Luxus-Probleme: Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt gegen LVMH-Chef Bernard Arnault wegen des Verdachts der Geldwäsche. Konkret geht es um einen Immobilienkauf in einem Alpenressort durch den russischen Geschäftsmann Nikolai Sarkisov, dem Arnault über ein Unternehmen Geld geliehen haben soll. Arnault ist einer der reichsten Menschen der Welt.
spiegel.de
Reales Ende: Die Warenhauskette Mein Real, der Rest der früheren Metro-Tochter Real, stellt Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung. Geplant seien Verhandlungen mit Wettbewerbern über die mögliche Übernahme von Standorten. Betroffen sind mehr als 5.000 Beschäftigte in 62 Märkten sowie der Zentrale in Mönchengladbach. Den Großteil der ehemals 276 Real-Filialen haben bereits Kaufland, Edeka, Globus und Rewe übernommen.
spiegel.de, rnd.de
Weder locker noch flockig: Supermarktkette Edeka schaltet im Streit mit Kellogg's das Bundeskartellamt ein. Der US-Frühstücksflocken-Riese beliefert Edeka wegen eines Preisstreits nicht mehr, was ein "Missbrauch vertikaler Marktmacht" sei, argumentiert ein Edeka-Manager. Auch der EInbezug europäischer Wettbewerbshüter sei eine Option.
spiegel.de
Top-Job des Tages: Die Bayrische Landeszentrale für neue Medien sucht eine/n Personalsachbearbeiter/in (m/w/d). Zu den Aufgaben zählen die Administrative Begleitung der Mitarbeitenden, die Bearbeitung des Recruitingprozesses und Mithilfe bei der Durchführung der On- und Offboardingprozesse. +++ Alle Top-Jobs unter turi2.de/jobs. Trag deine offene Stelle kostenlos unter turi2.de/join ein.
Weggeblickt: Der Schweizer Medienkonzern Ringier stellt die täglichen Newssendungen beim Online-Sender Blick TV nach dreieinhalb Jahren ein, sie laufen heute zum letzten Mal. Künftig wolle sich der TV-Ableger des Boulevard-Blatts auf Breaking News, Events und On-Demand-Videos konzentrieren. Die Beschäftigten wurden am Dienstag informiert. Ein ähnliches Schicksal hat schon Bild TV erlitten, dessen ursprünglich tagesfüllendes Live-Programm inzwischen weitgehend aus Dokus und Sportsendungen besteht.
persoenlich.com
“Es ist ein Startpunkt, kein Endpunkt” – Chefredakteur Horst von Buttlar über den Relaunch der “Wirtschaftswoche”.
Kapitaler Wandel? Horst von Buttlar wirkt seit März als Chefredakteur der “Wirtschaftswoche”. Heute legt er das Wirtschaftsmagazin mit neuem Konzept und mit neuer Optik an den Kiosk. Ziel sei es, die “Wiwo” als Wochenend-Lektüre zu positionieren, dafür investiert der Verlag u.a. auch in hochwertigeres Papier. Zudem gibt es neue Schriften, Rubriken und einmal im Monat das neue Ressort “Leben”, in dem es u.a. um Reisen, Kulinarik und Luxus geht. Im Relaunch-Interview mit Peter Turi spricht von Buttlar über seinen Abschied von “Capital”, wo er zuvor zehn Jahre lang Chefredakteur war, und den Wert von Print-Relaunches in der heutigen, digitalen Zeit. In unserer Bildstrecke zeigen wir viele Seiten der neuen “Wirtschaftswoche”.
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Digitale Bedrohung? Martin Andree macht keinen Hehl daraus, dass er die US-Digital-Riesen für böse hält. Am Rande des AGF-Forums in Frankfurt wirft der Medienwissenschaftler und Digital-Unternehmer Konzernen wie Google, Amazon, Meta und Apple und Microsoft vor, zu heucheln, zu lügen und unser freies und demokratisches Mediensystem zu bedrohen. Als Beleg dafür dient ihm eine wissenschaftliche Messung des Online-Traffics, wonach sich schon heute die übergroße Mehrheit der Internet-Aktivitäten in Deutschland auf den Plattformen der Big 5 aus den USA abspielt. So würden etwa 60 bis 70 % der Suchanfragen bei Google gar nicht mehr zu Klicks auf Suchergebnisse führen, weil Google die Fragen u.a. durch Snippets und Kurzfassungen auf seiner Seite selbst beantwortet.
