Lese-Tipp: Warum Philipp Jessen TikTok eine “kommunikative Atombombe” nennt.

Lese-Tipp: Storymachine-Co-Gründer Philipp Jessen lässt sich auf Linked-in über TikTok aus. Die Kurzvideo-Plattform sei eine "kommunikative Atombombe", weil China sie u.a. dazu nutze, "Daten über eine ganze globale Generation" zu sammeln. Telefonwanzen gebe es nur noch in James-Bond-Filmen, "heute installiert man sich die Wanze selbst als App gut sichtbar auf seinen Bildschirm". Jessen plädiert dafür, dass auch die Demokraten sich "diese Waffen schnappen" und lernen müssten, sie zu bedienen.
linkedin.com

Lese-Tipp: Warum der Erfolg von “Die Höhle der Löwen” nicht vorhersehbar war.

Lese-Tipp: Der Erfolg von Die Höhle der Löwen war nicht von Anfang an gesetzt, schreibt "DWDL"-Redakteur Alexander Krei zum zehnjährigen Jubiläum der Vox-Investorenshow. Karriere-Formate wie etwa "Big Boss" mit Reiner Calmund hätten hierzulande lange nicht funktioniert. Marcel Amruschkewitz (Foto), Non-Fiktion-Chef von Vox, erinnert sich daher auch an kritische Stimmen zum Start. Inzwischen sind die Quoten deutlich gesunken, was Amruschkewitz mit einer generellen "Nutzungsver­schiebung ins Non-Lineare" erklärt. Linear und nicht-linear laufe die Sendung weiter gut – nur "wenige Primetime-Hits" seien "so gut gealtert".
dwdl.de

Lese-Tipp: Jan Böhmermann will “Menschen von gestern” an ihre Grenzen bringen.

Lese-Tipp: Satiriker Jan Böhmermann plädiert in der "Zeit" für einen neuen gesell­schaft­lichen Graben. Statt Menschen anhand ihrer Her­kunft oder Haut­farbe aus­zu­grenzen, sollten "Menschen von heute" und "Menschen von morgen" "Menschen von gestern" aus­grenzen. Böhmer­mann erkennt sein Feind­bild u.a. an dessen Haltung zu Russ­land, Wärme­pumpen und inklusiver Sprache. Er prophezeit: "Menschen von gestern sind ein Aus­lauf­modell und Medien von gestern werden mit ihnen unter­gehen".
zeit.de (€)

(Foto: Delix Hörhager / dpa / Picture Alliance)

Lese-Tipp: “Medium Magazin” fragt nach KI in der Journalisten-Ausbildung.

Lese-Tipp: Künstliche Intelligenz ist eine Sprung­innovation, deren Nutzen und Umgang sich viele ­Medien­häuser erst noch ­erarbeiten müssen. Jeanne Wellnitz hat fürs "Medium Magazin" bei acht Unis und Journalisten­schulen nach­gefragt, welche Rolle KI in der Ausbildung inzwischen spielt. Einig waren sich alle in einem Punkt: Ignorieren kann man die Entwicklung nicht. Und die Nach­frage unter den Studierenden ist immens.
mediummagazin.de

Lese-Tipp: Was Gründer in Sachen Kommunikation vom neuen Starbucks-Chef lernen können.

Lese-Tipp: Gründerinnen und Gründer sollten ihren Ruf nicht dem Zufall über­­lassen, weil die Reputation einer CEO-Persönlichkeit auf das gesamte Unter­nehmen aus­strahlen kann, schreibt Maximilian Van Poele, Experte für CEO-Kommunikation bei der PR-Agentur Hypr, bei "Gründerszene". Am Beispiel des neuen Starbucks-Chefs Brian Niccol analysiert er, wie CEOs ihr Image pflegen können: Dazu gehörten offene und ehrliche Kommunikation sowie die Abstimmung mit der Gesamt­strategie des Unter­nehmens. Auch Zuhören sei eine mächtige Führungs­strategie.
businessinsider.de

Lese-Tipp: “Cleanfluencer” begeistern in Social Media mit Putztipps.

Lese-Tipp: Mit Putz- und Haus­halts­tipps bei TikTok und Instagram ziehen sogenannte "Cleanfluencer" Tausende in ihren Bann. Lea de Bruijn etwa, bekannt als @my.cleantok, hat ihre Leidenschaft fürs Putzen zum Beruf gemacht, kassiert für Kooperationen vier­stellige Summen und will bald eigene Reinigungs­produkte verkaufen. Kritisch sehen manche, dass in den Putz-Videos vor allem Frauen zu sehen sind und der Konsum beim Blick aufs eigene Heim zu Frust führen könnte.
t3n.de

(Foto: IMAGO / blickwinkel)

Lese-Tipp: Warum die Agentur “The Trailblazers” gerade die Erfolgswelle reitet.

