Discoduck: Comic-Verlag Egmont Ehapa bringt ein "Lustiges Taschenbuch" zum Thema "Schlager" heraus. Der Sonderband verspricht "hitverdächtige Geschichten" von Donald Duck und Co sowie Tipps und Tricks, wie die nächste Schlagerparty zum Erfolg wird. Ganz oben auf der Schlager-Playlist in Entenhausen stehen wohl Gassenhauer wie "Jenseits von Enten", "Onkel Donald hat 'ne Farm", "Talerlos durch die Nacht" und "Schuld war nur der Ducka Nova".
presseportal.de, egmont-shop.de
(Bild: Egmont Ehapa Media GmbH/Disney; Montage: turi2)
Bekommt Asyl: "Welt"-Herausgeber Ulf Poschardt findet einen neuen Verlag für sein Buch "Shitbürgertum". Der Westend Verlag bringt das Werk ab 22. April in den Buchhandel. Ursprünglich sollte der Essay-Band im zu-Kampen-Verlag erscheinen, der Verlag machte jedoch einen Rückzieher, weil der Text "zu sehr in Richtung Polemik" tendiere. Poschardt veröffentlichte sein Werk daraufhin selbst über Amazon, wo es sich bisher rund 40.000 Mal verkauft hat.
boersenblatt.net, turi2.de (Background)
(Foto: Mirjam Reither / picturedesk.com; Montage: turi2)
Buch-Exit: Der Heyne Verlag beendet vorerst den Vertrieb des Bestsellers "Ein Leben zählt nichts – als Frau im arabischen Clan", berichtet der "Spiegel". Das Magazin zitiert eine Verlagssprecherin, wonach man das Buch seit Dienstag nicht mehr ausliefere. Nachbestellungen seien nicht mehr möglich, im Online-Handel sei das Buch vorerst weiter sichtbar. Laut "Spiegel" reagiere der Verlag damit auf Recherchen des Nachrichten-Magazins, das Zweifel an den Darstellungen der Autorin Latife Arab angemeldet hatte. Arab hatte gegen Teile der "Spiegel"-Recherche eine Einstweilige Verfügung erwirkt.
spiegel.de (€), turi2.de (EV)
Bin ich noch drin, oder was? Ex-Tennis-Star Boris Becker schreibt seine Gefängnis-Memoiren. In Deutschland, Österreich und der Schweiz erscheint das Buch am 10. September bei Ullstein extra. Unter dem Titel "Inside. Gewinnen, verlieren, neu anfangen" schildert er sein Leben hinter Gittern "in zwei der härtesten Gefängnisse Englands". "Zum ersten Mal erzähle ich hier meine Wahrheit, ungefiltert, unmaskiert und mit meinen eigenen Worten", sagt Becker.
boersenblatt.net
(Foto: IMAGO / ABACAPRESS / Alessandro Garofalo)
Neues Kapitel: Das Fachmagazin "Börsenblatt" erstellt künftig das jährliche Ranking "Die 100 größten Verlage". Herausgeber MVB übernimmt das Ranking vom insolventen Harenberg Verlag. Die Liste soll im Juni erscheinen und zusätzlich zur Bestenliste als umfassenderes PDF verkauft werden. MVB plant, die Daten mit bestehenden Angeboten wie dem Verzeichnis Lieferbarer Bücher zu verknüpfen.
mvb-online.de
"Erstaunlicherweise sind die Mediensparten nach wie vor recht selbstbezogen und agieren stark in ihrer eigenen Welt – dies gilt sicher auch in vielen Teilen für die Buchbranche. Die Medieninhalte und deren Protagonisten sind jedoch schon längst flexibler und fluider als ihre Kreateure oder Produzenten."
Bastei-Lübbe-Chef Soheil Dastyari sagt im "Börsenblatt"-Interview, dass es "zunehmend zum entscheidenden Erfolgsfaktor" werde, sich veränderndes Medien- und Konsumverhalten immer wieder zu erkennen und stets neu und markengerecht zu bedienen.
boersenblatt.net
(Foto: Federico Gambarini / dpa / picturedesk.com)
Frankfurt calling: CEO Gerrit Klein und der Verlag GeraNova Bruckmann gehen nach gut zweieinhalb Jahren getrennte Wege. Klein verlasse das Unternehmen "im besten gegenseitigen Einvernehmen". Er wolle "aus persönlichen Gründen" nach Frankfurt ziehen. Künftig sieht die GNB-Leitung wie folgt aus: Verleger Clemens Schüssler übernimmt als CEO. An ihn berichten Head of Magazine Brands Markus Pilzweger, Head of Book Publishing Matthias Walter, Finanzchef Erhan Sürücü und Martina Diemann, Head of Digital Services and Development.
