Lese-Tipp: Im "Manager Magazin" analysiert Christina Kyriasoglou den Erfolg der Shopping-App Temu. Der chinesische Manager Lei Chen verfolge damit eine "Aggro-Strategie" und subventioniere die Preise, um sie unten zu halten. Seine App setze, anders als ältere Wettbewerber wie Amazon oder Zalando, eher auf Entertainment als auf Suchanfragen. "Ständig blinken neue Rabatte auf", so Kyriasoglou. Temu flutet derzeit sämtliche Social-Media-Plattformen mit Werbung für seine Billig-Waren – Klamotten, Haushaltswaren, Elektronik, Bürobedarf und mehr.
manager-magazin.de (€)
Lese-Tipp: Am Freitag stellt Netflix nach 25 Jahren seinen DVD-Versand ein, der Grundlage für das heutige Streaming-Geschäft war. Anfangs wurden die Discs noch von Menschen eingetütet und sortiert, doch der Erfolg erforderte bald eine automatisierte Lösung mit eigens entwickelten Versand- und Rücknahmemaschinen. The Verge erklärt, wie viel High-Tech hinter dem altbacken anmutenden DVD-Versand steckt.
theverge.com, youtube.com (Videos des Maschinenherstellers)
Lese-Tipp: Dass Adidas jetzt in der Misere steckt, liegt vor allem an dem Vorgänger von Björn Gulden (Foto), analysiert der "Spiegel". Kasper Rorsted habe den Sportartikel-Hersteller zwar zu einer "Verkaufs- und Gewinnmaschine" gemacht, dabei aber "wettbewerbsfähige Innovationen" sowie das "Setzen neuer Trends" vernachlässigt. Bereits bei Puma habe Gulden binnen weniger Jahre den Turnaround geschafft, bei Adidas habe er allerdings weniger Zeit dafür. Adidas-Aktionäre seien "nicht für übermäßige Geduld bekannt, genauso wenig wie Aufsichtsratschef Thomas Rabe".
spiegel.de (€)
Lese-Tipps: Der "Focus" und Correctiv tun sich über eine Recherche zu den Verbindungen zwischen der AfD und Russland zusammen. So herrsche bei AfD-Politikern etwa "ein wahres Reisefieber gen Russland oder in von Moskau annektierte Gebiete". Auch "aggressive Reden" und "russlandfreundliche Anträge" im Bundestag würden zeigen, "dass sich die Partei außenpolitisch Russland andient".
correctiv.org, focus.de
Lese-Tipp: Haushalts- und Unterhaltungselektronik der Marke Philips genießt bei Verbrauchern höchstes Vertrauen, dabei stellt der niederländische Konzern selbst nur noch Medizintechnik her. Dass alle anderen Produkte meist von Herstellern aus Asien stammen und die Marke nur in Lizenz tragen, sei Konsumentinnen meist "gar nicht bewusst" und spiele "keine Rolle, solange die Qualität stimmt", schreibt Stephan Knieps.
wiwo.de
Lese-Tipp: Im "SZ-Magazin"-Interview reflektiert Drogerie-Gründer Dirk Roßmann die Entscheidung, in seinem ersten Roman von 2020 Wladimir Putin den Friedensnobelpreis zu verleihen. Er habe sich "in Putin getäuscht, wie viele andere auch". Dass er sich den Erfolg seiner Klimakrisen-Romane erkaufe, will Roßmann nicht stehen lassen: "Geld und pfiffiges Marketing spielen unbestritten eine große Rolle. Trotzdem nehme ich für mich in Anspruch, dass mein Erfolg seine Berechtigung hat."
sueddeutsche.de (€)
Lese-Tipp: Für die Springer-PR blickt Lars-Broder Keil zu 125 Jahren "Berliner Morgenpost" auf den ersten Chefredakteur Arthur Brehmer zurück. Dieser sei selten in der Redaktion anzutreffen gewesen, weil er "die Büroatmosphäre nicht ertragen" hätte, erklärte einst Verleger Hermann Ullstein. Während sich auf Brehmers Schreibtisch die Post getürmt habe, habe der Journalist lieber im Berliner Café Friedrichshof gearbeitet und ist damit für Springer so etwas wie der "Erfinder" des Mobile Office.