Lese-Tipp: Agentur-Gründer Jannis Johannmeier war früher "Bild"-Reporter und machte Selbst­ver­suche mit Curry-Wurst. Nun wirbelt er als "Trail­blazers"-Chef die PR-Welt auf. Sven Prange porträtiert den Gründer, der aktuell vor allem mit einem Döner-Food-Truck für Aldi von sich reden macht.
handelsblatt.com (€)

Lese-Tipp: LVMH ist Schleichwerbe-Olympiasieger, schreibt Michael Kläsgen.

Lese-Tipp: Luxus­konzern LVMH ist "unange­fochtener Olympia­sieger" der "inoffiziellen olympischen Disziplin der künstlerisch verpackten, omni­präsenten Schleich­werbung", schreibt Michael Kläsgen. Nebst etlicher Dior tragender Stars bei der Eröffnung und auffälligen Louis-Vuitton-Koffern seien selbst die Medaillen-Tabletts zwar ohne Logo, aber in dem bekannten Schach­brett­muster designt.
sueddeutsche.de

Lese-Tipp: Warum die “wahre Olympia-Party” laut Imre Grimm im Netz stattfindet.

Lese-Tipp: "RND"-Redakteur Imre Grimm singt ein Loblied auf die TV-Kommentatoren der Olympia-Live­streams. "In den tiefen Verästelungen der Media­theken" steige die "echte Olympiaparty" abseits der Hauptprogramme von ARD und ZDF, weil dort "endlich Zeit für Expertise" sei – im Gegensatz zum Fußball, wo "gereifte Ex-Granden tote Wortstanzen in die Kamera sprechen" würden: "Bei Olympia zeigt sich, was für ein harter Motivator Leidenschaft ist."
rnd.de

Lese-Tipp: Zufällig zusammengesetztes Olympia-Programm ist Triumph für lineares TV.

Lese-Tipp: Während der Olympischen Spiele feiert das lineare TV einen Triumph, "weil das Zufällige, Über­raschende, wahl­los Zusammen­gesetzte des Programms die einzige Vermittlungs­form ist, die das Interesse für rand­ständige Sport­arten über­haupt herstellen kann", schreibt Andreas Bernard im "Spiegel". Im Sog der täglichen Bericht­erstattung reihten sich "unerwartete Erkenntnisse und Wissens­details aneinander", die kein Algorithmus hätte voraus­sagen können.
spiegel.de (€)

Lese-Tipp: Wie Online-Journalisten ihre Arbeit archivieren.

Lese-Tipp: Wenn Online-Medien schließen oder Webseiten überarbeitet werden, verschwinden oft auch deren Inhalte aus dem Netz. Die Wayback Machine kann helfen, deckt aber nicht alles ab. "NiemannLab" beschreibt, wie drei Journalisten ihre Arbeit im Netz auf eigene Faust sichern. Die Wege reichen von PDFs und manuellem Download bis zu selbst­geschrieben Scraper-Skripten. Doch eine Patent­lösung ist nicht in Sicht.
niemanlab.org

Lese-Tipp: Warum es noch keine Journalismus-Flatrate gibt.

Lese-Tipp: Eine Art Spotify für den Journalismus scheitert derzeit an den Verlagen, glaubt Medien­ökonom Christian-Mathias Wellbrock. "Argumente wie die zu klärende Umsatzverteilung" seien nachvoll­ziehbar, andere "aber vorgeschoben", sagt er zu "Übermedien". Es bestehe u.a. die Angst, dass die Inhalte aus dem Marken­umfeld heraus­gerissen werden: Mit Blick auf Social Media würden sie das aber jetzt schon. Wellbrock plädiert für ein anbieter­übergreif­endes Bündel, das dezentral organisiert ist: "Da würde man sich einmalig einloggen und dann durch die Paywalls der teilneh­menden Anbieter durchgeleitet werden."
uebermedien.de (€)

Lese-Tipp: Warum der “Spiegel” mit KI experimentiert, aber nicht zu den Early Adopters gehören will.

