Termine: Der Software-Hersteller Sap lädt ab 11 Uhr zum Jahresauftakt-Event Sap Now Germany, das u.a. Business Transformation und Nachhaltigkeit thematisiert. Laura Winterling, Unternehmerin und ehemalige Astronauten-Instruktorin, referiert als Star-Gast. +++ Das Event ist online und kostenlos.
Termine für Wirtschafts-Wichtigs – ökonomisch unter turi2.de/termine
Zahl des Tages: Insgesamt 7.000 Stellen streicht der Unterhaltungskonzern Disney, rund 3 % der globalen Belegschaft. Finanz-Chefin Christine McCarthy kündigt geplante Kürzungen von 5,5 Mrd Dollar an. 3 Mrd Dollar davon will Disney bei der Produktion von Inhalten einsparen. Zwar ist Disneys Gewinn im vergangenen Geschäftsquartal deutlich gestiegen, um 11 % auf 1,3 Mrd Dollar, der Streaming-Dienst Disney+ verliert jedoch erstmals seit Bestehen Nutzer.
hollywoodreporter.com, variety.com, tagesschau.de
Eisenbahn-Akustik: Die Deutsche Bahn erneuert ihr Soundlogo, erfährt "Horizont". Die bisher von einem kraftvollen Rhythmus angetrieben Töne D und B bleiben bestehen, erklingen nun aber weicher und werden vom Klavier gespielt. Der Rhythmus verwandele sich in "einen Herzschlag", um die "Nähe der DB zu ihren Kund:innen zu betonen". Die Komposition stammt von der Berliner Agentur Why Do Birds, die seit 2012 das Audio-Branding der Bahn verantwortet und auch das bisherige Sound-Logo kreiert hat. Zugleich schreibt die DB ihren Etat für Audio-Branding europaweit neu aus.
"Horizont" 6+7/2023, S. 7 (€)
Hör-Tipp: Kayhan Özgenç und Solveig Gode arbeiten im "Macht & Millionen"-Podcast den Aufstieg und Fall von Star-Koch Alfons Schuhbeck auf. Er kocht als einer der ersten im TV, macht aus seinem Namen eine Marke und wird zum Gewürz-Missionar. Dabei habe Schuhbeck den "Ausverkauf seines Namens total übertrieben". Im Sommer 2021 folgt die Insolvenz, wegen Manipulation der Umsätze muss er jetzt ins Gefängnis. Gode glaubt nicht, dass Schuhbeck sein "Entertainer-Gen" verliert und erwartet ein Buch über seine Haftzeit.
macht-und-millionen.podigee.io (55-Min-Audio)
Die Chemie stimmt nicht mehr: Der Chemie-Konzern Bayer schickt seinen Vorstandschef Werner Baumann, 60, Ende Mai nach 35 Dienstjahren im Konzern in den Ruhestand. Sein Vertrag wäre noch bis Ende April 2024 gelaufen. Investoren werfen ihm vor, rechtliche Risiken in den USA unterschätzt zu haben. Baumanns Nachfolger wird Chemieingenieur Bill Anderson, 56, der zuletzt CEO der Pharma-Sparte von Roche war.
manager-magazin.de, sueddeutsche.de, tagesschau.de
Die Probleme der Anderen: ZDF-Intendant Norbert Himmler geht in der Debatte um die Aufstellung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Interview mit DWDL auf Abstand zur ARD. Die Frage nach dem Abbau unnötiger Doppel-Strukturen richte sich aus seiner Sicht "in erster Linie an die ARD", sein Sender erfülle seinen Auftrag "mit hoher Effizienz". Potentiale wie beim Rundfunkverbund, der 100 Mio Euro durch Zusammenführung seiner SAP-Systeme einsparen wolle, gebe es beim ZDF nicht, "weil unsere Systeme seit Jahren funktionieren und die Verwaltung schon einheitlich und schlank aufgestellt ist". Himmler stört zudem, dass Aspekte wie das Schultern von Mehrkosten in der Pandemie oder Weiterentwicklungen in Programm und Ausspielwegen "in der öffentlichen Bewertung oft zu kurz kommen". Er sieht das ZDF auch in Sachen Governance und Compliance "sehr gut aufgestellt".
