Ü50-Ideen: Die ARD-Produktionstochter Degeto hört den Ruf der Initiative Let's Change The Picture und schreibt ihren Nachwuchspreis zum Thema "Women Empowerment 50+" aus. Gesucht sind Geschichten von Frauen über 50, die auf dem Bildschirm sonst nur selten vorkommen. Jungen Filmschaffenden winkt ein Treatment-Auftrag im Wert von 7.500 Euro sowie die Chance, den Stoff bis zum finalen Drehbuch zu entwickeln.
dwdl.de
"Bloß wegen ein bisschen Spaß an der Freude Rabatz zu machen und aus Unmut über die Ampelregierung die AfD zu wählen, ist einfach zu wenig."
Schrauben-Unternehmer und Milliardär Reinhold Würth rät seinen Angestellten in einem internen Schreiben, nicht die AfD zu wählen. Laut "Handelsblatt" äußert der 88-Jährige damit erstmals eine konkrete Wahlempfehlung.
handelsblatt.com (€)
Zahl des Tages: Mit 5 Mio Dollar lobt Amazon Prime das nach eigenen Angaben größte Preisgeld der TV- und Streaming-Geschichte aus. Gewinnen lässt es sich in der Spielshow "Beast Games" mit dem als Mr Beast bekannten YouTuber Jimmy Donaldson. An dem Format sollen über 1.000 Menschen teilnehmen.
twitter.com, dwdl.de
Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Elle Langer ist Co-Gründerin und CEO der Produktionsfirma Pimento. Im Interview der turi2 edition #22 erklärt sie, warum sich das Entwickeln von Augmented und Virtual Reality im jetzigen frühen Stadium besonders lohnt. Langer ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungsmacherinnen in Deutschland.
turi2.de/koepfe (Profil Langer), turi2.de (Interview)
Brüllt wieder: Die Vox-Gründershow "Die Höhle der Löwen" holt Investor Frank Thelen zurück vor die Kamera, berichtet "Bild". Bei einer "All-Star-Ausgabe, die ab morgen in Köln aufgezeichnet wird, ist Thelen nach vier Jahren Pause wieder dabei. Dabei trifft er auf einen weiteren Ex-Löwen der ersten Stunde und Rivalen: Erlebnis-Unternehmer Jochen Schweizer.
bild.de (€)
Eine geht, einer kommt: Personalvorständin Christine Scheffler verlässt ProSiebenSat.1 "auf eigenen Wunsch und in bestem Einvernehmen", teilt der Medienkonzern mit. Scheffler habe "aufgrund unterschiedlicher Positionen über die nächsten Schritte der Unternehmensaufstellung" um eine Vertragsaufhebung gebeten. Unterdessen wechselt Markus Breitenecker, seit 1998 Chef des Österreich-Geschäfts von P7S1, als COO nach Deutschland und ergänzt den Vorstand um CEO Bert Habets und CFO Martin Mildner. Breitenecker führt mit Habets den Entertainment-Bereich und soll besonders Streaming und Digitales im Blick haben. Zudem verantwortet er das Geschäft in Österreich und der Schweiz. Seinen Platz als CEO in der Alpenrepublik übernehmen Thomas Gruber und Bernhard Albrecht.
Unterdessen verlangt Pier Silvio Berlusconi, Chef des Großaktionärs Media for Europe, in einem Interview mit "Corriere della Sera", dass ProSiebenSat.1 "Dating- und E-Commerce-Aktivitäten ausgliedert, um Mehrwert zu schaffen". Erhöht MFE seine Beteiligung bei ProSiebenSat.1 von 29 % auf 30 % oder mehr, müsste man ein Übernahmeangebot machen. Dies verfolge Berlusconi aber nicht vor der Trennung von Firmen, "die wenig mit unserem Kerngeschäft zu tun haben".
