Lese-Tipp: Der TV-Sender Vox, der heute zu RTL gehört, sollte ursprünglich "Westschienenkanal" heißen, erinnert sich Marken-Experte Bernd Samland, der damals Kommunikationsdirektor des Senders war. Der Name in Anlehnung an den Westschienen-Staatsvertrag rief bei manchen jedoch Assoziationen mit Eisenbahn oder Schifffahrt hervor. Aus der Namensfindung für ProSieben hatte Samland noch den lateinischen Begriff "Vox" "in der Schublade", dessen Übersetzung "Stimme" gut zur Ausrichtung als "informationsorientiertes Ereignisfernsehen" passte.
absatzwirtschaft.de
Lese-Tipp: Wie integriert man KI-Systeme gewinnbringend in die Arbeitsabläufe in Medienhäusern und Agenturen? Wo sind die Grenzen? Um diese Fragen dreht sich die Highlight-Woche KI bei "Meedia", das wie turi2 zum Medienfachverlag Oberauer gehört. Am Freitag biegt die Highlight-Woche auf die Zielgerade und erklärt u.a., wie der "Spiegel" KI bei der Faktenprüfung einsetzt und wie bei "Correctiv" menschliche und künstliche Intelligenz Hand in Hand gehen.
meedia.de (alle Beiträge der Highlight-Woche)
Lese-Tipp: Schon 2028 wird es Werbeagenturen, wie wir sie heute kennen, nicht mehr geben, prognostiziert Friedrich Tromm in einem Gastbeitrag für "Meedia". Der Gründer von Try No Agency zitiert dafür u.a. Sam Altman, der glaubt, dass KI 95 % der Agentur-Aufgaben "schneller, günstiger, besser" erledigen können wird als der Mensch. Menschen brauche man in der Werbung bald nur noch als Kontrolleure von KI, so Tromms düstere Vorhersage.
meedia.de
Lese-Tipp: Die chinesische KI Deepseek soll so gut sein wie ChatGPT, aber deutlich weniger Rechnerleistung und Trainingszeit brauchen. "Meedia"-Chefredakteur Frank Puscher sammelt "Alles, was Sie über Deepseek wissen müssen" in einem ständig aktualisierten Deepseek-Ticker. Neuste News: Eine KI namens "Qwen Max" soll noch besser sein als Deepseek.
meedia.de
Herkunftsnachweis: Welchen Wert hat das Label "Made in Germany" noch? Das fragt eine Studie von Serviceplan, Sturm und Drang und Meisterkreis. Eines der überraschenden Ergebnisse: Während die Marke im Inland an Strahlkraft verliert, wächst die Bedeutung des Labels im Ausland. Und: Gerade junge Kundschaft setzt auf lokale oder hyperlokale Produkte.
campaigngermany.de (€)
(Bild: Dall-E, KI-generiert)
Lese-Tipp: Ideo-Chairman Tim Brown findet es "albern", sich gegen KI zu wehren, sagt er im "Campaign"-Interview. Die menschliche Langeweile und die daraus resultierende Suche nach dem Neuen seien "das Gegenmittel gegen eine Technologie, die alles verflacht". Kreative Menschen hätten daher die Möglichkeit, "hervorzustechen".
campaigngermany.de (€)
(Foto: IMAGO / ABACAPRESS)
Lese-Tipp: Im Januar 1975 zerstörte ein Brandanschlag das Chalet von Verleger Axel Springer in der Schweiz. In der Neuauflage seines erstmals 2006 erschienenen Buchs "Ein Sonntag in den Bergen" bezichtigt sich der Schweizer Schriftsteller Daniel de Roulet detailreich erneut der Tat. Seine Darstellung passt jedoch nicht zu den Erkenntnissen der Ermittler. In wichtigen Details habe er kein Täterwissen. Springers Archivare rekonstruieren den Fall.
