
Kleiner Hund mit großer Botschaft: Der Comic-Verlag Story House Egmont und Hundetrainer Martin Rütter arbeiten zum 60. Geburtstag von "Idefix", dem Hund von "Obelix", zusammen. Der Verlag unterstützt Rütters Verein "Adoptieren statt Produzieren e.V." mit 10.000 Euro. Der Verein setzt sich für Tiere in Not und die Aufklärung über die Probleme der Massenzucht und illegalen Welpenhandel ein. Geplant ist auch eine gemeinsame Social-Media-Kampagne. "Idefix" ist selbst ein adoptierter Straßenhund und verkörpere damit das Motto des Vereins, heißt es zur Kooperation.
presseportal.de
(Bild: Egmont Ehapa Media GmbH)

Elektro-Update: Das Kultauto "313" von Donald Duck wird elektrisiert. Weil sein geliebter Oldtimer nicht mehr den aktuellen Umweltauflagen entspricht, rüstet Donald sein Fahrzeug im "Lustigen Taschenbuch" mit einem selbstentwickelten "multifunktionalen Fahrzeugvergrünerungsbausatz" zum E-Auto um. Damit beweise er "einmal mehr, dass Fortschritt und Chaos oft Hand in Hand gehen", sagt "LTB-Verleger" Jörg Risken. Donald ist damit wohl ein Vorreiter in Sachen Verkehrswente.
presseportal.de
(Bild: Egmont Ehapa Media / Disney)

Buchfreundschaft: Die Frankfurter Buchmesse stellt ihre Markenkommunikation neu auf und beauftragt nach einem mehrstufigen Pitch Scholz & Friends als neue Lead-Agentur. Das Berliner Büro der Agenturgruppe übernimmt ab November die kreative Kommunikation und löst damit nach 13 Jahren die Frankfurter Agentur Vier für Texas ab. Scholz & Friends soll die Präsenz der Buchmesse in neuen Märkten wie Südostasien und Osteuropa stärken. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Ausbau des Adaptionsgeschäfts, digitalen Services und den Social-Media-Präsenzen.
boersenblatt.net

Hör-Tipp: Bestseller-Autor Sebastian Fitzek spricht im OMR Podcast über seinen Werdegang und die Mechanismen des Buchgeschäfts. Der Bestseller-Autor musste für seinen ersten Psychothriller 15 Verlage anschreiben – zwölf lehnten ihn ab. Heute rät Fitzek angehenden Schriftstellern, für gute Fragen zugänglich zu sein und lange im "Brotberuf" zu bleiben, da "Geschichten immer durch Kontakte mit Menschen entstehen".
open.spotify.com (90-Min-Podcast), omr.com (Zusammenfassung)
(Foto: IMAGO / Kessler-Sportfotografie)

Homines oeconomici: "The Pioneer"-Gründer Gabor Steingart legt gemeinsam mit dem Publizisten Christoph Keese den Klassiker "Wohlstand für alle" von Ludwig Erhard neu auf. Die Initiative ziele darauf ab, "den ökonomischen Sachverstand zurück in die Mitte der Gesellschaft" zu bringen, schreibt Steingart. Zielgruppe sind Schüler, Studierende und Auszubildende. Parallel zur Buchneuauflage entsteht eine digitale "Pioneer Academy" mit Erfolgsgeschichten von Unternehmern. Steingart ruft dazu auf, sich als "Academy Partner" und Mitherausgeber des Buches mit 1.000 Euro oder als "Academy Founder" mit 10.000 Euro zu beteiligen.
per Mail, thepioneer.de (Campagnen-Seite)
(Foto: Oberauer)

Fachlich gesichert: Thalia-Tochter Lehmanns Media hat ein bindendes Angebot zur Übernahme wesentlicher immaterieller Vermögenswerte der insolventen Mediengruppe Stein abgegeben. Mit der Transaktion sollen die Kundenbeziehungen von insgesamt neun Gesellschaften der Mediengruppe nahtlos fortgeführt werden. Geschäftsführer Christoph Bertling will Lieferanten- und Kundenbeziehungen langfristig sichern und neue Fachinformationslösungen anbieten. Die Transaktion steht noch unter Kartell-Vorbehalt. Seit Mitte September hatten Tochterfirmen der Mediengruppe Stein und Anfang Oktober auch die Dachgesellschaft Insolvenz angemeldet. Von der Insolvenz sind auch zahlreiche Fachverlage als Lieferanten der Mediengruppe betroffen.
boersenblatt.net, turi2.de (Background)
Kurz und KNAckig: Warum Wolfram Weimer “Digitalen Kolonialismus” falsch versteht.

