Satire ist Kunst - Dichter, Zeichner, Bildhauer, Filmer oder Journalisten sind ihre Überbringer. Und die leben oft gefährlich, denn Satire, die nicht wehtut, ist keine. weiterlesen auf lexikon2.de

TV-Tipp: Comedy Central zeigt Neuauflage der “Daily Show” in Deutschland.

TV-Tipp: Der Nischensender Comedy Central zeigt ab heute die Neu­auflage der Daily Show in Deutschland. Die US-Sendung diente als Vorlage für die "heute show". Jeweils am Montag kommentiert Jon Stewart bissig das Tages­geschehen, der die Show von 1999 bis 2015 präsentierte. Hierzu­lande läuft die "Daily Show" mit deutschen Unter­titeln einen Tag nach der US-Premiere, von Dienstag bis Freitag um 23.30 Uhr. Im Anschluss stehen die Shows auch bei YouTube zum Abruf.
digitalfernsehen.de

Lese-Tipp: Stefan Kuzmany schreibt dem Weißen Haus vorsorglich eine Pressemitteilung.

Lese-Tipp: Nach wiederholten Gedächtnis­aussetzern von US-Präsident Joe Biden übt sich "Spiegel"-Autor Stefan Kuzmany als Ghostwriter für Presse­mitteilungen des Weißen Hauses, das klar­stellen könnte: Der deutsche Regierungs­chef heißt Scholz, nicht Schulz, und ist nicht Präsident, sondern Bundes­kanzler. Bezahlt werde in Deutschland mit dem Euro, nicht mit der "Deutschen Merkel". Außerdem wisse Biden natürlich, dass die Europäische Union keine Gewerkschaft ist.
spiegel.de, turi2.de (Background)

Jon Stewart moderiert wieder die Daily Show.

Auf Anfang: US-Comedian Jon Stewart kehrt als Moderator der "Daily Show" zurück. Er hatte die Sendung bei Comedy Central ab 1999 erfolg­reich gemacht. Nach dem Abgang von Nach­folger Trevor Noah moderieren unter­schied­liche Hosts, Stewart kehrt als Moderator am Montag zurück. Das US-Format ist Vor­bild für die "heute-show" im ZDF.
spiegel.de

KI-Video legt Olaf Scholz falsche Neujahrsansprache in den Mund.

KI-Kanzler: Der Satire-Kanal "Snickers für Linkshänder" veröffentlicht eine mutmaßlich KI-generierte Neujahrs­ansprache von Bundes­kanzler Olaf Scholz. In dem Video sagt der gefälschte Kanzler, dass alle Reden­schreiber krank seien, weshalb er zu "100 % authentisch und von Herzen" spreche. Eine schlecht gelaunte, Pumuckl-ähnliche Figur kommentiert die Rede. Unabhängig davon verbreitet auch eine "Spiegel"-Glosse die Geschichte, dass Scholz seine Ansprache selbst schreiben müsse, da alle Reden-Profis sich krank gemeldet hätten.
focus.de, youtube.com (2-Min-Video), spiegel.de (Glosse), bild.de, tagesschau.de (echte Neujahransprache von Scholz)

Zitat: El Hotzo hat keine Angst vor Shitstorms.

"Das Wort Shitstorm ist gerade bei einem weißen Mann wie mir zu groß."

Satiriker Sebastian Hotz alias El Hotzo sagt im Interview mit der "Rheinischen Post" negative Kommentare seien für ihn keine "unvorhergesehene Belastung", mittlerweile mache er sich aber aufgrund seiner großen Reichweite schon Gedanken, bevor er etwas in die Welt setze.
rp-online.de

Dieter Nuhr sieht Meinungsfreiheit in Gefahr.

Nuhr eine Meinung? Comedian Dieter Nuhr sorgt sich im "Zeit Magazin" um die Meinungs­freiheit in Deutsch­land. "Wer mal die vermeintlich Falschen kritisiert, muss mit Folgen rechnen, die eben nicht ohne Weiteres auszu­halten sind", sagt er. Es gebe Menschen, "die werden mundtot gemacht". Das reiche "bis zur Vernichtung von Existenzen". Dem Vorwurf, er mache rechte Comedy weist Nuhr von sich: "Dass jegliche Aus­einander­setzung" mit der Klima­politik der Regierung "schon als rechts diffamiert wird", zerstöre "die demokratische Gesellschaft in ihren Grundfesten".
t-online.de

Zitat: Jan Böhmermann sieht sich in erster Linie als “Unterhaltungskünstler”.