dwdl.de
Vielfalts-Visite: Der ZDF-Fernsehrat will ab Frühjahr systematisch das Programm des Senders bewerten, kündigt Vorsitzende Marlehn Thieme an. Dabei gehe es nicht bloß um Quoten und Kosten, sondern darum, mit dem Angebot viele Menschen aus allen Gesellschafts-Gruppen zu erreichen. Die Parameter der Bewertung entwickelt der Rat mit externer Expertise aus der Wissenschaft. Zudem wolle man die zuletzt 2009 überarbeiteten Programm-Richtlinien aktualisieren, um u.a. die "Vielfalt an Lebensentwürfen" besser abzubilden.
epd.de (€)
Lese-Tipp: Im Kampf um Arbeitskräfte sind "die meisten Probleme hausgemacht", sagt Recruiting-Experte Ralph Dannhäuser der "Rheinischen Post". Er empfiehlt Unternehmen u.a., aktiv auf Menschen zuzugehen und zu umfangreiche Stellenausschreibungen zu vermeiden. Stattdessen könne man dort etwa das innerbertriebliche Tagesgeschäft beschreiben und niedrigschwellige Kontaktmöglichkeiten anbieten.
rp-online.de
Mit dem Zweiten zwitschert's besser? Das ZDF startet mit den öffentlich-rechtlichen Anstalten CBC aus Kanada, der schweizerischen SRG SSR sowie Belgiens RTBF das Forschungsprojekt "Public Spaces Incubator". Dessen Ziel ist, "bürgerliches Engagement und den demokratischen Diskurs im digitalen Raum abseits von Hasskommentaren und zunehmender Desinformation zu ermöglichen". ZDF-Intendant Norbert Himmler sagt, den für die Demokratie wichtigen gesellschaftliche Dialog "dürfen wir nicht den amerikanischen Großplattformen überlassen". De facto dürfte also eine Alternative zu den etablierten privatwirtschaftlichen sozialen Medien wie Facebook oder Twitter das Ziel sein. Dafür arbeiten die Anstalten mit der gemeinnützigen Organisation New Public zusammen.
presseportal.de
"Es gibt eine politisch festgelegte Menge an europaweit erlaubten Emissionen. Wer sich für effektiven Klimaschutz einsetzen will, muss eigentlich in Brüssel dafür kämpfen, dass diese Menge reduziert wird, wie wir das tun."
RWE-Chef Markus Krebber kritisiert im "Zeit"-Interview die Klima-Proteste in Lützerath. Er habe "noch niemanden von der Klimaschutzbewegung gesehen", der sich bei EU-Institutionen um eine Begrenzung erlaubter Emissionen bemüht hat.
presseportal.de
Lernt verschwimmen: Search-Riese Google kündigt für die kommenden Monate einen Schutzmechanismus an, der User vor explizitem Bildmaterial schützen soll. Dabei sollen u.a. pornografische Bilder in der Suche automatisch verschwommen erscheinen. Das "Safe Search Blurring" soll zur Standard-Einstellung werden. Wer scharf auf Scharfes ist, muss Google also erst scharf stellen.
spiegel.de, blog.google
Tritt ins Licht: Die Mediengruppe Madsack befördert Janka Lampe zur Konzernpersonalleiterin. Zudem führt sie nun mit Marc Heczko die Madsack Personalmanagement GmbH. Lampe arbeitet seit 2011 für Madsack, zuletzt als Personalleiterin des Konzernbereichs Mitte. Sie berichtet an CFO Adrian Schimpf.
madsack.de
Hör- & Klick-Tipp: Frauen werden auf Fotos häufiger als anzüglich bewertet als Männer, hat BR-Datenjournalistin Katharina Brunner herausgefunden. Dieser Umstand betreffe alle Dienste, erzählt sie im "11KM"-Podcast. Dass Anbieter für ein und dasselbe Bild zu "sehr unterschiedlichen" Bewertungen kommen, zeige die Schwierigkeit, "ein soziales Konzept wie sexuelle Anzüglichkeit in ein Modell zu gießen". Anhand einiger Beispiel-Fotos können Interessierte auf br24.de ihr Verständnis von Anzüglichkeit mit dem der Algorithmen vergleichen.
ardaudiothek.de (26-Min-Audio), br.de (Foto-Bewertung)
Geo: Die Chefredakteure Markus Wolff und Jens Schröder, seit 2020 an der Spitze der "Geo"-Magazine von G+J, treten zurück. Laut "Zeit" kommen sie damit dem Personalabbau von Bertelsmann-Boss Thomas Rabe zuvor. "Man habe der Personalabteilung mitgeteilt, ab sofort nicht mehr länger tätig zu sein", schreibt die "Zeit". Am Abend bestätigt der Verlag turi2, dass künftig "stern"-Chefredakteur Gregor Peter Schmitz auch die Verantwortung für die Marken "Capital" und "Geo" übernimmt, in das Chefredaktionsteam von RTL News wechselt und direkt an RTL-Programmgeschäftsführer Stephan Schmitter berichtet.
zeit.de (€, Wolff, Schröder), turi2.de (Schmitz)
"Vielleicht sollten sie bei der Stiftung in Gütersloh mal eine Studie in Auftrag geben, warum eine Gesellschaft solche Medien wie die von Gruner und Jahr braucht und wie man sie pflegt."