axelspringer.com
Lese-Tipp: "Titel wurden auf Radikaldiät gesetzt und damit immer blasser, langweiliger und schwächer, bis sie schließlich verschwanden", sagt die neue "Salon"-Eigentümerin Anne Petersen über den schwächelnden Magazin-Markt in der "Süddeutschen". Bei dem ehemaligen G+J-Heft könne sie nun noch mehr auf Qualität setzen, "weil mir nicht mehr diktiert werden kann, wo ich sparen soll". Medienökonon Armin Rott hält einen Erfolg auch in Zeiten der Print-Krise für möglich: "Nur weil alle zum Discounter rennen, heißt das nicht, dass es keinen Delikatessenladen braucht."
sueddeutsche.de (€), turi2.de (Background)
Lese-Tipp: Unter anderem die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt spricht im "Spiegel" über ihre alltäglichen Erfahrungen mit Hass. Vor ein paar Jahren hätten sie Beleidigungen "nur per anonymer Mails oder auf Twitter" erreicht, "heute muss ich auch damit rechnen, in meinem privaten Umfeld angemacht und bedroht zu werden". Allein fahre sie daher nicht mehr im Dunkeln mit der Straßenbahn. Zahlen der Bundesregierung zeigen, dass vor allem politisch motivierte Angriffe auf Politikerinnen der Grünen steigen – im 1. Halbjahr 2023 über 300 Angriffe, verglichen mit 75 Fällen im Halbjahr davor.
spiegel.de (€)
Lese-Tipp: "Wen oder was sich Menschen vorstellen, die angeben, eine 'Wagenknecht-Partei' wählen zu wollen, ist vollkommen unklar", schreibt Johannes Hillje bei Übermedien. Umfragen über die Wählerschaft einer solchen Partei bedienten sich einer "Hyperpersonalisierung". Sollte Sahra Wagenknecht tatsächlich eine Partei gründen, wäre dies "die erste Medienhype-Partei unserer durchmedialisierten Demokratie".
uebermedien.de
Lese-Tipp: Konzernerbe Ferdinand Oliver Porsche wartet "wie Großbritanniens König als ewiger Prinz Charles, auf die Krone", ist dabei aber leiser, schreibt Michael Freitag im "Manager Magazin". So zeige er sich als Aufsichtsrat bei Audi, Porsche und Volkswagen meinungsstark, öffentlich halte er sich bisher jedoch zurück. Familienoberhaupt Wolfgang Porsche hatte auf der IAA kürzlich erklärt, sein Neffe stünde für seine Nachfolge schon bereit.
manager-magazin.de (€)
Lese-Tipp: Redakteur Stephan Knieps beschreibt in der "Wirtschaftswoche" den Weg der Marke Birkenstock vom Krankenhaus-Schuh zum Luxusgut. Kooperationen mit Dior, Manolo Blahnik und diversen Designerinnen zeigen, in welche Richtung Mehrheitseigner Bernard Arnault von LVMH die Marke entwickeln will. Inzwischen gibt es Sondereditionen, die zwischen 300 und 1.000 Euro kosten. Eine alleinige Positionierung als Luxus-Marke hält Knieps jedoch für schwierig.
wiwo.de
Lese-Tipp: Die dpa gibt in einem Whitepaper Tipps, wie KI beim Faktencheck eingesetzt werden kann. Redakteur Jan Ludwig erläutert die "Zehn goldenen Regeln der Verifikation", seine Kollegin Teresa Dapp gibt einen Einblick in die "Faktencheck-Werkstatt" und Arne Beckmann Tipps zum Umgang mit KI-generierten Bildern von Midjourney und Co.
dpa-id.de (Download, frei nach Anmeldung), presseportal.de
Lese-/Hör-Tipp: "Kein vier- oder fünfjähriges Kind würde von sich aus einen YouTube- oder Instagram-Kanal starten, um Influencerin zu werden", kritisiert Kinderrechtlerin Luise Meergans im ntv-Podcast "Wieder was gelernt" die Eltern von Kinder-Influencern. Problematisch sei unter dem Aspekt der Kinderarbeit zudem, dass "sich niemand" für Kontrollen zuständig fühle. Zudem würden die Kinder oft kaum was vom Geld abbekommen – ein neues Gesetz im US-Bundesstaat Illinois schützt deren Einkommen aber jetzt besser.