"Am Ende gilt immer der alte Leitsatz von Tocotronic: 'Pure Vernunft darf niemals siegen.' Aus meiner Sicht reicht das journalistische Handwerk nicht, um die Vielgestaltigkeit der Welt voll zu erfassen."

Jan Böhmermann beschreibt im "Journalist"-Interview wie die journalistische und die humoristische Redaktion des "ZDF Magazin Royale" jede Woche "auf Augenhöhe verhandeln, wie man Fernsehen relevant, zeitgemäß und unterhaltsam macht". Er selbst sehe sich als "Unterhaltungskünstler", der die Welt "ganzheitlich" betrachtet.
journalist.de (Interview), presseportal.de (Zusammenfassung)

“Wie eimerweise Popcornfressen” – Oliver Kalkofe über TV-Liebe und TikTok-Hass.


Unter Medienjunkies: “Ich habe mich schon als Kind zu allem hingezogen gefühlt, was auf Bildschirmen geschieht – egal ob Fernseher oder Kinoleinwand”, sagt TV-Kritiker und Satiriker Oliver Kalkofe im turi2 Jobs-Podcast. Mit Chefredakteur Markus Trantow spricht Kalkofe über seine Karriere, die beim Radio begann und ihn inzwischen regelmäßig in politische Talkshows wie “Maischberger” führt. Er erklärt, dass er das Kultformat “Kalkofes Mattscheibe” durchaus wiederbeleben würde und dass er inzwischen von Netflix enttäuscht ist. Auch für die Influencer-Ökonomie hat der TV-Terminator wenig schmeichelhafte Kommentare übrig: Dass es gelinge, junge Menschen so zu täuschen, dass sie “Influencer, die ihnen nur Scheiße verkaufen”, mögen und ihnen folgen, findet Kalkofe “gruselig”. Er erinnert sich an die “Influencer” seiner Jugend – Werbefiguren wir “Herr Kaiser” von der Hamburg Mannheimer oder “Klementine” von Ariel. “Wir wären nie auf die Idee gekommen, denen eine Postkarte zu schicken: ‘Klementine, ich finde dich so süß. Deine Latzhose ist so geil.’” Dieser Podcast ist Teil der Screen-Wochen bei turi2. Bis 8. Oktober beschäftigen wir uns auf turi2.de mit Entwicklungen und Trends für Bildschirme – von der Smartwatch bis zum großen Werbescreen.
Weiterlesen >>>, turi2.tv (61-Min-Podcast auf YouTube), spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, plus.rtl.de

Rettungsaktion erfolgreich: “Titanic” kann Insolvenz abwenden.

Am Eisberg vorbei: Die Rettungs­aktion für das von der Insolvenz bedrohte Satire-Magazin "Titanic" ist erfolg­reicher als erwartet. "Wir haben unser Ziel erreicht", sagt Chef­redakteurin Julia Mateus dem "Spiegel" und spricht gar von einer "Über­erfüllung des Plans". Innerhalb von zwei Wochen konnten 6.000 neue Abos abgeschlossen und 500 Retter-Shirts verkauft werden. Zudem seien 34.000 Euro auf dem Spenden­konto eingegangen. Damit sei die Finanzierung "erst mal für mindestens ein Jahr safe".
spiegel.de, turi2.de (Background)

Sarah Bosetti bekommt Late-Night-Show bei 3sat.

3sat gibt Satirikerin Sarah Bosetti eine monatliche Late-Night-Show. Ab 23. Oktober will sie in "Bosetti Late Night" die "aktuelle gesellschaftliche Debatte aus­einander­nehmen", um sie "zu entstauben, polieren und schließlich wieder neu zusammen­zusetzen". Das Publikum soll über Social Media mitreden, fürs Studio­publikum gibt es einen "Bullshit-Button".
dwdl.de, spiegel.de

Video-Tipp: Mockumentary sucht Personal für Jobs in Bahnhöfen.