Bei einem Fortschreiten der Digitalisierung der Medien befürchtet Andree, dass bald unsere gesamte Mediennutzung über die US-Plattformen stattfindet. Die Angebote von klassischen, journalistischen Medien seien dann zwar noch vorhanden, wären aber entweder weitgehend unsichtbar oder abhängig von den Plattformen.
Die finanziellen Zuwendungen von Google und Facebook für deutsche Medien nennt der Wissenschaftler "zynisch". "Medien, die Geld von Google annehmen, müssen sich klar sein, dass sie Deals mit ihrem eigenen Henker machen." Andree beobachtet, dass vor allem einige überregionale Medien von Google News Showcase profitieren würden, kleinere Medien bekämen deutlich weniger Geld. "Wenn die Kleinen weg sind, können sie auch den großen den Hahn abdrehen", befürchtet er.
Mit seinem Buch Big Tech muss weg nimmt sich Andree das Verhalten der US-Digital-Riesen auf fast 300 Seiten vor und liefert auch Handlungsempfehlungen, wie sich das Netz anders regulieren ließe als bisher. So dürften die Konzerne u.a. nicht mehr nur wie Plattformen behandelt werden, sondern wie Medien selbst. Dann müssten die Konzerne etwa für Inhalte, mit denen sie durch Werbung Geld verdienten, auch Verantwortung übernehmen wie jedes andere Medium auch.
turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube)
Dieses Video ist Teil der Screen-Wochen bei turi2: Bis 8. Oktober beschäftigen wir uns auf turi2.de mit Entwicklungen und Trends für Bildschirme – von der Smartwatch bis zum großen Werbescreen.
Schießt den Vogel ab: Der Dienst X, früher Twitter, hat die Zahl der Mitarbeiterinnen reduziert, die gegen Fake News bei Wahlen vorgehen, teilt Elon Musk mit und bestätigt damit einen Medienbericht. Die US-Seite The Information hatte gemeldet, dass das globale Team um die Hälfte schrumpft. Dies steht im Widerspruch zu einer Aussage von Linda Yaccarino. Die X-Chefin erklärte noch vor wenigen Tagen, dass sich "ein robustes und wachsendes Team bei X" um die "Integrität von Wahlen" kümmere.
theinformation.com via spiegel.de
Zahl des Tages: Seit 460 Wochen steht Simone Sommerland mit ihren Kinderliedern nun schon in den deutschen Albumcharts – Rekord. Der "Tagesspiegel" nennt die Sängerin den "wohl unbekanntesten Superstar Deutschlands". Im Interview widerspricht sie einem Bericht der "Bild", wonach sie Millionärin sei. U.a. sei die Technik bei Konzerten für Kinder genauso teuer wie die bei Events für Erwachsene, man wolle aber nur "familienverträgliche Preise nehmen".
tagesspiegel.de (€)
Lese-Tipp: In seinem laut "Handelsblatt" ersten Interview überhaupt erklärt der Chef der Schwarz-Gruppe, Gerd Chrzanowski, warum sein Unternehmen mit der Sparte Schwarz Digits ins Cloud-Geschäft eingestiegen ist und damit Amazon und Co Konkurrenz machen will. Chrzanowski hoffe "geradezu, dass wir den Discounter-Spirit in dieser neuen Gesellschaft haben." Er wolle damit "jeden IT-Leiter im Mittelstand ansprechen". Zur Schwarz-Gruppe gehören Lidl und Kaufland.
handelsblatt.com (€)
Hart aber florida: Ab kommendem Jahr produziert Florida Factual den Talk "Hart aber fair" mit Louis Klamroth, bestätigt der WDR gegenüber DWDL. Der WDR-Rundfunkrat hat entsprechenden Verträgen für 2024 und 2025 zugestimmt. Die von Klamroth gegründete Produktionsfirma folgt damit auf jene von Ex-"Hart aber fair"-Moderator Frank Plasberg, Ansager & Schnipselmann.
