Wohlfühlwelt: Der frühere G+J-Chef Stephan Schäfer bringt in seinem ersten Roman 25 letzte Sommer die "sanfte Hamburger Seelenwellness-Kompetenz" von "Brigitte" mit dem "Genießerblick" von "Schöner Wohnen" und den "Entschleunigungsseufzern" bei der Lektüre von "Landlust" zusammen, schreibt Claudia Tieschky in der "Süddeutschen". In der von Schäfer beschriebenen Welt gebe es "einfach nichts Hässliches", alles sei "direkt instagrammable", es scheine, als sei der Erzähler "in eine andere Realität gefallen". Das 176-seitige Werk erscheint heute im Ullstein-Verlag. sueddeutsche.de (€), ndr.de (Schäfer über sein Buch, 5-Min-Video), turi2.de (Background)
Klima-Comic: Der Panini Verlag bringt die deutsche Version des Umweltschutz-Comics "Der wichtigste Comic der Welt – Geschichten zur Rettung des Planeten" in die Läden. Über 300 Promis und Kunstschaffende, darunter Umweltschützerin Luisa Neubauer, Musiker Paul McCartney und Comedian Ricky Gervais, tragen Geschichten dazu bei, die von Comic-Größen gezeichnet wurden. Ein Teil der Erlöse kommt Umweltprojekten zu Gute. panininewsroom.de
Hör-Tipp: Die "Spiegel"-Bestseller-Listen geben Leserinnen wichtige Orientierung, weil auch die Beschäftigten im Buchhandel "immer weniger Zeit haben werden, mit den Leuten länger zu sprechen", sagt Buchhändlerin Angelika Siebrands im Podcast "Alles Buchmarkt". Sie ist Vorständin des Einkaufsverbands ebuch, der die Erstellung der Listen nach der Insolvenz des Harenberg-Verlags kurzfristig übernommen hat. Vor allem Menschen, die wenig lesen, griffen bevorzugt zu Titeln der Bestseller-Liste. letscast.fm (51-Min-Audio), turi2.de (Background)
"Wer das politische Machtspiel nicht beherrscht, wird auf keinen Fall Bundesminister oder Ministerialdirektor. In der Politik geht es oft darum, die Ellenbogen auszufahren. Es gibt Intrigen, Verletzungen. Die muss man irgendwie aushalten können."
Wolfgang Ainetter, früherer Kommunikationschef im Verkehrsministerium von Andreas Scheuer, hat eine "fiktive, bitterböse Satire" über Lügen und Intrigen im Berliner Regierungsviertel geschrieben. Im Focus-Online-Interview sagt er, Politik sei "mitunter unfreiwillige Realsatire". focus.de
"Nicht nur die Größten sollen die lauteste Stimme haben!"
Astrid Böhmisch, Chefin der Leipziger Buchmesse, verspricht im "Börsenblatt"-Interview, auch kleineren unabhängigen Verlagen eine Bühne zu geben. Auf klassischen Medien möchte sie aktiv zugehen, um mit neuen Kooperationsmodellen dem Strukturwandel Rechnung zu tragen. boersenblatt.net
Kaputt-Kultur: 15 Autorinnen kritisieren in einem offenen Brief an den ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke die Streichung von Kultur- und Literatursendungen im ARD-Programm, insbesondere beim SWR und BR. Ihr Appell: "Macht nicht kaputt, was Kultur macht." In dem Schreiben, das die Schriftstellervereinigung Pen veröffentlicht, ist von einem "Kahlschlag von Anspruchsvollem und Nachdenklichem" die Rede. Der "Angriff auf die Programmvielfalt" sei ein "Angriff auf die demokratische Verfasstheit unseres Landes". sonntagsblatt.de, boersenblatt.net, pen-deutschland.de (Offener Brief)
Konter gegen Rechts: Mehr als zwei Dutzend Promis aus Show, Wirtschaft und Gesellschaft positionieren sich im "stern" gegen Rechtsextremismus. In der "Zeit" schreiben 20 Kinder- und Jugendbuchautorinnen über ihren Umgang mit der aktuellen politischen Lage. An der Spitze der "stern"-Testimonials steht Schlagersängerin Helene Fischer, die schreibt: "Diskriminierung, Rassismus, Hass und Gewalt vergiften unsere Gesellschaft. Wir müssen unsere Werte und unsere Demokratie jetzt verteidigen und dürfen das Feld nicht den Antidemokraten überlassen." Moderator Florian Silbereisen appelliert: "Wir müssen dafür sorgen, dass niemand Angst haben muss – egal, woran er glaubt, woher er kommt oder wen er liebt." Panikrocker Udo Lindenberg sieht in den Anti-Rechts-Demos der vergangenen Wochen eine klare Botschaft an die Politik: "Menschenrechte statt rechte Menschen, bunt statt braun, Naziland ist abgebrannt, und das soll auch so bleiben." Auch Führungskräfte aus der Wirtschaft äußern sich: Weleda-Chefin Tina Müller schreibt: "Geschichte darf sich nicht wiederholen. Nie wieder ist jetzt!" SAP-Chef Christian Klein gibt mit Blick auf den Fachkräftemangel zu bedenken: "Wir müssen in Deutschland sehr vorsichtig sein, dass wir nicht irgendeine Form von Diskriminierung zulassen oder uns mehr auf die rechte Seite bewegen, denn wir brauchen Talente."