Video-Tipp: Die Marketing­gemeinschaft Mein Einkaufs­Bahnhof sucht mit einer vier­teiligen Mockumentary Personal für Geschäfte und Gastronomie in rund 80 Bahnhöfen. In der Mini-Serie "Jobs" testet Protagonist T.J., gespielt von Merlin Sandmeyer, verschiedene Berufe im Bahnhofs­handel und stellt unter Beweis, was er alles nicht kann.
youtube.com (4-Min-Video), einkaufsbahnhof.de (Infos zur Kampagne)

“Rebellin mit Kopf und Herz” – Parshad Esmaeili im Videofragebogen.


Keine Hypothesen: Comedienne Parshad Esmaeili will sich auf keinen Fall am Ende ihres Lebens fragen: "Was wäre wenn?" Schon in jungen Jahren träumt sie von Öffentlichkeit, allerdings geht es damals noch um Politik. Privat orientiert sie sich an ihrer Mutter, beruflich ist ihr Vorbild Enissa Amani, bei der sie heute auch unter Vertrag steht. Im großen Interview in der turi2 edition #20 erzählt Esmaeili von ihrer "Frühlife-Crisis" und den Bedürfnissen der Generation Z.
youtube.com (2-Min-Video), issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)

Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:

Basta: “Extra3” läuft häufiger im Ersten, aber zu unterschiedlichen Zeiten.

Läuft... irgendwann: Extra3 bekommt extra Sende­zeit im Ersten. Zusätzlich zu den 45-minütigen Ausgaben am Donnerstag nach den "Tagesthemen" – im Wechsel mit Dieter Nuhr und Carolin Kebekus – gibt es ab 23. März fünf 30-Minuten-Shows nach "Nuhr im Ersten" um 23.35 Uhr. In den Wochen, in denen das Satire-Magazin nicht im Ersten zu sehen ist, laufen neue 30-minütige Sendungen am Mittwoch­abend im NDR. Mit dieser leicht verständlichen Programm­planung bewirbt sich Programm­direktorin Christine Strobl offenbar für die "Extra3"-Rubrik Der reale Irrsinn.
dwdl.de

Nach Kritik an Pädophilen-Witzen: WDR schneidet Szenen aus einer Comedy-Show heraus.


Heikle Witze: Der WDR entfernt nach Kritik im Netz eine Passage über Pädophile aus dem Comedy-Bühnenprogramm von Moritz Neumeier, berichtet Sophie Herrmann für die Funke-Mediengruppe. Die Reaktionen der Zuschauer hätten gezeigt, dass dessen Herangehens­weise "als verletzend und verharmlosend" wahrgenommen werde. Der Sender hat die herausgeschnittene Szene in der Mediathek transparent gemacht. Neumeier sagt, es tue ihm "unendlich leid", dass er mit seinen Äußerungen zu dem Thema Betroffene verletzt und getriggert hat.
abendblatt.de, wdr.de (bearbeitetes 80-Min-Video), twitter.com (25-Sek-Ausschnitt)
(Foto: WDR/Claus Langer)


Hör-Tipp: Jan Böhmermann macht auch Pointen über Menschen, die er mag.

Hör-Tipp: In der Silvester-Ausgabe der WDR5-Sendung "Satire Deluxe" rekapituliert Jan Böhmermann mit den Moderatoren Henning Bornemann und Axel Naumer mithilfe von kunstvoll kuratierten "2022er-Geräusche" die Themen des Jahres. Außerdem erzählt Böhmermann, dass er Pointen über Menschen, die er mag, fast lieber macht als nahe­liegende Pointen über unsympathische Personen. Im Team von "ZDF Magazin Royale" kommen die Themen­vorschläge von Beschäftigte aus allen Gewerken, dafür müssen die Investigativ-Journalistinnen aber auch mal in lustigen Kostümen auf der Bühne stehen.
ardaudiothek.de (75-Min-Audio)

Basta: Christian Lindner interviewt sich selbst.

Selbstgespräche: Ein Video-Zusammenschnitt macht derzeit die Runde, in der sich Bundesfinanzminister Christian Lindner bei seinem Podcast "CL+" vermeintlich selbst zu Gast hat. Er finde es paradox, dass man sich über viele Dinge Gedanken mache, aber nicht über ihn, gibt der doppelte Lindner darin von sich. Solche knallharten Interviews wünscht sich der "FDP-Posterboy" bestimmt auch bei seinen heiß geliebten Öffentlich-Rechtlichen.
twitter.com via morgenpost.de


Streit um TV-Beitrag von Oliver Pocher: Boris Becker geht in Berufung.