Detlef Esslinger, Ressortleiter "Meinung" bei der "Süddeutschen Zeitung", erinnert daran, dass sich Bertelsmann einst als "Oberhaus der Demokratie" verstand. Die Zerschlagung von Gruner + Jahr zeige nun, dass in Gütersloh "keine Diener der Republik sitzen, sondern ganz normale Versager".
sueddeutsche.de (€)
Zum Weinen: In Frankreich schwappt das Angebot an Wein über, weshalb die Regierung 2,5 Mio Hektoliter Rebensaft vom Markt nehmen will. Staat und EU fördern mit 160 Mio Euro ein Destillationsprogramm, um dem überschüssigen Wein den Alkohol zu entziehen. Der kann dann in Desinfektionsmitteln oder Parfüm zum Einsatz kommen. Mit seinem Trick, aus Wasser Wein zu machen, sollte Jesus besser nicht in Frankreich aufkreuzen.
manager-magazin.de
Bildstörung: Der Videocall-Dienst Zoom gesellt sich in die Reihe der Tech-Konzerne, die massiv Stellen streichen. 15 % der Jobs fallen weg, rund 1.300 Beschäftigte müssen gehen. Das Top-Management bekommt weniger Gehalt und Boni. Nach einem pandemiebedingten Boom ist das Geschäft wieder rückläufig.
spiegel.de, theverge.com, techcrunch.com
Microsoft macht im KI-Kampf wieder Boden gut und integriert einen Chatbot in seine Suchmaschine Bing und den Web-Browser Edge – einen Tag nachdem Konkurrent Google ein eigenes KI-System angekündigt hat. Die neuen Funktionen stammen von ChatGPT-Macher Open AI, an dem Microsoft beteiligt ist, und sollen weit über die Fähigkeiten von ChatGPT hinausgehen. Eine Vorschau war am Wochenende bereits versehentlich online.
handelsblatt.com, businessinsider.com, cnet.com
Epochen-Grenze: Der frühere Chefredakteur von "Geo Wissen" und "Geo Epoche", Michael Schaper, hat kein Verständnis für die Entscheidung von Bertelsmann-Boss Thomas Rabe, das von ihm gegründete Geschichtsmagazin Geo Epoche komplett einzustellen. Der "Geo"-Ableger sei "nach wie vor profitabel" und journalistisch "über jeden Zweifel erhaben", schreibt Schaper in einem Statement für turi2. RTL hätte den Titel "zumindest zum Verkauf anbieten" sollen, es habe durchaus Interessenten gegeben. Dem Argument, es widerspreche der "Markenführung", dass "Geo" bei RTL bleibt, "Geo Epoche" aber bei einem anderen Verlag erscheint, setzt Schaper das Beispiel "Bild der Frau" entgegen, das seit fast zehn Jahren bei Funke erscheint, ohne die Dachmarke "Bild" zu tangieren. An die Verantwortlichen bei Bertelsmann appelliert Schaper, die Entscheidung noch einmal zu überdenken.
(Foto: Geisler-Fotopress / Picture Alliance)
Michael Schapers Statement im Volltext:
Auch wenn es viele Gründe gäbe, auf die Nachrichten von heute aus Hamburg sehr empört zu reagieren, möchte ich meinen Einwurf sachlich halten: Nach meinem Wissen ist "Geo Epoche" nach wie vor profitabel und journalistisch seit mehr als 20 Jahren über jeden Zweifel erhaben. Es gibt also überhaupt keinen Grund, diesen Titel einzustellen. Auch höre ich aus dem Verlag, dass es eine äußerst knappe und intern umstrittene Entscheidung gewesen sei, "Geo Epoche" einzustellen. So soll es durchaus Überlegungen gegeben haben, die digital verfügbaren Inhalte von "Geo Epoche" – immerhin mehr als 2.000 historische Reportagen – mit den Angeboten etwa von "Stern plus" zu verknüpfen und über weitere Formen der Zusammenarbeit nachzudenken. Deshalb verstehe ich wirklich nicht, weshalb dieser Titel so klang- und sanglos verschwinden soll.