n-tv.de, plus.rtl.de (11-Min-Audio)
Lese-Tipp: Der Biograf von Elon Musk erzählt im "Spiegel"-Interview von den mehr als zwei Jahren, die er "eng an der Seite" des Tesla-Chefs verbracht hat. Ein Tag im Leben von Musk fange "nicht so früh an, meistens um zehn Uhr. Aber dann fokussiert er sich obsessiv auf ein Detail in seiner Welt", sagt Walter Isaacson. Musk könne "kindisch sein oder brillant", zudem denke er "ständig" an den Weltuntergang.
spiegel.de (€)
Lese-Tipp: Die "Zeit" bittet Klatschreporter Michael Graeter zum Gespräch. Er verrät, woher er Infos über das Privatleben von Promis bekommt: "Von Möbelpackern. Die wissen, ob die Leute in getrennten Betten schlafen oder sogar in verschiedenen Etagen." In seinen fünfzig Arbeitsjahren sei er "vielleicht drei Mal" verklagt worden, "weil ich immer so formuliere, dass man mir nix kann".
zeit.de (€)
Lese-Tipp: Mit 11 Jahren wurde Johannes Erlemann entführt, mit Veronica Ferres hat er die Geschichte für RTL verfilmt. Im Teleschau-Interview mit Ferres beschreibt er das Projekt als "eine Konfrontationstherapie" und den Dreh als "Familienausflug, wie eine Klassenfahrt". Seine jahrzehntelangen Albträume seien durch die Auseinandersetzung mit dem Geschehenen nun verschwunden.
showcase.teleschau.de
Lese-Tipp: Neben Politikerinnen werden auch immer häufiger Unternehmerinnen online angefeindet, sagt Eva Christiansen (Foto), frühere Medien- und Planungschefin von Angela Merkel und heutige Beraterin bei FGS Global. Das "Handelsblatt" zeigt, wie Hater weibliche Führungskräfte mundtot machen wollen, am Beispiel von Annalena Baerbock, Sanna Marin und der Unternehmerin Marie-Christine Ostermann, die seit neun Jahren von einem Stalker verfolgt wird.
handelsblatt.com (€)
Lese-Tipp: Lebensmittel-Lieferdienste wie Gorillas und Getir stehen "aufgrund von Inflation und zaudernden Geldgebern vor ihrer bisher größten Krise", analysiert Anton Rainer im "Spiegel". Nur Flink gehe es "im Schatten" des Handelskonzerns Rewe noch einigermaßen gut. IFH-Geschäftsführer Kai Hudetz könne in der Branche "kein einziges langfristig funktionierendes Geschäftsmodell" erkennen. Potenzial sehe er in spitzeren Zielgruppen, wie wohlhabendere Menschen: "In solchen Nischen akzeptiert man dann vielleicht eher auch einen Zehn-Euro-Aufschlag."
spiegel.de (€)
Lese-Tipp: Das Gehalt von Markus Lanz war 2014 Thema in den Medien – damals warfen "Branchenkenner" die Summe von 250.000 Euro in den Raum. Bei T-Online versucht Steven Sowa herauszufinden, wie hoch die Gage des Moderators heute ist. Doch: "Das ZDF mauert." Immerhin erfährt er: Politik-Gäste bekommen in seiner Talkshow "grundsätzlich" keine Aufwandsentschädigung, alle anderen bezahlt das ZDF "branchenüblich".
t-online.de
Lese-Tipp: In einem ausführlichen Interview im "SZ Magazin" sprechen die Social-Media-Stars Sophia Thiel (Foto), Nadine Breaty und Nic Kaufmann über den vermeintlichen Traumjob Influencer. Follower wünschten sich angeblich mehr Authentizität, "liken aber die Perfektion zu Tode", sagt Thiel. Ihr Profil bestand zeitweise nur noch "aus Sixpack oder Arsch". Ihr Job sauge sie manchmal "emotional aus".