kress.de
Flüchtige Lektüre: Kanzler Olaf Scholz hat im 700-Seiten-Buch von Vorgängerin Angela Merkel bisher "nur etwas drin gestöbert", es aber noch nicht ausführlich gelesen, sagt er dem "stern". Er werde das Buch aber "bestimmt" noch lesen. Merkel habe ihm ein Exemplar "mit sehr freundlichen Grüßen" zugeschickt. Eigene Memoiren schreiben, will Scholz vorerst nicht – das Buch würde eh sehr dünn werden: Scholz ist ja für sein schlechtes Gedächtnis bekannt.
stern.de (€), spiegel.de
(Foto: IMAGO / Avalon.red / Soeren Stache)
Lese-Schwäche: US-Professoren berichten dem Magazin "The Atlantic", dass immer mehr Studierende an Elite-Unis nicht in der Lage seien, ganze Bücher zu lesen. Mit langen oder schwierigen Texten konfrontiert, würde der akademische Nachwuchs oft resignieren. Ein dickes Buch als Angstgegner – ein Gefühl, das auch die Rezensenten des 700-Seiten-Wälzers von Angela Merkel kennen.
boersenblatt.net, theatlantic.com
(Symbolbild: IMAGO / Panthermedia)
Merkel-Move: Angela Merkel stellt sich zur Bewerbung ihrer Memoiren einem Interview mit Comedienne Hazel Brugger. Laut Brugger sei es Merkels Wunsch gewesen, mit ihr zu sprechen. Die Altkanzlerin verrät u.a., dass sie zu Hause kocht und ihr Mann sich um die Wäsche kümmert. Man kann Merkel also nicht vorwerfen, nach ihrer Kanzlerschaft schmutzige Wäsche zu waschen.
blick.ch, youtube.com (66-Min-Video)
(Bild: Screenhot YouTube)
Zahl des Tages: Stolze 450 Euro kostet das Buch "Apple Music: 100 Best Albums", das Apple zusammen mit dem Verlag Assouline herausgibt. Das Coffee-Table-Book mit Goldrand im Acrylschuber wiegt 3,6 kg, ist auf 1.500 Exemplare limitiert und stellt auf 208 Seiten 100 ausgewählte Alben der Musikgeschichte vor.
assouline.com via connect-professional.de
(Bild: Assauline)
Wahlkampflektüre: Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck erklärt in seinem neuen Buch Den Bach rauf seine wirtschaftspolitischen Visionen für ein konjunkturell schwächelndes Deutschland. Das Buch sollte eigentlich am 16. Januar herauskommen, aufgrund der vorgezogenen Neuwahlen prüft der Verlag Kiepenheuer & Witsch nun eine frühere Veröffentlichung, sagt eine Sprecherin der "Welt". Für Juni ist ein weiteres Habeck-Buch angekündigt: Der Roman Die zweite Heimat der Störche, den Habeck zusammen mit seiner Frau Andrea Paluch geschrieben hat.
welt.de via spiegel.de
(Bilder: Kiepenheuer & Witsch; Montage: turi2)
Umgebucht: Die Buchhandelskette Thalia übernimmt mit sofortiger Wirkung den Online-Händler buecher.de. Im Rahmen eines Betriebsübergangs bleiben alle Arbeitsplätze erhalten, auch die Marke soll fortbestehen. Buecher.de gehörte zur WB D2C Group und musste durch die "starke Abhängigkeit" zur Konzern-Schwester Weltbild im Juli 2024 selbst Insolvenz anmelden.
boersenblatt.net, buchmarkt.de
KI-Glaskugel: Marktforscher Media Control startet ein KI-Tool, mit dem Buch-Verlage den Absatz von Büchern prognostizieren können. Das Tool soll dabei helfen, die passende Menge von Büchern am richtigen Ort vorrätig zu haben. Das Programm erreiche auch bei Newcomern eine Genauigkeit von 82 %, bei Fachbüchern sogar von 99 %. Dafür greift das Tool laut Media Control auf Daten von 16 Mio Büchern und 4 Mrd Verkaufsdaten zurück.