Kinderbuchautorin Cornelia Funke schreibt in der "Zeit", sie habe lange gedacht, Deutschland sei "immun gegen faschistische Versprechen", die Ereignisse der Vergangenheit müssten "doch ein mächtiger Impfstoff sein, der jedes rechte Virus sofort abtötet". Selbstkritisch fragt sie: "Haben wir zu selten von Helden erzählt, die eine andere Sprache sprechen, anders aussehen, andere Dinge glauben als wir?" "Sams"-Erfinder Paul Maar erinnert sich an seine Kindheit im Zweiten Weltkrieg, in der er sich "oft lesend in eine Fantasiewelt geträumt" habe, um "das Elend um mich herum" zu vergessen. Er hoffe, dass seine Bücher Kindern heute "eine innere Insel bieten, auf der sie sich zurückziehen und beschützt fühlen dürfen". stern.de (€), t-online.de (Zusammenfassung), zeit.de (€)
Ausgebucht: Das Fachmagazin "Buchreport" hat zum Jahresbeginn seinen Betrieb eingestellt. Im Dezember hieß es noch, es solle ein Käufer gesucht werden. Grund ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens des Mutterverlags Harenberg. Insolvenzverwalter Stefan Conrads teilt mit: "Eine Fortführung des Betriebs ist aufgrund der finanziellen Lage nicht möglich." Für den "Buchreport" werde "eine neue Perspektive geprüft". boersenblatt.net, buchreport.de (Verabschiedung), turi2.de (Background)
Keine Gesinnungsgemeinschaft: Die Sprecherin der Autorenvereinigung PEN Berlin, Eva Menasse, ärgert sich in der "Zeit" darüber, dass "Verstärker im Feuilleton" Meinungsverschiedenheiten im Verband "zur Krise des PEN Berlin aufblasen". Der Historiker Ernst Piper hatte Ende November seinen Austritt verkündet und dies u.a. mit der israelkritischen Haltung des Verbands begründet. Menasse schreibt, Pipers Differenzen beruhten auf "zugespitzten Unterstellungen", nicht wenige Mitlieder werfen dem Verband "mangelnde Solidarität mit Israel vor, andere kritisieren uns, wir seien zu proisraelisch". Streit sei quasi der "Gründungssound". zeit.de (€), turi2.de (Background)
Harenberg-Verlag stellt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens und sucht einen Käufer für sein Kernprodukt, das Fachmagazin "Buchreport". Der Geschäftsbetrieb solle bis auf Weiteres fortgeführt werden. Der Verlag sei "direkt und indirekt von der Schieflage der gesamten Busch Glatz Gruppe betroffen", heißt es. Die Firmengruppe Busch Glatz, zu der auch "Meedia" gehört, hatte Harenberg 2021 vom "Spiegel" übernommen. buchreport.de, boersenblatt.net, turi2.de (Background)
Matthias Wegner, 86, ist tot. Er war Verleger und Publizist, hat zahlreiche Bücher verfasst und für Zeitungen wie "FAZ" und "NZZ" über Theater und den Buchmarkt geschrieben. Davor war er ab 1969 Verlegerischer Geschäftsführer der Rowohlt-Verlage und von 1985 bis 1990 Programmgeschäftsführer des Bertelsmann Buchclubs. faz.net (€)
Tritt aus: Der Historiker und ehemalige Verleger Ernst Piper verlässt die Autorenvereinigung PEN Berlin aus Protest. Piper begründet den Schritt in einem Schreiben an dessen Ko-Vorsitzenden Deniz Yücel u.a. mit der israelkritischen Haltung des Verbands. Das Gesicht von PEN Berlin werde in starkem Maß von Susan Neiman und Eva Menasse geprägt, deren "selbstherrliche Verachtung" gegenüber Israel für Piper schwer erträglich sei. faz.net