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer verwendet den Begriff des “Digitalen Kolonialismus” falsch, urteilt KNA-Redakteurin Jana Ballweber mit Blick auf die Rede Weimers auf der Frankfurter Buchmesse. Dort hatte er das Abschöpfen von urheberrechtlich geschützten Inhalten durch KI-Konzerne als “Kolonialismus” bezeichnet. Ballweber kritisiert in unserer Kolumne Kurz und KNAckig, dass Weimer die rassistische Komponente und die Ausbeutung des Globalen Südens mit diesem Vergleich verkennt. Sie argumentiert, dass Digitaler Kolonialismus tatsächlich existiert, aber anders aussieht.
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"Tech-Giganten bedienen sich aus dem Fundus geistigen Eigentums rund um den Globus. So werden Kulturen weltweit zu vermeintlichen Rohstofflieferanten degradiert und schamlos ausgebeutet. Das ist digitaler Kolonialismus, den wir nicht länger hinnehmen dürfen."
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer wettert zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse gegen "geistigen Vampirismus" und wirbt für seinen "Plattform-Soli" sowie Regulation, die Urheberrechte wirklich schützt.
boersenblatt.net
(Foto: Frankfurter Buchmesse / Marc Jacquemin)

Papier statt TV: Buch-Riese Bastei Lübbe wirbt Julia Kikillis als Leiterin der Unternehmenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit bei RTL Deutschland ab. Sie war bei der Sendergruppe seit 2008 tätig und hat dort zuletzt als SVP Kommunikation Unterhaltung und Sprecherin von Vox und RTL+ gewirkt. Bei Bastei Lübbe soll sie neben der PR auch Events verantworten und direkt an den Vorstand um Soheil Dastyari berichten. Sie folgt auf Barbara Fischer, die nach mehr als 36 Jahren im Unternehmen in den Ruhestand geht.
buchmarkt.de
(Foto: Luise Grellert)

Hör-Tipp: Moderatorin Bärbel Schäfer lädt im neuen Podcast "Die 30-Minuten-WG" von "stern" und Penguin Random House zum wöchentlichen Bücher-Talk. Das Format verspricht "spannende, informative, überraschende, lustige, nachdenkliche und unterhaltsame Gespräche" mit Autorinnen und Büchermachern. Der Podcast ist aus der gleichnamigen Gesprächsreihe auf der Frankfurter Buchmesse hervorgegangen. Zum Auftakt werden drei Talks von 2022 und 2023 mit Psychotherapeutin Stefanie Stahl, Modedesigner Guido Maria Kretschmer und Psychologe Mitja Back recycelt.
penguinrandomhouse.de, plus.rtl.de, open.spotify.com
boersenblatt.net
(Bild: Penguin Randonhouse)

Dunkel & Romantisch: Die designierte Chefredakteurin der "Frankfurter Rundschau", Sabrina Hoffmann, kündigt vor ihrem Start im Tageszeitungsjournalismus ihr literarisches Debüt im Genre "Dark Romance" an. Zur Frankfurter Buchmesse im Herbst 2026 erscheint im Verlag Phantorion ihr Roman "The Code of You", in dem eine junge Literaturwissenschaftlerin von einer Künstlichen Intelligenz verfolgt und zugleich unwiderstehlich von ihr angezogen wird. Vielleicht ein Vorgeschmack darauf, wie Hoffmann Leser künftig an die "FR" binden will.
phantorion.de, turi2.de (Wechsel zur "FR")
(Foto: Ippen Media)

Fachmedien-Beben: Bei der Mediengruppe Stein deutet sich eine der größten Insolvenzen im Handel mit wohl starken Auswirkungen auf die Fachmedienbranche an, berichtet das "Börsenblatt". Nach Insolvenzen von fünf Tochterfirmen im vergangenen Monat hat nun auch die Dachgesellschaft Insolvenz-Antrag gestellt. Zudem sind der E-Book-Händler Ciando, Bibliotheken-Lieferant F. Delbanco und der Fachliteratur-Dienst IMS neu betroffen. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist Mike Westkamp.
boersenblatt.net, turi2.de (Background)