presseportal.de
Kunst vs. KI: Mehr als 13.500 Kulturschaffende wehren sich mit einem Statement dagegen, dass ihre Werke ohne Zustimmung zum Training für KI-Systeme genutzt werden. Die unlizenzierte Nutzung kreativer Werke zum Training generativer KI sei "eine große, ungerechte Bedrohung für den Lebensunterhalt der Menschen, die hinter diesen Werken stehen", heißt es. Unterzeichnet haben den Brief u.a. Abba-Songwriter Björn Ulvaeus (Foto), Schauspielerin Julianne Moore und Literatur-Nobelpreisträger Kazuo Ishiguro sowie Musiklabels und Buchverlage.
spiegel.de , mediendienst.kna.de (€)
(Foto: IMAGO / ANP)
Der alte Mann und das Knie: Thomas Gottschalk würde heute im TV keiner Frau mehr an Knie fassen, gibt er gegenüber dem "Spiegel" zu Protokoll. Im selben Interview klagt er übers Älterwerden und Knieschmerzen, "wenn ich vier Stunden im Auto sitze". Alles das tut Gottschalk als Promo für sein neues Buch. Auf dem Cover tätschelt der Entertainer passenderweise sein eigenes Knie. Diagnose: Evil Knie-vil.
spiegel.de (Interview, €), t-online.de (Zusammenfassung)
(Foto: Heyne, IMAGO / STAR-MEDIA, Montage: turi2)
Trumpt auf: Melania Trump legt ihre Memoiren vor. Auf knapp 300 Seiten rührt sie die Wahl-Werbetrommel für ihren Ehemann Donald Trump. Sie schwärmt etwa von der "überwältigenden Präsenz" des Ex-Präsidenten, sobald er eine Bühne betrete. Daran muss es liegen, dass die Trump-Gattin im Wahlkampf bisher so unsichtbar war.
faz.net
(Foto: IMAGO / ABACAPRESS)
Eigene Erzählung: Suhrkamp-Verlagschef Jonathan Landgrebe widerspricht im Interview mit der "Zeit" einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung", wonach die finanzielle Lage des Verlags "desaströs" sei. Bis 2021 habe der Verlag jedes Jahr Gewinne gemacht. Mit dem neuen Besitzer Dirk Möhrle sei man nun wieder auf dem Weg dorthin. Er habe Investitionen zugesagt und versichert, nicht ins Programm des Verlags einzugreifen.
zeit.de (€), boersenblatt.net (Kurzfassung Interview), sueddeutsche.de (ursprünglicher Bericht)
(Foto: IMAGO / Metodi Popow)
Investigativ-Kompendium: HAW-Hamburg-Professorin Andrea Claudia Hoffmann legt den Band "Investigativer Journalismus in Deutschland" vor. In dem Buch berichten Deutschlands führende Investigativ-Journalisten über ihre Recherchen. Zudem gibt es Tipps für den Investigativ-Nachwuchs. Mit dabei sind u.a. Holger Stark von der "Zeit", das Investigativ-Duo Frederik Obermaier und Bastian Obermayer sowie Justus von Daniels von "Correctiv". Sie berichten über Enthüllungen wie Cum-Ex, die Panama Papers oder die RBB-Affäre. Das Buch erscheint am 10. Oktober im Wissenschaftsverlag Springer VS.
link.springer.com, amazon.de (200 S, 29,99 Euro)
(Foto: Springer VS, HAW Hamburg, Montage: turi2)
Mit spitzer Feder: Das Pen-Zentrum Deutschland kritisiert die geplante Kürzung seines Writers-in-Exile-Programms durch den Bund. Es sei ein Abschlag von 30 % geplant. In naher Zukunft solle das Programm vom Pen-Zentrum zu einer anderen öffentlich geförderten Institution wechseln. Pen-Vizepräsidentin Astrid Vehstedt sagt: "Das Writers-in-Exile-Programm ist international bekannt und Hoffnung für verfolgte Schriftsteller*innen. Wer das Programm kürzt, gefährdet Menschenleben."
boersenblatt.net
(Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur)
Letzte Lesung? Entertainer Thomas Gottschalk nutzt das Comeback von Stefan Raab zur Promo für sein Buch "Ungefiltert", das am 16. Oktober erscheint. "Stefan Raab kommt zurück - ich verabschiede mich!", schreibt Gottschalk bei Instagram und kündigt ein Buch an, "in dem ich mir nicht nur Gedanken über die Zeit mache, in der wir leben, sondern diese auch ausspreche". Um den Verkauf anzukurbeln, geht Gottschalk auf Lesetour.