Lese-Tipp: "Der 'Spiegel' muss nicht unbe­dingt das erste Medium sein, das eine neue Technik am Publikum mit unvor­her­seh­baren Konsequenzen aus­probiert", sagt Ole Reißmann, KI-Beauftragter des Nachrichten-Magazins. Im Inter­view mit turi2-Chef­redakteur Markus Trantow erklärt er, dass das Blatt KI neuer­dings in der Dokumentation testet. Die Technik helfe dem "Spiegel", einfache Fakten zu checken. Und er gibt tiefe Ein­blicke in die KI-Werk­statt des Magazins, in der kürz­lich u.a. ein KI-generierter Podcast für Eil­meldungen ent­standen ist, den die Ohren der Öffent­lich­keit erst­mal nicht hören können.
meedia.de (€, Interview online lesen), "kress pro" 6/2024, S. 32-35 (€)

Lese-Tipp: Wie Farben im Marketing wirken.

Lese-Tipp: Bei der Wahl von Marken­farben machen Unter­nehmen oft den Fehler, von sich selbst auszu­gehen, statt von den Bedürfnissen ihrer Kunden, sagt Gesa Lischka von der Neuro­marketing-Agentur Kochstrasse. Startups etwa würden oft ein helleres Grün verwenden, das unter­bewusst Frische und Dynamik vermittele, ein dunkleres Grün stehe eher für Seriosität und Sicherheit. Auch kleine Farb-Nuancen könnten einen großen Unter­schied machen. Beim Rebranding von Marken empfiehlt Lischka, in der bestehenden Farb­welt zu bleiben, weil sonst alle Assoziationen, "die wir über viele Jahre mühsam angelegt haben", mit einem Schlag verloren gingen.
absatzwirtschaft.de

Lese-Tipp: Wie KI im Vertrieb helfen kann – am Beispiel von Druckereien.

Lese-Tipp: KI kann bessere Prognosen erstellen als der Mensch, ist Michael Becker, Leiter der Print Academy, über­zeugt. Im Dossier "Erfolg­reicher Ver­trieb mit KI" erklärt er am Beispiel der Druck-Industrie, wie KI die Chancen im Verkauf deut­lich erhöhen kann. Wenn die Soft­ware "Recherchen und Potenzial­analysen" über­nehme, habe der Ver­käufer mehr Zeit für den Kunden.
shop.oberauer.com (€)

Video- und Lese-Tipp: “Tagesspiegel” begleitet trans Mann auf dem Weg zur OP.

Video- und Lese-Tipp: 1976 wurde Nils Mertins als Nadine geboren, 48 Jahre später lässt er sein ange­borenes Geschlecht an sein empfundenes anpassen. Der "Tagesspiegel" begleitet den trans Mann mit einer cross­medialen Reportage-Reihe und einer emotionalen Video-Serie auf seinem Weg.
youtube.com (Folge 1, 16-Min-Video), interaktiv.tagesspiegel.de (€)

Lese-Tipp: Wie ein Burgerladen u.a. mit einer miesgelaunten Mitarbeiterin bei TikTok durchstartet.

Lese-Tipp: Die kleine Burgerkette Glückspilz ist ein TikTok-Hit durch Storytelling à la Die Discounter gewor­den, schreibt OMR-Redakteurin Tanja Karrasch. Ähnlich wie in der Comedy-Mocku­mentary zeigen die Video-Schnipsel Angestellte bei ihrer vermeint­lichen Arbeit – wie etwa die dauernd schlecht gelaunte Burgerbraterin Leonie. "Ich will mehrere Geschichten erzählen und will, dass jede Person für etwas anderes geliebt wird", sagt Chef Umer Butt, der die Skripte schreibt und sich die Figuren ausdenkt.
omr.com

Hör- und Lese-Tipp: Tobias Korenke über Lehren aus dem gescheiterten Hitler-Attentat.

Hör- und Lese-Tipp: Am Sams­tag jährt sich das gescheiterte Hitler-Attentat vom 20. Juli zum 80. Mal. Im "Mut­mach­podcast" spricht Funke-Kommunikations­chef Tobias Korenke, über Lehren aus dem Attentat, in der "Berliner Morgen­post" schreibt er darüber. Der Nach­komme des Wider­stands­kämpfers Dietrich Bonhoeffer sagt mit Blick auf das Attentat gegen Donald Trump: "Es gibt in der Demokratie keine Recht­fertigung, ein Attentat durch­zu­führen und die USA sind eine Demokratie."
open.spotify.com (53-Min-Podcast), morgenpost.de

Lese-Tipp: Ist das “Compact”-Verbot rechtswidrig?