prosiebensat1.com, prosiebensat1puls4.com, corriere.it via sueddeutsche.de
Mikrokosmos komplett: Reality-Platzhirsch RTL kündigt eine neue Preisverleihung für die Szene auf RTL+ an. Bei den "Reality Awards" kann das Publikum u.a. den Reality-König sowie die -Königin wählen. Vielleicht will RTL bloß neue Royals schaffen, die – anders als das britische Original dieser Tage – ihr Gesicht in wirklich jede Kamera halten.
media.rtl.com
Angelt Ressourcen: Die Agentur Ressourcenmangel macht Claudia Otte zum Chief People Officer. Sie soll "die zentralen Themen Talentmanagement und HR weiter professionalisieren", sagt Geschäftsführerin Laura Schlotthauer. Zuletzt war Otte Director Talent und Employer Branding der Kreativagentur TLGG.
humanresourcesmanager.de
Topf vom Herd: Tech-Riese Apple will laut Gerichtsunterlagen eine Sammelklage zu Äußerungen von Chef Tim Cook mit der Zahlung von 490 Mio Dollar beilegen. Cook hatte in einer Telefonkonferenz 2018 positiv über das China-Geschäft gesprochen, zwei Monate später senkte der Konzern die Umsatzprognose mit Verweis auf Schwierigkeiten in China. Apple versteht sein Angebot den Unterlagen zufolge nicht als Schuldeingeständnis.
spiegel.de
Jung, digital, abwesend: Robert Habeck zieht dem Beirat "Junge Digitale Wirtschaft" den Stecker und ersetzt das Gremium durch ein kleineres mit festen Plätzen und externen Experten, meldet The Pioneer. Grund ist wohl auch gesunkenes Interesse: Bei der letzten Sitzung des Beirats sollen nur sieben von 27 Mitgliedern teilgenommen haben. Das Gremium gibt es seit mehr als zehn Jahren, damals war die Digital-Lobby noch schlechter organisiert.
thepioneer.de (€)
Auf Anfang: Das Gründer-Team des Podcast-Vermarkters Julep kauft das Unternehmen von Libsyn zurück. Vor erst 19 Monaten hatten Marcus Englert, Sebastian Weil und Björn Jopen Julep an das US-Unternehmen verkauft. Geschäftsführer Steffen Hopf verlässt in dem Zuge das Unternehmen, Nachfolger ist David Mossler, bisher Head of Sales. Grund für den Rückkauf ist wohl eine Strategie-Änderung bei Libsyn, das sich künftig auf den US-Markt konzentrieren will. Auch bei Julep ist die geplante Internationalisierung offenbar Geschichte. Der Vermarkter wolle sich nun auf den deutschen Markt konzentrieren.
horizont.net (€)
“Man muss sich auch immer selbst hinterfragen” – Radio-Bremen-Intendantin Yvette Gerner über Radiokultur, Rundfunkbeitrag und Ruhegeld.
Kleiner Sender, große Töne: “Wir müssen auffallen und tun es”, sagt Radio-Bremen-Intendantin Yvette Gerner. Als Chefin der chronisch klammen, kleinsten ARD-Anstalt freut sie sich im Interview mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow darüber, dass der Zukunftsrat der Öffentlich-Rechtlichen zu dem Sender steht und Fusionsfantasien eine Absage erteilt: “Wir geben wichtige kreative Impulse in die ARD-Gemeinschaft hinein. Wir sind nicht Teil des Problems, wir sind Teil der Lösung”, sagt sie. Als Sender ohne eigenes TV-Vollprogramm steht das Radio für Gerner “im Zentrum unseres regionalen Tuns”. Warum sie wenig Angst davor hat, dass dem Medium das junge Publikum davon läuft, wie sie zur Diskussion über den Rundfunkbeitrag steht und warum sie auf eine anstehende Gehaltserhöhung verzichtet, erklärt Gerner im Auftakt-Interview zur Themenwoche Audio bei turi2.