Und wenn man "Geo Epoche" schon nicht bei RTL/G+J behalten will, dann sollte man die Heftreihe zumindest zum Verkauf anbieten. Ich höre, dass es da im Vorfeld durchaus Interessenten gegeben haben soll. Wenn Thomas Rabe sagt, dass so etwas wegen der "Markenführung" nicht möglich sei – wenn die Dachmarke "Geo" bei Gruner + Jahr bzw. RTL bliebe, könne man nicht zulassen, dass "Geo Epoche" in einem anderen Verlag erschiene –, möchte ich an das Beispiel etwa von "Bild der Frau" erinnern, das seit fast zehn Jahren nicht mehr bei Springer, sondern bei Funke erscheint, ohne dass es irgendwelche Kollision mit der Dachmarke "Bild" gegeben hätte. Daher möchte ich die Verantwortlichen bitten, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken. Es ist um alle Titel schade, die heute von Herrn Rabe eingestellt wurden, aber um diesen, wenn Sie mir diesen Einwurf als Gründer von "Geo Epoche" gestatten, ganz besonders.
Aus dem Archiv von turi2.tv: Michael Schaper über 20 Jahre "Sex, Drugs & Rock’n’Roll" bei "Geo Epoche". (Interview von Mai 2018)
Neues im Norden: Ex-Springer-Vorständin Stephanie Caspar startet Mitte Februar bei der schwedischen Investment-Firma Summa Equity, hört das "Handelsblatt" von Caspar und deren neuem Arbeitgeber. Caspar war bis Juli 2022 im Vorstand von Axel Springer für das Classifieds-Media-Geschäft zuständig. Bei Summa Equity soll die Managerin nun das Portfolio verantworten, es umfasst laut "Handelsblatt" rund 30 Unternehmen.
handelsblatt.com
TikTok statt Tagesschau? Rund 54 Mio Menschen in Deutschland nutzen Social Media, sagt eine Bitkom-Erhebung. 43 % der Befragten U30 geben an, dass die Netzwerke ihre politische Meinung beeinflussen, bei Ü30 sind es 30 %. Mehr als die Hälfte der U30-Jährigen sagen, dass sie ohne Social Media oft nicht wüsste, was in der Welt passiert. Top-Netzwerke nach Nutzung sind demnach Facebook (68 %), Instagram (54 %) und Pinterest (38 %), TikTok kommt auf 30 %, Twitter auf 27 %. Für die laut Bitkom repräsentative Erhebung wurden 1.032 Internet-Nutzerinnen ab 16 befragt.
medienpolitik.net
Von Sixx zu flix: Katja Hofem, Content-Chefin bei Netflix für den deutschen Sprachraum, holt Wiebke Schodder (Foto) zum 20. Februar als Non-Fiction-Direktorin DACH zu sich. Schodder kommt wie einst Hofem von ProSiebenSat.1, wo sie bis zum Start ihrer Elternzeit 2021 Sender-Chefin von Sixx war. Bei dem ProSiebenSat.1-Sender schied sie im November 2022 aus. Schodder kommt für Inga Leschek, die zu RTL gewechselt ist.
dwdl.de, turi2.de (Schodder), turi2.de (Leschek)
Rabe rationalisiert: Bertelsmann stellt 23 Titel aus dem Gruner+Jahr-Portfolio ein. Betroffen sind "Barbara", "Guido" und die Ableger "Brigitte Be Green", "Brigitte Leben", "Brigitte Mom", "Brigitte Woman", "Brigitte Wir", "Eltern Family", "Geo Epoche", "Geo Epoche Edition", "Geo Epoche Panorama", "Geo Kompakt", "Geo Saison", "Geo Walden", "Geo Wissen", "Geo Wissen Ernährung", "Geo Wissen Gesundheit", "Geo Wohllebens Welt", "Guidos Deko Queen", "stern Gesund Leben" und "View". "Eltern" und "Chefkoch" sollen als Print wegfallen, online aber weiter bestehen. Mit dem Ende von "Geo Epoche" und vieler Line-Extensions von "Geo Wissen" stampft der Konzern das gesamte Erbe von Michael Schaper ein. Er hatte von 1999 bis 2019 alle "Geo"-Titel ohne Reise- und Reporter-Schwerpunkt verantwortet. Andere Zeitschriften, etwa "P.M.", "11 Freunde", "Business Punk" und "Beef", gibt Bertelsmann in den Verkauf – hierfür gebe es "zahlreiche Interessenten", sagt Bertelsmann- und RTL-CEO Thomas Rabe dem "Spiegel". "stern", "Geo", "Capital", "Gala", "Schöner Wohnen" und weitere Kernmarken bleiben, sollen künftig aber bei der RTL News GmbH angesiedelt sein. Bertelsmann sieht dort "große Synergien mit den RTL-TV-Redaktionen". Die Beteiligung an der Deutschen Medien Manufaktur, dem "Landlust"-Joint-Venture mit dem Landwirtschaftsverlag Münster, steht auf dem Prüfstand.
