Video-Tipp: In der MDR-Mockumentary "Kosmos Chemnitz" landet ein Zeitreisender, der eine verblüffende Ähnlichkeit mit Karl Marx hat, nach einem Systemabsturz in voller Weltraum-Montur in der europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz. Dort trifft Kosmonaut "KM-02" auf Kunst- und Kulturschaffende und erfährt, dass die Stadt auf dem Weg vom alten Karl-Marx-Stadt in das Chemnitz der Nachwendejahre auch einen "Systemabsturz" überstehen musste.
ardmediathek.de (45-Min-Video), presseportal.de
(Foto: MDR/SW-Film/André Straub)
Swiss Fake: Der Schweizer Comedian Karpi verbreitet in einem viralen Video die Botschaft, dass die Schweiz gar nicht existiert und nur eine Erfindung des schwedischen Königs sei, um das globale Finanzsystem zu kontrollieren. Schweizer Seen und Berge seien zu schön und zu perfekt, um echt zu sein. Auch die berühmte Schweizer Schokolade sei nur eine Erfindung – schließlich wachse in ganz Europa kein Kakao. Das Video legt Donald Trump in den Mund, er wolle die Schweiz kaufen. Bevor der US-Präsident jedoch auf falsche Ideen kommt, folgt die Auflösung: Der Clip ist eine Werbeaktion zur Wiedereröffnung des Fotomuseums Winterthur, das in einer Ausstellung zeigt, wie Bilder im Netz verlocken.
persoenlich.com, youtube.com (2-Min-Video, Fake), youtube.com (1-Min-Video, Auflösung)
Unerwünschte Follower: Die Zahl der Hai-Angriffe auf Menschen steigt, sagt eine Studie. Allerdings soll es sich bei einem Teil der Angriffe in Wahrheit um Selbstverteidigung der Tiere handeln – u.a. gegen aufdringliche Influencer. Die Haie wissen den Wert von Social-Media-Aufmerksamkeit ganz offensichtlich noch nicht zu schätzen.
t3n.de
(Foto: IMAGO / StockTrek Images)
Alle bisher erschienenen Karikaturis gibt es hier.
Video-Tipp: Der vom FC Bayern abservierte Fußball-Profi Thomas Müller wird jetzt Werbefilmer – zumindest im Spot des Wärmepumpenherstellers Viessmann. Weil das Skript ihm zu langweilig ist, nimmt Müller die Regie selbst in die Hand und pimpt den Werbefilm mit Emotionen und Action, Greenscreen-, KI- und Anime-Effekten auf. Für Kreation und Umsetzung ist das Hamburger Creative Studio 27km verantwortlich.
youtube.com (2-Min-Video), viessmann-climatesolutions.com via campaigngermany.de (frei nach Anmeldung)
(Foto: Viessmann Climate Solutions)
Aufmerksamkeits-Ökonomie: Satire-Magazin "Titanic" trommelt mit der Klage des Ex-Finanzministers Christian Lindner gegen das Blatt und wirbt um Unterstützung durch Abos. In einer aktuellen Pressemitteilung heißt es, man freue sich "auf den Prozess, denn Klagen sind nur dornige Abowerbungen". Lindner geht mit Medienanwalt Christian Schertz gegen das Januar-Cover der "Titanic" vor. Es zeigt u.a. Lindner mit Ehefrau Franca Lehfeldt und dem Ultraschall-Bild eines Fötus. Schertz wirft dem Magazin eine "menschenverachtende Darstellung" vor, die nicht durch Meinungs- oder Kunstfreiheit gedeckt sei.
per Mail, titanic-magazin.de (Aktionsseite), turi2.de (Klage)
(Bild, Ausschnitt: Titanic)
Alle bisher erschienenen Karikaturis gibt es hier.