axelspringer.com
(Foto: Unternehmensarchiv der Axel Springer SE)
Lese-Tipp: In der Debatte um das Abstimmungsverhalten der Union zum Thema Migration gehen die Meinungen auseinander – auch in der "Bild"-Chefredaktion. Marion Horn etwa findet, dass sich Merz' "Entschlossenheit" gelohnt hat und schreibt "Jetzt haben wir Klarheit". "Bild"-Vize Paul Ronzheimer hält dagegen. Er sagt: "Das war es nicht wert!" Marc Bartl fasst die Argumentationen bei Kress.de zusammen.
kress.de, bild.de (Horn), bild.de (Ronzheimer)
(Fotos: Johannes Arlt für turi2, turi2.tv)
Lese-Tipp: DJV-Chef Mika Beuster gibt seinem Verbands-Blatt "Journalist" ein Interview zum 75. Geburtstag der Gewerkschaft. Darin kritisiert er Springers "Welt" für den Pro-AfD-Gastbeitrag von Elon Musk. "Warum hat man ihm in einem Interview nicht einfach kritische Fragen gestellt und seine Aussagen einem Faktencheck unterzogen?", fragt er im Gespräch mit Kathi Preppner. Er übt auch Kritik an der Politik, die es bisher nicht geschafft hat, eine staatsferne Presseförderung auf den Weg zu bringen.
journalist.de
(Foto: Frank Sonnenberg /DJV)
Lese-Tipp: Werber Toan Nguyen und seine Truppe bei Jung von Matt/Nerd haben gerade fünften Geburtstag gefeiert. Seit 2024 ist die Agentur auch in Großbritannien vertreten. Im Interview mit "Campaign Germany" sprechen Nguyen und sein britischer Partner Calvin Innes über grenzüberschreitende Trends und aktuelle Nerd-Phänomene. Nguyen etwa beschreibt Nerd-Kultur als langlebiger als Pop-Kultur: "Wir betrachten Kultur aus der Perspektive eines über die Jahre gewachsenen Erbes und würden jetzt nicht unbedingt schnelllebige TikTok- oder Musiktrends aufgreifen."
campaigngermany.de (€)
(Foto: Jung von Matt)
Lese-Tipp: "Correctiv"-Reporter Jean Peters, Leiter der "Geheimtreffen"-Recherche, gibt dem "Medium Magazin" Einblicke in seine Undercover-Rolle als "mürrischer, arroganter" Hotelgast. Mit den Rechtsextremisten sei er u.a. deshalb ins Gespräch gekommen, weil die ihn wegen seines Jogginganzugs "vermutlich für einen von der Identitären Bewegung gehalten haben", sagt er.
kress.de, shop.oberauer.com (€)
(Foto: Ivo Mayr / Correctiv)
Lese-Tipp: Die Agentur-Holding WPP ruft alle Beschäftigten an vier Tagen pro Woche zurück ins Büro. Für "Campaign Germany" ein Anlass, bei deutschen Agenturen nachzufragen: Serviceplan etwa bietet seinen Mitarbeitenden ein flexibles Budget von rund 80 Mobile-Office-Tagen pro Jahr, bei BBDO gilt "3 Tage Office, 2 Tage Home". Bei HeimatTBWA müssen Montag, Dienstag und Mittwoch alle in den Büros präsent sein, am Donnerstag und Freitag ist der Arbeitsort freigestellt.
campaigngermany.de (€)
(Symbolfoto: IMAGO / Cavan Images)
Lese-Tipp: Der Lokaljournalismus braucht Formate, "die das Medium in den Mittelpunkt stellen", kommentiert Ex-"Bild"-Digitalchef René Bosch bei "Meedia". Nebst der Markenbildung rät er Medien dazu, ihre Inhalte per KI für Nischen-Zielgruppen aufzubereiten. Zudem sollten sie nicht nur Daten ihrer bisherigen Nutzenden, sondern möglicher weiterer Zielgruppen erfassen.