instagram.com via t-online.de
Ausge-bucht: Die gemeinnützige Organisation Internet Archive verstößt mit dem Verleih digitalisierter Bücher gegen das Urheberrecht, entscheidet der Berufungsgerichtshof des zweiten US-Bezirks. Geklagt hatten die großen Verlage Hachette, HarperCollins, John Wiley & Sons sowie Penguin Random House, die in dem Projekt eine Gefahr für ihre eigenen Buch- und E-Book-Verkäufe sehen.
golem.de, heise.de, blog.archive.org
Letzte Seite: Das Fachmagazin "Buchmarkt" wird eingestellt, teilt die Buchmarkt Media GmbH in eigener Sache mit. "Die Lage der Printmedien-Landschaft ist aktuell so angespannt wie wohl selten zuvor", sagt Geschäftsführer Julian Müller. Die zu Jahresbeginn übernommenen Aufgaben rund um die "Spiegel"-Bestsellerlisten, die auch die Lizenzierung einschließt, bleiben erhalten. "Buchmarkt" war 1966 gegründet worden und monatlich erschienen. Seit 2022 gehört das Magazin zur Buchhandelsgenossenschaft eBuch.
buchmarkt.de
Ende der Welt: Die Buchhandelskette Weltbild stellt zum 31. August ihren Geschäftsbetrieb ein. Betroffen sind 440 Beschäftigte, die voraussichtlich im September die Kündigungen erhalten. Die 14 Filialen schließen und haben bereits mit dem Abverkauf zu reduzierten Preisen begonnen. Bestellungen im Online-Shop sind noch möglich, der Kundenservice über Telefon und E-Mail ist ab dem 15. August jedoch nicht mehr erreichbar. Die Kerngesellschaft Weltbild GmbH hatte Mitte Juni Insolvenz angemeldet – bereits zum zweiten Mal nach 2014. Gespräche mit Investoren über eine Betriebsübernahme verliefen erfolglos. Interessenten gebe es jedoch für Markenrechte und Warenvorräte.
boersenblatt.net, buchmarkt.de, turi2.de (Background)
Die Bilanz zwischen uns: Der Erfolg der Jugendromanze Maxton Hall - Die Welt zwischen uns von Amazon Prime Video färbt deutlich auf die Bilanz der Verlagsgruppe Bastei Lübbe ab. Der Roman Save Me von Mona Kasten, auf dem die Serie von Ufa Fiction basiert, erscheint beim Bastei-Label Lyx, das im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 einen Umsatzzuwachs von 72 % einfährt. Der Gesamtumsatz der Verlagsgruppe wächst dadurch um 15,7 % auf 26,4 Mio Euro. Das Konzern-EBIT steigt überproportional um fast 76 % auf 3,7 Mio Euro. Die Amazon-Serie habe Bastei Lübbe einen "kräftigen Schub" gegeben: "Die Menschen wollten auch das Buch lesen – und auch den zweiten und dritten Teil der Romanreihe", sagt Verlagschef Soheil Dastyari der dpa. Der Verlag profitiere zwar auch vom Verkauf der Filmrechte, "aber der größere Teil dieses Wachstumseffekts geht auf die Visibilität zurück", sagt Dastyari. Über den Originalroman kämen Menschen mit dem Verlag in Kontakt, "woraufhin sie mitunter auch andere Buchtitel der Autorin oder auch von anderen Autoren unseres Verlags kaufen". Mit "Save You" und "Save Us" gibt es schon zwei weitere Bände der Maxton-Hall-Reihe. Amazon hat bereits eine zweite Staffel der Serie mit Damian Hardung und Harriet Herbig-Matten (Foto) in den Hauptrollen angekündigt.
rp-online.de, bastei-luebbe.de
(Foto: Prime Video/ Stephan Rabold)
Hör zu: Der Verlag Bastei Lübbe baut sein Audio-Angebot aus und übernimmt im Rahmen eines Asset-Deals die Hörcompany der W1-Media Gruppe. Der Hamburger Hörbuchverlag stehe für "qualitativ hochwertige Kinder- und Jugendhörbücher". Angelika Schaack, die den Verlag 2000 zusammen mit Andrea Herzog gegründet hat, begleitet die Übergabe noch bis Ende des Jahres.