Scherzblatt vs. Schertz: Die "Titanic" reagiert ironisch gelassen auf die Unterlassungsforderung von Medienanwalt Christian Schertz, der dem Satire-Magazin ein Cover mit Christian Lindner und Franca Lehfeldt verbieten will. "Prozesshanselei" sei "ein beliebtes, urdeutsches Hobby" und "unsere Gerichte sind bekanntermaßen ohnehin nicht ausgelastet", heißt es. Die Redaktion wolle versuchen, den Prozess vor dem Landgericht Sylt verhandeln zu lassen, "weil es dort gratis Sekt und Krabbenbrötchen in der Kantine" gebe.
titanic-magazin.de, turi2.de (Background)
(Bild: Titanic)
Und raus bist du: Die CDU hat "Extra 3"-Reporter Maximilian Schafroth am Sonntag anscheinend unsanft von der Wahlparty der Union in Berlin entfernt. Grund ist offenbar, dass der Reporter Markus Söder angesprochen und ihm ein fiktives Buch mit dem Titel "Regieren für Anfänger" hingehalten hat. Daraufhin schritt der Sicherheitsdienst ein. Das Team der NDR-Satire-Sendung durfte später zurückkehren, verzichtete wegen einer erneuten Drohung des CDU-Sicherheitsdienstes aber darauf. Der DJV kritisiert das Vorgehen der Partei scharf.
spiegel.de, djv.de
Aufgeschoben: TV-Sender ProSieben schickt seine News-Satire "Fake News" mit Linda Zervakis künftig am Dienstagabend im Windschatten von "TV Total" um 21.25 Uhr ins Rennen. Eigentlich war der Serienstart schon für vergangenen Montag geplant, im Rahmen der Sendeplatz-Rochade um "TV Total" und die Raab-Shows von RTL aber weggefallen.
presseportal.de
(Foto: Joyn/Steffen Z Wolff)
Video-Tipp: Jan Böhmermann produziert für die "New York Times" ein englischsprachiges Meinungs-Video, in dem er den Aufstieg der in Teilen rechtsradikalen AfD erklärt. Das Setting erinnert an das "ZDF Magazin Royale": Er zeigt Statistiken, Fotos und Videos und witzelt über deutsche Gutenachtgeschichten. Er erklärt, dass Deutschland so gut darin sei, "Nazis zu erfinden". Sein Fazit mit Blick auf die Wahl am Wochenende: "In Germany the Kackeistamdampfen."
nytimes.com (9-Min-Video)
(Foto: Screenshot/nytimes.com)
Olaf total: "TV Total" sendet am Dienstag um 20.15 Uhr ein Interview von Kabarettist Sebastian Pufpaff mit Bundeskanzler Olaf Scholz, kündigt ProSieben an. Was das Publikum von dem Gespräch zu erwarten hat, bleibt nebulös. Die Presseankündigung zitiert Pufpaff mit den Worten: "Wir haben es geschafft, wir haben Lord Valium von Schnarchistan endlich wachgerüttelt. Und was dann passiert ist, seht ihr bei uns in der Sendung." Im Anschluss läuft eine schon länger angekündigte Scholz-Doku mit Katrin Bauerfeind.
presseportal.de, turi2.de
Satire darf das: Das ZDF muss einen umstrittenen Spot der Satire-Partei "Die Partei" ausstrahlen, entscheidet das Verwaltungsgericht Mainz. In der Werbung gebe es laut Gericht eine Sequenz, die eine fiktive Vergewaltigung andeute. Dabei werde eine Umkehr des "typischen 'Rollenbildes' von Gewalttätigkeiten in Partnerschaften" suggeriert und ein Bezug zu Friedrich Merz und seiner Ehefrau hergestellt. Das Gericht sagt, dass es sich erkennbar um eine satirische Überzeichnung handelt.
deutschlandfunk.de, mediendienst.kna.de (€)
Mit Material des KNA Mediendienstes
Nächste Runde: Das ZDF legt Berufung gegen das Urteil des LG München zum "ZDF Magazin Royale" über Ex-BSI-Chef Arne Schönbohm ein, meldet der "KNA Mediendienst". Das Gericht hatte der Satiresendung im Dezember Äußerungen über den ehemaligen Leiter der IT-Sicherheitsbehörde untersagt, weil sie den Eindruck vermitteln könnten, Schönbohm hätte direkte Kontakte zu russischen Nachrichtendiensten gehabt. Das ZDF widerspricht: Man habe weder direkt noch indirekt bewusste Kontakte behauptet.