dwdl.de
Wagenheber: BMW holt Jochen Goller (Foto) in den Vorstand und überträgt ihm die Verantwortung für die Bereiche Kunde, Marken und Vertrieb. Goller, der bisher das China-Geschäft des Autobauers leitet, folgt auf Branchen-Quereinsteiger Pieter Nota, der den Posten nach rund sechs Jahren vorzeitig verlässt.
handelsblatt.com
"Ich habe mir vor einiger Zeit zum Beispiel eine Rede zum Thema Spargel schreiben lassen, und die war nicht einmal schlecht."
Bosch-Boss Stefan Hartung schwärmt im "FAZ"-Interview von KI. Nach seinem Spargel-Experiment habe es ihm "in den Fingern gejuckt", weshalb er die Gemüse-Ansprache noch um Erdbeeren habe ergänzen lassen. Wozu Hartung derartige Veggie-Werke braucht, verrät er nicht. Die künstlich erzeugte Rede habe er schließlich so nicht gehalten.
"FAZ", S. 30
T-Rex: Mit einem Markenwert von 60,7 Mrd Euro ist die Telekom die wertvollste Marke Europas, sagt die Bewertungsfirma Brand Finance. Auf Platz zwei folgt im diesjährigen Ranking der Vorjahressieger Mercedes-Benz (56,7 Mrd Euro), Platz drei belegt Aufsteiger Allianz (46,6 Mrd) es folgen Shell (46,5 Mrd) auf Platz vier, BMW (38,9 Mrd) auf Platz fünf und Porsche (35,4 Mrd) auf Platz sechs.
brandfinance.com, absatzwirtschaft.de
Nächster Schritt: Unter dem RTL-Dach schafft Gruner + Jahr den Bereich G+J Next, um neue Digitalgeschäfte zu entwickeln. Die Führung übernimmt die Senior Vice Presidents Portfolio Growth Benjamin Hebborn, der schon die als erstes Next-Investment zählende Gesundheits-Plattform Hello Health führt, und Daniel Kob, der sich um den Market Outreach kümmern soll. Next sieht erste Schwerpunkte bei den Themen Gesundheit und Wohlbefinden.
presseportal.de, turi2.de (Background)
Nicht mehr ganz kaufrisch: Seitdem Mars die Streifen-Kaugummis von Wrigley’s Anfang des Jahres vom Markt genommen hat, schießen die Preise für die Streifen in die Höhe. Online werden bis zu 60 Cent pro Stück aufgerufen – noch vor einem Jahr kostete ein Streifen umgerechnet 7 Cent im Laden. Wer der Kaugummi-Nostalgie trotzdem frönen will, kann alternativ unter Schulbänken nachschauen – da kleben noch geschätzte 5 Mio Stück.
spiegel.de
Weniger Welle: Die Deutsche Welle plant, Übergangsgelder für die Geschäftsleitung zu reduzieren, berichtet epd Medien. Derzeit zahle der Sender die Gelder an "mehrere" ausgeschiedene Führungskräfte, darunter die frühere DW-Programmdirektorin Gerda Meuer. Die Zahlungen stehen Führungskräften zu, deren Vertrag nicht verlängert wurde und betragen 60 % der letzten Grundvergütung.
epd.de
“Es gibt immer weniger Akzeptanz für schlechte Produkte” – Michaela Kauer-Franz und Benjamin Franz über User Experience.