meedia.de
(Foto: Sharlie Degaa)
Lese-Tipp: Transformationsforscherin Maja Göpel hält es "für essenziell, dass Unternehmen jetzt Stellung beziehen" zum "Paradigmenwechsel" bei Meta und Co. Sich nicht zu äußern sei "auch politisch", weil das "allzu oft als implizite Akzeptanz oder Zustimmung gewertet" werde, sagt Göpel im Interview mit "Campaign Germany". Noch bleibe sie bei X, damit nicht der Eindruck entstehe, "die Mehrheit dächte so, wie es dort Standard geworden ist". Sie rät jedoch dazu, regelmäßig Social-Media-Pausen einzulegen und "bewusst zu schauen, was in der realen Welt passiert".
campaigngermany.de (€)
(Foto: Matthias Balk / dpa / picturedesk.com)
Lese-Tipp: Die Rolle des CMOs soll einfacher geworden sein? Nicht, wenn man Raja Rajamannar fragt. Der CMO von Mastercard ist der Überzeugung, dass Markentreue ein Mythos ist und alle Theorien und Prinzipien des Marketings falsch sind. Er fordert im Interview mit "Campaign Germany" ein radikales Umdenken. Zudem spricht er am Rande von Burdas DLD-Konferenz über Mark Zuckerberg und darüber, was er als Kunde von der Omnicom-IPG-Fusion hält.
campaigngermany.de (€)
(Foto: Philipp Guelland / DLD / Burda)
Lese-Tipp: "Campaign Germany" wirft einen Blick auf die neuen Wahlspots von den Grünen und der CDU. Robert Habeck verspricht ausdrücklich "nicht, dass plötzlich alles gut wird". Die Reaktionen fallen gemischt aus, das wichtige Thema Wirtschaftswachstum würde ausgeklammert. Die CDU stellt viele "Was-wäre-wenn"-Fragen zu z.B. bezahlbarem Wohnen oder Sicherheit, Friedrich Merz selbst kommt nur kurz zu Wort. YouTube-Kommentare lässt die CDU vorsorglich gar nicht erst zu.
campaign.de, youtube.com (60-Sek-Video, Habeck), youtube.com (90-Sek-Video, Merz)
(Foto: Marcus Brandt / dpa / picturedesk.com)
Lese-Tipp: Eine Woche nach dem Talk von Elon Musk und AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel (Foto) liefert Correctiv einen umfangreichen Faktencheck zu einigen von Weidels Aussagen. Anders als von Weidel behauptet gibt es keine "explodierenden Kriminalitätsraten", Atomenergie ist nicht CO2-neutral und Deutschland nicht das einzige Industrieland in der EU, das seine Atomkraftwerke abgeschaltet hat.
correctiv.org
(Foto: Kay Nietfeld / dpa / picturedesk.com)
Lese-Tipp: Der "Journalist" geht der Frage nach, wie man mehr Vielfalt in Lokalredaktionen bringt. "Diversität bedeutet nicht nur Sprache, Herkunft, Sexualität oder Alter – sie umfasst alle Aspekte des menschlichen Lebens", gibt Salon5-Redaktionsleiterin Hatice Kahraman zu bedenken und kritisiert die wenigen Fortschritte der Branche: "Es reicht nicht zu sagen: Kommt her und bewerbt euch." Man müsse die Hürden im Journalismus senken. Zudem plädiert sie dafür, Interviewte mehr selbst erzählen zu lassen: "Dieses klassische 'Ich gehe ins Gespräch' – das passiert immer weniger."
journalist.de
(Foto: IMAGO / Funke Foto Services)
Lese-Tipp: "Wir möchten die Grenzen in der Kreation weiter nach oben verschieben", sagt Telekom-Markenchef Ulrich Klenke im "Campaign"-Interview. Dazu brauche es die neue europäische Leadagentur Ingo, an der sich die Agenturpartner in Europa orientieren können sollen. Klenke betont die Wichtigkeit einer "globalen kreativen Exzellenz, die nur Marke denkt und nicht im taktischen Infight gefangen ist".