Weiterlesen >>>, turi2.de (alle Beiträge der Themenwoche Audio)
Drogen-Problem: US-Behörden in Virginia ermitteln offenbar gegen Meta, berichtet das "Wall Street Journal". Demnach prüfen die Ermittler, inwiefern die Plattformen des Facebook-Konzerns den illegalen Handel mit Medikamenten begünstigen und davon profitieren. In den USA ist das Schmerzmittel Fentanyl zu einem großen Problem geworden, Zehntausende sterben jährlich an Überdosierungen.
wsj.com (€) via rnd.de
Will nicht joynen: Joyn-CEO Katharina Frömsdorf hält eine Kooperation mit RTL+ mit Blick auf unterschiedliche Strategien zurzeit für nicht möglich, sagt sie der dpa. Der RTL-Streamer fokussiere sich im Gegensatz zur ProSiebenSat.1-Plattform auf zahlende Abonnentinnen: "Aber: Unsere Türen stehen weiter offen für alle Partner, und das gilt selbstverständlich auch für die Angebote von RTL." Im Januar sei die Reichweite von Joyn im Vorjahres-Vergleich um 50 % gewachsen, man wolle "auch künftig zweistellig wachsen". Genaue Zahlen nennt Frömsdorf nicht. Vor allem Reality-Shows sollen gut laufen.
handelsblatt.com (€)
Zahl des Tages: Rund 70 % der Deutschen räumen mindestens einmal im Jahr ihr Smartphone auf, entfernen also alte Fotos, Mails oder Apps, sagt eine Bitkom-Umfrage. Auf Computern und Laptops tun dies jedoch nur 48 % der Nutzerinnen minimum einmal pro Jahr. 32 % der Befragten verzichten sogar komplett auf das Aufräumen ihres PCs, beim Smartphone sind es 3 %.
bitkom.org
Gefällt nicht mehr: Insgesamt 140 Social-Media-Accounts hat die ARD laut eigenen Angaben seit Anfang 2023 gelöscht, meldet "epd Medien". 659 Kanäle seien Ende vergangenen Jahres bei YouTube, Instagram, Facebook, X und TikTok vorhanden gewesen, Funk nicht miteinbezogen. Das ZDF hat nur acht Konten geschlossen und betreibt derzeit gut 90 Stück.
medien.epd.de (€)
Werbe-Wachstum: Die deutschen Brutto-Werbeausgaben steigen im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 14,6 % auf 2,5 Mrd Euro, teilt Nielsen mit. OOH-Werbung legt mit 38,6 % auf 210 Mio Euro am meisten zu, TV-Werbung verbessert sich um 14,9 % auf 1,2 Mrd Euro. Bei den Zeitungen beläuft sich das Plus auf 70 Mio, 452 Mio Euro haben Unternehmen für Anzeigen ausgegeben.
horizont.net (€)
Honey Money: Der sächsische Imker Rico Heinzig, der mit Jan Böhmermann (Foto) vor Gericht streitet, hat über die Plattform Gofundme mehr als 34.000 Euro an Spenden für Prozesskosten eingesammelt. Das ursprüngliche Spendenziel von 20.000 Euro sei nach 48 Stunden erreicht gewesen, sagt Heinzig der "FAZ". Er hatte mit Böhmermanns Konterfei für seinen Honig geworben, was das Landgericht Dresden zuletzt als Satire einstufte. Böhmermann geht jedoch im Berufung.
faz.net, mdr.de, turi2.de (Background)
Appfahrt: Die Deutsche Bahn hatte bereits im Dezember angekündigt, Bahncards aus Plastik abzuschaffen. Nun steht das Datum fest: Ab 9. Juni gibt's den Rabatt nur noch digital. Wer die App "DB Navigator" nicht hat oder will, ist ebenso angeschmiert wie Fahrgäste mit leerem Akku. Vielleicht hält das aber auch einige davon ab, stundenlang im Zug zu telefonieren – das wäre doch mal ein praktischer Nebeneffekt.