newsroom.de, turi2.de (Urteil)
Royale daneben: Das LG München untersagt dem ZDF mehrere Äußerungen von Jan Böhmermann über den geschassten BSI-Chef Arne Schönbohm. Böhmermann darf den früheren obersten Cybersicherheits-Wächter etwa nicht mehr in die Nähe russischer Geheimdienste rücken. Zwar hatte Böhmermann sich nicht explizit so geäußert, seine Formulierungen konnten aber so verstanden werden. Nach der Sendung von 2022 wurde Schönbohm versetzt, er klagt auch über Anfeindungen gegen sich und seine Familie. Eine Entschädigung verweigert ihm das Gericht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
sueddeutsche.de
(Foto: Rolf Vennenbernd / dpa / picturedesk.com)
Schluss mit Lustig? Der Satiriker Sebastian Hotz, besser bekannt als "El Hotzo", gesteht mit Posts auf X und Bluesky anscheinend private Fehler. Er sei in Beziehungen "wiederholt untreu" gewesen, habe seine Taten anschließend mit Lügen vertuscht und die "Glaubwürdigkeit meiner (Ex-)Partnerinnen diskreditiert". Er habe im Privaten gegensätzlich zu seinen öffentlich vertretenen Werten gehandelt. Sein Management bestätigt dem "Spiegel" die Echtheit des Posts.
spiegel.de, x.com
(Foto: IMAGO / serienlicht)
Wieder willkommen: Die Bundespressekonferenz hebt nach fast 35 Jahren das Hausverbot für Komiker Hape Kerkeling auf. Das teilt der Vorsitzende Mathis Feldhoff ihm im Podcast mit Judith Rakers zu seinem 60. Geburtstag mit. Für die Sendung "Total Normal" hatte Kerkeling 1990 die BPK geentert und einen Minister gebeten, ihm seine Steuerunterlagen zu erklären. Heute ist Hape nicht mehr jung und naiv – für nervige Fragen sind in Berlin längst andere zuständig.
radiobremen.de, ardaudiothek.de (76-Min-Audio, Part zu BPK ab 38:40)
(Bild: Radio Bremen)
Falsch, aber transparent: ProSieben und Joyn kündigen die Show "Fake News – Alles erstunken und erlogen" mit Linda Zervakis an. Die Sendung sei die "erste KI-Satire im deutschen TV", die "ganz offen und transparent KI für die Erstellung von Videos nutzt". Mit dabei sind auch Katrin Bauerfeind und Comedian Benni Stark. Die erste Ausgabe läuft am 18. Dezember, 2025 sind weitere geplant.
presseportal.de
(Foto: Joyn / ProSieben)
Das zwiebelt: Die Firma hinter der Satire-Zeitung The Onion übernimmt die Website Infowars des rechten Verschwörungstheoretikers Alex Jones. Verleumdungsklagen führten ihn in die Privatinsolvenz. Bei der Auktion seiner Vermögenswerte war "The Onion" höchster Bieter und will ab Januar eine Parodie von "Infowars" starten. Wenn dann auch Donald Trump wieder im Amt ist, liegen Satire und Realpolitik ohnehin nah beieinander.
tagesschau.de, edition.cnn.com, theonion.com
(Foto: Global Tetrahedron)
"Nach meinem Rausschmiss bei den Öffentlich-Rechtlichen wurde ich von RTL für zwei Wochen in die USA geschickt, um einen kleinen Film zu drehen. Erziehungstechnisch war das keine gute Sache, weil ich damit gelernt habe, je provokanter ich bin, umso eher erhalte ich das, was ich möchte. Dafür müssen die Witze noch nicht mal gut sein."
Satiriker Sebastian Hotz, alias "El Hotzo", sagt der "Süddeutschen", dass es rückblickend "der genialste Einfall" war, den er je hatte, "nachts um 2.10 Uhr grenzwertige Tweets zu Trump zu schreiben".
sueddeutsche.de (€), turi2.de (Background)
(Foto: RTL / UE GmbH)
Lizzy Aumeier, 60, ist tot. Die bayerische Kabarettistin starb am Donnerstag nach langer, schwerer Krankheit in einem Krankenhaus in Nürnberg. Die Kontrabassistin und studierte Jazz-Musikerin wurde als Musikkabarettistin bekannt und trat u.a. in der ARD, dem ZDF und bei 3sat auf. 2023 erhielt sie den Bayerischen Verdienstorden. Das Bayerische Fernsehen wiederholt am Montagabend eine Doku über Aumeier.
br.de
(Foto: IMAGO / Sammy Minkoff)
Je suis Charlie: Der französische Dschihadist Peter Cherif muss lebenslang ins Gefängnis, urteilt ein Sondergericht in Paris. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass der Mann am Anschlag auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" im Januar 2015 beteiligt war. Er habe die Haupttäter, zwei Brüder, auf den Anschlag vorbereitet. Bei dem Anschlag sind zwölf Menschen ums Leben gekommen, die Haupttäter wurden erschossen. Zudem war Cherif an der Entführung dreier Franzosen im Jahr 2011 im Jemen beteiligt.