Lese-Tipp: Die "taz" und die "Legal Tribune Online" zitieren aus der Begründung des BMI für ein Verbot des rechts­extremen "Compact"-Verlags. Während die "taz" über­zeugt ist, dass es "kein Recht auf Umsturz" gibt und zahl­reiche Beispiele für Rassismus und Anti­semitismus zitiert, ist "LTO" etwas vor­sichtiger. Das Medium stellt heraus, dass es keine eigen­ständige Prüfung zur Presse­freiheit und nur knappe Aus­führungen zur Menschen­rechts­konvention der EU gäbe.
taz.de, lto.de

Lese-Tipp: Wie US-Medien aus der Krise kommen wollen.

Lese-Tipp: Den US-Zeitungen brechen Leser und Werbung weg, doch einige Medien stemmen sich erfolg­reich gegen die Krise, zeigt Julian Heißler in der "Wirt­schafts­woche". So wage sich der Haupt­stadt-Dienst Axios inzwischen in die "Todes­zone" Lokal­journa­lismus und berichte aus 30 US-Metro­polen. Der Dienst The Flip Side kuratiert News über alle politischen Lager hinweg – und erreicht damit immer­hin 5.000 zahlende Kunden.
wiwo.de (€)

Lese-Tipp: Die professionellen Strukturen hinter Fußball-Profis auf Social Media.

Lese-Tipp: Fußballer Toni Kroos erreicht per Instagram-Post "mehr Menschen als die ARD mit der Live­über­tragung", schreibt Tim Spark und blickt auf das "Milliarden­business" der Stars im Netz. Ex-Journalist Kai Psotta von der Spieler­beratungs­agentur Sports360 sagt, man entwickle gemeinsam eine "ganz­heitliche Kommunikations­strategie", am Ende müsse der Spieler aber Ideen­geber sein. Bei National­trainer Julian Nagelsmann sei vor dem Turnier wichtig gewesen, seine Medien­arbeit richtig zu dosieren.
manager-magazin.de

Lese-Tipp: Welche Informationen Landing Pages von Newsletter liefern sollten.

Lese-Tipp: Was bringt Online-Nutzer dazu, einen Newsletter zu abonnieren? Lennart Schneider hat dafür Hunderte Landing Pages führender Newsletter analysiert. Sein Fazit: Die Seiten müssen auf Anhieb klar machen, an wen der Newsletter sich richtet und was ihn einzigartig macht. Nutzerzahlen oder Leser­meinungen bauen Vertrauen auf, Angaben zu Erscheinungs­frequenz und Lesedauer helfen, den Newsletter in den Alltag einzuplanen.
subscribe-now.beehiiv.com (frei nach kostenloser Newsletter-Anmeldung)

Lese-Tipp: Wie die Rückkehr aus der PR in den Journalismus funktioniert.

Lese-Tipp: Das "Kom"-Magazin thematisiert "Seiten­wechsler", die aus dem Journalismus in die PR und wieder zurück in den Journalismus gehen. Hans-Peter Siebenhaar (Foto) etwa kam vom "Handels­blatt" zum Energie-Konzern OMV und wechselte nach einem CEO-Wechsel zur "Süd­deutschen" und weiter zur "Focus Money". Wichtig sei dabei, dass jedem seine Rolle klar ist, sagt er. Karriere-Coach Attila Albert sieht als Gründe für die Rück­kehr in den Journalismus u.a. komplizierte Abstimmungen in der PR und die fehlende Möglichkeit, seine persönlichen Ansichten einzu­bringen.
kom.de

Lese-Tipp: René Bosch prangert “oberflächliche” Berichte zur Frankreich-Wahl an.

Lese-Tipp: Ex-Bild.de-Vize René Bosch kritisiert die deutsche Bericht­erstattung zur Frankreich-Wahl. Es sei "erstaunlich, wie ober­flächlich wir über unseren wichtigsten Partner in der EU berichten". Der Tenor der hiesigen Berichte laute "Frankreich fällt überraschend nicht an Le Pen", dabei sei dies mit Blick auf das französische Wahl­recht ohnehin nicht wahrscheinlich gewesen.
linkedin.com

Kultur-Redakteure der ARD kritisieren Änderungen im Kultur-Bereich.