Kann nicht verlieren: Ex-Tennis-Star Boris Becker hat Berufung gegen das Urteil im Rechtsstreit mit dem Comedian Oliver Pocher eingelegt. Schon vergangenen Mittwoch seien die Unterlagen von Beckers Rechtsbeistand beim Oberlandesgericht Karlsruhe eingetrudelt. Das Landgericht Offenburg hatte Mitte November geurteilt, dass der vor zwei Jahren bei RTL ausgestrahlte Satire-Beitrag "Make Boris rich again" den früheren Tennisprofi nicht in seiner Ehre und seinen Persönlichkeitsrechten verletzt.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)

Meistgeklickter Wirtschafts-Kopf gestern war Mathias Döpfner.

Meistgeklickter Kopf gestern aus der Wirtschaft war Mathias Döpfner. Im Firmen-Podcast hat sich der Springer-Chef Mitte der Woche bei seinen Beschäftigten für seinen Umgang mit der Causa Reichelt entschuldigt. Im Ranking folgen Flyeralarm-Chef Thorsten Fischer, der gestern Geburtstag hatte, und Meta-Lobbyistin Julia Reuss.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Wirtschafts-Köpfe am 26.11.2022)

Spendensatire: Boris Becker verliert vor Gericht gegen Oliver Pocher.

Rückschlag: Komiker Oliver Pocher darf seine satirische Spendenkampagne für Ex-Tennisstar Boris Becker weiter ausstrahlen. Das Landgericht Offenburg entschied, dass ein Fernsehbeitrag der RTL-Sendung "Pocher - gefährlich ehrlich" mit dem Spendenaufruf "Make Boris rich again" den früheren Tennisprofi nicht in seiner Ehre und seinen Persönlichkeitsrechten verletzt und Beckers Klage damit zurückgewiesen wird.
bild.de

Video-Tipp: Olli Dittrich nimmt True-Crime auf die Schippe.

Video-Tipp: In seinem 13. "TV-Zyklus" probiert sich Olli Dittrich an einer Persiflage des True-Crime-Genres. Bei Infantinos Friseur – Leo Marchetti und die Fifa-Milliarden spielt Dittrich den schmierigen Friseur und Geldboten des Fifa-Präsidenten Gianni Infantino. Ein Investigativ-Team geht der Frage nach, wie das "geheime Milliardengeschäft Fußball" funktioniert.
daserste.de (45-Min-Video)

Radio FFN bringt “Frühstyxradio” als Webstream zurück.

Radio FFN startet am 6. November ein Webradio, das rund um die Uhr Comedy aus dem Frühstyxradio sendet, dem nach eigenen Angaben "größten Kultur­magazin der Welt". Sonntags um 9 Uhr läuft die ein­stündige Wort­sendung "Frühstyxradio-Kompakt", die gebündelt Perlen aus dem Archiv präsentiert. Die einst wöchentliche Comedy-Show war in den 1990ern die Brut­stätte von Satirikern wie Oliver Kalkofe, Oliver Welke und Dietmar Wischmeyer.
ffn.de

Video-Tipp: Philipp Walulis macht sich über den “irren Lifestyle” von Karl Lauterbach lustig.

Video-Tipp: Philipp Walulis fragt sich, wie schwer es schon sein kann, den "irren Lifestyle" von Gesundheitsminister Karl Lauterbach zu übernehmen. Eine Woche lang wagt Walulis daher ein waghalsiges Selbstexperiment, das Spuren von Satire enthalten kann: Kein Salz, wenig Schlaf, viel Rotwein und unverbissenes Tischtennis-Spielen. Das bahnbrechende Fazit: "Mit wenig Salz zu leben, ist gar nicht so schlecht, die Sachen schmecken tatsächlich irgendwie besser oder intensiver."
youtube.com (16-Min-Video)

Lese-Tipp: Aurel Merz macht ein “Streufeuer an verschiedenen Projekten”.

Lese-Tipp: Comedian Aurel Mertz wundert sich, dass er auf Partys oft den Satz hört: "Ich gucke gar kein Fernsehen, sondern nur Netflix oder die Mediathek." Das ist doch "basically auch Fernsehen", sagt er im Interview mit DWDL.de. Dass seine Show bei ZDFneo erst spät abends läuft, stört ihn daher nicht – sie sei ohnehin "Mediathek first". Es müsse heutzutage auch nicht mehr "die eine große Show" sein, er mache eher ein "Streufeuer an Projekten" – neben der Show zum Beispiel Podcast und Live-Auftritte.
dwdl.de

Julia Mateus wird Chefredakteurin der “Titanic”.