tagesschau.de
(Foto: IMAGO / ANP)
Adelektüre: Popstar Adele hat zu ihren zehn Konzerten im August in München jede Woche eine neue Ausgabe der Mini-Klatschzeitung "Saturn Times" herausgebracht. Für alle, die nicht dabei waren, veröffentlicht sie die Cover nun bei Instagram und schreibt, es sei jeden Sonntag ein Highlight gewesen, die Zeitung zu erstellen. Sie habe wohl ihre "wahre Berufung verfehlt", denn es mache ihr so viel Spaß, "absoluten Unsinn zu schreiben".
instagram.com via n-tv.de
Video-Tipp: Die "Extra3"-Autoren Freddy Radeke und Jakob Leube bekommen mit "Gags - Comedy Deluxe" eine eigene Sketch-Comedy-Serie. In zunächst sechs Folgen präsentieren sie skurrile Szenarien, etwa einen Tatort, an dem plötzlich verschiedenste TV-Ermittler-Teams aufeinandertreffen. Gastauftritte gibt es u.a. von Micky Beisenherz, Oliver Kalkofe und Linda Zervakis.
ardmediathek.de (3 Videos à 20 Minuten), presseportal.de
Labor-Humor: Die beiden "Frontal"-Satiriker Andreas Wiemers (links) und Werner Doyé eröffnen erneut ihr Satire-Labor. In vier rund 15-minütigen Folgen werden sie gesellschaftliche und politische Themen "mit wissenschaftlicher Gründlichkeit sezieren", dabei geht es u.a. um den Klimawandel und soziale Gerechtigkeit. Die erste Folge erscheint am 22. Juli in der ZDF Mediathek, weitere im Wochentakt montags.
presseportal.de, zdf.de (vier Folgen von 2023)
Honig-Streit zwischen Jan Böhmermann und dem sächsischen Imker Rico Heinzig geht heute in die zweite Instanz. Vor dem OLG Dresden will der Bienenzüchter sein Recht auf "mediale Selbstverteidigung" gegen eine Kritik im "ZDF Magazin Royale" verteidigen. Böhmermann wehrt sich gegen die Verwendung seines Fotos im Marketing des Imkers.
digitalfernsehen.de
Video-Tipp: Eine Mockumentary vom "ZDF Magazin Royale" gewährt scheinbar einen Blick hinter die Kulissen der Show um Jan Böhmermann. Der Satire-Film erweckt den Eindruck, es könnte eine unabhängige ARD-Doku sein, inklusive umgedrehter "1" im Sendungslogo. Zu sehen ist, wie sich Böhmermann, der aus Sicht seines Teams ein "Diktator" ist, in alles einmischt, dem vieles letztlich aber auch egal und gleichgültig ist.
zdf.de (31-Min-Video)
Kühler Ersatz: Kabarettistin Maike Kühl verstärkt das Stamm-Team der ZDF-Satiresendung "Die Anstalt". Sie tritt erstmals am 11. Juni zusammen mit Max Uthoff auf. Claus von Wagner, der seit 2014 mit Uthoff durch die Show führt, legt bis zum Winter eine "Kreativpause" ein, um für sein eigenes Bühnenprogramm zu schreiben. Kühl ist Ensemble-Mitglied des Düsseldorfer Kom(m)ödchens, ist regelmäßig in "Extra3" zu sehen und war auch in der "Anstalt" schon oft zu Gast.
presseportal.zdf.de
TV-Tipp: Der Nischensender Comedy Central zeigt ab heute die Neuauflage der Daily Show in Deutschland. Die US-Sendung diente als Vorlage für die "heute show". Jeweils am Montag kommentiert Jon Stewart bissig das Tagesgeschehen, der die Show von 1999 bis 2015 präsentierte. Hierzulande läuft die "Daily Show" mit deutschen Untertiteln einen Tag nach der US-Premiere, von Dienstag bis Freitag um 23.30 Uhr. Im Anschluss stehen die Shows auch bei YouTube zum Abruf.
digitalfernsehen.de
Lese-Tipp: Nach wiederholten Gedächtnisaussetzern von US-Präsident Joe Biden übt sich "Spiegel"-Autor Stefan Kuzmany als Ghostwriter für Pressemitteilungen des Weißen Hauses, das klarstellen könnte: Der deutsche Regierungschef heißt Scholz, nicht Schulz, und ist nicht Präsident, sondern Bundeskanzler. Bezahlt werde in Deutschland mit dem Euro, nicht mit der "Deutschen Merkel". Außerdem wisse Biden natürlich, dass die Europäische Union keine Gewerkschaft ist.
spiegel.de, turi2.de (Background)
"Es ist alles sehr ernst geworden."