Kultur-Kritik: Kultur-Redakteure der ARD äußern in der "taz" ihren Unmut über den aus ihrer Sicht veränderten Kulturbegriff im Senderverbund. Ein SWR-Mitarbeiter etwa kritisiert, dass sie "andere Themen" anbieten müssten: "Weniger Opern­rezensionen, mehr Street-Art." Eine MDR-Redakteurin sagt, "Hochkultur" sei ein Schimpfwort geworden; das Marketing stehe "im Vordergrund, und man vergleicht sich mit privaten Anbietern". Auch das Pen-Zentrum kritisiert eine Fixierung auf die Quote und spricht sich "gegen diese Radikalkur" aus. Die ARD verteidigt Einsparungen an der Kultur u.a. damit, mehr Inhalte für Jüngere im Digitalen schaffen zu wollen.
taz.de

Lese-Tipp: Maskottchen sind Markenrepräsentanten, die nicht reden.

Lese-Tipp: Maskottchen wie EM-Bär "Albärt" (Foto) sind "keine Hilfs­kraft, sondern Marken­repräsentant mit großer Verantwortung", sagt Felix Schumacher im "Spiegel"-Interview. Seit seinem zwölften Lebensjahr ist er selbst Maskottchen des Basketball-Vereins Phoenix Hagen, baut mit seiner Firma Kostüme und bildet andere Maskottchen aus. Wichtigste Regel: "Du hältst den Mund, sobald du die Maske über den Kopf ziehst." Einsätze bei Sport-Events seien auch für die Menschen unter den Kostümen Hoch­leistungs­sport.
spiegel.de (€)

Lese-Tipp: “Granfluencer” erobern Social Media.

Lese-Tipp: "Granfluencer", eine Wort­schöpfung aus "Grandparents" und "Influencer", treten den Beweis an, dass Social Media nicht nur etwas für junge Menschen ist. Bei Instagram oder TikTok ziehen die Social-Media-Senioren Hundert­tausende oder gar Millionen Follower an. dpa-Autorin Weronika Peneshko porträtiert u.a. Günther Krabbenhöft (Foto), 79, der in seinen Videos in eleganten Outfit mit Panama-Hut zu Techno­musik tanzt.
de.nachrichten.yahoo.com

Lese-Tipp: Roger Schawinski kritisiert die Abschaltung von UKW in der Schweiz.

Lese-Tipp: Moderator und Unter­nehmer Roger Schawinski kritisiert den Beschluss der Schweizer SRG, UKW schon zum Jahresende abzu­schalten. Anders als von einer Studie behauptet, würden nicht nur 10 % der Eidge­nossen, sondern 20 % noch UKW nutzen, vor allem viele Autos hätten keinen DAB+-Empfang. Er befürchtet "ein riesiges schwarzes UKW-Loch" im Herzen Europas.
nzz.ch (€)

Lese-Tipp: Die Medien waren vielleicht zu sanft mit Joe Biden, schreibt Stefan Niggemeier.

Lese-Tipp: Dass Joe Biden erneut US-Präsident werden will, kann auch daran liegen, das Medien "sich nicht getraut haben, früh und laut genug" seine Fitness zu hinter­fragen, schreibt Stefan Niggemeier. Kampagnen zu widersprechen, die Biden mit falschen Info zum senilen Greis stilisieren, sei richtig, aber es sei "wichtig, es beim Kampf gegen die Übertreibungen nicht zu übertreiben".
uebermedien.de

Lese-Tipp: Rekordeinnahmen beim Rundfunkbeitrag sind “Grund zum Aufatmen”, meint Steven Sowa.

Lese-Tipp: Der emotionalisierte Blick auf die 9-Mrd-Rekord­summe der Rund­funk­beitrags "verschleiert die Sicht" auf das Wesentliche, kommentiert Steven Sowa bei T-Online. Dass es mehr zahlende Haus­halte gibt, sei eine gute Nachricht, da der Beitrag so eher stabil bleibe. Stattdessen sei das Einnahmen-Hoch vielerorts "gefundenes Fressen für die üblichen Verdächtigen unter den Kritikern des Systems" geworden.
t-online.de, turi2.de (Background)

Lese-Tipp: Warum Media-Experte Markus Caspari Ad Fraud demokratiegefährdend findet.

Lese-Tipp: Media-Experte Markus Caspari sieht digitalen Werbe­betrug als wachsendes Problem für Werbe­wirt­schaft und Medien. In einem "FAZ"-Gast­beitrag beziffert er den Schaden auf 84 Mrd Dollar im Jahr 2023. Das Geld ver­sickere durch Klick-Farmen oder Bots bei Kriminellen oder Fake-News-Ver­breitern. So werde aus dem wirtschaft­lichen Schaden auch eine Gefahr für die Demokratie. Die im Media-Geschäft ver­breiteten Block­lists würden ledig­lich PR-Desaster verhindern, wenn Betrug auf­fliege. Den Ein­satz von Target­lists, die hand­ver­lesene Web­sites für die Werbung definieren, findet er im Kampf gegen Betrug ziel­führender.
faz.net (€)

Lese-Tipp: Ein Plädoyer für mehr Zuhören und Lokaljournalismus von Anette Dowideit.