Literatur-Papst: Der Verlag HarperCollins veröffentlicht im Frühjahr 2024 das Buch "Leben. Meine Geschichte in der Geschichte" von Papst Franziskus. Darin erzählt er seine Lebensgeschichte entlang von prägenden Ereignissen, etwa dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939, als Franziskus fast drei Jahre alt war. Den historischen Kontext ordnet der Journalist Fabio Marchese Ragona ein, der Vatikan-Experte beim italienischen Medienunternehmen Mediaset ist. buchreport.de
Staatsgeld verbuchen: Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels startet eine Social-Media-Kampagne für den Kulturpass der Bundesregierung. Die Anzeigen sollen Jugendliche dazu animieren, ihr Guthaben von 200 Euro, das alle bekommen, die in diesem Jahr 18 werden, in Bücher zu investieren. boersenblatt.net
Knast-Zensur: Einer Untersuchung des Literaturverbandes PEN America zufolge stehen zehntausende Bücher in US-Gefängnissen wegen Sicherheitsbedenken auf dem Index. Das Verbot eines uralten Handbuchs zur "Nutzung von Tauen und Takelage" lässt sich noch nachvollziehen, aber das Häftlingen die Lektüre "Jeder kann Zeichnen: In einfachen Schritten zu sensationellen Kunstwerken" verwehrt bleibt, zeigt, wie hart der Knast-Alltag sein kann. Der eigentliche Skandal: "Game of Thrones" ist gedruckt verboten, aber auf dem Fernseher erlaubt. spiegel.de, pen.org
Hör-Tipp: "SZ-Magazin"-Chefredakteur Michael Ebert spricht im Literaturcafe-Podcast mit Wolfgang Tischer darüber, wie es ist, als Journalist einen Roman zu schreiben. "Es ist tatsächlich wie eine andere Hirnhälfte, die bespielt wird", so Ebert. Tagsüber "ganz viel Planung, Organisation, Reden über Texte, aber nicht selber schreiben", abends am Küchentisch dann "wie freies Spiel". "Nicht von dieser Welt" ist Eberts literarische Reaktion auf den Tod seines Vaters. literaturcafe.de (28-Min-Audio)
Aus die Maus: Das Bezirksamt Berlin-Mitte nimmt ein E-Book von der Website der Stadt, das Kindern von sechs bis zwölf Jahren Prostitution erklären sollte. Laut der grünen Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger stand das Buch "Rosi sucht Geld" dort rund zehn Jahre zum kostenlosen Download bereit, habe aber "keine der erwarteten Ergebnisse erzielt". In einem Podcast war dem Titel vorgeworfen worden, den Straßenstrich und Gewalt zu verharmlosen. Remlinger kündigt an, die Webseite überarbeiten und "an heutigen Bedarfen" ausrichten zu lassen. bild.de via t-online.de, berlin.de
Journalisten-Morden im Norden: Lars Haider, im Hauptberuf Chefredakteur von Funkes “Hamburger Abendblatt”, profiliert sich immer öfter als Buch-Autor. Ende 2021 legte er das erste Buch über Kanzler Olaf Scholz vor, Mitte 2022 folgte ein Buch-Porträt über ZDF-Talker Markus Lanz. In diesem Spätsommer zeigt Haider, dass er auch Krimi kann: Mit Einer muss den Job ja machen, veröffentlicht er ein fiktionales Werk – sein erstes unter Klarnamen. Es soll der Auftakt einer ganzen Krimi-Reihe sein, die – natürlich – in Hamburg spielt, einen Journalisten zur Hauptfigur hat und den Musiker Udo Lindenberg als prominente Neben-Figur einführt. Beim Lesen erfreut sich turi2-Chefredakteur Markus Trantow an vielen Charakteren, die ihn an prominente Köpfe aus Politik und Medienbranche erinnern. weiterlesen >>>
Buchführung: Kulturstaatsministerin Claudia Roth will eine "strukturelle Förderung" für kleine, unabhängige Buchverlage prüfen, sagt sie der dpa. Bund und Länder setzten sich "mit verschiedenen Ideen und Konzepten dazu intensiv auseinander". Besonders kleine Verlage stünden wegen Inflation und digitalem Wandel "unter enormem Druck. welt.de, boersenblatt.net