Bringt den Stein ins Rollen: Nach Insolvenz der A. Stein'sche Buchhandlung aus Werl haben weitere Töchter der Mediengruppe Stein Insolvenzeröffnungsverfahren eingeleitet, meldet "Börsenblatt". Betroffen seien die Töchter Literaturservice Stein Leipzig, Fachbuch Richter und Massmann aus Werl sowie der Solon Buch-Service aus Berlin. In allen Fällen wurde Rechtsanwalt Mike Westkamp von der Kanzlei Görg als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt.
boersenblatt.net, turi2.de (Background)

Ungebucht: Die A. Stein'sche Buchhandlung aus Werl hat in dieser Woche Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen betreibt laut Website fünf Buchhandlungen und ist auch in der Abo-Vermarktung von Zeitschriften aktiv. Der Insolvenzverwalter will das Unternehmen sanieren und den Betrieb vollumfänglich weiterführen.
boersenblatt.net
(Foto, Symbolbild: IMAGO / blickwinkel)

Verbucht: David Schraven, Gründer und Publisher von Correctiv, bringt die Geschichte des gemeinwohlorientierten Medienhauses in Buchform heraus. "Die Correctiv-Story" ist ein "journalistischer Erlebnisbericht" sowie ein "Werkstattbericht über den Medienwandel und ein Aufruf, sich einzumischen". Die Lesenden erfahren, wie investigatives Arbeiten heute funktioniert und wie sich journalistische Formate verändern müssen. Das Buch mit 352 Seiten erscheint am 6. Oktober für 25 Euro.
correctiv.org, shop.correctiv.org (Vorbestellung)
(Bild: Correctiv)

Nur Media Control hat die Sommer-Lektüre der Deutschen! Die beiden bestverkauften Bücher Sachbuch und Belletristik mit einer extra verlängerten Leseprobe hier bei Media Control.

Wirft den Huth in den Ring: Der Unternehmenssprecher von Axel Springer, Peter Huth, veröffentlicht am Montag den Medienroman "Aufsteiger". Auf 336 Seiten beleuchtet er Machtkämpfe, Eitelkeiten und Lebenslügen in der Medienbranche, verbunden mit Themen wie Fake News und moralischen Konflikten. Der Verlag Droemer Knaur beschreibt das Werk als "scharf beobachteten, pointierten Gesellschaftsroman über Ambition, Verblendung und Menschen, die verzweifelt versuchen, oben zu schwimmen". Vor seinem Wechsel auf die PR-Seite war Huth bei Springer u.a. Chefredakteur der "B.Z.", Vize-Chef von "Bild" und Chefredakteur der "Welt am Sonntag".
newsroom.de, kress.de, droemer-knaur.de (Leseprobe)
(Cover: Droemer-Knaur, Foto: Axel Springer, Montage: turi2)

Klaut Claude? Die KI-Firma Anthropic beendet in den USA einen Rechtsstreit mit Autoren ums Urheberrecht mit einem Vergleich. Im Falle einer Verurteilung hätten dem Unternehmen Schadenersatzzahlungen in Milliardenhöhe gedroht. Die Autoren hatten der Firma vorgeworfen, Raubkopien von Büchern zum Training ihres KI-Assistenten Claude verwendet zu haben. Über die Details des Vergleichs wurde Stillschweigen vereinbart.
handelsblatt.com, ai-at-media.de, arstechnica.com

Mord ahoi! TV-Sender RTL zeigt am 2. September den dritten Film der Schmunzelkrimi-Reihe "Miss Merkel". Diesmal ermittelt die "detektivische Ex-Kanzlerin" auf einem Kreuzfahrtschiff voller Krimi-Autoren, von denen der Megastar schon den ersten Abend nicht überlebt. Selbst ohne Florian Silbereisen an Bord wird die Ozean-Reise damit zum "Albtraumschiff".
media.rtl.com
(Bild: RTL)

Lese-Tipp: Science-Thriller-Autor Marc Elsberg erzählt im "Zeit-Interview, dass er KI als eine Art Sparringspartner nutzt, um seine Recherchen strukturiert in Schriftform zu bringen. "Mein Versuch, zu erklären, was ich will, zwingt mich zugleich, präzise zu sein. Und manchmal bekomme ich sogar ganz gute oder witzige Antworten." Detail-Recherchen lasse er sich von der KI servieren, nicht ohne die Ergebnisse zu überprüfen: "Die KI ist ein fleißiger Praktikant, dem man ständig auf die Finger schauen muss, der aber doch oft Zeit spart." Figuren oder Szenen entwerfen zu lassen, klappe dagegen bisher mehr schlecht als recht.
zeit.de (€)
(Foto: IMAGO / Manfred Segerer)