Lese-Tipp: "Correctiv"-Vizechefin Anette Dowideit fordert Medien­schaffende in ihrer Rede auf dem European Publishing Congress dazu auf, den Menschen wieder "wirklich" zuzuhören. Sie selbst geht mit gutem Beispiel voran und frage ihre Leser regelmäßig, welche Sorgen sie haben und welche Polit-Themen sie bewegen: "An manchen Tagen erhalte ich über hundert E-Mails von diesen Abonn­enten." Außerdem spricht sie sich für mehr Lokaljournalismus aus, weil vor Ort "das Vertrauen in die Demokratie hergestellt oder zerstört" werde.
newsroom.de

Lese-Tipp: Wie KI-Avatare im Lokalfernsehen die Nachrichten moderieren.

Lese-Tipp: KI-Modera­toren stehen beim Lokal­sender Studio 47 aus Duis­burg bereits vor der Kamera und präsentieren die Nachrichten, berichtet Nina Müller in der "FAZ". Für Chef­redakteur Sascha Devigne ist der "ver­antwortungs­volle, transparente und sorg­fältige Einsatz der KI die Ultima Ratio". Er sieht die Gefahr, dass die lokalen Medien ver­schwinden, wenn sie die Technik nicht nutzen.
faz.net (€)

Lese-Tipp: Wie ICQ heute noch immer die Internetkultur prägt.

Lese-Tipp: Am Mittwoch ist endgültig Schluss mit "Uh-oh!" – ICQ wird eingestellt. Der Instant-Messenger habe "die Art und Weise, wie sich Menschen online unterhalten" geprägt, schreibt "Süddeutsche"-Autorin Alexandra Ketterer. Gemeint sind vor allem Emojis, Nicknamen und Abkürzungen wie "cu" und "lol", die durch ICQ populär geworden seien. Mit dem Start von Facebook, das die "Freundesliste zum Prestigesymbol" machte, ging es für ICQ bergab.
sueddeutsche.de (€)

Lese-Tipp: Katrin Vernau ist die “Antipodin” zu den übrigen drei Bewerbern für die WDR-Intendanz.

Lese-Tipp: Das "Manager Magazin" porträtiert Katrin Vernau als "Antipodin" zu den übrigen drei männlichen Bewerbern um das Amt des WDR-Intendanten. Vernau scheue keinen Ärger, das habe sie als Interims-Intendantin des RBB bewiesen. "Der Zeit­druck beim RBB war größer, aber beim WDR werden die gleichen Fähig­keiten benötigt", zitiert das Blatt Vernau. Am Donners­tag soll die Ent­scheidung über die Nach­folge von Tom Buhrow fallen.
manager-magazin.de (€)

Lese-Tipp: Assange-Freilassung kommt mit einem Preis für die Pressefreiheit, glaubt Trevor Timm.

Lese-Tipp: Die Frei­lassung von Julian Assange und die Ein­stellung des Verfahrens gegen den Wikileaks-Gründer hat einen hohen Preis für die Presse­freiheit, glaubt Trevor Timm. Zwar könne sich die US-Justiz nicht auf einen Präzedenzfall berufen, Staatsanwälte könnten sich durch den Deal miss­liebigen Medien gegenüber aber ermutigt fühlen. Ein Lob für die Ein­stellung des Verfahrens, habe die Biden-Regierung nicht verdient, sie hätte das Ver­fahren schon vor drei Jahren ein­stellen können – ohne Schuld­ein­ge­ständnis.
theguardian.com

“taz”: Neuauflage von “STRG_F” überzeugt nur teilweise.

Recherche-Rück­blick: Der Neu­start der Funk-Reportage-Reihe "STRG_F" ist nur teil­weise gelungen, resümiert Joscha Frahm in der "taz". Während das vor einem halben Jahr in die Kritik geratene Investigativ-Format in Reporten über den Streit zwischen Bushido und Arafat und in dem Beitrag über Frontex auf Zuspitzungen und Skandalisierungen verzichte, stehe in einem Stück über Pädokriminalität der Skandal im Mittelpunkt. Sexualisierte Gewalt werde reproduziert, Experten kämen zu kurz.
taz.de

Lese-Tipp: Check24 schafft mit Gratis-Trikots Werbe-Coup zur EM.