Ein X für ein U: Michaela Kauer-Franz und ihr Mann Benjamin Franz gestalten mit ihrer Agentur für User Experience, UX, digitale Benutzeroberflächen so, dass Menschen sie gerne nutzen. “Halte ich den Nutzenden von seinem Ziel ab, verliere ich ihn”, sagen sie im Interview für die turi2 Screen-Wochen. Sie träumen von einer Welt, in der jede Mensch-Technik-Begegnung ein Erfolg ist. Dieser Text ist auch Teil der turi2 edition #22, die am 10. Oktober gedruckt und als kostenloses E-Paper erscheint.
weiterlesen >>>, turi2.de/screen-wochen, turi2.de (kostenloses E-Paper der turi2 edition #22 bestellen)
Zahl des Tages: Mit 28 neuen KI-Chatbots will Meta Nutzerinnen interagieren lassen. Promis wie Rapper Snoop Dogg (Foto), Football-Star Tom Brady, It-Girl Paris Hilton oder Influencerin Charli D’Amelio leihen den Charakteren ihr Gesicht. Zudem stellt Meta ein KI-Tool vor, das auf Textanweisung Stil oder Hintergrund von Bildern verändern kann, sowie eine neue Version seiner VR-Brille Quest.
techcrunch.com (Chatbots), theverge.com (Bildbearbeitung), about.fb.com
"Das Ziel all dieser Audio-Dienste ist, möglichst wenig bezahlen zu müssen. An vielen Stellen vermissen wir ein Stück weit den Respekt vor Urheberinnen und Urhebern."
Der scheidende Gema-Vorsitzende Harald Heker sagt im "FAZ"-Interview, dass bei Spotify & Co zumindest ein Grundverständnis dafür vorhanden sei, dass sie für Musik bezahlen müssen. Mit YouTube dagegen bleibe es ein "mühsamer Prozess", mit TikTok habe die Gema "noch einen langen Weg" vor sich.
zeitung.faz.net (€)
Erhaltenswert? Der Denkmalschutz könnte dem Bayerischen Rundfunk einen Strich durch den Plan machen, seinen Studiobau nahe des Münchner Hauptbahnhofs abzureißen. Bisher vertrat des Bayerische Landesamt für Denkmalpflege die Auffassung, das Gebäude habe "in seiner Gesamtheit keine Denkmaleigenschaften". Nun heißt es auf Nachfrage der "Süddeutschen Zeitung", die Prüfung sei "bisher nicht abgeschlossen". Zuletzt hatten Kulturschaffende gegen den Abriss protestiert.
sueddeutsche.de (€), turi2.de (Background)
Sparstop: Die neue RBB-Intendantin Ulrike Demmer legt den Plan ihrer Vorgängerin Katrin Vernau auf Eis, die Verwaltungsdirektion mit der Produktions- und Betriebsdirektion zu fusionieren – mit nur einer Person an der Spitze, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Stattdessen wolle Demmer zunächst nur die Verwaltungsdirektion neu besetzen. Vernau hätte mithilfe einer Personalberatung bereits einen geeigneten Kandidaten für beide Bereiche gefunden, der nun eingeladen sei, sich auf den Verwaltungsposten zu bewerben. Unter dem Namen "RBB Zielbild 2028" gehe es Demmer darum, zunächst "die Grundausstattung für den RBB zu definieren". Zentrale Frage dabei sei: "Wie groß muss unser Sender mindestens sein, um seine Identität zu wahren?"
sueddeutsche.de (€), dwdl.de
Volksstörung: Eine Netzwerk-Störung am Standort Wolfsburg legt seit Mittwochmittag Volkswagen lahm, berichtet das "Handelsblatt". Betroffen vom IT-Ausfall seien neben dem Stammsitz auch die Werke in Emden, Osnabrück und Zwickau, wo die Produktion stillstehe. Die Ursache sei noch unbekannt. Ein Angriff von außen gelte aber als unwahrscheinlich.
handelsblatt.com, bild.de, rnd.de
Lese-Tipp: Im "Manager Magazin" analysiert Christina Kyriasoglou den Erfolg der Shopping-App Temu. Der chinesische Manager Lei Chen verfolge damit eine "Aggro-Strategie" und subventioniere die Preise, um sie unten zu halten. Seine App setze, anders als ältere Wettbewerber wie Amazon oder Zalando, eher auf Entertainment als auf Suchanfragen. "Ständig blinken neue Rabatte auf", so Kyriasoglou. Temu flutet derzeit sämtliche Social-Media-Plattformen mit Werbung für seine Billig-Waren – Klamotten, Haushaltswaren, Elektronik, Bürobedarf und mehr.
manager-magazin.de (€)
“Über fünf Stunden ist ein No-Go” – Julia Brailovskaia über das Suchtpotenzial von Screens.