"Beim Schreiben hatte ich immer meine Zahnärztin im Kopf – also jemanden, der absolut nichts mit der Werbebranche zu tun hat. Denn mein Anspruch ist, dass "Am Ende" über unsere Bubble hinaus gelesen wird. Wenn das nicht klappt, habe ich etwas falsch gemacht."
Werbe-Legende Jean-Remy von Matt erzählt im "Campaign"-Interview, dass er mit seinem Buch "Am Ende. Erlebnisse und Erkenntnisse aus meinem kreativen Leben" kein weiteres Werbefachbuch schreiben wollte, sondern eines, in dem sich "Unterhaltung und Inspiration die Waage halten".
campaigngermany.de (€)
(Foto: Foto: AEDT / Action Press / picturedesk.com)

Lese-Herbst: Jeff Kinney, Autor der Bestseller-Reihe "Gregs Tagebuch", und die "Zeit" starten eine Kooperation mit dem Ziel, Kinder fürs Lesen zu begeistern. Im Kindermagazin "Zeit Leo" erscheinen ab November eine regelmäßige Kolumne des US-Autors und interaktive Inhalte rund um seine berühmte Figur. Noch vor Erscheinen von Teil 20 von "Gregs Tagebuch" druckt die "Zeit" einen Auszug. Es ist das erste Mal, dass der Autor, der in Deutschland bei Bastei Lübbe erscheint, mit einem Medienhaus kooperiert.
zeit-verlagsgruppe.de, bastei-luebbe.de
(Foto: Jonas Schöpf/Zeit)

Zahl des Tages: Die 600. Ausgabe von Disneys "Lustiges Taschenbuch" veröffentlicht Egmont Ehapa am 29. Juli. Die Comic-Reihe erscheint seit knapp 58 Jahren. Die Hauptreihe mit 13 Ausgaben pro Jahr enthält immer deutsche Erstveröffentlichungen. Daneben gibt es zahlreiche "LTB"-Ableger, Sonder- und Sammler-Editionen – insgesamt 65 Bände pro Jahr, von denen zusammen 3,5 Mio Ausgaben verkauft werden.
presseportal.de
(Bild: Egmont Ehapa Media; Montage: turi2)

Vergoldete Bücher: Buch-Konzern Bastei Lübbe schließt das Geschäftsjahr 2024/25 mit einem Umsatzwachstum von 3,7 Mio Euro auf 114 Mio Euro ab. Als operativer Gewinn (EBIT) bleiben 17,1 Mio Euro, ein Plus von stolzen 22,4 %. "Die beiden Pfeiler unserer Wachstumsstrategie Community-getriebene Geschäftsmodelle sowie Digitale Angebote und Services haben sich als nachhaltig performant erwiesen und zeigen weiteres Potenzial", sagt Bastei-Lübbe-Chef Soheil Dastyari. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Konzern mit einem Umsatzplus von bis zu 10 %.
buchmarkt.de, unternehmen.bastei-luebbe.de
(Foto: Federico Gambarini / dpa / picturedesk.com)

Conni korrigiert: Der Carlsen-Verlag reagiert auf Berichte, er würde juristisch gegen alle Memes mit seiner Kinderbuchfigur "Conni" vorgehen. Lediglich bei "menschenverachtender, rassistischer, gewaltverherrlichender und pornografischer Verwendung" der Figur fordere man, "das jeweilige Meme aus dem Netz zu löschen", schreibt der Verlag bei Linked-in. Bei unerlaubter werblicher Nutzung weise Carlsen auf die Urheberrechtsverletzung hin, woraufhin die Memes in der Regel gelöscht würden. "Ein gerichtliches Vorgehen war bisher noch nicht erforderlich." Man freue sich, dass die Figur "Conni" "sehr viele Menschen zu verspielten und lustigen Beiträgen im Internet inspiriert", jedoch gelten auch dabei "klare Regeln".
linkedin.com via spiegel.de, turi2.de (Background)
(Illustration: Janina Görrissen mit Marc Rueda / Carlsen-Verlag)