Rendezvous mit Hindernissen: Die Produktionsfirma Constantin reagiert auf die Kritik von Autorin Rita Falk bezüglich der Verfilmung ihres Buchs "Rehragout-Rendezvous". Man schätze Falk und ihre Arbeit sehr, sagt Chef Martin Moszkowicz der Nachrichtenagentur dpa. Die aktuelle Berichterstattung sei "bedauerlich", da man "seit über zehn Jahren respektvoll und vertrauensvoll" zusammenarbeite. Als Produktionsfirma müsse Constantin jedoch "die Interessen aller an einer Verfilmung beteiligten Künstler respektieren und koordinieren". spiegel.de, turi2.de (Background)
Rehvanche: Die Autorin der Eberhofer-Krimis, Rita Falk, ist unglücklich mit der Verfilmung ihres Buchs "Rehragout-Rendezvous", die heute im Kino anläuft. "Als Autorin muss ich mich distanzieren von diesem Film", sagt sie dem "Spiegel". Es gehe auch darum, ihren Ruf zu schützen. Nach der "viele Jahre lang großartigen" Zusammenarbeit seien ihre "Einsprüche irgendwann nicht mehr zur Kenntnis genommen" worden, inbesondere beim neuen Film. Das Drehbuch sei "unglaublich platt, trashig, stellenweise sogar ordinär", ihr sei "vieles an dem Film völlig fremd". Constantin habe noch eine Option auf zwei ältere Bücher, weiteren Verfilmungen stehe sie nun "sehr skeptisch gegenüber". spiegel.de (€), dwdl.de
Verbucht: Der Finanz-Investor und Springer-Teilhaber KKR übernimmt für 1,62 Mrd Dollar den US-Buchverlag Simon & Schuster vom Medienkonzern Paramount. Auch HarperCollins von Murdochs News Corp hatte Interesse. Schon 2020 wollte Penguin Random House von Bertelsmann den Verlag für 2,18 Mrd Dollar übernehmen, die US-Wettbewerbsbehörden hatten den Deal aber verhindert. zeit.de, handelsblatt.com
Rechtsprüfung: Die Bundesregierung prüft ihre Corona-Hilfen für Verlage, weil mit den Mitteln auch rechtsextreme Buch-Projekte gefördert worden seien, berichtet der "Spiegel". Kulturstaatsministerin Claudia Roth antwortet auf eine Frage der Linken, es würden 984 bewilligte Anträge geprüft. Soweit es "Anhaltspunkte für verfassungsschutzrelevante Inhalte" gebe, werde auch der Verfassungsschutz eingebunden. Beim Buch des Ex-BND-Ausbilders Martin Wagener sei das bereits geschehen. Laut "Spiegel" habe u.a. auch das Buch eines Autors Förderung erhalten, der häufig bei Ken Jebsen und dem Kreml-finanzierten TV-Sender RT auftrat. Beim Programm "Neustart Kultur" stellte die Regierung ab 2020 insgesamt 14 Mio Euro bereit, Einzelprojekte erhielten bis zu 10.000 Euro. Die Vergabe der Förderung organisierte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels. spiegel.de
(Foto: dpa / Boris Roessler / Hendrik Schmidt / Picture Alliance)
Read me Baby one more Time: Pop-Sängerin Britney Spears veröffentlicht am 24. Oktober ihre Memoiren mit dem Titel The Woman in Me, teilt der US-Verlag Gallery Books mit. Die Autobiografie sei eine "mutige und erstaunlich bewegende Geschichte über Freiheit, Ruhm, Mutterschaft, Überleben, Glauben und Hoffnung". Medienberichten zufolge soll Spears für ihr Werk 15 Mio Dollar bekommen. In Deutschland erscheint das Buch bei Penguin Randomhouse. spiegel.de, penguinrandomhouse.de, britneybook.com
Tschüssikowski: Der Direktor der Leipziger Buchmesse, Oliver Zille, 63, hört "aus persönlichen Gründen" zum Jahresende auf. Auf dem Posten ist er seit 2004, die Buchmesse und das Lesefest "Leipzig liest" leitet er bereits seit 1993. Wer auf Zille, folgt, ist noch nicht bekannt. Während der Corona-Pandemie war das Ost-Pendant zur Frankfurter Buchmesse drei Jahre in Folge ausgefallen. faz.net, mdr.de, turi2.de (Background)