sueddeutsche.de (€)
Lese-Tipp: "Der Motor des Games-Advertising läuft bisher nur auf niedrigen Touren", schreibt Karsten Zunke. Videospielende seien "kaufkräftige und für Marketer hoch-interessante Konsumenten". Es brauche "Fingerspitzengefühl und kreative Ideen", um die "hochsensible" Zielgruppe zu erschließen.
absatzwirtschaft.de
Lese-Tipp: Nach 15 Jahren wieder ins "Quiz Taxi" zu steigen, fühlt sich für Quizmaster Thomas Hackenberg "absolut surreal" an, erzählt er im Interview mit der Teleschau. Er sei 2008 "nicht ganz unglücklich" gewesen, als die Sendung endete, weil er und sein Team damals "gerockt" hätten "wie die Blöden". Auch beim Comeback der Show werden keine Kandidaten gecastet: "Das wäre ein No-Go!"
showcase.teleschau.de
Lese-Tipp: Zwei deutsche Hersteller sagen Lego mit eigenen Mini-Figuren den Kampf an. Schon seit 2005 dürfen Konkurrenten Bausteine vertreiben, die mit Lego kompatibel sind, nur die Figuren stehen bisher unter besonderem Schutz, was Lego auch konsequent durchsetzt. BlueBrixx und Kiddicraft präsentieren nun eigene Figuren, die durch ihren Aufbau und mehr Beweglichkeit rechtlich nicht angreifbar sein sollen. Lego-Fans erwarten, dass der dänische Konzern durch mehr Konkurrenz die eigenen Preise senken könnte.
rp-online.de
Lese-Tipp: Mit einer großen Datenrecherche schaut Netzpolitik.org, wie die Werbeindustrie mit Daten die Menschen in Europa kategorisiert. Der Artikel zeigt u.a. sechs interaktive Europakarten mit "bedenklichen" Segmenten zu Finanzlage, Gesundheitszustand oder Kindern. Basis ist der Leak eines Dokuments mit 650.000 Werbesegmenten der Werbe- und Analysefirma Xandr, das auf 1.900 "besonders heikle Fälle heruntergedampft" wurde.
netzpolitik.org
Lese-Tipp: Satiriker Sebastian Hotz outet sich bei Übermedien als Fan der Formel 1 und beschreibt "eine tiefe Zuneigung für das ziel- und sinnlose Gerede" der Sky-Moderatoren Sascha Roos und Ralf Schumacher. Sie stünden wegen vieler Leerlaufzeiten im Rennen "in der Pflicht, auch die kleinste Nebensächlichkeit zu einer sich anbahnenden Sensation aufzubauschen". Die Magie der Sportart liege nicht in dem begründet, was passiert, sondern "im vagen Gefühl, dass jederzeit etwas passieren könnte".
uebermedien.de
Lese-/Hör-Tipp: ARD-Korrespondentin Eva Lamby-Schmitt blickt auf die Punk-Musikszene in Shanghai, die trotz zahlreicher Einschränkungen boomt. "Wenn die Songtexte übermäßig rebellisch sind, dann bist du der Erste, der von der Regierung keine Genehmigung erhält", erzählt etwa ein Konzertkneipen-Besitzer. Teilweise sperre China ganze Songs aus dem Internet aus, auch Kunstausstellungen beäugt die Kulturpolizei kritisch und interpretiere dabei "sehr einseitig", schildert eine Kuratorin.
tagesschau.de (Text), ardaudiothek.de (22-Min-Audio)
Lese-Tipp: Digitaljournalist Jan Eggers empfiehlt zur effizienteren Nutzung von ChatGPT, sich seinem Ziel Schritt für Schritt zu nähern. User neigten manchmal dazu, das Wissen der KI zu überschätzen, schreibt er im TextHacks-Newsletter. Eggers rät, Aufgaben in einzelne Schritte zu unterteilen, um so bessere Ergebnisse zu erhalten. Hilfreich kann sein, dem Tool eigene Beispiele vorzuschlagen, um den Stil für spätere Antworten vorzugeben.