tagesschau.de, turi2.de (Background)
Neue Nummer: Der Niederländer Marcel de Groot (links) wird neuer Chef von Vodafone Deutschland – der bisherige CEO Philippe Rogge gibt das Amt nach nur zwei Jahren ab. Laut dpa liege der Grund für den Wechsel im wachsenden "Frust in der Belegschaft" und den "Abgängen von Führungskräften". Der Belgier Rogge kam 2022 als Nachfolger von Hannes Ametsreiter. Er wollte, dass sich der Telko-Konzern von "vollmundigen Werbeversprechen" verabschiedet. Nele Husmann schreibt in der "Wirtschaftswoche", Rogges "bedachte und leise Art" passte nicht zum Unternehmen. Zudem hat die von ihm durchgesetzte Gebührenerhöhung im Kabelsegment eine Sammelklage zur Folge. Nachfolger de Groot kam 2008 zu Vodafone und leitet seit 2022 das Privatkundengeschäft. Er kündigt eine neue kommunikative Richtung an: "Wir werden weiter unsere Hausaufgaben machen" und "auf Angriff schalten".
manager-magazin.de, wiwo.de
Fotos: Vodafone
Zurück in den Süden: Produzentin Gesa Treuner kehrt nach rund zehn Jahren zur Münchner Produktionsfirma South&Browse aus dem Hause All3Media zurück. Sie kommt vom Bavaria-Konkurrenten Story House Productions, wo sie als Mitglied der Geschäftsleitung zuletzt den Münchner Standort geleitet hat.
dwdl.de
TikTok-Verbot in den USA könnte durch Kaufabsichten des Ex-US-Finanzministers Steven Mnuchin vorangetrieben werden. Gemeinsam mit einem Konsortium will er die Video-App von der chinesischen Mutter Bytedance übernehmen. Schon Als Minister unter Donald Trump hatte er eine Abspaltung forciert.
handelsblatt.com (€), faz.net
Zahlenjongleur gesucht: Das finanziell gebeutelte Grimme-Institut sucht über eine Personalberatung nach einer Geschäftsführung mit BWL-Hintergrund. Die bisherige Leiterin und gelernte Juristin Frauke Gerlach verlässt die Organisation für Medien und Kommunikation Ende April. Ihr soll jemand mit einem "betriebswirtschaftlichen Hochschulabschluss oder einem gleichwertigen Abschluss" folgen, steht in einer am Donnerstag veröffentlichten Stellenausschreibung. Die Organisation hinter dem Grimme-Preis plagt im laufenden Jahr ein Finanzloch von 430.000 Euro.
epd.de (€), turi2.de (Background)
Zahl des Tages: Rund 6,7 Mrd Euro Verlust stehen für 2023 unter dem Strich der Bilanz von Deutschlands größtem Wohnungskonzern Vonovia. Im Vorjahr hatte der Immobilienriese einen Fehlbetrag von rund 669 Millionen Euro verbucht. Grund ist vor allem der Wertverlust vieler Immobilien, aber auch operativ schrumpft das Geschäft. Der Vorstand stellt trotzdem eine Dividenden-Erhöhung in Aussicht und rechnet für 2024 mit deutlich besseren Zahlen.
handelsblatt.com, t-online.de
Neue Heimat: Die Werbeagentur Heimat TBWA holt Jens Goldmann als Chief Growth Officer an Bord. Goldmann kommt von Ogilvy Deutschland, wo er zuletzt Managing Partner war, und verantwortet künftig u.a. die Bereiche Business Development, PR und Marketing an den Agentur-Standorten in Berlin und Düsseldorf.
per Mail
Halalisiert: Die niederländische Produktionsfirma Halal wickelt ihr Deutschland-Geschäft künftig über die Agentur Simon & Paul ab. Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft vertritt die 2017 gegründete Hamburger Werbeproduktionsfirma exklusiv die Regisseure und Fotografen von Halal in Deutschland. Halal unterhielt bis 2019 selbst eine deutsche Niederlassung, die aber 2019 geschlossen wurde.