Frau am Steuer: Das Satiremagazin "Titanic" macht Julia Mateus zur Chefredakteurin. Sie ist die erste Frau an der Redaktionsspitze und folgt auf Moritz Hürtgen, der das Blatt laut eigenem Tweet aufgrund von "Ermittlungen wg. Veruntreuung v. Verlagsgeldern" verlässt. Er freue sich, "wieder Leser, Fan und gewiss weiterhin Autor" des Magazins zu sein, schreibt er. Bei der "Titanic" wechselt die Chefredaktion turnusmäßig, in der Regel alle fünf Jahre. Hürtgen hatte den Posten 2018 übernommen.

Mateus erzählt im "Spiegel"-Interview von ihren Plänen für das Magazin. Sie sei pragmatischer als ihre männlichen Vorgänger: "Ich will für mich das Beste rausholen, zum Beispiel einen Massagesessel fürs Büro." Bei männlichen Autoren werde sie "jede Pointe rausredigieren und sie bei mir einfügen", um sich damit zu schmücken. "Dieser Redaktion fehlt ein Klima der Angst", sagt sie. (Foto: Frederike Wetzels)
spiegel.de (€)

Basta: Bundespolitiker-Handpuppen touren durch Deutschland.

Puppenkabinett: Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel gewinnt im Lotto und beruft eine Geheimrunde mit Markus Söder, Annalena Baerbock und Karl Lauterbach ein, um das Geld zu verteilen, während Helmut Schmidt und Helmut Kohl als Engel das Ganze kommentieren. Das ist die Handlung des Bundes Puppen Kabarett, einer satirischen Live-Show mit eigens angefertigten Handpuppen. Ein besonderer Spaß für alle, denen die Bundespolitik tatsächlich oft wie ein Puppentheater vorkommt.
presseportal.de

Lese-Tipp: Oliver Welke und Oliver Kalkofe machen ihren Podcast aus “egoistischen Gründen”.

Lese-Tipp: "Mir ist natürlich klar, dass es ungefähr so aufregend ist, wie wenn wir uns in unserem Alter zum ersten Mal bei Facebook anmelden würden", sagt Oliver Welke über seinen neuen Podcast Kalk & Welk, den er zusammen mit Oliver Kalkofe macht. Im Interview mit DWDL erzählen die beiden, dass sie den Podcast vor allem aus "egoistischen Gründen" machen, "geistig miteinander im Bett liegen" werden und als Reaktionen auf "originelle Beleidigungen" hoffen.
dwdl.de, turi2.de (Background)

Zitat: Micky Beisenherz macht nicht ganz so ernst gemeinte ÖRR-Reformvorschläge.

"Warum Anne Will nicht direkt vom Traumschiff senden soll, das kann mir auch keiner erklären. So käme Karl Lauterbach auch mal an die Sonne."

Micky Beisenherz witzelt in der "Zeit" über die Forderung, der ÖRR solle sich "auf den nackten Informationsauftrag" rückbesinnen – und sieht die Lösung in "hybriden Formaten", weil ARD und ZDF sich nicht von ihren "Unterhaltungsfiletstücken" trennen wollen.
zeit.de (€)

Video-Tipp: Klaas macht einen wilden Ritt durch die Sommer-Themen.

Video-Tipp: Klaas Heufer-Umlauf präsentiert mal wieder, was er während der Sommerpause von Late Night Berlin getrieben hat – u.a. als Raumausstatter beim RBB. "Nur weil man Journalist ist, muss man ja nicht schlecht leben", rät Klaas der Ex-Intendantin Patricia Schlesinger zu Luxus-Parkett und Co. Und hinter dem unfreiwillig komischen Tanz von Friedrich Merz steckt Klaas: "Du musst ein bisschen menschlicher wirken. Ganz Deutschland denkt, du bist ein unsympathisches Arschloch."
youtube.com (7-Min-Video)

Hör-Tipp: Philipp Walulis über “nörgelnde Schreibtisch-Typen” und seinen Umgang mit Kritik.