boersenblatt.net
Talk statt Tok: Das gemeinnützige Medienhaus Correctiv hängt sich an die Lese-Liebe der jungen Generation und startet die Lernplattform Book-Talk.de für angehende Autoren und Buch-Fans. Die Redaktion unter Ex-"Spiegel"-Redakteur Cordt Schnibben veröffentlicht Autoren-Gespräche, z.B. mit Benedict Wells und Doris Dörrie, zahlreiche weitere sind verabredet. Darüber hinaus gibt es Online-Workshops, u.a. zu Themen wie "Autobiografisch schreiben" oder "Erfolgreich auf Instagram", und eine Plattform um sich mit anderen Schreibenden auszutauschen.
book-talk.de
Klick-Tipp: Der "Freitag" hilft mit seinem Buch-O-Mat bei der Auswahl der Urlaubslektüre. Nach Beantwortung einiger Fragen wie "Tapetenwechsel oder Füße hoch", "Entspannung oder Adrenalin", "Landratte oder Seebär" spuckt das Tool einen passenden Buchtipp samt Besprechung aus.
freitag.de
Ohne Vance mit Aber: Der Ullstein-Verlag nimmt die deutsche Übersetzung des Bestsellers "Hillbilly-Elegie" von J.D. Vance (Foto) aus seinem Programm. Vance, den Donald Trump kürzlich zum Vize-Präsidentschaftskandidaten der US-Republikaner gekürt hat, erklärt in seinem Buch von 2016 Trumps Erfolg bei Wählern aus der weißen Arbeiterschicht – damals war er noch harter Trump-Kritiker. Ullstein habe entschieden, die Lizenz mit Vance nicht zu verlängern und begründet dies mit dessen Sinneswandel zur "aggressiv-demagogischen, ausgrenzenden Politik". Stattdessen sichert sich der Münchner Kleinverlag Yes Publishing die Rechte und kündigt eine Neuauflage für den 15. August an.
spiegel.de
Business-Buster: Der Buchverlag Bastei Lübbe macht Timo Dombrowe zum Leiter Business Development. Er kommt von der Handelsblatt Media Group, wo er als Senior Manager Concept & Development Produktideen und Geschäftsmodelle für "Handelsblatt" und "Wirtschaftswoche" entwickelt hat. Bei Bastei Lübbe folgt er auf Ruža Marija Kelava, die seit Anfang des Jahres Verlagsleiterin Belletristik ist.
boersenblatt.net, buchmarkt.de
Kein Joker mehr: Im Zuge der erneuten Insolvenz der Weltbild-Gruppe melden nach der Kerngesellschaft nun auch die Töchter Insolvenz an. Laut "Wirtschaftswoche" geht es dabei u.a. um die Restposten-Buchhandelskette Jokers. Betroffen seien auch die Logistik-Tochter und das Lernmittel-Unternehmen D2C digital sowie der Rucksack-Hersteller Fitz & Huxley.
wiwo.de, augsburger-allgemeine.de, turi2.de (Background)
Hör-Tipp: Der frühere RTL-Chef Stephan Schäfer spricht mit Philipp Westermeyer über seine Karriere von der Tennis-Nachwuchshoffnung über Journalismus und Management zum Bestseller-Autor. Schäfer sagt, er sei dankbar für seine Zeit bei Gruner + Jahr und hebt die Erfindung der inzwischen eingestellten Zeitschrift "Barbara" als Highlight hervor. Obwohl Westermeyer sensibel-hartnäckig nachfragt, sagt Schäfer nichts Konkretes über sein Ausscheiden als RTL-Chef. Das müssten andere beurteilen. Mit dem Roman 25 letzte Sommer habe er die Möglichkeit ergriffen, noch mal etwas ganz anderes zu machen.
open.spotify.com (55-Min-Podcast), omr.com
No science, all fiction? Die österreichische Zeitung "Die ganze Woche" hat Mitte April ein Interview mit Schauspieler Patrick Stewart, 83, veröffentlicht, das so anscheinend nie stattgefunden hat. Anlass war die Veröffentlichung der Autobiografie Stewarts, der u.a. durch seine Rolle als Captain Jean-Luc Picard in "Raumschiff Enterprise" bekannt ist. Von einem Interview ist dem Münchner Riva-Verlag jedoch nichts bekannt, eine Sprecherin wirft dem Blatt vor, das Interview aus Textstellen aus dem Buch zusammengebaut zu haben. "Die ganze Woche" sagt, das Interview sei "eingekauft" worden, will den Urheber aber nicht nennen.