horizont.net (€)
Ganz schön quergedacht: Der Lobbyverband Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft steht wegen eines DDR-Vergleichs in der Kritik. Die von Industrieverbänden finanzierte Organisation wirbt u.a. auf Plakaten im Regierungsviertel mit dem Slogan "Willkommen in der Deutschen Bürokratischen Republik" und einem dem DDR-Wappen ähnelnden Bild für Bürokratieabbau und bekommt dafür selbst von CDU und FDP Gegenwind. Der Verband fällt immer wieder mit polemischer und polarisierender Werbung auf. 2021 schaltete der INSM ganzseitige Anzeigen in großen Tageszeitungen, auf denen Außenministerin Annalena Baerbock in Moses-Pose mit zehn angeblich von der Partei geforderten Verboten zu sehen war.
spiegel.de
Schiff-Hop: Im September startet eine neue Kreuzfahrt von Tui Cruises unter dem Motto "MeerBeats". Auf der Reise nach Norwegen treten mehrere Music-Acts auf, Headliner sind die Fantastischen Vier. Die liefern mit Tag am Meer definitiv den passenden Soundtrack. Und wem das Lied nicht gefällt, der verabschiedet sich einfach mit freundlichen Grüßen vom Deck.
abendblatt.de
Film-Verstärkung: Ex-Pantaflix-CEO Stefan Langefeld geht in die Geschäftsführung der Splendid-Tochter Videociety neben Hans D. Henseleit. Der Medienkonzern Splendid betreibt unter dem Dach der Videociety GmbH die VoD-Plattform Maxdome. Stefan Langefeld berichtet direkt an Splendid-Boss Andreas R. Klein. Der kündigt an, das Wachstum von Maxdome mit Langefeld an der Firmenspitze "national und international" vorantreiben zu wollen.
splendidmedien.de, turi2.de (Background)
Unterhaltungsdefizit: Die RTL Group meldet für 2023 ein Umsatz-Minus von 5,4 % auf 6,2 Mrd Euro – vor allem aufgrund "geringerer Werbe- und Fremantle-Umsätze". Das Adjusted Ebita sinkt auf 782 Mio Euro. Die TV-Werbeeinahmen schrumpfen um 8,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Das Konzernergebnis sinkt von 766 Mio auf 598 Mio Euro. Das Streaming-Geschäft wächst um 72,6 % auf 283 Mio Euro.
Bei der Bilanz-Pressekonferenz gibt sich RTL- und Bertelsmann-Boss Thomas Rabe alle Mühe, angesichts seiner Ankündigung, in drei Jahren von seinem Amt zurückzutreten, nicht als "Lame Duck" zu erscheinen und widerspricht Gerüchten, er werde womöglich schon früher abgelöst. Sein Ausscheiden sei mit den Eigentümern von Bertelsmann besprochen, er bleibe Bertelsmann- und RTL-Chef bis 2026.
Er gibt auch Einblick in die RTL-Zahlen für das laufende Geschäftsjahr. Demnach die Werbebuchungen aktuell 7 % über dem Vorjahr, eine Entwicklung, die Rabe als "wohltuend" bezeichnet, angesichts der Rückgänge der vergangenen Jahre.
company.rtl.com
Zahl des Tages: Insgesamt 24,2 Mrd Dollar hat die Nutzung von TikTok durch kleine und mittlere Unternehmen 2023 zum Bruttoinlandsprodukt der USA beigetragen, sagt eine Untersuchung von Oxford Econmics mit TikTok selbst. Die Zahlen kommen nicht zufällig: Am Mittwoch hat ein Gesetz, das TikTok unter amerikanische Kontrolle stellen soll, im US-Repräsentantenhaus die erste Hürde genommen.