Hör-Tipp: Beim "Typen, der am Schreibtisch sitzt und nörgelt", ist ein Peak erreicht, sagt Philipp Walulis im ersten von zwei Teilen des "HSS-Podcasts" Christian Jakubetz. Mit Blick auf humorige Formate konstatiert Walulis: "Egal, wo man hinschaut: Irgendwo sitzt jemand am Schreibtisch, regt sich auf und hat ein lustiges Bild neben sich." Weil das gut funktioniere, werde das von den deutschen Sendern "bis zum bitteren Ende" nachgemacht, statt was Neues zu probieren. Sein neues Format Wie schwer kann’s schon sein? gehe daher in eine andere Richtung. Walulis erklärt zudem, warum er konstruktive Kritik lieber hört, als Lobhudelei. Manchmal stolpere er über Dinge, die falsch beim Publikum angekommen sind.
open.spotify.com (17-Min-Audio)

Video-Tipp: Patricia Schlesinger sichert Arbeitsplätze von Investgativ-Journalisten, witzelt “extra3”.

Video-Tipp: Der Fall Patricia Schlesinger ist "der beste 'Tatort', den der RBB jemals produziert hat", witzelt Christian Ehring bei "Extra3". Wer als ARD-Vorsitzende sogar Sendungen wie "Sturm der Liebe" oder "In aller Freundschaft" anschauen müsse, brauche danach locker zwei Stunden die Massage-Sitze im Dienst­wagen – "allein damit sich die Nacken­haare wieder legen". Immerhin sichere Schlesinger Arbeits­plätze: "Durch ihre Amts­führung haben zur Zeit viele Investigativ-Journalisten eine Menge zu tun."
youtube.com (7-Min-Ausschnitt in 45-Min-Video)

Basta: Alexandra Popp kommt mit angeklebtem Bart zur Pressekonferenz.

Witz hat einen Bart: Nationalelf-Kapitänin Alexandra Popp erscheint mit einem angeklebten Schnäuzer zur Pressekonferenz und spielt damit auf einen Beitrag der Satire-Seite "Postillon" an, die zuvor getitelt hatte: "Flick nominiert Newcomer Alexander Papp für Nationalmannschaft." Bleibt zu hoffen, dass sich Popps maskulines Auftreten nicht aufs Finalspiel auswirkt – die Fußball-Männer hatten bei internationalen Turnieren ja zuletzt kein glückliches Händchen bewiesen.
welt.de, sportschau.de (2-Min-Clip), twitter.com

Video-Tipp: “Schloss Goldbach” nimmt Promis auf die Schippe.

Video-Tipp: In der neuen Parodie-Show "Schloss Goldbach – Promis viel zu nah" von Sat.1 begeben sich u.a. Dieter Bohlen (Foto), Markus Lanz, Karl Lauterbach und Verona Pooth in ein "Selbstoptiminierungsinstitut", um dort ihre Mitte zu finden. DWDL-Redakteur Alexander Krei beschreibt die Sketch-Comedy als eine Mischung aus Brisant und Switch reloaded.
sat1.de (frei nach Anmeldung, 42-Min-Video), dwdl.de (TV-Kritik)

Staatsanwaltschaft Wiesbaden stellt Ermittlungen zu Seehofer-Plakat ein.

Satire darf alles? Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden hat im Juni 2022 ihr Ermittlungsverfahren gegen ein satirisches Plakat mit Horst Seehofer eingestellt, meldet Netzpolitik.org. Seehofer war darauf mit einer Augenklappe auf dem rechten Auge abgebildet. Es habe nicht genügend Anlass zur Erhebung einer Klage wegen u.a. "verfassungsfeindlicher Verunglimpfung" gegeben. Die Wiesbadener Polizei hatte zwischenzeitlich sogar nach DNA und Fingerabdrücken gesucht.
netzpolitik.org, turi2.de (Background)

Zitat: Wigald Boning versteht sich als “Service-Dienstleister” in Sachen Humor.

"Ich verstehe mich als Service-Dienstleister, weil ich Lachen ermögliche. Das ist in Zeiten der Klimakrise und des Ukraine-Kriegs wichtiger denn je."