Zu Risiken und Nebenwirkungen: Psychologin Julia Brailovskaia warnt im Interview für die turi2 Screen-Wochen vor den negativen Auswirkungen von zu viel Bildschirmzeit. Sie wünscht sich Warnhinweise für Social Media – wie auf der Zigarettenpackung – und forscht an einer gesünderen Alternative zu den Plattformen. Dieser Text ist auch Teil der turi2 edition #22, die am 10. Oktober gedruckt und als kostenloses E-Paper erscheint.
weiterlesen >>>, turi2.de/screen-wochen, turi2.de (kostenloses E-Paper der turi2 edition #22 bestellen)
Zu viel eingefahren? Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt gegen Volkswagen wegen des Verdachts von überhöhten Gehältern für Betriebsräte. Ermittler haben mehrere Büros in Wolfsburg durchsucht. Betriebsräte sind eigentlich ehrenamtlich tätig und erhalten ansonsten ihr normales Gehalt, bei VW ist dieses Gehalt aber an die Tätigkeit im Betriebsrat geknüpft, was unzulässig ist.
tagesschau.de
Einpaarkröten: Der Drehbuchautorin Anika Decker steht eine höhere Beteiligung aus den Einnahmen der Filme "Keinohrhasen" und "Zweiohrküken" von und mit Til Schweiger zu, urteilt das Berliner Landgericht. Ein Großteil der Ansprüche in Höhe von 183.000 Euro ist dem Urteil zufolge allerdings bereits verjährt. Decker hatte sich gegen Schweigers Barefoot Films und Warner Bros gewehrt und für mehr Geld gekämpft, weil die Filme an der Kinokasse sehr erfolgreich waren. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
sueddeutsche.de, bild.de, turi2.de (Background)
Umbau im Süden: Die Medienholding Süd holt Carsten Groß (Foto), 44, zum 1. Dezember in die Geschäftsführung, wo er u.a. den Lesermarkt verantworten soll. Groß kommt von Funke, zuvor war er Mitglied der Geschäftsleitung bei DuMont Rheinland. Chef Herbert Dachs wird Vorsitzender der dann zweiköpfigen Geschäftsführung, teilt der Verlag der "Stuttgarter Nachrichten" mit.
swmh.de, dnv-online.net
Meistgeklickter Kopf gestern war Sebastian Esser. Am Dienstag war bekannt geworden, dass Esser nach anderthalb Jahren bei dem von ihm mitgegründeten Medien-Finanzierungsportal Steady wieder die Zügel in die Hand nimmt. Im Ranking folgen TV-Terminator Oliver Kalkofe, der kürzlich im turi2-Podcast zu Gast war und Journalistin Astrid Maier.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 26.9.2023)
Ab in die Alpen: Manager Michael Tillian wird Geschäftsführer des größten österreichischen Zeitungsverlags Mediaprint und seiner "Krone". Er kümmert sich u.a. um Finanzen, Druck und Logistik. Vorgänger Christoph Niemöller tritt zum Jahreswechsel "auf eigenen Wunsch" ab. Tillian war zuletzt Chef der Freie Presse Mediengruppe.
medianet.at, turi2.de (Background)
Werbung und Wirkung: Der Marktforscher Eye Square untersucht im Auftrag der TV-Initiative Screenforce, wie sich die Werbewirkung von TV-Spots im Verlauf eines Tages entwickelt. Im Video-Interview mit turi2 und beim Werbewirkungsgipfel von "Horizont" stellt Stefan Schönherr die zum Teil überraschenden Ergebnisse der Studie "Mapping The Impact" vor. Die Erkenntnis des Vice President Brand & Media and Partner bei Eye Square: TV-Werbung erzeugt auch heute noch zu jeder Tageszeit eine gute Werbewirkung. Allerdings stellt das Publikum an die Spots unterschiedliche Anforderungen – abhängig von Tageszeit und Nutzungssituation. Laut Schönherr haben im Nachmittags-TV eher Spots Erfolg, die ein klares Branding und deutliche Botschaften senden, auch Experten wie der Carglass-Monteur oder die Apothekerin würden hier besonders gut wirken. Der Grund: Das Publikum schaut nicht nur in die Röhre, sondern steckt noch mitten im Alltag. Der Vorteil: Die Aktivierung der Zielgruppe und die Akzeptanz für Werbung ist besonders stark.