oxfordeconomics.com, twitter.com (Infografik), rnd.de (Background US-Gesetz)
Springer*in: Springer haut unter Vorständin Niddal Salah-Eldin erstmals einen konzernweiten Bericht zu Diversität und Inklusion raus. Als Erfolge listet der Konzern u.a. auf, dass die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern bei "Bild" mit 3,7 % "nur etwa die Hälfte des deutschen Durchschnitts beträgt". Bei Springer haben laut Bericht 2023 konzernweit 46,5 % Frauen und 0,1 % nicht-binäre Menschen gearbeitet. 1,1 % hatten eine Behinderung – 0,2 % weniger als 2022. Bei den Führungskräften waren 39,3 % weiblich – 0,5 % weniger als 2022. "Vielfalt und Inklusion sind für uns zwei von vielen Aspekten von Freiheit", kommentiert Springer-Boss Mathias Döpfner. Das jüngste ProQuote-Ranking zum Frauenmachtanteil in deutschen Leitmedien macht bei Springer im Kontrast recht viel Luft nach oben aus: Zwar verbessert sich "Bild" mit mehr als 5 % am stärksten, kommt aber insgesamt nur auf 36,9 %. "Welt" liegt fast unverändert bei 26,4 %.
axelspringer.com, diversity.axelspringer.com (Bericht), turi2.de (Background)
Keine Wahl: Google verpasst seinem KI-Chatbot Gemini einen Maulkorb zu politischen Wahlen, erklärt der Konzern in einem Blogpost anlässlich der Wahlen in Indien. Bereits im Dezember hatte Google Beschränkungen angekündigt. Nach entsprechenden Themen gefragt, verweist Gemini auf die klassische Google-Suche.
bbc.com, blog.google
Rebellische Töne: North West, die zehnjährige Tochter von Rapper Kanye West und Influencerin Kim Kardashian, will in der Musikwelt durchstarten. Wie "Billboard" berichtet, arbeitet sie derzeit an ihrem Debüt-Album. Was sie von einem geregelten Leben hält, zeigt der Titel des Erstlingswerks: "Elementary School Dropout", also Grundschulabbrecherin.
billboard.com via spiegel.de
Zahl des Tages: Nur 48 von 400 geplanten Funkmasten hat 1&1 in Funklöcher-Gebieten gebaut, hört das "Handelsblatt". CEO Ralph Dommermuth wollte sie ursprünglich Anfang 2022 Konkurrenten zur Verfügung stellen. Der Mobilfunkanbieter hatte sich 2019 bei der Ersteigerung von 5G-Frequenzen dazu verpflichtet. Schon 2023 war eine Nachfrist verstrichen.
"Handelsblatt", S. 19 (€)
Streikfunk: Die Gewerkschaften DJV, DJU und VRFF haben die Beschäftigten von WDR, SWR und NDR heute zum Warnstreik aufgerufen, weil bisherige Tarifgespräche ohne "verhandlungsfähige Angebote" der Sender verlaufen seien. Die Gewerkschaften fordern 10,5 % mehr Geld für Festangestellte und Freie. Beim WDR begann ein 24-stündiger Streik um 2 Uhr nachts. Im Laufe des Tages fiel u.a. Programm bei WDR2, WDR4 und WDR5 aus. Die halbstündigen Lokalzeit-Nachrichten im WDR-Radio liefen am Vormittag nicht. Bei WDR5 kam statt "Der Tag um 12" nur eine kurze Nachrichtenausgabe. Das SWR-Personal ist von 9.30 bis 15 Uhr zum Streik aufgerufen.
derstandard.de, djv.de, mmm.verdi.de, djv-nrw.de, djv-bawue.de, , djv-bawue.de, vrffimndr.de
Agentur-Aufwind: Der Verband der Kommunikationsagenturen GWA blickt trotz Wirtschaftskrise optimistisch aufs Jahr 2024. Im 1. Quartal sind die Umsätze der GWA-Agenturen im Schnitt um 3,3 % gestiegen und liegen deutlich über dem Schnitt der vergangenen sechs Jahre. 72 % der Mitgliedsagenturen erwarten 2024 eine Umsatzsteigerung, 13 % rechnen mit einem Rückgang, 14 % gehen von einem Umsatz auf Niveau des Vorjahres aus.
absatzwirtschaft.de, meedia.de
MDR Media befördert Verkaufsleiter André Hoffmann, 46, zum Geschäftsleiter. In dieser Funktion unterstützt er Geschäftsführer Reinhard Hild und verantwortet u.a. den Vertrieb aller linearen Angebote, das Neugeschäft und Kooperationen. Hoffmann ist seit Ende 2017 beim MDR, sein Nachfolger als Verkaufsleiter wird der bisherige Teamleiter Frank Walzel.