Conni kontert: Der Carlsen-Verlag geht mit Abmahnungen gegen Memes mit seiner Kinderbuch-Figur "Conni" vor. Im Netz verbreiten sich seit Längerem zahlreiche, oft KI-generierte Parodien der Kinderbuch-Cover, etwa "Conni erwischt Jens Spahn beim Maskendeal" oder "Conni lässt Friedrich Merz die Drecksarbeit machen". In einer Stellungnahme weist der Verlag darauf hin, dass man "keine Genehmigungen zur Erstellung von Memes" erteile. Insbesondere bei menschenverachtenden, rassistischen oder sexualisierten Darstellungen behalte sich Carlsen rechtliche Schritte vor. Auch kommerzielle oder politische Nutzungen seien nicht zulässig.
wiwo.de, welt.de, carlsen.de
(Bild: Carlsen-Verlag)

Versalzene Story: Der britische "Observer" wirft Schriftstellerin Raynor Winn vor, dass ihr als Sachbuch klassifizierter Bestseller Der Salzpfad nicht wie bisher behauptet auf ihrer eigenen Lebensgeschichte beruhe. Sowohl ihre Obdachlosigkeit infolge einer Fehlinvestition, als auch die lebensgefährliche Krankheit ihres Mannes sollen zumindest in Teilen Fiktion sein. Zudem heiße "Raynor Winn" eigentlich Sally Walker. Dem "Guardian" sagt sie, der Bericht sei "höchst irreführend", sie erwäge rechtliche Schritte. Nächste Woche kommt die Verfilmung ihres Werks in die deutschen Kinos.
sueddeutsche.de (€), observer.co.uk, theguardian.com
(Foto: IMAGO / Future Image)

KI-Monster: Kreative in der Schweiz wehren sich mit einem Brief an Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann gegen eine Kampagne des Telco-Konzerns, in der es um ein KI-generiertes Kinderbuch geht. Das Werk "Die Monsterprinzessin" war zunächst in einem Swisscom-Spot zu sehen, in dem ein Vater das Buch für seine Tochter per KI erstellt. Nun gibt es das Buch mit 6.000 Auflage auch zu kaufen und als PDF-Download. Zudem ruft der Konzern Kinder auf, selbst per KI Geschichten schreiben zu lassen. Die Schweizer Verlagsbranche ist schwer verärgert: Kinder würden manipuliert, die prekären Arbeitsbedingungen in der Buchbranche verschlechtert, so der Vorwurf.
boersenblatt.net
(Bild: Swisscom, Montage: turi2)

Zahl des Tages: Rund 1 Mio Informationen zu jüdischen Autorinnen und Autoren, die von 1933 bis 1945 unter Verfolgung in Berlin gelebt haben, umfasst das neue Digital-Archiv DAjAB. Es enthält Tausende bisher unbekannte oder unerforschte Texte, Fotos, Originaldokumente und Interviews. Angesiedelt ist das Projekt bei der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder.
boersenblatt.net, dajab.de

Nächste Generation: Hörspiel-Verlag Europa beendet die Hörspielreihe "Hanni und Nanni" in ihrer bisherigen Form nach 53 Jahren. Mit Ein Hoch auf Hanni und Nanni erscheint heute die 80. und letzte Folge unter der Regie von Heikedine Körting (Mitte) mit Regine Lamster (links) und Manuela Dahm (rechts) als Sprecherinnen der Zwillingsschwestern – alle drei sind seit der ersten Folge dabei. Ab Herbst soll eine moderne Neuauflage mit neuen Stimmen erscheinen, inspiriert durch die Original-Geschichten von Enid Blyton.
musikwoche.de, boersenblatt.net
(Bilder: Europa; Montage: turi2)

Nürnberger Nähe? Der Verlag Nürnberger Presse gibt ein autobiografisches Buch des Nürnberger SPD-Oberbürgermeister-Kandidaten Nasser Ahmed heraus, lektoriert vom Chefpublizisten der "Nürnberger Nachrichten", Alexander Jungkunz. "Übermedien"-Redakteurin Lisa Kräher sieht darin einen Fall von "fragwürdiger Nähe zwischen Lokalpolitik und Lokaljournalismus". Jungkunz argumentiert, er schreibe nicht über Kommunalpolitik, seine Unabhängigkeit "war und bleibt daher gewahrt". Über Buchprojekte anderer Politiker aus der Region würde der Verlag "im Einzelfall entscheiden" und dabei "sicherlich Politiker aller demokratischen Parteien gleich behandeln".
uebermedien.de (€)
(Bild: VNP, Montage: turi2)