Zahl des Tages: Ab 28,70 Euro gibt es Tickets für die Buchpremiere von Kai Diekmann am 11. Juni in Berlin, wo er sein Werk Ich war BILD vorstellt, das bereits am 11. Mai erscheint. Im Gespräch mit Pinar Atalay wird Diekmann Einblicke hinter die Kulissen von "Bild" geben und mit vielen Fotos seine Begegnungen mit Promis aus Politik und Showgeschäft illustrieren. berlin.de, turi2.de (Background)
Am Abgrund der Unwahrheiten: Die gemeinnützige Recherche-Organisation Correctiv gibt in einem Buch Einblick in die Arbeit ihrer Faktencheck-Redaktion. Autor Bastian Schlange erzählt in Das einzig wahre Faktencheckbuch vom unermüdlichen Kampf gegen die tägliche Flut an Falschmeldungen und Parallelwelten, die sich den Faktencheckerinnen auftun. Das Buch für 24 Euro erscheint am 26. April, drei Tage später gibt es eine Präsentation bei der Leipziger Buchmesse. correctiv.org
Buch-/Hör-Tipp: Musik-Journalist Peter Urban veröffentlicht sein Buch "On Air". Der Kult-Kommentator des ESC erinnert sich auf 517 Seiten oder 18,5 Stunden im Hörbuch an seine 60 Jahre im Musik-Business und im Radio. Urban liest das Hörbuch selbst – im unverkennbaren Duktus des ESC-Kommentators. In diesem Jahr hat der 75-Jährige seinen letzten Einsatz beim Musikwettbewerb. Mit dem Hörbuch setzt er sich auch ein akustisches Denkmal. amazon.de (Buch ab 19,99 Euro), spotify.com (€, Hörbuch), turi2.de (Background)
Klick-Tipp: Das Steve-Jobs-Archiv veröffentlicht unter dem Titel Make Something Wonderful: Steve Jobs in his own words ein kostenloses E-Book, das eine Auswahl an Fotos, E-Mails, Reden und Interviews des 2011 verstorbenen Apple-Gründers enthält - teilweise bisher unveröffentlichtes Material. Das E-Book ist u.a. bei Apple Books und zum Download als Epub-Datei erhältlich, zudem gibt es eine Browser-Version. book.stevejobsarchive.com (Browser-Version), stevejobsarchive.com (Download) via theverge.com
Im Bilde:Kai Diekmann nennt via Twitter Details über das angekündigte Buch zu seiner Zeit als "Bild"-Chefredakteur. Das Werk soll demnach am 11. Mai erscheinen und den Titel "Ich war BILD" tragen – Untertitel: "Ein Leben zwischen Schlagzeilen, Staatsaffären und Skandalen". Bereits am Wochenende hatte der heutige PR-Profi für das Buch getrommelt, seine Follower nach Titel-Vorschlägen gefragt und Fotos vom Cover-Shooting geteilt.
Das Buch erscheint zum passenden Zeitpunkt: Springers Boulevardblatt erlebt aktuell womöglich den größten Umbruch in seiner Geschichte: Der Verlag hat zuletzt harte Sparmaßnahmen angekündigt und vergangene Woche die komplette "Bild"-Führungsriege entlassen. Neue Chefin ist "Bild"-Rückkehrerin Marion Horn, die bereits unter Diekmann zur Chefredakteurin der "Bild am Sonntag" aufgestiegen und unter Julian Reichelt gegangen war. Ein guter Moment also, um sich an alte Zeiten zu erinnern.
Diekmann war von 2001 bis Anfang 2017 bei "Bild", bis Ende 2015 als Chefredakteur. In seine Zeit fällt die Wahl von Joseph Ratzinger zum Papst und die Affäre um Bundespräsident Christian Wulff. (Foto: Johannes Arlt für turi2, Deutsche Verlags-Anstalt, Montage: turi2)
turi2 – eigene Infos, twitter.com, turi2.de (Background)
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"Durch Krieg und Pandemie kämpfen wir heute mit explodierenden Energiekosten, schwindelerregenden Preissteigerungen beim Papier und mangelnden Verfügbarkeiten bei nahezu allen Materialien. Wir haben aber auch Lösungsansätze – nutzen wir sie!"