horizont.net (€), mdrmedia.de
Banijay Germany steigt bei der jungen Produktionsfirma Dynamic Ally Pictures von Veronica Priefer und Johannes Kunkel ein. Beide haben für Sky Deutschland an der Endzeit-Serie "Helgoland 513" gearbeitet und für RTL+ "Der König von Palma" produziert. Banijay-Chef Marcus Wolter beeindruckt das Gespür der beiden "für Geschichten nah am Zeitgeist".
dwdl.de, presseportal.de
Mit Ansage: Die Bremer Straßenbahn AG bietet Jan Böhmermann via Instagram-Story an, Bushaltestellen-Ansager für die Busse in Vegesack zu werden. 2023 hatte er dafür in seinem Podcast "Fest & Flauschig" getrommelt und gesagt, er könne zu jedem Haltestopp "eine kleine Geschichte" erzählen. Die Endstation von Böhmis Karriere dürfte das aber wohl nicht sein.
t-online.de
Duft nach Börse: Die Parfümerie-Kette Douglas will in der kommenden Woche an die Börse gehen. Die Aktien sollen zwischen 26 und 30 Euro kosten, insgesamt bietet man bis zu 34,6 Mio Stück an. Der Börsenwert liegt somit bei 2,8 bis 3,1 Mrd Euro. Mit dem angepeilten Erlös von rund 850 Mio Euro will das Unternehmen seinen über 3 Mrd Euro hohen Schuldenberg reduzieren.
handelsblatt.com (€), turi2.de (Background)
Alles neu macht der Mai: Der Eurovision Song Contest bekommt in diesem Jahr neue Regeln. Die sogenannten Big Five, darunter Deutschland, sowie Schweden als Gastgeber, treten ab dem 7. Mai erstmals auch im Halbfinale auf und nicht erst in der großen Finalshow vier Tage später. Die Verantwortlichen begründen die Änderungen mit mehr Gerechtigkeit: Dass die Sängerinnen der größten Geldgeber und des Gastgeberlands bisher nur einen Auftritt hinlegen konnten, sei nicht immer zu deren Vorteil gewesen. In der Tat landete Deutschland in den letzten Jahren stets auf den hinteren Plätzen, 2022 und 2023 sogar je auf dem allerletzten Platz. Ebenfalls neu ist, dass die Live-Abstimmung am Finalabend per Telefon und Online-Voting schon mit Beginn des ersten Auftritts startet – bis dato war dies erst möglich, wenn alle Kandidatinnen zu sehen waren. Menschen aus Ländern, die nicht am "ESC" teilnehmen, sollen bei den Finalshows zudem schon rund 24 Stunden früher abstimmen dürfen. In diesem Jahr tritt der Musiker Isaak mit dem Song Always On The Run für Deutschland an.
zeit.de, n-tv.de
Foto: Picture Alliance/dpa, Christoph Soeder
Das liebe Geld: ZDF-Intendant Norbert Himmler wünscht sich in der Debatte um Gehaltsdeckel bei Führungskräften "mehr Sachlichkeit und Fairness", sagt er im "FAZ"-Interview. Es gehe ihm auch um "die Anerkennung von Qualität und Leistung". Angesprochen darauf, ob eine Absenkung seines Gehalts in Frage kommt, antwortet er: "Wir haben eine große Verantwortung und die sollte angemessen honoriert werden." ARD-Chef Kai Gniffke hatte Ende Januar eine Reduzierung seines Gehalts in Aussicht gestellt. Derzeit bekommt Gniffke rund 380.000 Euro jährlich, Himmler 372.000 Euro.