derstandard.at via faz.net (€)
Chef-Pinguin: Die zu Bertelsmann gehörende Penguin Random House Verlagsgruppe macht Christian Jünger ab Oktober zum Vorsitzenden der Geschäftsführung und CEO. Er kommt von Rowohlt, wo er derzeit noch kaufmännischer Geschäftsführer ist. Jünger folgt auf Thomas Rathnow, der den Posten im April abgegeben hatte. In seiner neuen Funktion wird er Mitglied im Global Executive Committee von Penguin Random House und berichtet an den internationalen CEO Nihar Malaviya.
boersenblatt.net, buchmarkt.de
Serie zum Buch: Der frühere Ufa-Chef Nico Hofmann gibt erste Projekte bekannt, an denen er zusammen mit Beta Film von Jan Mojto arbeitet, darunter eine Reihe von Roman-Verfilmungen. Aus dem Bestseller Wo wir zu Hause sind von Maxim Leo und dessen neuestem Werk Wir werden jung sein entstehen jeweils sechsteilige Serien. Der kommende Roman Man lebt sein Leben nur einmal von Thomas Hüetlin dient als Grundlage für eine sechsstündige Dramaserie über Marlene Dietrich. Zudem ist eine Serien-Adaption von Die Manns - Geschichte einer Familie von Tilman Lahme geplant.
dwdl.de, betafilm.com
Hör-Tipp: Soheil Dastyari, CEO von Bastei Lübbe, spricht im Podcast von Lars Haider über den Erfolg von Büchern. "Es gibt Bücher, die verkaufen sich dreistellig, und Bücher, die verkaufen sich sechsstellig. Dazwischen die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist das Ziel", sagt er. Seine eigene Geschichte als Autor sei wenig erfolgreich gewesen. Dass der frühere Territory-Chef heute einen Buchverlag führt, sei eine Folge der Corona-Pandemie gewesen. Er habe als Berater angefangen und später den CEO-Posten angeboten bekommen.
open.spotify.com (45-Min-Audio)
Nachwuchsnutzer: Für 53 % der Kinder zwischen 3 und 13 Jahren ist Video-Streaming die beliebteste Form der Mediennutzung, sagt der "Kids-Medien-Kompass 2024" des Kinder-Verlags Blue Ocean Entertainment. 49 % geben den Audio-Konsum von Musik, Hörspielen oder Podcasts als Lieblingsbeschäftigung an, bei 47 % ist es Fernsehen. Zeitschriften, Comics und Bücher lesen 39 % gerne, bei Grundschulkindern zwischen 7 und 10 Jahren sind es 44 %. Deutlich vorne rangieren bei den Lieblingsbeschäftigungen jedoch Aktivitäten mit Freunden und Familie sowie Spielen im Freien.
meedia.de, kidsmedienkompass.de (komplette Studie, PDF)
Insolvenz-Neuauflage? Die Weltbild GmbH & Co. KG, Kerngesellschaft der Weltbild-Gruppe, ist insolvent, berichtet die "Wirtschaftswoche". Demnach hat das Amtsgericht Augsburg Christian Plail zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestimmt. Er ist Partner der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz – Namenspartner Arnd Geiwitz war schon 2014 bei der ersten Weltbild-Pleite als Insolvenz-Verwalter tätig. Welche Folgen die Insolvenz für die Weltbild-Gruppe habe, sei noch unklar, so die "Wiwo". Das Unternehmen handelt online, via Katalog und in Filialen mit Büchern und Nonfood-Artikeln.
wiwo.de
Druckschluss: CEO Thomas Rathnow verlässt nach 20 Jahren Penguin Random House. Er hatte sich bereits im Februar 2023 "aus persönlichen Gründen" in eine Auszeit verabschiedet, aus der er nicht zurückkehrt. Rathnow wirkte seit 2018 als CEO, zuvor war er in zahlreichen Führungsjobs tätig. Als Interims-Chefs machen Britta Egetemeier, Verlegerin Penguin Blanvalet, und Thomas Pichler, CFO und COO von Penguin Random House weiter.
boersenblatt.net
Im Roman-Debüt von Stephan Schäfer gibt es “einfach nichts Hässliches”, rezensiert Claudia Tieschky.