campaign.de (€), turi2.de (Background)
(Foto: Deutsche Telekom)
Schweizer Großbank: Die UBS zeigt ihre neue globale Kampagne erstmals auch im deutschen TV – und lässt sich nicht lumpen. Ganze neun Monate habe die millionenschwere Produktion der Spots gedauert, berichtet "Campaign". Darin meistern Protagonisten mithilfe eines UBS-Finanzberaters Meilensteine im Leben, wie z.B. die Übernahme der Familienfirma. Regisseur Edu Grau war u.a. Kameramann beim Film The Room Next Door. Stammagentur Publicis hat die Kampagne entwickelt.
campaign.de (€), youtube.com (30-Sek-Spot)
(Foto: Screenshot UBS-Spot)
Lese-Tipp: Der Wegfall von Faktenchecks bei Facebook und Instagram stellt Unternehmen, die dort werben, vor neue Herausforderungen. Die Wahrscheinlichkeit, dass große Werbekunden ihre Budgets vollständig abziehen, bleibe dennoch gering, sagt Nadja Vogel, Chief Strategy Officer bei We are Social, bei "Campaign Germany". Sie analysiert die Lage und empfiehlt Marken u.a. technische Tools für mehr Brand Safety.
campaigngermany.de (€)
(Foto: We are Social)
Lese-Tipp: Dem Geschäftsmodell des gedruckten Papiers geht es immer öfter an den Kragen. "Druck & Medien" blickt auf das Jahr 2024 zurück und schaut, welches die größten Druckereien sind, die die Insolvenz erwischt hat. Manch eine hat das Verfahren erfolgreich hinter sich lassen können, andere sind mittlerweile Geschichte.
druck-medien.net
(Foto: Emiliano Lasalvia / AFP / picturedesk.com)
Lese-Tipp: Trendstatements männlicher CEOs und COOs flattern zum Jahreswechsel kübelweise in die Redaktionen, beobachtet "Meedia"-Vize Frank Puscher und fragt stattdessen die "Coolest Women in Tech" nach ihren Aussichten für 2025. Die Integration von KI und die Konsolidierung einer Kanal-übergreifenden Kampagnenplanung sind die Top-Trends von u.a. Katharina Schramm, Verena Gründel und Katja Reis.
meedia.de
Lese-Tipp: Interviews nicht mehr ewig lange abtippen müssen – dank KI wird dieser Traum für Journalisten wahr. Das "Medium Magazin" hat fünf Transkriptions-Tools, wie z.B. Noscribe und TurboScribe, unter die Lupe genommen und kommt zu dem Schluss: Alle Dienste erreichen eine Genauigkeit von über 90 %, Fachbegriffe und Namen würden allerdings oft falsch erkannt.
shop.oberauer.com (€), newsroom.de
(Symbolbild: IMAGO / CHROMORANGE)
Lese-Tipp: Berater Konrad Weber hat 30 Trendreports für 2025 ausgewertet, darunter "Accenture Life", "Kantar Trends & Predictions" und "Next Media Hamburg Medientrends". Er destilliert 8 große Trends für die Branche, u.a. einen Vertrauensverlust in digitale Inhalte, einen Vormarsch von KI-Agenten und die Sehnsucht nach "echten Momenten" statt Doomscrolling.
konradweber.ch
(Foto: Adrian Graf)
Lese-Tipp: Glutamat-Agentur-Mitgründerin Franziska Müller von der Ahé findet es gut, dass es den Begriff Cultural Marketing gibt, "weil er die Aufmerksamkeit darauf lenkt, wie Geschichten erzählt werden müssen, damit Teilhabe entsteht", sagt sie zu "Campaign Germany". Sie mahnt aber an: "Wenn eine Marke eine Person nur als Token benutzt, ist das keine nachhaltige Strategie und läuft sich schnell tot." Eine Kampagne könne nur Erfolg haben, wenn die Story und der Kooperationspartner "wirklich gut zusammenpassen".