texthacks.substack.com
Lese-Tipp: Schriftsteller Paul Bokowski besucht mit seinen Eltern das Grab von Queen Elizabeth II, wo Gäste wie in einer "gut geölten gotischen Maschine" geleitet werden. Diese Abfertigung stellt Bokowski senior nicht zufrieden und die Jagd nach einem vebotenen Foto des Grabes beginnt – mit einem Twist à la George Clooney und Brad Pitt.
twitter.com
Lese-Tipp: Texten über den Klimawandel haftet oft der Makel des Aktivismus an. Doch nach dieser Logik müsste "auch derjenige, der über Diktaturen schreibt, Demokratieaktivist" sein, schreibt Valérie Catil in der "taz". Absolute Objektivität sei "ein unrealistischer Standard", schon der Begriff "Klimakrise" sei nicht objektiv. Statt Plattformen, die sich mit dem Klimawandel auseinandersetzen, vorzuwerfen, zu viel Haltung zu zeigen, wäre es zutreffender, denen, die es nicht tun, "Anti-Klima-Aktivismus vorzuwerfen", meint Catil.
taz.de
Lese-Tipp: Die TV-Gelder sind für die Fußball-Bundesliga heute die wichtigste Einnahmequelle, doch bis in die 1980er waren DFB-Funktionäre der Auffassung, zu viel Bundesliga im TV würde die Fans aus den Stadien fernhalten, erinnert ein dpa-Beitrag zum 60. Jubiläum. Erst mit dem Geld der Privatsender wurde das Fernsehen für den Fußball lukrativ, der Wettstreit unter den Anbietern treibt die TV-Einnahmen heute in Milliardenhöhe.
horizont.net
Lese-Tipp: Versicherungen experimentieren zunehmend mit KI, erläutert Martin Hesse im "Spiegel". Ergo arbeitet etwa an einem Chatbot, der jedoch noch den Versicherungsjargon lernen müsse und laut dem Versicherer "stellenweise halluziniert". KI werde "Risiken versicherbar machen, die es früher nicht waren, weil sie besser kalkulierbar werden", prognostiziert Allianz-Vorständin Barbara Karuth-Zelle. Der Verbraucherzentrale Bundesverband sieht die "rein KI-basierte Berechnung von Risiken und Tarifen" dagegen noch "in den Kinderschuhen" stecken, auch wegen nicht genügend Daten.
spiegel.de (€)
Lese-Tipp: Der "Spiegel" nimmt den ehrgeizigen Plan von Siemens-Chef Roland Busch unter die Lupe, das Industrie-Konglomerat zu einem Tech-Konzern umzumodeln. Buschs Vorbilder seien Amazon und Alphabet, der Austausch mit Tech-CEOs sei essenziell: "Wenn Sie da antreten, müssen Sie schon über Technologie reden können", sagt er. Expertinnen zweifeln an der Strategie, Kritik kommt teilweise aus den eigenen Reihen: "Die Belegschaft in der Fläche hat Schwierigkeiten, Buschs Vision zu verstehen", zitiert der "Spiegel" einen Arbeitnehmervertreter.
spiegel.de (€)
Lese-Tipp: Anlässlich des zweiten Jahrestages der Machtübernahme durch die Taliban machen Reporter ohne Grenzen auf die schwierigen Bedingungen von Medienschaffenden in Afghanistan aufmerksam. Die afghanische Medienlandschaft sei seit 2021 um mehr als ein Drittel geschrumpft: Von damals knapp 550 registrierten Medien, sei heute mehr als die Hälfte verschwunden.
reporter-ohne-grenzen.de
Lese-Tipp: Porno-Forscherin Madita Oeming beruhigt im Interview mit dem "SZ-Magazin" alle Eltern von Teenies – es gebe "keine empirisch eindeutig belegten negativen Wirkungsweisen" des Porno-Guckens, solange es nicht zwanghaft sei. Über ihre private Nutzung sagt sie: "Wenn ich heute Pornhub öffne, fühlt sich das an wie bei McDonald's zu essen. Irgendwie falsch."