In der Prime-Time, wenn Freunde und Familie gemeinsam schauen, ist das anders: Hier sind Konzentration und Aufmerksamkeit größer, laut Schönherr der richtige Moment für emotionale Werbung, Humor und großes Kino. Expertinnen und Preis-Kommunikation seien hier weniger gefragt.
Für diese "Medien-Ethnografie" haben Schönherr und Kolleginnen das TV-Verhalten von 285 Testpersonen untersucht und 855 Stunden Medienverhalten analysiert. Herausgekommen sind vier Szenarien: Neben den schon beschriebenen Situationen am Nachmittag (Busy Day) und der Prime Time (Quality Time) sind das der Vorabend (Work is done) und der späte Abend (Dreaming Away). In Letzterem, der Zeit ab 22 Uhr, ist etwa die Einprägsamkeit von Werbung besonders stark.
Um aus der Studie Nutzwert für die werbetreibenden Unternehmen zu generieren, haben Eye Square und Screenforce ein Tool entwickelt, mit dem Firmen errechnen können, in welchem Szenario ihr Spot die beste Wirkung entfaltet. Laut Schönherr braucht es dafür nur 15 Klicks. Außerdem könnten Kreative mithilfe des Tool schon bei der Entstehung die Wirkung eines Spots prognostizieren.
Bestellen können Werbekunden das Tool bei research@screenforce.de.
turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube), screenforce.de (Studie, PDF)
Dieses Video ist Teil der Screen-Wochen bei turi2: Bis 8. Oktober beschäftigen wir uns auf turi2.de mit Entwicklungen und Trends für Bildschirme – von der Smartwatch bis zum großen Werbescreen.
Flucht vor der Mausefalle: Das Erste verschiebt die zweite Ausgabe seiner Show "Frag doch mal die Maus" mit Moderatorin Esther Sedlaczek auf unbekannte Zeit. Grund ist das am 14. Oktober parallel bei RTL laufende Einstands-Länderspiel vom neuen Nationaltrainer Julian Nagelsmann. "Unsere Zuschauerinnen und Zuschauer sind uns sehr wichtig und die wollen wir nicht vor die Qual der Wahl stellen", sagt der verantwortliche WDR zu DWDL. Verständlich: Die ARD will halt nicht mit Frau und Maus untergehen.
dwdl.de
Bauer-Beförderung: Der bisherige COO und CFO der Bauer Media Group, Vivian Mohr, wechselt als President zu Bauer Media Audio. In seiner neuen Rolle soll er die Transformation des Audiogeschäfts vorantreiben. Mohr war im Februar 2022 zu Bauer gekommen, davor hat er beim schweizerischen Online-Vergleichsdienst Comparis u.a. das operative Geschäft geleitet.
bauermedia.com
Amazon: Die US-Handelsaufsicht FTC verklagt gemeinsam mit 17 Bundesstaaten den Online-Versandhändler wegen unfairer Praktiken bei seiner Handelsplattform Marketplace. Der Konzern verbiete Händlern u.a., ihre Ware woanders günstiger anzubieten. Zudem würden Produkte weiter oben in den Suchergebnissen platziert, wenn die Verkäufer Amazons Logistik-Angebote in Anspruch nehmen.
sueddeutsche.de, techcrunch.com, ftc.com
Worte aus Walldorf: Der Software-Konzern SAP will seinen Cloud-Kunden noch in diesem Jahr erstmals eine eigene KI zur Verfügung stellen. Sie hört auf den Namen "Joule" und hat laut Vorstandschef Christian Klein das "Potenzial, die Geschäftsabläufe von Unternehmen und die Arbeitsweise ihrer Mitarbeitenden tiefgreifend zu verändern". Der KI-Assistent soll u.a. "vorurteilsfreie Stellenbeschreibungen" formulieren und kaufmännische Zusammenhänge analysieren können.