Mariam En Nazer, Managerin für Nachhaltigkeit bei Penguin Random House, fordert ihre Branche im Gastbeitrag in der turi2 edition #20 dazu auf, das Büchermachen "radikal neu" zu denken. turi2.de, issuu.com (im kostenfreien E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)
Alle Geschichten der turi2 edition #20 – direkt hier im Browser als E-Paper:
Gutenberg 2.0: Wir müssen das Büchermachen radikal neu denken, schreibt Mariam En Nazer in ihrem Gastbeitrag in der turi2 edition #20. Die Production and Sustainability Managerin bei Penguin Random House weiß, dass Papier und Druck große Mengen an Energie und Ressourcen fressen. Komplett auf E-Book umstellen ist für sie aber auch keine Lösung. Weiterlesen >>>, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)
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"Es ist die Macht der Worte, die Mut macht, weil sie Freiräume für das Denken und Handeln eröffnet und so die Verhältnisse nachhaltig verändern kann."
Thomas Rathnow, CEO der Penguin Random House Verlagsgruppe, schöpft Mut aus der "menschlichen Einbildungskraft, die es uns erlaubt, über das Bestehende hinauszudenken", erklärt er in der turi2 edition #20. Beim Sparen hält es der Manager mit Karl Marx. turi2.de, issuu.com (im kostenfreien E-Paper lesen), turi2.de/bestellen
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"Ich sage allen Autoren am Anfang, dass ich keine Fernsehsendung nur für die Leute mache, die ihre Bücher gelesen haben, sondern eine Fernsehsendung für ein breiteres und teilweise anderes Publikum, das manchmal den Roman nicht gelesen hat."
Showrunner Frank Doelger reagiert auf die Kritik von Schriftsteller Frank Schätzing an der Serien-Adaption von Schätzings Werk "Der Schwarm" fürs ZDF. Die Verfilmung von Bestsellern sei immer "eine enorm heikle Angelegenheit", das zugrunde liegende Buch könne "nur der Ausgangspunkt" sein. dwdl.de, turi2.de (Background Schätzing)
Alte weise Männer heißt das neue Buch von Franca Lehfeldt und Nena Brockhaus, in dem die "Welt"- und "Bild"-Journalistinnen der "bedrohten Spezies" Männer Ü70 huldigen. Auf 287 sprechen Sie u.a mit Stefan Aust, Edmund Stoiber und Heiner Lauterbach. Sie loben die Männer als Welterklärer: "Ihre Werte und ihre Erfahrungen bieten einen Kompass in unübersichtlichen Zeiten." thepioneer.de (€), gu.de (19,99 Euro ab 1. März)
Rufschädigend? Auslöser für die Trennung zwischen dem C.-H.-Beck-Verlag und Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen war ein interner Aufstand der Belegschaft, berichtet das Polit-Magazin "Kontraste". Das Personal habe massiven Druck auf die Verlagsspitze ausgeübt und in einem Brief an die Leitung die Befürchtung geäußert, dass die weitere Zusammenarbeit mit Maaßen den Ruf des Verlages und ihre eigene berufliche Zukunft zerstören könnte. Grund war Kritik an Maaßens Mitarbeit am wichtigsten Grundgesetz-Kommentar Epping/Hillgruber, für den er sich zum Asylrecht äußert. tagesschau.de, turi2.de (Background)
Zeitraub reloaded: Produzent Christian Becker sowie Regisseur und Drehbuchautor Christian Ditter planen eine Neuverfilmung des Jugendbuch-Klassikers Momo, berichtet Deadline. Die englischsprachige Produktion sei zwischen Fantasy und Science-Fiction angesiedelt, die Dreharbeiten sollen Ende 2023 beginnen. Von 1986 gibt es eine deutsch-italienische Verfilmung des Romans von Michael Ende. deadline.com via boersenblatt.net