sueddeutsche.de (€)
Lese-Tipp: Dank ihrer Überspielbarkeit und Handlichkeit hat die Kassette Musik "in einem bis dato unbekannten Maß" zirkulieren lassen, schreibt Philip Cassier. Der Walkman beflügelt das Medium noch einmal, der Ghettoblaster birgt seinerzeit das "größte Konfliktpotential". Heute nutzten Kassetten "vor allem Nerds", der Vintage-Konkurrenz der Schallplatte sei sie unterlegen.
welt.de
Lese-Tipp: Wird die Butter im Supermarkt günstiger, ist das "Bild", dpa und Co immer eine Schlagzeile wert. Dabei ist der Butter-Preis "vor allem ein Marketingpreis", sagt Frank Waskow von der Verbraucherzentrale NRW in der "NZZ". Wenn die Kundschaft wegen der günstigen Butter in einem bestimmten Markt einkaufen geht, "hat sich das für den Händler schon gelohnt".
nzz.ch
Lese-Tipp: WDR-Newsroom-Chef Stefan Brandenburg reagiert mit einem eigenen "FAZ"-Gastbeitrag auf einen Text von Ex-SWR-Intendant Peter Voß – und bestreitet Manipulationsabsichten. "Aus einzelnen Fehlern" lasse sich "ein Zerrbild zeichnen". Ein "gesundes Misstrauen" der Öffentlichkeit gegenüber dem ÖRR sei hilreich, um den Journalismus besser zu machen – "Spekulation und Häme sind es eher nicht, denn sie zerstören Vertrauen, und sie zerstören guten Willen".
zeitung.faz.net (€), turi2.de (Background)
Lese-Tipp: Der republikanische Gouverneur Ron DeSantis führt in Florida einen Feldzug gegen Disney, weil ihm der größte Arbeitgeber des Bundesstaats zu woke und divers auftritt, schreibt "Wiwo"-Korrespondent Julian Heißler. Der Unterhaltungskonzern hatte sich u.a. gegen das "Don't-Say-Gay"-Gesetz ausgesprochen und Parteispenden an die Republikaner gestrichen. Disneys Ansehen schade der Streit bisher kaum, dem Großteil der Menschen in den USA scheine er schlicht egal zu sein. DeSantis habe sich wohl "ein Stück weit verrannt", den Kampf gegen Disney zum zentralen Aspekt seines Wahlkampfs zu machen.
wiwo.de
Lese-Tipp: Auf seinem YouTube-Channel zeigt Ahmet Eroğlu die Verlassenschaften deutscher Haushalte und begeistert damit hunderttausende Zuseherinnen in der Türkei. "Es ist der ungefilterte Blick eines türkischen Migranten auf die Deutschen" schreibt Katrin Elger beim "Spiegel". Eroğlu zeige die weniger schönen Seiten Deutschlands, so Elger, weil er selbst "eine harte Zeit in einem fremden Land" hatte.
spiegel.de (€)
Lese-Tipp: Im Videospiel-Sektor nähern sich vor allem "kleine Player wagemutig" dem Thema Klimakrise, schreibt Arabella Wintermayr. Dystopische Szenarien sind "nicht mehr wegzudenken", haben in Blockbuster-Titeln aber andere Hintergründe. Wintermayr sieht eine Angst vor Shitstorms und damit wirtschaftliches Kalkül als Grund für die Zurückhaltung.
taz.de via bildblog.de
Lese-Tipp: Der "Tagesschau"-Beitrag mit dem O-Ton einer WDR-Mitarbeiterin über die "Wahre Preise"-Kampagne bei Penny war "eine banale Verkettung" und "ein blöder Zufall", sagt Stefan Brandenburg, Leiter des Programmbereichs Aktuelles beim WDR, verteidigend im DWDL-Interview. Menschen seien "schnell dabei zu urteilen und zu verurteilen". Es sei "absurd", dahinter eine Verschwörung zu vermuten.
dwdl.de, turi2.de (Background)
Lese-Tipp: "Süddeutsche"-Autor Cornelius Pollmer (Foto) arbeitet sich an den unzähligen Texten von "Bild" zu der "ultrazähen Anbahnung" des Wechsels von Harry Kane zum FC Bayern ab. "Bild" liefere ein "Kausalzusammenhangsdrama" ab, täglich würden "Nichtnachrichten" herausgepustet. Dabei gelte: "Je weniger passiert und je mehr Texte es trotzdem gibt, desto grotesker geht es inhaltlich zu." Pollmer schlussfolgert: Erst wenn Kane tatsächlich zu den Bayern wechsle, würde "Bild" zum "Online-Orgasmus" kommen.