faz.net (€)
Klare Mahnung: Rund 7,5 Mio Kronen, umgerechnet 670.000 Euro, muss die Bezahl-Plattform Klarna wegen Verstößen gegen die DSGVO zahlen, urteilt ein schwedisches Berufungsgericht. Kundinnen seien nicht ausreichend darüber informiert worden, wie die Firma ihre Daten speichert, so die Begründung. Bereits 2023 hatte ein unteres Gericht Klarna zur Zahlung von 6 Mio Kronen verurteilt.
handelsblatt.com (€)
Haifischbecken: Die Kölner Haie gehen auf Abstand zu dem Reichelt-Portal "Nius", hinter dem ihr Besitzer Frank Gotthardt steckt. In einem Statement beteuert der Eishockey-Klub, es werde "keine Marketing-Maßnahmen" von "Nius" bei ihnen geben: "Uns und Herrn Gotthardt ist sehr klar, dass es keine strategische Einflussnahme jeglicher Unternehmen in Richtung der Kölner Haie gibt." Die Integrität und Handlungshoheit sei nicht gefährdet. Fans der Haie hatten Gotthard für seine "Nius"-Unterstützung u.a. in einem offenen Brief kritisiert.
taz.de, twitter.com (offener Brief)
Willkommen im Club der turi2.de/koepfe: Ben Bernschneider ist Fotograf, Regisseur und Influencer. Für die turi2 edition #22 verwandelt er sich in diverse Insta-Persönlichkeiten. Bernschneider ist neu im turi2-Club der wichtigsten Meinungsmacherinnen in Deutschland.
turi2.de/koepfe (Profil Bernschneider), turi2.de (Beitrag)
Nachmittagssnack: TV-Koch Johann Lafer ist künftig für Sat.1 im Einsatz. Im Frühsommer startet die Show "Drei Teller für Lafer", in der drei Personen ein von Lafer vorgegebenes Kochmotto umsetzen. Sat.1-Senderchef Marc Rasmus will mit Lafer die "Food-Kompetenz nachhaltig stärken". Die Produktion übernimmt die Firma Fernsehmacher von Markus Heidemanns, die auch "Markus Lanz" produziert.
presseportal.de
Ottonormalnachfolge: Die Otto Group baut ihre Führung um und macht die seit 1999 im Unternehmen arbeitende Finanzchefin Petra Scharner-Wolff ab März 2025 zur CEO. Ihr Vorgänger Alexander Birken erreicht dann die interne Altersgrenze und wechselt an die Spitze des Aufsichtsrats. Dort folgt er auf Michael Otto, 80, der damit den ersten Schritt des Generationenwechsels beim Handelskonzern einleitet. 2026 gibt er auch den Vorsitz im Stiftungs- und Gesellschafterrat an seinen Sohn Benjamin Otto ab, der in der neuen Position als gestaltender Gesellschafter die Gesamtverantwortung der Gruppe übernimmt. Der Zeitpunkt sei "bewusst gewählt, um einen schrittweisen Übergang in aller Ruhe zu ermöglichen", teilt der Konzern mit. Den Posten der Finanz- und Personalchefin übernimmt Katy Roewer 2025 von Scharner-Wolff.
ottogroup.com, manager-magazin.de
(Foto: Otto Group)
Gallischer Gewinn: Der Medienkonzern Egmont setzt 2023 in Deutschland 61,6 Mio Euro um – ein Plus von 6,3 %. Als Grund für den Zuwachs macht das dänische Unternehmen u.a. den Release des "Asterix"-Comics "Die weiße Iris" aus. Weltweit steigt der Umsatz um 3 % auf 2,38 Mrd Euro, der Gewinn um 4 % auf 84 Mio Euro.
presseportal.de
Fixpreis: Schauspiellegende Al Pacino hat bei den Oscars den finalen Award für den besten Film recht holprig präsentiert. Gänzlich unzeremoniell nennt er die Nominierten nicht, öffnet flugs den Umschlag und stellt nüchtern fest: "Meine Augen sehen Oppenheimer." Gut möglich, dass ihn zum Ende der notorisch überlangen Verleihung nicht die Augen, sondern der leere Magen gelenkt hat.
spiegel.de, twitter.com (30-Sek-Video)