Wohlfühlwelt: Der frühere G+J-Chef Stephan Schäfer bringt in seinem ersten Roman 25 letzte Sommer die "sanfte Hamburger Seelenwellness-Kompetenz" von "Brigitte" mit dem "Genießerblick" von "Schöner Wohnen" und den "Entschleunigungsseufzern" bei der Lektüre von "Landlust" zusammen, schreibt Claudia Tieschky in der "Süddeutschen". In der von Schäfer beschriebenen Welt gebe es "einfach nichts Hässliches", alles sei "direkt instagrammable", es scheine, als sei der Erzähler "in eine andere Realität gefallen". Das 176-seitige Werk erscheint heute im Ullstein-Verlag.
sueddeutsche.de (€), ndr.de (Schäfer über sein Buch, 5-Min-Video), turi2.de (Background)
Klima-Comic: Der Panini Verlag bringt die deutsche Version des Umweltschutz-Comics "Der wichtigste Comic der Welt – Geschichten zur Rettung des Planeten" in die Läden. Über 300 Promis und Kunstschaffende, darunter Umweltschützerin Luisa Neubauer, Musiker Paul McCartney und Comedian Ricky Gervais, tragen Geschichten dazu bei, die von Comic-Größen gezeichnet wurden. Ein Teil der Erlöse kommt Umweltprojekten zu Gute.
panininewsroom.de
Hör-Tipp: Die "Spiegel"-Bestseller-Listen geben Leserinnen wichtige Orientierung, weil auch die Beschäftigten im Buchhandel "immer weniger Zeit haben werden, mit den Leuten länger zu sprechen", sagt Buchhändlerin Angelika Siebrands im Podcast "Alles Buchmarkt". Sie ist Vorständin des Einkaufsverbands ebuch, der die Erstellung der Listen nach der Insolvenz des Harenberg-Verlags kurzfristig übernommen hat. Vor allem Menschen, die wenig lesen, griffen bevorzugt zu Titeln der Bestseller-Liste.
letscast.fm (51-Min-Audio), turi2.de (Background)
"Wer das politische Machtspiel nicht beherrscht, wird auf keinen Fall Bundesminister oder Ministerialdirektor. In der Politik geht es oft darum, die Ellenbogen auszufahren. Es gibt Intrigen, Verletzungen. Die muss man irgendwie aushalten können."
Wolfgang Ainetter, früherer Kommunikationschef im Verkehrsministerium von Andreas Scheuer, hat eine "fiktive, bitterböse Satire" über Lügen und Intrigen im Berliner Regierungsviertel geschrieben. Im Focus-Online-Interview sagt er, Politik sei "mitunter unfreiwillige Realsatire".
focus.de
Zitat: Astrid Böhmisch, Chefin der Leipziger Buchmesse, will auch kleinen Verlagen eine Bühne geben.
"Nicht nur die Größten sollen die lauteste Stimme haben!"
Astrid Böhmisch, Chefin der Leipziger Buchmesse, verspricht im "Börsenblatt"-Interview, auch kleineren unabhängigen Verlagen eine Bühne zu geben. Auf klassischen Medien möchte sie aktiv zugehen, um mit neuen Kooperationsmodellen dem Strukturwandel Rechnung zu tragen.
boersenblatt.net
Kaputt-Kultur: 15 Autorinnen kritisieren in einem offenen Brief an den ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke die Streichung von Kultur- und Literatursendungen im ARD-Programm, insbesondere beim SWR und BR. Ihr Appell: "Macht nicht kaputt, was Kultur macht." In dem Schreiben, das die Schriftstellervereinigung Pen veröffentlicht, ist von einem "Kahlschlag von Anspruchsvollem und Nachdenklichem" die Rede. Der "Angriff auf die Programmvielfalt" sei ein "Angriff auf die demokratische Verfasstheit unseres Landes".