Maaßenloser Kommentar: Der juristische Fachverlag C.H. Beck und der umstrittene Ex-Verfassungsschutzpräsident und CDU-Rechtsaußen Hans-Georg Maaßen gehen getrennte Wege. Grund ist Kritik an Maaßens Mitarbeit am wichtigsten Grundgesetz-Kommentar Epping/Hillgruber, für den er sich zum Asylrecht äußert. Mehrere Juristen hatten sich wegen Maaßen vom Verlag abgewendet. Die Kommentierung an sich sei "fachlich nicht zu beanstanden", teilt der Verlag mit. "Hinsichtlich der Person und der öffentlichen Äußerungen von Dr. Maaßen entstand jedoch eine heftige Diskussion mit fortschreitender Polarisierung, bei der sich die unversöhnlichen Positionen verselbstständigt haben." Der Verlag habe sich daher entscheiden, den Vertrag mit Maaßen zu beenden, dem ist dieser durch eigene Kündigung zuvorgekommen. spiegel.de, faz.net, sueddeutsche.de
Familien-Geheimnisse: Prinz Harry hat einige Enthüllungen über seinen Bruder William und Vater König Charles III. nicht in seine Autobiografie "Spare" geschrieben, sagt er im Interview mit dem "Daily Telegraph". Es seien Dinge vorgefallen, die er der Welt nicht mitteilen wolle, weil "ich nicht glaube, dass sie mir jemals verzeihen würden". Eine Win-Win-Situation: Auch über die Enthüllung der Nicht-Enthüllung dürfte sich die teuflische Klatsch-Presse freuen. telegraph.co.uk via rp-online.de
Zahl des Tages: Mit 1,43 Mio verkauften Exemplaren am Erscheinungstag sind die Memoiren von Prinz Harry das mit Abstand erfolgreichste Sachbuch im Bertelsmann-Konzern. Die Autobiografie "Spare" verkauft sich deutlich schneller als die Biografie von Barack Obama und wird verlagsübergreifend nur von Harry Potter getoppt. wiwo.de
Klick-Tipp: Literaturwissenschaftler Felix Lindner twittert seit April datumsgenau Gedanken aus den Tagebüchern von Schriftsteller Thomas Mann (Foto). Der hätte sich "eher beide Hände amputieren lassen, als zu twittern", sagt Lindner im Interview mit Dirk von Gehlen. Für Mann sei "jede Art von Befindlichkeit Privatsache" gewesen, seine Tagebücher ein "Ort für Strenge und Aufrichtigkeit mit sich selbst". Durch Lindners Auswahl entstehe "eine Art Kompendium der schlechten Laune" Thomas Manns. dirkvongehlen.de, twitter.com/DailyMann
Early Adopter: Die Autobiografie von Prinz Harry landet in Spanien versehentlich fünf Tage vor dem offiziellen Erscheinungsdatum in den Auslagen einer Buchhandelskette, berichtet Sky News. Medien wie die Presseagentur Reuters reagieren flink und sichern sich ein Exemplar, bevor die Bücher hastig wieder eingesammelt werden. Bereits vor dem Vorfall war durchgesickert, dass Harry in dem Buch seinen Bruder William bezichtigt, ihn tätlich angegriffen zu haben. spiegel.de, news.sky.com, spiegel.de (Vorwurf)
Umgestimmt: Der Konzern Apple plant die Ausweitung seines Hörbuch-Katalogs mit Hilfe von Computer-vertonten Büchern. Ein neues Programm bietet unabhängigen Autoren und Verlagen an, ihre Bücher mit Hilfe künstlicher Intelligenz einsprechen zu lassen. Kulturschaffende kritisieren das Angebot als Eingriff in die Kunst des Erzählens. Für kleine Verlage bietet sich die Chance, auch ohne großes Budget am wachsenden Hörbuchmarkt zu partizipieren. Noch ist das Angebot nur für englischsprachige Bücher und wenige Genres verfügbar. Ein Hörbuch-Erlebnis à la Siri bleibt Hörerinnen aber erspart. heise.de, theguardian.com
Buchhandel kriselt: Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels meldet für 2022 einen Rückgang der Buchverkäufe um 3 % gegenüber dem Vorjahr. Auch der Umsatz ist mit einem Minus von 2,1 % rückläufig. Der stationäre Buchhandel liegt trotz Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr noch hinter den Vor-Corona-Werten. boersenblatt.net, buchmarkt.de