Doppelt keine Ahnung: Der SWR unterliegt im Rechtsstreit mit dem Piper Verlag um den Titel "Nie wieder keine Ahnung", teilt Piper-Anwalt SKW Schwarz mit. Unter dem Titel hatte der SWR in der Sendung "Planet Schule" 2009 und 2011 Beiträge zu Malerei und Architektur ausgestrahlt. 2021 veröffentlichte Piper ein Sachbuch mit dem Titel "Nie wieder keine Ahnung", das Grundwissen zu Politik, Wirtschaft und Kultur vermittelt. Der SWR hatte Piper auf Unterlassung, Schadensersatz und Rückruf des Buchs verklagt. Das Landgericht Stuttgart hatte der Klage stattgegeben, das OLG Stuttgart wies sie dagegen ab. Nun hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass trotz identischer Titel keine Verwechslungsgefahr bestehe, weil Sendereihe und Buch unterschiedlichen Werk-Arten angehören.
skwschwarz.de

Verlegerin statt Intendantin: Der Carlsen Verlag in Hamburg macht Medienmanagerin Sandra Harzer-Kux zur Geschäftsführerin. Sie führt den Verlag, in dem Bestseller wie die "Harry Potter"- und die "Percy Jackson"-Reihe erscheinen, gemeinsam mit Joachim Kaufmann. Damit schlägt die Managerin im Wortsinn ein neues Kapitel auf: Zuletzt war sie als Kandidatin für die NDR-Intendanz angetreten, war aber am Votum des Rundfunkrats gescheitert. Zuvor war sie lange bei Bertelsmann-Tochter Gruner + Jahr und dort Geschäftsführerin des Agentur-Ablegers Territory. Christian Schumacher-Gebler, CEO der deutschen Bonnier-Gruppe, zu der Carlsen gehört, begrüßt sie in der Buchbranche mit den Worten: "Mit Sandra Harzer-Kux konnten wir für Carlsen eine verlegerische Geschäftsführerin gewinnen, die eine große Sympathie für die Medienbranche mitbringt und unter Beweis gestellt hat, große und komplexe Organisationen gut zu führen."
meedia.de
Discoduck: Comic-Verlag Egmont Ehapa bringt ein "Lustiges Taschenbuch" zum Thema "Schlager" heraus. Der Sonderband verspricht "hitverdächtige Geschichten" von Donald Duck und Co sowie Tipps und Tricks, wie die nächste Schlagerparty zum Erfolg wird. Ganz oben auf der Schlager-Playlist in Entenhausen stehen wohl Gassenhauer wie "Jenseits von Enten", "Onkel Donald hat 'ne Farm", "Talerlos durch die Nacht" und "Schuld war nur der Ducka Nova".
presseportal.de, egmont-shop.de
(Bild: Egmont Ehapa Media GmbH/Disney; Montage: turi2)

Bekommt Asyl: "Welt"-Herausgeber Ulf Poschardt findet einen neuen Verlag für sein Buch "Shitbürgertum". Der Westend Verlag bringt das Werk ab 22. April in den Buchhandel. Ursprünglich sollte der Essay-Band im zu-Kampen-Verlag erscheinen, der Verlag machte jedoch einen Rückzieher, weil der Text "zu sehr in Richtung Polemik" tendiere. Poschardt veröffentlichte sein Werk daraufhin selbst über Amazon, wo es sich bisher rund 40.000 Mal verkauft hat.
boersenblatt.net, turi2.de (Background)
(Foto: Mirjam Reither / picturedesk.com; Montage: turi2)

Buch-Exit: Der Heyne Verlag beendet vorerst den Vertrieb des Bestsellers "Ein Leben zählt nichts – als Frau im arabischen Clan", berichtet der "Spiegel". Das Magazin zitiert eine Verlagssprecherin, wonach man das Buch seit Dienstag nicht mehr ausliefere. Nachbestellungen seien nicht mehr möglich, im Online-Handel sei das Buch vorerst weiter sichtbar. Laut "Spiegel" reagiere der Verlag damit auf Recherchen des Nachrichten-Magazins, das Zweifel an den Darstellungen der Autorin Latife Arab angemeldet hatte. Arab hatte gegen Teile der "Spiegel"-Recherche eine Einstweilige Verfügung erwirkt.
spiegel.de (€), turi2.de (EV)