news.sap.com via faz.net (€)
Zahl des Tages: Auf unglaubliche 175 Zettabyte steigt die weltweite Datenmenge bis 2025, prognostiziert die International Data Corporation. Im Jahr 2015 waren es "nur" 15 Zettabyte. Ein Zettabyte entspricht 1 Mrd Terabyte – umgerechnet wären das rund 2 Billionen Filme in SD-Auflösung.
handelsblatt.com (€)
"Eine Frau in den Vorstand zu berufen, ein paar nicht weiße Menschen und den 'Vorzeigeschwulen' im Unternehmen sichtbar zu machen – das ist Tokenismus. So wird nach außen Offenheit demonstriert, aber im Inneren kein Wandel und noch viel weniger eine Veränderung der Machtstrukturen zugelassen."
Janina Kugel wundert sich über "Diversity Fatigue" in der öffentlichen Debatte. Von "echter Vielfalt" in den Chefetagen könne in Deutschland noch immer keine Rede sein.
manager-magazin.de
Real-Life-Krimi: Der flüchtige Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek soll zwischen 2020 und Anfang 2023 in eine russische Spionageoperation verwickelt gewesen sein, liest der "Spiegel" aus Gerichtsakten. Demnach soll er im Auftrag russischer Geheimdienste bei einem Agentenring in Großbritannien die Fäden gezogen haben. Die Spione aus Bulgarien sollen sich als Medienschaffende ausgegeben haben. Ermittler fanden bei den fünf Verdächtigen u.a. Kleidung mit den Logos von Discovery Channel und "National Geographic". Die Gruppe soll bereits Kontakt zu Marsalek gehabt haben, als der noch im Vorstand von Wirecard saß. Marsalek soll in Russland untergetaucht sein.
spiegel.de (€), faz.net
Wieder hungrig: Sebastian Esser kehrt nach anderthalb Jahren zum von ihm mitgegründeten Medien-Finanzierungsportal Steady zurück. Er löst die bisherige Geschäftsführerin Tina Dingel ab, die nach knapp zwei Jahren abwandert. Esser dankt ihr "herzlich für die erfolgreichen beiden Jahre" und sagt, er habe "wieder viele Ideen und Lust, die Plattform nochmal größer zu denken und weiterzuentwickeln". Er bleibt Herausgeber von Krautreporter sowie als Gründer bei Flux an Bord.
turi2 – eigene Infos, turi2.de (Background)
The Voice of Hollywood: In Hollywood erklären nach den Drehbuchautorinnen und Schauspielern nun auch die Motion-Capture-Darstellerinnen und Synchronsprecher ihre Streikbereitschaft. Sie fordern bessere Bezahlung und weniger KI. Die ersten Gespräche sollen noch heute stattfinden.
derstandard.at
Hör-Tipp: In der letzten Folge des "Team A"-Podcasts sprechen die Hosts Astrid Maier und Antonia Götsch über ihre Learnings zum Thema Führung. So sei mit Ideen zu experimentieren oft besser, als ein Projekt komplett zu zerdenken. Außerdem spiele besonders bei kleinen Teams die Chemie und eine richtige Aufteilung des Workloads eine wichtige Rolle. Nach drei Jahren endet der Podcast, weil Maier zur dpa wechselt.
open.spotify.com (23-Min-Audio), turi2.de (Background)
Hände weg vom Steuer: Der Autobauer BMW bietet noch dieses Jahr sein erstes selbstfahrendes Auto an, berichtet das "Handelsblatt". Damit wäre BMW nach Mercedes der zweite Hersteller, der vom Kraftfahrt-Bundesamt die Zulassung erhält, Autos zeitweise vom Computer steuern zu lassen. Die Technik soll in den Modellen der Siebener-Reihe verbaut werden.
handelsblatt.com
Protz-Profil: Die Dating-App Tinder launcht ein Abo für Liebessuchende mit besonders tiefen Taschen. Tinder Select kostet schlappe 499 Dollar im Monat und bietet neben einigen Gimmicks vor allem die Funktion, mit dem VIP-Abo auf der Plattform anzugeben. Damit lässt sich nun auch endlich die ewige Frage nach dem Preis der Liebe beantworten: So viel wie ein Kurztrip nach Malle oder ein mittelgutes Fahrrad im Baumarkt.