sonntagsblatt.de, boersenblatt.net, pen-deutschland.de (Offener Brief)
Konter gegen Rechts: Mehr als zwei Dutzend Promis aus Show, Wirtschaft und Gesellschaft positionieren sich im "stern" gegen Rechtsextremismus. In der "Zeit" schreiben 20 Kinder- und Jugendbuchautorinnen über ihren Umgang mit der aktuellen politischen Lage. An der Spitze der "stern"-Testimonials steht Schlagersängerin Helene Fischer, die schreibt: "Diskriminierung, Rassismus, Hass und Gewalt vergiften unsere Gesellschaft. Wir müssen unsere Werte und unsere Demokratie jetzt verteidigen und dürfen das Feld nicht den Antidemokraten überlassen." Moderator Florian Silbereisen appelliert: "Wir müssen dafür sorgen, dass niemand Angst haben muss – egal, woran er glaubt, woher er kommt oder wen er liebt." Panikrocker Udo Lindenberg sieht in den Anti-Rechts-Demos der vergangenen Wochen eine klare Botschaft an die Politik: "Menschenrechte statt rechte Menschen, bunt statt braun, Naziland ist abgebrannt, und das soll auch so bleiben." Auch Führungskräfte aus der Wirtschaft äußern sich: Weleda-Chefin Tina Müller schreibt: "Geschichte darf sich nicht wiederholen. Nie wieder ist jetzt!" SAP-Chef Christian Klein gibt mit Blick auf den Fachkräftemangel zu bedenken: "Wir müssen in Deutschland sehr vorsichtig sein, dass wir nicht irgendeine Form von Diskriminierung zulassen oder uns mehr auf die rechte Seite bewegen, denn wir brauchen Talente."
Kinderbuchautorin Cornelia Funke schreibt in der "Zeit", sie habe lange gedacht, Deutschland sei "immun gegen faschistische Versprechen", die Ereignisse der Vergangenheit müssten "doch ein mächtiger Impfstoff sein, der jedes rechte Virus sofort abtötet". Selbstkritisch fragt sie: "Haben wir zu selten von Helden erzählt, die eine andere Sprache sprechen, anders aussehen, andere Dinge glauben als wir?" "Sams"-Erfinder Paul Maar erinnert sich an seine Kindheit im Zweiten Weltkrieg, in der er sich "oft lesend in eine Fantasiewelt geträumt" habe, um "das Elend um mich herum" zu vergessen. Er hoffe, dass seine Bücher Kindern heute "eine innere Insel bieten, auf der sie sich zurückziehen und beschützt fühlen dürfen".
stern.de (€), t-online.de (Zusammenfassung), zeit.de (€)
(Foto: Cover "Stern", Screenhot "Zeit"; Montage: turi2)
Ausgebucht: Das Fachmagazin "Buchreport" hat zum Jahresbeginn seinen Betrieb eingestellt. Im Dezember hieß es noch, es solle ein Käufer gesucht werden. Grund ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens des Mutterverlags Harenberg. Insolvenzverwalter Stefan Conrads teilt mit: "Eine Fortführung des Betriebs ist aufgrund der finanziellen Lage nicht möglich." Für den "Buchreport" werde "eine neue Perspektive geprüft".
boersenblatt.net, buchreport.de (Verabschiedung), turi2.de (Background)
Keine Gesinnungsgemeinschaft: Die Sprecherin der Autorenvereinigung PEN Berlin, Eva Menasse, ärgert sich in der "Zeit" darüber, dass "Verstärker im Feuilleton" Meinungsverschiedenheiten im Verband "zur Krise des PEN Berlin aufblasen". Der Historiker Ernst Piper hatte Ende November seinen Austritt verkündet und dies u.a. mit der israelkritischen Haltung des Verbands begründet. Menasse schreibt, Pipers Differenzen beruhten auf "zugespitzten Unterstellungen", nicht wenige Mitlieder werfen dem Verband "mangelnde Solidarität mit Israel vor, andere kritisieren uns, wir seien zu proisraelisch". Streit sei quasi der "Gründungssound".
zeit.de (€), turi2.de (Background)
Harenberg-Verlag stellt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens und sucht einen Käufer für sein Kernprodukt, das Fachmagazin "Buchreport". Der Geschäftsbetrieb solle bis auf Weiteres fortgeführt werden. Der Verlag sei "direkt und indirekt von der Schieflage der gesamten Busch Glatz Gruppe betroffen", heißt es. Die Firmengruppe Busch Glatz, zu der auch "Meedia" gehört, hatte Harenberg 2021 vom "Spiegel" übernommen.
buchreport.de, boersenblatt.net, turi2.de (Background)
Matthias Wegner, 86, ist tot. Er war Verleger und Publizist, hat zahlreiche Bücher verfasst und für Zeitungen wie "FAZ" und "NZZ" über Theater und den Buchmarkt geschrieben. Davor war er ab 1969 Verlegerischer Geschäftsführer der Rowohlt-Verlage und von 1985 bis 1990 Programmgeschäftsführer des Bertelsmann Buchclubs.
faz.net (€)