500 von 1.900 Vollzeit-Stellen sollen durch den Umbau "bis Ende 2025 schrittweise" überwiegend in Hamburg wegfallen – vor allem in Verwaltung und IT, weniger in den Redaktionen –, weitere 200 Stellen durch den Verkauf der Magazine. "Im Nachhinein muss man sagen, dass der Ansatz, alle Redaktionen zu integrieren, nicht richtig war", zitiert der "Spiegel" Rabe. Zugleich kündigt der Manager an, 80 Mio Euro in die verbleibenden Titel zu stecken, davon 30 Mio in das Paid-Content-Angebot des "stern", 20 Mio in neue Büro-Räume.
Der DJV sieht in der Entscheidung "einen verheerenden Aderlass für den renommierten Medienstandort Hamburg" und spricht von einer "Abwicklung". "Diese Entscheidung ist durch nichts begründet als durch gewissenlose Profitmaximierung", kommentiert DJV-Chef Frank Überall.
spiegel.de (€), sueddeutsche.de, faz.net, media.rtl.com
Bild: Picture Alliance / dpa / Bernd von Jutrczenka
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Termine: "Zeit", "Handelsblatt", "Tagesspiegel" und "Wirtschaftswoche" starten um 10 Uhr die zweitägige Europe-Konferenz. Dort diskutieren u.a. Innenministerin Nancy Faeser und Verkehrsminister Volker Wissing zu Europas Zukunft. +++ Um 15 Uhr lädt das PR-Managementsystem Convento zum Vortrag über datengestützte Netzwerkarbeit von Stefan Keil, Account Manager der Agentur Maisberger. +++ Die Events sind kostenlos und online.
Die wichtigsten Termine der Branche – bequem sortierbar nach deinen Interessen: turi2.de/termine
Lese-Tipp: Mit Kündigungen lässt sich gut Geld verdienen, analysiert Martin Gardt das Geschäftsmodell der Online-Kündigungsdienste. Die beiden Marktführer Volders und Aboalarm, die inzwischen zusammen gehören, wickeln bis zu 150.000 Kündigungen pro Monat ab und setzen damit 10 Mio Euro im Jahr um. "Unser größter Konkurrent ist mittlerweile der Kunde, der selbst kündigt“, sagt Volders-Gründer Jan Hendrik Ansink. Weil die allermeisten Kunden über Suchergebnisse auf die Anbieter stoßen, sind SEO-Inhalte zu Kündigungsthemen essentiell.
omr.com
Zahl des Tages: Eine Strafe von 480.000 Euro soll Influencer Ron Bielecki wegen der Teilnahme an und der Werbung für illegale Online-Glücksspiele zahlen, entscheidet das Berliner Amtsgericht Tiergarten. Laut "Wirtschaftswoche" hat er in mindestens 37 Fällen über seine Kanäle Werbung für ein Online-Casino aus Curacao gemacht, das in Deutschland keine Genehmigung besitzt. Bielecki hat Einspruch gegen den Bescheid eingelegt.
wiwo.de
Intelligenz mit Bard: Google will im Kampf um die KI-Vormacht keine Zeit verstreichen lassen und kündigt mit dem eigenen Tool "Bard" einen Konkurrenten zum KI-Überflieger ChatGPT an. Konzernchef Sundar Pichai teilt mit, dass die Software unmittelbar für eine Gruppe "vertrauenswürdiger Tester" verfügbar sein soll, in einigen Wochen auch für eine breitere Öffentlichkeit. "Bard" basiert auf Googles Sprachmodell Lamda. Um Rechenleistung zu sparen und von mehr Menschen Feedback zu bekommen, komme zunächst eine leichte Modellversion von Lamda zum Einsatz. Pichai nennt "Bard" einen "experimentellen KI-Dienst für Konversationen" und schwärmt von einem "Ventil für Kreativität und einer Startrampe für Neugier".
