz bedrohte Satire-Magazin "Titanic" ist erfolgreicher als erwartet. "Wir haben unser Ziel erreicht", sagt Chefredakteurin Julia Mateus dem "Spiegel" und spricht gar von einer "Übererfüllung des Plans". Innerhalb von zwei Wochen konnten 6.000 neue Abos abgeschlossen und 500 Retter-Shirts verkauft werden. Zudem seien 34.000 Euro auf dem Spendenkonto eingegangen. Damit sei die Finanzierung "erst mal für mindestens ein Jahr safe".
spiegel.de, turi2.de (Background)
Das Kochen ist des Müllers Lust: Sternekoch Nelson Müller ist ab Mitte September auch in Entenhausen im Einsatz. Als "Nelson Knüller" geht er Dagobert Duck im "Micky-Maus-Magazin" zur Hand, um dessen Restaurant zu retten. Ab 15. September ist das Heft für 4,50 Euro am Kiosk und im Egmont-Onlineshop erhältlich.
presseportal.de
Jahreszeiten Verlag bringt am 20. Oktober das Reisemagazin "Merian" generalüberholt wieder auf den Markt. Die Neugestaltung kommt von Uwe C. Beyer, ebenfalls Creative Director von turi2. "Merian" ist nun multithematisch und erscheint nur noch sechsmal im Jahr statt monatlich. Die Auflage liegt bei 50.000. Verleger Sebastian Ganske übernimmt die Chefredaktion, bis ein Nachfolger gefunden ist. Vorgänger Hansjörg Falz ist seit März Herausgeber des Magazins.
horizont.net (€), turi2.de (Background Falz), turi2.de (Background Relaunch)
Beef um "Beef": Der Verkauf des Fleisch-Magazins "Beef" ist trotz "etlicher Bewerber" wohl daran gescheitert, dass RTL darauf bestanden habe, den Titel weiterhin von der Ad-Alliance vermarkten zu lassen, hört "Clap" aus Verlagskreisen. Zudem soll die Übernahme eines Großteils der Beschäftigten Bedingung gewesen sein. Beides hätte einen Neustart nur schwer möglich gemacht, schreibt Daniel Häuser. Stattdessen stellt RTL das Heft jetzt ein und will sich zur Zukunft von Chefredakteur Jan Spielhagen nicht äußern.
clap-club.de, turi2.de (Background)
Uwe Hoch, 80, ist tot, schreibt das "Handelsblatt" in eigener Sache. Der Verwaltungsjurist kam 1984 zur Verlagsgruppe Handelsblatt und verantwortete von 1993 bis 2005 als Geschäftsführer den Bereich Fachmedien, bevor er dessen Herausgeber wurde. Er war u.a. Vizepräsident des Deutschen Marketing Verbands, Sprecher der Deutschen Fachpresse und Präsidiumsmitglied im Verlegerverband VDZ, heute MVFP.
"Handelsblatt", S. 31 (€)
Fusion mit Gottessegen: Die Bistumsverlage von 14 Diözesen vereinbaren eine Kooperation und bringen ab Ostern 2024 ein gemeinsames Magazin mit Regionalteil heraus. Man wolle damit "ein hochwertiges neues Heft" bieten und gleichzeitig "deutliche Einsparungen" erzielen. Das Blatt soll alle 14 Tage erscheinen und weitgehend die Namen der bisherigen Bistumszeitungen und -magazine tragen, die darin aufgehen. Gemeinsam kommen die Titel bisher auf 94.000 Auflage.
aussicht.online
Ausgeblendlet: Blendle, Micropayment-Dienst für Presseartikel, stellt seinen Betrieb in Deutschland zum 3. September ein. Seit 2015 war es möglich, Artikel verschiedener Publikationen einzeln zu kaufen. In seinem Heimatmarkt, den Niederlanden, hat Blendle den Einzelverkauf schon 2019 abgeschafft und auf ein Abo-Modell umgestellt, das weiterhin besteht.
heise.de, twitter.com
“Jetzt die richtigen Fragen stellen” – Chefredakteurin Rebekka Reinhard über ihr KI-Magazin “Human”.
Mensch trifft Maschine: “KI ist für uns nicht primär ein Technikthema – es geht vielmehr um den Menschen”, sagt Rebekka Reinhard, Chefredakteurin des neuen Magazins “Human”. Das Heft will Künstliche Intelligenz aus einer interdisziplinären Perspektive heraus betrachten und setzt dabei auf einen Beirat aus Expertinnen. turi2 hat das Magazin, das ab heute mit 40.000 Auflage am Kiosk liegt, schon gelesen und gibt erste Einblicke. Im Interview mit turi2-Redakteurin Eva Casper erklärt Chefredakteurin Reinhard, warum “Human” beim Digital-Thema KI auf Print setzt, welche Rolle KI bei der redaktionellen Arbeit spielt und was sie an KI spannend und beängstigend findet.