campaign.de (€)
(Foto: Glutamat)
Lese-Tipp: Die Suche nach einem Twitter-Ersatz kann man getrost einstellen, findet Jannis Schakarian. Der Journalist und Medienmanager schildert am Beispiel des Anschlags von Magdeburg, dass die Funktion der Echtzeit-News von Live-Tickern professioneller Medien übernommen wurde. Zu Hoch-Zeiten von Twitter sei der Journalismus noch nicht so weit gewesen.
netzfeuilleton.de
Lese-Tipp: "Handelsblatt"-Chefredakteur Sebastian Matthes erklärt im "Meedia"-Interview, wie er die Wirtschaftszeitung für die Zukunft aufstellt. Ein Baustein ist die "Technology Experience Convention Heilbronn", die mehr als eine Konferenz sein und den "Eintritt zu einer ganzen Themenwelt" darstellen soll. Er gibt auch Einblicke in den Umgang mit KI: Ein "Editorial Lab" aus drei bis vier Redakteuren soll systematisch Tools für die Redaktion entwickeln und implementieren.
meedia.de (€)
(Foto: Max Brunnert/Handelsblatt)
Lese-Tipp: Das turi2-Schwestermedium "Campaign Germany" präsentiert sein erstes "demokratisches Kreativranking", dessen Gewinner "wenig überraschend" Serviceplan ist. Chefredakteurin Bärbel Egli-Unckrich beschreibt darin auch, wie die Bewertungsfaktoren auf Basis einer Befragung von 30 Chief Creative Officers deutscher Top-Agenturen entstanden sind, und wie das Ranking der 30 kreativsten Agenturen Deutschlands künftig auf Höhe der Zeit bleiben will.
campaigngermany.de (€)
Lese-Tipp: Die Deutsche Bahn will kommunikativ weg vom früheren "Zweckoptimismus" und zeigen, dass Dinge angepackt werden, erklärt Bahn-Kommunikationschefin Nicole Mommsen im Gespräch mit "KOM". Beispielhaft dafür steht die Kampagne um die Riedbahn-Sanierung. "Es macht einen Unterschied, ob ich mich als Kunde allein gelassen fühle oder ob ich sehe, dass die Bahn daran arbeitet, dass es besser wird", sagt sie. "Spiegel"-Journalist Serafin Reiber kritisiert das als zu simpel, Sanierungen allein würden nicht reichen.
kom.de
(Foto: IMAGO / Rüdiger Wölk)
Lese-Tipp: 60 Jahre nach der Gründung erinnert die "taz" an das DDR-Jugendradio DT64, dessen drohendes Ende Anfang der 90er Protestaktionen etlicher Hörender in Ost und West provozierte. "Frecher als andere" war der Sender, "aber vieles hatte vor der Wende auch weniger mit Journalismus und mehr mit Propaganda zu tun", sagt Dietmar Ringel, der 1989 als 31-Jähriger zum Intendanten gewählt wurde. Angesichts der westdeutschen medienpolitischen Realitäten sei er "wie alle naiv" gewesen.
taz.de
(Foto: Rolf Zöllner / SZ-Photo / picturedesk.com)
Lese-Tipp: SPD-Werber Raphael Brinkert spricht mit dem "Handelsblatt" u.a. über die Wirkung von Wahlplakaten. Diese hätten eine "unterbrechende Funktion in der Landschaft". Anders als Smartphone-Werbung könne man diese "nicht einfach wegwischen". Für die meisten Menschen beginne der Wahlkampf erst mit dem Aufstellen der Plakate: "Wenn man Wahlwerbung gut und richtig macht, hat das eine ganz andere Alltagsrelevanz." Die schlechten Umfragewerte der SPD würden Brinkert bei der Arbeit anspornen.
handelsblatt.com (€), turi2.de (Background)
(Foto: Kay Nietfeld / dpa / picturedesk.com)
Lese-Tipp: Werber Thomas Strerath macht sich stellvertretend für die Branche Gedanken um die Alterssicherung für Kreative. Initiativen wie "Experience Pays" vom ADC greifen für ihn zu kurz. Er kritisiert, dass viele Werber nicht fürs Alter vorgesorgt haben – heute gebe es kaum mehr Jobs für ihre Expertise und ihre Gehaltsvorstellungen. Er hofft, dass die Boomer eine Reform für die nächste Generation "gebacken kriegen".