Meistgeklickter Kopf aus der Wirtschaft war gestern Markus Dohle, der als CEO der Bertelsmann-Buchtochter Penguin Random Houseabtritt. Hinter ihm folgt die Geschäftsführerin der Hamburg Media School, Katharina Schaefer, die am Samstag Geburtstag hatte. turi2.de/koepfe (meistgeklickte Wirtschafts-Köpfe am 10.12.2022)
Ende eines Kapitels: Bertelsmanns Buch-König Markus Dohle tritt ab. Der CEO von Penguin Random House verlässt den Bertelsmann-Konzern – wie das Unternehmen mitteilt "auf eigenen Wunsch". Als Grund nennt Dohle die gescheiterte Übernahme des US-Buchverlags Simon & Schuster. "Nach der kartellrechtlichen Entscheidung in den USA gegen den Zusammenschluss von Penguin Random House und Simon & Schuster habe ich mich nach fast 15 Jahren im Vorstand von Bertelsmann und an der Spitze unseres globalen Verlagsgeschäftes entschieden, das nächste Kapitel von Penguin Random House an eine neue Führung zu übergeben." An der Spitze des weltweit größten Buchverlags, der von New York aus geführt wird, steht interimistisch Nihar Malaviya. Er arbeitet seit 2001 für Bertelsmann und seit 2004 für die Buch-Tochter Random House, aktuell in der Position des President & Chief Operating Officer von Penguin Random House US.
Dohle steht sein ganzes Berufsleben lang in Diensten der Gütersloher: 1994 kommt er zu Bertelsmann und arbeitet vorwiegend in der Druck- und Buchsparte. 2008 steigt er zum CEO von Random House auf. Auf Dohles Konto geht die Integration des Penguin-Verlags in das Bertelsmann-Reich ab 2013, zudem konnte er Barack Obama und Michelle Obama als Autorinnen gewinnen. Im turi2-Interview 2019 gibt Dohle sich als Überzeugungstäter und Buchliebhaber: "Leute, die sagen, das Buch ist tot, schauen nicht auf die Daten und Fakten." (Foto: Johannes Arlt für turi2) sueddeutsche.de, handelsblatt.com
Aus dem Archiv von turi2.tv:Markus Dohle im turi2-Erfolgsfragebogen (2019)
Blick nach vorn: Thomas Rathnow möchte sich dieses Jahr weniger von Nebensächlichkeiten ablenken lassen, denn die machen einen nur “müder, humorloser und gedankenärmer”, sagt er im Agenda-Fragebogen der turi2 edition #20. Der CEO der Penguin Random House Verlagsgruppe schöpft Mut aus der “menschlichen Einbildungskraft” und hält es beim Sparen mit Karl Marx. Weiterlesen >>>, issuu.com (im kostenlosen E-Paper lesen), turi2.de/bestellen (E-Paper abonnieren)
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Signing in the Wind: Pop-Poet Bob Dylan bittet um Entschuldigung dafür, dass die Signaturen in einer 600 Dollar teuren Luxus-Edition seines Buchs "The Philosophy of Modern Song" nicht von ihm stammen, sondern von einer Signiermaschine. Während der Pandemie sei es nicht möglich gewesen, die Werke eigenhändig zu unterschrieben, rechtfertigt sich Dylan. Hoffentlich wurden auf diesem Weg nur Bücher unterschrieben – und keine wichtigen Dokumente oder Knebelverträge. spiegel.de, sueddeutsche.de
Kurzweilig und inspirierend: Franziska von Lewinski, CEO der Beratungs- und Kommunikationsfirma Syzygy Group, holt sich Lese-Inspiration bei eat.READ.sleep. Der NDR-Bücher-Podcast diskutiert aktuelle Werke, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Franziska von Lewinski empfiehlt den Podcast allen, “die gerne in einem Bücherclub wären – nur eben digital und mit eigenem Lese-Tempo”. Sie selbst podcastet in Fascination Unlimited über positive digitale Erlebnisse. Weiterlesen >>>
Kapitel abgehakt: Die Bertelsmann-Tochter Penguin Random House hakt die geplatzte Übernahme des US-Verlags Simon & Schuster offiziell ab und verzichtet auf einen Widerspruch gegen das Urteil der US-Kartellwächter. Ein US-Bundesgericht hatte dem 2,2 Mrd Dollar schweren Verlags-Deal widersprochen. bertelsmann.de, turi2.de (Background)