faz.net, theverge.com, blog.google
Kein 5G im ICE: Die Fernzüge der Deutschen Bahn fahren auf absehbare Zeit weiter ohne den neuen, schnelleren Mobilfunkstandard 5G durchs Land, berichtet die "Rheinische Post". Mit den Mobilfunknetz-Betreibern sei vereinbart worden, "aktuell keine 5G-Ertüchtigung der Repeater voranzutreiben", beantwortet das Verkehrsministerium von Volker Wissing eine kleine Anfrage der Unionsfraktion im Bundestag.
rp-online.de
Ringt um Wordle: Die "New York Times" streitet vor dem Landgericht Düsseldorf mit dem Hamburger Rätsel-Verleger Stefan Heine. Der US-Verlag will Heine per einstweiliger Verfügung die Nutzung des Begriffs "Wordle" verbieten lassen. Die "NYT" hatte Erfinder Josh Wardle vor rund einem Jahr für 1,2 Mrd Dollar die Rechte an dem Wort-Rätsel abgekauft und "Wordle" am 1. Februar 2022 als Marke registriert. Am selben Tag hat auch Heine die Marke für sich eintragen lassen. Dem Vorwurf der Amerikaner, es handele sich um eine "bösgläubige Markenanmeldung", widerspricht Heine.
faz.net, spiegel.de, turi2.de (Background)
Lese-Tipp: Bei Focus online schreibt Sandra Ward über US-Konzerne, die ihren Angestellten immer häufiger Fake-Manager-Titel verpassen und damit Milliarden einsparen. Aus einer Tellerwäscherin wird eine "Gastronomie-Hygiene-Technikerin", aus einem Müllmann ein "Sanitäringenieur" und Putzkräfte werden zu "Duschtür-Spezialisten". Sobald eine Arbeitskraft "Manager" ist, wird sie häufig nicht mehr stundenweise bezahlt.
focus.de
Bis zur Unendlichkeit: Ikea hat zusammen mit der Agentur Thjnk die wohl längsten Plakatflächen Deutschlands geschaffen. Sie zeigen in mehreren Großstädten aneinander gereiht bis zu 40 Ikea-Produkte, die einen vom ersten Babybrei bis zur letzten Kaffeefahrt begleiten. Inspiriert wurde die Aktion wohl durch Ikea-Bons, die komischerweise auch immer mehrere Meter lang sind, obwohl man doch nur Kerzen und eine Klobürste kaufen wollte.
horizont.net (€)
Zahl des Tages: Auf inzwischen 32 summieren sich die Grammy-Awards im Besitz von Sängerin Beyoncé. Bei der Preisverleihung in der vergangenen Nacht hat sie vier Grammys gewonnen und überholt damit den bisherigen Rekordhalter, den 1997 verstorbenen Dirigenten Georg Solti.
tagesschau.de
Top-Job des Tages: Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien sucht ab sofort in München eine Leitung des Referats Bewegtbild/crossmediale Inhalte in Vollzeit. Gewünscht werden u.a. Technikaffinität und Durchsetzungsfähigkeit. +++ Alle Top-Jobs unter turi2.de/jobs. Trag deine offene Stelle kostenlos unter turi2.de/join ein.
Microsoft will mit seiner Beteiligung an der ChatGPT-Mutter Open AI seine Suchmaschine Bing aufpimpen. Screenshots zeigen auf der Suchseite ein Chat-Fenster, in das Nutzer bis zu 1.000 Zeichen eingeben könne. Die Preview war offenbar versehentlich online und ist inzwischen wieder offline.
t3n.de, t-online.de
Tamedia reagiert auf die Sexismus-Vorwürfe von Journalistin Anuschka Roshani im "Spiegel". Der Schweizer Verlag veröffentlicht die Zusammenfassung einer externen Untersuchung, wonach viele der Vorwürfe von Roshani gegen Ex-Chefredakteur Finn Canonica "nicht haltbar" seien. Zugleich räumt die Geschäftsführung um Andreas Schaffner und Mathias Müller von Blumencron ein, dass "die Aufklärung in diesem Fall zu lange gedauert hat".