campaigngermany.de (€)
(Foto: Thomas Strerath)
Lese-Tipp: "stern"-Reporter Gerd Heidemann war auch "Sündenbock für jene Journalisten und Verlagsmanager, die nicht weniger hungrig nach Knüllern waren", schreibt Malte Herwig in seinem Nachruf. Der Veröffentlicher der vermeintlichen Hitler-Tagebücher habe "Berufliches und Privates" vermischt, wenn er eine Beziehung mit der Tochter von Hermann Göring einging oder Kriegsverbrecher Karl Wolff als Trauzeugen engagierte. Ein Besuch seines Archivkellers hat aber nicht vermittelt, dass er "mit dem Nationalsozialismus sympathisierte. Stattdessen archivierte er ihn", so Herwig.
stern.de (€)
(Archivfoto von 1983: Thomas Grimm / AP / picturedesk.com)
Lese-Tipp: "Das Burda-Gedächtnis bewahren" – unter diesem Motto steht die Digitalisierung des Verlagsarchivs, die seit April ein kleines internes Team stemmt. 1.400 Zeitschriften seien bereits eingescannt, der Fokus liegt zunächst auf der "Bunten". Legt man jede Seite aneinander, würde das einer Strecke von 39 Kilometern entsprechen. Ziel sei es, dass künftig jeder Burda-Beschäftigte im Archiv nachstöbern kann.
burda.com
(Foto: Hubert Burda Media)
Lese-Tipp: Spotify Wrapped feiert das Zur-Schau-Stellen persönlicher Daten, schreibt Ben Bergleiter.
Lese-Tipp: Der Jahresrückblick Spotify Wrapped lenkt mit viel Brimborium "unverschämt offensichtlich davon ab, dass es sich dabei um ein Zur-Schau-Stellen von persönlichen Daten handelt", kommentiert Ben Bergleiter. Spotifys algorithmisch kuratierte Playlist-Welt sei "eine mit Spiegeln tapezierte Gefängniszelle". Die Ausbeutung der Kunstschaffenden nähmen viele Nutzende billigend in Kauf.
netzpolitik.org
(Foto: Mateusz Slodkowski / Zumapress / Picture Alliance)
Lese-Tipp: Ihr Verständnis vom Wirken einer Chefredakteurin hat sich mit der "Strukturarbeit im SWR nicht mehr vereinbaren" lassen, erzählt die aus ihrer Position scheidende Marieke Reimann dem "Journalist". Sie hätte sich "frühzeitig eine einordnendere Berichterstattung" über die "Klicks und Quote generierende" AfD gewünscht, die "wie ein Unfall auf der Autobahn" sei – "alle fahren langsamer und gaffen".
journalist.de
(Foto: SWR / Patricia Neligan)
Lese-Tipp: Der designierte US-Präsident Donald Trump beherrscht seit Jahren "Unterwerfungsspiele im Nachrichtenzyklus", beobachtet "Süddeutsche"-Autor Andrian Kreye. Durch die vielen Unterhaltungs- und Empörungswellen durch Trump würden "auch die Schocks nur kurz dominieren und letztlich keine Folgen haben". Mit dem "Gewöhnungseffekt der Öffentlichkeit" habe Trump u.a. politisch schadlos diverse Strafprozesse überstanden.
sueddeutsche.de (€)
(Foto: IMAGO / News Licensing / Jack Hill)
Lese-Tipp: AfD-Chefin Alice Weidel wird bekanntlich Kolumnistin der rechten "Weltwoche" – in der linken "taz" erlaubt sich Uli Hannemann, ihre erste Kolumne vorzuschreiben. Darin huldigt er als Weidel u.a. der "Weltwoche"-Heimat Schweiz, wo sich "in entsprechend konzentrierter Form wiederfindet, was laut den rotgrünqueerurbanversifften Vaterlandsverrätern an Deutschland angeblich so negativ sein soll".