sueddeutsche.de (€)
Lese-Tipp: Heute vor 75 Jahren ist die erste Ausgabe der "Welt am Sonntag" erschienen. Das Corporate-Blog des Verlags erinnert an die Anfänge der Zeitung, die einst nur acht Seiten umfasste und 30 Pfennige kostete. Chefredakteurin Dagmar Rosenfeld und Mitarbeitende sagen in kurzen Interviews über die Jubilarin "WamS" nur Gutes.
axelspringer.com
Lese-Tipp: Die "NZZ" erzählt die Kulturgeschichte der Paparazzi-Fotos vom Bild des Toten Otto von Bismarck vor 125 Jahren bis zur Foto-Inflation auf Instagram. Martin Berz geht der Erfindung des Begriffs Paparazzo nach und zeigt geschichtsträchtige Promi-Abschüsse von Liz Taylor bis Lady Diana.
nzz.ch
Lese-Tipp: Welt-TV-Moderatorin Fanny Fee Werther spricht im "Clap"-Interview über ihren heute um 19 Uhr zu sehenden Einsatz als Reporterin bei einer Panzerbatallions-Übung der Bundeswehr. Sie sei von der Herzlichkeit aller Beteiligten gegenüber ihrem Team positiv überrascht gewesen. Beim Dreh habe sie gelernt, sich "aktuell keinen Einsatz im Kriegsgebiet vorstellen" zu können und zollt ihren Kolleginnen dort "höchsten Respekt".
clap-club.de
Lese-Tipp: Anlässlich des Käfigkampfes Zuckerberg vs. Musk überlegen "Zeit"-Redakteur Francesco Giammarco und DAZN-Kommentator Sebastian Hackl, wie deutsche Kämpfe laufen würden, u.a. der zwischen Mathias Döpfner und Benjamin von Stuckrad-Barre. Der Autor habe nur eine Chance, wenn er "den Riesen per take-down" umwirft – "runterziehen aufs eigene Niveau".
zeit.de (€)
Lese-Tipp: Der "Journalist" befragt drei Ex-Journalistinnen zum Status Quo des Journalismus. Koelnmesse-Kommunikationschefin Jasmin Fischer sieht im "redaktionellen Arbeiten inzwischen die Blaupause für die Corporate-Welt". Da sei die "fehlende verlegerische oder kaufmännische Ideenkraft fast schon tragisch". Frank Schmiechen von MSL rät dem Journalismus zu einer "Dienstleister-Mentalität".
journalist.de
Lese-Tipp: Der Sohn von Entertainer Thomas Gottschalk, Roman, will mit 40 Jahren eine eigene Medienkarriere starten, erzählt er im "Spiegel"-Interview. Bei seinem YouTube-Kanal Golf mit Gottschalk erhofft er sich, vom Namen seines Vaters profitieren zu können. Außerdem erzählt er, dass er anders als sein Vater immer schüchtern gewesen sei: "Ich habe mir früh angewöhnt, in der Öffentlichkeit lieber nichts zu sagen als etwas Falsches."
spiegel.de (€), youtube.com (Golf-Kanal)
Lese-Tipp: Der "Spiegel" sammelt in den eigenen Reihen Kurztexte zum Twitter-Abschied oder -Verbleib. Die Leiterin des Social-Media-Ressorts Angela Gruber stiehlt sich "eher heimlich und schrittweise davon", auch weil sie ihre Präsenz nicht so wichtig nehme. Wissenschafts-Redakteur Hilmar Schmundt blickt optimistisch nach vorne: "Der Vogel ist tot – es lebe der Schwarm." Auslandsressortleiter Mathieu von Rohr bleibt aus Alternativlosigkeit und will "twittern, bis Elon Musk den letzten Cent seiner 44 Milliarden Dollar vernichtet hat".
spiegel.de