persoenlich.com, sueddeutsche.de, turi2.de (Background)
Bahnfahren mit Bello: Die Deutsche Bahn beseitigt ein leidiges Problem und ermöglicht es Hundehalterinnen, Tickets für ihre Tiere nun auch direkt online zu buchen. Die Buchung selbst war bisher schon online möglich, das Ticket kam aber erst nach ein paar Tagen per Post auf Papier. Ärger ist der Konzern ja gewohnt, aber mit Tierfreunden möchte es sich offenbar auch die Bahn lieber nicht verscherzen.
faz.net
Deutsche Post: Die Gewerkschaft Verdi kündigt für Montag und Dienstag erneut Warnstreiks in Brief- und Paketzentren an. In zehn Städten sind Protestkundgebungen geplant. Verdi fordert für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten 15 % mehr Gehalt, was die Post als unrealistisch ablehnt. Am 8. und 9. Februar gehen die Verhandlungen in die nächste Runde, dann will die Post ein Angebot vorlegen.
augsburger-allgemeine.de
Genug geteilt: Prinz Harry und Herzogin Meghan liefern bei Netflix statt ihrer Lebensgeschichte wohl künftig RomComs und Feelgood-Stoffe ab, meldet der "Daily Telegraph". Kommende Projekte sollen einen "starken Fokus auf fiktionale Skriptinhalte haben" und das Paar lediglich in der Produktionsrolle sehen. Die neuen Inhalte seien Teil ihres 88 Mio Pfund schweren Deals mit dem Streaming-Riesen.
bild.de, telegraph.co.uk (€)
Vor-Vorentscheid: Der Schlagersänger Ikke Hüftgold hat sich in einem TikTok-Voting mit seinem Song Lied mit gutem Text für den deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest qualifiziert. Hüftgold, bürgerlich Matthias Distel, ist u.a. Produzent des umstrittenen Ballermann-Hits "Layla". 2021 hatte er nach abgebrochener Teilnahme beim Sat.1-Format "Plötzlich arm, plötzlich reich" der Produktions-Firma eine Missachtung des Kindeswohls vorgeworfen und eine Debatte ausgelöst. Der Vorentscheid findet am 3. März statt.
presseportal.de, turi2.de (Background)
"Wir sind die Agentur für Arbeit, nicht für Freizeit. Manche Forderungen irritieren mich, auch weil ich anders erzogen worden bin."
Andrea Nahles, Chefin der Bundesagentur für Arbeit, erzählt der "FAZ", dass auch kritische Stimmen zur Belastung in der digitalen Arbeitswelt wie Sara Weber letztlich die Themen beackern, "mit denen ich mich seit 30 Jahren befasse". Nahles selbst sei "wirklich ein Arbeitsmensch".
zeitung.faz.net (€)
Goldene Zeiten? Kurznachrichten-Dienst Twitter plant, Unternehmen und Marken für goldene Verifikations-Haken 1.000 Dollar zu berechnen, besagt ein Bericht von The Information. Das Implementieren kleiner Plaketten bei mit der Firma verbundenen Konten soll demnach weitere 50 Dollar monatlich kosten. Zahlen Brands nicht, verlieren sie wohl den Haken. Ein Zeitplan für die Änderungen steht laut Bericht noch nicht.
theinformation.com (€) via theverge.com
Zahl des Tages: Bis zu 4,7 Mrd Dollar blättern Amerikas aktuell einsparhungrige Tech-Riesen bisher für Abfindungen gekünigter Angestellter hin, errechnet Business Insider. Google-Mutter Alphabet allein muss zwischen 1,9 und 2,3 Mrd Dollar investieren, Meta werde 970 Mio Dollar ausgeben. Microsoft kommt auf 800 Mio Dollar, Amazon auf 640 Mio Dollar.
businessinsider.com
"Säße, sorry, ein Aldi-Nord-Manager noch auf seinem Posten, hätte er Tiffany geschluckt, um anschließend nicht mehr zu wissen, wohin damit in seiner "Booster"-Strategie?"