Lese-Tipp: Dem Vergleichs­portal Check24 ist zur Fußball-EM ein Werbe-Coup gelungen, ohne überhaupt offizieller Sponsor zu sein. Für eine Registrierung in der App hat das Unternehmen mehr als 5 Mio kostenlose Fan-Trikots von Puma mit großem Check24-Logo in schwarz-rot-gold auf der Brust verschickt – und ist damit auf Fanmeilen omnipräsent. Inzwischen sind die Trikots vergriffen. Zugleich hat Check24 mit der Aktion zum Schnäppchen­preis Daten von mehr als 5 Mio neuen Kunden akquiriert.
wiwo.de

Lese-Tipp: Lego setzt auf organische Reichweite statt bezahlte Werbung.

Lese-Tipp: "Story­telling ist der Kern unserer Marketing­maß­nahmen, der Anker für ganz viele Marketing­storys", sagt Theresa Silbereisen, bei Lego verant­wortlich für das Marketing in der DACH-Region, im "W&V"-Inter­view. Der Klötzchen-Konzern setze im Marketing daher auf einen "Earned-First-Ansatz", also organisch durch Bericht­erstattung und Empfehlungen aufge­baute Reich­weite statt auf bezahlte Wer­bung. Bis zu Legos 100. Geburtstag 2032 soll das Port­folio "voll­ständig auf recycelten oder nach­haltigen Roh­stoffen" basieren.
wuv.de (€)

Lese-Tipp: Warum bei der “FAZ” in Sachen KI der Alltag eingekehrt ist.

Lese-Tipp: "journalist"-Autorin Kathi Preppner hört sich um, wie Redak­tionen mit KI umgehen. Bei der "FAZ" sei etwa "nach der großen Anfangseuphorie der Alltag mit KI eingekehrt", sagt "FAZ.net"-Redaktions­leiter Cai Tore Philippsen. Die Redaktion könne KI als Hilfe benutzen, generierte Texte oder Bilder schließt er mit Blick auf das Leser­vertrauen und die Qualität aber aus: "Es muss halt immer FAZ-ig sein, immer ein bisschen klüger. Wir wollen uns ja abheben von der breiten Masse der Internetbeiträge."
journalist.de

Lese-Tipp: “FAZ” veröffentlicht Bekenntnisse handysüchtiger Eltern.

Lese-Tipp: Eltern werfen ihren Kindern oft vor, zu viel Zeit am Smartphone zu verbringen, dabei sind auch viele Erwachsene handysüchtig. In der "FAZ" schildert eine Mutter, wie der nicht enden wollende Strom an Fotos und Videos auf Instagram ihr den Abend raubt, weshalb es statt des auf Instagram gefundenen Rezepts für Brokkoli mit Mozzarella doch nur Brot mit Käse gibt. Ein Vater berichtet, wie erst seine Frau und dann auch er selbst "immer tiefer in der Duolingo-Welt" versunken sind.
faz.net (€)

Lese-Tipp: Klaus Raab beklagt ritualisiertes Wahlfernsehen mit zu wenig Europa.

Lese-Tipp: Autor Klaus Raab beklagt mit Blick auf ARD und ZDF "arg berlinlastiges Wahlritualfernsehen" am Sonntagabend. Statt der "Ver­kündung und Deutung vor­nehmlich deutscher Ergebnisse" wünscht er sich, dass die Sender die Wahl "euro­päischer" denken. Hätte es "pro 'Vertrauens­frage' oder 'Neu­wahlen' einen Schnaps gegeben, der Abend hätte "wohl im Koma geendet".
spiegel.de (€)

Lese-Tipp: ZDF-Sportchef Yorck Polus will die politische Dimension des Sports nicht überbewerten.

Lese-Tipp: Sport hat "weder im negativen noch im positiven Sinn die Aufgabe, Politik zu machen", sagt ZDF-Sport­chef Yorck Polus im "Journalist"-Inter­view. Für ihn dürfen sich auch Medien­schaffende Deutschland als Europa­meister wünschen. In der Redaktion versuche man, "an gewöhnliche Menschen heranzu­rücken und ihre Sicht einzu­nehmen".
journalist.de

Lese-Tipp: Arne Semsrott rät zum vorsichtigen Umgang mit Politiker-Forderungen.