spiegel.de
Trendspotting: Die Handelsblatt Media Group stellt ein neues Tool zur Erkennung von relevanten Themen für Agenturen und Redaktionen vor. Mit Hilfe von Text-Mining und Machine Learning misst Hypesignals unter anderem das Verhältnis von Suchanfragen und der Anzahl der bisherigen Veröffentlichungen zu einem Thema. Interessierte können sich direkt bei HGM melden.
hype-signals.com
Meistgeklickter Kopf gestern war Oliver Kalkofe. Die "schlechtesten Filme aller Zeiten", die er gemeinsam mit Peter Rütten auf Tele 5 zelebriert, haben bald ein Ende. Im turi2-Podcast ist die Trashfilm-Reihe ebenfalls Thema. Influencerin Farina Opoku folgt nach Kalkofe im Ranking, dritter im Bunde ist ProSiebenSat.1-Vorstandschef Bert Habets.
turi2.de/koepfe (meistgeklickte Köpfe am 25.9.2023)
“Das Golden Age des Streaming ist vielleicht vorbei” – Nico Hofmann über Bildschirme und Business.
Leinwand-Liebe: Dem langjährigen Ufa-CEO Nico Hofmann blutet das Herz, wenn Kinofilme auf dem Smartphone laufen. Das Publikum sei heute viel ungeduldiger. Überzeugen die ersten drei Minuten nicht, “schalten sie immer schneller gnadenlos weg”. Im Interview mit Peter Turi für die turi2 Screen-Wochen spricht er über das “Gesundschrumpfen” des Streaming-Markts, neue Geschäftsmodelle und KI im Film. Das Gespräch ist auch Teil der turi2 edition #22, die am 10. Oktober gedruckt und als kostenloses E-Paper erscheint.
Weiterlesen >>>, turi2.de/screen-wochen, turi2.de (kostenloses E-Paper der turi2 edition #22 bestellen)
Nicht zu glauben: Der Redaktionsausschuss des RBB kritisiert, dass Kirchen nach wie vor ihr eigenes Programm machen dürften, berichtet KNA. Das sei "ein Recht, was keiner anderen Gruppierung eingeräumt wird". Man solle entweder auch anderen gesellschaftlichen Gruppen diese Möglichkeit geben – oder alle journalistisch gleichbehandeln. Falls sich an dem Zustand nichts ändert, hilft wohl nur noch beten.
wdr.de
Künstliche Schnappschüsse: Die US-Bildagentur Getty Images startet in Zusammenarbeit mit Nvidia ein Tool zum Generieren von Bildern mit KI. Fotografinnen und Künstlerinnen erhalten ein Prozentsatz vom Verkauf, verkündet CEO Craig Peters in der "Wirtschaftswoche". Der Generator könne weder Deepfakes, noch Inhalte erzeugen, die Marken anderer ähneln könnten. KI-erstellte Fotos landen am Ende zudem nicht in der Bibliothek – eine Lizensierung durch Dritte ist somit nicht möglich.
wiwo.de, wuv.de (€), gettyimages.de (KI-Tool)
Zahl des Tages: Um 330 Mrd Euro könnte die deutsche Wirtschaft durch den Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz wachsen, sagt eine von Google beauftragte Studie des IW Consult. Dafür müssten jedoch mindestens die Hälfte aller Unternehmen KI-Technologien einsetzen – derzeit sind es 17 %, was 600.000 Firmen entspricht.
zeit.de
Klick-Tipp: Welche ersten Schritte sollte man als Mediengründerin gehen und wie behält man seine Finanzen im Blick? Mit der Plattform NeueMedien.org will Hamburg Medien-Startups unter die Arme greifen. In insgesamt 22 Lernpfaden gibt es Anleitungen, Beispiel-Muster und Übungen zu Themenfeldern wie Organisationsformen, Marketing und Content. Diese sind speziell an die Anforderungen von Medien-Unternehmen angepasst.
neuemedien.org