Bin ich noch drin, oder was? Ex-Tennis-Star Boris Becker schreibt seine Gefängnis-Memoiren. In Deutschland, Österreich und der Schweiz erscheint das Buch am 10. September bei Ullstein extra. Unter dem Titel "Inside. Gewinnen, verlieren, neu anfangen" schildert er sein Leben hinter Gittern "in zwei der härtesten Gefängnisse Englands". "Zum ersten Mal erzähle ich hier meine Wahrheit, ungefiltert, unmaskiert und mit meinen eigenen Worten", sagt Becker.
boersenblatt.net
(Foto: IMAGO / ABACAPRESS / Alessandro Garofalo)

Neues Kapitel: Das Fachmagazin "Börsenblatt" erstellt künftig das jährliche Ranking "Die 100 größten Verlage". Herausgeber MVB übernimmt das Ranking vom insolventen Harenberg Verlag. Die Liste soll im Juni erscheinen und zusätzlich zur Bestenliste als umfassenderes PDF verkauft werden. MVB plant, die Daten mit bestehenden Angeboten wie dem Verzeichnis Lieferbarer Bücher zu verknüpfen.
mvb-online.de

"Erstaunlicherweise sind die Mediensparten nach wie vor recht selbstbezogen und agieren stark in ihrer eigenen Welt – dies gilt sicher auch in vielen Teilen für die Buchbranche. Die Medieninhalte und deren Protagonisten sind jedoch schon längst flexibler und fluider als ihre Kreateure oder Produzenten."
Bastei-Lübbe-Chef Soheil Dastyari sagt im "Börsenblatt"-Interview, dass es "zunehmend zum entscheidenden Erfolgsfaktor" werde, sich veränderndes Medien- und Konsumverhalten immer wieder zu erkennen und stets neu und markengerecht zu bedienen.
boersenblatt.net
(Foto: Federico Gambarini / dpa / picturedesk.com)

Frankfurt calling: CEO Gerrit Klein und der Verlag GeraNova Bruckmann gehen nach gut zweieinhalb Jahren getrennte Wege. Klein verlasse das Unternehmen "im besten gegenseitigen Einvernehmen". Er wolle "aus persönlichen Gründen" nach Frankfurt ziehen. Künftig sieht die GNB-Leitung wie folgt aus: Verleger Clemens Schüssler übernimmt als CEO. An ihn berichten Head of Magazine Brands Markus Pilzweger, Head of Book Publishing Matthias Walter, Finanzchef Erhan Sürücü und Martina Diemann, Head of Digital Services and Development.
kress.de
Flüchtige Lektüre: Kanzler Olaf Scholz hat im 700-Seiten-Buch von Vorgängerin Angela Merkel bisher "nur etwas drin gestöbert", es aber noch nicht ausführlich gelesen, sagt er dem "stern". Er werde das Buch aber "bestimmt" noch lesen. Merkel habe ihm ein Exemplar "mit sehr freundlichen Grüßen" zugeschickt. Eigene Memoiren schreiben, will Scholz vorerst nicht – das Buch würde eh sehr dünn werden: Scholz ist ja für sein schlechtes Gedächtnis bekannt.
stern.de (€), spiegel.de
(Foto: IMAGO / Avalon.red / Soeren Stache)
Lese-Schwäche: US-Professoren berichten dem Magazin "The Atlantic", dass immer mehr Studierende an Elite-Unis nicht in der Lage seien, ganze Bücher zu lesen. Mit langen oder schwierigen Texten konfrontiert, würde der akademische Nachwuchs oft resignieren. Ein dickes Buch als Angstgegner – ein Gefühl, das auch die Rezensenten des 700-Seiten-Wälzers von Angela Merkel kennen.
boersenblatt.net, theatlantic.com
(Symbolbild: IMAGO / Panthermedia)

Merkel-Move: Angela Merkel stellt sich zur Bewerbung ihrer Memoiren einem Interview mit Comedienne Hazel Brugger. Laut Brugger sei es Merkels Wunsch gewesen, mit ihr zu sprechen. Die Altkanzlerin verrät u.a., dass sie zu Hause kocht und ihr Mann sich um die Wäsche kümmert. Man kann Merkel also nicht vorwerfen, nach ihrer Kanzlerschaft schmutzige Wäsche zu waschen.
blick.ch, youtube.com (66-Min-Video)
(Bild: Screenhot YouTube)