Entertainer Olli Schulz stellt im "taz"-Interview fest, dass die Leute sich "mittlerweile sehr schnell angegriffen fühlen von Humor". Er finde "Mario Barth jetzt auch nicht geil", sehe ihn aber nicht als Gefahr für die Gesellschaft.
taz.de
Auf Anfang: US-Comedian Jon Stewart kehrt als Moderator der "Daily Show" zurück. Er hatte die Sendung bei Comedy Central ab 1999 erfolgreich gemacht. Nach dem Abgang von Nachfolger Trevor Noah moderieren unterschiedliche Hosts, Stewart kehrt als Moderator am Montag zurück. Das US-Format ist Vorbild für die "heute-show" im ZDF.
spiegel.de
KI-Kanzler: Der Satire-Kanal "Snickers für Linkshänder" veröffentlicht eine mutmaßlich KI-generierte Neujahrsansprache von Bundeskanzler Olaf Scholz. In dem Video sagt der gefälschte Kanzler, dass alle Redenschreiber krank seien, weshalb er zu "100 % authentisch und von Herzen" spreche. Eine schlecht gelaunte, Pumuckl-ähnliche Figur kommentiert die Rede. Unabhängig davon verbreitet auch eine "Spiegel"-Glosse die Geschichte, dass Scholz seine Ansprache selbst schreiben müsse, da alle Reden-Profis sich krank gemeldet hätten.
focus.de, youtube.com (2-Min-Video), spiegel.de (Glosse), bild.de, tagesschau.de (echte Neujahransprache von Scholz)
"Das Wort Shitstorm ist gerade bei einem weißen Mann wie mir zu groß."
Satiriker Sebastian Hotz alias El Hotzo sagt im Interview mit der "Rheinischen Post" negative Kommentare seien für ihn keine "unvorhergesehene Belastung", mittlerweile mache er sich aber aufgrund seiner großen Reichweite schon Gedanken, bevor er etwas in die Welt setze.
rp-online.de
Nuhr eine Meinung? Comedian Dieter Nuhr sorgt sich im "Zeit Magazin" um die Meinungsfreiheit in Deutschland. "Wer mal die vermeintlich Falschen kritisiert, muss mit Folgen rechnen, die eben nicht ohne Weiteres auszuhalten sind", sagt er. Es gebe Menschen, "die werden mundtot gemacht". Das reiche "bis zur Vernichtung von Existenzen". Dem Vorwurf, er mache rechte Comedy weist Nuhr von sich: "Dass jegliche Auseinandersetzung" mit der Klimapolitik der Regierung "schon als rechts diffamiert wird", zerstöre "die demokratische Gesellschaft in ihren Grundfesten".
t-online.de
"Am Ende gilt immer der alte Leitsatz von Tocotronic: 'Pure Vernunft darf niemals siegen.' Aus meiner Sicht reicht das journalistische Handwerk nicht, um die Vielgestaltigkeit der Welt voll zu erfassen."
Jan Böhmermann beschreibt im "Journalist"-Interview wie die journalistische und die humoristische Redaktion des "ZDF Magazin Royale" jede Woche "auf Augenhöhe verhandeln, wie man Fernsehen relevant, zeitgemäß und unterhaltsam macht". Er selbst sehe sich als "Unterhaltungskünstler", der die Welt "ganzheitlich" betrachtet.
journalist.de (Interview), presseportal.de (Zusammenfassung)
“Wie eimerweise Popcornfressen” – Oliver Kalkofe über TV-Liebe und TikTok-Hass.