taz.de via bildblog.de
(Foto: IMAGO / Metodi Popow)
Lese-Tipp: Wie viele andere Medien hat auch der Heise Verlag entschieden, X nicht mehr aktiv zu bespielen. Im Gespräch mit dem "KNA-Mediendienst" erklärt Redakteur Martin Holland, dass vom Alternativdienst Mastodon bei weniger Folllowern inzwischen mehr Klicks kämen als von X. Mit Wiederholungsposts unter dem Hashtag #Verpasstodon umgehe Heise die Schwäche, dass Mastodon datensparsam ist und kein Algorithmus Nutzern Beiträge in die Timeline spült. Für Newsmedien sieht Holland bei Mastodon Potenzial, da Nachrichten bisher noch unterbesetzt seien.
meedia.de
Lese-Tipp: Bei Sky solle in der Fußball-Berichterstattung das "Wortgeklingel mehr unterhalten als informieren", schreibt Holger Gertz. Lothar Matthäus bringe Unterhaltungswert und Expertise, "aber manchmal geht’s dann doch um mehr", mahnt er bezüglich dessen eingeschränkter Sensibilität für die politische Dimension des Sports an. Dazn-Moderatorin Laura Wontorra scheine "in der 'Bild'-Berichterstattung fast so oft auf wie in der Vorweihnachtszeit die Lichtlein am Tannenbaum". Gertz verweist angesichts der Gemengelage bei der Rechtevergabe auf die journalistische Qualität von ARD und ZDF, vor allem "für den, der es tiefschürfender oder auch nur unaufgeregter mag".
sueddeutsche.de (€)
Lese-Tipp: Oliver Kalkofe ärgert sich darüber, dass das Blöde sehr erfolgreich ist. "Je platter einer eine Botschaft rausposaunt oder je plumper jemand lügt, desto besser funktioniert es", sagt er im Interview mit der "Augsburger Allgemeinen". In dem Kontext kritisiert Kalkofe absurde Vorwürfe gegen die Grünen: Wie die Partei u.a. von einigen Medien "für sämtliche Fehlentwicklungen auf der Welt" verantwortlich gemacht werde, habe er "zuvor selten so intensiv erlebt".
augsburger-allgemeine.de
(Foto: IMAGO / STAR-MEDIA)
Lese-Tipp: KI-Bildgeneratoren wie Dall-E, MidJourney oder Flux erschaffen aus Texteingaben fantastische Werke – wenn man sie mit den richtigen Prompts füttert. Frank Puscher hat für "Meedia" Tipps und Tricks gesammelt: Am Anfang sollte eine "klare Idee vom gewünschten Endergebnis" stehen, Details sollten wie eine kleine Geschichte formuliert sein. Zudem helfen genaue Angaben über Schauplatz, Protagonisten und Perspektive des gewünschten Bildes. Nutzer sollten zunächst einen grundlegenden Prompt entwerfen und diesen dann mit jedem Durchgang um einen weiteren Parameter ergänzen.
meedia.de
Lese-Tipp: Seit einem Jahr teilen sich Kristin Blum (links) und Franziska Kues (rechts) die stellvertretende Programmgeschäftsführung des Content-Netzwerks Funk von ARD und ZDF. Rückblickend sagen sie im Interview, Shared Leadership funktioniere nicht ohne ein System, "das klar regelt", welche Aufgaben sie gemeinsam oder alleine bearbeiten. Der Orga-Aufwand nehme "viel Arbeitszeit in Anspruch", dafür seien sie auch bei Urlaub und Krankheit "immer sprechfähig und ansprechbar". Durch die Aufteilung könnten sie "mehr Kompetenzen auf einer Stelle bündeln", zugleich ermögliche das Modell Menschen mit Führungspotenzial, sich einzubringen, auch wenn sie es nicht mit 100 % tun können oder wollen.