Zahl des Tages: Stolze 450 Euro kostet das Buch "Apple Music: 100 Best Albums", das Apple zusammen mit dem Verlag Assouline herausgibt. Das Coffee-Table-Book mit Goldrand im Acrylschuber wiegt 3,6 kg, ist auf 1.500 Exemplare limitiert und stellt auf 208 Seiten 100 ausgewählte Alben der Musikgeschichte vor.
assouline.com via connect-professional.de
(Bild: Assauline)

Wahlkampflektüre: Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck erklärt in seinem neuen Buch Den Bach rauf seine wirtschaftspolitischen Visionen für ein konjunkturell schwächelndes Deutschland. Das Buch sollte eigentlich am 16. Januar herauskommen, aufgrund der vorgezogenen Neuwahlen prüft der Verlag Kiepenheuer & Witsch nun eine frühere Veröffentlichung, sagt eine Sprecherin der "Welt". Für Juni ist ein weiteres Habeck-Buch angekündigt: Der Roman Die zweite Heimat der Störche, den Habeck zusammen mit seiner Frau Andrea Paluch geschrieben hat.
welt.de via spiegel.de
(Bilder: Kiepenheuer & Witsch; Montage: turi2)

Umgebucht: Die Buchhandelskette Thalia übernimmt mit sofortiger Wirkung den Online-Händler buecher.de. Im Rahmen eines Betriebsübergangs bleiben alle Arbeitsplätze erhalten, auch die Marke soll fortbestehen. Buecher.de gehörte zur WB D2C Group und musste durch die "starke Abhängigkeit" zur Konzern-Schwester Weltbild im Juli 2024 selbst Insolvenz anmelden.
boersenblatt.net, buchmarkt.de

KI-Glaskugel: Marktforscher Media Control startet ein KI-Tool, mit dem Buch-Verlage den Absatz von Büchern prognostizieren können. Das Tool soll dabei helfen, die passende Menge von Büchern am richtigen Ort vorrätig zu haben. Das Programm erreiche auch bei Newcomern eine Genauigkeit von 82 %, bei Fachbüchern sogar von 99 %. Dafür greift das Tool laut Media Control auf Daten von 16 Mio Büchern und 4 Mrd Verkaufsdaten zurück.
presseportal.de

Kunst vs. KI: Mehr als 13.500 Kulturschaffende wehren sich mit einem Statement dagegen, dass ihre Werke ohne Zustimmung zum Training für KI-Systeme genutzt werden. Die unlizenzierte Nutzung kreativer Werke zum Training generativer KI sei "eine große, ungerechte Bedrohung für den Lebensunterhalt der Menschen, die hinter diesen Werken stehen", heißt es. Unterzeichnet haben den Brief u.a. Abba-Songwriter Björn Ulvaeus (Foto), Schauspielerin Julianne Moore und Literatur-Nobelpreisträger Kazuo Ishiguro sowie Musiklabels und Buchverlage.
spiegel.de , mediendienst.kna.de (€)
(Foto: IMAGO / ANP)

Der alte Mann und das Knie: Thomas Gottschalk würde heute im TV keiner Frau mehr an Knie fassen, gibt er gegenüber dem "Spiegel" zu Protokoll. Im selben Interview klagt er übers Älterwerden und Knieschmerzen, "wenn ich vier Stunden im Auto sitze". Alles das tut Gottschalk als Promo für sein neues Buch. Auf dem Cover tätschelt der Entertainer passenderweise sein eigenes Knie. Diagnose: Evil Knie-vil.
spiegel.de (Interview, €), t-online.de (Zusammenfassung)
(Foto: Heyne, IMAGO / STAR-MEDIA, Montage: turi2)

Trumpt auf: Melania Trump legt ihre Memoiren vor. Auf knapp 300 Seiten rührt sie die Wahl-Werbetrommel für ihren Ehemann Donald Trump. Sie schwärmt etwa von der "überwältigenden Präsenz" des Ex-Präsidenten, sobald er eine Bühne betrete. Daran muss es liegen, dass die Trump-Gattin im Wahlkampf bisher so unsichtbar war.
faz.net
(Foto: IMAGO / ABACAPRESS)