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Neues Programm: Die Mediengruppe Klambt kooperiert bei der Produktion seiner TV-Zeitschriften künftig mit dem Metadatenanbieter Media Press und der Nachrichtenagentur Teleschau von Alexander Büttner. Die beiden Unternehmen übernehmen damit die Rolle der RTV Media Group, die Bertelsmann Ende des Jahres einstellen will. Media Press verantwortet demnach die vierzehntäglichen und monatlichen TV-Zeitschriften von Klambt, Teleschau die wöchentlichen. Klambt führt in seinem Portfolio der TV-Zeitschriften u.a. "Funk Uhr", "Super TV" und "TV Neu".
klambt.de, turi2.de (Background)
Weimer Media Group kauft das Wirtschaftsmagazin "Business Punk" von Gruner + Jahr. Alle Mitarbeitenden würden übernommen, der Redaktionssitz des Magazins bleibe in Berlin, teilt der Münchner Verlag von Wolfram Weimer und Christiane Goetz-Weimer mit. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Offiziell erfolgt die Übernahme zum 1. August. Die Vermarktung von "Business Punk" soll in der Hand von Ad Alliance bleiben. Die Weimer Media Group führt u.a. die Magazine "Markt und Mittelstand", den Wirtschaftskurier" und "Börse am Sonntag". Außerdem verantwortet der Verlag das Debattenportal "The European". Bertelsmann hatte im Februar angekündigt, die G+J-Magazine "11 Freunde", "Business Punk", "Art", "P.M.", "Salon" und "Beef" verkaufen zu wollen.
lifepr.de, turi2.de (Background)
Frisch aufgekocht: Der Jahreszeiten Verlag erfindet sein Gourmet-Magazin Lafer neu, berichtet "Clap". Der Titel um Sternekoch Johann Lafer erscheint nicht mehr wie bis Ende 2022 quartalsweise als Zeitschrift, sondern als 160-seitiges Bookazine. Es ist damit auch im Buchhandel erhältlich. Vertriebspartner ist der Verlag Gräfe und Unzer. Das Heft für 14,90 Euro soll zunächst zweimal im Jahr herauskommen, die nächste Ausgabe erscheint Ende November.
clap-club.de
Verschollener Satellit: Der Medien-Informationsdienst Infosat.de ist seit Mittwoch offline und offenbar eingestellt, berichtet Kress.de. Der Fachdienst, der sich vor allem mit TV- und Radio-Empfang sowie Streaming-Angeboten befasst hat, gehört zum Verlag Vivanty Media GmbH aus Daun in der Eifel. Auch das Lifestyle-Magazin "Vivanty", in dem "Infosat" zuletzt als Heft im Heft erschienen ist, wird eingestellt. Die Mai-Ausgabe war die Letzte. Die Gründe für das Aus sind unklar.
kress.de
"Jeder kann sich heute auf Social Media selbst inszenieren, dennoch zeigt sich die Kraft eines Zeitschriften-Covers immer wieder – und zwar gerade in den sozialen Medien."
Verleger Hubert Burda hat keine Sorge um die Zukunft des Gedruckten. Im Gastbeitrag zum 75-jährigen Jubiläum der "Bunte" schreibt er, Zeitschriften würden "in dieser globalisierten Welt immer wichtiger, weil sie Geschehnisse einordnen, Menschen Relevanz verleihen, die Spielregeln der Gesellschaft erklären".
bunte.de
Richtungswechsel: Der gedruckte "stern" soll sich künftig aus Beiträgen von Stern+ speisen, die zuvor online erschienen sind, statt Print-Geschichten erst nach Erscheinen ins Netz zu stellen, hört Lisa Priller-Gebhardt aus Verlagskreisen. In diesem Zuge plane Chefredakteur Gregor Peter Schmitz die Aufhebung der bisherigen Trennung von Print- und Online-Redaktion. Geplant sei, dass eine große Redaktion, in der nur noch Menschen mit Digitalkompetenz arbeiten sollen, künftig alle Inhalte erstellt.
sueddeutsche.de (€)
Formaler Unsinn? Die Berliner Akademie der Künste darf ihre Literaturzeitschrift Sinn und Form nicht mehr herauszugeben, entscheidet das Landgericht Berlin. Geklagt hatte der Konkurrent "Lettre International", der sich wettbewerbsrechtlich benachteiligt sieht. Für die Herausgabe und Subvention der Zeitschrift fehlt der Akademie die rechtliche Grundlage, nämlich eine Gebührenordnung, urteilt das Gericht. Ungeklärt bleibt, ob die staatliche Institution überhaupt eine Zeitschrift herausgeben darf.
sueddeutsche.de, berliner-zeitung.de, rbb-online.de (mit 6-Min-Audio)