Lese-Tipp: Medien sollten Forderungen von Politikern nicht ohne Einordnung und Kontext aufgreifen, schreibt Arne Semsrott, Projekt­leiter von FragDenStaat, in seinem Buch Macht­übernahme, aus dem "Über­medien" ein Kapitel veröffentlicht. Am Beispiel von CDU-Politiker Jens Spahn verdeutlicht Semsrott, dass dessen Forderungen zur Migrations­politik eigentlich keinen Nachrichten­wert haben, da Spahn auf diesem Themen­feld weder Entscheidungs­macht noch Expertise habe.
uebermedien.de

Lese-Tipp: Warum “KI-Euphoriker” Jakob Vicari keine Angst vor KI im Journalismus hat.

Lese-Tipp: Tactile-News-Gründer Jakob Vicari schwärmt im "journalist"-Interview von KI im Journal­ismus. Prompten sei die "neue Superkraft" für Journal­isten. KI sieht er als "kreativen Sparrings­partner": Für die Entwicklung von Formaten für Jüngere setzt Vicari etwa ein Modell ein, "das sich verhält wie meine 15-jährige Tochter". Freie bräuchten sich nicht um Aufträge zu sorgen: Wenn jemand mit KI "viel schneller und akkurater Artikel schreiben" könne als andere, "dann habe ich einen Marktvorteil und werde auch in Zukunft gebucht werden".
journalist.de

Lese-Tipp: Thomas Gottschalk und Markus Söder sprechen übers Essen.

Lese-Tipp: Das Genuss-Magazin "Falstaff" lädt Entertainer Thomas Gottschalk und Bayerns Minister­präsidenten Markus Söder zum Doppel-Interview übers Essen. Söder kritisiert den Trend, "dass Ess­gewohn­heiten in richtig oder falsch unter­teilt werden". Ein Leben ohne Weißwürste, Schäufele und Leberkäse sei "zwar möglich, aus meiner fränkischen Sicht aber einfach nicht sinnvoll". Gottschalk erzählt, dass seine jüngere Partnerin öfter mal fleisch­los koche: "Damit kann ich gut und hoffentlich lange leben."
falstaff.com

Lese-Tipp: Deutsche Kochshows lassen zu wünschen übrig.

Lese-Tipp: "Deutsche Kochshows sind oft wie Zwiebelschneiden. Zum Heulen" findet Peer Schader bei DWDL. Vor allem in den "schnell hintereinander wegproduzierten Nachmittagsformaten" würden selbst hartgesottene Fernsehköche mittlerweile "erschöpft" wirken. Auch bei neuen Genre-Formaten wittert Schader Fast Food: Sie seien nicht "frisch angerichtet, sondern mit Fix-Produkten eilig zusammengerührt".
dwdl.de

Lese-Tipp: Immer mehr Journalisten werden mit Klagen überzogen.

Lese-Tipp: Immer mehr Journalisten werden mit Klagen von Politikern, Promis und Unternehmen überzogen, berichtet Sonja Peteranderl auf journalist.de. Die Strategie der Kläger bestehe darin, Reporter finanziell und psychisch ausbluten zu lassen und dadurch mundtot zu machen. Verschiedene Organisationen versuchen mittlerweile, betroffene Medienschaffende zu unterstützen.
journalist.de

Lese-Tipp: StoryMachine-CEO Philipp Jessen erklärt, warum ein Newsroom kein Raum ist.

Lese-Tipp: Story­Machine-CEO und Mit­gründer Philipp Jessen macht bei "Meedia" Erklär-PR in eigener Sache und sagt, dass Firmen-News­rooms oft an der Medien­realität vorbei kommunizieren. Wichtiger als ein Groß­raum­büro sei die Frage, wie Firmen "Agenda-Setter" der eigenen Geschichte würden. Für den Weg dahin gibt er elf Tipps, darunter, Ent­scheidungen auf Daten­basis statt auf Basis von Gefühlen zu treffen und Social Media zum Herzens­thema des CEOs zu machen.
meedia.de

Lese-Tipp: Disney+ betreibt mit disruptiver Kampagne “Markenselbstmord”, urteilt Nico Klink.

Lese-Tipp: Mit einer disruptiven Kampagne, die Disney+ als Streaming­dienst positioniert, der mehr als Familien­unterhaltung bietet, hat Disney "effektiven Marken­selbstmord" betrieben, urteilt Nico Klink, Marken­stratege der Agentur Radikant, im Gast­beitrag bei "Meedia". Disney genieße das Privileg, als "Safe Space" zu gelten, für den Kunden gerne auch mehr bezahlen. Der Versuch, auch Fans von Action, Sex und Gewalt anzulocken, leiste "der Dach­marke einen Bären­dienst" und mache Disney+ nur "aus­tausch­barer".
meedia.de