presse.funk.net (Interview), presse.funk.net
(Foto: Funk)
Lese-Tipp: Ein Jahr nach der umstrittenen "Geheimtreffen"-Recherche analysiert "Correctiv", wie Teile der AfD auf Social Media versuchen, den Begriff "Remigration" so darzustellen, "als handele es sich um ein normales politisches Konzept". AfD-Politiker hätten 2024 mindestens 170 Werbeanzeigen geschalten, die 3,4 Mio Mal angezeigt worden seien. Kurz nach dem Solingen-Anschlag habe etwa in einem Beitrag gestanden, Deutschland müsse aufhören, "das Sozialamt der Welt zu spielen".
correctiv.org, turi2.de (Background)
(Foto: IMAGO / imagebroker)
Lese-Tipp: Die "taz"-Redaktion diskutiert darüber, ob sie häufiger AfD-Stimmen zitieren und abbilden sollte. Anne Fromm ist dafür: Die Aufgabe von Journalisten sei es, die Gegenwart zu beschreiben – "und die ist geprägt von einem rechten Zeitgeist". Eine einordnende Auseinandersetzung, etwa mit Höcke-Auftritten, sei wichtig. Simone Schmollack hält dagegen: AfDler würden keine Argumente hören wollen – die "taz" solle ihnen keine Bühne bieten.
taz.de
(Foto: IMAGO / Steinach)
Lese-Tipp: Journalist Andreas Lebert hat das "SZ-Magazin" gegründet und war lange "Brigitte"-Chefredakteur. Heute verantwortet er "Zeit Wissen" und das Feuilleton der Wochenzeitung. Im Gespräch mit Rupert Sommer für "Kress Pro" beklagt er den Niedergang von Gruner + Jahr. Er bezeichnet es als "besondere Leistung", einen so starken Verlag, der Teil des deutschen Kulturlebens war, in so kurzer Zeit zu zertrümmern.
kress.de (nach Anmeldung frei)
Lese-Tipp: Journalistin und Moderatorin Anna Dushime beschreibt in der "Süddeutschen", wie sie als Kind, das aus Ruanda kam, mit dem deutschen TV sozialisiert wurde. Roberto Blanco und der "Fresh Prince of Bel Air" bei RTL2 waren die Ersten, mit denen sie sich – wegen gleicher Hautfarbe – identifizieren konnte. Heute wirft sie dem ÖRR vor, für den sie selbst arbeitet, nicht genug für Diversität zu tun. Repräsentanz vor und hinter der Kamera sein "kein Lifestyle-Linken-Quatsch", sondern Voraussetzung dafür, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk alle Menschen erreicht und sich nicht selbst abbaut.
sueddeutsche.de (€)
(Foto: IMAGO / foto2press)
Lese-Tipp: Journalist Ephrem Yalike-Ngonzo war Teil "einer Einheit von Infokriegern, gesteuert aus Moskau, die in vielen afrikanischen Ländern agiert", berichten Forbidden Stories, Paper Trail Media und "Spiegel". Seine eng mit den Wagner-Söldnern verbundenen Auftraggeber leiten ihn an, Unmut gegen Frankreich und die Uno-Mission Minusca zu publizieren. Dafür inszeniert sogar Demos. Nach einem Zwischenfall droht man ihm mit dem Tod und Yalike-Ngonzo entscheidet sich, zu fliehen. Dank der Whistleblower-Sicherheits-Organisation PPLAAF kann er nun seine Geschichte erzählen.
spiegel.de (€), derstandard.at
Lese-Tipp: Ex-"BamS"-Vize und früherer "Nordsee-Zeitung"-Digitalchef Christian Lindner wagt eine Voraussage, wie sich die Lage der Medienunternehmen 2024 und 2030 im Hinblick auf die verstärkte KI-Nutzung ändern wird – nicht gerade zum Positiven. So würden etwa Paywall-Inhalte "im Originaltext oder über Zeilen, Teaser, SEO-Angaben, Social Media und Re-Postings durch User ausgelesen und distribuiert, ohne dass die Medienhäuser das in ihrem Sinne steuern oder gar kontrollieren können".
kress.de
(Foto: Nordsee Zeitung)