Unter Medienjunkies: “Ich habe mich schon als Kind zu allem hingezogen gefühlt, was auf Bildschirmen geschieht – egal ob Fernseher oder Kinoleinwand”, sagt TV-Kritiker und Satiriker Oliver Kalkofe im turi2 Jobs-Podcast. Mit Chefredakteur Markus Trantow spricht Kalkofe über seine Karriere, die beim Radio begann und ihn inzwischen regelmäßig in politische Talkshows wie “Maischberger” führt. Er erklärt, dass er das Kultformat “Kalkofes Mattscheibe” durchaus wiederbeleben würde und dass er inzwischen von Netflix enttäuscht ist. Auch für die Influencer-Ökonomie hat der TV-Terminator wenig schmeichelhafte Kommentare übrig: Dass es gelinge, junge Menschen so zu täuschen, dass sie “Influencer, die ihnen nur Scheiße verkaufen”, mögen und ihnen folgen, findet Kalkofe “gruselig”. Er erinnert sich an die “Influencer” seiner Jugend – Werbefiguren wir “Herr Kaiser” von der Hamburg Mannheimer oder “Klementine” von Ariel. “Wir wären nie auf die Idee gekommen, denen eine Postkarte zu schicken: ‘Klementine, ich finde dich so süß. Deine Latzhose ist so geil.’” Dieser Podcast ist Teil der Screen-Wochen bei turi2. Bis 8. Oktober beschäftigen wir uns auf turi2.de mit Entwicklungen und Trends für Bildschirme – von der Smartwatch bis zum großen Werbescreen.
Weiterlesen >>>, turi2.tv (61-Min-Podcast auf YouTube), spotify.com, podcast.apple.com, deezer.com, plus.rtl.de
Am Eisberg vorbei: Die Rettungsaktion für das von der Insolvenz bedrohte Satire-Magazin "Titanic" ist erfolgreicher als erwartet. "Wir haben unser Ziel erreicht", sagt Chefredakteurin Julia Mateus dem "Spiegel" und spricht gar von einer "Übererfüllung des Plans". Innerhalb von zwei Wochen konnten 6.000 neue Abos abgeschlossen und 500 Retter-Shirts verkauft werden. Zudem seien 34.000 Euro auf dem Spendenkonto eingegangen. Damit sei die Finanzierung "erst mal für mindestens ein Jahr safe".
spiegel.de, turi2.de (Background)
3sat gibt Satirikerin Sarah Bosetti eine monatliche Late-Night-Show. Ab 23. Oktober will sie in "Bosetti Late Night" die "aktuelle gesellschaftliche Debatte auseinandernehmen", um sie "zu entstauben, polieren und schließlich wieder neu zusammenzusetzen". Das Publikum soll über Social Media mitreden, fürs Studiopublikum gibt es einen "Bullshit-Button".
dwdl.de, spiegel.de
Video-Tipp: Die Marketinggemeinschaft Mein EinkaufsBahnhof sucht mit einer vierteiligen Mockumentary Personal für Geschäfte und Gastronomie in rund 80 Bahnhöfen. In der Mini-Serie "Jobs" testet Protagonist T.J., gespielt von Merlin Sandmeyer, verschiedene Berufe im Bahnhofshandel und stellt unter Beweis, was er alles nicht kann.
youtube.com (4-Min-Video), einkaufsbahnhof.de (Infos zur Kampagne)
Alle bisher erschienenen Karikaturis gibt es hier.
Keine Hypothesen: Comedienne Parshad Esmaeili will sich auf keinen Fall am Ende ihres Lebens fragen: "Was wäre wenn?" Schon in jungen Jahren träumt sie von Öffentlichkeit, allerdings geht es damals noch um Politik. Privat orientiert sie sich an ihrer Mutter, beruflich ist ihr Vorbild Enissa Amani, bei der sie heute auch unter Vertrag steht. Im großen Interview in der turi2 edition #20 erzählt Esmaeili von ihrer "Frühlife-Crisis" und den Bedürfnissen der Generation Z.
youtube.com (2-Min-Video), issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)
Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
Alle bisher erschienenen Karikaturis gibt es hier.