Peter-Matthias Gaede, Ex-Chefredakteur der "Geo", kritisiert Bertelsmann- und RTL-Chef Thomas Rabe für dessen Strategie bei der Fusion mit Gruner + Jahr und legt der Besitzerfamilie Mohn nahe, "einen Hinterausgang für ihren Spitzenmann" zu suchen.
turi2.de
Bertelsmann: Inkasso-Tochter Arvato Financial Solutions steht in Großbritannien in der Kritik, ruppig mit säumigen Gas-Kunden umzugehen. Beschäftigte des Unternehmens hätten sich zum Teil mithilfe von Schlüsseldiensten Zutritt zu Wohnungen verschafft und Kunden offenbar eingeschüchtert. Die britische "Times" dokumentiert in einem Undercover-Video respektloses Verhalten von Geldeintreibern. Arvato beruft sich auf Aufträge des Versorgers British Gas und auf vorliegende Gerichtsbeschlüsse. Das Unternehmen lasse alle Vorgänge von einer externen Anwaltskanzlei prüfen. Auftraggeber British Gas sagt: "Arvato hat uns enttäuscht" und nennt die Vorfälle "inakzeptabel". Die Zusammenarbeit der Unternehmen pausiert.
spiegel.de (€), thetimes.co.uk (Undercover-Recherche mit 7-Min-Video), bbc.com (Reaktion British Gas)
Tweets ohne Folgen: Tesla-Aktionäre scheitern in den USA mit einer Sammelklage gegen Elon Musk. Er hatte 2018 in zwei Tweets angekündigt, Tesla von der Börse zu nehmen, die Finanzierung dafür sei gesichert – schriftliche Zusagen gab es jedoch nicht. Die Klagenden werfen Musk Betrug vor und forderten Schadenersatz in Milliardenhöhe.
tagesschau.de, handelsblatt.com
Milliarden-Investor gesucht: Die "AG Zukunftsszenarien" wird dem Präsidium und dem Aufsichtsrat der DFL empfehlen, 15 % an einer neuen Tochtergesellschaft zu verkaufen, in der die nationalen und internationalen TV-Rechte ausgelagert werden, meldet "Bild". Dabei handle es sich nur um eine Minderheitsbeteiligung an den TV-Erlösen, Anteile der Bundesliga stehen nicht zum Verkauf. Auf diese Weise sollen bis zu 3 Mrd Euro in die Kassen kommen. Derzeit seien sieben Investoren an einer Kooperation mit der DFL interessiert, der Deal soll auf 25 bis 30 Jahre angelegt sein.
dfl.de, bild.de, sportschau.de, turi2.de (Background)
Hör-Tipp: "Wir müssen uns mehr trauen im Bereich Datensammeln", sagt Gert Kauntz, Geschäftsführer der Digitaltochter pub vom BR und SWR, im "Satzzeichen"-Podcast. Für passgenaue Angebote brauche man Nutzer-Daten, derzeit passiere noch zu viel auf manueller Basis: "Wir haben nichts Böses mit den Daten vor." Eine Art öffentlich-rechtliches Facebook wäre zum jetzigen Zeitpunkt aber "zum Scheitern verurteilt": Usern fehle noch der Anreiz, die Plattform zu verlassen – es reiche nicht, allein auf demokratische Werte zu verweisen. Stattdessen müssten die Öffentlich-Rechtlichen zunächst kleinere Schritte machen und etwa die Dialog-Fähigkeit auf vorhandenen Plattformen stärken.
open.spotify.com (25-Min-Audio)
Zahl des Tages: Erstmals über Platz 1 der deutschen Single-Charts freut sich der Musiker Udo Lindenberg, 76. Mit dem Rapper Apache 207 hat er vor zwei Wochen den Song Komet veröffentlicht. Bisher war nur die Unlugged-Version von Cello mit Clueso erfolgreicher, sie lag 2011 auf Rang vier.
bild.de, youtube.com (4-Min-Musikvideo)
Formel 1: Der US-Autohersteller Ford wird ab der Saison 2026 Motoren-Partner von Red Bull. Der Vertrag läuft bis mindestens Ende 2030. Zuletzt war der Autobauer 2004 Teil der Rennserie. Im September vergangenen Jahres war ein Deal zwischen Red Bull und Porsche gescheitert.
n-tv.de, turi2.de (Background)
Flitz(er)-Piepen: Den stern-TV-Flitzern drohen offenbar Konsequenzen, berichtet T-Online. Es werde eine "juristische Reaktion" geprüft, sagt eine RTL-Sprecherin. Zudem habe man die Personalien der Störer festgestellt. Am Mittwochabend waren in der Live-Sendung zwei Männer auf die Bühne gestürmt. "Wusstet ihr eigentlich, dass WWE fake ist?", fragte einer der Männer den Moderator Steffen Hallaschka während seines Gesprächs mit Dschungel-Königin Djamila Rowe.
t-online.de
Was war da eben bei #sterntv los? pic.twitter.com/WtQQzDdHgo
— Markus W. (@b4ckd00r) February 1, 2023