Entertainer Wigald Boning sagt im "Zeit"-Interview, dass Eskapismus heute eine "wichtige Funktion" habe: Weil die Zeiten ernster geworden sind, sei "die psychohygienische Notwendigkeit von Humor viel größer als noch in den Neunzigern".
zeit.de (Paid)

Debatte: Ernste Comedyshows sind ein Fluch und Segen zugleich, findet Peer Schader.

Witz lass nach: "Der Lacheskapismus von früher ist passé", schreibt DWDL-Kolumnist Peer Schader und beobachtet einen "Wandel der deutschsprachigen TV-Comedy zum gesellschaftlichen Impulsgeber". Die Sendungen von Carolin Kebekus und Jan Böhmermann seien dafür positive Paradebeispiele. Ein Nachteil aber sei es, "Woche für Woche einen mühevoll dokumentierten Missstand kathartisch weglachen zu sollen – anstatt einfach ein halbes Stündchen sehr gut unterhalten zu werden".
dwdl.de

Zitat: Klaas witzelt über den Backstage-Bereich der “Harald Schmidt Show”.

"In den Katakomben hinten herrschte so ein bisschen die Neonlicht-Atmosphäre eines offenen Vollzugs."

Klaas Heufer-Umlauf beschreibt in der Wochenendbeilage von "Apokalypse & Filterkaffee" augenzwinkernd den Backstage-Bereich der legendären Harald Schmidt Show. Das "in schöner Regelmäßigkeit ausgestellte Desinteresse" an Jan Böhmermann sei "nicht der souveränste Akt", kommentiert indes Micky Beisenherz Interview-Aussagen von Schmidt.
open.spotify.com (60-Min-Podcast)

Zitat: Die “Heute-Show” will politisch aufklären.

"Überspitzt gesagt, weiß man von Politikern oft schon bei der Frage, was und wie sie darauf antworten. Um das aufzubrechen, nutzen wir das Stilmittel der Unterhaltsamkeit."

"Heute-Show"-Außenreporter Fabian Köster sagt im DWDL.de-Interview, wie Humor zur politischen Aufklärung beitragen kann. Er sei aber froh, dass es "im Gegensatz zu uns auch noch seriöse Journalisten gibt, die seriös informieren".
dwdl.de

Hör-Tipp: Katrin Bauerfeind und Sarah Kuttner über die Grenzen von Humor und des Sagbaren.

Hör-Tipp: Die beiden Moderatorinnen und Podcasterinnen Katrin Bauerfeind (Foto) und Sarah Kuttner beschäftigen sich bei "Hotel Matze" u.a. mit der Frage, wie es um den Humor in diesen Zeiten bestellt ist. Bauerfeind sagt, sie habe das Gefühl, Witze im Internet heutzutage häufiger erklären zu müssen. Kuttner findet, dass man "jedes Wort auf der Welt sagen sollen dürfte", allerdings "nicht um aktiv Leute zu verletzen". Es sei immer die Frage, in welchem Zusammenhang man die Wörter benutzen würde. Es werde allerdings zunehmend schwieriger, humoristisch "unbequeme Sachen" zu thematisieren.
open.spotify.com (176-Min-Audio)

Lese-Tipp: Satiriker beschimpft Wochenzeitung “Kontext” zum 11. Geburtstag.

Lese-Tipp: Zum 11. Geburtstag der Stuttgarter Wochenzeitung "Kontext" singt Satiriker Cornelius W. M. Oettle kein Loblied, sondern beschimpft das Blatt. "Solange ein solch stümper­haftes Blatt als ernsthafte journalistische Arbeit angesehen wird", müsse es um die restliche deutsche Presse­landschaft "äußerst schlecht bestellt sein". Die regelmäßige Lektüre nehmen einem "garantiert die Angst vor dem Zeitungs­sterben".
kontextwochenzeitung.de

Hör-Tipp: Micky Beisenherz über Satire in Zeiten von Krieg.

Hör-Tipp: "Man darf sich nicht über das Leid lustig machen, aber über den Umgang mit dem Krieg", sagt Micky Beisenherz im Gespräch mit Wolfgang Heim bei "SWR1 Leute". Auf Basis der "sehr schlechten Weltlage" würden "viele absurde Dinge" passieren, die "gefundenes Fressen" für Satirikerinnen seien – etwa, wenn der Grüne Anton Hofreiter "plötzlich alle Panzertypen wie das Kamasutra herunterrattert" oder wenn Gerhard Schröder Hausverbot in einer Kneipe auf Norderney bekommt. In der Komik dieser Absurditäten liege allerdings auch oft eine Tragik.
open.spotify.com (33-Min-Audio), swr.de (Video)

Lese-Tipp: Wie der Postillon seine Leserinnen zur Satire erziehen will.