Läuft... irgendwann: Extra3 bekommt extra Sendezeit im Ersten. Zusätzlich zu den 45-minütigen Ausgaben am Donnerstag nach den "Tagesthemen" – im Wechsel mit Dieter Nuhr und Carolin Kebekus – gibt es ab 23. März fünf 30-Minuten-Shows nach "Nuhr im Ersten" um 23.35 Uhr. In den Wochen, in denen das Satire-Magazin nicht im Ersten zu sehen ist, laufen neue 30-minütige Sendungen am Mittwochabend im NDR. Mit dieser leicht verständlichen Programmplanung bewirbt sich Programmdirektorin Christine Strobl offenbar für die "Extra3"-Rubrik Der reale Irrsinn.
dwdl.de
Heikle Witze: Der WDR entfernt nach Kritik im Netz eine Passage über Pädophile aus dem Comedy-Bühnenprogramm von Moritz Neumeier, berichtet Sophie Herrmann für die Funke-Mediengruppe. Die Reaktionen der Zuschauer hätten gezeigt, dass dessen Herangehensweise "als verletzend und verharmlosend" wahrgenommen werde. Der Sender hat die herausgeschnittene Szene in der Mediathek transparent gemacht. Neumeier sagt, es tue ihm "unendlich leid", dass er mit seinen Äußerungen zu dem Thema Betroffene verletzt und getriggert hat.
abendblatt.de, wdr.de (bearbeitetes 80-Min-Video), twitter.com (25-Sek-Ausschnitt)
(Foto: WDR/Claus Langer)
Im WDR werden abfällige Witze über Eltern gerissen, die keine Pädophilen zu sich einladen wollen. Keine Pointe. pic.twitter.com/cBDU9mCV1K
— Violet (@moi_violet) January 10, 2023
Hör-Tipp: In der Silvester-Ausgabe der WDR5-Sendung "Satire Deluxe" rekapituliert Jan Böhmermann mit den Moderatoren Henning Bornemann und Axel Naumer mithilfe von kunstvoll kuratierten "2022er-Geräusche" die Themen des Jahres. Außerdem erzählt Böhmermann, dass er Pointen über Menschen, die er mag, fast lieber macht als naheliegende Pointen über unsympathische Personen. Im Team von "ZDF Magazin Royale" kommen die Themenvorschläge von Beschäftigte aus allen Gewerken, dafür müssen die Investigativ-Journalistinnen aber auch mal in lustigen Kostümen auf der Bühne stehen.
ardaudiothek.de (75-Min-Audio)
Selbstgespräche: Ein Video-Zusammenschnitt macht derzeit die Runde, in der sich Bundesfinanzminister Christian Lindner bei seinem Podcast "CL+" vermeintlich selbst zu Gast hat. Er finde es paradox, dass man sich über viele Dinge Gedanken mache, aber nicht über ihn, gibt der doppelte Lindner darin von sich. Solche knallharten Interviews wünscht sich der "FDP-Posterboy" bestimmt auch bei seinen heiß geliebten Öffentlich-Rechtlichen.
twitter.com via morgenpost.de
Es war uns eine Freude. 😉 CL & CL https://t.co/ct5DKxmMGW
— Christian Lindner (@c_lindner) December 12, 2022
Kann nicht verlieren: Ex-Tennis-Star Boris Becker hat Berufung gegen das Urteil im Rechtsstreit mit dem Comedian Oliver Pocher eingelegt. Schon vergangenen Mittwoch seien die Unterlagen von Beckers Rechtsbeistand beim Oberlandesgericht Karlsruhe eingetrudelt. Das Landgericht Offenburg hatte Mitte November geurteilt, dass der vor zwei Jahren bei RTL ausgestrahlte Satire-Beitrag "Make Boris rich again" den früheren Tennisprofi nicht in seiner Ehre und seinen Persönlichkeitsrechten verletzt.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
Meistgeklickter Kopf gestern aus der Wirtschaft war Mathias Döpfner. Im Firmen-Podcast hat sich der Springer-Chef Mitte der Woche bei seinen Beschäftigten für seinen Umgang mit der Causa Reichelt entschuldigt. Im Ranking folgen Flyeralarm-Chef Thorsten Fischer, der gestern Geburtstag hatte, und Meta-Lobbyistin Julia Reuss.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Wirtschafts-Köpfe am 26.11.2022)
Rückschlag: Komiker Oliver Pocher darf seine satirische Spendenkampagne für Ex-Tennisstar Boris Becker weiter ausstrahlen. Das Landgericht Offenburg entschied, dass ein Fernsehbeitrag der RTL-Sendung "Pocher - gefährlich ehrlich" mit dem Spendenaufruf "Make Boris rich again" den früheren Tennisprofi nicht in seiner Ehre und seinen Persönlichkeitsrechten verletzt und Beckers Klage damit zurückgewiesen wird.
bild.de