Lese-Tipp: Was als Hobbyprojekt für Stefan Sichermann begann, ist inzwischen schon fast eine deutsche Redensart: Die Satirezeitung "Postillon" macht inzwischen ein ganzes Team und erzielt damit konstant hohe Reichweiten. Im Interview mit dem RND freut sich Gründer Sichermann diebisch über Leserinnen und Medien im In- und Ausland, die auf seine Satire hereingefallen sind, sieht aber auch einen Bildungsauftrag: Wer viel Satire konsumiere, werde "ein bisschen ruhiger und reflektierter" und empöre sich nicht mehr so schnell.
rnd.de

Hör-Tipp: Florian Schroeder kritisiert die “simplizistische Weltauffassung” von Satire-Shows.

Hör-Tipp: Die SR-2-Sendung "Medien – Cross und Quer" geht der Frage nach, inwiefern Satire und Journalismus ein "gutes Paar" sind. Kabarettist Florian Schroeder findet, dass beides grundsätzlich gut zusammenpasst. Er stört sich jedoch an der "simplizistischen Weltauffassung" mancher Satire-Sendungen, also die Einteilung der Welt in "Gut und Böse". Dass immer mehr Satire-Shows auch journalistisch arbeiten, habe u.a. damit zu tun, dass der klassische Journalismus nicht immer genug Raum für bestimmte Themen biete, weil der sich schon mit "so viel anderem beschäftigen muss".
sr.de (18-Min-Audio)

Lese-Tipp: Matthias Meisner analysiert, wie sich der Fall um Kabarettistin Lisa Fitz entwickelt hat.

Lese-Tipp: Die Reaktion des SWR auf die "Spätschicht"-Ausgabe mit Kabarettistin Lisa Fitz war "konfus und wirkte unbeholfen", schreibt Journalist Matthias Meisner. Die Debatte treffe den SWR an seiner Schwachstelle, dem Fakten-Check. Meißner kritisiert, die Redaktion hätte herausfinden können, auf welche Quelle sich Fitz bei ihrem Auftritt bezogen hat. Fitz hingegen pflege bei TV-Auftritten ihre Opferrolle.
journalist.de, turi2.de (Background)

Video-Tipp: Carolin Kebekus und Bastian Pastewka geben TV-Melodien einen Text.

Video-Tipp: Carolin Kebekus und Bastian Pastewka interpretieren in "Wer singt mir die Show?" die Titel-Melodien von TV-Klassikern neu – und verpassen ihnen bitter­böse Texte. Zur "Traumschiff"-Melodie erfährt das Publikum "Harald Schmidt gibt's da auch – wo ist der Eisberg, wenn man ihn brauch'", zum "TV Total”-Intro singt Kebekus "Das ist der gleiche Kram wie vor 20 Jahr'n".
youtube.com (5-Min-Video)

Zitat: Gabor Steingart ärgert sich über die Fäkalsprache von Jan Böhmermann.

"Falls es in der ZDF-Personalabteilung noch einen Anstands-Wauwau gibt, könnte er heute Morgen wenigstens kurz anschlagen."

Gabor Steingart ärgert sich über die fäkalsprachlichen Entgleisungen von Jan Böhmermann. Der ZDF-Satiriker hatte Putin u.a. "dummes, kurzsichtiges Arschlochtum" vorgeworfen, Elon Musk nennt er einen "reichen Wichser".
thepioneer.de (Paid)

Lese-Tipp: Tim Wolff verortet Satire zwischen Nonsens und Aufklärung.

Lese-Tipp: Die "Zeit" diskutiert mit Tim Wolff, ehemaliger Titanic-Chefredakteur und "Chefideologoe" von Jan Böhmermann, wie investigativer Journalismus und Satire zusammengehen. "Die Geschichte der Komik geht zwischen Dominanz von Nonsens und aufklärerischer Satire hin und her", sagt Wolff. Er verteidigt die These aus seinem neuen Buch, Deutschland sei ein "menschheitshistorischer Fehler", und spricht über typisch deutschen Humor.
zeit.de